IN LUXEMBURG 2020/2021 - Raum+ - Logement.lu

 
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Nr 1 - 11/2021

Raum+

ZWISCHENBERICHT
SIEDLUNGSFLÄCHENRESERVEN
IN LUXEMBURG 2020/2021
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 3
                                                     Observatoire du
                                                     développement spatial

Pro Raum
Raumplanung und Flächenmanagement

Autoren: LISER und ProRaum in Zusammenarbeit mit dem Ministère de l'Énergie
et de l'Aménagement du territoire - Département de l'aménagement du territoire
und Ministère du Logement.
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 4

                                                                                                                                                                                                                             Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 5
                                                                                                                                                                                         GLOSSAR   00.
                                                  00. GLOSSAR                                                                    p. 5   AR           Außenreserve
                                                                                                                                         BEP          Zone de bâtiments et d’équipements publics
                                                  01. EINFÜHRUNG                                                                 p. 6
                                                      1.1 Rückblick                                                              p. 7   BL           Baulücke
                                                      1.2 Grundsätze der Raum+ Methode                                           p. 9   BL-          Baulücke „Minus“
                                                      1.3 Organisation und Ablauf                                               p. 11   CDA          Centre de développement et d’attraction
                                                      1.4 Vorgehen bei der Ermittlung der Siedlungsflächenreserve               p. 12
                                                                                                                                         COS          Coefficient d’occupation du sol
                                                      1.5 Kategorien und Merkmale der Siedlungsflächenreserven                  p. 17
                                                      1.6 Stand der Erhebung                                                    p. 21   CSS          Coefficient de scellement du sol
                                                                                                                                         CUS          Coefficient d’utilisation du sol
                                                  02. DIE SIEDLUNGSFLÄCHENRESERVEN 2020/2021                                    p. 24   DL           Densité de logement
                                                      2.1 Räumliche Verteilung der Siedlungsflächenreserven                     p. 24
                                                                                                                                         ECO          Zone d'activités économiques
                                                      2.2 Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Nutzung                  p. 26
                                                      2.3 	Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Flächenkategorie       p. 30   EFH          Einfamilienhaus
                                                      2.4 	Verteilung der Siedlungsflächenreserven                                      EW           Einwohner
                                                            nach Eigentümer und Eigentümerinteresse                             p. 32   GIS          Geografisches Informationssystem
                                                      2.5 Zeitliche Verfügbarkeit der Siedlungsflächenreserven                  p. 36
                                                                                                                                         GSR          Gesamtsiedlungsflächenreserve
                                                      2.6 Qualitative Auswertung der Siedlungsflächenreserven                   p. 38
                                                                                                                                         ha           Hektar
                                                  03. DIE WOHNFLÄCHENRESERVE 2020/2021                                          p. 40   HAB          Zone d’habitation
                                                      3.1 Ermittlung der Wohnkapazität                                          p. 40   IE           Innenentwicklungspotenzial
                                                      3.2 Räumliche Verteilung der Wohnflächenreserve und -kapazität            p. 42
                                                                                                                                         m²/RN        m² Reserve pro Raumnutzer
                                                      3.3 Verteilung der Wohnflächenreserve nach Flächenkategorie               p. 46
                                                      3.4 	Verteilung der Wohnflächenreserve nach Eigentümer                            MFH          Mehrfamilienhaus
                                                            und Eigentümerinteresse                                             p. 48   MIX          Zone mixte
                                                      3.5 Zeitliche Verfügbarkeit der Wohnkapazität                             p. 51   MIX-c        Zone mixte centrale
                                                      3.6 Qualitative Auswertungen der Wohnflächenreserven                      p. 54
                                                                                                                                         MIX-r        Zone mixte rurale
                                                      3.7 	Die unterschiedlichen Ausgangslagen in den Gemeinden in Luxemburg   p. 56
                                                                                                                                         MIX-u        Zone mixte urbaine
                                                  04. FLÄCHENRESERVEN NACH ÖV-GÜTEKLASSEN                                       p. 58   MIX-v        Zone mixte villageoise
                                                      4.1 Erläuterung der Erreichbarkeit durch ÖV-Güteklassen                   p. 58   ÖV           Öffentlicher Verkehr
                                                      4.2 Gesamtsiedlungsflächenreserven nach ÖV-Güteklasse                     p. 60
                                                                                                                                         PAG          Plan d’aménagement général
                                                      4.3 Wohnflächenreserven nach ÖV-Güteklasse                                p. 62
                                                                                                                                         PAP          Plan d'aménagement particulier
                                                  05. ZENTRALE ERKENNTNISSE                                                     p. 66   PAP NQ       Plan d’aménagement particulier „nouveau quartier“
                                                                                                                                         PAP QE       Plan d’aménagement particulier „quartier existant“
                                                  06. ANHANG
                                                                                                                                         PSL          Plan sectoriel Logement
                                                      6.1 Vergleich mit der Flächenerhebung von 2016                            p. 70
                                                      6.2 Veränderung der Baulücken in den Pilotgemeinden von 2018              p. 72                Summe von Einwohnern und Beschäftigten am Arbeitsort (alle Personen,
                                                                                                                                         Raumnutzer
                                                                                                                                                      die „Raum“ in Anspruch nehmen)
                                                      6.3 Merkmallisten                                                         p. 73
                                                      6.4 Variablen für die Modellrechnung Wohnkapazität                        p. 78   WE           Wohneinheit
                                                                                                                                         ZAD          Zone d’aménagement différé
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 6

