Tätigkeitsbericht 2019 - BirdLife Schweiz Schweizer Vogelschutz SVS
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Tätigkeitsbericht 2019 BirdLife Schweiz Schweizer Vogelschutz SVS Wiedingstr. 78 Postfach CH-8036 Zürich Schweiz PC 80-69351-6 Tel +41 44 457 70 20 Fax +41 44 457 70 30 svs@birdlife.ch www.birdlife.ch
BirdLife Schweiz Schweizer Vogelschutz SVS Tätigkeitsbericht 2019 Gleich zwei neue Naturzentren konnte BirdLife initiativen für die Biodiversität und die Land- Schweiz 2019 eröffnen: im April zusammen schaft. Hinzu kam im Herbst das Referendum mit Partnern das Naturzentrum Pfäffikersee gegen das missratene Jagdgesetz. Ende Jahr und im Mai das BirdLife-Naturzentrum Kling- waren die Unterschriftensammlungen zu ei- nauer Stausee zusammen mit BirdLife Aar- nem grossen Teil abgeschlossen. Nach län- gau. Im Frühling starteten BirdLife Schweiz, gerer Pause startete BirdLife Schweiz wieder Pro Natura, die Stiftung Landschaftsschutz eine internationale Kampagne für den Schutz und der Schweizer Heimatschutz ihre Volks- der Zugvögel vor Wilderei. Inhalt 1. BirdLife-Kampagne 3 1.1 Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der Haustür 3 1.2 Ökologische Infrastruktur 4 1.3 Biodiversität 4 2. Projekte Schweiz 5 2.1 Habitate – Natur auf der ganzen Fläche 5 2.2 Gebiete – Vorranggebiete für die Biodiversität 7 2.3 Arten – Sicherung der Artenvielfalt 9 2.4 Ökologische Nachhaltigkeit – die Rahmenbedingungen für die Biodiversität verbessern 14 3. Projekte International 15 3.1 Zugvogelschutzprojekte 15 3.2 Naturschutzprojekte Osteuropa 15 3.3 Weltweite Schutzprojekte 15 4. Motivation 16 4.1 BirdLife-Naturzentren und weitere Zentren 16 4.2 BirdLife-Bildung 18 4.3 Jugendarbeit und Schulen 19 4.4 Veranstaltungen 19 4.5 Medien von BirdLife Schweiz 20 4.6 Öffentlichkeitsarbeit 20 4.7 Information zur Biodiversitätspolitik 20 5. Netzwerk 21 5.1 Netzwerk Schweiz: BirdLife Schweiz, Landesorganisationen, Kantonalverbände Sektionen 21 5.2 Netzwerk International: die BirdLife-Partnerschaft 22 5.3 Geschäftsstelle 22 5.4 Dienstleistungen 23 5.5 SSVG und Orniplan AG 23 5.6 Zusammenarbeit 23 5.7 Finanzen 23 – Einsprachen und Rekurse 24 – Konsolidierte Rechnung 26 – Verbandsrechnung 39 Von der Delegiertenversammlung genehmigt am 22.11.2020. 2
Dem Schutz vor Tierfallen in Siedlung und Landschaft war der Schwerpunkt der BirdLife-Kampagne «Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der Haustür» gewidmet. Hier Methoden, um Glas für Vögel sichtbar zu machen. 1. BirdLife-Kampagne 1.1 Biodiversität im Siedlungs- grünten Wänden und Dächern. BirdLife Schweiz, raum: Natur vor der Haustür die Sektionen, Kantonalverbände und Landes- organisationen beteiligten sich intensiv an der Das fünfte und letzte Jahr der BirdLife-Kampagne Mission B, der Kampagne der SRG für mehr Biodi- «Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der versität im Siedlungsraum. Auf Wunsch der Kantonal- Haustür» war den Tierfallen gewidmet. Unzählige verbände produzierten und verbreiteten wir Samentüt- Fallen für Tiere lauern, oft weitgehend unbemerkt, chen für Blumenwiesen und führten einen Wettbewerb im Haus und im Garten. Sie zu erkennen, ist bereits mit monatlich neuen Fragen durch. Zusammen mit der erste Schritt, um sie zu entschärfen. Bioterra gab BirdLife Schweiz den Poster «Fink sucht Distel» heraus. Für Projekte von über 500 m2 Die im März erschienene BirdLife-Praxishilfe Grösse konnten wir in Zusammenarbeit mit der Firma «Tierfallen in Haus, Garten und Landschaft Ö+L eine Gratis-Erstberatung anbieten. vermeiden» ist der sechste Leitfaden in der Reihe «BirdLife aktiv – Praxishilfe Biodiversität». Er zeigt, Die Siedlungsraum-Kampagne von BirdLife Schweiz wo überall Gefahren lauern und was sich tun lässt, ist zwar nun abgeschlossen, aber das Thema wird die dass keine Tiere zu Schaden kommen. Die Praxishil- BirdLife-Sektionen, die Kantonalverbände und Lan- fe wurde wiederum weit verbreitet. desorganisationen sowie BirdLife Schweiz weiterhin stark beschäftigen. In der Nummer 6/19 der BirdLife- Im Weiteren war BirdLife Schweiz Partner der SANU Zeitschrift Ornis konnten wir eine überaus positive bei zwei Kursen zu Bäumen im Siedlungsraum und be- Bilanz der 5-Jahres-Kampagne ziehen. 3
Suzanne Oberer (rechts) und Werner Müller (3. v. l.) von BirdLife Schweiz lancieren im März in Bern zusammen mit Pro Natura, Stiftung Landschaftsschutz und Schweizer Heimatschutz die Doppelinitiative für Biodiversität und Landschaft. 1.2 Ökologische Infrastruktur 1.3 Biodiversität Die neue BirdLife-Kampagne für die Ökologische Am 26. März 2019 war es nach eingehender Vor- Infrastruktur 2020-2024 beschäftigte BirdLife bereitung soweit: BirdLife Schweiz, Pro Natura, die Schweiz bereits stark. Die Ökologische Infrastruktur Stiftung Landschaftsschutz und der Schweizer Hei- ist eines der wichtigsten Vorhaben für den Naturschutz matschutz lancierten ihre Doppelinitiative für die in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten. Biodiversität und Landschaft. Die Dringlichkeit der beiden Volksintiativen zeigte am Startanlass der Zusammen mit der biodiversitätsverträglichen Nut- Bagger, der die vor dem Bundeshaus kurzzeitig an- zung der ganzen Landesfläche und der Artenförde- gelegte Blumenwiese ausradierte. rung muss die Sicherung der Vorrangflächen für die Biodiversität die Erhaltung und Förderung der Arten Die Biodiversitätsinitiative will den Schutz der und Lebensräume garantieren. Bei der Sicherung der schutzwürdigen Gebiete und Objekte in der Verfas- Vorranggebiete ist die Ökologische Infrastruktur ganz sung verankern und dafür sorgen, dass Bund und entscheidend. Kantone die für die Sicherung und Stärkung der Bio- V diversität nötigen Flächen, Mittel und Instrumente 1. Die ganze Fläche sollte biodiversi- 3 tätsverträglich genutzt werden. Da der einsetzen. Die Landschaftsinitiative will das Bauen Arten Mensch diese Flächen auch bewirtschaf- ausserhalb der Bauzone einschränken. tet, reicht diese Massnahme jedoch nicht. 