IMPFEN Wichtig für die ganze Familie! - pronova BKK
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Infektionskrankheiten ÄRZTLICHE BERATUNG Diese Broschüre kann nur allgemein die empfohlenen und auch Hinweise zu erforderlichen Folge- und Auf- VORBEUGEN Impfungen und Impftermine beschreiben. Deshalb wird frischimpfungen. Stillende Frauen können alle notwen- vor jeder Impfung eine individuelle ärztliche Beratung digen Impfungen erhalten außer einer Impfung gegen erfolgen, dies gilt vor allem bei Schwangeren. Sie Gelbfieber; gestillte Säuglinge können unabhängig umfasst Informationen zum Nutzen der Impfung, zu von der Art ihrer Ernährung (Muttermilch, Mutter- Beginn und Dauer des Impfschutzes, zu möglichen milchersatzprodukte oder andere Babynahrung) ge- Nebenwirkungen sowie eventuellen Komplikationen impft werden. Durch Schutzimpfungen können viele Krankheitserreger wirksam bekämpft werden. Deshalb gehören diese Impfungen zu UNSERE LEISTUNGEN Wir übernehmen in der Regel die Kosten der Standard- Schutzimpfungen, die bei einer Auslandsreise empfoh- den wichtigsten und wirksamsten medizinischen Vorsorge- impfungen (siehe „Impfkalender“) sowie einige Imp- len werden. Bitte senden Sie uns für die Überweisung maßnahmen. Dazu tragen die modernen Impfstoffe(vor allem fungen bei erhöhter Gefährdung oder bei Infektions- die Rechnung/Quittung und das Originalrezept zu. Kombinationsimpfstoffe) bei, die gut verträglich sind. verdacht insbesondere im Rahmen von Verträgen mit Die Kostenbeteiligung beinhaltet den Impfstoff und den Ärzten. Bitte legen Sie dazu Ihre elektronische die ärztliche Impfleistung (max. 15 €). Voraussetzung Lokal- und Allgemeinreaktionen, zum Beispiel an der Impfstelle Gesundheitskarte vor. Maßgebend ist die Schutzimp- ist, dass Sie sich bei einer Kassenärztin bzw. einem (Rötung, Schmerzhaftigkeit, Schwellung), können zwar häufiger fungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschus- Kassenarzt oder dem Gesundheitsamt auf ärztliche vorkommen, sind jedoch in der Regel harmlos. Sehr selten bis ses. Ihre pronova BKK beteiligt sich an den Kosten für Empfehlung hin haben impfen lassen. gelegentlich treten Komplikationen auf, über die Sie sich ärztlich beraten lassen sollten. IMPFSCHADEN? Bei Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer Folgen Entschädigungsleistungen in entsprechender Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Anwendung des Bundesversorgungsgesetzes (§§ 60 bis Schädigung wenden Sie sich unverzüglich an den 64 des Infektionsschutzgesetzes). Der Antrag wird in impfenden Arzt. Wer durch eine öffentlich empfohlene der Regel bei den Stellen für soziale Entschädigung der Schutzimpfung einen Impfschaden erleidet, erhält Länder gestellt. wegen der gesundheitlichen und wirtschaftlichen SIE HABEN Wir beraten Sie gern! FRAGEN ZUR DER IMPFSCHUTZ Ihre CORONA-IM Die Standardimpfungen für Säuglinge, Kinder, Jugend- Zecken-Hirnhautentzündung. Zu den Reiseimpfungen PFUNG? liche und Erwachsene ergeben sich aus dem Impfka- gehören insbesondere Cholera, Gelbfieber, Hirnhaut- Hier finden Sie alle lender (vgl. Seite 4). Zum Impfschutz bei erhöhter entzündung (Meningokokken, FSME-Zecken), Leber- aktuellen In formation Gefährdung (Krankheitsrisiko) zählen insbesondere: entzündung (Hepatitis A und B), Tollwut, Typhus und pronovabk en: k.de/coron a-faq Leberentzündung (Hepatitis A und B), Keuchhusten, Virusgrippe; außerdem wird die Malariaprophylaxe Kinderlähmung, Meningokokken, Pneumokokken, empfohlen. Masern, Mumps, Röteln, Virusgrippe, Windpocken und 2 3
IMPFKALENDER Das ABC der für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene Impfung Alter in Wochen Alter in Monaten Alter in Jahren SCHUTZIMPFUNGEN 6 2 3 4 11–14 15–23 2–4 5–6 7–8 9–14 15–16 17 ab 18 Rotaviren G1 b) G2 (G3) CHOLERA DIPHTHERIE Wundstarrkrampf G1 G2 G3 G4 N N A1 N A2 N A (ggf. N) e) Die Übertragung erfolgt durch mit dem Cholera- Die Diphtherie wird durch Tröpfcheninfektion oder Diphtherie G1 G2 G3 G4 N N A1 N A2 N A (ggf. N) e) Erreger verseuchte Lebensmittel und verunreinigtes indirekt durch infizierte Gegenstände übertragen. Wasser. Die Krankheit tritt nach wenigen Stunden bis Gesunde können Keimträger sein. Nach einer Inku- Keuchhusten G1 G2 G3 G4 N N A1 N A2 N A (ggf. N) e) zu drei Tagen auf. Brechdurchfälle sind das besondere bationszeit von zwei bis drei Tagen treten zunächst Haemophilus Kennzeichen. Lebensbedrohung durch Wasser- und bei uncharakteristischen