In der Metropolregion Hamburg - Unsere Leistung hat viele Gesichter Geschäftsbericht 2018 - Kreissparkasse Stade
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Alles Gute-Stiftung In Nachbarschaft zu Hamburg weist der Landkreis Stade erfreuliche Wirtschaftsdaten auf. Ebenso erfreulich sind die vielen ehrenamtlichen und gemeinnützigen Impulse in der Region. In der Absicht, ihr gemeinnütziges Wirken für die Bevölkerung und das Gebiet ihres Geschäftsbereiches nachhaltig zu stärken, errichtete die Kreissparkasse Stade anlässlich ihres 150-jährigen Gründungsjubiläums im Jahre 1993 diese Stiftung. Stiftungszweck ist die Förderung der Kunst, der Kultur und der Heimatkunde, der Pflege und der Erhaltung von Kulturwerken und Denkmälern, der Pflege der Umwelt unter Berücksichtigung der besonderen Belange des Naturschutzes sowie die Förderung der Jugend. Im Jahr 2018 konnten 15 Projekte mit insgesamt 33.735 Euro gefördert werden, für drei weitere Projekte wurden Fördergelder in Höhe von 14.232 Euro zugesagt. Bürger-Stiftung Die Bürger-Stiftung ist 1998 durch die Kreissparkasse Stade gegründet worden, um das Stiftungswesen einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Das moderne Stiftungskonzept ermöglicht es, dass auch Stifter und Zuwender geringerer Beträge Einfluss auf deren Verwendung nehmen können. Zusätzlich bestehen unter der Verwaltung der Bürger-Stiftung der Kreissparkasse Stade weitere Treuhand-Stiftungen aus Privatvermögen. Der Stiftungszweck erfasst sämtliche der allgemein als besonders förderungswürdig im Sinne des § 10b Abs. 1 EStG anerkannten Zwecke. Insgesamt konnten im Jahr 2018 die Bürger-Stiftung der Kreissparkasse Stade und ihre Treuhandstiftungen 172 Institutionen und Vereine im Landkreis Stade mit 225.802 Euro unterstützen. Für fünf weitere Projekte wurden Fördermittel von 11.444 Euro fest zugesagt. Kapitalentwicklung der Alles Gute-Stiftung, der Bürger-Stiftung sowie der von ihr verwalteten Treuhandstiftungen 11.000.000 10.000.000 9.000.000 8.000.000 7.000.000 6.000.000 5.000.000 4.000.000 3.000.000 2.000.000 1.000.000 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Alles Gute-Stiftung Bürger-Stiftung Treuhandstiftungen
Lagebericht des Vorstandes Grundlagen der Kreissparkasse Stade Die Kreissparkasse Stade ist gemäß § 3 NSpG eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes (SVN), Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin und Bonn, ange- schlossen. Sie ist beim Amtsgericht Tostedt unter der Nummer A 100527 im Handelsregis- ter eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Landkreis Stade. Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das Gebiet des Trägers. Die Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des SVN dem Sicherungs- system der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden. Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern. Er leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung und vertritt die Sparkas- se gerichtlich und außergerichtlich. Der Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und elf weiteren Mitgliedern. Der Verwaltungsrat berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. Die Kreissparkasse Stade ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung, der mittelständischen Wirt- schaft sowie der öffentlichen Hand zu sichern, die finanzielle Eigenversorgung der Bürge- rinnen und Bürger zu stärken und die Entwicklung der Region zu fördern. Dieser öffentliche Auftrag ist im Sparkassengesetz des Landes Niedersachsen niedergelegt und prägt das ge- samte Geschäftsmodell. Die Sparkasse handelt nicht ausschließlich gewinn-, sondern auch gemeinwohlorientiert. Zum 31. Dezember 2018 unterhält die Kreissparkasse Stade neben der Hauptstelle insge- samt 15 Filialen sowie 6 SB-Filialen. Die Sparkasse arbeitet rentabel, um die Kapitalbasis für die Zukunft zu stärken. Erträge, die nicht zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet werden, fließen in die Region zurück zur Finanzierung gesellschaftlich wichtiger Projekte und Strukturen. Die Kreissparkasse Stade fördert mit ihrer Geschäftstätigkeit verlässlich die Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Lebensqualität in der Region. Die Kundeneinlagen werden zur Refinanzierung von Krediten an kleine und mittlere Unter- nehmen, private Personen und Kommunen in der Region verwendet. Die Sparkasse ermög- licht auch wirtschaftlich schwächeren Personen die Teilnahme am Wirtschaftsleben, stellt Basis-Bankdienstleistungen für jedermann bereit. Die Kreissparkasse Stade verfolgt eine verantwortungs- und risikobewusste Geschäftspoli- tik. Sie refinanziert sich hauptsächlich über Einlagen oder im Interesse der Kunden bei För- derbanken. Die Mitarbeiter kennen ihre Kunden persönlich und betreuen sie langfristig, deshalb fördert die Sparkasse Investitionen mit Maß und Weitblick. Daneben hat das sozia- le und kulturelle Engagement der Kreissparkasse Stade eine wichtige Bedeutung. Die ge- schäftspolitischen Ziele sind transparent. Im Rahmen der Geschäftsstrategie sind die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrich- tung zusammengefasst und in die operativen Planungen eingearbeitet. Die übergeordneten Ziele sind in einer Geschäftsstrategie niedergelegt. Durch die zielorientierte Bearbeitung der strategischen Geschäftsfelder soll die Aufgabenerfüllung der Sparkasse über die Aus- schöpfung von Ertragspotenzialen sowie Kostensenkungen sichergestellt werden.