2 Vorrang- 2. Es braucht deshalb auch Vorranggebie- BirdLife Schweiz, die Landesorganisationen, Kan- gebiete te für die Biodiversität insbesondere mit der Ökologischen Infrastruktur. tonalverbände und Sektionen sammelten intensiv 1 Unterschriften für die beiden Initiativen, unter an- Biodiversitäts- 3. Für jene Arten, für die (1) und (2) nicht verträgliche Nutzung ausreichen, braucht es zusätzliche, spezi- derem am nationalen Sammeltag vom 24. August. der ganzen Fläche fische Artenförderung. Gemeinsam mit den anderen Organisationen wa- V ren Ende Jahr für die Biodiversitätsinitiative 102‘400 Die Fachgruppe Ökologische Infrastruktur mit Vertre- Unterschriften beisammen, davon 23‘700 aus der tungen der Wissenschaft, der Kantone, der Städte, der BirdLife-Familie. Bei der Landschaftsinititaive waren Pärke, der Datenzentren und der Naturschutzorgani- es total 98‘000 Unterschriften, darunter 21‘700 aus sationen, darunter BirdLife Schweiz, stellte die Defini- der BirdLife-Familie. Die Einreichung der Initiativen tion und Erläuterungen zur Ökologischen Infrastruktur erfolgt zwischen Frühling und Frühsommer 2020. fertig. BirdLife Schweiz unterstützte die Fachgruppe beim Aufbau ihrer Website auf Deutsch und Franzö- sisch: www.oekologische-infrastruktur.ch. Die Datenzentren erarbeiten zurzeit wichtige Grund- lagen für die Ökologische Infrastruktur: Erstens wer- den die noch vorhandenen schutzwürdigen Gebiete erfasst, die noch nicht durch Inventare oder andere Mittel gesichert sind. Zweitens wird eruiert, welches das Soll für die verschiedenen Lebensraumtypen ist, wieviele schutzwürdige Flächen also neu geschaffen werden müssen. Und drittens wird die Vernetzung der Flächen geplant. BirdLife Schweiz beteiligte sich intensv an der Konzeption dieser Arbeiten. 4
BirdLife Schweiz setzt sich dafür ein, dass der neue Standard des Labels FSC den Naturschutz ausreichend berücksichtigt. 2. Projekte Schweiz 2.1 Habitate – Natur auf der ganzen Fläche 2.1.1 Kulturland - Agrarpolitik einer Parlamentarierdelegation mit BirdLife-Vizeprä- sident und Nationalrat Nik Gugger und den Direkti- Die künftige Agrarpolitik AP22+ war bis im März onen von BAFU und BLW statt. Dank eines Mandats in der Vernehmlassung. BirdLife Schweiz gab eine der Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft, deren ausführliche Stellungnahme ab. Im August nahm Gründungsmitglied BirdLife Schweiz ist, konnte im der Bundesrat die Ergebnisse zur Kenntnis und fällte Parlament intensiv Druck gemacht werden, insbe- erste Entscheide zur für Februar 2020 vorgesehenen sondere betreffend Chlorothalonil-haltigen Pflan- Botschaft an das Parlament. BirdLife Schweiz hatte zenschutzmitteln, bei deren Abbauprodukten eine in der Stellungnahme die im ersten Entwurf geplan- Gesundheitsgefährdung wahrscheinlich ist. Es war te Abschwächung der Anforderung an die Grund- ein grosser Erfolg, dass das Bundesamt für Land- stufe der Biodiversitätsförderung abgelehnt. Nach wirtschaft (BLW) den Einsatz von Chlorothalonil auf der Vernehmlassung gab der Bundesrat denn auch den 1. Januar 2020 verbot. Um eine gezielte Über- bekannt, dass auf ein zweiteiliges Biodiversitätsför- prüfung von Pflanzenschutzmitteln zu ermöglichen, dersystem verzichtet werden soll und dass dafür das hat BirdLife Schweiz beim BLW Anträge gestellt, heutige System mit Beiträgen für Biodiversitätsför- uns Parteistellung zu gewähren und Unterlagen zu- derflächen der Qualitätsstufen I und II weiterentwi- gänglich zu machen. Die Antwort steht noch aus. ckelt werden soll. BirdLife Schweiz befürwortet das und bereitet sich intensiv auf die Veröffentlichung Hochstamm Suisse, dessen Gründungsmitglied der Botschaft vor. Innerhalb der Agrarallianz, deren BirdLife Schweiz ist, hat diverse Hochstamm-Pro- Mitglied BirdLife Schweiz ist, wurden mit dem glei- dukte auf dem Markt und führte mit Unterstüt- chen Ziel verschiedene Positionspapiere vorbereitet, zung von BirdLife Schweiz den 16. Nationalen Tag für die Position Biodiversität liegt die Federführung der Hochstammbäume Ende April durch. Die Bil- bei BirdLife Schweiz. dungsallianz Grüne Berufe mit BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF setzte sich ein für Verbesse- Die Diskussion um die dringend nötige Pestizid- rungen bei der Fachbewilligung Pestizideinsatz. reduktion intensiverte sich 2019 stark. BirdLife Schweiz arbeitet dabei eng zusammen mit Green- BirdLife Schweiz, Pro Natura, SL und WWF be- peace, Pro Natura und WWF und ist Mitglied der schäftigen sich intensiv mit der Zukunft des See- Pestizidallianz, die vom Schweizerischen Verein des lands. Da sie im Verein «Zukunft Drei Seen Land» Gas- und Wasserfaches SVGW koordiniert wird und kein Stimmrecht erhalten hätten, machen sie das in der Vision Landwirtschaft eine wichtige Rolle ausserhalb des Vereins. Für das Projekt Vogeldorf spielt. Der Vorstand von BirdLife Schweiz beschloss, Alchenstorf stellt sich BirdLife Schweiz für die wenn kein griffiger Gegenvorschlag vorgelegt wird, fachliche Begleitung zur Verfügung. Über die Start- die Trinkwasserinitiative und die Initiative zum Ver- veranstaltung wird unter 4.4 berichtet, über das bot synthetischer Pestizide mit 2x JA zu unterstüt- Projekt Farnsberg unter 2.3.1. zen. Erneut fanden mehrere Treffen zu Pestiziden 5
2.1.2 Wald 2.1.3 Gewässer In der Schweiz sind über 50% des Waldes FSC zer- Die Wasserallianz mit Aqua Viva, BirdLife Schweiz, tifiziert. Die Waldzertifizierung beinhaltet, dass Pro Natura, Schweizerischem Fischerei-Verband (SFV), Wälder nach ökologischen, sozialen und wirtschaft- Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutz- lichen Kriterien bewirtschaftet werden, welche über fachleute (VSA) und WWF Schweiz wurde im November die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. An der Mit- gegründet. Vorausgegangen war ein breiter «Wasser- gliederversammlung von FSC Schweiz im Mai 2019 gipfel» im Mai in Rheinau. BirdLife Schweiz ist zusam- wurde der neue FSC-Waldstandard für die Schweiz men mit BirdLife Aargau zudem Mitglied der ARGE beschlossen. Die Arbeitsgruppe «Standard Develop- Hochrhein der Fischerei- und Umweltorganisationen. ment Group SDG» bestand aus je 2 Vertretern aus der Umweltkammer, darunter BirdLife Schweiz, und Die Frage des Ausgangszustandes bei der Erneu- je zwei Vertretern aus der Wirtschafts- und der Sozial- erung von Konzessionierungen bestehender Was- kammer. Zur Erhaltung der natürlichen Dynamik im serkraftwerke hätte beinahe noch eine gute Wendung Wald, insbesondere auch im Wirtschaftswald, müssen genommen: In der Schlussabstimmung in der Dezem- die Forstbetriebe mit FSC-Label Altholzinseln, 5-10 bersession lehnte der Nationalrat dank der Informa- Biotopbäume/ha und auf mind. 5% der Fläche Natur- tionsarbeit der Wasserallianz zuerst die für die Natur waldreservate ausscheiden. Stehendes Totholz ist im schädliche Revision des Wasserrechtsgesetzes mit 98 Umfang von mindestens 10-15m3 nötig und, liegen- zu 91 Stimmen ab. Mit einem Trick gelangten die Be- des Totholz muss liegengelassen werden. Diese Werte fürworter dieser Parlamentarischen Initiative Rösti dann sind deutlich höher als die Werte in den Biodiversitäts- doch noch zum