Impact Free Impact Free 51 - Februar 2023 - Hochschuldidaktisches Journal - Gabi Reinmann
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[0] Impact Free Hochschuldidaktisches Journal Impact Free 51 – Februar 2023 HAMBURG IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[0] Impact Free Was ist das? Impact Free ist eine Publikationsmöglichkeit für hochschuldidaktische Texte, - die als Vorversionen von Zeitschriften- oder Buch-Beiträgen online ge- hen, oder - die aus thematischen Gründen oder infolge noch nicht abgeschlossener Forschung keinen rechten Ort in Zeitschriften oder Büchern finden, oder - die einfach hier und jetzt online publiziert werden sollen. Wer steckt dahinter? Impact Free ist kein Publikationsorgan der Universität Hamburg. Es handelt sich um eine Initiative, die allein ich, Gabi Reinmann, verantworte, veröffent- licht auf meinem Blog (http://gabi-reinmann.de/). Herzlich willkommen sind Gastautoren, die zum Thema Hochschuldidaktik schreiben wollen. Texte von Gastautorinnen können dann natürlich auch in de- ren Blogs eingebunden werden. Und was soll das? Impact Free war gedacht als ein persönliches Experiment. Falls zu wenige Texte über einen gewissen Zeitraum zusammengekommen wären, hätte ich das Vorhaben wieder eingestellt. Dem ist aber nicht so, sodass ich Impact Free bis auf Weiteres fortsetze. Inzwischen sind die Texte auch über die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg hier erreichbar. In diesem Journal mache ich in Textform öffentlich, was mir wichtig erscheint: (a) Gedanken, bei denen ich so weit bin, dass sie sich für mehr als Blog-Posts eignen, (b) Texte, die aus diversen Gründen noch nicht geeignet sind für andere Publikationsorgane, (c) Texte, die in Reviews abgelehnt wurden oder infolge von Reviews so weit hätten verändert werden müssen, dass es meinen Inten- tionen nicht mehr entspricht, (d) Texte mit hoher Aktualität, für welche andere Publikationswege zu langsam sind, (e) inhaltlich passende Textbeiträge von anderen Autorinnen. Genderschreibweise und Textlänge sind bewusst variabel und können frei gewählt werden. Kontaktdaten an der Universität Hamburg: Prof. Dr. Gabi Reinmann Universität Hamburg Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) Leitung | Professur für Lehren und Lernen an der Hochschule Jungiusstraße 9 | 20355 Hamburg reinmann.gabi@googlemail.com gabi.reinmann@uni-hamburg.de https://www.hul.uni-hamburg.de/ http://gabi-reinmann.de/ IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[1] WOZU SIND WIR HIER? 1980er Jahre gab es ein erstes Interesse an KI im Bildungskontext, das jedoch schnell wieder EINE WERTEBASIERTE abflaute; in den letzten Jahren hingegen sind REFLEXION UND DISKUSSION Forschung und Publikationen zu KI und Bil- dung wieder beträchtlich gewachsen (Miller- ZU CHATGPT IN DER HOCH- Kipp & Rakhkochkine, 2021). Beruhend auf ei- SCHULLEHRE nem systematischen Review haben Zawacki- Richter, Marín, Bond und Gouverneur (2019) GABI REINMANN KI-basierten Tools und Diensten noch vor der Veröffentlichung von ChatGPT ein hohes Po- tenzial zugesprochen, Studium und Lehre viel- fältig zu unterstützen: zum Beispiel durch Per- Der vorliegende Text ist ohne ChatGPT ge- sonalisierung von Lehre oder Entlastung der schrieben. Es handelt es sich bei diesem Beitrag Lehrpersonen von Routineaufgaben. Wieso also um eine Art Laut-Denk-Protokoll, mit dem ich jetzt diese Aufregung über ChatGPT? versuche, schreibend Ordnung in meine Gedan- In meiner ersten Reaktion zum Jahreswechsel ken zu KI in der Hochschullehre zu bringen und 2022/23 habe ich mir diese Frage auch gestellt einen Denkrahmen aufzuspannen. und zunächst überlegt, wie man ChatGPT kon- struktiv in die Hochschullehre einbauen kann Was soll die ganze Aufregung? (vgl. Mohr, Reinmann, Blüthmann, Lübcke & Neue Technologien haben das Bildungswesen, Kreinsen, 2023). Das Gros der Stimmen kon- auch Hochschulen, immer schon herausgefor- zentrierte sich allerdings schnell auf das Thema dert, Skeptiker auf den Plan gerufen und Prüfungen: Einigermaßen vorhersehbar galt die schlimme Befürchtungen provoziert, von denen erste Sorge den Täuschungsmöglichkeiten bei die wenigstens tatsächlich eingetreten sind: Die schriftlichen Leistungen, die ohne Aufsicht er- Schrift hat nicht dazu geführt, dass sich Men- bracht werden, und demnach relativ einfach an schen nichts mehr merken können, der Buch- ChatGPT delegiert werden könnten. Diese pau- druck hat die (Hand-)Schrift nicht verdrängt, schale Befürchtung aber erscheint mir ebenso wohl aber großen Einfluss auf das Schreiben unangemessen wie die Hoffnung auf immer und Publizieren genommen. Das Internet hat bessere werdende KI-gestützte Systeme, mit de- unser aller Informations- und Kommunikations- nen sich nicht-erlaubte KI-Nutzung aufdecken verhalten deutlich verändert, aber dennoch lässt, was letztlich nur in ein sinnloses Wettrüs- nicht dazu geführt, dass