Geschäftsbericht 2019 - Kreissparkasse Saarpfalz

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Geschäftsbericht 2019 - Kreissparkasse Saarpfalz
Geschäftsbericht 2019
Geschäftsbericht 2019 - Kreissparkasse Saarpfalz
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                                                      GESCHÄFTSBERICHT 2019

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis....................................................................................................................2
Lagebericht ...............................................................................................................................3
1. Vorbemerkung ..................................................................................................................3
2. Grundlagen der Sparkasse ..............................................................................................3
3. Wirtschaftsbericht ............................................................................................................4
       3.1        Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2019 ........................4
       3.2        Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2019 .......7
       3.3        Bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren ..............................................8
       3.4        Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs .....................9
       3.5        Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage .......................................... 14
4. Nachtragsbericht ........................................................................................................... 19
5. Risikobericht .................................................................................................................. 20
       5.1        Risikomanagementsystem.............................................................................. 20
       5.2        Strukturelle Darstellung der wesentlichen Risiken .................................... 22
       5.3        Gesamtbeurteilung der Risikolage ................................................................ 30
6. Chancen- und Prognosebericht................................................................................... 31
       6.1        Chancenbericht ................................................................................................. 31
       6.2        Prognosebericht ............................................................................................... 31
       6.3        Prognosebericht vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ................. 34
       6.4        Gesamtaussage ................................................................................................. 35
Bericht des Verwaltungsrates............................................................................................. 36
Jahresabschluss.................................................................................................................... 38
Anhang ................................................................................................................................... 42
1.     Allgemeine Angaben .................................................................................................... 42
2.     Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden .............................................................. 42
3.     Angaben und Erläuterungen zur Bilanz .................................................................... 48
4.     Sonstige Angaben ........................................................................................................ 55
Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG ..................................... 59
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers ........................................ 60

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KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2019

LAGEBERICHT

1. Vorbemerkung

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Berichterstattung wurde das
Gebot der Darstellungsstetigkeit im Hinblick auf die Konzentration der Berichterstat-
tung auf die gesetzlich geforderten Inhalte sowie eine zusätzliche Fokussierung der Be-
richterstattung zu den wirtschaftlichen Verhältnissen auf die bedeutsamsten finanziel-
len Leistungsindikatoren zulässigerweise durchbrochen.

2. Grundlagen der Sparkasse

Die Kreissparkasse Saarpfalz mit Sitz in 66424 Homburg ist eine rechtsfähige Anstalt des
öffentlichen Rechts und im Handelsregister des Amtsgerichts Saarbrücken eingetragen
unter der Nummer HR A 1616. Träger ist der Saarpfalz-Kreis mit Verwaltungssitz in 66424
Homburg.

Die Sparkasse ist Mitglied des Sparkassenverbands Saar (SVSaar), Saarbrücken, und über
diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin, angeschlos-
sen.

Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat.

Die Sparkasse ist Mitglied im Sparkassenverband Saar und über dessen Sparkassenstüt-
zungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen. Die
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das institutsbezogene Si-
cherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe als Einlagensicherungssystem nach dem
Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) amtlich anerkannt. Das Sicherungssystem stellt im
Entschädigungsfall sicher, dass den Kunden der Sparkassen der gesetzliche Anspruch
auf Auszahlung ihrer Einlagen gemäß dem EinSiG erfüllt werden kann („gesetzliche Ein-
lagensicherung“). Darüber hinaus ist es das Ziel des Sicherungssystems, einen Entschä-
digungsfall zu vermeiden und die Sparkassen selbst zu schützen, insbesondere deren
Liquidität und Solvenz zu gewährleisten („diskretionäre Institutssicherung“).

Die Sparkasse bietet als selbstständiges regionales Wirtschaftsunternehmen zusammen
mit ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe Privatkunden, Unternehmen und
Kommunen Finanzdienstleistungen und -produkte an, soweit das Sparkassengesetz, die
aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen oder die Satzung keine Ein-
schränkungen vorsehen. Der im Sparkassengesetz verankerte öffentliche Auftrag ver-
pflichtet die Sparkasse, mit ihrer Geschäftstätigkeit in ihrem Geschäftsgebiet den Wett-
bewerb zu stärken ihre Leistungen für die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Mittel-
stand und die öffentliche Hand nach wirtschaftlichen Grundsätzen und den Anforderun-
gen des Marktes zu erbringen.

Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat sich bis zum 31. Dezember 2019 gegenüber dem
Vorjahr um 2,2 % auf 398 verringert, davon 274 vollzeitbeschäftigte, 124 teilzeitbe-
schäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten, darunter 18 Auszubildende, 3 Duale Stu-
dentInnen, 2 Trainees und 2 Werkstudenten. Der Rückgang ist überwiegend auf die na-
türliche Fluktuation zurückzuführen.

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3. Wirtschaftsbericht
3.1       Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2019

Weltwirtschaft/Euroraum:

Nach den jüngsten Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat der weltweite
Güteraustausch 2019 mit 2,9 Prozent schwächer expandiert als im Jahr zuvor. 2018 wa-
ren es in gleicher Abgrenzung noch 3,6 Prozent. Als ein Auslöser für den Verlust an
Wachstumsdynamik gelten die Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten von
Amerika und der Volksrepublik China; der Konflikt wurde erst Mitte Dezember mit dem
Erreichen eines ersten Abkommens entschärft. Das Wachstum in den USA selbst blieb
recht robust. Der Welthandel hingegen erlitt einen größeren Rückschlag. Nach Zahlen
des IWF erhöhte sich der grenzüberschreitende Güteraustausch auf globaler Ebene 2019
nur um 1,0 Prozent. Das ist die schwächste Wachstumsrate des internationalen Handels
seit zehn Jahren. Davon waren vor allem diejenigen Länder betroffen, die mit hohen An-
teilen von Exporten und Importen im Vergleich zu ihrem Inlandsprodukt besonders tief
in die Weltwirtschaft integriert sind. Neben dem direkt den US-Zöllen ausgesetzten China
gilt dies maßgeblich für die deutsche Volkswirtschaft. Deutschland als „Ausrüster der
Welt“ mit seinem stark auf Investitionsgüter ausgerichteten Exportsortiment – etwa den
Branchen Automobil, Maschinenbau und Elektrotechnik – war 2019 mit geringeren Be-
stellungen aus den Handelspartnerländern konfrontiert, weil deren Unternehmen von
den Handelskonflikten verunsichert waren und sich mit Investitionen zurückhielten. Der
Euroraum schloss das Jahr 2019 nach Schätzung des IWF vom 20. Januar 2020 mit einer
Wachstumsrate von 1,2 Prozent ab.

Deutsche Wirtschaft:

Übersicht über gesamtwirtschaftliche Daten für Deutschland                                      IST-Wert für 2019 1)
Bruttoinlandsprodukt 2)                                                                                  +0,6
Private Konsumausgaben                                                                                   +1,6
Konsumausgaben des Staates                                                                               +2,5
Bauinvestitionen                                                                                         +3,8
Ausrüstungsinvestitionen                                                                                 +0,4
Exporte                                                                                                  +0,9
Importe                                                                                                  +1,9
Erwerbstätige 3)                                                                                      45.256
Arbeitslosenquote 4)                                                                                       5,0
Verbraucherpreise (HVPI) 5)                                                                              +1,4
Kernrate (ohne Energie, Nahrungsmittel, Tabak u. Alkohol) 5)                                             +1,4
Sparquote der privaten Haushalte 6)                                                                      10,9
1)   Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes vom 15. Januar 2020
2)   BIP und Untergliederungen: nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
3)   Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort im Inland in Tausend
4)   Arbeitslosenquote in der Definition der Bundesagentur für Arbeit, in Prozent
5)   Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
6)   Sparquote der privaten Haushalte, Anteil am verfügbaren Einkommen, in Prozent

Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes war das preisbereinigte Brut-
toinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2019 um 0,6 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirt-
schaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen.

Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Konsum. Die privaten Konsumausgaben
stiegen preisbereinigt um 1,6 %, die Konsumausgaben des Staates waren um 2,5 % hö-
her als im Vorjahr.
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Auf der Entstehungsseite ging die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe
stark und breit gefächert zurück, während sich der Boom im Baugewerbe und in den
Dienstleistungsbranchen unverändert fortsetzte. Dagegen entwickelten sich die Ausrüs-
tungsinvestitionen weniger dynamisch.

Im Jahresdurchschnitt 2019 verzeichneten die deutschen Exporte zwar einen Zuwachs,
jedoch war dieser nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die deutsche Wirtschaft ex-
portierte preisbereinigt 0,9 % mehr Waren und Dienstleistungen als 2018. Die preis-
bereinigten Importe stiegen mit +1,9 % stärker.

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte – dem Zwiespalt der Produktionstrends in den einzel-
nen Sektoren folgend – 2019 eine differenzierte Entwicklung. Erstmals seit Jahren gab es
von Seiten diverser Unternehmen wieder eine Häufung von größeren Entlassungsankün-
digungen. In der Summe für den Gesamt-Arbeitsmarkt wurde dies jedoch überkompen-
siert vom andauernden Beschäftigungsaufbau im Dienstleistungssektor. Die Zahl der Er-
werbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erreichte mit fast 45,3 Mio. im Jahresdurch-
schnitt 2019 einen neuen Rekordwert.

Der Abbau der Arbeitslosigkeit setzte sich 2019 ebenfalls fort, jedoch wegen der gegen-
läufigen Trends in der Industrie nur noch moderat. Die jahresdurchschnittliche Arbeits-
losenquote lag bei 5,0 Prozent.

Der Preisauftrieb blieb 2019 ähnlich wie schon in den vorangegangenen Jahren moderat.
In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise sowohl in der nationalen Abgrenzung als
auch in der Definition der harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) um 1,4 Prozent. Auf
der Ebene des Euroraums waren es 1,2 Prozent. Die Entwicklung blieb damit weiterhin
unter der Zielgröße der Europäischen Zentralbank.

Geldpolitik der EZB:

Aufgrund dieser Preistrends zusammen mit der Abschwächung der Konjunktur und auch
angesichts von Zinssenkungen in anderen Währungsräumen (USA) sah sich die EZB ver-
anlasst, ihre Geldpolitik im September 2019 erneut zu lockern. Zuvor hatte sie seit Jah-
resbeginn 2019 ihr Anleihe-Ankaufprogramm zeitweise auf „Halten“ gestellt und zehn
Monate lang nur auslaufende Beträge in ihrem Bestandsportfolio ersetzt. Seit November
2019 kaufen die Notenbanken des Eurosystems auch netto wieder neue Anleihen mit ei-
nem monatlichen Aufwuchs von 20 Mrd. Euro. Außerdem hat die EZB mit ihrer Locke-
rungsentscheidung vom September 2019 den negativ verzinslichen Satz für die Einlage-
fazilität von -0,4 Prozent auf nunmehr -0,5 Prozent weiter abgesenkt. Dieser Satz ist der
in der aktuell herrschenden Überschussliquiditätssituation entscheidende Leitzinssatz,
der das Geld- und Kapitalmarktgeschehen prägt.

Entwicklung in der Region:

Die Wachstumserwartungen für die saarländische Wirtschaft haben sich im vergangenen
Jahr – wie bereits im Vorjahr – nicht erfüllt. Die Konjunktur in Deutschland und im Saar-
land, die zur Jahresmitte 2018 zu schwächeln begann, hat im Laufe des Jahres 2019 wei-
ter an Dynamik verloren. Dabei war der Konjunkturverlauf im Saarland noch ungünstiger
als in den meisten anderen Bundesländern. Zum dritten Mal in den vergangenen vier Jah-
ren schrumpfte das reale Bruttoinlandsprodukt, die vorläufig für 2019 ermittelte Verän-
derung lag bei -0,6 Prozent.

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Erneut wurde die konjunkturelle Situation 2019 an der Saar durch eine schwache Ent-
wicklung der Industrie geprägt, insbesondere der drei dominierenden Branchen Automo-
bilindustrie, Maschinenbau und Stahlindustrie. Von keinem dieser drei Industriezweige,
die zusammen fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe im Saar-
land erzielen, gingen Wachstumsimpulse aus. Umsätze und Produktion fielen gegenüber
dem Vorjahr überall zurück. Die Stahlindustrie litt unter den internationalen Überkapazi-
täten, die einen erheblichen Preisdruck ausübten. Die Automobilindustrie vollzog die
ersten Schritte in einem tiefgreifenden Umbauprozess mit entsprechender Verunsiche-
rung aller Beteiligten.

Einen großen Anteil an dieser enttäuschenden Entwicklung hatte auch in 2019 eine
schwache Auslandsnachfrage: Nach einem Minus von 4,7 Prozent im Vorjahr sanken die
Gesamtausfuhren in 2019 noch einmal um 3,2 Prozent. Das Saarland hat seit jeher eine
relativ hohe Industriedichte und ist daher stark vom Export abhängig. Insoweit ist nach-
vollziehbar, dass die Saarwirtschaft von außenwirtschaftlichen Impulsen stärker beein-
flusst wird als die deutsche Gesamtwirtschaft.

Auch die übrigen Industriezweige und der saarländische Dienstleistungssektor, der ins-
gesamt etwa zwei Drittel der saarländischen Wirtschaftsleistung erbringt, entwickelten
sich im Vergleich zur jeweiligen Bundesentwicklung verhalten. In den meisten Branchen
blieb die konjunkturelle Dynamik hinter der bundesdurchschnittlichen Entwicklung zu-
rück, nur die Bereiche „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“ lagen mit einem Plus von 5,4
Prozent über dem bundesweiten Trend. Ordentliche Wachstumsraten erzielte das Bau-
gewerbe, dessen Wertschöpfung um 3 Prozent wuchs (Bund: + 3,9 Prozent).

Trotz der schwachen konjunkturellen Entwicklung präsentierte sich der saarländische Ar-
beitsmarkt 2019 insgesamt in ordentlicher Verfassung. Die Anzahl der sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigten lag zum Jahresende auf einem Rekordniveau von 394.700
Personen, 0,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote (Anzahl der Ar-
beitslosen im Verhältnis zu den zivilen Erwerbspersonen) zum Jahresende stand bei 6,2
Prozent, also 0,5 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Inflationsrate lag
2019 im Saarland im Jahresdurchschnitt leicht unter dem Wert des Vorjahres bei 1,4 Pro-
zent.

Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes 2015 bis 2019:

  Jahr        Saarland             Deutschland
  2015               0,7                 1,7
  2016              -0,3                 2,2
  2017               1,9                 2,5
  2018              -0,1                 1,5
  2019              -0,6                 0,6

Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder; die Werte der Vorjahre haben sich aufgrund der
Generalrevision 2019 z.T. deutlich verändert. Stand 1. April 2020; für 2019: vorläufige Werte.

Die saarpfälzische Wirtschaft gliedert sich in eine starke Industriebranche im Raum St.
Ingbert - Homburg - Bexbach und einen sehr ländlich geprägten Südkreis, in dessen Ge-
meinden die Landwirtschaft eine große Rolle spielt und das Biosphärenreservat ein wich-
tiger Wirtschaftsfaktor darstellt. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Struktur verlief die
konjunkturelle Entwicklung im Saarpfalz-Kreis dem Saarlandtrend entsprechend.

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3.2   Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2019

Die Ausweitungen der regulatorischen Anforderungen stellten unverändert eine der
größten Herausforderungen des abgelaufenen Geschäftsjahres dar.

Zum 14.09.2019 wurde die PSD II (Payment Service Directive II) umgesetzt. Hier waren
vor allem der regulierte Zugang zu Zahlungskonten für Drittdienste und die grundsätzli-
che Verpflichtung zur „Starken Kundenauthentifizierung“ bei allen Online-Zugriffen auf
Zahlungskonten durch den Kunden die Hauptaufgaben. Unsere Schwerpunkte lagen hier
insbesondere auf der Kommunikation und der Anpassung der Systeme.

Ein weiteres Thema im Geschäftsjahr 2019 war die weitere Umsetzung der Versiche-
rungsvertriebsrichtlinie „Insurance Distribution Directive (IDD)“. Durch diese Richtlinie
soll der Verbraucherschutz und das Vertrauen in die Qualität der Versicherungsprodukte
sowie die Beratung gestärkt und eine Mindestharmonisierung des Versicherungsver-
triebs innerhalb der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erzielt werden. Die durch
die IDD gestellten regulatorischen Anforderungen betreffen, neben den Versicherungs-
unternehmen auch die Versicherungsvertreiber und ihre Angestellten. Eine wesentliche
Anforderung ist die Dokumentation von Weiterbildungsmaßnahmen.

Auch beim Thema TARGET 2 (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Ex-
press Transfer System) gab es in 2019 Handlungsbedarf. Die Kreissparkasse Saarpfalz ist
über die Auslagerung an die SaarLB als indirekter Teilnehmer an das TARGET2-System
angeschlossen. Für das Tagesgeschäft bedeutet das, dass alle TARGET2-Zahlungen von
und zu der Sparkasse über die SaarLB laufen. Neben dem laufenden Zahlungsverkehr
standen auch Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung
des TARGET2-Verfahrens an. Die Bundesbank verlangt hierzu von den Instituten jeweils
die Durchführung von Tests und eine Reihe von Meldungen.

Im Jahr 2019 wurde uns eine neue Eigenmittelzielkennziffer mitgeteilt, die wir ab dem
Jahr 2020 einhalten müssen. Ebenfalls wurde die Quote des inländischen antizyklischen
Kapitalpuffers auf 0,25% angehoben. Beide Punkte betreffen die Sparkasse auf Grund
der rollierenden 12-Monatssicht in der periodischen RTF bereits in 2019.

Im Rahmen der bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT (BAIT) wurde im Jahr 2019
u.a. der erforderliche Sollmaßnahmenkatalog betrachtet.

Verschiedene Themen wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die MaRisk und
die MiFID II, sind mit laufenden Aufgaben für die Praxis verbunden.

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3.3      Bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren

Folgende Kennzahlen, die der internen Steuerung dienen und in die Berichterstattung
einfließen, stellen unsere bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren dar:

    Kennzahlen
    • Betriebsergebnis vor Bewertung1
    • Gesamtkapitalquote nach CRR2
    • Cost-Income-Ratio3 (periodisch)
    • Cost-Income Ratio – Kundengeschäft4 (wertorientiert)

Definitionen der o.g. Kennzahlen:
1Betriebsergebnis vor Bewertung =
Zins- und Provisionsüberschuss zuzüglich Saldo der sonstigen ordentlichen Erträge und Aufwendungen
und abzüglich der Verwaltungsaufwendungen gemäß Abgrenzung des Betriebsvergleichs (bereinigt um
neutrale und aperiodische Positionen)

2Gesamtkapitalquote nach CRR =
Verhältnis der angerechneten Eigenmittel bezogen auf die risikobezogenen Positionswerte (Adressen-
ausfall-, operationelle, Markt- und CVA-Risiken)

3Cost-Income-Ratio (periodisch) =
Verwaltungsaufwand in Relation zum Zins- und Provisionsüberschuss zuzüglich Saldo der sonstigen or-
dentlichen Erträge und Aufwendungen gemäß Abgrenzung des Betriebsvergleichs (bereinigt um neutrale
und aperiodische Positionen)

4
 Cost-Income-Ratio – Kundengeschäft (wertorientiert) =
Periodischer Verwaltungsaufwand in Relation zum Margenbarwert aus Kundengeschäften (bereinigt um
Leistungsstörungen) zuzüglich Provisionsergebnis aus Kundengeschäften abzüglich Bonitätsprämien
aus dem Kundenkreditgeschäft

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3.4      Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

                                                Bestand                                               Anteil in %
                                                                               Veränderung            der Bilanz-
                                         2019              2018                                        summme

                                       Mio. EUR         Mio. EUR           Mio. EUR        %              %

Bilanzsumme                                 1.908,6             1.846,2          62,4          3,4%

DBS                                         1.883,9             1.825,2          58,7          3,2%

                     1
Geschäftsvolumen                            1.972,8             1.910,7          62,1          3,3%

Forderungen an
                                               90,2              116,0 -         25,8        -22,2%           4,7%
Kreditinstitute

Forderungen an Kunden                       1.463,3             1.437,9          25,4          1,8%         76,7%

Wertpapieranlagen                             213,2              194,3           18,9          9,7%         11,2%

Beteiligungen / Anteilsbesitz /                16,2               16,1            0,1          0,6%           0,8%

Sachanlagen                                    18,0               19,0 -          1,0         -5,3%           0,9%

Verbindlichkeiten gegenüber
                                              197,2              202,0           -4,8         -2,4%         10,3%
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber
                                            1.525,8             1.467,7          58,1          4,0%         79,9%
Kunden

Rückstellungen                                 16,2               15,2                1        6,6%           0,8%

Eigenkapital                                  115,4              112,8            2,6          2,3%           6,0%
1
 Geschäftsvolumen =
Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten / Avalkredite

           Bilanzsumme und Geschäftsvolumen

Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten) hat sich von
1.910,7 Mio. EUR auf 1.972,8 Mio. EUR erhöht. Die Bilanzsumme ist von 1.846,2 Mio. EUR
auf 1.908,6 Mio. EUR gestiegen.

Gründe für die Steigerung der Bilanzsumme sind das kräftige Einlagenwachstum das
sich in der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden niederschlägt. Das Kunden-
kreditvolumen konnte nicht im gleichen Umfang gesteigert werden.