                                                                                                                                                                                                                               Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 7
                                                  EINFÜHRUNG              01.                                        1.1 Rückblick

                                                                                                                     Der Ursprung des vorliegenden Werkes zur Siedlungsflächenerhebung in
                                                                                                                     Luxemburg liegt in den folgenden beiden Projekten: Zum einen die Erfassung
                                                                                                                     der freien Flächen unter der Leitung des Observatoire de l’Habitat des Woh-
                                                  Um die zweckmäßige und nachhaltige Nutzung der begrenzten          nungsbauministeriums und zum anderen die Raum+ Methode, die in Deutsch-
                                                  Ressource Boden als zentrale Grundlage für eine nachhaltige        land und in der Schweiz angewendet wird.
                                                  Raum- und Siedlungsentwicklung zu gewährleisten, ist eine
                                                  Übersicht der Siedlungsflächenreserven der einzelnen Städte
                                                  und Gemeinden eine unabdingbare Voraussetzung. Um eine             •   Seit 2004 erfasst das Observatoire de l’Habitat    quantitativen Erhebung der Flächen eine qua-
                                                  solche fundierte Grundlage zur Einschätzung der Szenarien zur          vom Wohnungsbauministerium in Zusammen-            litative Analyse zu gewährleisten, indem die
                                                  weiteren baulichen Entwicklung auszuarbeiten, wurden im Rah-           arbeit mit dem Forschungsinstitut LISER im         kommunale Perspektive und die praxisnahe
                                                  men des Projektes Raum+ Luxemburg die Informationen zu den             Dreijahresrhythmus das freie Bauland aller Nut-    Bewertung der Entwicklungsreserven ermöglicht
                                                  nutzbaren Flächenpotenzialen für sämtliche Nutzungsarten               zungsarten innerhalb der Bauperimeter sämt-        wird. Einer GIS-Analyse zur Erfassung der Poten-
                                                  sowie insbesondere für Wohnzwecke systematisch aufbereitet             licher Gemeinden Luxemburgs flächendeckend         tialflächen folgt ein Erhebungsgespräch mit den
                                                  und die mögliche zukünftige Wohnraumkapazität quantitativ              auf einer einheitlichen Basis. Zusätzlich werden   Gemeinden, mit dem Ziel, das lokale Wissen der
                                                  sowie räumlich abgeglichen.                                            die Eigentümertypen der freien Flächen ermit-      Gemeinden mit einfließen zu lassen. Zudem
                                                                                                                         telt, für die Erhebung von 2016 sogar auch die     wurde eine internetbasierte Plattform entwi-
                                                  In diesem Projekt wurden im Zeitraum 2020/2021 für 89 Gemein-          Flächenkonzentration der Eigentümer. Darüber       ckelt. Während des Erhebungsgespräches mit
                                                  den sämtliche Flächenpotenziale für alle Nutzungsarten, die eine       hinaus wurden im Rahmen des Baulückenpro-          den Gemeinden werden die Daten direkt in die
                                                  Überbauung erlauben, erfasst und ausgewertet. Gegenstand der           gramms des Wohnungsbauministeriums, für die        Plattform eingefügt, anschließend bekommen
                                                  folgenden Dokumentation sind die Ergebnisse des Projektes              Erhebungen von 2013 und 2016, die Baulücken        die Gemeinden über einen geschützten Zugang
                                                  Raum+ für Luxemburg. Die Auswertungen beginnen mit den Er-             in das nationale Geoportal integriert. Die Ge-     die Möglichkeit, die Daten fortzuschreiben, zu
                                                  gebnissen der Siedlungsflächenreserven aller Nutzungen. Ein            meinden wurden gebeten, sich ihre jeweiligen       exportieren und in ihre eigenen Systeme einzu-
                                                  weiteres Kapitel legt den Fokus auf die Wohnflächenreserven            Baulücken mithilfe eines geschützten Zugangs       fügen. Die Raum+ Methode wird in zahlreichen
                                                  und danach erfolgt eine Untersuchung wie die Flächen an den            anzusehen, sie zu validieren und gegebenenfalls    Städten, Landkreisen und Regionen in Deutsch-
                                                  öffentlichen Verkehr angebunden sind.                                  zu verbessern sowie zu ergänzen.                   land, sowie in mehreren Gemeinden und Kan-
                                                                                                                                                                            tonen in der Schweiz angewendet (siehe Ab-
                                                                                                                     •   Die Raum+ Methode wurde an der Universität         bildung 1).
                                                                                                                         Karlsruhe ausgearbeitet und an der Eidgenös-
                                                                                                                         sischen Technischen Hochschule in Zürich wei-
                                                                                                                         terentwickelt. Sie erlaubt es, neben einer rein
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 8