Ziel. Sie verlangten eine zweite Abstim- zielen Wald des Bundes. Der Forstbetrieb muss aktiv mung, die mit einem Patt von 95 zu 95 Stimmen en- betroffene Stakeholder bei der Managementplanung dete. Da die Nationalratspräsidentin den Stichentscheid und in Monitoringprozessen einbeziehen. BirdLife für die Revision gab, verlor die Natur doch noch. Schweiz setzt sich dafür ein, dass die BirdLife-Sektio- nen wirklich auch einbezogen werden. Ähnlich knapp war eine Abstimmung in der Dezem- bersession zur Revitalisierung der Gewässer. BirdLife BirdLife Schweiz ist im Vorstand der Arbeitsgemein- Schweiz hatte sich für einen Antrag eingesetzt, dass schaft für den Wald (AfW). Deren grösstes Projekt die Kantone 20 Mio Franken mehr für ihre Revitalisie- im Berichtsjahr war die Herausgabe des Waldknig- rungsprojekte erhalten sollen, da sie unterdessen viel ges für einen respektvollen Waldbesuch. Das witzig mehr Projekte vorbereitet haben, als vom Bund mit gestaltete Faltblatt soll mithelfen, den Erholungsbe- dem vorgesehenen Budget finanziert werden können. trieb im Wald in Bahnen lenken zu können. BirdLife Die Budgetaufstockung wurde mit 96 zu 95 Stimmen Schweiz ist Mitherausgeber des Waldknigges. abgelehnt, doch erklärte Bundespräsident Ueli Maurer, dass nötigenfalls Nachtragskredite möglich sind. BirdLife Schweiz arbeitet bei der Umsetzung des Pro- gramms des BAFU «Biodiversität im Wald» mit und nahm zu den Waldzielen 2020 des Bundes Stel- 2.1.4 Berggebiet lung. Es liess sich nicht verhindern, dass im Parlament ein weiterer Vorstoss für das Zulassen von Anlagen im BirdLife Schweiz setzt diverse Artenförderungsprojek- Wald angenommen wurde, dieses Mal für Rundholz- te im Berggebiet um. Die Arbeiten für das Berggebiet lager. Über das Projekt Schönthal wird unter 2.3.1 laufen weiterhin hauptsächlich über CIPRA Schweiz, berichtet. in deren Vorstand BirdLife Schweiz mitarbeitet. Waldknigge 2.1.5 Siedlungsraum Wald ! men im Willkom respektvoll en e für den Ein Knigg Willkommen Waldb esu ch im Wald ! Natur im Siedlungsraum war das Thema der BirdLife- Ein Knigge für den respektvollen Waldbesuch Kampagne 2015-2019 (Details unter 1.1). Darüber hinaus engagiert sich BirdLife Schweiz im Netzwerk Biodiversität für Gemeinden und hat eine Koopera- tion mit Coop Bau+Hobby für die Entwicklung von naturnahen, einheimischen Produkten für den Garten. BirdLife ist zudem im Vorstand des Vereins Floretia, dessen Ziel es ist, dass es allen Menschen, ungeach- Wald. tet ihres Vorwissens und ihres Budgets, möglich ist, usst. Wir halten Hunde unter Kontrolle. Wir sammeln und pflücken mit Mass. htruhe im Wir respektieren die Nachtruhe im Wald. en die Nac eine naturnahe Fläche zu schaffen. e auf ort- Die Anwesenheit von Hunden bedeutet Stress und Gefahr Das Gesetz erlaubt das Sammeln von nicht geschützten Pflanzen, Besonders in der Wir respektier Dämmerung und nachts sind viele Tiere ts auf nach sind viele Tier ung undWir bleiben und für Wildtiere; deshalb gilt während der Brut- und Setzzeit Pilzen und Früchten, aber auch von Ästen oder Zapfen im Dämmer den Wald als ungestörten Lebensraum angewiesen. bleiben sen. Wir ss. nders in der um angewie en mit Ma auf den, Wegen Beso LebensraLicht. störendes Licht. und pflück meistenorts die Leinenpflicht. Wir riskieren nichts. ortsüblichen Umfang. Wir beachten lokale Vorschriften und und vermeiden Lärm und rtenstörendes ten Pflanzen als ungestö und Die Leine hilft jederzeit. halten Mass. Wir sammeln von nich t geschütz den Wald en und verm eiden Lärm Sammeln oder Zapfen im auf den Weg erlaubt das von Ästen ntrolle. Das Gesetz chriften und Hunde unter Ko hr Früchten , aber auch lokale Vors Pilzen und Wir beachten Wir halten utet Stress und Gefa Umfang. bewusst. heit von Hun den bede der Brut- und Setzzeit ortsüblichen s. Die Anwesen gilt während nichts. halten Mas antwort- ; deshalb riskieren für Wildtiere flicht. Wir Ästen und sten orts die Leinenp mei t. hilft jederzei en wir Die Leine 6
Die renaturierte Saumbachwiese im Neeracherried. 2.2 Gebiete – Vorranggebiete für die Biodiversität 2.2.1 Ökologische Infrastruktur 2.2.3 Biotope von nationaler Bedeutung Die Ökologische Infrastruktur ist das wichtigste In- Die Standesinitiative des Kantons Bern, welche eine strument, um die Vorranggebiete für die Biodiversi- Abschwächung des Moorschutzes forderte, war in tät der Schweiz zu sichern (siehe 1.2). der UREK des Nationarates nur mit kleinem Mehr (12 zu 11 Stimmen bei 2 Enthaltungen) abgelehnt worden. Da bis zum Schluss nicht klar war, ob noch 2.2.2 IBA, Smaragd, KBA, WZVV, ein anderslautender Einzelantrag gestellt würde, Ramsargebiete informierte BirdLife Schweiz den Nationalrat einge- hend. Am Schluss blieb es bei der Empfehlung der Die Betreuergruppen der 31 Schweizer IBAs Kommission, und die Standesinitiative ist vom Tisch. (Important Bird and Biodiversity Areas) erhielten einen Newsletter zu den aktuellen Entwicklungen. Die IBAs müssten eigentlich als Smaragdgebiete 2.2.4 BLN-Gebiete (Schutzgebiete von besonderem Interesse oder Zo- nes d’intérêt spécial pour la conservation ZISC) ge- Seit 2012 hatte die Parlamentarische Initative Eder, mäss Berner Konvention des Europarates gesichert welche verstärkte Eingriffe in die BLN-Gebiete zulas- werden, doch gab es beim Bund keine Entwicklung sen will (auch wenn das Interesse an einem Eingriff in diese Richtung. Immerhin spricht der Bund im nicht national ist), BirdLife Schweiz, die anderen Um- Zusammenhang mit der Ökologischen Infrastruk- weltorganisationen, aber auch die Verbände des Hei- tur nun wieder von ZISCs. Auch die Frage, ob die mat- und Denkmalschutzes auf Trab gehalten. 2019 Schweiz Key Biodiversity Areas (KBA) ausscheiden haben National- und Ständerat nun endlich definitiv will, müsste im Rahmen der Ökologischen Infra- die besonders gravierende Änderung betreffend Ein- struktur gelöst werden. Zu den Wasservogelre- griffe fallengelassen. BirdLife Schweiz und die ande- servaten hält der Bundesrat in der Botschaft zur ren Organisationen hatten vielfach gezeigt, dass die Revision des Jagdgesetzes fest, dass von den Ge- Frage der Energieanlagen in BLN-Gebieten im Ener- bieten, die gemäss den Ramsar-Kriterien nationale giegesetz 2017 geregelt ist und eine Anpassung des Bedeutung erreichen, heute erst 25 von gut 40 Po- Natur- und Heimatschutzgesetzes nicht tolerierbar tenzialgebieten unter Schutz sind. Vor einer weite- wäre. Das NHG wurde jedoch in jenem Punkt geän- ren Schutzgebiete-Ausscheidung will er aber zuerst dert, der eine mögliche Abschwächung des Stellen- eine Überprüfung des Inventars. werts des ENHK-Gutachten bewirkt. 6 7
