Geschäfts-bericht 2020 - www.spk-swp.de - Sparkasse Südwestpfalz
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Herausgeber: Sparkasse Südwestpfalz Konzeption/Gestaltung: Sparkasse Südwestpfalz -Öffentlichkeitsarbeit- Foto: Alexander Sell Hauptstellengebäude der Sparkasse Südwestpfalz Bahnhofstr. 21-29, 66953 Pirmasens
Jahresabschluss S zum 31. Dezember 2020 der Sparkasse Südwestpfalz Sitz Pirmasens eingetragen beim Amtsgericht Zweibrücken Handelsregister-Nr. HR-A 23558
Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2020 31.12.2019 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 36.342.643,59 33.361 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 298.703.186,45 118.513 335.045.830,04 151.874 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0 b) Wechsel 0,00 0 0,00 0 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 3.229.079,57 2.620 b) andere Forderungen 45.132.381,06 35.160 48.361.460,63 37.779 4. Forderungen an Kunden 1.854.150.900,73 1.705.714 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 762.748.145,30 EUR ( 735.872 ) Kommunalkredite 217.365.078,74 EUR ( 178.870 ) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) ab) von anderen Emittenten 3.082.379,15 0 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ( 0 ) 3.082.379,15 0 b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 36.999.970,12 43.867 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 31.963.856,89 EUR ( 38.831 ) bb) von anderen Emittenten 245.535.234,54 345.350 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 162.718.568,22 EUR ( 230.232 ) 282.535.204,66 389.217 c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0 Nennbetrag 0,00 EUR ( 0 ) 285.617.583,81 389.217 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 110.541.116,94 97.234 6a. Handelsbestand 0,00 0 7. Beteiligungen 19.285.152,82 19.285 darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 720.742,33 EUR ( 721 ) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0 darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR ( 0 ) an Finanzdienst- leistungsinstituten 0,00 EUR ( 0 ) 9. Treuhandvermögen 7.049.565,66 653 darunter: Treuhandkredite 7.049.565,66 EUR ( 653 ) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0 b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 51.721,00 53 c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0 d) geleistete Anzahlungen 0,00 0 51.721,00 53 12. Sachanlagen 14.736.158,59 13.520 13. Sonstige Vermögensgegenstände 13.438.242,49 13.566 14. Rechnungsabgrenzungsposten 895.106,32 782 Summe der Aktiva 2.689.172.839,03 2.429.677
Passivseite 31.12.2019 EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 4.631.988,48 8.984 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 239.615.932,74 195.253 244.247.921,22 204.237 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 333.447.328,85 349.174 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 714.818,98 1.035 334.162.147,83 350.209 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 1.662.723.936,64 1.429.780 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 142.129.700,27 153.362 1.804.853.636,91 1.583.142 2.139.015.784,74 1.933.351 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen 0,00 0 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 0 darunter: Geldmarktpapiere 0,00 EUR ( 0 ) 0,00 0 3a. Handelsbestand 0,00 0 4. Treuhandverbindlichkeiten 7.049.565,66 653 darunter: Treuhandkredite 7.049.565,66 EUR ( 653 ) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.502.024,08 1.238 6. Rechnungsabgrenzungsposten 72.337,55 94 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 18.865.670,00 18.890 b) Steuerrückstellungen 789.789,69 0 c) andere Rückstellungen 10.208.924,95 9.323 29.864.384,64 28.213 8. (weggefallen) 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0 10. Genussrechtskapital 0,00 0 darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 0,00 EUR ( 0 ) 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 70.700.000,00 67.600 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital 0,00 0 b) Kapitalrücklage 0,00 0 c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 194.291.077,28 191.828 194.291.077,28 191.828 d) Bilanzgewinn 2.429.743,86 2.463 196.720.821,14 194.291 Summe der Passiva 2.689.172.839,03 2.429.677 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln 0,00 0 b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 52.203.143,30 39.842 c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 0 52.203.143,30 39.842 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0 b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0 c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 180.453.461,92 167.499 180.453.461,92 167.499
Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.2019 für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 38.834.581,18 40.169 darunter: abgesetzte negative Zinsen 265.013,57 EUR ( 164 ) b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 3.633.627,82 4.909 darunter: abgesetzte negative Zinsen 199.731,38 EUR ( 164 ) 42.468.209,00 45.078 2. Zinsaufwendungen 6.472.788,71 6.890 darunter: abgesetzte positive Zinsen 164.004,04 EUR ( 152 ) aus der Aufzinsung von Rückstellungen 1.460.595,32 EUR ( 1.682 ) 35.995.420,29 38.189 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 3.470.829,60 1.813 b) Beteiligungen 1.170.368,69 891 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0 4.641.198,29 2.704 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnab- führungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0 5. Provisionserträge 18.026.258,96 16.314 6. Provisionsaufwendungen 1.588.783,46 1.939 16.437.475,50 14.375 7. Nettoertrag des Handelsbestands 0,00 0 darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 EUR ( 0 ) 8. Sonstige betriebliche Erträge 1.624.193,93 1.131 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 120.463,28 EUR ( 90 ) 9. (weggefallen) 58.698.288,01 56.398 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 19.242.967,08 19.422 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 5.761.837,43 6.612 darunter: für Altersversorgung 1.798.225,89 EUR ( 2.297 ) 25.004.804,51 26.034 b) andere Verwaltungsaufwendungen 10.566.058,08 11.151 35.570.862,59 37.184 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.282.461,10 1.323 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.403.560,87 569 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 109.410,31 EUR ( 69 ) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 9.041.687,55 0 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 1.728 9.041.687,55 1.728 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0 0,00 0 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 18. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 3.100.000,00 7.400 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 8.299.715,90 11.651 20. Außerordentliche Erträge 0,00 0 21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0 22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.807.333,16 5.688 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 62.638,88 62 5.869.972,04 5.750 25. Jahresüberschuss 2.429.743,86 5.900 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0 2.429.743,86 5.900 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0 b) aus anderen Rücklagen 0,00 0 0,00 0 2.429.743,86 5.900 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 3.438 b) in andere Rücklagen 0,00 0 0,00 3.438 29. Bilanzgewinn 2.429.743,86 2.463
1 ANHANG A. ALLGEMEINE ANGABEN: Der Jahresabschluss wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschriften des Handels- gesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern. Bei der Fristengliederung nach den Vorschriften der §§ 8 und 9 RechKredV blieben anteilige Zinsen unberücksichtigt (§ 11 Satz 3 RechKredV). B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN: Forderungen an Kunden und Kreditinstitute haben wir grundsätzlich mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene Disagien werden auf deren Lauf- zeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt. Von einer Vereinnahmung von Zinserträgen wird – ungeachtet des Rechtsanspruches – dann abgesehen, wenn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Realisierung der Zinserträge nicht zu erwarten ist. Für akute Ausfall- risiken haben wir bei Forderungen in Höhe des zu erwartenden Ausfalls Einzelwertberichti- gungen vorgenommen. Außerdem haben wir auf Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit bemessene Pau- schalwertberichtigungen auf den latent ausfallgefährdeten Forderungsbestand gebildet. Im Hinblick auf einen erwarteten höheren zukünftigen Risikovorsorgebedarf im Kreditgeschäft wurde im Jahresabschluss 2020 die Berechnungsmethode geändert. Bei der Ermittlung der Pauschalwertberichtigungen wurde erstmalig auf den bisherigen Abschlag auf die Kreditver- luste der vergangenen fünf Jahre von 40 % verzichtet und der Betrachtungszeitraum auf zehn Jahre ausgedehnt. Dies hat – statt einer Auflösung von 126 Tsd. Euro – eine um 783 Tsd. Euro höhere Pauschalwertberichtigung zur Folge. Sämtliche Wertpapiere des Anlagebuches (Liquiditätsreserve) wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Für die Ermittlung des Bewertungskurses haben wir die festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und weiteren Finanzinstrumente daraufhin untersucht, ob zum Bilanzstichtag ein aktiver Markt vorliegt. Für die Abgrenzung, ob ein aktiver Markt vorliegt, haben wir die Kriterien zu- grunde gelegt, die in der MiFiD II (Markets in Financial Instruments Directive- Richtlinie 2014/65/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014) für die Abgren- zung eines liquiden von einem illiquiden Markt festgelegt wurden. Auf Basis der Abgren- zungskriterien liegen für die festverzinslichen Wertpapiere weit überwiegend nicht aktive Märkte vor. In den Fällen, in denen wir nicht von einem aktiven Markt ausgehen konnten (insgesamt 279,5 Mio. Euro Nominalvolumen der festverzinslichen Wertpapiere), haben wir die Bewer- tung anhand von Kursen des Kursinformationsanbieters Refinitiv vorgenommen, denen un- ter Verwendung laufzeit- und risikoadäquater Zinssätze ein Discounted Cashflow-Modell zu- grunde liegt. Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe verleihen, weisen wir unter Aktivposten 5. „Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere“ aus, da die aus ihnen resultierenden wesentlichen Chancen und Risiken bei der Sparkasse verbleiben. Ende 2020 belief sich der Buchwert der verliehenen Wertpapiere auf 29,9 Mio. Euro (Ende 2019: 67,6 Mio. Euro).
2 Beteiligungen wurden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert an- gesetzt. Entgeltlich erworbene immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der vo- raussichtlichen Nutzungsdauer, bilanziert. Bei Bauten auf fremdem Grund und Boden sowie Einbauten in gemieteten Gebäuden wurde die Vertragsdauer angesetzt, wenn sie kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Vermögensgegenstände von geringem Wert, deren Anschaffungskosten 250 Euro nicht übersteigen, wurden aus Vereinfachungsgründen sofort als Sachaufwand erfasst. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskos- ten zwischen 250 Euro und 1 000 Euro wurden in einen Sammelposten eingestellt, der jähr- lich zu einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst wird. Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Erfüllungs- und niedrigerem Ausgabebetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungen aus- gewiesen. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen wurden auf Basis eines versicherungsma- thematischen Gutachtens nach dem modifizierten Teilwertverfahren ermittelt. Die Rückstel- lungen wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundes- bank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abge- zinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Dieser Zinssatz beträgt 2,30 %. Für die Berechnungen wurden außerdem jährliche Gehaltssteigerungen von 3,0 % sowie Rentensteigerungen von jährlich 2,5 % unterstellt. Die zugrunde gelegten bio- metrischen Daten ergeben sich aus den Richttafeln 2018G der HEUBECK AG. Aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung wird für die Abzinsung der Pensionsrückstellungen seit 2016 ein Durchschnittszinssatz angewendet, dem ein zehnjähriger Betrachtungszeitraum zugrunde liegt. Gegenüber dem vorher zugrunde gelegten siebenjährigen Betrachtungszeitraum ergibt sich ein um 1 664 Tsd. Euro niedrigerer Ausweis der Pensionsrückstellungen. Aufgrund bereits erfolgter Gewinnthesaurierungen in den Vorjahren resultiert daraus keine Ausschüt- tungssperre für den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres. Für Beihilfeverpflichtungen gegenüber den berechtigten Mitarbeitern wurden Rückstellun- gen, die in Anlehnung an die Berechnung der Pensionsrückstellungen ermittelt wurden, ge- bildet. Soweit im Übrigen Rückstellungen erforderlich waren, wurden sie in Höhe des nach