Darüber hinaus hat der Vorstand eine Risikostrategie beschlossen. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Branche Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Die von den USA ausgehenden Abschottungen und zollpolitischen Konflikte sorgten 2018 in der Weltwirtschaft für einen etwas schwächeren Welthandel als noch im Jahr zuvor. In eini- gen Schwellenländern herrschten im Sommer 2018 größere Marktturbulenzen bis hin zu Währungskrisen, China offenbarte Verwundbarkeiten gegenüber den handelspolitischen Konflikten mit den USA. Unter den Industrieländern zeigten die USA 2018 das kräftigste Wachstum. Der Euroraum schloss das Jahr 2018 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 % ab. Im Ver- gleich zum vorangegangenen Jahr ist das eine Verlangsamung. Italien blieb wiederum unter dem Durchschnitt des Euroraums. Das erste Halbjahr verlief 2018 in Deutschland mit einer gewohnt hohen Wachstumsdyna- mik, das zweite Halbjahr präsentierte sich insgesamt deutlich schwächer als das erste. Grund hierfür waren die handelspolitischen Unsicherheiten aus der Weltwirtschaft. Im drit- ten Quartal kamen zudem ausgeprägte Sondereffekte aus der Automobilbranche und durch die lange Trockenheit hinzu. Es zeichnet sich inzwischen ab, dass nicht nur die Sondereffek- te des dritten Quartals Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft genommen haben, sondern dass auch das vierte Quartal eher verhalten verlief. Das Statistische Bun- desamt geht aber davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nicht negativ ist; eine technische Rezession konnte demnach zunächst vermieden werden. Für die Gesamtjahresrate des deutschen Wirtschaftswachstums errechnete sich aus diesem wechselhaften Verlauf ein Wert von 1,5 %. 2018 war damit das neunte positive Jahr in Folge und verlängert den bemerkenswert langen Aufschwung der deutschen Volkswirtschaft. Der Außenhandel hat 2018 nicht zum Wachstum beigetragen. Das Exportvolumen erhöhte sich zwar um 2,4 %, doch das war langsamer als in den Vorjahren. Deutlich stärker erhöhte sich allerdings das Importvolumen (3,4 %), das für die positive Wirkung auf das BIP ent- scheidend war. Der Konsum leistete 2018 nur einen unterproportionalen Wachstumsbeitrag. Mit 1,0 % Wachstum bei den privaten und 1,1 % Wachstum bei den staatlichen Ausgaben entwickelte er sich deutlich schwächer als noch zu Jahresanfang prognostiziert. Die Investitionen, in den vergangenen Jahren noch recht zurückhaltend, wurden 2018 zum Stabilisator der Ge- samtnachfrage. Die Ausrüstungsinvestitionen legten real um 4,5 %, die Bauinvestitionen um 3,0 % zu. Hier waren maßgeblich der Wohnungs- und der Tiefbau beteiligt. Wirtschaftsentwicklung im Landkreis Stade Nachdem sich die Lageeinschätzung bei den Unternehmen im Elbe-Weser-Raum im Laufe des Jahres 2018 merklich eingetrübt hatte, zeigt sich die Wirtschaft zum Jahresende wieder optimistischer. Branchenübergreifend bewerteten 40 % (Vorquartal: 36%) ihre Situation als gut, mehr als jeder zweite Betrieb (54 %; Vorquartal: 55 %) ist zufrieden. Auch bei den Industriebetrieben ist diese Entwicklung zu erkennen. Nachdem sich die Lage im 3. Quartal deutlich abgeschwächt hatte, bewerteten zum Ende des Jahres 44 % der Un- ternehmen ihre derzeitige Geschäftslage als gut. Die Zufriedenheit im Baugewerbe bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Zum Jahresen- de bewerten deutlich mehr Unternehmen als zuvor ihre gegenwärtige Situation als gut (62 %; Vorquartal: 48 %). Kein Betrieb war zum Jahresende mit der Lage unzufrieden. Das Auf- tragspolster bei fast jedem zweiten Betrieb (48 %) reichte für vier und mehr Monate.
Im Einzelhandel äußerten sich 60 % der Unternehmen zufrieden mit dem Geschäftsverlauf, etwas mehr als jeder Dritte (34 %) bewertete die Situation als gut. Auch im Großhandel ver- blieb die Zufriedenheit auf einem hohen Niveau. Im Dienstleistungsgewerbe hatte sich die Stimmungslage zum Ende des Jahres auf dem Vorjahreswert eingependelt. 95 % der Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage mit gut oder zufriedenstellend. Die wirtschaftliche Lage im landwirtschaftlichen Bereich hat sich im Wirtschaftsjahr 2017 / 2018 deutlich verbessert. Insbesondere bei den Futterbaubetrieben kam es zu einem au- ßerordentlichen Gewinnanstieg. Die Ergebnisse ermöglichten den Betrieben, nach zwei Jah- ren mit unbefriedigenden Gewinnen und damit verbundenen Eigenkapitalverlusten, wieder eine Aufstockung des Eigenkapitals vorzunehmen. Die Milchviehbetriebe profitierten von einem sehr hohen Milchpreis kombiniert mit einer gesteigerten Leistung, betrieblichem Wachstum und einer hohen Kostendisziplin – sicherlich bedingt durch die schwierigen Vor- jahre. Trotz dieser guten Zahlen mussten die Landwirte aufgrund des heißen Sommers mit erheblichen Ernteausfällen im Bereich Grünland zurechtkommen. Man erhofft sich nun, dass das Programm „Dürrehilfe 2018“ die entstandenen Ausfälle kompensieren wird. Für das Jahr 2018 konnte in der maritimen Wirtschaft, wie auch schon in den Vorjahren, kei- ne eindeutige Tendenz beobachtet werden. Startete das Jahr zunächst mit einigen positiven Entwicklungen, stagnierte die Entwicklung aufgrund der weltwirtschaftlichen Ereignisse (u. a. des Handelsstreites zwischen den USA und China) im Verlauf des Jahres. Die weitere Ent- wicklung bleibt daher abzuwarten. Gleichwohl bestehen für Teilmärkte, hier insbesondere Nischenmärkte wie Feederschiffe oder kleinere spezialisierte Multi-Purpose-Schiffe, durch- aus interessante Wachstumspotenziale. Ende Dezember 2018 waren 5.486 Personen im Landkreis Stade arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang von 474 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslo- senquote betrug 4,9 % (Vorjahr 5,4 %). Der Landkreis Stade liegt damit gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt von 4,9 % (Vorjahr 5,3 %), aber unter dem Landesdurchschnitt von 5,0 % in Niedersachsen. Entwicklung der Kreditwirtschaft Das Drei-Säulensystem der deutschen Kreditwirtschaft – bestehend aus Sparkassen, Genos- senschafts- und Privatbanken – hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sich alle Kreditinstitute den Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs perma- nent anpassen mussten. Die Kreissparkasse Stade stellt sich diesem Wettbewerb mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen eines Kunden abgestellten Beratung und unseren Anlageprodukten. So profitiert letztlich der Verbraucher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland ermöglichen. Sparkassen sind mit bundesweit 385 Instituten, über 13.000 Geschäftsstellen und rund 217.000 Mitarbeitern in ganz Deutschland vertreten. Gemeinsam mit den Verbundpartnern innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe stellen sie ein flächendeckendes kreditwirtschaftli- ches Angebot für alle Teile der Bevölkerung sicher. Entwicklung des Zinsniveaus Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf Grund der weiterhin robusten Konjunktur in der EU den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik begrenzt. Ihr Wertpapierankaufprogramm hat die EZB mit dem bereits auf 30 Mrd. Euro reduzierten Netto-Umfang zunächst fortgesetzt, diesen aber ab Oktober auf 15 Mrd. Euro reduziert. Zum Jahresende 2018 wurden die Net- tokäufe dann bei einem ausstehenden Bestand von gut 2,5 Billionen Euro eingestellt. Die Leitzinsen wurden 2018 nicht verändert.
Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2018 Auch in 2018 wurden vom Gesetzgeber weitere Regulierungsmaßnahmen in Kraft gesetzt, die die Kreditwirtschaft weiter belasten. Die BaFin hat am 27. Oktober 2017 die seit langem erwartete finale Fassung der novellier- ten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vorgelegt. Das Rundschrei- ben trat mit Veröffentlichung in Kraft. Während Klarstellungen umgehend anzuwenden wa- ren, galt für sogenannte Neuerungen eine Umsetzungsfrist bis 31. Oktober 2018. Zum 3. Januar 2018 sind die MiFID II-Richtlinie (2014/65/EU) und die zugehörige MiFIR- Verordnung in Kraft getreten. Das neue Regelwerk enthält u. a. umfangreiche Vorgaben zur Stärkung des Anlegerschutzes durch Anpassung der Verhaltens- und Organisationspflichten von Wertpapierfirmen, speziell durch höhere Informations- und Transparenzpflichten. Die Umsetzung der Regelungen erforderte in der Kreditwirtschaft einen hohen Zeitaufwand und die Bindung erheblicher Mitarbeiterkapazitäten. Darüber hinaus ist zum 1. Januar 2018 das neue Investmentsteuergesetz in Kraft getreten. Zum Ablauf des Geschäftsjahres 2018 sind nach wie vor diverse Fragestellungen zur Umset- zung durch den Gesetzgeber noch nicht abschließend geklärt. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. Euro Mio. Euro % % Geschäftsvolumen1) 1.798,6 48,6 2,8 3,7 Bilanzsumme 1.782,8 52,3 3,0 4,0 1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten Wie erwartet konnten im Jahr 2018 sowohl das Geschäftsvolumen als auch die Bilanzsumme gesteigert werden. Die Steigerung fiel leicht höher aus als erwartet. Ursächlich war insbe- sondere das Kreditwachstum. Die Steigerung konnte nicht durch Zufluss an Kundengeldern auf der Passivseite ausgeglichen werden, so dass Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti- tuten zur Finanzierung herangezogen werden mussten. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen bewertet die Kreissparkas- se Stade die Geschäftsentwicklung insgesamt als zufriedenstellend. Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. Euro Mio. Euro % % Kundenkreditvolumen 1.300,1 50,3 4,0 2,5 Forderungen an Kreditinstitute 13,7 -15,8 -53,6 289,5 Wertpapiervermögen 431,0 19,7 4,8 0,7
Kundenkreditvolumen Insbesondere durch die erhöhte Nachfrage nach mittel- und langfristigen Buchkrediten an Unternehmen und Selbstständige lag das Kreditvolumen über dem im Vorjahr erwarteten Bestand. Bei den Krediten an Privatpersonen standen langfristige Finanzierungen im Fokus. Insbesondere Kredite für den Wohnungsbau wurden weiterhin stark nachgefragt, während Konsumentenkredite aufgrund des erhöhten Vermittlungsaufkommens zum - Kreditpartner zurückgingen. Die neuen Kredit- und Darlehenszusagen im Jahr 2018 in Höhe von 263,0 Mio. Euro (Vorjahr 205,8 Mio. Euro) entfallen zu 68,2 % auf Unternehmen und Selbstständige. Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute wurden zu Verrechnungszwecken genutzt, da eine län- gerfristige Geldanlage aufgrund des Zinsniveaus nicht opportun erschien. Wertpapiervermögen Das Wertpapiervermögen dient als Liquiditätsreserve und setzt sich insbesondere aus vari- abel- und festverzinslichen Wertpapieren guter Adressen und Spezialfonds zusammen. Auf- grund der Zins- und Liquiditätssituation wurden im Geschäftsjahr zwei Wertpapierspezial- fonds durch Wiederanlage der ausgeschütteten Erträge aufgestockt. Zur Verbesserung der Liquiditätskennzahl „Liquidity Coverage Ratio (LCR)“ war es notwendig, den Bestand an hochliquiden Wertpapieren weiter zu erhöhen. Außerdem wurde im Geschäftsjahr 2018 der Bestand der Anteile an Immobilien-Spezialfonds erhöht. Beteiligungen/Anteilsbesitz Der Anteilsbesitz der Sparkasse per 31.12.2018 von 2,7 Mio. Euro entfiel mit 2,1 Mio. Euro auf die Beteiligung am Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband (SVN). Die Verän- derung des Anteilsbesitzes gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 3,9 Mio. Euro resultiert aus einer Abschreibung auf die Beteiligung am SVN. Passivgeschäft Bestand Veränderungen 31.12. Berichtsjahr Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr Mio. Euro Mio. Euro % % Mittelaufkommen von Kunden 1.127,4 -20,2 -1,8 7,6 Verbindlichkeiten gegenüber 437,3 63,9 17,1 -5,9 Kreditinstituten Mittelaufkommen von Kunden Trotz einer Erhöhung des Mittelaufkommens von Privatkunden, verringerte sich der Ge- samtbestand der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, da nach Einführung von Verwahr- entgelten für größere Guthaben diese teilweise abflossen. Die erwartete Steigerung des Vo- lumens ist daher nicht eingetreten. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Der Gesamtbestand der Verbindlichkeiten erhöhte sich deutlich, da zur Finanzierung des Kreditwachstums kurz- und mittelfristige Einlagen von Kreditinstituten hereingenommen wurden.