2.2.5 Störungen als stellt im Auftrag der Fischerei- und Jagdverwal- Problem für Vorranggebiete tung die zwei RangerInnen an. Zudem ist BirdLife Schweiz Besitzer der Herde von Hochlandrindern, Bezüglich Stand up Paddling (SUP) publizierte die einen Teil des Riedes und der Umgebung pfle- BirdLife Schweiz eine erste Position in Ornis 5/19 gen. Bereits Ende 2018 hatte BirdLife Schweiz 0,4 und nahm mit der Fachkommission SUP von Swiss ha Land am Rand des Neeracherrieds gekauft. Im Canoe Kontakt auf. Zudem nahmen wir Stellung Rahmen des Jubiläums des BirdLife-Naturzentrums zum Entwurf eines Informationsblatts. Neeracherried konnte die zweite Etappe der Rena- turierung der Saumbachwiesen am östlichen Rand BirdLife Schweiz ist Vorstandsmitglied des Vereins des Riedes umgesetzt werden. Es entstand eine «Natur & Freizeit». Dieser hat zum Ziel, öffent- vielfältige Landschaft aus seichten Teichen und ma- liche, auf ein breites Zielpublikum ausgerichtete geren Standorten. BirdLife Schweiz unterstützt den Kampagnen durchzuführen, die Erholungssuchende Kanton bei der Renaturierung des Restes der Saum- und Sporttreibende zu einem natur- und umwelt- bachwiesen. schonenden Verhalten motivieren. Nachdem früher der Wintersport in den Bergen im Vordergrund ge- Für die Verlegung der Strassen aus dem Neeracher- standen hatte, will sich der Verein in den nächsten ried hatte BirdLife Schweiz engen Kontakt mit den Jahren um Gewässer (inkl. SUP) kümmern. Bezüg- Gemeinden Höri, Neerach und Niederglatt, mit der lich Störungen in Wildtierschutzgebieten/ zuständigen Regierungsrätin Carmen Walker Späh Jagdbanngebiete ist BirdLife Schweiz am Runden und mit dem Amt für Verkehr. Tisch Wildtierschutz und Bergsport vertreten. Stän- derat Josef Dittli hat seine Motion zurückgezogen, Auch am Klingnauer Stausee hat das Naturzent- welche erreichen wollte, dass Schneesportrouten rum von BirdLife Aargau und BirdLife Schweiz einen des SAC in den Wildtierschutzgebieten des Bundes Betreuungsauftrag für Teile des Gebietes des Auen- automatisch hätten zugelassen werden müssen. schutzparks Aargau. Am Pfäffikersee setzen sich Ala und BirdLife 2.2.6 Einzelne wichtige Gebiete Schweiz dafür ein, dass ein allfälliger Frühschnitt auf die Vorkommen von Boden- und Schilfbrütern In den Bolle di Magadino startete die Auflage der abgestimmt wird. Verlängerung der Piste des Flugfeldes kurz vor Jah- resende (bis Mitte Januar 2020). BirdLife Schweiz Am Frauenwinkel ist BirdLife Schweiz über die und die Landesorganisation Ficedula sind strikt ge- Stiftung Frauenwinkel und ihre Präsidentin Christa gen einen solchen Ausbau, da er ermöglicht, dass Glauser aktiv. mehr Jets die Piste benützen können. Diese fliegen zu einem grossen Teil tief über das international be- Am Fanel ist mit dem Abbruch der Stege der erste deutende Feuchtgebiet. Da Jets auf Vogelschlag viel Schritt des Rückbaus des Campingsplatzes bis 2024 anfälliger sind als Propellerflugzeuge, ist der Ausbau erfolgt. sehr problematisch. Der Rückbau der seit Jahren nicht mehr legalen Im Neeracherried sind die Landesorganisation Ala Chalets in der Grande Cariçaie am Neuenbur- und BirdLife Schweiz sehr aktiv. Mit dem Naturzen- gersee kommt weiterhin nicht voran. trum hat BirdLife Schweiz einen Betreuungsauftrag für das Gebiet von der Fachstelle Naturschutz und Die BirdLife-Mitgliedorganisationen, darunter viele lokale Sektionen und Kantonalverbände, be- treuen zusammen über 1200 Schutzgebiete. Die Landesorganisation Ala ist Betreuerin von 16 der wichtigsten Feuchtgebiete. Die Schweizeri- sche Stiftung für Vogelschutzgebiete SSVG ist Grundeigentümerin von über 100 ha wertvoller Naturflächen und betreut zusätzlich mehrere Quad- ratkilometer vertraglich gesicherte Flächen Die Verlängerung der Piste in den Bolle di Magadi- no ist relativ klein (rot, hinter der Piste). Sie ermög- licht aber eine starke Nutzung des Flugfeldes durch V Jets und hat dadurch massive Auswirkungen. 8
Im Einsatz für den Vogel des Jahres 2019 Kiebitz: Aufbau von Schutzzäunen für von BirdLife Schweiz geförderte Brutplätze im Grossen Moos. 2.3 Arten – Sicherung der Arten- vielfalt 2.3.1 Artenförderung Vögel Schweiz Vogel des Jahres 2019 war der Kiebitz. Für einmal stand der Vogel des Jahres nicht im direkten Zusammenhang mit dem Jahresthema der Kampa- Zwischen BirdLife Schweiz und verschiedenen gne. Mit dem Kiebitz wollte BirdLife Schweiz auf die Kantonen läuft eine enge Zusammenarbeit bei kon- Verantwortung der Landwirtschaft für das Überleben kreten Projekten für die Artenförderung: Im Kanton der Kulturlandvögel aufmerksam machen und zugleich Aargau laufen mehrere Artenförderungsprojekte von zeigen, dass die Artenförderung mit ihren spezifischen BirdLife Schweiz und BirdLife Aargau mit Unterstüt- Massnahmen ein wichtiger Teil des heutigen Natur- zung durch den Kanton für Steinkauz, Wendehals und schutzes geworden ist. Dank der unzähligen Förder- Uferschwalbe. Der Kanton Basellandschaft arbei- massnahmen von über 70 ehrenamtlichen HelferInnen tet zusammen mit BirdLife Schweiz und dem Basel- und diversen Institutionen, darunter vor allem BirdLife landschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband Schweiz und die Schweizerischen Vogelwarte, siedel- BNV an einem kantonalen Aktionsplan für den Gar- ten sich 2019 in der Schweiz 207 Kiebitzpaare an – ei- tenrotschwanz. Im Kanton Basel-Stadt läuft der nes mehr als im Vorjahr. von BirdLife Schweiz erarbeitete Aktionsplan Stein- kauz, Wiedehopf und Wendehals. Mit dem Kanton Das Programm «Artenförderung Vögel Bern und dem Kanton Freiburg arbeiten wir dar- Schweiz» von BirdLife Schweiz und Schweizerischer an, im Grossen Moos mehr naturnahe Flächen für Vogelwarte mit Unterstützung des BAFU mit der ge- Kulturlandvögel gestalten zu können. Im Kanton meinsamen Koordinationsstelle in Zürich und in Sem- Genf ist der BirdLife-Kantonalverband GOBG ins- pach war sehr aktiv. Die Steuerungsgruppe von BAFU, besondere für den Steinkauz, Wendehals und ande- mehreren Kantonen sowie BirdLife und Vogelwarte re Arten aktiv. Mit dem Kanton Graubünden läuft traf sich wie üblich zu zwei Sitzungen. Viele der fol- eine enge Zusammenarbeit beim BirdLife-Schutz- genden Angaben sind aus dem Bericht des Programms projekt für den Wachtelkönig. Im Kanton Jura entnommen. Weitere Informationen: www.artenfoer- herrscht eine gute Zusammenarbeit mit dem Collec- derung-voegel.ch tif Chevèche-Ajoie, darunter BirdLife Schweiz, das 7 9