Druckwerke sowie Bil- ten münden würde (Reinmann, 2023). Gegen dungseinrichtungen in ihrer materialisierten Misstrauen, Kontrolle und daraus resultierende Form als Gebäude verschwunden sind. Wikipe- Ängste, das sehe ich auch nach wie vor so, hilft dia und zahlreiche digitale Werkzeuge sind aus nur der Versuch, die neuen KI-Systeme mit wis- dem wissenschaftlichen Alltag in Forschung senschaftlichem Blick und Verantwortung zu und Lehre nicht mehr wegzudenken und so fort. explorieren und offen darüber zu sprechen – ge- Das ist alles allseits bekannt (Mavrikis, Cukur- rade in der Lehre. Aber wie wollen wir das tun? ova, Di Mitri, Schneider & Drachsler, 2021; Worüber genau können, sollten oder müssen Tate, Doroudi, Ritchie, Xu & Warschauer, wir da sprechen? Zunächst wohl einmal dar- 2023). Es hat vor diesem Hintergrund eine ge- über, was ChatGPT eigentlich ist – auch wenn wisse Plausibilität anzunehmen, dass ChatGPT man das inzwischen vermutlich gar nicht mehr und weitere Anwendungen Künstlicher Intelli- zu tun braucht, weil kaum ein Tag vergeht, in genz (KI) künftig eine „natürliche Rolle“ in der dem nicht jemand in den (Massen-)Medien dar- kontinuierlichen Weiterentwicklung auch der über berichtet. Hochschullehre spielen werden, wie es zum Beispiel Christian Spannagel (2023) beschreibt. Was ist ChatGPT? Dazu kommt: Weder KI und mathematische Ich stelle die Frage trotzdem mal und versuche Sprachmodelle als technische Grundlage von mich zur eigenen Vergewisserung an einer ein- Chatbots noch Überlegungen zum Einsatz von fachen Definition, bei der ich gerade nicht mehr KI in der Hochschullehre sind tatsächlich so rekonstruieren kann, von welchen der zahlrei- neu, wie es im Zuge der Diskussion um Chat- chen Blog- und Medienbeiträge der letzten Wo- GPT den Anschein haben mag. Bereits in den chen sie am meisten beeinflusst ist: IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[2] ChatGPT ist ein Chatbot, also ein textbasiertes um ChatGPT am Ende doch nicht so verwun- Dialogsystem, und ein derzeit prominentes Bei- derlich (vgl. Senzon, 2023). Bereits jetzt kann spiel für eine KI-Anwendung. ChatGPT wurde ChatGPT ganze Artikel schreiben, bei denen es von OpenAI, einem US-amerikanischen Unter- bisweilen unmöglich ist, zu erkennen, ob sie nehmen, entwickelt, im November 2022 veröf- von einem Chatbot oder einem Menschen ver- fentlich und hat seitdem hohe Wellen auch auf fasst worden sind. Maschinell lernende Sprach- dem Hochschulsektor geschlagen. Weitere modelle wie ChatGPT werden, da scheinen sich Chatbots anderer Unternehmen sind bereits an- zumindest alle, die darüber nachdenken und be- gekündigt; ChatGPT ist als Beispiel für dialog- richten, einig zu sein, in naher Zukunft noch basierte KI-Systeme zu verstehen. GPT steht für leistungsfähiger werden, wenn man sie nur mit Generative Pre-trained Transformer; damit wird immer mehr Daten trainiert. Treffend bezeich- bereits deutlich, dass der Chatbot ein generati- net der Technik- und Kulturforscher Klaus ves Element enthält: Es geht nicht nur um Suche Kornwachs (2021) KI daher nicht nur als eine und Wiedergabe von Daten; vielmehr struktu- bestehende Technologie, sondern auch als An- rieren Chatbots wie ChatGPT diese, erkennen spruch eines Forschungs- und Entwicklungs- Muster und passen die Daten an den Dialog programms – und diesen Anspruch, so mein bzw. an den Kontext an. Dazu müssen diese Eindruck, bekommen wir in der Hochschule ge- Systeme vorab mit großen Mengen an Textda- rade deutlich zu spüren. ten trainiert werden – von Menschen. Der an- Der Titel meines Beitrags beginnt mit der schließende Lernprozess erfolgt maschinell; Frage: Wozu sind wir hier – also an Hochschu- was Chatbots allerdings nicht können, ist, zu len, in denen Forschung und Lehre betrieben verstehen, was sie tun (Bender, Gebru, McMil- und – zumindest theoretisch – versucht wird, lan-Major & Shmitchell, 2021). beides aufeinander zu beziehen? Meine These Nahezu alle Autorinnen, die ChatGPT auspro- ist, dass wir uns angesichts der Entwicklung von bieren, kommen fasziniert zu dem Schluss: Der KI, wie sie jetzt mit ChatGPT greifbar und in Chatbot tritt als Ratgeber, Philosoph, gar als der Fläche erlebbar wird, grundsätzliche Fragen Freund auf und antwortet auf gestellte Fragen stellen und uns ernsthaft dazu austauschen müs- oftmals perfekt und nicht selten mit einer sen, welchen Sinn wir einer forschungsnahen scheinbar menschlichen Note (z.B. Chatterjee Lehre derzeit geben sowie künftig geben wollen & Dethlefs, 2023). Was aber schreckt vor allem und sollten. Dazu müssen wir uns auch auf die akademische Welt derzeit so besonders auf? Werte besinnen. Wie man dahin kommen Vermutlich sind es zwei Dinge, die, obschon KI könnte, möchte ich im Folgenden laut denkend in der Hochschullehre nichts Neues ist (s.o.), als einen Vorschlag entwickeln. Dabei werde dazu beitragen, dass ChatGPT und dessen