vernünf- tiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellun- gen mit einer Ursprungslaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Für diese langfristigen Rückstellun- gen wurde die Abzinsung im letzten Laufzeitjahr eingestellt. Rückstellungen mit einer Ur- sprungslaufzeit von einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst. Erfolge aus der Ände- rung des Abzinsungssatzes und der Restlaufzeit wurden in dem Posten 2 der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Aufgrund unserer zur Gewährleistung einer verlustfreien Bewertung zum Bilanzstichtag nach den Vorgaben der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung IDW RS BFA 3 n.F. durchgeführ- ten Gesamtbetrachtung sämtlicher bilanziellen und außerbilanziellen zinstragenden Ge- schäfte des Zinsbuchs im Rahmen eines barwertigen Verfahrens besteht kein Verpflichtungs- überhang, dem durch die Bildung einer Drohverlustrückstellung gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB Rechnung zu tragen gewesen wäre. Die quantitative Ermittlung von nicht-passivierten mittelbaren Pensionsverpflichtungen er- folgt nach einer auf Basis der Rechtsauffassung des IDW entwickelten Methodik. Sparkassen haben ihren Arbeitnehmern Leistungen der betrieblichen Altersversorgung nach Maßgabe des „Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K)“ zugesagt. Um den anspruchsberechtigten Mitarbeitern die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß ATV-K zu verschaffen, ist die Sparkasse Mitglied in der Bayerischen Versorgungskammer, Zusatzversorgungskasse
3 der bayerischen Gemeinden, München, (ZKdbG). Die Bayerische Versorgungskammer finan- ziert die Versorgungsverpflichtungen im Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren (Hybridfi- nanzierung). Hierbei werden im Rahmen eines Abschnittdeckungsverfahrens ein Umlagesatz und ein Zusatzbeitrag bezogen auf die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte der versicher- ten Beschäftigten ermittelt. Insgesamt betrug im Geschäftsjahr 2020 der Finanzierungssatz (Umlagesatz und Zusatzbei- trag) 7,75 % der umlagepflichtigen Gehälter. Der Umlagesatz bleibt in 2021 unverändert. Der Rechtsanspruch der versorgungsberechtigten Mitarbeiter zur Erfüllung des Leistungsan- spruchs gemäß ATV-K richtet sich gegen die ZVK, während die Verpflichtung der Sparkasse ausschließlich darin besteht, der ZVK im Rahmen des mit ihr begründeten Mitgliedschafts- verhältnisses die erforderlichen, satzungsmäßig geforderten Finanzierungsmittel zur Verfü- gung zu stellen. Die Gesamtaufwendungen für die Zusatzversorgung bei versorgungspflich- tigen Entgelten von 17 769 Tsd. Euro betrugen im Geschäftsjahr 1 418 Tsd. Euro. Nach der vom Institut der Wirtschaftsprüfer e. V. (IDW) in der Stellungnahme zur Rechnungs- legung IDW RS HFA 30 n. F. vertretenen Rechtsauffassung begründet die Durchführung der betrieblichen Altersversorgung bei einem externen Versorgungsträger wie der ZVK handels- rechtlich eine mittelbare Versorgungsverpflichtung. Die ZVK hat im Auftrag der Sparkasse den nach Rechtsauffassung des IDW (vgl. IDW RS HFA 30 n. F.) zu ermittelnden Barwert der auf die Sparkasse im umlagefinanzierten Abrechnungsverband entfallenden Leistungsver- pflichtung zum 31.12.2020 ermittelt. Unabhängig davon, dass es sich bei dem Kassenvermö- gen um Kollektivvermögen aller Mitglieder des umlagefinanzierten Abrechnungsverbandes handelt, ist es gemäß IDW RS HFA 30 n. F. für Zwecke der Angaben im Anhang nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anteilig in Abzug zu bringen. Auf dieser Basis beläuft sich der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Betrag auf 21 328 Tsd. Euro. Der Barwert der auf die Sparkasse entfallenden Leistungsverpflichtung wurde nach dem An- wartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung einer gemäß Satzung der ZVK unter- stellten jährlichen Rentensteigung von 1 % und unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2005G (modifiziert) ermittelt. Als Diskontierungszinssatz wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der Rückstellungsabzinsungsverordnung der auf Basis der vergangenen zehn Jahre ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 2,38 % verwendet, der sich bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Da es sich nicht um ein endge- haltbezogenes Versorgungssystem handelt, sind erwartete Gehaltssteigerungen nicht zu be- rücksichtigen. Die Daten zum Versichertenbestand der Versorgungseinrichtung per 31.12.2020 liegen derzeit noch nicht vor, sodass auf den Versichertenbestand per 31.12.2019 abgestellt wurde. Der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Betrag bezieht sich auf die Einstandspflicht der Sparkasse gemäß § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG, bei der die Sparkasse für die Erfüllung der zugesagten Leistung einzustehen hat (Subsidiärhaftung), sofern die ZVK die vereinbarten Leistungen nicht erbringt. Hierfür liegen gemäß der Einschätzung des verantwortlichen Ak- tuars im Aktuar-Gutachten 2020 für die Sparkasse keine Anhaltspunkte vor. Vielmehr bestä- tigt der verantwortliche Aktuar der ZVK in diesem Gutachten die Angemessenheit der rech- nungsmäßigen Annahmen zur Ermittlung des Finanzierungssatzes und bestätigt auf Basis des versicherungsmathematischen Äquivalenzprinzips die dauernde Erfüllbarkeit der Leis- tungsverpflichtungen der ZVK. Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB. Die Umrechnung von Fremdwährungsposten in Euro erfolgte mit den EZB-Referenzkursen des Bilanzstichtages; die Sortenbestände wurden zu den Euro-Verkaufskursen der Helaba – Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main/Erfurt, bewertet.
4 Für einzelne festverzinsliche Darlehen wurden zur Absicherung der in diesen Positionen ent- haltenen Zinsänderungsrisiken Sicherungsgeschäfte in Form von Zinsswapgeschäften abge- schlossen. In diesen Fällen wurde das jeweilige Grundgeschäft mit dem Sicherungsgeschäft zu einer Bewertungseinheit im Sinne von § 254 HGB zusammengefasst. Soweit sich die Wert- veränderungen der abgesicherten Risiken am Abschlussstichtag und voraussichtlich auch künftig vollständig ausgleichen, haben wir das jeweilige Grund- und Sicherungsgeschäft kompensatorisch bewertet. Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile dieser Bewer- tungseinheiten erfolgte unter Anwendung der Einfrierungsmethode. Zur Ermittlung und Be- urteilung der prospektiven und retrospektiven Wirksamkeit der Bewertungseinheiten wurde die so genannte Critical-Term-Match-Methode herangezogen.