sich der Sicherung der Steinkauzpopulation widmet. Jahren Turteltauben-Brachen angelegt werden. Mit dem Kanton St. Gallen bereiten wir Projekte Zwergohreule: Förderung mit Lebensraumauf- für den Flussregenpfeifer und Wendehals vor. Der wertungen und Nisthilfen in der Magadinoebene. Kanton Schwyz ist entscheidend am BirdLife-Wie- Steinkauz: Der Bestand sank von 144 Revieren im senbrüterprojekt beteiligt. Der Kanton Solothurn Vorjahr auf 142. In allen Projektregionen erfolgten hilft mit beim Artenförderungsprogramm Steinkauz Fördermassnahmen durch BirdLife Schweiz und di- in der Nordwestschweiz. Der Kanton Tessin un- verse Partner. terstützt das grosse Artenförderungsprogramm für Ziegenmelker: Im Förderungsprojekt von Ficedu- mehrere Arten von Ficedula und BirdLife Schweiz. la und BirdLife Schweiz wurden weitere Holzschlä- Die Tessiner Artenförderungsprojekte werden zwi- ge ausgeführt. Ehrenamtliche halfen beim Räumen, schen den Amtsstellen für Natur und Landschaft und Bergbauern beweiden bestimmte Flächen. sowie Jagd und Fischerei und BirdLife, Vogelwarte Mauer- und Alpensegler: Viele Beratungen wur- sowie Ficedula jährlich koordiniert. Der Kanton hat den durchgeführt, auch im Rahmen von Gebäude- eine eigene kantonale Artenförderungsstrategie renovationen. «Strategia per lo studio e la conservazione degli Eisvogel: Diverse Anfragen wurden behandelt und uccelli». Im Kanton Thurgau läuft ein Projekt zur Beratungen vor Ort durchgeführt. Förderung von Uferschwalben-Brutpätzen an, Wiedehopf: Es laufen verschiedene Umsetzungen ebenso wie in den Kantonen Waadt und Zürich. des nationalen Aktionsplans. BirdLife Schweiz ist vor allem in AG, BL, GR, SG und TI engagiert. In der Nordwestschweiz gab es die erste erfolgreiche Brut BirdLife Schweiz führt in Zusammenarbeit mit Part- seit den 1970er-Jahren. In der Region Werdenberg nern 28 Förderprojekte für gegen 30 priori- SG gab es 3 Bruten, davon waren 2 erfolgreich. täre Arten. Hier einige Beispiele: Wendehals: BirdLife Schweiz ist zusammen mit Kantonalverbänden in Förderprojekten in den Kan- Wachtelkönig: Mit 23 Wachtelkönigen schweiz- tonen AG, BE, BL, GE, GR und SO aktiv. weit lag die Wachtelkönig-Saison 2019 etwas unter Mittelspecht: Die Erfolgsbilanz zum Aktionsplan dem Durchschnitt der letzten Jahre. An drei Stand- Mittelspecht ist abgeschlossen. orten konnte ein Vertrag für eine spätere Nutzung gemacht werden, ein weiterer Standort war ohne- hin ohne Vertrag geschützt. Zwei erfolgreiche Bru- ten konnten nachgewiesen werden; weitere Bruten Im Breitried, in der Schwantenau und in Rothen- sind wahrscheinlich. Mit Unterstützung des Kantons thurm fördert BirdLife Schweiz das Braunkehlchen. GR konnte eine eigene Praktikumsstelle zur Wach- telkönigsuche im Kanton eingerichtet werden. Kiebitz: Die schweizweite Übersicht über alle Ko- lonien, ihren Bruterfolg und die getroffenen Mass- nahmen der Orniplan AG im Auftrag von BirdLife Schweiz zeigt, dass der Bruterfolg schlecht ist. Nur im Frauenwinkel und Nuolenerried (Projekt der Stif- tung Frauenwinkel zusammen mit BirdLife Schweiz und anderen Partnern) war er gut mit 33 flüggen Jungen von 37 Paaren. Bekassine: Ein Versuch von BirdLife Schweiz im Neeracherried mit einer Klangattrappe, um die im Frühjahr anwesenden Vögel zum Brüten zu animie- ren, führte noch nicht zum Erfolg. Flussuferläufer: Der zusammenfassende Arti- kel zu Massnahmen der Besucherlenkung wird 2020 publiziert. BirdLife Sarganserland und BirdLife Schweiz kartierten Flussuferläufer und Flussregen- pfeifer am Alpenrhein. Lachmöwe: Im Neeracherried brachten die neu- en Brutflosse und der höhere Einstau einen hohen Brutbestand mit 74 Bruten, mindestens 117 ge- schlüpften und mindestens 84 flüggen Jungvögeln. Turteltaube: Um Lebensraummassnahmen ergreifen zu können, erfasste BirdLife Schweiz im Tessin (zusam- men mit Ficedula) und im Grossen Moos die Brutvor- kommen. Nach Möglichkeit sollen in den nächsten 10
Im Moorgebiet von Rothenthurm führt BirdLife Schweiz zusammen mit dem Kanton ein grosses Wiesenbrüterprojekt durch. Feldlerche: Aktivitäten im BirdLife-Projekt Grosses In 10 Projektgebieten laufen bei BirdLife Schweiz Moos. und beteiligten Kantonalverbänden Förderprojekte Mehlschwalbe: Ficedula und der Kanton Tessin für mehrere Prioritätsarten: starteten ein grosses Projekt zur Kartierung der Ko- lonien als Grundlage für Schutzmassnahmen. Pays d‘Enhaut: BirdLife Schweiz, die Vogelwar- Uferschwalbe: Von den unterdessen 17 Sand- te und der Parc naturel régional Gruyère Pays- schüttungen, die zu einem grossen Teil von BirdLife d‘Enhaut setzen sich für verschiedene Wiesenbrüter Schweiz gefördert wurden, sind 14 besetzt. Erst- ein, unter anderem für Feldlerche, Braunkehlchen mals entstand im Kanton Freiburg eine Sandschüt- sowie Wiesen- und Baumpieper. tung, die gleich besetzt wurde. Grosses Moos BE, FR: Im Förderprogramm ste- Gartenrotschwanz: BirdLife Schweiz ist in diversen hen die gefährdeten Kulturlandvögel im Fokus, al- Kantonen für den Gartenrotschwanz aktiv oder an len voran der Steinkauz, aber auch Kiebitz, Dorn- Projekten beteiligt: BL, BS, GR, NE, SO, ZH. grasmücke und Grauammer. Braunkehlchen: BirdLife Schweiz führt zusam- Schönthal BL: BirdLife Schweiz ist Teil des Projek- men mit Partnern das Wiesenbrüterprojekt in der tes zur Förderung der Kulturlandschaft des Klosters Region Gruyère-Pays-d‘Enhaut durch und unter- Schönthal und hat die Massnahmen für prioritäre stützt die Fördermassnahmen in der Region Les Arten konzipiert. Aktuell steht die Schaffung breiter Ponts-de-Martel NE. Im BirdLife-Projekt Wiesen- Übergänge Wald – Kulturland im Vordergrund. brüter in den Moorlandschaften des Kantons SZ ge- Farnsberg BL: Gut 30 Bauernbetriebe sind im lang es, Braunkehlchen mit Warten in Streueflächen BirdLife-Projekt Farnsberg engagiert. Zusammen zu locken, wo ihre Bruten sicher sind. haben sie über 1800 Hochstämme und 4500 Sträu- Dorngrasmücke: BirdLife Schweiz ist für die Art in cher gepflanzt, 115 Klein- und Grossstrukturen an- den Kantonen BE, FR, JU und ZH aktiv. gelegt, 19 ha Blumenwiesen angesät und viele Be- Dohle: VVS/BirdLife Solothurn und BirdLife reiche mit lockerem Pflanzenbewuchs geschaffen. Schweiz starteten ein Projekt für Nisthilfen in un- 2019 ergab eine neue Kartierung der Neuntötervor- mittelbarer Nähe zu Nutztierweiden. kommen, dass sich der Bestand der gefährdeten Art Zaunammer: Im Tessin wird die Art von Ficedu- in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat, ganz im la und BirdLife Schweiz mittels Buschgruppen und Gegensatz zur Entwicklung in der ganzen Schweiz. anderen Strukturelementen in Rebbergen gefördert. Nordwestschweiz: Ursprünglich primär dem Weitere Projekte gibt es in der Bündner Herrschaft. Steinkauz gewidmet, hat sich das Projekt zum Grauammer: BirdLife ist vor allem im Grossen Förderprogramm für weitere Kulturlandarten wie Moos und im Zürcher Unterland für die Art aktiv. Wendehals und Wiedehopf entwickelt. Auch für Im Grossen Moos gab es eine leichte Erholung von den Absatz der Hochstamm-Produkte setzt sich das 9 auf 12 Paare. Gesamthaft ist der Bestand in der Projekt ein. Schweiz sehr gering. 11