                                                           9
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2019

        Aktivgeschäft

3.4.2.1 Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute reduzierten sich von 116,0 Mio. EUR auf 90,2 Mio.
EUR.

Der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute ist auf deren teilweise Umschichtung
zu Gunsten der Wertpapieranlagen und der Erhöhung des Guthabens bei der Deutschen
Bundesbank zurückzuführen.

Der Bestand setzt sich hauptsächlich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditäts-
reserven, kurzfristigen Geldanlagen und Namensschuldverschreibungen zusammen.

Namensschuldverschreibungen (inkl. Sparkassenbriefe) werden in Höhe von 25,0 Mio.
EUR (im Vorjahr 35,0 Mio. EUR) gehalten. Die Emittenten sind Landesbanken oder Spar-
kassen.

3.4.2.2 Kundenkreditvolumen

Die Forderungen an Kunden (Aktiva 4 und 9) erhöhten sich von 1.437,9 Mio. EUR auf
1.463,3 Mio. EUR.

Das Wachstum der Forderungen an Kunden vollzog sich fast ausschließlich im langfristi-
gen Bereich.

Insbesondere unsere Privatkunden nutzten die im langfristigen Vergleich nach wie vor
günstigen Konditionen und bevorzugten weit überwiegend langfristige Kreditlaufzeiten
für Baufinanzierungen.

Bei den gewerblichen Kreditkunden waren hohe Zuwächse ebenfalls vor allem im lang-
fristigen Bereich zu beobachten.

Die Darlehenszusagen insgesamt belaufen sich im Jahr 2019 auf 234,8 Mio. EUR und un-
terschritten damit den Wert des Vorjahres von 239,0 Mio. EUR. Die Darlehenszusagen zur
Finanzierung des Wohnungsbaus erhöhten sich auf 97,3 Mio. EUR (Vorjahreswert 71,3
Mio. EUR). Die Darlehenszusagen an Unternehmen und Selbständige erreichten mit 93,7
Mio. EUR in etwa das Niveau des Vorjahres. Bei den öffentlichen Haushalten gingen die
Darlehenszusagen deutlich auf 37,5 Mio. EUR zurück (Vorjahreswert 57,4 Mio. EUR).

3.4.2.3 Wertpapieranlagen

Zum Bilanzstichtag erhöhte sich der Bestand an Wertpapieranlagen gegenüber dem
Vorjahr um insgesamt 18,9 Mio. EUR auf 213,2 Mio. EUR.

Für die Zunahme war insbesondere der Anstieg in der Position Aktien und andere nicht
festverzinslichen Wertpapieren verantwortlich, die um 11,2 Mio. EUR ausgebaut wurde.
Ursächlich für den Anstieg war eine im Verlauf des Jahres angepasste Anlagestrategie,
wonach vermehrt Mittel in Immobilienspezialfonds und andere Spezialfonds investiert
wurden.

                                        10
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2019

3.4.2.4 Beteiligungen/Anteilsbesitz

Im Geschäftsjahr 2019 gab es nahezu keine Veränderung beim Volumen der Beteiligun-
gen und Anteile an verbundenen Unternehmen, das 16,2 Mio. EUR beträgt.

3.4.2.5 Sachanlagen

Die Sachanlagen reduzierten sich von 19,0 Mio. EUR auf 18,0 Mio. EUR.

Der Großteil der Veränderungen beruht auf den planmäßigen Abschreibungen auf Anla-
gen in Höhe von 1,4 Mio. EUR.

        Passivgeschäft

3.4.3.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich von 202,0 Mio. EUR
auf 197,2 Mio. EUR.

Es handelt sich dabei überwiegend um Mittel, die der Finanzierung des langfristigen Kre-
ditgeschäfts dienen. Die Sparkasse hat in den Vorjahren (2017 und 2018) an langfristi-
gen Refinanzierungsgeschäften (GLRG II) der Deutschen Bundesbank teilgenommen,
deren Fälligkeit in 2020 und 2021 liegt.

3.4.3.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Passiva 2, 3 und 9) erhöhten sich von
1.467,7 Mio. EUR auf 1.525,8 Mio. EUR.

Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem weiterhin
niedrigen Zinsniveau, bevorzugten unsere Kunden liquide Anlageformen.
Die Privatkunden erhöhten ihre bilanziellen Einlagenbestände um 60,0 Mio. EUR und die
Unternehmen um 4,8 Mio. EUR. Öffentliche Haushalte und Organisationen ohne Erwerbs-
zweck reduzierten ihre Einlagen um 8,6 Mio. EUR.

Die im Vorjahr geäußerten Erwartungen zur Bestandsentwicklung der Kundeneinlagen
(leichte Steigerung) wurden übertroffen, weil die Zugänge von Privatanlegern trotz feh-
lender Verzinsung anhielten.

                                        11
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2019

       Dienstleistungsgeschäft

Zahlungsverkehr

Der Bestand an Konten (Privat- und Geschäftsgiro) verringerte sich 2019 gegenüber dem
Vorjahr geringfügig von 66.028 auf 65.944 Stück. Der Bestand der vermittelten Kredit-
karten erhöhte sich gegenüber 2018 um 615 auf 17.120 Stück.

Vermittlung von Wertpapieren

Das Geschäftsjahr 2019 war im Bereich der Dienstleistungen geprägt durch das Wertpa-
piergeschäft. Beim Wertpapiergeschäft in 2019 hatten die Umsätze in Aktien und festver-
zinslichen Wertpapieren eine untergeordnete Bedeutung. Beim Fondsgeschäft lag der
Schwerpunkt beim DekaBank-Depot. Die Wertpapierumsätze nahmen gegenüber dem
Vorjahr um 7,4 % ab und erreichten einen Wert von 136,5 Mio. EUR.

Immobilienvermittlung

Die Nachfrage nach Immobilien konzentrierte sich auf den Erwerb von privat genutzten
Objekten. Es wurden insgesamt 103 Objekte vermittelt, was eine Steigerung gegenüber
dem Vorjahr von 10,8 % bedeutet.

Vermittlung von Bausparverträgen und Versicherungen

Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 786 Bausparverträge mit einer durchschnittlichen
Bausparsumme von 64 TEUR und einem Volumen von insgesamt 50,3 Mio. EUR abge-
schlossen, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 12,0 % bedeutet.
An Sachversicherungen konnten mit 1.103 Stück deutlich weniger Verträge abgeschlos-
sen werden gegenüber dem besonders starken Vorjahr 2018 (2.109 Stück).
Bei Leben-/ Rentenversicherungen konnte ein Volumen von 22,6 Mio. EUR vermittelt wer-
den, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 14,6 % bedeutet.

       Derivate

Die derivativen Finanzinstrumente dienten der Sicherung der eigenen Positionen sowie
der Steuerung der Zinsänderungsrisiken der Sparkasse und nicht spekulativen Zwecken.
Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden Geschäfte wird auf die Darstellung im An-
hang verwiesen.

                                        12
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                      GESCHÄFTSBERICHT 2019

       Investitionen, wesentliche Baumaßnahmen und technische Verände-
       rungen

Die Planungen für den Abriss und Neubau des Nebengebäudes der Hauptstelle (ehema-
liges sogenanntes „Rechenzentrum“) wurden fortgesetzt. Die Entkernung und der Abriss
des bisherigen Gebäudes erfolgten in der Zeit von September bis Dezember. Danach
schlossen sich die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten zur Errichtung von zwei neuen Ge-
schossen unmittelbar an. Es ist vorgesehen, die Baumaßnahme bis zum Ende des Jahres
2020 abzuschließen.