5 C. ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESBILANZ: AKTIVSEITE: 31.12.2020 Vorjahr Tsd. Euro Tsd. Euro 3. FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE In dieser Position sind enthalten: - Forderungen an die eigene Girozentrale 3 316 Die Unterposition b) – andere Forderungen – gliedert sich nach Restlaufzeiten wie folgt: - bis drei Monate - - mehr als drei Monate bis ein Jahr 15 000 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 30 000 - mehr als fünf Jahre - 4. FORDERUNGEN AN KUNDEN In dieser Position sind enthalten: - Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5 323 5 323 - mit Zinstauschvereinbarungen abgesicherte Forderungen 2 330 2 711 Diese Position gliedert sich nach Restlaufzeiten wie folgt: - bis drei Monate 51 464 - mehr als drei Monate bis ein Jahr 129 674 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 554 009 - mehr als fünf Jahre 1 063 696 - mit unbestimmter Laufzeit 54 960
6 31.12.2020 Vorjahr Tsd. Euro Tsd. Euro 5. SCHULDVERSCHREIBUNGEN UND ANDERE FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE Von den in dieser Position enthaltenen Wertpa- pieren sind - börsennotiert 250 396 - nicht börsennotiert 35 222 Von den in dieser Position enthaltenen Wertpa- pieren werden im Folgejahr fällig 77 101 In der Unterposition b) - Anleihen und Schuld- verschreibungen - sind enthalten: - nachrangige Forderungen 32.713 6. AKTIEN UND ANDERE NICHT FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE Von den in dieser Position enthaltenen Wertpa- pieren sind - börsennotiert 8 074 - nicht börsennotiert 102 467 Die Sparkasse hält jeweils Anteile von mehr als 10 % an Investmentvermögen, die überwie- gend in Immobilien investiert sind. Diese haben Buchwerte von insgesamt 69,1 Mio. Euro und Marktwerte (Rücknahmepreise) von 69,5 Mio. Euro. Die in 2020 erfolgten Ausschüttun- gen belaufen sich auf insgesamt 2,1 Mio. Euro. 9. TREUHANDVERMÖGEN Das ausgewiesene Treuhandvermögen stellt in voller Höhe Forderungen an Kunden (Aktivposten 4) dar. 12. SACHANLAGEN In dieser Position sind enthalten: - im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Gebäude 10 854 - Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 493
7 31.12.2020 Vorjahr Tsd. Euro Tsd. Euro 14. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN In dieser Position sind enthalten: - Unterschied zwischen Nennwert und höheren 250 145 Anschaffungskosten bei Schuldscheindarlehen - Unterschied zwischen Erfüllungs- und niedrige- 11 27 rem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten MEHRERE POSITIONEN DER AKTIVSEITE BETREFFENDE ANGABEN Von den auf der Aktivseite ausgewiesenen Vermögensgegenständen lauten insgesamt 3 349 Tsd. Euro auf Fremdwährung. Anlagenspiegel Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in Tsd. Euro) Beteiligungen Immaterielle Anla- Sachanlagen gewerte Stand am 1.1. des Geschäftsjahres 27 294 421 44 785 Anschaffungs-/Her- Entwicklung der stellungskosten Zugänge - 38 2 475 Abgänge - - 591 Umbuchungen - - - Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 27 294 459 46 669 Stand am 1.1. des Geschäftsjahres 8 009 368 31 265 Entwicklung der kumulierten Ab- Abschreibungen im Geschäftsjahr - 39 1 243 Zuschreibungen im Geschäftsjahr - - - schreibungen Im Zusammenhang - - - Änderung der ge- mit Zugängen samten Abschrei- Im Zusammenhang - - 576 bung mit Abgängen Im Zusammenhang - - - mit Umbuchungen Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 8 009 407 31 932 Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 19 285 52 14 736 Buch- werte Stand am 31.12. des Vorjahres 19 285 53 13 520
8 PASSIVSEITE: 31.12.2020 Vorjahr Tsd. Euro Tsd. Euro 1. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN In dieser Position sind enthalten: - Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Giro- zentrale 243 533 Die Unterposition b) – mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist – gliedert sich nach Rest- laufzeiten wie folgt: - bis drei Monate 22 698 - mehr als drei Monate bis ein Jahr 11 944 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 89 193 - mehr als fünf Jahre 115 733 Der Gesamtbetrag der als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände für die in dieser Position enthaltenen Verbindlichkeiten beläuft sich auf insgesamt 219 569 Tsd. Euro.
9 31.12.2020 Vorjahr Tsd. Euro Tsd. Euro 2. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN In dieser Position sind enthalten: - Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 144 1 174 Die Unterposition a) ab) – Spareinlagen mit ver- einbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Mo- naten – gliedert sich nach Restlaufzeiten wie folgt: - bis drei Monate - - mehr als drei Monate bis ein Jahr 510 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 205 - mehr als fünf Jahre - Die Unterposition b) bb) – andere Verbindlichkei- ten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungs- frist – gliedert sich nach Restlaufzeiten wie folgt: - bis drei Monate 13 441 - mehr als drei Monate bis ein Jahr 34 319 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 79 471 - mehr als fünf Jahre 14 565 4. TREUHANDVERBINDLICHKEITEN Bei den Treuhandverbindlichkeiten handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti- tuten (Passivposten 1). 6. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN In dieser Position sind enthalten: - Unterschiedsbeträge zwischen Nennbetrag und 48 90 niedrigerem Auszahlungsbetrag von Forderun- gen
10 MEHRERE POSITIONEN DER PASSIVSEITE BETREFFENDE ANGABEN Von den auf der Passivseite ausgewiesenen Verbindlichkeiten lauten insgesamt 2 899 Tsd. Euro auf Fremdwährung. PASSIVSEITE UNTER DEM STRICH 1. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN Für die Eventualverbindlichkeiten lagen keine Anhaltspunkte für drohende Inanspruch- nahmen vor. 2. ANDERE VERPFLICHTUNGEN Am Bilanzstichtag lagen für die ausgewiesenen Anderen Verpflichtungen keine Anhalts- punkte für die Notwendigkeit einer Rückstellungsbildung vor. D. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG: 25. Jahresüberschuss Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses sieht vor, den Jahresüber- schuss des Geschäftsjahres 2020 vollständig der Sicherheitsrücklage zuzuführen. E. SONSTIGE ANGABEN: Beteiligungen Hier werden die Anteile an folgenden Unternehmen ausgewiesen: Name, Sitz Höhe des Kapi- Eigenkapital Jahresergebnis talanteils Tsd. Euro Tsd. Euro % Sparkassenverband 4,7 - - Rheinland-Pfalz, Mainz Erwerbsgesellschaft der S-Fi- 0,2 3.321.088 + 64.503 nanzgruppe GmbH & Co. KG, (31.12.2019) (2019) Neuhardenberg Deutsche Sparkassen Leasing 0,1 652.761 + 50.307 AG & Co. KG, Bad Homburg v. d. (30.09.2019) (2018/2019) Höhe Versicherungsbetei- 0,5 1.328.734 + 21.171 ligungsgesellschaft mbH & Co. (30.06.2020) (2019/2020) KG, München Versicherungsbeteiligungsver- 0,5 51 0,0 waltungs-Gesellschaft mbH, (30.06.2020) (2019/2020) München Wirtschaftsförde- 16,6 550 -155,7 rungsgesellschaft Süd- (31.12.2018) (2018) westpfalz mbH, Pirmasens