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 9
                                                  Die Erhebungen des Observatoire de l’Habitat wa-                                 Unter der Leitung der Abteilung für Raumentwick-
                                                  ren rein quantitativ. Die Raum+ Methode hat hin-                                 lung und mit Beteiligung des Wohnungsbauminis-
                                                  gegen den großen Vorteil, dass durch ein Erhebungs-
                                                  gespräch mit den Gemeinden die einzelnen Flächen
                                                                                                                                   teriums wurden beide Prozesse 2019 zusammen-
                                                                                                                                   geführt und eine neue Arbeitsgemeinschaft ge-
                                                                                                                                                                                                                                                    Raum+
                                                  nicht nur validiert, sondern auch qualitativ bewer-                              gründet. Die geplante Flächenerhebung des Obser-                                                                 Kooperativ und
                                                  tet werden können. Die interaktive Plattform er-                                 vatoire de l’Habitat wurde somit an die Raum+
                                                  möglicht den Gemeinden neben einem kartogra-                                     Methode angepasst und gemeinsam mit dem Büro                                                                     dialogorientiert
                                                  phischen Zugang auf die Siedlungsflächenreserven                                 ProRaum Consult duchgeführt.
                                                  auch die Möglichkeit, diese aktiv zu bearbeiten.
                                                                                                                                   Die Arbeiten von LISER werden einerseits durch das
                                                  Im Auftrag der Abteilung für Raumentwicklung                                     Observatoire de l’Habitat in Zusammenarbeit mit        1.2 Grundsätze der Raum+ Methode
                                                  (Département de l’aménagement du territoire –                                    dem Wohnungsbauministerium und anderseits
                                                  DATer) des Ministeriums für Energie und Raument-                                 durch das Observatoire du Développement spatial        Die Raum+ Methode hat das Ziel, einen flächende-     die räumliche Verteilung und die qualitativen Merk-
                                                  wicklung, hat das Büro ProRaum Consult 2018 ein                                  in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Raument-       ckenden Überblick der Gesamtsiedlungsreserven        male sowie die Verfügbarkeit und die Mobilisierungs-
                                                  Pilotprojekt in neun Gemeinden durchgeführt. Die                                 wicklung durchgeführt.                                 zu schaffen. Anhand eines einheitlichen Datenmo-     hindernisse der Siedlungsflächenreserven zu er-
                                                  Raum+ Methode konnte somit an Luxemburg und                                                                                             dells wird eine vergleichbare Flächenübersicht       fassen. Somit wird eine Grundlage für ein Monitoring
                                                  seine spezifischen Bedürfnisse angepasst werden.                                                                                        sämtlicher Gemeinden erstellt. Die Siedlungsflä-     der Siedlungsflächenreserven geschaffen. Die re-
                                                                                                                                                                                          chenreserven werden strukturiert erfasst und um-     sultierenden Daten ermöglichen ein gezieltes und
                                                  Abbildung 1: Durchgeführte Raum+ Projekte                                                                                Einführung     fassen sämtliche bebaubare Flächen innerhalb des     differenziertes Siedlungsflächenmanagement,
                                                                                                                                                                                          Bauperimeters (wobei zwischen einer Entwicklung      unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten.
                                                                                                                                                                                          innerhalb und außerhalb des Siedlungskörpers
                                                       Projekt                                    Kommunen    Stand
                                                                                   Projekt              Kommunen                Stand                                                     unterschieden wird).                                 Die drei wesentlichen Grundsätze des Raum+ An-
                                                                          +
                                                       Raum+ Baden-
                                                                Raum Baden-Wür�emberg                                422            2007
                                                                                                                                                                                                                                               satzes sind die Kooperation, die Fortschreibungs-
                                                                                          422                         2007
                                                       Württemberg
                                                                Kanton Basel-Landscha� (CH)                           86            2007
                                                                     Raum+ Rhein-Neckar                               66            2009                                                  Das Ziel dieser Vorgehensweise ist es, in direkter   fähigkeit und die Aktionsorientiertheit.
                                                       Kanton Basel-Landschaft
                                                       (CH)
                                                                Kanton Tessin (CH)                86                  2007
                                                                                                                       5            2009                                                  Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Anzahl,
                                                                     +
                                                                     Raum Rheinland-Pfalz                        166 (20)         2010/15
                                                       Raum+ Rhein-Neckar
                                                                Raum+ Ostwür�emberg               66                  2009 2011/14/17/2
                                                                                                                      53
                                                                                                                                       0
                                                       Kanton Tessin  (CH) Chur
                                                                 Agglomera�on              (CH)   5                   2009
                                                                                                                      17            2011
                                                                     Kanton St. Gallen                       86 (bzw. 77)    2011/14/17
                                                       Raum+ Rheinland-Pfalz                      166 (20)            2010 / 15
                                                                     Kanton Wallis (CH)                               15        2010-2014                                                 Abbildung 2: Grundsätze des Raum+ Ansatzes
                                                       Raum  +
                                                                 Ostwürttemberg
                                                                    Kanton Schwyz (CH)            53                  2011/14/17/20
                                                                                                                      30       2009/11
                                                                     Kanton Uri (CH)                                  20          2009/11
                                                       Agglomeration Chur (CH)                    17                  2011
                                                                     Agglo. Brig-Visp-Naters (CH)                      9          2012/13
                                                       Kanton St. Region
                                                                  GallenHannover                  86 (bzw. 77)        2011/14/17 2014
                                                                                                                      21
                                                                     Stadt Celle                                       1            2015
                                                       Kanton Wallis (CH)                         15                  2010-2014
                                                                     Raum+ Appenzell Innerrhoden (CH)                 6+            2017
                                                       Kanton Schwyz
                                                                Raum+ (CH)
                                                                      Luxemburg (Pilot) 30                            2009/112017-2018
                                                                                                                     9+1
                                                                     Region Neckar-Alb                                66            2018
                                                       Kanton Uri (CH)                            20                  2009/11
                                                                     Kanton Thurgau (CH)                              80            2018
                                                       Agglo. Brig-Visp-Naters   (CH)
                                                                  Region Nordschwarzwald 9                            2012/13
                                                                                                                      70            2019
                                                                     Raum+ Luxemburg 2020                             89          2020-21
                                                       Region Hannover                            21                  2014
                                                       Stadt Celle                                1                   2015                                                          [9]