Fol- ich mich auf drei Ebenen bewegen: auf der gen für die Hochschullehre derzeit so hitzig dis- Ebene der Ethik, der Ökonomik, und erst dann kutiert werden: Zum einen dürfte es daran lie- auf der Ebene der Didaktik. gen, dass dialogbasierte KI-Systeme mit Chat- GPT plötzlich massentauglich geworden sind Lösen sich die Grenzen zwischen und nun einer breiten Öffentlichkeit demonst- Mensch und Maschine auf? rieren, zu was KI alles fähig ist (Herbrich, 2023). Zum anderen offenbart das Beispiel Bisher hatte ich mich wenig mit KI und Ethik ChatGPT eindrucksvoll, wie ein KI-System auseinandergesetzt, und es ist auch nicht meine speziell in das wissenschaftliche Schreiben ein- Absicht, mir anzumaßen, auf fachwissenschaft- greifen kann. Die Textproduktion wiederum hat lichem Niveau über Ethik zu sprechen (siehe in der Wissenschaft wichtige Funktionen: vom z.B. Jacobs & Simon, 2022; Funk, 2022). Und epistemischen Schreiben über die Dokumenta- doch, so meine ich, müssen wir als Hochschul- tion neuer Erkenntnisse bis zur gegenseitigen und Wissenschaftsdidaktiker einen genauen Kritik und Bezugnahme. In vielen Studiengän- Blick auf die Ebene der Ethik werfen – eine Ein- gen ist das Schreiben-Können ein basales Bil- sicht, die unter anderem Zawacki-Richter et al. dungsziel – wenn auch mit unterschiedlicher (2019, p. 21) auf der Basis ihres oben genannten Gewichtung und Ausprägung je nach Fachdis- Reviews selbst ohne ChatGPT schon formuliert ziplin (z.B. Gransche, 2023). ChatGPT trifft da- haben: Ethische Implikationen sowie Risiken mit in zumindest eines der Herzen der akademi- der Implementierung von KI-Anwendungen in schen Welt, und so ist die derzeitige Aufregung der Hochschullehre würden viel zu wenig be- rücksichtigt. IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[3] Ich habe mich ein wenig in der Literatur zu KI annimmt, dass es nur eine Frage der (Trainings- und Ethik umgesehen und aus den aktuellen )Zeit ist, bis es behoben wird. Zum anderen Stellungnahmen speziell zu ChatGPT in der wurden und werden tendenziöse, vorurteilsbe- Hochschule gezielt nach ethischen Bewertun- haftete und diskriminierende Ergebnisse mo- gen Ausschau gehalten. Auf dieser Basis meine niert, die sich aus moralischen Gründen verbie- ich zu erkennen, dass eine zentrale Frage darin ten. Moralisch handeln aber können nur Men- besteht, was den Menschen (noch) von der Ma- schen – so eine verbreitete Auffassung. Aller- schine unterscheidet. Das mag zunächst etwas dings kann man Chatbots wie ChatGPT „bei- übertrieben wirken, weil wir uns mit ChatGPT bringen“, Muster für ungewollte Inhalte zu er- nicht auf dem Feld der Robotik bewegen und kennen und Regeln anzuwenden, die sicherstel- weit weg von einer äußerlich sichtbaren Men- len, dass moralisch nicht gutzuheißende Ergeb- schenähnlichkeit sind. Aber gerade, wenn man nisse nicht mehr generiert werden (Simon, die Wissenschaftswelt in den Blick nimmt und 2023; Chatterjee & Dethlefs, 2023). KI-Sys- berücksichtigt, dass Chatbots wie ChatGPT den teme können moralisches Handeln folglich imi- Nutzerinnen das Gefühl geben sollen, sie wür- tieren oder simulieren. Aber sind sie auch mo- den mit einem Menschen sprechen, ist die Frage ralisch? Vermutlich nicht (Spiekermann, 2021, nach der Differenz zwischen Mensch und Ma- S. 8 f.): So treffen Menschen moralische Ent- schine dann doch nicht so weit hergeholt. Für scheidungen wohl selten ohne emotionale Be- mich kristallisieren sich in Bezug auf diese Dif- teiligung, vermutlich oft sogar unter emotiona- ferenz vier zentrale Stufen heraus: Originalität ler Spannung – ein Erleben, das man Maschinen erzeugen; moralisch handeln; Verantwortung bislang noch absprechen kann. Doch selbst, übernehmen; Würde haben1. wenn man die Frage nach der Moral von Ma- schinen verneint: Allein die Imitation oder Si- Originalität erzeugen. ChatGPT, so nehmen es mulation moralischen Verhaltens kann einen ins derzeit viele von uns in der akademischen Welt Grübeln bringen, ob wirklich nur der Mensch wahr, tut Dinge, von denen zumindest diejeni- moralisch handeln kann. gen, die bisher mit KI nichts oder wenig zu tun hatten, dachten, dass sie dem Menschen vorbe- Verantwortung übernehmen. In der Diskussion halten seien: auf neue Ideen kommen, kreative um die Frage, ob ChatGPT als Autor wissen- Beiträge leisten und – zum Beispiel – originelle schaftlicher Texte auftreten kann, scheint es Forschungsanträge, -berichte, Artikel, Essays eine starke Tendenz dahin zu geben, Chatbots etc. verfassen. Das Schreiben wissenschaftli- keine Autorenschaft zuzubilligen (z.B. Stokel- cher Texte ist disziplinübergreifend von enor- Walker, 2023). Warum nicht? Autorenschaft mer Bedeutung für Forschung und Lehre: Wis- kann nur beanspruchen, wer auch für das, was senschaftliche Erkenntnisse werden über diesen er oder sie schreibt, verantwortlich sein kann. Weg kommuniziert, publiziert und kritisierbar