Dienstleistungen Das Geschäftsjahr 2018 war im Bereich der Dienstleistungen geprägt durch das Wertpa- piergeschäft sowie durch die Vermittlung von Konsumentenkrediten, Versicherungs- und Bausparverträgen. Die Bestände im Wertpapiergeschäft haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. In den bei der Kreissparkasse Stade und der DekaBank geführten Kundendepots wurde am Bilanzstichtag ein Volumen von 293,0 Mio. Euro (Vorjahr: 285,2 Mio. Euro) verwaltet. Dies entspricht einer Steigerung von 2,7 %. Ursächlich war insbesondere das niedrige Zinsni- veau. Insbesondere Investment- und Immobilienfondsanteile wurden von den Kunden nachgefragt. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 1.216 Bausparverträge mit einer durchschnittlichen Bausparsumme von 49,2 TEUR und einem Volumen von insgesamt 59,9 Mio. Euro abge- schlossen. Das Ergebnis des Vorjahres konnte übertroffen werden. Die Sparkasse hat im Jahr 2018 die Vermittlung von Konsumentenkrediten an den -Kreditpartner intensiviert. Es wurden insgesamt 892 Verträge mit einem Volumen von 13,3 Mio. Euro vermittelt. Die Vermittlung von Lebens- und Rentenversicherungen konnte mit 1.316 Verträgen (+250,9 %) sehr deutlich gesteigert werden. Die Beitragssumme für die Gesamtlaufzeit die- ser neu vermittelten Verträge erhöhte sich gegenüber den Vermittlungen des Vorjahres hingegen nur um 5,4 % auf 7,8 Mio. Euro. Insbesondere Restkreditversicherungen wurden stark nachgefragt. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 60 Immobilien vermittelt (Vorjahr: 66). Das Volumen blieb mit 9,9 Mio. Euro konstant. Insgesamt konnte sich das Dienstleistungsgeschäft entsprechend den Erwartungen leicht verbessern. Personal- und Sozialbereich Am 31.12.2018 waren 326 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Kreissparkasse Stade beschäftigt, davon 174 in der Kundenberatung und -betreuung, 112 in den Fachbereichen sowie zwölf mit nicht bankspezifischen Tätigkeiten. 131 Mitarbeiter/-innen waren teilzeitbe- schäftigt. Ziel ist es, die Anzahl der Beschäftigten nicht weiter zu erhöhen. Insgesamt 26 Mitarbeiter/-innen absolvierten eine Berufsausbildung (darunter in vier Fällen eine Ausbil- dung in Teilzeitform). Eine Auszubildende durchlief eine Ausbildung zur Kauffrau für Büro- management, ein Auszubildender die Ausbildung zum Fachmann für Versicherungen und Finanzen (Fachrichtung Versicherungen), und 24 Auszubildende eine Ausbildung als Bank- kauffrau/-mann. Zwei Trainees absolvierten ein berufsintegriertes Bachelor-Trainee- und Studienprogramm mit Abschluss zum Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts. Zwölf Auszubildende beendeten 2018 ihre Berufsausbildung zur/zum Bankkauffrau/-mann mit Erfolg. Zusätzlich hat ein Trainee im Rahmen seines Studiums die Prüfung zum Bank- kaufmann erfolgreich absolviert. Elf ehemalige Auszubildende wurden in ein Angestellten- verhältnis übernommen. Die Quote der Auszubildenden und Trainees, gemessen am Be- stand der aktiv bankspezifisch Beschäftigten, betrug 8,9 % Ende 2018. Die Mitarbeiter/-innen können attraktive Modelle der Arbeitszeit nutzen, von variablen Ar- beitszeiten über Teilzeitarbeit bis zur Altersteilzeit. Von Altersteilzeitregelungen machten zum Jahresende 15 Mitarbeiter/-innen Gebrauch. Darüber hinaus ermöglicht die Kreisspar- kasse Stade ihren Mitarbeitern die Inanspruchnahme von individuell gestalteten Sabbati- cals.
Im Mittelpunkt der Fortbildung der Mitarbeiter/-innen stand neben der Sicherung von not- wendigem Fachwissen weiterhin die kontinuierliche Verbesserung der Beratungsqualität. Vor dem Hintergrund gestiegener gesetzlicher Vorschriften und Anforderungen der Kunden ist eine ganzheitliche und systematische Beratung, orientiert an den Zielen und Wünschen und dem ermittelten Bedarf der Kunden, nach dem Sparkassenfinanzkonzept das Ziel. Im Jahr 2018 legten acht Mitarbeiter/-innen ihre Prüfung als Sparkassenfachwirt/-in ab. Ein Mitarbeiter konnte den Studiengang zum Sparkassenbetriebswirt erfolgreich beenden. Dar- über hinaus erreichte ein Mitarbeiter die Qualifikation zum Bachelor of Arts of Finance & Management und ein Mitarbeiter den Abschluss Master of Arts. Weitere Mitarbeiter/-innen nutzten bzw. nutzen Angebote der Frankfurt School of Finance zu weiteren beruflichen Qua- lifizierungsmaßnahmen. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvierten in mehrmonatigen Trainingseinheiten ein Qualifizierungsprogramm zum Sparkassen-Spezialisten Versichern & Versorgen (VGH). Weitere in- und externe Seminare zur Ergänzung und Vertiefung des Fachwissens in den or- ganisationseigenen Bildungseinrichtungen und bei weiteren qualifizierten Bildungsanbie- tern zur Verbesserung der Beratungsqualität wurden auch im Jahr 2018 von den Mitarbei- ter/-innen intensiv wahrgenommen. Das Ziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Fa- milie zu ermöglichen, wurde auch in 2018 weiterhin verfolgt. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt für ihren Einsatz und für die erbrachten Leistungen ein ausdrücklicher Dank. Soziales Engagement Als Ausdruck ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung engagiert sich die Kreis- sparkasse Stade in erheblichem Maße im Landkreis Stade. Die Sparkasse hat im Jahr 2018 insgesamt 401 TEUR für gemeinnützige Institutionen oder Projekte sowie für die Wirt- schaftsförderung in der Region zur Verfügung gestellt.
Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage Vermögenslage Mio. Euro in % des Geschäftsvolu- mens 31.12. Berichts- 31.12. 31.12. 31.12. jahr Vorjahr Berichtsjahr Vorjahr Aktivseite Kundenkreditvolumen 1.300,1 1.249,8 72,3 71,4 Forderungen an Kreditinstitute 13,7 29,5 0,7 1,7 Wertpapiervermögen 431,0 411,3 24,0 23,5 Anlagevermögen 15,5 20,8 0,9 1,2 Sonstige Vermögenswerte 38,3 38,6 2,1 2,2 Passivseite Mittelaufkommen von Kunden 1.127,4 1.147,6 62,7 65,6 Verbindlichkeiten gegenüber 437,3 373,4 24,3 21,3 Kreditinstituten Sonstige Passivposten (einschl. Eventualverbindlichkeiten und 70,1 66,7 3,9 3,8 Rückstellungen) Eigene Mittel 163,8 162,3 9,1 9,3 Gegenüber dem Vorjahr haben sich Veränderungen in den Strukturanteilen aufgrund der sinkenden Kundeneinlagen ergeben. Die Anteile des Kundenkreditvolumens und des Wert- papiervermögens stiegen insbesondere zu Lasten der Forderungen an Kreditinstitute. Im Vergleich zum Durchschnitt der Sparkassen des niedersächsischen Verbandsgebietes ist die Aktivseite der Bilanz durch einen über dem Durchschnitt liegenden Anteil beim Wertpapier- vermögen gekennzeichnet. Die Forderungen an Kreditinstitute liegen dagegen unter die- sem Durchschnitt. Auf der Passivseite war das Mittelaufkommen von Kunden weiterhin un- terdurchschnittlich ausgeprägt, dagegen war der Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten höher als der Verbandsdurchschnitt. Die Vermögensgegenstände und Rückstellungen wurden vorsichtig bewertet. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmetho- den, zu entnehmen. Für besondere Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich Vorsorge getroffen. Nach der vom Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird die Sicherheitsrücklage 163,8 Mio. Euro betragen – dies entspricht einer Steigerung von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 30,5 Mio. Euro (Vorjahr 25,0 Mio. Euro). Die Vermögenslage der Sparkasse ist geordnet. Gemäß der CRR sind für die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalgrößen hartes Kernkapital, Kernkapital und Gesamtkapital gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Eigenkapitalquoten und bis 2019 stufenweise anwachsende Kapitalpuffer einzuhalten. Die Quoten bestehen im Zähler aus der jeweiligen Eigenkapitalgröße und im Nenner jeweils aus dem Gesamtrisiko- betrag gemäß Art. 92 Abs. 3 der CRR. Die Mindest-Eigenkapitalquoten betrugen im Be- richtsjahr gemäß der CRR für das harte Kernkapital 4,5 %, für das Kernkapital 6,0 % und für das Gesamtkapital 8,0 %.
Daneben ist eine kombinierte Kapitalpufferanforderung gemäß § 10i KWG von rund 1,877 %, bestehend aus dem sog. Kapitalerhaltungspuffer von 1,875 % sowie einem über alle Aktivgeschäfte gewichteten institutsspezifischen antizyklischen Kapitalpuffer von rund 0,002 % einzuhalten. Über die gesetzlichen Mindest-Eigenkapitalquoten hinaus wurden von der BaFin im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervi- sory Review and Evaluation Process, SREP) zusätzliche Eigenmittelanforderungen in Form von individuellen Kapitalzuschlägen festgelegt. Zum 31. Dezember 2018 ergaben sich folgende aufsichtsrechtliche Kapitalquoten: Bestand Bestand 31.12. 31.12. Berichtsjahr Vorjahr Harte Kernkapitalquote 13,73 13,52 Kernkapitalquote 13,73 13,52 Gesamtkapitalquote 13,73 13,52 Die zum 31. Dezember 2018 ermittelte Gesamtkapitalquote liegt über der von der Aufsicht geforderten Mindestgröße und bildet somit eine solide Basis. Auch die harte Kernkapital- quote und die Kernkapitalquote übersteigen die aufsichtlich vorgeschriebenen Werte deut- lich. Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung ihrer Zahlungsbe- reitschaft bedient sich die Sparkasse kurz- und mittelfristiger Finanzpläne, die – nach Mona- ten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und -aufnahmen sowie die statistisch aus der Ver- gangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts enthalten. Die eingeräumten Kreditlinien bei Landesbanken wurden teilweise, die Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank wurden nicht in Anspruch genommen. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Von der Möglichkeit, sich bei der EZB über Offen- marktgeschäfte zu refinanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio - LCR) lag mit 1,20 bis 1,84 ober- halb des im Jahr 2018 zu erfüllenden Mindestwerts von 1,0. Die LCR-Quote (31.12.2018: 1,64) lag damit im Berichtsjahr durchgängig auch über den in der Risikostrategie festgeleg- ten Mindestwerten von 1,15. Damit ist die Liquidität als ausreichend anzusehen. Nach der Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft gesi- chert. Ertragslage Der Zinsüberschuss (Saldo aus GuV-Posten 1, 2 und 3) konnte entgegen den Erwartungen erhöht werden und betrug 34,5 Mio. Euro (Vorjahr 33,1 Mio. Euro). Ursächlich war insbeson- dere, dass sich im Jahr 2018 die Ausschüttung aus einem Immobilienspezialfonds aufgrund eines Sondereffektes durch Veräußerungsgewinne bei einzelnen Immobilien deutlich er- höht hat. Der Zinsüberschuss stellt weiterhin die bedeutendste Ertragsquelle des Geschäfts dar. Wie erwartet konnte der Provisionsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden. Nach 9,8 Mio. Euro in 2017 erzielte die Sparkasse im Jahr 2018 einen Überschuss von
10,5 Mio. Euro. Höheren Erträgen insbesondere für die Vermittlung von Bausparverträgen und Privatkrediten an den -Kreditpartner standen niedrigere Erträge im Versicherungsge- schäft gegenüber. Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten durch die Vermarktung von Baugrundstücken erhöht werden. Die Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 27,5 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9 Mio. Euro) sind im Berichtsjahr stärker als erwartet gestiegen. Bei den Personalaufwendungen haben neben der Kostensteigerung durch den Tarifabschluss insbesondere die Sonderzahlung zur Schließung einer Deckungslücke bei der ZVK sowie die Bildung von Pensionsrückstellungen zu einer Erhöhung der Aufwendungen geführt. Bei den anderen Verwaltungsaufwendungen waren allgemeine Kostensteigerungen für das ungünstigere Ergebnis verantwortlich. Die Personalaufwendungen erhöhten sich um 5,7 % auf 20,5 Mio. Euro. Die anderen Verwal- tungsaufwendungen erhöhten sich um 6,9 % auf 7,0 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Bewertung (Saldo aus GuV-Posten 1 bis 12) erhöhte sich bei der Kreis- sparkasse Stade im Geschäftsjahr 2018 auf 18,5 Mio. Euro (Vorjahr: 17,3 Mio. Euro). Das Bewertungsergebnis der Kreissparkasse Stade wurde durch Zuführungserfordernisse für die Abschirmung latenter Adressenausfallrisiken bestimmt. Zudem musste eine Ab- schreibung auf eine Beteiligung vorgenommen werden. Nach Berücksichtigung des Auf- wands aus dem Bewertungsergebnis (Saldo aus GV-Posten 13, 14, 15 und 16) in Höhe von 6,2 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro) und der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisi- ken (5,5 Mio. Euro) verbleibt ein im Vergleich zum Vorjahr verschlechtertes Ergebnis nach Bewertung in Höhe von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 14,2 Mio. Euro). Der Bilanzgewinn lag wie im Vorjahr bei 1,5 Mio. Euro. Der ausgewiesene Jahresüberschuss reicht aus, den notwendigen Kernkapitalbedarf, der für eine stetige Geschäftsentwicklung notwendig ist, zu sichern. Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offenzulegende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt 0,08 %. Zur weiteren Analyse der Ertragslage der Sparkasse wird für interne Zwecke der „Betriebs- vergleich“ der -Finanzgruppe eingesetzt, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses der Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendun- gen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Dar- stellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Das danach errechnete Betriebser- gebnis vor Bewertung ist – auch im Vergleich mit den niedersächsischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung – als befriedigend zu bezeichnen. Dies gilt auch für die auf Basis des Betriebsvergleichswertes zur Unternehmenssteuerung eingesetzte Kosten-Ertrags- Relation (Cost-Income-Ratio). Die Kennzahl der Sparkasse in Höhe von 62,1 war deutlich günstiger als der in der Geschäftsstrategie vorgegebene Grenzwert von 70. Nach Berück- sichtigung der Bewertungsmaßnahmen hat die Kreissparkasse Stade in diesem Vergleich ebenfalls ein befriedigendes Betriebsergebnis nach Bewertung erzielt. Die wirtschaftliche Lage der Sparkasse kann insgesamt zufriedenstellen. Bei geordneten Finanz- und Vermögensverhältnissen verfügt die Sparkasse über eine ausreichende Ertragskraft, die es erlaubt, in den Folgejahren das für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital zu erwirtschaften. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass die Sparkasse ihren Kunden auch künftig in allen Finanz- und Kreditangelegenheiten ein leistungsstarker Geschäftspartner sein kann. Nachtragsbericht gemäß § 285 Nr. 33 HGB Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.