Krankheitserscheinungen G1 G2 c) G3 G4 N N influenzae b (Hib) Mineralstoffverlust, Komplikationen oft durch Herz- mit Abgeschlagenheit und Fieber um 38 bis 39 °C Kinderlähmung G1 G2 c) G3 G4 N N A1 N ggf. N rhythmusstörungen und Herzversagen. Bei unbehan- die ersten Schluckbeschwerden auf. Leberentzündung B G1 G2 c) G3 G4 N N delter Krankheit ist bei bis zu 50 Prozent der Erkrank- Der Rachen überzieht sich mit grauweißen Belägen, S ab 60 ten mit dem Tode zu rechnen. die Lymphknoten schwellen an, und durch Ausbrei- Pneumokokken a) G1 G2 G3 N Jahren tung der Bakterien auf den Schleimhäuten kommt G1 (ab 12 N es schließlich häufig zum Befall des Kehlkopfs Meningokokken C Monaten) (schwerste Erstickungsanfälle möglich). Geraten Personenkreis: Masern G1 G2 N S f) die Keime in größerer Menge in den Kreislauf, so Bei Aufenthalten in Infektionsgebieten, speziell Mumps G1 G2 N können auch andere Organe geschädigt werden unter mangelhaften Hygienebedingungen bei (z. B. Herzmuskelentzündung). Röteln G1 G2 N aktuellen Ausbrüchen, z. B. in Flüchtlingslagern Windpocken G1 G2 N oder bei Naturkatastrophen. Humane G2 d) Zeitpunkt: N d) Personenkreis: Papillomviren (HPV) G2 d) Die Grundimmunisierung sollte mindestens eine Woche vor Antritt der Reise abgeschlossen Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche Herpes zoster h) S ab 60 sein. Kein 100prozentiger Schutz, deshalb stets (Auffrischimpfungen). Alle Personen bei fehlender Jahren oder unvollständiger Grundimmunisierung und auf persönliche Hygiene achten. Bitte lassen Grippe g) S ab 60 Sie sich zum Impfzeitpunkt und zu evtl. Auf- 10 Jahre nach der letzten Impfung. Erwachsene Jahren sollten die nächste fällige Impfung einmalig als frischimpfungen ärztlich beraten. Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten-Kombinations- Erläuterungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) – www.rki.de: G = Grundimmunisierung, A = Auffrisch-, S = Standard-, N = Nachholimpfung impfung (ggf. auch gegen Kinderlähmung) erhalten. Fehlende Impfungen sollten sofort, entsprechend den Empfehlungen für das jeweilige Lebensalter, nachgeholt werden a) Frühgeborene zusätzlich im Alter von 3 Monaten Zeitpunkt: b) Die 1. Impfung sollte bereits ab dem Alter von 6 Wochen erfolgen, je nach verwendetem Impfstoff sind 2 bzw. 3 Dosen im Abstand von mindestens 4 Wochen erforderlich Jeweils eine Impfung im Alter von zwei, drei c) Entfällt bei Einzelimpfung und vier Monaten sowie zwischen dem 11. bis 14. d) Standardimpfung für Mädchen und Jungen Lebensmonat. Auffrischimpfungen im Alter von e) Auffrischimpfung alle 10 Jahre (Wundstarrkrampf, Diphtherie, einmalig auch Keuchhusten, ggf. Kinderlähmung) f) Einmalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff für alle nach 1970 geborenen Personen > − 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, fünf bis sechs und neun bis 16 Jahren. Weitere ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit Impfungen siehe unter „Personenkreis”. g) Jährlich h) Zweimalige Impfung im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten Quelle: www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Aktuelles/Impfkalender.html 4 5
GELBFIEBER GRIPPE Stechmücken übertragen diese Krankheit. Nach Die sporadisch und epidemisch auftretende echte drei bis sechs Tagen beginnt eine Fieberphase: Kopf- Virusgrippe (Influenza) kann eine Reihe schwerer Kom- schmerzen, Übelkeit und Erbrechen lassen zwar schnell plikationen zur Folge haben wie zum Beispiel Erkran- an eine schwere Krankheit denken, doch dann täuscht kungen der Lunge und Herzmuskelentzündungen. eine etwa zwei Tage dauernde fieberfreie Phase Influenza-Viren werden jedes Jahr von Neuem aktiv. zunächst eine Genesung vor. Das erneut ansteigende Fieber weist dann darauf hin, dass innere Organe erkrankt sind: Vor allem Nieren und Leber sind betrof- Personenkreis und Zeitpunkt: fen, aber auch das Hirn (Hirnhautentzündungen). Der Alle Personen ab 60 Jahre. Kinder, Jugendliche und Tod kann durch Leber- oder Nierenversagen eintreten. Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefähr- dung infolge eines Grundleidens (z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, chronische Herz- Personenkreis und Zeitpunkt: Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes Rechtzeitig vor Reiseantritt einmalige Impfung mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten, in den Gelbfieber-Impfstellen vor Aufenthalt in Immundefekte, HIV-Infektion), alle Schwangeren Endemiegebieten im tropischen Afrika und in Süd- ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie HIRNHAUTENTZÜNDUNG MENINGOKOKKEN-INFEKTION amerika bzw. entsprechend den Anforderungen Bewohner von Alters-/Pflegeheimen. Eine beruf- Haemophilus influenzae b (Hib)-Infektion Meist durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch über- der Ziel-/Transitländer. Eine berufliche Gefährdung liche Gefährdung gilt zum Beispiel für medizini- tragen, kann der Erreger innerhalb weniger Tage, be- Fieberhafte Infektion des Nasen-Rachen-Raumes. gilt bei Tätigkeiten mit Kontakt zu Gelbfieber- sches Personal, Personen in Einrichtungen mit ginnend mit einer Infektion der oberen Luftwege, zu Häufigste Komplikation ist die schwere, eitrige Virus (z. B. in Forschungseinrichtungen oder Labo- umfangreichem Publikumsverkehr oder bei direk- einer Hirnhautentzündung (hohes Fieber, Erbrechen, Hirnhautentzündung (Meningitis), die Gehirn und ratorien); eine erhöhte berufliche Gefährdung bei tem Kontakt zu Geflügel/Wildvögeln. Eine erhöhte starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit) oder Blut- Rückenmark in Mitleidenschaft zieht. Von den Kindern, gezielten Tätigkeiten mit Gelbfieber-Virus. berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel für Perso- vergiftung führen sowie andere Organe schädigen. die daran erkranken, sterben bis zu fünf Prozent. nen in speziellen Forschungseinrichtungen/Labo- Bei den überlebenden Kindern kommt es vielfach zu ratorien. Die Impfung kann auch für Reisende Langzeitschäden. Die Infektion kann sogar Haupt- ab 60 Jahre und gesundheitlich Gefährdete sinn- ursache einer erworbenen geistigen Entwicklungs- Personenkreis und Zeitpunkt: voll sein. Jährliche Impfung im Herbst. Die störung sein. Alle Kleinkinder sowie gesundheitlich gefährdete pronova BKK übernimmt die Impfung für alle Personen, unabhängig vom Alter. Personen (z. B. mit Immundefizienz) sowie Schüler und Studenten vor Langzeitaufenthalten (auch Personenkreis und Zeitpunkt: Reisende) in Ländern mit Meningokokken-Infek- Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Personen tionen. Eine erhöhte berufliche Gefährdung gilt mit Asplenie (fehlende oder nicht tätige Milz – zum Beispiel für spezielle Forschungseinrichtun- einmalige Impfung). Jeweils eine Impfung im gen/Laboratorien. Eine Impfung für alle Kinder im Alter von zwei, drei und vier Monaten sowie zweiten Lebensjahr zum frühestmöglichen Zeit- zwischen dem 11. bis 14. Lebensmonat. punkt (siehe auch „Impfkalender“); im Übrigen lassen Sie sich über Zeitpunkt und Auffrischimp- fungen ärztlich beraten; dies gilt entsprechend für Impfungen gegen andere Serogruppen (A, W, Y und ggf. B). Die pronova BKK übernimmt die Kosten für alle Typen (Typ B insbesondere für Kinder im Alter von zwei Monaten bis zu fünf Jahren). 6 7
HUMANE PAPILLOMVIREN KEUCHHUSTEN Personenkreis: (HPV) Keuchhusten (Pertussis) wird durch Tröpfcheninfektion Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche übertragen. Die Keuchhusten-Pneumonie kann die (Auffrischimpfung). Sofern in den letzten zehn Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich Lunge schädigen und ist die häufigste Todesursache bei Jahren keine Impfung stattgefunden hat: Frauen mindestens einmal im Leben mit HPV, die in Hochri- Kindern. Die durch wiederholte Hustenanfälle ausge- im gebärfähigen Alter sowie enge Haushaltskon- siko-Typen (v. a. 16 und 18) und Niedrigrisiko-Typen löste Atemnot und Blausucht sowie Bakteriengifte taktpersonen (möglichst vier Wochen vor der (v. a. sechs und 11) unterschieden werden. Hochrisiko- können zu den gefürchteten neurologischen Komplika- Geburt). Dies gilt entsprechend bei einer berufli- Typen können zu Krebs führen, während Niedrigrisiko- tionen bis hin zu Erkrankungen des Gehirns (Krämpfe chen Gefährdung für das Personal in der unmittel- Typen für Genitalwarzen verantwortlich sind. Eine und Bewusstlosigkeit) führen. Durch die Impfung wird baren Patientenversorgung in Krankenhäusern, Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne Symp- auch erreicht, dass die geimpften Kinder später ihre Arztpraxen, in der direkten Betreuung Schwange- tome. Zumeist handelt es sich dabei um vorüberge- nachgeborenen Geschwister im Säuglingsalter nicht rer und in der Geburtshilfe sowie in bestimmten hende Infektionen, die nach ein bis zwei Jahren nicht mehr gefährden können. Speziell vor Geburt eines Gemeinschaftseinrichtungen. Eine erhöhte beruf- mehr