                                                       Raum+ Appenzell
                                                                                                  6+                  2017                                                                Kooperativ und Dialogorientiert         Fortschreibungsfähig                    Aktionsorientiert
                                                       Innerrhoden (CH)                                                                                                                    Koopera�v
                                                                                                                                                                                            Koopera�v
                                                                                                                                                                                             Koopera�vundund
                                                                                                                                                                                                          undDialogorien�ert
                                                                                                                                                                                                               Dialogorien�ert
                                                                                                                                                                                                               Dialogorien�ert     Fortschreibungsfähig
                                                                                                                                                                                                                                    Fortschreibungsfähig
                                                                                                                                                                                                                                     Fortschreibungsfähig                Ak�onsorien�ert
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ak�onsorien�ert
                                                                                                                                                                                                                                                                            Ak�onsorien�ert
                                                       Raum+ Luxemburg (Pilot)                    9+1                 2017-2018                                                            Erhebungsgespräche
                                                                                                                                                                                               Erhebungsgespräche
                                                                                                                                                                                                Erhebungsgespräche                 Georeferenzierter
                                                                                                                                                                                                                                       Georeferenzierter
                                                                                                                                                                                                                                        Georeferenzierter                Merkmallisten
                                                                                                                                                                                                                                                                              Merkmallisten
                                                                                                                                                                                                                                                                              Merkmallisten
                                                                                                                                                                                          • Erhebungsgespräch                     • Georeferenzierter Datensatz
                                                       Region Neckar-Alb                          66                  2018                                                                 Unmi�elbare
                                                                                                                                                                                               Unmi�elbare
                                                                                                                                                                                                Unmi�elbareErfassung
                                                                                                                                                                                                               Erfassung
                                                                                                                                                                                                               Erfassung              Datensatz
                                                                                                                                                                                                                                       Datensatz
                                                                                                                                                                                                                                        Datensatz                        •Quan�ta�v
                                                                                                                                                                                                                                                                             Merkmallisten
                                                                                                                                                                                                                                                                              Quan�ta�v
                                                                                                                                                                                                                                                                              Quan�ta�vund  und
                                                                                                                                                                                                                                                                                             undqualita�v
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 qualita�v
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  qualita�v
                                                                                                                                                                                          •Unmittelbare
                                                                                                                                                                                             Direkter
                                                                                                                                                                                               Direkter    Erfassung
                                                                                                                                                                                                DirekterAustausch
                                                                                                                                                                                                         Austausch
                                                                                                                                                                                                          Austausch               •Web-GIS
                                                                                                                                                                                                                                     Web-GIS
                                                                                                                                                                                                                                       Web-GISfähig
                                                                                                                                                                                                                                        Web-GIS fähig
                                                                                                                                                                                                                                                  fähig
                                                                                                                                                                                                                                                   fähig                   • auswertbar
                                                                                                                                                                                                                                                                             Quantitativ
                                                                                                                                                                                                                                                                              auswertbar
                                                                                                                                                                                                                                                                              auswertbar und qualitativ auswertbar
                                                       Kanton Thurgau(CH)                         80                  2018
                                                                                                                                                                                          •Direkter
                                                                                                                                                                                             Lokales
                                                                                                                                                                                               LokalesAustausch
                                                                                                                                                                                                LokalesWissen
                                                                                                                                                                                                        Wissen
                                                                                                                                                                                                         Wissen                   •Vergleichbare
                                                                                                                                                                                                                                     Vergleichbare
                                                                                                                                                                                                                                       VergleichbareGrundlage
                                                                                                                                                                                                                                        Vergleichbare  Grundlage
                                                                                                                                                                                                                                                        Grundlage
                                                                                                                                                                                                                                                         Grundlage       •Grundlage
                                                                                                                                                                                                                                                                             Grundlage
                                                                                                                                                                                                                                                                              Grundlage
                                                                                                                                                                                                                                                                              Grundlage  für
                                                                                                                                                                                                                                                                                          fürAktionsplanung
                                                                                                                                                                                                                                                                                           für
                                                                                                                                                                                                                                                                                            für
                                                       Region Nordschwarzwald                     70                  2019                                                                • Lokales Wissen                                                                   Ak�onsplanung
                                                                                                                                                                                                                                                                              Ak�onsplanung
                                                                                                                                                                                                                                                                              Ak�onsplanung
                                                       Raum Luxemburg 2020
                                                             +
                                                                                                  89                  2020-21
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 10

                                                                                                                                                                                                                                                                             Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 11
                                                   Kooperativ und dialogorientiert                                                                              1.3 Organisation und Ablauf