Moore Schwyz: Das BirdLife-Wiesenbrüter- Waldschnepfen-Projekt des Bundes: Bird- Projekt widmet sich dem Braunkehlchen, anderen Life Schweiz ist in der strategischen Begleitgruppe Wiesenbrütern und dem ganzen Moor. Dank gu- des Projektes des BAFU, das vom CSCF ausgeführt ter Zusammenarbeit mit vielen Landwirten liessen wird. Auch Anfang 2020 ist auf der Website erst der sich zusätzlich zu den spezifischen Wiesenbrüter- Bericht 2017 zugänglich. Eine Sitzung der Begleit- Massnahmen grosse Flächen entbuschen. Geplant gruppe lag so, dass der BirdLife-Vertreter nicht teil- ist, wieder mehr Wasser in die Moore zu bringen. nehmen konnte, die zweite geplante Sitzung wurde Horgen - Wädenswil ZH: In den beiden Gemein- auf 2020 verschoben. Damit lagen die Ergebnisse den hat es noch stattliche Hochstamm-Obstgärten. der Studie nicht nur für die Parlamentsarbeit an der Das BirdLife-Projekt sichert ihren Bestand und ihre Jagdgesetzrevision nicht vor, sondern werden auch Naturnähe und hilft auch beim Absatz der Produkte nicht für die Diskussion um die Referendumsabstim- mit. mung zur Verfügung stehen. Zürcher Unterland ZH: Das BirdLife-Projekt will den stark abnehmenden Grauammer-Bestand und weitere Kulturlandvögel im Gebiet nördlich des 2.3.3 Gefahren abwenden Flughafens Zürich fördern. Bündner Herrschaft GR: Im Vordergrund des Freileitungen: Die Leitungsverordnung wurde Projektes stehen Vögel der Rebgebiete wie Wende- zwar im Frühling revidiert, aber ohne Art. 30 zum hals, Gartenrotschwanz und Zaunammer. Die Aus- Vogelschutz an Leitungen. BirdLife Schweiz hat das wertung der Kartierungen der BirdLife-Sektionen sehr begrüsst, weil der im Vorjahr vorgesehene Text zeigt, das die Bestände dank den Fördermassnah- die Situation verschlechtert statt verbessert hätte. men zugenommen haben. Nun wollen BAFU, BFE und ESTI eine Revision nur Tessin: Das Förderprojekt von Ficedula und BirdLife des Vogelschutzartikels durchführen. Der Text, der Schweiz läuft seit bald 15 Jahren. In den ersten Jah- diskutiert wird, kann insbesondere das Problem des ren konzentrierte es sich auf Steinkauz, Wiedehopf Stromschlags an für Vögel gefährlichen Masten gut und Ziegenmelker, kümmert sich nun aber auch um lösen. In Medienberichten schiessen nun aber Elek- andere Arten, die auf vielfältige Kulturland- und trizitätswerke gegen diese gute Lösung. Waldlandschaften angewiesen sind. Vogelkiller Glas: BirdLife Schweiz begutachtete rund 40 Bauprojekte und schlug Massnahmen zur 2.3.2 Massnahmen für weitere Arten Reduzierung der Kollisionen von Vögeln an Glas- flächen vor. Schutz des Wanderfalken: Nun hat auch das Bundesgericht die Verurteilung eines Taubenzüch- Drohnen: Drohnen können naturnahe Gebiete mas- ters bestätigt, der Greifvögel, insbesondere Wan- siv stören. Das von JFK, KBNL, BAFU, BAZL, Ver- derfalken vergiften wollte. Die von BirdLife Schweiz band Ziviler Drohnen, BirdLife Schweiz, Pro Natu- koordinierte Arbeitsgruppe kam nicht zusammen. ra, Schweizerische Vogelwarte und JagdSchweiz erarbeitete Merkblatt «Rücksicht beim Fliegen mit Raptor MoU: Das Memorandum zur Erhaltung wan- Drohnen – Wie kann ich die Störung von Vögeln dernder Greifvögel (inkl. Falken und Eulen) in Afrika und anderen Wildtieren vermeiden?» ist praktisch und Eurasien im Rahmen des Übereinkommens zur Er- nur auf Websites von Jagdverwaltungen, Natur- haltung wandernder wild lebender Tierarten bezweckt schutzorganisationen und Jagdverbänden zu fin- die Förderung international koordinierter Massnahmen den. Das BAZL hat eine Karte publiziert mit Gebie- für wandernde Greifvögel. Die Schweiz hat das MoU ten, wo nicht geflogen werden darf. Das BAFU ist in unterzeichnet und als erstes Land vorbildliche Strategic der Pflicht, weitere Schritte zu unternehmen. Guidelines and Management Priorities erarbeitet. Bird- Life Schweiz hatte eine erste Fassung kommentieren können. Drohnensperrgebiete nach BAZL Saatkrähe: Die Art war vor einigen Jahren vom Bund als jagdbar erklärt worden. Das heisst aber nicht, dass nun ein Freipass bestehen würde für Ein- griffe während der Schonzeit von Mitte Februar bis Ende Juli. Am 29. März 2019 führten Stadtgrün Bern, die Vogelwarte und BirdLife Schweiz in Bern einen Er- fahrungsaustausch durch unter den Gemeinden und Städten zum Umgang mit der Saatkrähe. Die Ergeb- nisse sind in Ornis 5/19 zusammengestellt. 12
350'000 350'000 300'000 Cormoran 300'000 [couples nicheurs] 250'000 1250 250'000 200'000 1000 200'000 Bondelles Bondelles Palées 150'000 Windanlagen: BirdLife Schweiz nahm zur Revisi- Palées 750 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 150'000 on des Konzeptes Windenergie des Bundes Stellung AL ET DE L’ENVIRONNEMENT 100'000 500 100'000 und erarbeitete auch die Musterstellungnahme für 05.06.2019 die 11 50'000 Umweltallianz. Momentan gilt noch die bisherige Fas- 50'000 250 sung. Diese war davon ausgegangen, dass ein UVP- 0 Handbuch Windenergie erarbeitet würde, was aller- 0 0 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 dings nicht der Fall ist. Aus Sicht von BirdLife Schweiz DÉPARTEMENT DU DÉVELOPPEMENT TERRITORIAL ET DE L’ENVIRONNEMENT 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 données de la STATION ORNITHOLOGIQUE SUISSE rvice de la faune, desmüsste deshalb das Konzept von Grund auf überarbei- Service deEntwicklung PARTEMENT DU DÉVELOPPEMENT TERRITORIAL ET DE L’ENVIRONNEMENT la faune, des forêts et de la nature 05.06.2019 16.06.2019 11 forêts et de la nature 05.06.2019 11 der Felchenfänge (rote und blaue Säulen) und des tet und im Bereich Vögel an die neuen Empfehlungen Kormoranbrutbestandes (schwarze Linie) am Neuenburgersee. der Vogelwarte «Vögel und Windkraft: Untersuchung und Bewertung von UVP-pflichtigen Windkraftprojek- ten» angepasst werden. Im übrigen konzentrierte sich BirdLife Schweiz auf ein Aufrechterhalten eines gewis- worden wäre und für die anderen Arten weitgehend sen Dialogs mit den Windkraftbefürwortern und auf die bisherigen Regelungen gegolten hätten. Das war einige Rechtsfälle (Seiten 24/25). ja auch der damals unbestrittene Ausgangspunkt der Revision. Der Kompromiss kam nicht zustande. Verfolgung von