nachweisbar sind. Jedoch können HPV-Infektio- Geschwisterkindes sollte überprüft werden, ob ein liche Gefährdung gilt zum Beispiel für Personen nen auch fortdauern und über Vorstufen zu Krebs im adäquater Immunschutz gegen Keuchhusten besteht. bei gezielten Tätigkeiten mit dem Erreger (Borde- Genitalbereich, bei entsprechenden Praktiken auch im tella pertussis) sowie mit Kontaktmöglichkeiten zu Analbereich, in der Mundhöhle und im Rachen führen. infizierten Proben/Tieren in speziellen Forschungs- Diese Impfung wirkt gegen die häufigsten (HPV 16, 18) einrichtungen/Laboratorien; außerdem für Perso- und weitere Typen, auch gegen genitale Warzen. Sie nen in medizinischen Einrichtungen und zur vor- ersetzt aber nicht die jährliche Krebsfrüherkennung schulischen Betreuung mit direktem Kontakt zu für Frauen ab dem 20. Geburtstag! Erkrankten oder zu Kindern. Zeitpunkt: Jeweils eine Impfung im Alter von zwei, drei und vier Monaten sowie zwischen dem 11. bis 14. Lebensmonat. Auffrischimpfungen im Alter Personenkreis und Zeitpunkt: von fünf bis sechs und neun bis 16 Jahren. Grundimmunisierung für alle Mädchen und Jun- Erwachsene sollten die nächste fällige Impfung gen im Alter von neun bis 14 Jahren, die vor dem einmalig als Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten- ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein Kombinationsimpfung (ggf. auch gegen Kinder- sollte (siehe „Impfkalender“). Spätestens bis zum lähmung) erhalten. Weitere Impfungen siehe Alter von 17 Jahren sollten versäumte Impfungen unter „Personenkreis”. nachgeholt werden. Anmerkung: Möglicherweise können auch andere Frauen und Männer von einer HPV-Impfung profitieren – hierzu ist eine individuelle Risiko-Nutzen- Abwägung durch den Arzt erforderlich. 8 9
LEBERENTZÜNDUNG – Personenkreis und Zeitpunkt: HEPATITIS A Bei Sexualverhalten mit erhöhtem Infektionsrisiko, Personen mit häufigen Übertragungen von Blut- Hepatitis A wird vor allem fäkal-oral übertragen: durch bestandteilen, Bewohner von psychiatrischen direkten Kontakt mit Erkrankten sowie indirekt über Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeein- Toiletten, Handtücher, Geschirr und Besteck usw. richtungen für Zerebralgeschädigte oder Verhal- Epidemien werden häufig durch verunreinigte Lebens- tensgestörte sowie Personen, die an einer Leber- mittel, Kontakt mit Virusausscheidern, natürliche erkrankung leiden. Die Impfung wird beruflich Düngung von Gemüse, fäkale Verunreinigung von gefährdetem Personal (einschl. ehrenamtlich Muscheln sowie von Trinkwasser verursacht. Die Inku- Tätige) empfohlen, insbesondere im Gesundheits- bationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen. Nach dienst (z. B. Pädiatrie und Infektionsmedizin), in einem sieben- bis 12-tägigen Vorstadium mit Fieber, psychiatrischen und Fürsorgeeinrichtungen sowie Kopf- und Gliederschmerzen, Verdauungsstörungen in Asylbewerberheimen, in Kindertagesstätten und und Appetitlosigkeit folgt meist das ikterische Stadium Kinderheimen. Eine erhöhte berufliche Gefährdung mit Gelbsucht, während die übrigen Beschwerden besteht in Einrichtungen mit regelmäßigem Stuhl- zurückgehen. Es besteht Fettunverträglichkeit, der kontakt (auch Laboratorien) sowie bei Tätigkeiten Stuhl ist hell lehmfarben, der Harn bierbraun; die Leber in Kläranlagen, Kanalisation (mit regelmäßigem ist vergrößert. Nach einigen Wochen bildet sich die Kontakt zu fäkalhaltigem Abwasser). Die Impfung Gelbsucht zurück. wird auch Reisenden in Regionen mit hoher KINDERLÄHMUNG Personenkreis: Ansteckungsgefahr empfohlen. Tipp: Vorsicht bei Die Übertragung der Kinderlähmung (Poliomyelitis) Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Jugend- „Spezialitäten“ außerhalb von Gaststätten. Bevor- geschieht durch Schmutz- und Schmierinfektionen, liche (Auffrischimpfung). Alle Personen bei fehlen- zugen Sie vollständig gekochte oder gebratene die Krankheit tritt nach fünf bis 35 Tagen ein. der oder unvollständiger Grundimmunisierung und möglichst frisch zubereitete Speisen. Obst und Allgemeine Krankheitszeichen sind vor allem Fieber, sowie ohne einmalige Auffrischimpfung; Auf- Gemüse nur gewaschen, geschält oder noch besser Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit und Glieder- frischimpfungen sind vorgesehen für Reisende in erhitzt verzehren. Eis (unverpackt), Eiswürfel und schmerzen, schließlich Lähmungen, die sich in Stunden Regionen mit Infektionsrisiko sowie für Aussiedler, Leitungswasser, Süßspeisen mit