11 Angaben gemäß § 340 a Abs. 4 Nr. 1 HGB Ein Vorstandsmitglied der Sparkasse ist Mitglied des Aufsichtsrates der Bayerischen Landes- brandversicherung AG, Maximilianstr. 53, 80538 München und der Bayerische Versiche- rungsverband Versicherungs-AG, Maximilianstr. 53, 80538 München. Abschlussprüferhonorare Für Abschlussprüfungsleistungen fielen im Geschäftsjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 177 Tsd. Euro an. Außerdem sind Aufwendungen für andere Bestätigungsleistungen in Höhe von 29 Tsd. Euro entstanden. Derivative Finanzinstrumente Die Sparkasse hat zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken sowie zur Steuerung des Zins- buches Geschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten abgeschlossen. Die am Bilanzstichtag 2020 noch nicht abgewickelten Geschäfte gliedern sich wie folgt: Nominal- Zeitwert Buchwert Handels- Deckungs- wert geschäfte geschäfte Optionsprämie Rückstellungen Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Zinsswaps 2 021 -758 - - - 2 021 Mikro-Hedge auf sonstige Positio- nen Zinsswaps 165 000 -3 260 - - - 165 000 Makro-Hedge Für diese Zinsswapgeschäfte, für die keine Marktwerte vorhanden sind, wurde der jeweilige Zeitwert unter Anwendung eines anerkannten Bewertungsmodells ermittelt. Angaben zu strukturierten Produkten Die Sparkasse hatte Ende 2020 so genannte Aktienanleihen mit einem Nominalwert von 9 000 Tsd. Euro im Bestand. Bei den zugehörigen Nebenrechten handelt es sich um aktien- bezogene Stillhalterverpflichtungen (short put). Die Optionsprämien werden mit einem Buch- wert von 595 Tsd. Euro unter den sonstigen Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert der Optionen beläuft sich Ende 2020 auf 737 Tsd. Euro. Bei den nicht an einer Börse gehandelten Optionen, für die kein Marktwert vorhanden ist, wurde der Zeit- wert unter Anwendung eines anerkannten Bewertungsmodells ermittelt; Bewertungsgrund- lagen waren der Marktwert des Underlyings im Verhältnis zum Basispreis, die Restlaufzeit und die Volatilität, die auf der Basis aktueller Marktdaten vergleichbarer Finanzinstrumente ermittelt wurde. Die sonstigen im Bestand befindlichen strukturierten Produkte werden unter Berücksichti- gung der Stellungnahme zur Rechnungslegung des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW RS HFA 22) einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert.
12 Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte Neben der Mitgliedschaft im Stützungsfonds der rheinland-pfälzischen Sparkassen sind wir Mitglied des Sicherungssystems der Deutschen Sparkassenorganisation, wobei das System der freiwilligen Institutssicherung beibehalten wurde. Zusätzlich erfüllt das Sicherungssys- tem auch die Anforderungen des Einlagensicherungsgesetzes. Aus diesen Verpflichtungen ist über die laufenden jährlichen Beitragsverpflichtungen hinaus derzeit kein akutes Risiko einer wesentlichen Inanspruchnahme erkennbar. Organe der Sparkasse Verwaltungsrat Vorsitzende Stellvertretender Vorsitzender Dr. Susanne Ganster, Prof. Dr. Marold Wosnitza, Landrätin Oberbürgermeister Mitglieder gem. § 5 Abs. 1 Nr. 2 SpkG Rolf Franzen, Alexander Fuhr, Bürgermeister a.D. Mitglied des Landtages Uwe Goll, Heinrich Hoffmeister, Geschäftsführer eines Bauunternehmens Stabsfeldwebel i.R. Werner Kettering, Stefan Kölsch, Beamter i.R. Maschinenbaumechanikermeister Dirk Palm, Thomas Peifer, Dipl. Ing. Elektrotechnik Bürgermeister Dagmar Pohlmann, Christof Reichert, Lehrerin i.R. Mitglied des Landtages Walter Rimbrecht, Bernhard Rödig, Oberstudiendirektor i. R. Lehrer i.R. Mitglieder gem. § 5 Abs. 1 Nr. 3 SpkG Andreas Blatt, Lisa Degel, Sparkassenfachwirt Bankbetriebswirtin Gernot Gebhardt, Petra Kollmer, Sparkassenfachwirt Sparkassenfachwirtin Regina Schatz, Roland Schlachter, Bankkauffrau Sparkassenbetriebswirt Ralf Udhardt, Sparkassenbetriebswirt Vorstand Vorsitzender Weiteres Vorstandsmitglied Peter Kuntz, Jürgen Keiper, Sparkassendirektor Sparkassendirektor
13 Gesamtbezüge und Pensionsrückstellungen für frühere Mitglieder des Vorstandes und de- ren Hinterbliebene An frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr Ver- sorgungsbezüge von 747 Tsd. Euro gezahlt. Die Pensionsrückstellungen für diesen Personen- kreis beliefen sich auf 11 212 Tsd. Euro. Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat Am 31. Dezember 2020 hatte die Sparkasse an Mitglieder des Vorstandes Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von 174 Tsd. Euro und an Mitglieder des Verwaltungsrates in Höhe von 1.405 Tsd. Euro ausgereicht. Gesamtbezüge der Mitglieder des Verwaltungsrates Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Verwaltungsrates betrugen im Geschäftsjahr 72 Tsd. Euro. Mitarbeiter/-innen Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: Vollzeitkräfte 229 Teilzeit- und Ultimokräfte 163 392 Auszubildende 10 Insgesamt 402 Pirmasens, den 26. März 2021 Sparkasse Südwestpfalz Der Vorstand Kuntz Keiper
Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2020 ("Länderspezifische Berichterstattung") Die Sparkasse Südwestpfalz hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und beziehen sich aus- schließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Südwestpfalz besteht im Wesentlichen darin, Einla- gen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren. Die Sparkasse Südwestpfalz definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Er- träge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisions- aufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Er- träge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2020 58 698 Tsd. Euro. Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger im Jahresdurchschnitt beträgt 392 Personen. Der Gewinn vor Steuern beträgt 8 300 Tsd. Euro. Unter Berücksichtigung der Steuern von 5 807 Tsd. Euro ergibt sich ein Nettogewinn von 2 493 Tsd. Euro. Die Sparkasse Südwestpfalz hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.