Fischfressern: In der Westschweiz In der Septembersession verabschiedeten der Natio- entbrannte eine grosse Kontroverse um den Kormo- nal- und Ständerat nach endlosem Hin und Her und ran. Während Jahren hatten die Felchenfänge der Be- einer Einigungskonferenz eine aus Sicht von BirdLife rufsfischer zum Beispiel am Neuenburgersee und der Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura, WWF Kormoranbrutbestand je deutlich zugenommen. In und Zooschweiz total missratene Gesetzesrevision. den letzten zwei Jahren gingen die Fänge aus unge- Sie haben deshalb, wie mehrfach angekündigt, das klärten Gründen zurück. Die Berufsfischer machen den Referendum ergriffen. Kormoran zum Sündenbock und fordern Abschüsse und Eingriffe ins Brutgeschäft – und Subventionen. Die im letzten Tätigkeitsbericht genannten Punkte BirdLife Schweiz wehrt sich für die Fischfresser. blieben alle bestehen. Hinzu kam weitere unhaltbare Seit Jahrzehnten werden von den Kantonen SH und Beschlüsse wie Wolfabschüsse in Schutzgebieten. Um TG jährlich Abschussbewilligungen gegen Kormorane Bestände geschützter Arten regulieren zu können, in unbeschränkter Höhe im international bedeutenden würde es reichen, ihnen irgendwelche möglichen Wasservogelreservat Stein am Rhein erteilt. Die so- zukünftigen Schäden nachzusagen, die nicht einmal genannte Kormoranwacht mit den Abschüssen trägt gross sein müssten. Ebenso wenig müssten vor massi- aus Sicht von BirdLife Schweiz zu den zu grossen Ge- ven Abschüssen Massnahmen getroffen werden, um samtstörungen im Reservat bei. Durch diese Störun- die Schäden zu verhindern: Man kann sofort schies- gen wird das Schutzgebiet für die Wasservögel immer sen. Die Referendumsfrist startete am 8. Oktober. mehr entwertet. BirdLife Schweiz lässt deshalb die Bis Ende Jahr waren über 70‘000 Unterschriften Rechtmässigkeit der Abschussbewilligungen gericht- beisammen, davon über 12‘000 aus der BirdLife- lich überprüfen. Familie. Birdstrike an Flugzeugen: BirdLife Schweiz ar- BirdLife Schweiz und Ficedula unterstützen die beitet weiterhin im Swiss Wildlife Hazard Commit- Volksinitiative zum Schutz des Schnehuhns im tee mit. Tessin «Lasciamo vivere la Pernice bianca». Umgang mit Neobioten: Bezüglich Empfeh- lungen des Bundes zur Rostgans tat sich weiter- 2.3.5 Schutz des Brutgeschäfts hin nichts. Alle Ebenen von BirdLife sind aktiv bei der Bekämpfung von Neophyten. BirdLife Schweiz Auf die Schreiben von Birdife Schweiz und den Kanto- nahm Stellung zur Anpassung des Umweltschutz- nalverbänden betreffend Schutz des Brutgeschäfts gesetzes bezüglich Neobioten. haben diverse Gemeinden und einige Kantone postiv reagiert. 2.3.4 Jagdgesetzrevision 2.3.6 Aussetzungen Anfang Jahr hatten BirdLife Schweiz und die anderen Schutzorganisationen nochmals einen Versuch unter- Beim Fischadler hat das BAFU eine letzte Bewilligung nommen, die Revision des Jagd- und Schutzgesetzes für Aussetzungen im Grossen Moos erteilt. Unterdes- JSG so anzupassen, dass ein Referendum vermieden sen hat sich der natürliche Brutbestand des Fischad- werden könnte. Die vorgeschlagene Lösung wäre lers in Europa weiter der Schweiz angenähert (z.B. im gewesen, dass die stark vereinfachte Regulation der Elsass). Bezüglich Waldrapp gab es nichts Neues. Bestände geschützter Arten auf den Wolf beschränkt BirdLife lehnt solche Aussetzungen in der Schweiz ab. 13
2.4 Ökologische Nachhaltigkeit – Rahmenbedingungen für Biodiversität verbessern 2.4.1 Klima 2.4.4 Energie und Verkehr Der Klimawandel bringt auch für die Biodiversität massi- BirdLife Schweiz beschäftigt sich dann mit Energie- und ve Veränderungen. BirdLife Schweiz ist deshalb Mitglied Verkehrsfragen, wenn sie einen direkten Bezug zur der Klimaallianz und engagiert sich im Rahmen sei- Biodiversität haben, und arbeitet aktiv mit in der Ar- ner Möglichkeiten für die Klimapolitik. BirdLife Schweiz beitsgruppe Energie der Umweltallianz. Aktuelle unterstützte mit einem Aufruf die Unterschriftensamm- Themen sind Elektromobilität und der Anteil an einhei- lung für die Gletscherinitiative und ist Mitglied des mischer Energie. Trägervereins Klimaschutz Schweiz. Die Gletscheriniti- ative wurde am 27. November 2019 unter Beteiligung von BirdLife Schweiz eingereicht. Die BirdLife-Familie 2.4.5 Naturschutzrecht beteiligte sich aktiv an der grossen Klima-Demo vom 28. September in Bern (Details 4.4). BirdLife Schweiz setzt sich für eine korrekte Anwen- dung des bestehenden Rechts ein und hilft mit, das Recht weiterzuentwickeln. Mit Einsprachen versuchen 2.4.2 Nachhaltige Entwicklung wir mitzuhelfen, Projekte zu verbessern. Mit Rekursen ermöglichen wir die Prüfung der Rechtmässigkeit von BirdLife Schweiz ist Mitglied des Vereins Agenda Entscheiden zu Projekten durch gerichtliche Instanzen 2030, der sich für eine gute Umsetzung der weltwei- (Details zu den Fällen Seiten 24/25). BirdLife Schweiz ten Nachhaltigkeitsziele SDG einsetzt. Die Nachfüh- ist aktives Mitglied der AG Recht der Umweltorganisa- rung der Strategie Nachhaltige Entwicklung, die Ende tionen. Am 2. Dezember führte diese einen Weiterbil- 2019 ausläuft, ist weiterhin offen. dungsanlass zum Thema Druck auf NGO bei Rechtsfäl- len für die kantonalen Organisationen durch. BirdLife Schweiz stellte in einem Referat einen Fall vor. 2.4.3 Raumplanung Zur Revision des Raumplanungsgesetzes RPG2 2.4.6 Mittel für die Biodiversität starteten die Beratungen im Parlament. In unzähligen Sitzungen und mit Stellungnahmen und Vorschlägen Die Biodiversität in der Schweiz braucht genügend versuchten BirdLife Schweiz, Pro Natura, die Stiftung finanzielle und personelle Mittel. BirdLife Schweiz en- Landschaftsschutz, der Schweizer Heimatschutz und gagiert sich dafür. Obwohl der Naturschutzkredit des der WWF Schweiz Verbesserungen der Vorlage ein- Bundes für 2020 um 5 Mio CHF erhöht wurde, gab zubrigen, damit sie zur angestrebten Verringerung des es erstmals seit Jahren keine Kürzungsanträge, die wir Bauens ausserhalb der Bauzone geführt hätte. Denn hätten bekämpfen müssen. Die WSL, das Forum Bio- die Vorschläge des Bundesrates sind gefährlich und diversität, Pro Natura und BirdLife Schweiz haben ein könnten je nach Ausgestaltung im Parlament sogar zu Projekt lanciert, um Anreize (Subventionen etc.) zu eru- noch mehr Bauten im Nicht-Baugebiet führen. Es war ieren, welche der Erhaltung der Biodiversität entgegen deshalb sehr wichtig, dass die ersten vier der genann- stehen, und Vorschläge für Änderungen zu machen. ten Organisationen zusammen mit der Biodiversitäts- auch die Landschaftinitiative gestartet haben. Der Nationalrat beschloss Ende Jahr Nichteintreten auf den 2.4.7 Parlament, Bundesrat, Verwaltung Vorschlag des Bundesrates zum RPG2. BirdLife Schweiz ist zudem aktiv als Mitglied des Netzwerks Raumpla- Die Umweltallianz, darunter BirdLife Schweiz, pflegt nung. einen regelmässigen Austausch mit dem UVEK (Bun- desrätin Simonetta Sommaruga), dem BAFU, ARE und BFE, z.T. auch mit der DEZA. Wir nehmen Stellung zu 5-10 Vernehmlassungsvorlagen pro Jahr, 2019 insbe- sondere zum revidierten Landschaftskonzept (LKS). Mit Parlamentsmitgliedern und einigen Fraktionen ist die Zusammenarbeit eng (zur Parlamentarischen Grup- pe Biodiversität Details unter 4.7). Für die nationalen Wahlen vom 20. Oktober engagierte sich BirdLife Schweiz beim gemeinsamen Umweltrating der Um- weltorganisationen. Eva Inderwildi und Werner Müller von BirdLife Schweiz beim Einreichen der Gletscherinitiative. 14