Ei (Tiramisu) – bis zu drei Tagen ausbilden, Sterblichkeit dabei etwa Flüchtlinge und Asylbewerber aus Risikogebieten seien Sie vorsichtig! Zeitpunkt: Bitte sprechen Sie 10 Prozent. Bleibende Schäden sind häufig, vor allem in Gemeinschaftsunterkünften. Eine berufliche mit Ihrem Arzt, auch über notwendige Auffrisch- Fehlstellungen der Gliedmaßen durch Ausfall ganzer Gefährdung gilt für das Personal in Gemein- impfungen. Muskelgruppen. schaftsunterkünften (z. B. für Aussiedler) und für medizinisches Personal, das engen Kontakt zu Erkankten haben kann. Eine erhöhte berufliche Gefährdung gilt z. B. für Personen in speziellen Forschungseinrichtungen/Laboratorien. Zeitpunkt: Jeweils eine Impfung im Alter von zwei, drei und vier Monaten sowie zwischen dem 11. bis 14. Lebensmonat. Auffrischimpfung im Alter von neun bis 17 Jahren. Weitere Impfungen siehe unter „Personenkreis”, „Impfkalender“ und bei „Diphtherie“, „Keuchhusten“, „Wundstarrkrampf“. 10 11
LEBERENTZÜNDUNG – Personenkreis: LUNGENENTZÜNDUNG HEPATITIS B Säuglinge und Kinder (siehe „Impfkalender“). Pneumokokken sind die häufigsten bakteriellen Personen mit geschwächter Immunabwehr oder Erreger lokaler Infektionen wie Mittelohr-, Nasen- Die Virushepatitis B wird durch Blut und Blutbestand- bei denen durch eine Erkrankung (z. B. HIV-Posi- nebenhöhlen- oder Lungenentzündungen. Neben teile übertragen (z. B. Bluttransfusionen, Verwendung tive, Dialyse) eine besondere Gefährdung besteht. den Meningokokken sind die Pneumokokken auch unsteriler Spritzen und Instrumente, zahnärztliche Außerdem Kontaktpersonen zu Erkrankten und die häufigsten Erreger einer eitrigen Hirnhautent- Behandlung, Durchstechen der Ohrläppchen, Akupunk- besondere Risikogruppen (u. a. Sexualverhalten zündung (Meningitis). Pneumokokken-Erkrankungen tur). Friseure, Tätowierer und Fußpfleger können eben- mit hohem Infektionsrisiko), ggf. Patienten in haben eine hohe Komplikationsrate. Weitere Krank- falls für die Übertragung in Betracht kommen. Weitere psychiatrischen Einrichtungen. Eine berufliche heitsbilder im Rahmen einer invasiven Erkrankung – Infektionswege sind Kontakte der Schleimhäute oder Gefährdung gilt zum Beispiel für Ersthelfer und wenn der Erreger über das Blut auch andere Organe kleinste Hautverletzungen mit infektiösem Blut oder für das Personal (einschl. ehrenamtlich Tätige) in befällt – sind eitrige Gelenk- oder Bauchfell- sowie Serum; Sexualkontakt ist einer der häufigsten Übertra- gungswege. Die Inkubationszeit wird im Allgemeinen Einrichtungen mit hoher Ansteckungsgefahr (z. B. Lungenentzündungen. Wenn die Behandlung zu spät MALARIA Asylbewerberheime, Behinderteneinrichtungen). einsetzt oder die Abwehrkräfte zu schwach sind, kann mit zwei bis sechs Monaten angegeben. Bei Nadel- Malaria ist eine sehr weit verbreitete Infektions- die Krankheit tödlich enden. Eine Lungenentzündung stichverletzungen kann sie wesentlich kürzer sein und Eine erhöhte berufliche Gefährdung gilt zum Bei- krankheit. Höchstes Risiko besteht in Afrika, Asien, beginnt nach einer nicht genau bekannten Inkuba- unter Umständen nur drei Wochen betragen. Nach spiel für Beschäftigte in Einrichtungen zur medizi- Mittel- und Südamerika sowie Ozeanien. Erreger sind tionszeit mit hohem Fieber, Schüttelfrost, trockenem anfänglichen Beschwerden, die denen eines grippalen nischen Untersuchung/Behandlung/Pflege von tierische Einzeller, die durch den Stich der Anopheles- Reizhusten, stechenden Schmerzen im Brustkorb- oder Magen-Darm-Infekts ähnlich sein können (Übel- Menschen und Betreuung von Behinderten mit mücke auf den Menschen übertragen werden können. bereich. keit, Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit), kommt es bei regelmäßigem Kontakt mit Körperflüssigkeiten/ Nach spätestens sieben Wochen beginnt die Erkran- den meisten Kranken zu einer Gelbfärbung der Augen -ausscheidungen sowie für Notfall-/Rettungs- kung mit den ersten Fieberanfällen. Bisweilen kommt und später der Haut (Lebererkrankung). Gleichzeitig dienste usw. Die Impfung wird auch Reisenden die Malaria aber auch erst nach Monaten oder Jahren wird der Stuhl hell und der Urin der mitunter stark in Regionen mit hoher Ansteckungsgefahr (z. B. Personenkreis: zum Ausbruch, wenn der Betroffene schon längst nicht fiebernden Patienten verfärbt sich braun. Die Leber ist bei Langzeitaufenthalten mit engem Kontakt Säuglinge und Kleinkinder sowie einmalig alle mehr an seinen Tropenaufenthalt denkt. meist druckschmerzhaft