                                                   Besonders bei der qualitativen Erfassung der Re-      funktion ermöglicht ein plattformunabhängiges          Unabhängig der Raum+ Methode plante das Obser-         die Daten wurden in die Erhebungsplattform ein-
                                                   serven ist das Wissen und die Einschätzung der        Arbeiten mit den georeferenzierten Daten. Darüber      vatoire de l’Habitat eine neue systematische Er-       gespeist.
                                                   kommunalen Vertreter maßgeblich. Deren Wissen         hinaus garantiert die technische Umsetzung, dass       hebung der Siedlungsflächenreserven anhand des
                                                   über einzelne Flächen ist jedoch nur teilweise do-    die kommunalen Vertreter Zugriff auf die Daten         Luftbilds von 2019, um den bisherigen Dreijahres-      Die Erhebungsgespräche mit den jeweiligen Ge-
                                                   kumentiert. Daher bildet das direkte Erhebungs-       ihrer Gemeinde haben.                                  rhythmus beizubehalten. Die Neuaufstellung der         meinden wurden von ProRaum Consult durchge-
                                                   gespräch mit den örtlich Zuständigen für die Er-                                                             Flächennutzungspläne, die eine zwischen den Ge-        führt und fanden überwiegend in den Arbeitsräumen
                                                   stellung einer solchen Übersicht einen erheblichen    Diese Arbeitsplattform soll ein dezentral zugäng-      meinden zeitlich versetzte Übergangsphase herbei-      der Abteilung für Raumplanung statt. Die jeweiligen
                                                   Mehrwert. In der Regel sind die entsprechenden        liches, fortschreibungsfähiges und internetgestütz-    führt, schreitet allerdings nur langsam voran. Man-    Vertreter der Gemeinde waren Bürgermeister oder
                                                   Flächen den kommunalen Vertretern bekannt und         tes Werkzeug sein, das die Einsicht und Pflege der     che Gemeinden verfügen bereits über einen neuen        Schöffen und/oder Mitarbeiter der Stadtplanung
                                                   die zu erfassenden Informationen können im Er-        Siedlungsflächenreserven mit wenig Aufwand er-         PAG, andere haben erst mit der Prozedur begonnen       oder des technischen Dienstes. In manchen Fällen
                                                   hebungsgespräch abgefragt und dokumentiert            möglicht. Mithilfe eines solchen Tools können kom-     oder stehen kurz davor. Von der Erhebung der Sied-     waren auch Vertreter des Planungsbüros der Ge-
                                                   werden. Die Ortskenntnisse der lokalen Planer und     munale Vertreter die erhobenen Daten abrufen,          lungsflächenreserven auf der Basis eines veralteten    meinde anwesend. Während der Erhebungsgesprä-
                                                   Behörden einerseits sowie eine gleich gestaltete      anpassen und ergänzen. Dies ermöglicht eine Fort-      PAGs wurde abgesehen, besonders hinsichtlich der       che waren sowohl Mitarbeiter der Abteilung für
                                                   Gesprächsführung andererseits, ermöglicht eine        schreibung der Daten, denn die gemeinsame Er-          Tatsache, dass keine georeferenzierten Daten für       Raumentwicklung als auch Mitarbeiter des Woh-
                                                   sachliche und vor allem auch eine zwischen den        hebung stellt lediglich eine Momentaufnahme der        diese Pläne existieren. Durch den langwierigen         nungsministeriums und des LISER anwesend. Ab-
                                                   Kommunen vergleichbare Übersicht der Siedlungs-       vorhandenen Gesamtsiedlungsreserven dar. Um            Prozess der Neuaufstellung des PAGs und durch          hängig von der Anzahl der Siedlungsflächenreserven
                                                   flächenreserven.                                      ein aktives Flächenmanagement betreiben zu kön-        den resultierenden Mangel an georeferenzierten         und der Größe der jeweiligen Gemeinde dauerte
                                                                                                         nen, bedarf es eines gepflegten und aktualisierten     Daten, haben sich die Erhebungsphasen der 89 von       der Informationsaustausch zwischen einer und vier
                                                   Es ist auch im Interesse der Kommunen, diese Ent-     Datensatzes.                                           102 Gemeinden über zwei Jahre erstreckt. Die Sied-     Stunden. Nach der Erhebung erfolgte eine abschlie-
                                                   wicklungsmöglichkeiten mit relativ geringem Auf-                                                             lungsflächenreserven der Gemeinden konnten nur         ßende Qualitätssicherung durch das Büro ProRaum
                                                   wand systematisch zu erfassen und als Grundlage                                                              entsprechend der Genehmigung der PAGs etappen-         Consult. Letztendlich wurden die Daten und die
                                                   für Strategien zur Entwicklung von Siedlungsflä-                                                             weise erhoben werden. Die GIS-Analyse der Daten        Resultate den Gemeinden mithilfe der digitalen
                                                   chenreserven zu nutzen. Da hier ein kooperativer      Aktionsorientiert                                      basierte folglich, je nach Gemeinde, entweder auf      Plattform passwortgeschützt zur Verfügung gestellt.
                                                   und auf Vertrauen basierender Ansatz entscheidend                                                            dem Luftbild von 2019 oder von 2020.                   Die Plattform wird durch das Büro ProRaum Consult
                                                   ist, wird die Vertraulichkeit der Daten selbstver-    Der Raum+ Ansatz ermöglicht Auswertungen der                                                                  verwaltet.
                                                   ständlich zugesichert.                                vorhandenen Siedlungsflächenreserven unabhän-          Ein erster Erhebungsblock erfolgte im Februar/März
                                                                                                         gig von den administrativen Grenzen. Damit wurde       2020 mit 24 Gemeinden, ein zweiter im Oktober
                                                   Die Ergebnisse der Erhebungen liefern eine fundier-   eine Grundlage geschaffen, die für eine einheitliche   2020 mit 21 Gemeinden. Der dritte Erhebungsblock
                                                   te Grundlage für die im Rahmen der Plangenehmi-       Betrachtung im nationalen Vergleich geeignet ist       wurde im Juni/Juli 2021 in zwei Etappen mit wei-
                                                   gungsverfahren ohnehin geforderten Gesamtflä-         und gleichzeitig eine differenzierte und sachgerech-   teren 42 Gemeinden durchgeführt. Vor dem ersten
                                                   chenbilanzen im Kontext des kommunalen Flächen-       te Lagebeurteilung der aktuellen Situation auf kom-    Erhebungsblock wurde die Methode mit zwei Pilot-
                                                   managements.                                          munaler Ebene zulässt. Darauf aufbauend, ermög-        gemeinden getestet und letzte Anpassungen vor-
                                                                                                         lichen die Resultate dieses Projektes Strategiean-     genommen.
                                                                                                         sätze für Konzepte einer nachhaltigen Siedlungs-
                                                                                                         entwicklung und bilden eine Grundlage für eine         Die Aufgabenverteilung verlief wie folgt: der erste
                                                   Fortschreibungsfähig                                  zielgerichtete Aktionsplanung. Solche Auswertungen     Arbeitsschritt, die GIS-Analyse, erfolgte durch das
                                                                                                         können mit den erhobenen Daten sowohl auf kom-         LISER mit dem Observatoire de l’Habitat und dem
                                                   Die nichtöffentliche Intranetplattform, das wesent-   munaler, teilräumlicher, thematischer als auch auf     Observatoire du Développement spatial. Dabei
                                                   liche Werkzeug des Raum+ Ansatzes, wurde im Rah-      regionaler Ebene erstellt werden. Die Fortschrei-      wurden die Siedlungsflächenreserven auf Basis der
                                                   men des Projekts für die Erfassung der Flächen im     bungsfähigkeit ermöglicht die Erfassung zeitlicher     Luftbilder und der Flächennutzungspläne erhoben
                                                   Erhebungsgespräch und für die Bereitstellung der      Attribute, die wiederum ein retroperspektivisches      und klassifiziert. Anschließend erfolgte eine Quali-
                                                   Daten an die Kommunen verwendet. Eine Export-         Monitoring der Siedlungsflächenentwicklung zulässt.    tätssicherung durch das Büro ProRaum Consult und
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 12