Verantwortung übernehmen kann wiederum gemacht. Schreibende Personen sind und fühlen nur, wer sich auch frei hat entscheiden können. sich als Urheber bzw. Schöpfer ihrer Textin- KI, so scheint derzeit noch der Konsens zu sein, halte (Hahn, 2023). KI-Systeme wie ChatGPT kann keine Verantwortung tragen. In anderen stellen derzeit offenbar unser bisheriges Ver- Bereichen der KI – man denke nur an selbst fah- ständnis von Originalität in Frage (Hosseini, rende Autos – beschäftigt man sich schon länger Rasmussen & Resnik, 2023). Originalität zu er- mit dem Konzept der Verantwortung, denn: zeugen, schien bisher den Menschen von der Wer im Falle des Einsatzes von KI, die selbstän- Maschine noch gut unterscheiden zu können; dig entscheidet und auch unvorhersehbare Re- nun wird Originalität in immenser Geschwin- sultate produziert, für eben diese am Ende ver- digkeit offenbar immer besser auch künstlich antwortlich ist, ist nicht nur moralisch, sondern bzw. maschinell herstellbar. auch rechtlich eine zentrale, aber noch unbeant- wortete Frage (Beck, 2020). Haben wir uns also Moralisch handeln. Erste Kritiken an ChatGPT schon darauf geeinigt, dass nur der Mensch, richteten sich zum einen darauf, dass das, was nicht aber die Maschine Verantwortung über- der Chatbot auf Fragen hin antwortet, keines- nehmen kann? wegs immer korrekt, zum Teil sogar frei erfun- den ist – ein Problem, von dem man jedoch 1 Ich danke Frank Vohle für die Gespräche und wert- vollen Hinweise, die ich gerne aufgegriffen habe. IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[4] Würde haben. Was Würde ist, scheint einerseits entwickeln und auf den Markt bringen. Das evident zu sein; andererseits aber ist dieses Wettrennen um den klügsten und schnellsten Konzept äußerst schwer zu fassen, weil es zahl- Chatbot und weiterer KI-Anwendungen hat nun reiche verschiedene Facetten hat (Güldenpfen- vor den Augen der Öffentlichkeit begonnen. nig, 2010, S. 373 ff.). Wir kennen aus dem Wettbewerb ist in unserer Gesellschaft, selbst Grundgesetz die Forderung, dass die Würde des im Wissenschafts- und Hochschulsystem Menschen unantastbar sein soll – das ist eine (Reitz, 2016; Krücken, 2021), erwünscht – mit Norm, leider keine Tatsachenbeschreibung. Als guten Gründen: Wettbewerb soll bessere oder Norm aber ist sie essenziell für den Menschen. wirtschaftlichere Güter und Problemlösungen Denn es ist der Mensch mit seiner Fehlbarkeit sicherstellen sowie Monopole und Machtakku- und Unvollkommenheit, dem Würde zukommt mulation verhindern. Das Problem aber sind (Kornwachs, 2021, S. 34 f.). Würde ist ein zent- Überbietungswettbewerbe, die seit den 1970er raler, kulturell erarbeiteter Wert, den wir – in Jahren metaphorisch als Rattenrennen bezeich- der Regel allein – mit dem Menschsein verbin- net werden (vgl. Franck & Müller, 2000). Sie den. Eng verknüpft mit der Würde des Men- zeichnen sich dadurch aus, dass immer mehr schen ist zudem – wie schon beim Konzept der Ressourcen zum Überbieten des Wettbewerbers Verantwortung – die Zuschreibung, frei ent- eingesetzt werden – selbst dann, wenn das, was scheiden und selbstbestimmt handeln zu kön- damit erreicht wird, den Einsatz gar nicht mehr nen. Wie die Ideen bzw. Werte von Freiheit, aufwiegt. Verantwortung und Würde letztlich zusammen- Ähnlich wie auf der Ebene der Ethik geht es mir hängen, dazu gab und gibt es verschiedene phi- als Hochschul- und Wissenschaftsdidaktikerin losophische Deutungen (vgl. Lenk & Maring, nicht darum, die Entwicklung von ChatGPT als 1995). Man kann das zumindest als Hinweis einem KI-System ökonomisch zu analysieren – werten, dass wir es hier mit einer kulturellen Er- das können Wirtschaftswissenschaftlerinnen rungenschaft und Aufgabe zu tun haben, die im- besser. Vielmehr möchte ich dazu einladen, di- mer wieder neu zu verhandeln ist, selbst wenn daktisch relevante ökonomische Implikationen man zu dem Schluss kommt, dass Würde dem von KI in den Blick zu nehmen. Dabei fallen Menschen, nicht aber der Maschine zukommt. mir drei mögliche Folgephänomene des Wett- Was bringt es nun für das Thema Chatbots in bewerbs besonders auf: ein unverhältnismäßi- der Hochschullehre, über die Grenzen zwischen ger Ressourcenverbrauch, die Ausbeutung von Mensch und Maschine und darüber nachzuden- Menschen und die Entstehung von Parallelwel- ken, wo diese (noch) eindeutig sind und wo sie ten. sich gegebenenfalls auflösen? Ich werde darauf Unverhältnismäßiger Ressourcenverbrauch. zurückkommen, möchte aber schon an dieser KI-Systeme werden häufig dafür gepriesen, Stelle festhalten, warum ich Reflexionen auf der dass sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leis- Ebene der Ethik für konstruktiv halte: Wenn wir ten. Allerdings verbraucht man große Mengen uns bewusst machen, was den Menschen aus- an Ressourcen, um KI-Systeme zu programmie- macht, wenn wir uns darauf verständigen kön- ren und zu betreiben. Das