und deutlich vergrößert, und zu Einheimischen) empfohlen. Personen über 60 Jahre; außerdem Kinder, Jugend- als Begleiterscheinung wird Juckreiz beobachtet. liche und Erwachsene mit erhöhter gesundheit- Zeitpunkt: Das akute Krankheitsbild geht in der Regel nach sechs licher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit bis acht Wochen zurück, in etwa jedem zehnten Fall Jeweils eine Impfung im Alter von zwei, drei (z. B. Immundefekt oder eine chronische Krankheit Personenkreis und Zeitpunkt: kommt es zu einem chronischen Verlauf mit Leber- und vier Monaten sowie zwischen dem 11. bis wie Herz-Kreislauf-, Nieren-, Lungenkrankheiten, schädigung und schließlich unter Umständen zu Leber- 14. Lebensmonat (siehe auch „Impfkalender“). Reisende in malariagefährdete Gebiete. Derzeit ist Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrank- krebs. Zum Zeitpunkt der übrigen Impfungen sowie der nur die Tablettenvorbeugung empfohlen. Lassen heiten). Auffrisch-/Wiederimpfungen lassen Sie sich Sie sich rechtzeitig vor Reisebeginn (mindestens bitte ärztlich beraten. Zeitpunkt: eine Woche) ärztlich beraten. Allgemeine Vor- Jeweils eine Impfung im Alter von zwei (Früh- beugemaßnahmen: Geeignete Kleidung in hellen geborene auch drei) und vier Monaten sowie Farben tragen (ab Dämmerung Strümpfe, lange zwischen dem 11. bis 14. Lebensmonat (siehe Hosen, lange Ärmel), mückensicherer Schlafraum auch unter „Personenkreis“ und „Impfkalender“). beziehungsweise Moskitonetz. Versprühen eines Im Übrigen lassen Sie sich bitte auch wegen Insektenvertilgungsmittels. Einreiben unbedeck- Wiederholungsimpfungen bei fortbestehender ter Hautstellen mit einem Mückenabwehrmittel. gesundheitlicher Gefährdung ärztlich beraten. Eventuell elektrischen Insektizidverdampfer oder Mückenvertreibungskerzen benutzen. Die pronova BKK übernimmt die Kosten für alle vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Impfungen einschließlich der Malaria-Prophylaxe. 12 13
MASERN MUMPS ROTAVIREN RÖTELN Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion nach Mumps wird durch Tröpfcheninfektion nach Rotaviren sind die häufigste Ursache von Magen- Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion, Kontakt 10 bis 15 Tagen ausgelöst. Etwa eine halbe Woche 17 bis 21 Tagen ausgelöst. Nach uncharakte- Darminfektionen bei Kindern unter fünf Jahren. Sie mit Erkrankten oder infizierten Gegenständen nach erkältungsartige Symptome, dann Hautrötung vom ristischen Krankheitszeichen mit leichtem Fieber werden vor allem fäkal-oral (Schmierinfektion, ver- 14 bis 23 Tagen ausgelöst. Die Schutzimpfung soll vor Kopf absteigend, ca. eine Woche Fieber mit Werten treten ein- oder beidseitig Ohrspeicheldrüsen- unreinigtes Wasser, Hände usw.) übertragen. Obwohl allem einer Rötelnerkrankung in der Schwangerschaft über 39 °C. Masern können gefährliche Komplikationen schwellungen auf, die auch auf die anderen Spei- das Virus extrem umweltresistent ist und schon vorbeugen. Wenn die Mutter eine Rötelninfektion nach sich ziehen wie zum Beispiel Gehirnentzündung, cheldrüsen im Mund-Rachenraum übergreifen geringste Mengen zur Ansteckung genügen, werden während der Schwangerschaft durchmacht, können Lungenentzündung mit Bronchienbeteiligung, Mittel- können. Kein allzu hohes Fieber. allgemeine hygienische Maßnahmen empfohlen. schwere Missbildungen des Kindes eintreten (Augen- ohrentzündung. Die Erkrankung verläuft umso kom- Die Erkrankung beginnt nach einer Ansteckung inner- und Gehörschäden, Missbildungen am Herzen oder am plizierter, je älter die Erkrankten sind. halb von ein bis drei Tagen plötzlich mit wässrigen Hirn – bei fast allen Kindern Wachstumsstörungen). Durchfällen sowie Erbrechen und Fieber. Unbehandelt Krankheitsbild: Lymphknoten-Schwellungen im Personenkreis und Zeitpunkt: kann es bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund Ohren-/Nackenbereich, in ca. 30 Prozent der Fälle „rote Siehe unter „Masern“ und „Impfkalender“. der schnell einsetzenden Dehydration (Wasser- und Flecken” am Kopf, an den Armen und am Rumpf. Personenkreis: Elektrolytverlust) zu lebensbedrohlichen Zuständen Alle Kinder; außerdem einmalige Impfung vor- kommen. zugsweise mit einem Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfstoff für nach 1970 geborene Perso- nen ab 18 Jahren, die ungeimpft sind, in der Kind- Personenkreis: heit nur einmal geimpft wurden oder einen unkla- Personenkreis und Zeitpunkt: Alle Kinder; zweimalige Impfung für ungeimpfte