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 13
                                                   1.4 Vorgehen bei der Ermittlung der Siedlungsflächenreserven                                              1.4.1 GIS-Analyse und Luftbildauswertung

                                                   Die Ermittlung der Siedlungsflächenreserven erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren: Vorbereitung einer   Für die Erstellung einer Flächenübersicht werden die Siedlungsflächenreser-
                                                   GIS-Analyse, einer Luftbildauswertung, einem Erhebungsgespräch und einer Nachbereitung.                   ven in einem geographischen Informationssystem (GIS) anhand einer GIS-
                                                                                                                                                             Analyse und einer Luftbildauswertung ermittelt. Hierbei handelt es sich um
                                                                                                                                                             die Siedlungsflächenreserven, die später in den Erhebungsgesprächen mit
                                                   Abbildung 3: Vorgehensweise                                                                               den Gemeinden abgeglichen wurden.

                                                                                                                                                             Datengrundlage

                                                                                                                                                             Um die Flächen zu ermitteln, wurden fünf verschie-                    ▸ Die entsprechend dem Gesetz von 2011 auf-
                                                                                                                                                             dene digitale Datengrundlagen übereinandergelegt:                       gestellten und zum Zeitpunkt der Erhebung
                                                                                                                                                                                                                                     noch in der Genehmigungsprozedur befind-
                                                                                                                                                             •      Das offizielle Luftbild des Katasteramtes (Ad-                   lichen PAGs standen von Seiten der Gemeinden
                                                                                                                                                                    ministration du Cadastre et de la Topographie                    ebenfalls digital zur Verfügung.
                                                   GIS Analyse                       Luftbildauswertung                 Erhebungspläne                           – ACT), welches visuelle Informationen über die                ▸ Die entsprechend dem Gesetz vom 2004 auf-
                                                                                                                                                                    Bodenbedeckung gibt;                                             gestellten PAGs wurden anhand der analogen
                                                   Automatisierte Ermittlung der      Überprüfung der Daten durch         Vorbereitung der Plangrundlage                                                                             Pläne des Innenministeriums vom Observa-
                                                   unbebauten Parzellen               eine Luftbildauswertung             für das Erhebungsgespräch mit      •      der digitalisierte Katasterplan des Katasteram-                  toire de l’Habitat digitalisiert.
                                                   basierend auf GIS Daten                                                den in Schritt 1 und 2                    tes mit den Parzellengrenzen;
                                                   (Flurstücke und Gebäude)                                               ermittelten möglichen                                                                                 Mithilfe dieser Basisdaten ist es möglich, die un-
                                                                                                                          Siedlungsflächenreserven           •      der Gebäudedatensatz des Katasteramtes;                     bebauten Flächen innerhalb des Geltungsbereichs
                                                                                                                                                                                                                                eines rechtskräftigen PAG zu identifizieren. Erhoben
                                                                                                                                                             •      die Gebäudedaten aus dem LiDAR-Datensatz                    werden folglich jene Flächen, auf denen eine Be-
                                                                                                                                                                    (Light Detection And Ranging) des Katasteram-               bauung grundsätzlich möglich wäre.
                                                                                                                                                                    tes, einer 3D-Vermessung das Territorium;
                                                                                                                                                                                                                                Zuerst wurden die Gebäude aus dem Gebäudedaten-
                                                                                                                                                             •      die Flächennutzungspläne (Plan d’aménagement                satz und dem LiDAR-Datensatz automatisch mit den
                                                                                                                                                                    général – PAG) sowie Teilbebauungspläne (Plan               Parzellen und dem PAG verglichen, um die unbe-
                                                                                                                                                                    d’aménagement particulier – PAP) der Gemein-                bauten Flächen zu ermitteln. Da beide Datensätze
                                                                                                                                                                    den, welche Informationen über die Art der                  Gebäudedaten beinhalten, die jedoch nicht auf dem
                                                                                                                                                                    gesetzlich zulässigen Nutzung liefern. Da viele             gleichen Stand sind (Jahr der Erhebung, Stand der
                                                   vor Ort Gespräche                 Nachbereitung                                                                 Gemeinden sich im Prozess der Neuaufstellung                neuen und der abgerissenen Gebäude), ergänzen
                                                                                                                                                                    des Flächennutzungsplanes befinden, standen                 sie sich gegenseitig. Sämtliche Daten wurden an-
                                                   Erhebungsgespräch vor Ort          Qualitätskontrolle Plattform für                                              die PAGs je nach Gemeinde unter drei verschie-              schließend anhand einer visuellen Luftbildauswer-
                                                   (1-3 Std. pro Kommune).            die kommunalen Vertreter                                                      denen Formen zu Verfügung:                                  tung überprüft, angepasst und validiert. Des Wei-
                                                   Erhebung jeweils mit               öffnen                                                                        ▸ Die nach dem Gesetz von 2011 aufgestellten                teren wurden alle Flächen in Baulücken, Baulücken
                                                   kommunalen Vertretern                                                                                              und genehmigten PAGs standen digital zur                  „Minus“, Innenentwicklungspotenzial sowie Außen-
                                                   Besprechung der Vorerhebung                                                                                        Verfügung.                                                reserven klassifiziert1. In beiden letzteren Fällen
                                                   und Ergänzung der bebauten
                                                   oder mindergenutzten Flächen