gilt auch für Chatbots nen, was davon man stärken und dann auch wie ChatGPT, deren Entwicklung und Betrieb schützen möchte, dann gibt uns das auch einen einen immensen Stromverbrauch haben. Je grö- Rahmen für didaktische Fragen in Zeiten von ßer die Sprachmodelle werden, umso mehr ChatGPT und weiterer KI in der Hochschul- Energie wird benötigt (Herbrich, 2023). Ein lehre. Überbietungswettbewerb von Entwicklerinnen und Herstellern von KI treibt dies weiter in der Pervertiert der KI-Wettbewerb zum Höhe; fraglich bleibt, ob man im Verhältnis Rattenrennen? dazu einen aufrechenbaren Nutzen erzielt. Auch KI und damit auch ChatGPT sind das Ergebnis andere „Ressourcen“ müsste man in den Blick von Forschung, Unternehmertum, politischem nehmen – etwa mentale Ressourcen von For- Willen und sehr viel Geld. Viele Hoffnungen schenden, Lehrenden und Studierenden: Wer- knüpfen sich an die Vorzüge und Potenziale von den wir in der Faszination für das Potenzial von KI-Systemen – das gilt auch für die Hochschul- KI-Systemen zunehmend danach streben, soge- bildung. OpenAI ist nicht das einzige Unterneh- nannte Routinetätigkeiten an Chatbots abzuge- men, das Chatbots baut; es ist bekannt, wer die ben, um schneller und besser als die jeweils an- Wettbewerber sind, die ähnliche KI-Systeme deren die kreativsten Leistungen und IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[5] originellsten Inhalte zu erzielen? Was jeweils hier könnte man sich die Frage stellen, wo eine aus individueller Sicht plausibel erscheint, kann sinnvolle Delegation von Aufgaben in sinnloses kollektiv betrachtet Ressourcen vergeuden oder Effizienzstreben umschlägt, das uns letztlich zu dazu führen, die jeweiligen Verluste aus den Zuschauern macht. Ein Beispiel, das sich direkt Augen zu verlieren. auf ChatGPT bezieht, bestünde darin, das Schreiben von Texten jedweder Art an KI-Sys- Ausbeutung von Menschen: Der Erfolg von teme abzugeben und dann von KI-Systemen be- ChatGPT beruht nicht nur auf maschinellem Lernen, sondern auch auf menschlicher Hand- werten zu lassen – sei in einem Prüfungsprozess arbeit (Leisegang, 2023): Um Chatbots mora- in der Lehre, sei es in einem Begutachtungspro- lisch bedenkliche Inhalte „abzutrainieren“, be- zess in der Forschung. Ist es übertrieben, sich darf es einer derzeit (noch) menschlichen „In- eine solche (absurde) akademische Parallelwelt haltsmoderation“. Es wurde bereits vielfach vorzustellen? darüber berichtet, dass genau diese Arbeit häu- Was könnten wir für das Thema Chatbots in der fig unter prekären Bedingungen erfolgt und be- Hochschullehre davon haben, über die mögli- stehende Ungerechtigkeiten verstärkt – eine che Pervertierung des KI-Wettbewerbs in ein Kehrseite der KI, die keineswegs neu ist (sie be- Rattenrennen nachzudenken? Auch dieser trifft zum Beispiel auch Social Media-Anwen- Frage werde ich gleich noch einmal genauer dungen) und im Zuge von Überbietungswettbe- aufgreifen, an dieser Stelle aber schon einmal werben ökonomisch leider naheliegend ist. kurz erwähnen, warum ich eine Diskussion auf Dazu kommen Menschen, die als Nutzende der Ebene der Ökonomik als notwendig erachte: mehr oder weniger freiwillig zum Training der Wenn wir uns gegen Überbietungswettbewerbe Chatbots beitragen. Letzteres wäre hinnehmbar, entscheiden würden, hätten wir eine größere ja sogar sinnvoll, wenn es sich bei der Entwick- Chance, Alternativen zu (er-)finden, wie man lung von KI um ein Gemeingut handeln würde; zum Wohle aller konkurrieren und zusammen- problematisch aber ist das angesichts der Tatsa- arbeiten kann. Darüber nachzudenken, so che, dass große Player auf dem Technologie- meine ich, wäre auch Aufgabe von Hochschu- markt über die resultierenden Produkte bestim- len und würde sie in eine stärker proaktive ver- men. Kritikerinnen von ChatGPT wie die Lin- sus immer nur reaktive Haltung bringen. guistin Emily Bender (2022) und die Kogniti- onsforscherin Iris van Rooij (2023) rufen vor diesem Hintergrund gar dazu auf, nicht selbst Was folgt aus all dem für die Hoch- (durch Nutzung) zum weiteren Ausbau von KI- schuldidaktik? Systemen wie ChatGPT aktiv beizutragen. Man kann ChatGPT in der Hochschullehre mit Entstehung von Parallelwelten. In der KI-Welt Ablehnung, Ignoranz, Neugier oder Begeiste- sind Zukunftsszenarien nichts Neues, in denen rung begegnen – das jedenfalls ist analog zu Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft, die früheren Reaktionen auf digitale Technologien bisher Menschen erledigt haben, an KI delegiert im Bildungsbereich sowie angesichts der bishe- werden – mit teils besseren Ergebnissen auf Di- rigen Debatte zu ChatGPT in der Hochschul- mensionen wie Zuverlässigkeit, (Ausfall-)Si- lehre anzunehmen. Ablehnung von Chatbots cherheit, Kosteneffizienz und so fort. Es stellt wie ChatGPT führt zu Verboten, primär um sich allerdings die Frage, wie weit dies letztlich Täuschung und Betrug in