s Sparkasse Südwestpfalz Lagebericht der Sparkasse Südwestpfalz 31.12.2020 s - Finanzgruppe Seite: 1 von 26
s Sparkasse Südwestpfalz Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Sparkasse ....................................................................................................................... 4 2 Wirtschaftsbericht ..................................................................................................................................... 4 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2020 ........................................................... 4 2.2 Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2020 ........................................... 6 2.3 Bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren .............................................................................. 7 2.4 Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs ........................................................ 8 2.4.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen ............................................................................................ 8 2.4.2 Aktivgeschäft ..................................................................................................................................... 8 2.4.2.1 Forderungen an Kreditinstitute.............................................................................................. 8 2.4.2.2 Kundenkreditvolumen ............................................................................................................. 8 2.4.2.3 Wertpapieranlagen ................................................................................................................... 9 2.4.2.4 Beteiligungen ............................................................................................................................ 9 2.4.2.5 Sachanlagen .............................................................................................................................. 9 2.4.3 Passivgeschäft ................................................................................................................................... 9 2.4.3.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten .................................................................... 9 2.4.3.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden .................................................................................. 9 2.4.4 Dienstleistungsgeschäft ................................................................................................................ 10 2.4.5 Derivate ............................................................................................................................................. 11 2.5 Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage ............................................................................. 11 2.5.1 Vermögenslage ................................................................................................................................ 11 2.5.2 Finanzlage ........................................................................................................................................ 12 2.5.3 Ertragslage ....................................................................................................................................... 12 3 Nachtragsbericht ..................................................................................................................................... 14 4 Risikobericht ............................................................................................................................................ 14 4.1 Risikomanagementsystem ................................................................................................................. 14 4.2 Strukturelle Darstellung der wesentlichen Risiken ........................................................................ 16 4.2.1 Adressenausfallrisiken ................................................................................................................... 16 4.2.1.1 Adressenausfallrisiken im Kundengeschäft ....................................................................... 16 4.2.1.2 Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft ........................................................................... 18 4.2.1.3 Beteiligungsrisiken ................................................................................................................ 19 4.2.2 Marktpreisrisiken ............................................................................................................................ 19 4.2.2.1 Marktpreisrisiken aus Zinsen (Zinsänderungsrisiken) ...................................................... 19 4.2.2.2 Marktpreisrisiken aus Spreads ............................................................................................. 20 4.2.2.3 Aktienkursrisiken .................................................................................................................... 20 4.2.2.4 Immobilienrisiken ................................................................................................................... 21 4.2.3 Liquiditätsrisiken............................................................................................................................. 21 4.2.4 Operationelle Risiken ..................................................................................................................... 22 4.3 Gesamtbeurteilung der Risikolage ................................................................................................... 22 5 Chancen- und Prognosebericht ............................................................................................................ 23 5.1 Chancenbericht .................................................................................................................................... 23 5.2 Prognosebericht .................................................................................................................................. 23 5.2.1 Rahmenbedingungen ..................................................................................................................... 23 5.2.2 Geschäftsentwicklung ..................................................................................................................... 24 s - Finanzgruppe Seite: 2 von 26
s Sparkasse Südwestpfalz 5.2.3 Finanzlage ........................................................................................................................................ 24 5.2.4 Ertrags- und Vermögenslage ......................................................................................................... 24 5.3 Gesamtaussage .................................................................................................................................... 26 s - Finanzgruppe Seite: 3 von 26