Risikobericht Grundlagen Der Erfolg bankbetrieblicher Tätigkeit steht in einer engen Wechselbeziehung zu den ein- gegangenen Risiken. Das Erwirtschaften risikoloser Gewinne über einen längeren Zeitraum ist kaum möglich. Diese Tatsache macht es erforderlich, im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken einzugehen. Risiken sind somit Bestandteil der Geschäftstätigkeit und bedeuten gleichzeitig Gefahr, aber auch notwendige Voraussetzung für den unternehmerischen Er- folg. Daher nimmt ein institutionalisiertes Risikomanagement in der Geschäftspolitik der Kreis- sparkasse Stade einen hohen Stellenwert ein. Maßgebliche Bestandteile des Risikomana- gements sind die Festlegung von Strategien sowie die Einrichtung von Prozessen zur Identi- fizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken. Geschäfts- und Risikostrategie Der Vorstand hat die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit der Sparkasse unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit in einer Geschäfts- und einer gesonderten Risiko- strategie festgelegt. Daneben besteht eine IT-Strategie. Die Strategien werden jährlich überprüft und ggf. angepasst. Wichtigstes Unternehmensziel ist die langfristige Sicherung der Kreissparkasse Stade aus eigener Ertragskraft. Dabei ist die Rentabilität dem Wachstum des Geschäftsvolumens übergeordnet. Ihrer Risikostrategie entsprechend geht die Kreissparkasse Stade nur Risiken ein, die für eine kontinuierliche Eigenkapitalstärkung erforderlich sind. Dabei beabsichtigt die Spar- kasse, im Rahmen ihres öffentlichen Auftrages, den erzielten Ertrag im Verhältnis zum ein- gegangenen Risiko zu optimieren. Über die jeweiligen Ziele im Zusammenhang mit den einzelnen Risikoarten wird in den fol- genden Abschnitten berichtet. Risikomanagement Organisation Das Risikomanagement umfasst Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und ist Be- standteil einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation der Kreissparkasse Stade. Es ge- währleistet einen einheitlichen Umgang mit allen wesentlichen Risikoarten der Sparkasse. Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvor- stand beschließt die Risikopolitik einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfah- ren zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Ge- samtverantwortung für das Risikomanagement. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten Funktionstrennung zwischen dem Markt- und Marktfolgebereich trägt die Sparkasse sowohl bei der Abwicklung von Handelsgeschäften als auch im Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung. Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements der Kreissparkasse Stade wer- den durch die Betriebswirtschaftliche Abteilung wahrgenommen, die organisatorisch von den Marktbereichen getrennt ist. Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird durch die Mitarbeiter dieser Abteilung wahrgenommen. Die Leitung der Risikocontrol- ling-Funktion hat der Abteilungsdirektor der Betriebswirtschaftlichen Abteilung inne. Er ist bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands zu beteiligen. Zu diesen Ent- scheidungen gehören u. a. das Eingehen von Beteiligungen außerhalb der -Finanzgruppe
über der vom Vorstand festgelegten Risikorelevanzgrenze oder Kreditentscheidungen, die von der Risikostrategie abweichen. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion umfassen insbesondere die Unterstützung der Geschäftsleitung bei der Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken und bei der Errichtung und Weiterentwicklung der Risikosteue- rungs- und -controllingprozesse. Darüber hinaus sind diese Mitarbeiter verantwortlich für die Durchführung der Risikoinventur, die Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen, eines Risikofrüherkennungsverfahrens, die laufende Überwachung der Risikosituation der Sparkasse und der Risikotragfähigkeit sowie die Einhaltung der ein- gerichteten Risikolimits. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats kann nach der Geschäftsord- nung für den Verwaltungsrat direkt Auskünfte beim Leiter der Risikocontrolling-Funktion einholen. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenz- regelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschlüssen in neuen Märk- ten werden zwingend formalisierte Prüfprozesse durchlaufen, sofern mit ihnen wesentliche Prozess- bzw. Strukturveränderungen verbunden sind. In der Betriebswirtschaftlichen Abteilung sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und sonstiger strafbarer Handlun- gen sowie mit der Compliance-Funktion gemäß WpHG angesiedelt. Der Geldwäschebeauf- tragte und der Compliance-Beauftragte sind unmittelbar dem Vorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig. Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der Kreissparkasse Stade. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Ne- ben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat viertel- jährlich informiert. Prozesse Basis des Risikomanagementprozesses bilden das Risikohandbuch, das aus einer Be- standsaufnahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist (Risi- koinventur), und daraus abgeleitete Arbeitsanweisungen zu den wesentlichen Risiken der Sparkasse. Das Risikohandbuch und die Arbeitsanweisungen werden zeitnah angepasst und geben damit jeweils einen aktuellen Überblick über den Risikomanagementprozess der Kreissparkasse Stade. Im Risikohandbuch sind Ziele und Aufgaben des Risikomanagements, die Instrumente der Risikoerkennung sowie die eingesetzten Risikomessverfahren, die Risi- kosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten in komprimierter Form be- schrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die am Risikomanage- mentprozess beteiligt sind, definiert. Grundsatz ist, dass jedes Risiko, abhängig von der Bedeutung für die Sparkasse, in geeigneter Weise laufend gesteuert und überwacht wird. Wo dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte festgelegt, die bei Über- bzw. Unterschreitung be- stimmte Handlungen auslösen. Risikotragfähigkeit Die Beurteilung der Risikotragfähigkeit erfolgt in der periodischen Sichtweise nach einem Going-Concern-Ansatz. Das Risikodeckungspotenzial wird auf Basis von Ergebnisgrößen, bilanzieller Eigenkapitalbestandteile und stiller Reserven ermittelt. Das so ermittelte Risi- kodeckungspotenzial wird zur Deckung der Risiken bereitgestellt. Die Ermittlung der Risiken erfolgt auf dem Planungshorizont von jeweils einem Jahr rollie- rend. Die Sparkasse definiert neben dem Eintreten von unerwarteten Verlusten auch das Eintreten erwarteter Verluste als Risiko. Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen gemäß CRR regelmäßig ermittelt und überwacht. Unter Berücksichtigung der laufenden Ergebnisprognose, der bi- lanziellen Eigenkapitalbestandteile sowie der vorhandenen Reserven wird eine Risikode- ckungsmasse und daraus Limits für die wesentlichen Risikoarten abgeleitet.