der Lehre zu verhin- gehen soll: Sollten durch KI und ihre zuneh- dern; zur Einhaltung von Verboten werden mend besseren Leistungen immer mehr Berufe Kontrollmaßnahmen ergriffen. Als Folge von und Arbeitsplätze verschwinden, werden sich Ignoranz werden Chatbots wie ChatGPT – so viele Menschen die KI-produzierten Konsum- lange es eben geht – einfach ausgeblendet, zum güter und Dienste vielleicht gar nicht mehr leis- Beispiel um deren Nutzung in der Lehre nicht ten können. Und ab wann interagieren künstli- unnötig anzuheizen oder weil man schlicht che Systeme vorrangig untereinander – quasi in keine Kapazitäten mehr hat. Neugier öffnet den einer Parallelwelt? In Forschung und Lehre er- Blick für didaktische Spielräume zum Einsatz gänzen KI-Anwendungen ebenfalls schon von ChatGPT in der Lehre, beispielsweise um „alte“ digitale Technologien, manche werden auf diesem Weg mehr Zeit für kreativere Lern- sie wohl verdrängen und uns dabei Arbeit ab- prozesse zu schaffen und KI Literacy zu för- nehmen, Neues eröffnen und Handlungsmög- dern. Im Zuge großer Begeisterung für Chat- lichkeiten erweitern (Simon, 2023). Aber auch GPT werden Chatbots herangezogen, um etwa überlastete Lehrpersonen zu unterstützen; IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[6] Chatbots übernehmen dann Veranstaltungspla- didaktische Entscheidungen einen ethischen nung, Aufgabengestaltung oder die Bewertung Rahmen geben. von Studienleistungen. Vielleicht aber hat man Was könnte das konkret für die Hochschullehre als Lehrperson derzeit gar keine stabile Haltung bedeuten? Nehmen wir als Beispiel ChatGPT zu ChatGPT und schwankt zwischen Ableh- für die Textproduktion im Studium: Die Fähig- nung und Begeisterung, Neugier und Ignoranz; keit, gut zu schreiben, die eigenen Ideen klar Studierenden geht es vermutlich ebenso. Wo- und prägnant zu formulieren, ist bislang ein von aber hängen diese Haltungen und nachfol- zentrales Ziel in vielen Studiengängen. Schrei- genden Handlungsweisen auf der Ebene der Di- ben dient, so die bisher verbreitete Auffassung, daktik eigentlich ab? Woran orientieren wir nicht nur dazu, die eigenen Gedanken anderen uns? Ich denke, auch hier brauchen wir eine gegenüber auszudrücken, sondern hat auch mit wertebasierte Reflexion und Diskussion. Mit der Entwicklung des (wissenschaftlichen) Den- Werten meine ich im weitesten Sinne Ideen von kens zu tun (vgl. Southwort, 2023). Eine über- dem, was sein sollte, unabhängig davon, was mäßige Nutzung von KI-Systemen wie Chat- der einzelne Mensch persönlich gerade erstre- GPT wird es – didaktisch betrachtet – zumin- benswert findet (Spiekermann, 2021, S. 11). Für dest schwerer machen, dass Studierende sich das Anliegen in diesem Text genügt ein Ver- grundlegende Fertigkeiten des wissenschaftli- ständnis von Werten aus dem allgemeinen chen Schreibens aneignen. Es besteht das Ri- Sprachgebrauch, wie man es in Wikipedia2 fin- siko, sich an KI-Unterstützung beim Schreiben det: Werte bezeichnen Eigenschaften bzw. Qua- (auch bei anderen wissenschaftlichen Prozes- litäten, die man als erstrebenswert oder mora- sen) so zu gewöhnen, dass man ohne Hilfsmittel lisch gut betrachtet und Ideen, Objekten, Sach- keine Hürden mehr nehmen kann oder will verhalten, Handlungsmustern, Charaktereigen- (Willems, 2023). Im schlimmsten Fall verküm- schaften oder auch Gütern beimisst. Um sich mert die Schreibfähigkeit oder bildet sich gar solchen Werten zu nähern, habe ich einen ge- nicht erst aus. Sollte man nun zu dem Schluss wissen Umweg über die beiden Ebenen der kommen, dass insbesondere der Arbeitsmarkt Ethik und Ökonomik genommen; auf diese Menschen mit der Fähigkeit zum wissenschaft- Ausführungen möchte ich nun zurückkommen. lichen Schreiben gar nicht mehr benötigt, würde Auf der Ebene der Ethik bin ich der Frage nach- die ChatGPT-Nutzung kein grundsätzliches gegangen, ob sich die Grenzen zwischen Problem darstellen. Gehört es allerdings zu un- Mensch und Maschine allmählich auflösen serem Wertekanon, Könnerschaft im wissen- könnten. Vorgeschlagen habe ich vier Stufen, schaftlichen Schreiben zu ermöglichen, weil auf denen die Antworten unterschiedlich ausfal- wir darin eine Voraussetzung für eigenständi- len könnten. Erstens: ChatGPT erschüttert ge- ges, kritisches Denken wie auch Originalität se- rade die Auffassung, nur der Mensch, nicht aber hen, dann haben wir sehr wohl ein Problem mit die Maschine könne Originalität erzeugen. den potenziellen Folgen der unkontrollierten Zweitens: Anders als der Mensch kann Chat- ChatGPT-Nutzung. Doch selbst wenn das GPT zwar nicht moralisch handeln, ein solches Schreiben als solches in der Arbeitswelt nicht Handeln aber simulieren und den Eindruck ver- mehr gefragt sein sollte, wird es vermutlich mitteln, Maschinen könnten Moral haben. Drit- nach wie vor nötig sein, künstlich hergestellte tens: Wir sprechen ChatGPT derzeit (noch) ab, Texte auf sachliche