s Sparkasse Südwestpfalz 1 Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse ist gemäß § 1 Abs. 1 Sparkassengesetz für Rheinland-Pfalz eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbands Rheinland-Pfalz (SVRP), Mainz, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Zweibrücken unter der Nummer A 23558 im Handelsregister eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband, der von dem Kreis Südwestpfalz und der Stadt Zweibrücken gebildet wird. Der Sparkassenzweckverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Pirmasens und ist ebenfalls Mitglied des SVRP. Ausleihbezirk der Sparkasse sind das Gebiet der Mitglieder des Errichtungsträgers und das Gebiet der kreisfreien Stadt Pirmasens sowie die angrenzenden Landkreise Südliche Weinstraße, Kaiserslautern, einschließlich der kreisfreien Städte Landau, Kaiserslautern und der Saar-Pfalz-Kreis und die angren- zenden französischen Nachbarregionen Bas-Rhin und Moselle. Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Die Sparkasse ist Mitglied im Sparkassenverband Rheinland-Pfalz und über dessen Sparkassenstüt- zungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkas- sen-Finanzgruppe als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) amtlich anerkannt. Das Sicherungssystem stellt im Entschädigungsfall sicher, dass den Kunden der Sparkassen der gesetzliche Anspruch auf Auszahlung ihrer Einlagen gemäß dem EinSiG erfüllt werden kann („ge- setzliche Einlagensicherung“). Darüber hinaus ist es das Ziel des Sicherungssystems, einen Entschädi- gungsfall zu vermeiden und die Sparkassen selbst zu schützen, insbesondere deren Liquidität und Sol- venz zu gewährleisten („diskretionäre Institutssicherung“). Die Sparkasse bietet als selbstständiges regionales Wirtschaftsunternehmen zusammen mit ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe Privatkunden, Unternehmen und Kommunen Finanzdienst- leistungen und -produkte an, soweit das Sparkassengesetz keine Einschränkungen vorsieht. Der im Sparkassengesetz für Rheinland-Pfalz verankerte öffentliche Auftrag verpflichtet die Sparkasse, mit ih- rer Geschäftstätigkeit in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken sowie ihre Leistungen für die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Mittelstand und die öffentliche Hand nach wirtschaftlichen Grundsätzen und den Anforderungen des Marktes zu erbringen. Sie betreibt im Rahmen des Sparkas- sengesetzes Rheinland-Pfalz alle banküblichen Geschäfte. Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat sich bis zum 31. Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf 425 verringert, von denen 241 vollzeitbeschäftigt, 172 teilzeitbeschäftigt sowie 12 in Ausbildung sind. Der Rückgang ist Folge einer natürlichen Fluktuation und spiegelt die zunehmende Automatisa- tion im Bankgewerbe wider. Die Gesamtzahl unserer Geschäftsstellen liegt zum 31.12.2020 bei insgesamt 34 Stellen. Von diesen sind 12 mitarbeiterbesetzt. Von unseren 22 SB-Geschäftsstellen werden 5 in Kooperation mit Genos- senschaftsbanken betrieben. 2 Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2020 Volkswirtschaftliches Umfeld Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind derzeit insbesondere durch die Covid-19-Krise geprägt. Diese stellt eine (weltweite) Extremsituation dar, die in dieser Form nicht vorhersehbar war. Den derzeit erwarteten wirtschaftlichen Einbußen stehen angekündigte bzw. bereits umgesetzte Stabilisierungs- maßnahmen durch die Regierungen (u. a. Liquiditätshilfen, Konjunkturprogramme) und Zentralbanken gegenüber, welche es in dieser weitreichenden Dimension bislang ebenfalls noch nicht gegeben hat. Die nachhaltigen wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind nicht verlässlich abschätzbar und hängen maßgeblich vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die Expertenschätzungen weisen daher eine große Bandbreite auf. Sowohl in Deutschland als auch weltweit war jedoch für 2020 von einer Re- zession und steigenden Arbeitslosenzahlen auszugehen. Neben den Folgen der Covid-19-Krise werden die wirtschaftlichen Aussichten weiterhin durch die Sorgen um die Verschärfung der Handelskonflikte (insbesondere zwischen der USA und der EU/China), die Auswirkungen des Brexit und die aktuellen geopolitischen Risiken getrübt. Insbesondere Deutschland ist als Exportnation von sich verschlech- s - Finanzgruppe Seite: 4 von 26
s Sparkasse Südwestpfalz ternden Rahmenbedingungen betroffen. Deutschland ist zudem in starkem Maße von den Umwälzun- gen in der Automobil- und Zulieferindustrie (E-Mobilität) tangiert. Die Lage der öffentlichen Haushalte ist derzeit massiv durch die Folgen der Covid-19-Krise (Gegenmaßnahmen, Steuerausfälle, Konjunktur- programme) belastet und muss in der Folge neu ausgerichtet werden. Die Lage an den Finanzmärkten hat sich nach den Panikverkäufen an den Aktienmärkten Mitte März 2020 mittlerweile wieder beruhigt, die Volatilität ist jedoch nach wie vor hoch. Wie oben beschrieben dominiert die Corona-Krise die gesamte weltwirtschaftliche Entwicklung. Prak- tisch alle großen Volkswirtschaften erlebten krisenhafte Einbrüche bei Produktion, Handel und Dienst- leistung. Nur China weist auf Jahresbasis bereits wieder ein positives Wachstum aus, was auch der Grund dafür ist, dass die Schwellenländer in Summe eine etwas günstigere Entwicklung als die Indust- rieländer aufweisen. Auf Jahresbasis dürfte die weltweite Produktion 2020 nach Schätzungen des In- ternationalen Währungsfonds um über 4 % rückläufig gewesen sein. Beim Welthandel geht der IWF sogar von einem Rückgang um mehr als 10 % aus. Unter den Industrieländern hat sich die US- Volkswirtschaft angesichts der sehr starken Betroffenheit bei Infektions- und Sterbezahlen mit einem BIP-Verlust von gut 4 % vergleichsweise gut gehalten. Aber auch hier sind die wirtschaftlichen Folgen am Arbeitsmarkt und bei den Staatsfinanzen deutlich sichtbar. Europa ist in weiten Teilen von der Pandemie sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei den überpro- portional stark betroffenen Ländern Frankreich, Italien und insbesondere Spanien werden für 2020 zweistellige Schrumpfungsraten erwartet. Auch im Vereinigten Königreich, das zum Jahreswechsel aus dem Binnenmarkt der EU ausgeschieden ist, zeigen sich starke wirtschaftliche Belastungen. Zwar konnte zum Jahreswechsel 2020/2021 noch ein Folgevertrag mit der EU ausgehandelt werden, die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch den Austritt in Kombination mit der starken Betroffenheit von der Corona-Pandemie lassen jedoch zwei- stellige prozentuale Rückgänge bei den Wirtschaftsindikatoren erwarten. Deutschland mit seinem, im internationalen Vergleich, hohen Anteil an Industrieproduktion war insbe- sondere am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Quartals von den wirtschaftlichen Auswirkun- gen der Pandemie betroffen. Hier schlugen sich Lieferengpässe und die Unterbrechung der internatio- nalen Arbeitsteilung in der industriellen Wertschöpfungskette nieder. Die hohe Abhängigkeit Deutsch- lands von einer global vernetzen Wirtschaft wurde deutlich sichtbar. Im zweiten Quartal 2020 war im Ergebnis