Der Wiedehopf ist eine der Vogelarten, die unter der Zerstörung der Brutlebensräume und ... 3. Projekte International ... unter der Wilderei im Mittelmeerraum leidet (hier eine Leimrute). 3.1 Zugvogelschutzprojekte Rund 25 Millionen Zugvögel werden jedes Jahr im Mittelmeerraum gewildert. Und in ihren Brutgebie- ten bei uns warten weitere Bedrohungen auf sie. Das BirdLife-Netzwerk kämpft gegen den Vogelmord und für wertvolle Lebensräume. BirdLife Schweiz beteiligt sich deshalb an der grossen Kampagne «Flight for Sur- vival» von BirdLife Europa und Zentralasien. Mit der Herbstaktion haben wir Geld gesammelt für den Schutz der Zugvögel in Italien, Zypern und der Schweiz: • Zypern: BirdLife Zypern kämpft erfolgreich mit Feld- Teams gegen den illegalen Vogelmord mit Netzen, 3.2 Naturschutzprojekte Osteuropa Leimruten und Abschüssen. Dank der Unterstüt- zung aus der Schweiz kann ein zusätzliches Feld- Die BirdLife Caucasus Initiative zur Unterstützung Team aufgebaut werden. von BirdLife-Partnern in Armenien, Aserbeidschan und • Italien: Die LIPU (BirdLife Italien) verstärkt die Akti- Georgien wurde mit Hilfe von BirdLife Schweiz weiter- vitäten in den Problemgebieten Messina und Apu- geführt. lien. Es finden Anti-Wilderei-Camps statt und die Zusammenarbeit mit der Polizei wird verstärkt. • Ein Teil des Geldes fliesst in eine Kampagne von 3.3 Weltweite Schutzprojekte BirdLife International, um bei Entscheidungsträgern in allen Ländern Europas das Bewusstsein über die Wilderei zu schärfen. Das Projekt für den Schutz des Waldrapps in Ma- • Schweiz: Ebenso gross wie die Bedrohung der Zug- rokko ging weiter. Der Bestand erreichte einen neuen vögel durch die Wilderei sind die Probleme bei Höchstwert von 147 Paaren. uns im Brutgebiet. Um die Zugvögel zu schützen, braucht es also auch bei uns Massnahmen. BirdLife BirdLife Schweiz unterstützte eine Initiative von Mar- Schweiz ist mit vielen Projekten im Landwirtschafts- tin Käch, Vorstandsmitglied BirdLife Luzern, für ein gebiet und im Siedlungsraum aktiv. Vogelschutzprojekt im Libanon. 15
An der Eröffnung des BirdLife-Naturzentrums Klingnauer Stausee nahmen über 300 Leute teil und hatten ihre grosse Freude. 4. Motivation 4.1 BirdLife-Naturzentren und weitere Zentren 4.1.1 BirdLife-Naturzentrum La Sauge 4.1.2 BirdLife-Naturzentrum Neeracherried 14‘489 Personen besuchten das BirdLife-Naturzent- Das BirdLife-Naturzentrum feierte sein 20-jährges rum La Sauge, 6,5% mehr als im Vorjahr. 131 Grup- Bestehen. Seit Anbeginn steht es unter der Leitung pen buchten eine Führung aus dem vielfältigen An- von Stefan Heller. Am 19. März fand die grosse Jubi- gebot des Zentrums, darunter 68 Schulklassen. Die läumsfeier mit Regierungsrätin Carmen Walker Späh, interaktive Ausstellung «Faszinierende Unterwas- Ursina Wiedmer, Leiterin der Fachstelle Naturschutz, serwelt» gibt mit zahlreichen Aquarien, Filmloops, Gemeindepräsident Markus Zink und vielen weiteren spielerischen Aktivitäten und spannenden Informa- Prominenten statt. Nicht weniger als 12‘057 Personen tionstafeln Einblick ins Leben von Wasserinsekten besuchten das Naturzentrum (20% mehr als im lang- und anderen Teichbewohnern (bis 2020). Der Tag jährigen Durchschnitt). Eine Rekordzahl von 436 Ein- der offenen Tür, in diesem Jahr «Der Grosse Tag» sätzen und Gruppenführungen fand statt, davon 308 genannt, fand am 22. Juni statt. Während 16 Stun- mit Schulklassen und besondere Einsätze für die drei den, von der Morgen- bis zur Abenddämmerung, Primarschulen Höri, Neerach und Niederglatt. «Singen stand das Team des Zentrums dem interessierten wie die Vögel» heisst die Jubiläums-Sonderausstellung Publikum zur Verfügung. Die Leitung des Zentrums (auch 2020 offen), und entsprechend können die Be- wechselte Ende Jahr von Arnaud Maeder zu Eva sucherinnen und Besucher mit den Lauten der Vögel Inderwildi. experimentieren. 16
Eröffnung Pfäffikersee:Antonia Zurbuchen, Stephie Burkart, Regierungsrat Markus Kägi, Gemeindepräsident Pfäffikon Marco Hirzel Eröffnung Pfäffikersee: Initiant Ernst Ott derat Seegräben, und Marco Pezzatti, Chef umrahmt von Michael Berchtold, Gemein- Amt für Landschaft und Natur ALN 4.1.3 BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee Das Naturzentrum von BirdLife Aargau und Bird- Life Schweiz wurde am 24. Mai 2019 mit über 300 Gästen feierlich eröffnet. Unter der Modera- tion von Laurin Buser übermittelten Regierungsrat Stephan Attiger, Gemeindeammann Patrick Gosteli, Nationalrat Nik Gugger (Vizepräsident von BirdLife Schweiz) und Gertrud Hartmeier (Präsidentin BirdLife Petra Zajec, Bruno Schelbert (Auen- Aargau) ihre Grussbotschaften. Bis es soweit war, hat- Eröffnung Klingnauer Stausee: schutzpark), Werner Müller, Stefan ten die Zentrumsleiterin Petra Zajec, Kathrin Hochuli Heller, Kathrin Hochuli von BirdLife Aargau sowie Stefan Heller und Werner Müller von BirdLife Schweiz noch viel zu tun, um das Gebäude und die Ausstellung einzurichten und den Beobachtungshide und die Umgebungsgestaltung abzuschliessen. Bei der Schaffung der unterschied- lichsten Lebensräume konnte das BirdLife-Team auf die grosse Unterstützung durch Bruno Schelbert, Pro- grammleiter Auenschutzpark Aargau, zählen. Bis Ende Jahr besuchten 4‘935 Personen und 61 Gruppen, da- runter 8 Schulklassen, das Zentrum. rungsrat Stephan Attiger, Gertrud Hartmeier, Gemeindeammann Patrick Gosteli, National- Eröffnung Klingnauer Stausee: Regie- 4.1.4 Naturzentrum Pfäffikersee Das Naturzentrum Pfäffikersee von der Vereinigung rat Nik Gugger Pro Pfäffikersee, BirdLife Schweiz und BirdLife Zü- rich sowie Pro Natura Zürich wurde am 10. April im Jubiläum Neeracherried: Regierungsrätin Carmen Walker Späh 17
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