In Oberbexbach wurden die Räume der Geschäftsstelle umgebaut. Auf kleinerer Fläche
als bisher werden die Leistungen jetzt in einem zeitgemäß gestalteten Umfeld angebo-
ten.

Am Bauprojekt in St.Ingbert, Am Markt, pausierten die baulichen Maßnahmen, weil sich
die formalen Bedingungen noch in Klärung befanden. Die Umsetzung wird erst in 2020
erfolgen.

Größere Investitionen wurden im IT-Bereich notwendig. Rd. 400 Arbeitsplätze mussten
aufgrund Vorgaben durch unser Rechenzentrum neu ausgestattet werden. Hinzu kam der
Austausch von mehreren Geldautomaten und Recycling-Systemen im Zusammenhang
mit der Betriebssystemumstellung auf Windows 2010.

                                       13
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                             GESCHÄFTSBERICHT 2019

3.5    Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

        Vermögenslage

Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist gekennzeichnet durch einen Anteil des Kun-
denkreditvolumens an der Bilanzsumme in Höhe von 76,7% (im Vorjahr 77,9%) und Ver-
bindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von 79,9% (im Vorjahr 79,5%).

Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich insofern keine bedeutsamen Veränderungen bei
diesen Strukturanteilen. Der Anteil des Kundenkreditvolumens an der Bilanzsumme re-
duzierte sich etwas, weil die Steigerungen im Kundenkreditgeschäft unter den Steigerun-
gen bei den Kundeneinlagen lagen.

Sämtliche Vermögensgegenstände und Rückstellungen werden vorsichtig bewertet. Die
Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung not-
wendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresab-
schluss zu entnehmen. Für besondere Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute
wurde zusätzlich Vorsorge getroffen.

Die zum Jahresende ausgewiesenen Gewinnrücklagen erhöhten sich durch die Zufüh-
rung eines Teils des Bilanzgewinns 2019. Insgesamt weist die Sparkasse inklusive des
Bilanzgewinns 2019 vor Gewinnverwendung ein Eigenkapital von 115,4 Mio. EUR (Vor-
jahr 112,8 Mio. EUR) aus. Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse über um-
fangreiche weitere Eigenmittelbestandteile. So wurde der Fonds für allgemeine Bankrisi-
ken gemäß § 340g HGB durch eine weitere Zuführung von 47,0 Mio. EUR auf
52,0 Mio. EUR erhöht.

Die Eigenmittelanforderungen der CRR wurden jederzeit eingehalten. Die Gesamtkapi-
talquote nach CRR (Verhältnis der angerechneten Eigenmittel bezogen auf die risikobe-
zogenen Positionswerte (Adressenausfall-, operationelle, Markt- und CVA-Risiken)) über-
trifft am 31. Dezember 2019 mit 15,34 % (im Vorjahr: 16,13 %) den vorgeschriebenen
Mindestwert von 10,52 % (Eigenmittelanforderungen gemäß CRR zuzüglich kombinierte
Kapitalpufferanforderungen gemäß § 10 i KWG) deutlich.

Auf Grund der guten Eigenmittelausstattung wurden im Kundengeschäft begebene Spar-
kassenkapitalbriefe mit Nachrangabrede vorzeitig zurückgezahlt bzw. bei der BaFin zur
Rückzahlung angemeldet. Dies verursachte den Rückgang bei der Gesamtkapitalquote
gem. CRR. Die aufsichtlich anrechenbaren Eigenmittel bestehen seitdem vollständig aus
hartem Kernkapital.

Die harte Kernkapitalquote und die Kernkapitalquote weisen mit 15,34% den gleichen
Wert auf wie die Gesamtkapitalquote nach CRR und übersteigen die aufsichtlich vorge-
schriebenen Werte von 7,02% bzw. 8,52% deutlich.

Die für 2019 prognostizierten Werte für die Gesamtkapitalquote konnten aufgrund der
Kündigung von zuvor anrechenbaren Nachrangverbindlichkeiten nicht ganz erreicht wer-
den. Die Sparkasse hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig eine Gesamtkapitalquote von 15 %
-idealerweise als Kernkapitalquote- zu erreichen bzw. zu sichern. Dieses Ziel ist in 2019 er-
füllt.

Zum Bilanzstichtag verfügt die Sparkasse über eine solide Eigenmittelausstattung. Auf
Grundlage unserer Kapitalplanung bis zum Jahr 2024 ist eine gute Kapitalbasis für die
Umsetzung unserer Geschäftsstrategie vorhanden.
                                           14
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                        GESCHÄFTSBERICHT 2019

       Finanzlage

Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer
angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Liquiditätsdeckungsquote
(Liquidity Coverage Ratio - LCR) lag zum jeweiligen Monatsultimo mit Werten von 2,28
bis 4,19 oberhalb des ab dem Jahr 2018 zu erfüllenden Mindestwerts von 1,0. Die LCR-
Quote lag zum 31. Dezember 2019 bei 2,55. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften
wurden Guthaben bei der Deutschen Bundesbank geführt. Kredit- und Dispositionslinien
bestehen bei der Deutschen Bundesbank. Das Angebot der Deutschen Bundesbank, Re-
finanzierungsgeschäfte in Form von Offenmarktgeschäften abzuschließen, wurde in
2019 nicht genutzt. Darüber hinaus haben wir an gezielten längerfristigen Refinanzie-
rungsgeschäft (GLRG II) der Europäischen Zentralbank (EZB) teilgenommen. Die Spar-
kasse nahm 2019 am elektronischen Verfahren „Kreditforderungen - Einreichung und
Verwaltung (KEV)“ der Deutschen Bundesbank zur Nutzung von Kreditforderungen als
notenbankfähige Sicherheiten teil. Die gemeldeten Kreditforderungen dienen durch eine
generelle Verpfändungserklärung als Sicherheiten für Refinanzierungsgeschäfte mit der
Deutschen Bundesbank.

Die Zahlungsfähigkeit ist nach unserer Finanzplanung auch für die absehbare Zukunft
gesichert. Deshalb beurteilen wir die Finanzlage der Sparkasse als günstig.

                                       15
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                              GESCHÄFTSBERICHT 2019

           Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung laut Jahresab-
schluss sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Erträge und Aufwendungen sind
nicht um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt.