eine saisonbereinigte Schrumpfung des BIP von 9,8 % gegenüber dem Vorquartal zu be- obachten. Im dritten Quartal konnte bei rückläufigen Infektionszahlen und wieder anlaufender interna- tionaler Wertschöpfungsketten eine starke Erholung, gemessen am BIP, von 8,5 % verzeichnet werden. Positiv für Deutschland machte sich hier die rasche Erholung in China bemerkbar. Im vierten Quartal führte das deutlich ansteigende Infektionsgeschehen zu einer Unterbrechung der wirtschaftlichen Er- holung in Deutschland. Der erneute Lockdown wirkte sich jedoch vorrangig auf den Dienstleistungs- sektor aus, während die Industrieproduktion deutlich ungestörter als noch im Frühjahr weiterprodu- zieren konnte. Für das Gesamtjahr 2020 hat das statistische Bundesamt eine reale BIP-Veränderung von -5,0 % aus- gewiesen. Auch wenn dieser Wert in den kommenden Monaten noch nachjustiert wird, zeigt sich, dass der Rückgang durchaus an die Größenordnung des BIP-Einbruchs während der Finanzkrise (damals: -5,7 %) heranreicht. Bei genauerer Betrachtung sind jedoch erhebliche qualitative Unterschiede fest- zustellen. Die Einschränkungen in der Pandemie greifen direkt in die Produktions- und Konsummög- lichkeiten der Realwirtschaft ein. Insbesondere im Dienstleistungssektor sind viele Wertschöpfungs- ketten nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Der Finanzsektor ist dagegen im Unterschied zur Finanzkrise eher Teil der Lösung und hat durch Sicherstellung von Finanzierungen und Liquiditätsbe- reitstellung zur wirtschaftlichen Abfederung der Krise beigetragen. Die Breite des wirtschaftlichen Rückschlages 2020 zeigt sich beim Blick auf die Verwendungskompo- nenten des BIP. Die Exporte gingen preisbereinigt um 9,9 % zurück, die Ausrüstungsinvestitionen san- ken sogar um 12,5 %. Das sind die, auch in normalen Rezessionen, üblicherweise am stärksten aus- schlagenden Komponenten. Der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands sank jedoch in 2020 nur leicht, weil gleichzeitig zu den stark rückläufigen Exporten auch die Importe zurückgingen. Der Außen- beitrag machte 2020 5,7 % des BIP aus. s - Finanzgruppe Seite: 5 von 26
s Sparkasse Südwestpfalz Der private Konsum war mit 6,0 % in ungewöhnlichem Umfang ebenfalls rückläufig. Der Rückgang war damit deutlich stärker als der Rückgang der Einkommen, die für weite Teile der Bevölkerung sehr stabil blieben. In Folge dieser Entwicklung ist die Sparquote der privaten Haushalte stark angestiegen und erreichte mit 16,3 % ein für Deutschland zuvor ungekanntes Niveau. Die Bauinvestitionen und der Staatskonsum stemmten sich mit realen Zuwächsen gegen die BIP- Schrumpfung. Die Bauproduktion konnte auch unter der Corona-Pandemie praktisch durchgängig auf- recht gehalten werden. Nachfrage und Investitionen in Bauprojekte sind weiter ungebremst hoch. Der erhöhte Staatskonsum spiegelt die expansive Finanzpolitik zur Stabilisierung in der Krise wider. Hinzu kommen die stark ausgeweiteten staatlichen Transfers, die sich nicht in der Konsumverbuchung des öffentlichen Sektors, aber in der Summe der Staatsausgaben zeigen. Die Steuereinnahmen waren dagegen in der Rezession rückläufig. Im Ergebnis kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Neuver- schuldung. Der Finanzierungssaldo des Gesamtstaates beläuft sich nach amtlichen Schätzungen auf -4,8 % des BIP. Die Schuldenquote des Staates ist bis zum Jahresende 2020 auf rund 70 % ange- stiegen. Der Arbeitsmarkt hat sich in Deutschland als recht robust erwiesen. Die jahresdurchschnittliche Ar- beitslosenquote ist in 2020 um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 % gestiegen. In Rheinland-Pfalz nahm die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls spürbar zu und zwar um rd. 19.400 Menschen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 5,1 % an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in unserer Region wider. Die Zunahme bei den Arbeitssuchenden war in der Stadt Zweibrücken mit 246 Menschen am stärksten ausgeprägt. Im Kreis Südwestpfalz stieg die Zahl um 197 und in der Stadt Pirmasens um 169 Personen an. Im Ergebnis bleibt die Arbeitslosenquote mit 11,3 % in Pirmasens jedoch unverändert deutlich über der Quote im Landkreis Südwestpfalz (4,0 %) sowie in der Stadt Zweibrücken (6,9 %). Der Preisauftrieb war in 2020 sehr verhalten. Die pandemiebedingte gedrückte Nachfrage überwog ge- genteilige Effekte auf der Angebotsseite. Die Rohstoffpreise, insbesondere die Ölpreise waren im Zuge der pandemiebedingten geringeren Wirtschaftsaktivität über weite Strecken des Jahres sehr niedrig. Hinzu kam in Deutschland der Effekt aus den zeitweise reduzierten Mehrwertsteuersätzen. Im Ergebnis stiegen die Verbraucherpreise nur um 0,5 % in der Abgrenzung des nationalen Warenkorbes bzw. um 0,4 % gemäß dem HVPI. Im Euroraum war der Preisauftrieb mit 1,4 % ebenfalls schwach. Die Entwick- lung blieb damit weiterhin unter der Zielgröße der Europäischen Zentralbank. Zinsentwicklung und Börsenentwicklung Die Europäische Zentralbank ergriff in 2020 ebenfalls Maßnahmen zur Abmilderung pandemiebeding- ter wirtschaftlicher Schäden. Sie hat zur Begrenzung der Pandemiefolgen ihre seit Jahren expansive Geldpolitik noch weiter auf Expansion geschaltet. Die Ankaufprogramme der Notenbank wurden fort- gesetzt und zusätzliche Pandemie-Notprogramme (PEPP) aufgelegt. Weitere Langfristtender (TLTRO III) wurden geschaltet. Die Einlagefazilität blieb unverändert bei -0,5 %. Dieser Satz ist der entschei- dende Leitzinssatz, der das Geld- und Kapitalmarktgeschehen in der aktuell herrschenden Überschuss- liquiditätssituation prägt. Mit dem insgesamt noch expansiveren Kurs ist die Zinslandschaft auf der Zeitachse noch länger verfestigt. Die Lockerung der Geldpolitik machte sich auch an den Kapitalmärkten bemerkbar. Der Bund-Future, der als Indikator der langfristigen, risikolosen Zinsen gelten kann, stieg im Jahresverlauf um 6,98 Punkte auf einen Wert von 177,84 an. Der Dax stieg, trotz des massiven Einbruchs im ersten Quartal 2020, auf Jahressicht um 470 Punkte oder knapp 4 % auf einen Jahresschlusskurs von 13.719 Punkten an. 2.2 Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2020 Die Sparkasse Südwestpfalz konnte sich nicht von den grundlegenden Veränderungen, denen die ge- samte Sparkassenorganisation, aber auch der gesamte Bankensektor, insbesondere auch die genos- senschaftlichen Banken, ausgesetzt sind, abkoppeln. Das Niedrigzinsumfeld legt die Abhängigkeit des deutschen Bankensystems von den Zinsüberschüssen zunehmend offen und macht Anpassungsmaß- nahmen in allen Bereichen der Organisation erforderlich. Hinzu kommen permanent neue Herausfor- derungen in Folge der zunehmenden Digitalisierung, die neue Wettbewerber im Bereich der sogenann- ten FinTechs hervorbringt. Diese agieren zwar oftmals noch in Marktnischen, sollten jedoch insbeson- dere vor dem Hintergrund teilweise extremer Wachstumsraten als potenzielle Konkurrenten nicht un- terschätzt werden. s - Finanzgruppe Seite: 6 von 26
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