                                                                                                                                                             1
                                                                                                                                                                 Siehe Kapitel 1.5.1: Kategorien der Siedlungsflächenreserven
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 14

                                                                                                                                                                                                                                        Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 15
                                                   wurden angrenzende Flächen mit den gleichen            biete der sektoriellen Pläne bereits in den aktuellen
                                                   Merkmalen des PAGs zusammengelegt. Somit wer-          PAGs umgesetzt worden sind, konnten die Flächen,
                                                   den die Flächen nicht auf Parzellenebene untersucht,   die momentan noch eine andere Bestimmung im
                                                   sondern auf der Ebene, auf der die Bauprojekte         PAG haben, nur unter ihrer aktuellen Bestimmung
                                                   durchgeführt werden.                                   in Betracht genommen werden. Flächen der sek-           Siedlungsflächenreserven sind in der Regel unbebaute Flächen,
                                                                                                          toriellen Pläne, die momentan noch in Grünzonen         wobei ein Gartenhaus oder ein vereinzelter Schuppen nicht als
                                                                                                          liegen, wurden nicht erfasst.                           Bebauung gilt. Parkplätze, die sich innerhalb von Wohn- oder
                                                                                                                                                                  Mischgebieten befinden, werden ebenfalls als Siedlungsflächen-
                                                   Definition der Siedlungsflächen-                       Die Abgrenzungen der einzelnen Nutzungsgebiete          reserven angesehen, während diejenigen, die in öffentlichen
                                                   reserven                                               des PAGs sind nicht mit den Abgrenzungen der Par-       Gebieten, Sport- und Erholungsgebieten oder Industrie- und
                                                                                                          zellen deckungsgleich. Eine Parzelle kann sich somit    Gewerbegebieten liegen, nicht erfasst werden. Spielplätze gelten
                                                   Siedlungsflächenreserven sind rechtlich bebau-         innerhalb mehrerer unterschiedlicher Nutzungs-          als entwickelte Flächen und stellen folglich kein Potenzial dar.
                                                   bare Flächen innerhalb der in den PAGs ausgewie-       gebiete befinden (siehe Abbildung 4). Eine Ver-         Kleinere unbebaute Flächen ohne Zugangsmöglichkeit, die sich
                                                   senen Gebiete, die urbanisiert sind oder urbanisiert   schneidung der Katasterparzellen mit dem Zoning         oft in der zweiten Reihe befinden, stellen ebenfalls keine Flächen-
                                                   werden sollen („zones urbanisées ou destinées à        des PAGs ergibt eine eigenständige Betrachtung der      reserven dar.
                                                   être urbanisées“). Demnach befinden diese sich         resultierenden Flächen. Sie bilden die Grundlage
                                                   innerhalb des Bauperimeters einer Gemeinde. Da         der Erhebung der Siedlungsflächenreserven.              Bei diesen Untersuchungen werden die einzelnen Flächen als ein
                                                   nicht alle ausgewiesenen Wohn- und Gewerbege-                                                                  Ganzes betrachtet. Des Weiteren existieren Flächen mit Verdich-
                                                                                                                                                                  tungspotenzial, d.h. Flächen, auf denen zwar schon mindestens
                                                                                                                                                                  ein Gebäude steht, aber noch eine weitere Bebauung möglich
                                                                                                                                                                  ist. Größere unbebaute Flächen werden abgetrennt und als Flä-
                                                   Abbildung 4: Unterschied zwischen den Abgrenzungen der Nutzungsgebieten des PAGs                               chenreserve betrachtet, sofern der unbebaute Teil, der direkt an
                                                   und den Parzellen                                                                                              eine Straße grenzt, ohne zusätzliche Erschließung bebaubar ist.