ren Impfstatus haben. Dies gilt entsprechend bei Alle Säuglinge (siehe „Impfkalender“). Die Impf- Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im beruflicher Gefährdung für Personen im Gesund- serie (Schluckimpfung) sollte im Alter von sechs gebärfähigen Alter; einmal geimpfte Frauen erhal- heitsdienst (außer Pädiatrie) sowie in Gemein- bis 12 Wochen begonnen und je nach Impfstoff ten einmalig eine Impfung. Eine berufliche Gefähr- schaftseinrichtungen. Eine erhöhte berufliche möglichst bis zum Alter von 16 bzw. 22 Wochen dung gilt zum Beispiel für ungeimpfte Personen Gefährdung gilt z. B. für Beschäftigte in Einrich- (spätestens bis zum Alter von 24 bzw. 32 Wochen) (oder solche mit unklarem Impfstatus) in Einrich- tungen zur medizinischen Untersuchung, Be- beendet sein. tungen der Geburtshilfe, der Schwangerenbetreu- handlung und Pflege von Kindern sowie zur vor- ung sowie Personen in Gemeinschaftseinrichtun- schulischen Kinderbetreuung und in speziellen gen (außer Personal zur Betreuung und Pflege von Forschungseinrichtungen/Laboratorien. Kindern im Vorschulalter). Eine erhöhte berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel für Personen in Zeitpunkt: Einrichtungen zur medizinischen Untersuchung, Erste Impfung im Alter zwischen dem 11. bis 14. Behandlung und Pflege von Kindern, zur vorschu- Lebensmonat (bei vorheriger Aufnahme in einer lischen Kinderbetreuung sowie in speziellen Gemeinschaftseinrichtung mit neun Monaten), Forschungseinrichtungen/Laboratorien. zweite Impfung vor Ende des zweiten Lebens- jahres. Weitere Impfungen siehe unter „Personen- Zeitpunkt: kreis“ und „Impfkalender“. Siehe „Masern“ und „Personenkreis“ bzw. „Impfkalender“. 14 15
TOLLWUT TYPHUS Virusinfektion durch Biss oder Berührung (Speichel) Die Übertragung erfolgt durch verseuchtes Wasser kranker Tiere (z. B. Füchse, Hunde, Katzen und Rehe), bzw. verseuchte Speisen. Nach ein bis drei Wochen in der Regel bei verletzten Hautstellen. Die Inku- treten zunächst Brechreiz und Kopfschmerzen, dann bationszeit ist sehr unterschiedlich (10 Tage bis 10 Fieber, Benommenheit und evtl. Leberschwellung auf. Monate, meist 20 bis 70 Tage). Nach uncharakteristi- Komplikationen können sich in einer Lungen- und schen Allgemeinbeschwerden (Kopfschmerzen, Herzmuskelentzündung sowie durch Darmblutungen Schluckbeschwerden, Lichtempfindlichkeit, Muskel- äußern. Zwei bis drei Prozent der Erkrankten werden zucken, starker Speichelfluss, Krämpfe) kann zu Dauerausscheidern. Sorgfältiges Kochen von Nah- schließlich der Tod durch Atemlähmung eintreten. rungsmitteln und Wasser sowie strenge hygienische Sicherheitsmaßnahmen werden zur Vorbeugung empfohlen. Personenkreis: Reisende in Regionen mit hoher Tollwutgefähr- dung (z. B. durch streunende Hunde). Eine er- Personenkreis und Zeitpunkt: höhte berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel Reisende in Endemiegebiete mit Aufenthalt unter für Personen bei Tätigkeiten mit regelmäßigem schlechten hygienischen Bedingungen. Bitte Kontakt zu frei lebenden Tieren in Gebieten mit lassen Sie sich ärztlich beraten. WINDPOCKEN Personenkreis: neu aufgetretener Wildtiertollwut sowie in Das Varizellen-Zoster-Virus ist der Erreger für die Alle Kinder; seronegative Personen (wie z. B. speziellen Forschungseinrichtungen/Laboratorien. Erkrankungen. Die Übertragung erfolgt durch direkten Frauen mit Kinderwunsch, vor geplanter bzw. bei Die pronova BKK übernimmt die Impfung auch Kontakt von Mensch zu Mensch, vor allem durch Immunsuppression) sowie empfängliche Patienten bei Personen, die nicht den Nachweis erbringen, Tröpfcheninfektionen. Dabei treten Windpocken mit schwerer Neurodermitis oder als enge Kon- in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung einem als Erst- und Herpes Zoster (Gürtelrose) als Zweit- taktpersonen. Eine berufliche Gefährdung gilt zum besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt zu sein. erkrankung auf. Der Varizellenverlauf wird nicht Beispiel für seronegatives Personal im Gesund- Zeitpunkt: selten während einer Schwangerschaft durch eine heitsdienst. Eine erhöhte berufliche Gefährdung Wegen einer vorbeugenden Impfung (einschl. Lungenentzündung kompliziert, während der ersten gilt zum Beispiel für Personen in Einrichtungen zur Auffrischimpfungen) lassen Sie sich rechtzeitig Schwangerschaftsmonate sind Schädigungen des medizinischen Untersuchung, Behandlung und ärztlich beraten. Kindes möglich. Die Erreger können sich nach der