                                        2019            2018          Veränderung Veränderung

                                     Mio. EUR        Mio. EUR          Mio. EUR        %

Zinsüberschuss                              37,2              41,3             -4,1      -9,9%

Provisionsüberschuss                        12,1              12,2             -0,1      -0,8%

Nettoergebnis des
                                                0                 0            0,0            -
Handelsbestands

Sonstige betriebliche Erträge                  1,3              1,2            0,1         8,3%

Personalaufwand                             23,6              23,8             -0,2      -0,8%

Anderer Verwaltungsaufwand                  11,5              11,2             0,3         2,7%

Sonstige betriebliche
                                               2,9              2,7            0,2         7,4%
Aufwendungen
Ergebnis vor Bewertung und
                                            12,6              17,0             -4,4     -25,9%
Risikovorsorge
Aufwand aus Bewertung und
                                               1,3              6,3            -5,0     -79,4%
Risikovorsorge
Zuführungen Fonds für
                                               5,0              4,0            1,0       25,0%
allgemeine Bankrisiken

Ergebnis vor Steuern                           6,3              6,7            -0,4      -6,0%

Steueraufwand                                  3,5              4,4            -0,9     -20,5%

Jahresüberschuss                               2,8              2,4            0,4       16,7%
Zinsüberschuss:                             GuV-Posten Nr. 1 bis 4
Provisionsüberschuss:                       GuV-Posten Nr. 5 und 6
Sonstige betriebliche Erträge:              GuV-Posten Nr. 8 und 20
Sonstige betriebliche Aufwendungen:         GuV-Posten Nr. 11, 12, 17 und 21
Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge:   GuV-Posten Nr. 13 bis 16

Zur Analyse der Ertragslage wird für interne Zwecke und für den überbetrieblichen Ver-
gleich der bundeseinheitliche Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation eingesetzt,
in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in
Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebser-
gebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde
und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen
Ergebnis zugerechnet werden. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses

                                                       16
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                           GESCHÄFTSBERICHT 2019

ergibt sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen
Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss.

Auf Basis des Betriebsvergleichs beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,71 %
(Vorjahr 0,91 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2019. In unserem Pla-
nungsszenario für das Bilanzjahr 2019 aus dem Kapitalplanungsprozess des Vorjahres
sind wir von einem zu erreichenden Wert von 0,70% ausgegangen. Dieser prognosti-
zierte Wert wurde leicht übertroffen.

Die Verminderung des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Vergleich zum Vorjahr be-
trifft auch die als weiterer bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator auf Basis der Be-
triebsvergleichswerte zur Unternehmenssteuerung definierte Größe Cost-Income-Ratio.
Die Cost-Income-Ratio (periodisch) verschlechterte sich von 69,6 % auf 72,8 %.

Neben der Cost-Income-Ratio auf Basis der periodischen Ergebniswerte wird noch eine
„Cost-Income-Ratio Kundengeschäft“ auf wertorientierter Basis ermittelt und reportet.
Diese Kennzahl setzt die laufenden jahresbezogenen Verwaltungsaufwendungen ins Ver-
hältnis zu den Margenbarwerten im Kundengeschäft (zzgl. Provisionsergebnis abzgl. Bo-
nitätsprämien). Die „Cost-Income-Ratio Kundengeschäft“ (wertorientiert) verbesserte
sich von 98,7 % auf 97,1 %.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 0,3 Mio. EUR auf 11,5 Mio.
EUR.

Abschreibungen und Wertberichtigungen nach Verrechnung mit Erträgen (Bewertung
und Risikovorsorge) bestanden in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr 6,3 Mio. EUR). Wäh-
rend sich aus dem Kreditgeschäft erneut ein negatives Bewertungsergebnis ergab,
stellte sich das Bewertungsergebnis aus den Wertpapieranlagen aufgrund der Realisie-
rung von Kursgewinnen und Zuschreibungen auf den ursprünglichen Anschaffungswert
positiv dar. Gründe hierfür lagen hauptsächlich im rückläufigen Zinsniveau. Sonstige Be-
wertungsmaßnahmen waren von untergeordneter Bedeutung.

Der Sonderposten nach § 340g HGB wurde um 5,0 Mio EUR aufgestockt.

Für das Geschäftsjahr 2019 war ein um 0,9 Mio. EUR rückläufiger Steueraufwand in Höhe
von 3,5 Mio. EUR auszuweisen.

Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs und der anhaltenden Niedrigzins-
phase ist die Sparkasse mit der Entwicklung der Ertragslage im Jahr 2019 zufrieden.
Die auf Basis des Betriebsvergleichs erstellten Prognosen wurden hinsichtlich dem Be-
triebsergebnis vor Bewertung erreicht.

Die gemäß § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG offen zu legende Kapitalrendite, berechnet als
Quotient aus Nettogewinn (Jahresüberschuss) und Bilanzsumme, betrug im Geschäfts-
jahr 2019 0,15 %.

                                         17
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2019

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen bewerten wir die Ge-
schäftsentwicklung als zufriedenstellend.

Mit der Entwicklung des Jahres 2019 konnten wir – wie in unserer Prognose erwartet –
nicht an das erfreuliche Betriebsergebnis vor Bewertung des Vorjahres anknüpfen. Be-
dingt durch die Verminderung des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Vergleich zum
Vorjahr verschlechterte sich auch die Cost-Income-Ratio (periodisch).

Die auf wertorientierter Basis ermittelte „Cost-Income-Ratio Kundengeschäft“ konnte je-
doch verbessert werden.

Auf Grund wesentlich geringerer negativer Bewertungsergebnisse können die Eigenmit-
tel der Sparkasse und damit auch die Gesamtkapitalquote nach CRR höher als geplant
gestärkt werden.

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4. Nachtragsbericht

Die Nachtragsberichterstattung erfolgt gemäß § 285 Nr. 33 HGB im Anhang.

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5. Risikobericht

5.1   Risikomanagementsystem

In der Geschäftsstrategie werden die Ziele des Instituts für jede wesentliche Geschäfts-
tätigkeit sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele dargestellt. Die Risikostrate-
gie umfasst die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie
die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele.

Die Risikoinventur umfasst die systematische Identifizierung der Risiken sowie die Ein-
schätzung der Wesentlichkeit unter Berücksichtigung der mit den Risiken verbundenen
Risikokonzentrationen.
Basis der Risikoinventur bilden die relevanten Risikoarten bzw. -kategorien.

Auf Grundlage der für das Geschäftsjahr 2019 durchgeführten Risikoinventur wurden fol-
gende Risiken als wesentlich eingestuft:

 Risikoart                 Risikokategorie
 Adressenausfallrisiken    Kundengeschäft
                           Eigengeschäft
 Marktpreisrisiken         Zinsen (Zinsänderungsrisiko)
                           Spreads
                           Aktien
 Beteiligungsrisiken
 Liquiditätsrisiken        Zahlungsunfähigkeitsrisiko
 Operationelle Risiken

Der Ermittlung der periodischen Risikotragfähigkeit liegt ein Going-Concern-Ansatz zu
Grunde, wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des bereitgestellten Risikode-
ckungspotenzials die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen erfüllt werden kön-
nen. Am Jahresanfang hat der Vorstand für 2019 ein Gesamtlimit von 25,5 Mio. EUR be-
reitgestellt, das unterjährig stets ausreichte, um die Risiken abzudecken. Zur Berech-
nung des gesamtinstitutsbezogenen Risikos wurde das Konfidenzniveau auf 95,0 % und
eine rollierende Zwölf-Monats-Betrachtung einheitlich festgelegt. Die Risikotragfähig-
keit wird vierteljährlich ermittelt. Wesentliche Bestandteile des bereitgestellten Risi-
kodeckungspotenzials sind das geplante Betriebsergebnis nach Bewertung nach Steu-
ern des laufenden Jahres, die Vorsorgereserven nach §340f und der Fonds für allge-
meine Bankrisiken nach 340g HGB.