und ethische Kriterien hin wie ein Mensch Verantwortung zu übernehmen zu prüfen. Auch in diesem Fall käme es wohl – in der Annahme, dass Maschinen nicht über darauf an, auf Werte wie Verantwortung bei der sich selbst bestimmen können. Viertens: Würde Textproduktion im Studium hinzuwirken. Stu- kann ausschließlich der Mensch, nicht aber eine dierende müssten diese Werte allerdings teilen; Maschine wie ChatGPT haben – quasi die nur dann dürften sie bereit sein, sich auf den oft höchste Stufe in der Suche nach der Differenz mühsamen Prozess einzulassen, das wissen- zwischen Mensch und Maschine. Sich bewusst schaftliche Schreiben zu erlernen oder Texte, zu machen, was den Menschen ausmacht, und die mit Unterstützung von Chatbots geschrieben den Diskurs darüber zu suchen, was davon man sind, gewissenhaft zu prüfen. Wir brauchen hier stärken und schützen möchte, könnte uns für weniger Kontrollmechanismen als vielmehr wertebasierte Diskurse in Studium und Lehre. 2 https://de.wikipedia.org/wiki/Wertvorstellung IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[7] Auf der Ebene der Ökonomik habe ich die Frage Interaktion mit Studierenden) verschafft, dann gestellt, ob der KI-Wettbewerb zum Rattenren- sollte das kein Problem, sondern könnte im Ge- nen pervertieren könnte. Zur Diskussion gestellt genteil eine Chance sein. Wer aber bestimmt ei- habe ich drei Folgephänomene eines Überbie- gentlich, was in der Hochschullehre alles zu tungswettbewerbs im Zuge der Entwicklung „Routine“ und „Standard“ zählt und was als auch von ChatGPT. Erstens: Um KI-Systeme “höherwertig“ gilt? Welche Werte stehen hinter wie ChatGPT zu programmieren, zu trainieren diesen Entscheidungen und welche Rolle spie- und zu betreiben, werden – vor allem in Kom- len dabei womöglich auch explizite und impli- bination mit ungezügeltem Wettbewerb – un- zite Wettbewerbe? Statt sich gegenseitig darin verhältnismäßig viele Ressourcen verbraucht. zu überbieten, mit dem Einsatz von Chatbots die Zweitens: Damit KI-Systeme wie ChatGPT im- Gestaltung von Lehre effizienter und/oder ori- mer schneller und (auch im Hinblick auf ethi- gineller zu machen, könnten wir die aktuelle sche Vorgaben) besser werden, ist menschliche Aufregung über ChatGPT auch als Anlass neh- Arbeits- und Urteilskraft nötig, deren Akquise men, unsere Prüfungskultur und/oder den Sinn im ungezügelten Wettbewerb schnell mit Aus- von Massenuniversitäten in Frage zu stellen. beutung einhergeht. Drittens: Wenn KI-Sys- Wir könnten etwa in unseren Studiengängen die teme wie ChatGPT den Menschen in mehrfa- Anzahl summativer Prüfungen deutlich redu- cher Hinsicht überlegen sind, Standardaufgaben zieren und mehr Zeit auf formatives Assess- übernehmen und in der Interaktion untereinan- ment verwenden. Verfolgen könnten wir damit der – ohne den Menschen – letztlich am effizi- das Ziel – und den Wert –, dass Studierende aus- entesten sind, entstehen Parallelwelten mit ab- reichend einüben, was sie an Wissen und Kön- surden Zügen. Darüber nachzudenken, wo und nen anstreben, darauf Feedback erhalten und wie wir Überbietungswettbewerbe begrenzen sich so für wenige(r) abschließende Prüfungen oder verhindern könnten, und bewusst nach intensiv vorbereiten können (vgl. Reinmann, Möglichkeiten zu suchen, Zusammenarbeit und 2022). Wir könnten uns zudem dafür einsetzen, Konkurrenz, wo sie sinnvoll ist, zum Wohle al- die sozialen Beziehungen an unseren Hoch- ler zusammenzubringen, könnte den ethischen schulen zu verbessern – als Voraussetzung für Rahmen ergänzen. Solchermaßen ökonomische wertbasierte Reflexionen und Diskussionen. Reflexionen scheinen mir für didaktische Ent- Orientierung könnte das Buch von Felten und scheidungen durchaus relevant zu sein, da eine Lambert (2020) bieten; dessen Titel, „relations- Dominanz wettbewerblich gesteuerter Mecha- hip-rich education“, verrät bereits, dass es den nismen auch in der Hochschullehre vor allem Autoren darum geht, beziehungslosem Lehren reaktives (versus proaktives) Handeln beför- und Studieren an Massenhochschulen etwas dert. entgegenzusetzen: Studierende müssten erle- ben, dass sie an der Hochschule willkommen Was könnte das konkret für die Hochschullehre sind und man sich um sie kümmert; soziale Be- bedeuten? Nehmen wir als Beispiel ChatGPT ziehungen seien das beste Mittel, um Studie- für die Gestaltung von Lehrangeboten: Die rende für das Lernen zu begeistern, sie langfris- Überlastung von Lehrpersonen vor allem in tig zu motivieren und darin zu unterstützen, großen Studiengängen ist ein bekanntes und un- Sinn zu finden und zu stiften. Mit anderen Wor- gelöstes Problem. Digitale Technologien und ten: Wir könnten und sollten die Herausforde- speziell KI wurden bereits vor der Veröffentli- rungen im Zusammenhang mit ChatGPT in der chung von ChatGPT nicht selten mit dem Ziel Hochschullehre auch zum Anlass nehmen, die diskutiert und eingesetzt, mehr Effizienz