Pflege von Kindern sowie zur vorschulischen Kin- Ersterkrankung im Nervensystem festsetzen und bei derbetreuung (Neueinstellungen) und in speziellen einer Schwächung des Abwehrsystems wieder aktiv Forschungseinrichtungen/Laboratorien. werden. Bei den Windpocken bilden sich kleine Bläschen an verschiedenen Stellen des Körpers, deren Zeitpunkt: Flüssigkeit infektiös ist. Sie trocknen unter Borken- Erste Impfung im Alter zwischen dem 11. bis 14. bildung innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ein. Lebensmonat, die zweite zwischen dem 15. bis 23. Die Gürtelrose verursacht halbgürtelförmige Schmer- Lebensmonat, im Übrigen siehe unter „Personen- zen im Bauch- bzw. Kopfbereich, an Armen und Beinen kreis“ und „Impfkalender“. (mit Bläschenbildung). 16 17
ZECKEN-ENZEPHALITIS Personenkreis: Die Zecke kann die Krankheit (Frühsommer-Meningo- Die Impfung ist vor allem für Personen angezeigt, Enzephalitis – FSME) auf den Menschen übertragen. die sich in Risikogebieten aufhalten. Eine erhöhte Bei etwa einem Drittel der von einer infizierten Zecke berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel für Perso- gestochenen Menschen kommt es nach fünf bis 14 nen in speziellen Forschungseinrichtungen/Labo- Tagen zu einer uncharakteristischen, erkältungsartigen ratorien oder in Risikogebieten mit regelmäßigen Krankheit mit leichtem Fieber, Kopf-, Kreuz- und Glie- Tätigkeiten in niederer Vegetation oder direktem derschmerzen, ggf. Verdauungsstörungen. Nach etwa Kontakt zu frei lebenden Tieren (auf Freiflächen, einer Woche ohne Fieber usw. treten plötzlich heftige in Wäldern, Parks und Gartenanlagen, Tiergärten Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber und und Zoos). Nackensteifigkeit auf. In schweren Fällen kommt es Risikogebiete in Deutschland sind vor allem zu Lähmungen der Augen-, Gesichts- und Blasenmus- Baden-Württemberg und Bayern sowie Teile von kulatur sowie der Extremitäten. Bei einem Teil dieser Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Patienten kommt es zu Folgeschäden wie lang anhal- Sachsen und Thüringen. tenden Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, vegetativen Beschwerden und Lähmungserscheinun- Näheres dazu im Internet (insbesondere auch gen. Auch die Leberzellen und der Herzmuskel können unter www.rki.de). befallen werden. Nicht jede Zecke ist infiziert! Nach Die pronova BKK übernimmt die Impfung auch einem Aufenthalt in typischen Zeckengebieten (z. B. für Personen, die nicht den Nachweis erbringen, Sträucher, Gebüsch, hohe Gräser) immer die Kleidung in FSME-Risikogebieten einer besonderen Zecken- und den Körper nach evtl. Zecken absuchen. Einen Exposition ausgesetzt zu sein. gewissen Schutz bieten Kopfbedeckung, lange Hosen, bedeckte Arme und Schuhe mit hohem Schaft. Zeitpunkt: Die FSME-Impfung sollte zu Beginn der Zecken- saison abgeschlossen sein. Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen nach den Angaben des WUNDSTARRKRAMPF Personenkreis: Impfstoffherstellers. Anmerkung: Die Impfung schützt nicht gegen die sog. Lyme-Borreliose. Die Erreger des Wundstarrkrampfes (Tetanus) kommen Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche (Auf- Zecken übertragen diese Bakterien. In den meisten bei uns überall vor, besonders im Straßenstaub und in frischimpfung). Alle Personen bei fehlender oder Fällen bilden sich Antikörper und es kommt nicht der Gartenerde. Bei allen Hautverletzungen können unvollständiger Grundimmunisierung und 10 Jahre zum Krankheitsausbruch. Auffallendes Zeichen ist diese Erreger in die Wunde eindringen. Sie bilden das nach der letzten Impfung. Erwachsene sollten die oftmals eine ringfömige Rötung um die Bissstelle. Tetanustoxin, ein Nervengift, das in der Regel nach nächste fällige Impfung einmalig als Tetanus- Es folgen grippeartige Beschwerden. Bei Verdacht zwei Tagen bis vier Wochen zu Muskelkrämpfen (auch Diphtherie-Keuchhusten-Kombinationsimpfung umgehend ärztlichen Rat suchen! Tipp zum Ent- Kau-, Trink- und Schluckstörungen) und durch Atem- (ggf. auch gegen Kinderlähmung) erhalten. fernen der Zecke: Die Zecke mit einer Pinzette oder lähmung zum Tod führen kann. einer Zeckenkarte vollständig herausziehen. Zeitpunkt: Jeweils eine Impfung mit zwei, drei und vier Monaten sowie zwischen dem 11. bis 14. Lebens- monat, Auffrischimpfungen im Alter von fünf bis sechs und neun bis 16 Jahren. Weitere Impfungen siehe unter „Personenkreis“. 18 19
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