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Das auf der Grundlage des bereitgestellten Risikodeckungspotenzials eingerichtete Li-
mitsystem stellt sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:

 Risikoart        Risikokategorie                       Limit            Anrechnung

                                                        TEUR             TEUR            %

 Adressen-        Kundengeschäft
                                                                 6.000           4.877        81,28
 ausfallrisiken

 Marktpreis-      Zinsänderungsrisiko /
                                                                 4.000            146          3,65
 risiken          Zinsspannenrisiko

                  Bewertungsergebnis Wertpapiere
                  (Zinsen, Spreads, Aktien und Adres-           10.000           7.564        75,64
                  senausfallrisiken Eigengeschäft)

 Beteiligungs-
                                                                 4.500           4.500       100,00
 risiken

 Operationelle
                                                                 1.000            751         75,10
 Risiken

 Summe                                                          25.500          17.838        69,95

Die zuständigen Abteilungen steuern die Risiken im Rahmen der bestehenden organisa-
torischen Regelungen und der Limitvorgaben des Vorstands.

Die der Risikotragfähigkeit zu Grunde liegenden Annahmen sowie die Angemessenheit
der Methoden und Verfahren werden jährlich überprüft.

Stresstests werden regelmäßig durchgeführt. Als Ergebnis dieser Simulationen ist fest-
zuhalten, dass auch bei unerwarteten Ereignissen die Risikotragfähigkeit gegeben ist.

Um einen möglichen etwaigen Kapitalbedarf rechtzeitig identifizieren zu können, besteht
ein zukunftsgerichteter Kapitalplanungsprozess bis zum Jahr 2024. Dabei wurden An-
nahmen über die künftige Ergebnisentwicklung sowie den künftigen Kapitalbedarf ge-
troffen, wie z. B. rückläufige Betriebsergebnisse aufgrund einer anhaltenden Niedrigzins-
phase oder ein unerwartetes Anwachsen der Risikoaktiva. Für den im Rahmen der Kapi-
talplanung betrachteten Zeitraum bis zum Jahr 2024 können die Mindestanforderungen
an die Eigenmittelausstattung auch bei adversen Entwicklungen vollständig eingehalten
werden. Es besteht ein ausreichendes internes Kapital (einsetzbares Risikodeckungspo-
tenzial), um die Risikotragfähigkeit im Betrachtungszeitraum unter Going-Concern-As-
pekten sicherstellen zu können.

Der Sicherung der Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit von Steuerungs- und Überwa-
chungssystemen dienen die Einrichtung von Funktionstrennungen bei Zuständigkeiten
und Arbeitsprozessen sowie insbesondere die Tätigkeit der Risikocontrolling-Funktion,
der Compliance-Funktion und der funktionsfähigen Internen Revision.

Das Risikocontrolling, das aufbauorganisatorisch von Bereichen, die Geschäfte initiie-
ren oder abschließen, getrennt ist, hat die Funktion, die wesentlichen Risiken zu identifi-
zieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber zu berichten. Dem Risikocontrolling
obliegt die Methodenauswahl, die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten
Methoden und Verfahren, die Errichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs-
und -controllingprozesse. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling die Umsetzung

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der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risikotrag-
fähigkeitsberechnung und die laufende Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten.
Es unterstützt den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen und ist an der Erstellung
und Umsetzung der Risikostrategie maßgeblich beteiligt. Die für die Überwachung und
Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird im Wesentlichen
durch die Mitarbeiter der Abteilung Unternehmenssteuerung / Risikocontrolling wahrge-
nommen. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter des Bereiches
Unternehmenssteuerung. Unterstellt ist er dem Überwachungsvorstand.

Verfahren zur Aufnahme von Geschäftsaktivitäten in neuen Produkten oder auf neuen
Märkten (Neu-Produkt-Prozess) sind festgelegt. Zur Einschätzung der Wesentlichkeit ge-
planter Veränderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sowie den IT-Systemen
bestehen Definitionen und Regelungen.

Das Reportingkonzept umfasst die regelmäßige Berichterstattung sowohl zum Gesamt-
bankrisiko als auch für einzelne Risikoarten. Die Berichte enthalten neben quantitativen
Informationen auch eine qualitative Beurteilung zu wesentlichen Positionen und Risiken.
Auf besondere Risiken für die Geschäftsentwicklung und dafür geplante Maßnahmen
wird gesondert eingegangen.

Der Verwaltungsrat wird vierteljährlich über die Risikosituation auf der Grundlage des
Gesamtrisikoberichts informiert. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung ist auch
geregelt, in welchen Fällen eine Ad-hoc-Berichterstattung zu erfolgen hat.

5.2   Strukturelle Darstellung der wesentlichen Risiken

        Adressenausfallrisiken

Unter dem Adressenausfallrisiko wird eine negative Abweichung vom Erwartungswert ei-
ner bilanziellen oder außerbilanziellen Position verstanden, die durch eine Bonitätsver-
schlechterung einschließlich Ausfall eines Schuldners bedingt ist.

Das Ausfallrisiko umfasst die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert,
welche aus einem drohenden bzw. vorliegenden Zahlungsausfall eines Schuldners er-
folgt.

Das Migrationsrisiko bezeichnet die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwar-
tungswert, da aufgrund der Bonitätseinstufung ein höherer Spread gegenüber der risi-
kolosen Kurve berücksichtigt werden muss.

Das Länderrisiko setzt sich zusammen aus dem bonitätsinduzierten Länderrisiko und
dem Ländertransferrisiko. Das bonitätsinduzierte Länderrisiko im Sinne eines Ausfalls o-
der einer Bonitätsveränderung eines Schuldners ist Teil des Adressenrisikos im Kunden-
und Eigengeschäft. Der Schuldner kann ein ausländischer öffentlicher Haushalt oder ein
Schuldner sein, der nicht selbst ein öffentlicher Haushalt ist, aber seinen Sitz im Ausland
und somit in einem anderen Rechtsraum hat.

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5.2.1.1 Adressenausfallrisiken im Kundengeschäft

Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kundengeschäfts erfolgt entsprechend der
festgelegten Strategie unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur,
der Bonitäten, der Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie des Risikos der Engage-
ments.
Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

• Trennung zwischen Markt (1. Votum) und Marktfolge (2. Votum) bis in die Geschäfts-
  verteilung des Vorstands
• regelmäßige Bonitätsbeurteilung und Beurteilung der Kapitaldiensttragfähigkeit auf
  Basis aktueller Unterlagen
• Einsatz standardisierter Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoringverfah-
  ren) in Kombination mit bonitätsabhängiger Preisgestaltung und bonitätsabhängigen
  Kompetenzen
• interne, bonitätsabhängige Richtwerte für Kreditobergrenzen, die unterhalb der Groß-
  kreditgrenzen des KWG liegen, dienen der Vermeidung von Risikokonzentrationen im
  Kundenkreditportfolio. Einzelfälle, die diese Obergrenze überschreiten, unterliegen
  einer verstärkten Beobachtung
• regelmäßige Überprüfung von Sicherheiten
• Einsatz eines Risikofrüherkennungsverfahrens, das gewährleistet, dass bei Auftreten
  von signifikanten Bonitätsverschlechterungen frühzeitig risikobegrenzende Maßnah-
  men eingeleitet werden können
• festgelegte Verfahren zur Überleitung von Kreditengagements in die Intensivbetreu-
  ung oder Sanierungsbetreuung
• Berechnung der Adressenausfallrisiken für die Risikotragfähigkeit mit dem Kreditrisi-
  komodell „Credit Portfolio View“
• Einsatz von Sicherungsinstrumenten zur Reduzierung vorhandener Risikokonzentra-
  tionen mittels Kredithandelstransaktionen (Kreditbaskettransaktionen)
• Kreditportfolioüberwachung auf Gesamthausebene mittels regelmäßigem Reporting

Zum 31. Dezember 2019 wurden etwa 43,2 % der zum Jahresende ausgelegten Kredit-
mittel an Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen vergeben,
37,2 % an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen.

Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelt sich auch im Kreditgeschäft der Sparkasse wi-
der. Den Schwerpunktbereich bilden mit 19,2 % die Ausleihungen an Dienstleistungs-
und Handelsunternehmen sowie an das verarbeitende Gewerbe. Darüber hinaus entfal-
len 11,6 % auf Unternehmen des Grundstückswesens.

Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung des Ausleihgeschäfts.
46,1 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG entfallen auf Krediten-
gagements mit einem Kreditvolumen bis 0,5 Mio. EUR. 30,4 % des Gesamtkreditvolu-
mens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG betreffen Kreditengagements mit einem Kreditvolu-
men von mehr als 5,0 Mio. EUR.

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Die Kredit- und Risikostrategie ist ausgerichtet auf Kreditnehmer mit guten Bonitäten
bzw. geringeren Ausfallwahrscheinlichkeiten. Dies wird durch die Neugeschäftsplanung
unterstützt. Zum 31. Dezember 2019 ergibt sich im Kundengeschäft folgende Ratingklas-
senstruktur:

Ratingklasse     Anzahl in %       Volumen in %
1 bis 9                    91,9            89,5
10 bis 15                    6,4            7,5
16 bis 18                    1,1            1,6

Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ver-
hältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordne-
ter Bedeutung. Das an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen ein-
schließlich Wertpapiere betrug am 31. Dezember 2019 5,2 % des Gesamtkreditvolumens
im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG.

Gemäß Risikoinventur bestehen keine Konzentrationen im Kreditportfolio.

Insgesamt ist unser Kreditportfolio sowohl nach Branchen und Größenklassen als auch
nach Ratinggruppen gut diversifiziert.

Zur Absicherung von Adressenausfallrisiken hat die Sparkasse 19 Einzelkreditnehmer mit
einem Kreditvolumen von insgesamt 12,5 Mio. EUR in die Sparkassen-Kreditbaskets
(über die Emission von Originatoren-Credit Linked Notes) eingebracht.

Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach um-
fassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegan-
gen werden kann, dass es voraussichtlich nicht mehr möglich sein wird, alle fälligen Zins-
und Tilgungszahlungen gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen zu ver-
einnahmen. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussicht-
lichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Der Vorstand wird
vierteljährlich über die Entwicklung der Strukturmerkmale des Kreditportfolios, die Ein-
haltung der Limite und die Entwicklung der notwendigen Vorsorgemaßnahmen für Ein-
zelrisiken schriftlich unterrichtet. Eine ad-hoc-Berichterstattung ergänzt bei Bedarf das
standardisierte Verfahren.

Entwicklung der Risikovorsorge:

Art der         Anfangsbe-
                                                                        Endbestand
Risikovor-      stand per          Zuführung Auflösung     Verbrauch
                                                                        per 31.12.2019
sorge           01.01.2019
                TEUR               TEUR        TEUR        TEUR         TEUR
 Einzelwert-
 berichtigun-
 gen                     9.626        3.176        1.005      2.040              9.757
 Rückstellun-
 gen*                       58            59          10          0                107
 Pauschalwert-
 berichtigun-
 gen                     2.369          229            0          0              2.598
 Gesamt                 12.053        3.464        1.015      2.040             12.462
*ohne Drohverlustrückstellung für Kreditbaskets

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5.2.1.2 Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft

Die Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft umfassen die Gefahr einer negativen Abwei-
chung vom Erwartungswert, welche einerseits aus einem drohenden bzw. vorliegenden
Zahlungsausfall eines Emittenten oder eines Kontrahenten (Ausfallrisiko) resultiert, an-
dererseits aus der Gefahr entsteht, dass sich im Zeitablauf die Bonitätseinstufung (Ra-
tingklasse) des Schuldners innerhalb der Ratingklassen 1 bis 16 (gemäß Sparkassenlo-
gik) ändert und damit ein möglicherweise höherer Spread gegenüber der risikolosen
Zinskurve berücksichtigt werden muss (Migrationsrisiko). Dabei unterteilt sich das Kon-
trahentenrisiko in ein Wiedereindeckungsrisiko und ein Erfüllungsrisiko. Zudem gibt es
im Eigengeschäft das Risiko, dass die tatsächlichen Restwerte der Emissionen bei Ausfall
von den prognostizierten Werten abweichen. Ferner beinhalten Aktien eine Adressenri-
sikokomponente. Diese besteht in der Gefahr einer negativen Wertveränderung aufgrund
von Bonitätsverschlechterung oder Ausfall des Aktienemittenten.

Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Eigengeschäfts erfolgt entsprechend der
festgelegten Strategie unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur,
der Bonitäten, der Branchen sowie des Risikos der Engagements.

Der Risikomanagementprozess umfasst folgende wesentliche Elemente:

• Festlegung von Limiten je Partner (Emittenten- und Kontrahentenlimite)
• Regelmäßige Bonitätsbeurteilung der Vertragspartner anhand von externen Ratinge-
  instufungen sowie eigenen Analysen
• Berechnung des Adressenausfallrisikos für die Risikotragfähigkeit mit dem Kreditrisi-
  komodell „Credit Portfolio View"

Die Eigengeschäfte (Wertpapieranlagen und Forderungen an Kreditinstitute) umfassen
zum Bilanzstichtag ein Volumen von 303,4 Mio. EUR. Wesentliche Positionen sind dabei
die Schuldverschreibungen und Anleihen (113,9 Mio. EUR), die Forderungen an Kreditin-
stitute (90,2 Mio. EUR), der Wertpapierspezialfonds (69,6 Mio. EUR) und sonstige Invest-
mentfonds (29,6 Mio. EUR).

Dabei zeigt sich nachfolgende Ratingverteilung (ohne Aktienbestände):
Externes Rating                 AAA bis   BBB- bis                        Ohne
                                                     B+ bis C   D
/ Moody‘s / Standard & Poor´s   BBB       BB+                             Rating

Ratingklassen                     1-3          4-6     7-9      10 - 15      -
31.12.2019                      98,69 %    1,21 %     0,00 %    0,00 %     0,10 %
31.12.2018                      98,67 %    1,27 %     0,00 %    0,00 %     0,07 %

Die direkt durch die Sparkasse gehaltenen Wertpapiere incl. der im Spezialfonds vorhan-
denen Wertpapiere verfügen zu 98,69 % über ein Rating im Bereich des Investmentgra-
des. Keine Ratings liegen für Anteile an Investmentfonds vor, bei denen aber die Anlage-
richtlinien Vorgaben zur Risikobegrenzung enthalten.

Gemäß Risikoinventur bestehen keine Konzentrationen im Eigengeschäft.

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