Auf die Limits werden die erwarteten und unerwarteten Verluste aller wesentlichen Risiken der Sparkasse, mit Ausnahme des Zahlungsunfähigkeitsrisikos, welches aufgrund seiner Ei- genart nicht sinnvoll durch Risikodeckungspotenzial begrenzt werden kann, angerechnet. Mit Hilfe der periodischen Betrachtung wird gewährleistet, dass die Risiken jederzeit sowohl aus dem handelsrechtlichen Ergebnis als auch aus vorhandenem Vermögen der Sparkasse getragen werden können. Stresstests Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung werden regelmäßig Stressszenarien berechnet, bei denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausibel mögli- chen Ereignissen analysiert wird. Dabei wird auch das Szenario eines schweren konjunktu- rellen Abschwungs analysiert sowie ein inverser Stresstest durchgeführt. Die Stresstests be- rücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen) und zwischen einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzentrationen). Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern würden, werden nicht berücksichtigt. Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden bereits unterjährig recht- zeitig geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeichnen, die den Pla- nungen zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen mit sich bringen. Kapitalplanung Die Sparkasse hat einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs eingerichtet. Der Planungsprozess umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren. Aufgrund der erwarteten Ge- schäftsentwicklung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse so- wohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den Plandaten lassen sich insbesondere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der CRR sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfü- gung stehende interne Kapital ermitteln. Darüber hinaus werden u. a. adverse Entwicklun- gen (z. B. Veränderungen der Geschäftstätigkeit, Veränderungen im wirtschaftlichen Um- feld) simuliert. Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten Unter Risiko versteht die Kreissparkasse Stade ungünstige zukünftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Sparkasse auswirken können. Dabei werden das Adressenausfallrisiko, das Beteiligungsrisiko, das Marktpreisrisi- ko einschließlich des Zinsänderungsrisikos, das Liquiditätsrisiko und das operationelle Ri- siko einschließlich der Rechtsrisiken als wesentliche Risiken unterschieden. Für diese Risi- ken verfügt die Sparkasse über ein Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft Unter dem Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft versteht die Kreissparkasse Stade die Gefahr, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlen kann. Zur Steuerung der Adressenaus- fallrisiken hat der Vorstand der Sparkasse im Rahmen der Risikostrategie Festlegungen ge- troffen. In dieser Strategie wird zunächst das Kreditportfolio nach den wesentlichen struk- turellen Merkmalen (z. B. Größenklassen, Branchen, Sicherheiten, Rating-Klassen) analysiert. Insbesondere wird auf eine angemessene Streuung nach Branchen abgestellt. Ferner gibt die Strategie vor, welche Maßnahmen zur Risikominderung und Erreichung des gewünschten Risikoprofils zu ergreifen sind. Im Rahmen dieser Strategie werden Ziele zur Verbesserung der Risikoposition festgelegt, die schwerpunktmäßig Bonitätsbegrenzungen und Strukturvorgaben für das Kreditneugeschäft betreffen.
Zum 31.12.2018 waren etwa 62 % der ausgelegten Kreditmittel an Unternehmen, wirt- schaftlich selbstständige Privatpersonen und öffentliche Haushalte vergeben, 38 % an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen. Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelt sich auch im Kreditgeschäft der Kreissparkasse Stade wider. Den Schwerpunktbereich bilden mit 26 % die Ausleihungen an Dienstleis- tungsunternehmen (u. a. Gastgewerbe, Grundstücks- und Wohnungswesen, Sozialwesen). Darüber hinaus entfallen 9 % auf die Land- und Forstwirtschaft. Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung des Ausleihgeschäfts. Ca. 61 % des Bruttokundenkreditvolumens werden von Kreditnehmern mit einem Kreditvolu- men unter 2,0 Mio. Euro in Anspruch genommen, während 39 % auf Kreditnehmer mit ei- nem Kreditvolumen ab 2,0 Mio. Euro entfallen. Zum 31.12.2018 war fast das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungs- system erfasst. Es waren 95 % den Ratingklassen 1 - 10 (Kredite ohne erkennbare beson- dere Risiken, Ausfallwahrscheinlichkeit < 4 %) zugeordnet. Die Anteile der Kredite mit er- höhten Risiken betragen 4 % und mit Ausfallrisiken 1 %. Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ver- hältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Das an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen betrug am 31.12.2018 ca. 0,1 % des Bruttokundenkreditvolumens. Für die Risikoklassifizierung setzt die Sparkasse die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringverfahren ein. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios entspre- chend ihren individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeord- net. Auf dieser Basis ermittelt die Sparkasse die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft. Zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios werden die gerateten Kreditnehmer einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Das Gesamtrisiko des Kreditportfolios der Sparkasse wird auf der Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Ratingklassen werden jeweils von der Rating und Risikosysteme GmbH validierte Ausfallwahrschein- lichkeiten zugeordnet. Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen „erwarteten Verlust“ und einen „unerwarteten Verlust“ unterteilt. Der „erwartete Verlust“ als statistischer Erwartungswert und der „unerwartete Verlust“ werden im Rahmen der Kalkulation als Risikoprämie in Ab- hängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der „un- erwartete Verlust“ (ausgedrückt als Value-at-Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 95 % innerhalb der nächsten 12 Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert. Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, setzt die Kreissparkasse Stade das "OSPlus- Frühwarnsystem" ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indi- katoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risi- ken hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unter- zogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedin- gungen erbracht werden können.
Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisa- tionswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Entwicklung der Risikovorsorge: Art der Anfangsbe- Zuführung Auflösung Verbrauch Endbestand Risikovorsorge stand per 31.12.2018 per 1.1.2018 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR EWB 7.513 592 1.648 5.124 1.333 Rückstellungen 531 27 531 0 27 PWB 6.316 3.527 0 0 9.843 Gesamt 14.360 4.146 2.179 5.124 11.203 Insgesamt ist das Kreditportfolio sowohl nach Branchen und Größenklassen als auch nach Ratingklassen gut diversifiziert. Bei drei Kreditnehmern bestehen Risikokonzentrationen, da vorhandene wirtschaftliche Sicherheiten aus Vorsichtsgründen in der Risikobetrachtung nicht berücksichtigt wurden. Zudem liegt eine Branchenkonzentration im Grundstücks- und Wohnungswesen vor. Maßnahmen wurden daraus zunächst nicht abgeleitet. Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft bewegten sich im abgelaufenen Geschäfts- jahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abge- stimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang der Auslandskredite ist das Län- derrisiko aus dem Kreditgeschäft von untergeordneter Bedeutung. Adressenausfallrisiko der Beteiligungen Unter dem Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen versteht die Kreissparkasse Stade die Gefahr einer Wertminderung des Unternehmenswertes. Beteiligungen werden insbesonde- re zur Unterstützung des Verbundgedankens (sog. Verbundbeteiligungen), zur Erfüllung von Verpflichtungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe und zur Förderung des regio- nalen Wirtschaftsraums eingegangen. Von den Buchwerten der Beteiligungen (einschließlich unter Aktiva 13 ausgewiesenem An- teilsbesitz) entfallen 2.658 TEUR auf strategische Beteiligungen, 3 TEUR auf Funktionsbe- teiligungen sowie 698 TEUR auf Kapitalbeteiligungen. Das Risikocontrolling für die Verbundbeteiligungen wird durch den SVN wahrgenommen; über die Ergebnisse wird regelmäßig informiert. Die Risiken aus sonstigen Beteiligungen werden durch die Betriebswirtschaftliche Abteilung gesteuert. Basis für die Steuerung (Be- teiligungscontrolling) bildet unter anderem die Risikostrategie, in der quantitative Begren- zungen für Beteiligungen festgelegt sind. Aus der Beteiligung am SVN resultierten Risiken hinsichtlich der weiteren Wertentwicklun- gen, die in das Risikomanagement der Sparkasse einbezogen wurden. Risikokonzentrationen bestehen bei den Beteiligungen nicht. Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften Unter dem Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften versteht die Kreissparkasse Stade die Gefahr von Bonitätsverschlechterungen oder dem Ausfall eines Emittenten oder Kontra- henten. Für die Limitierung des Adressenausfallrisikos aus Eigenanlagegeschäften setzt die Sparkasse individuelle Emittenten- und Kontrahentenlimits in Form von Volumenlimits fest. Darüber hinaus existiert ein übergreifendes Limit für die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften.
Der Bestand der Wertpapiere entfällt auf Schuldverschreibungen und Anleihen (260,4 Mio. Euro) sowie Anteilen in Investmentfonds (170,6 Mio. Euro). Die direkt gehalte- nen und von Kreditinstituten und Unternehmen emittierten Wertpapiere weisen vollstän- dig ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf oder sind nicht geratet. Bei den Wert- papieren ohne Rating handelt es sich überwiegend um Anteile an Investmentfonds. Für die in Wertpapier-Spezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbeson- dere das Anlageuniversum, die Volumina für Einzelinvestments sowie die erlaubten Ra- tingstrukturen definieren. Das Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften wird über Limits für einzelne Emittenten bzw. Kontrahenten begrenzt. Das Limitsystem dient u. a. der Steuerung von Konzentra- tionsrisiken. In der internen Steuerung werden zur Berechnung des Adressenausfallrisikos die historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten von Moodys oder S&P zugrunde gelegt. Falls einzelne Papiere über kein Rating von S&P oder Moodys verfügen, greifen definierte Re- geln, um das Adressenausfallrisiko abzubilden. Konzentrationen bestehen bei den Wertpapieren im Eigenbestand insbesondere durch ei- ne übergewichtete Investition in Anleihen bei der eigenen Landesbank. Dies führt auch zu einer Inter-Risikokonzentration mit dem Marktpreisrisiko aus Handelsgeschäften. Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen Ge- schäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse ab- gestimmten Grenzen. Aufgrund der guten Länderratings der Wertpapiere von Emittenten mit Sitz im Ausland, die in verschiedenen Spezialfonds gehalten werden, ist das Länderrisi- ko aus dem Handelsgeschäft nicht von größerer Bedeutung. Marktpreisrisiko aus Handelsgeschäften Das Marktpreisrisiko beschreibt die Gefahren negativer Entwicklungen der Geld- und Kapi- talmärkte für die Sparkasse. Diese ergeben sich aus Veränderungen der Marktpreise von z. B. Wertpapieren, Währungen, Immobilien und Rohstoffen sowie aus Schwankungen der Zinssätze. Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt: Buchwerte Anlagekategorie 31.12.2018 31.12.2017 Mio. Euro Mio. Euro 1) Tages- und Termingelder - - 2) Namenspfandbriefe / Schuldscheindarlehen - - 3) Schuldverschreibungen und Anleihen 260,4 249,2 4) Aktien - - 5) Wertpapier- und Immobilien-Spezialfonds 169,5 161,0 6) Sonstige Investmentfonds 1,1 1,1 431,0 411,3 Zur Ermittlung der Marktpreisrisiken (Kursrisiken) des Anlagebuchs werden die Handelsge- schäftspositionen mit Hilfe der eingesetzten DV-Anwendung SimCorp Dimension zu aktuel- len Marktpreisen bewertet. Es wird täglich geprüft, ob sich die Marktpreisrisiken innerhalb des vorgegebenen periodischen Limits bewegen. Bei Überschreitung von Limits ist vorge- sehen, dass der Gesamtvorstand über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet. Hierbei wird unter anderem das stichtagsbezogene Abschreibungspotenzial ermittelt, das zusammen mit den seit Jahresanfang realisierten Gewinnen und Verlusten sowie dem Zuschreibungspotenzial mögliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis der Sparkasse aufzeigt.
Sie können auch lesen