und gängige Art, Hochschulbildung zu organisieren höhere Wirksamkeit in der didaktischen Gestal- und zu gestalten, grundsätzlich zu überdenken. tung zu erreichen. KI verspricht Entlastung von Routine- und Standardaufgaben auch in der Lehre: So können Lehrpersonen ChatGPT nut- Einladung zum Mitdenken zen, um wiederkehrende Anfragen von Studie- Es geht mir mit diesem Beitrag nicht darum, ein renden zu beantworten und Essays zu bewerten; dystopisches Szenario zu ChatGPT zu kreieren sie können sich von Chatbots Lehrentwürfe vor- – mögen die Ausführungen auf der Ebene der schlagen und Aufgabenstellungen für Übungen Ethik und Ökonomik stellenweise auch diesen oder Prüfungen formulieren lassen. Wenn wir Eindruck erwecken. Ebenso ist es nicht meine der Meinung sind, dass uns das Freiraum für hö- Absicht, das Thema KI in der Hochschullehre herwertigere Tätigkeiten (auch solchen in der am Beispiel ChatGPT ethisch und ökonomisch IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
[8] aufzuarbeiten, zumal da ich dafür gar nicht die Im Titel stelle ich die Frage: Wozu sind wir nötige Expertise habe. Schließlich handelt es hier? Mit wir meine ich in der Hochschullehre sich bei dem vorliegenden Text um keine Zu- zunächst die Studierenden und Lehrpersonen, sammenstellung didaktischer Potenziale von die zusammen Hochschullehre zu dem machen, KI-Systemen wie ChatGPT; diese sehe ich sehr was wir jeweils vorfinden; ebenso gehören die wohl; es ist wichtig, sie forschend und gestal- institutionell verantwortlichen Personen, wie tend zu explorieren und besser zu verstehen. ich sie eben schon genannt habe, dazu, da sie die Mein Anliegen ist hier vielmehr, (a) den Refle- Rahmenbedingungen (mit-)bestimmen, unter xions- und Diskussionsrahmen für didaktische denen Hochschulbildung – auch in Zeiten von Belange rund um ChatGPT als Beispiel für mas- KI – praktiziert wird. Und mit der Frage selbst sentauglich gewordene dialogbasierte KI in der – Wozu sind wir hier? – wollte ich die Sinn- und Hochschullehre zu erweitern, (b) mit Ethik und Zweckfrage von Hochschullehre andeuten, die Ökonomik die Perspektiven auf und Argumen- wir, so meine ich, unter KI-Einfluss durchaus tationsfelder für den didaktischen Entschei- neu stellen sollten; die Veröffentlichung von dungraum zu ergänzen, (c) speziell die Bezie- ChatGPT scheint mir dafür ein passender An- hungen zwischen Ethik, Ökonomik und Didak- lass zu sein. tik als Diskursorte heranzuziehen und (d) über diesen Weg eine wertebasierte Reflexion und Diskussion anzuregen, die Orientierung unter Literaturverzeichnis wachsender Unsicherheit geben kann, dann Beck, S. (2020). Künstliche Intelligenz – ethi- aber auch in konkreter Entscheidungen münden sche und rechtliche Herausforderungen. In K. sollte. Mit diesem Anliegen im Hintergrund Mainzer (Hrsg.), Philosophisches Handbuch möchte ich mit meinen Ausführungen zum er- Künstliche Intelligenz (S. 1-28). Wiesbaden: gebnisoffenen Mitdenken einladen. Für dieses Springer VS Mitdenken könnte man als Essenz aus diesem Text eine Art KI-Wertedreieck für die Hoch- Bender, E.M, Gebru, T. McMillan-Major, A. schulbildung mitnehmen. Abbildung 1 versucht & Shmitchell, S. (2021). On the dangers of sto- zu veranschaulichen, inwiefern eine werteba- chastic parrots: Can language models be too sierte Reflexion und Diskussion zu ChatGPT big? In Association for Computing Machinery (als Beispiel für KI-Systeme) in der Hochschul- (Ed.), Proceedings of the 2021 ACM Confer- lehre Orte braucht, an denen ethische, ökonomi- ence on Fairness, Accountability, and Trans- sche und didaktische Perspektiven in Beziehung parency (pp. 610-623). New York. zueinander treten – auch wenn man einen hoch- Bender, E.M. (2022). Resisting dehumaniza- schul- und wissenschaftsdidaktischen Fokus tion in the age of “AI”. Keynote CogSci 2022. setzt. Realisierbar ist dies am besten als inter- Toronto. URL disziplinärer Diskurs zwischen Lehrpersonen, Chatterjee, J. & Dethlefs, N. (2023). This new Studierenden und für Hochschule institutionell conversational AI model can be your friend, Verantwortlichen. philosopher, and guide ... and even your worst enemy. Patterns, 4(1). URL Felten, P. & Lambert, L.M. (2020). Relation- ship-rich education. How human connections drive success in college. Baltimore: Johns Hopkins University Press. Franck, E. & Müller, J.C. (2000). Prob- lemstruktur, Eskalationsvoraussetzungen und eskalationsfördernde Bedingungen sogenannter Rattenrennen. Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 52, 3-26. Funk, M. (2022). Roboter- und KI-Ethik. Eine methodische Einführung – Grundlagen der Technikethik Band 1. Wiesbaden: Springer Abb. 1: KI-Wertedreieck für die Hochschulbildung Fachmedien. Gransche, B. (2023). Ein Versprechen ist mehr als eine Schallwelle. Zur Bedeutung von KI für IMPACT FREE 51 (Februar 2023) Reinmann
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