                                                                                                                                                                  Zu urbanisierende Flächen, auf denen ein sogenannter PAP
                                                   Überlagerung + Verschneidung                                                                                   nouveau quartier (NQ) erstellt werden muss, werden folgender-
                                                                                                                                                                  maßen behandelt: innerhalb dieser Flächen werden bereits
                                                                                                                                                                  bebaute Flächen als Flächenreserve mitberücksichtigt, wenn
                                                                                                                                                                  zum Beispiel darauf nur eine geringfügige Bebauung mit einem
                                                                                                                                                                  Wirtschafts- oder Nebengebäude besteht. Je nachdem was die
                                                                                                                                                                  Gemeinde in den späteren Gesprächen vorschlägt, können auch
                                                                                                                                                                  leerstehende oder zum Abriss vorgesehene Wohngebäude erfasst
                                                                                                                                                                  werden. Dies führt dazu, dass Flächenreserven auf NQ-Flächen
                                                                                                                                                                  zum Teil einige bebaute Flächen beinhalten.

                                                   Katasterpazellen+                   Zoning PAG                    =     Flächen                              Nach der GIS-Analyse und Luftbildauswertung wurden die be-
                                                                                                                                                                  arbeiteten Flächen gemeinsam mit ihren Merkmalen des PAGs
                                                                                                                                                                  in die Raum+ Erhebungsplattform integriert und dienten als
                                                      Wohngebiet                           Mischgebiet                           Grünzone                         Basis für die Erhebungsgespräche mit den Gemeinden.
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 16

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 17
                                                                                                                                                                1.5 Kategorien und Merkmale der Siedlungsflächenreserven

                                                                                                                                                                Im Hinblick auf die Aktivierungsmaßnahmen wurden die Siedlungsflächenreserven in vier verschiede-
                                                                                                                                                                ne Kategorien unterteilt: Baulücken, Baulücken „Minus“, Innenentwicklungspotenziale und Außenre-
                                                                                                                                                                serven. Sämtliche Flächen sind mit einer Reihe von Merkmalen charakterisiert, die entweder aus der
                                                                                                                                                                GIS-Analyse stammen oder im Erhebungsgespräch erhoben wurden.

                                                                                                                                                                1.5.1 Kategorien der Siedlungsflächenreserven
                                                                                                                  Die webbasierte
                                                                                                                                                                Folgende Abbildung gibt einen schematischen Überblick über Baulücken, Innenentwicklungspotenziale
                                                                                                                  Plattform                                     und Außenreserven.

                                                                                                                  ermöglicht es die
                                                   1.4.2 Erhebungsgespräch                                        Siedlungsflä-                                 Abbildung 5: Flächenkategorien
                                                   In den Erhebungsgesprächen mit den Gemeinden                   chenreserven
                                                   wurden alle vorbereiteten Flächenreserven einzeln
                                                   mit den kommunalen Akteuren besprochen. Die in                 online in der                                    
                                                                                                                                                                     
                                                   der GIS-Analyse und Luftbildauswertung ermittelten
                                                   Flächenreserven wurden auf Erhebungsplänen oder                Datenbank zu                                                     

                                                   gleich auf der Plattform den Anwesenden präsen-
                                                   tiert. Als Hintergrundkarten konnte der Erhebungs-
                                                                                                                  erfassen, zu
                                                   plan (PAG), das Luftbild oder die topographische               ergänzen und zu
                                                   Karte ausgewählt werden. Diese webbasierte Platt-
                                                   form ermöglicht es die Siedlungsflächenreserven                bearbeiten.
                                                   online in der Datenbank zu erfassen, zu ergänzen
                                                   oder zu bearbeiten. Die Ergebnisse konnten den
                                                   Kommunen unmittelbar nach dem Gespräch prä-
                                                   sentiert werden.

                                                   Während den Erhebungsgesprächen wurden alle          1.4.3 Nachbereitung
                                                   vorbereiteten Flächen und ihre vorhandenen Merk-
                                                   male auf ihre Richtigkeit und Aktualität überprüft   Nach den Erhebungsgesprächen wurde für die er-
                                                   und gegebenenfalls angepasst. Zudem wurden           hobenen Siedlungsflächenreserven eine Qualitäts-
                                                                                                                                                                   
                                                   weitere Siedlungsflächenreserven erfasst, die nur    kontrolle durchgeführt, bei der die Flächen auf Voll-                           ­€                   

                                                   durch Ortskenntnis ausfindig gemacht werden          ständigkeit und Plausibilität überprüft wurden. Im
                                                                                                                                                                    I nnenentwicklungspoten-                    Baulücke (BL)                              Aussenreserve (AR)
                                                   konnten (z.B. Brachflächen, leerstehende oder zum    Anschluss an die Erhebungen wurde den Gemeinden
                                                                                                                                                                     zial (IE)                               • Einzelbauplatz innerhalb des Sied-       • innerhalb des Siedlungskörpers, i.d.R.
                                                   Abriss vorgesehene Gebäude oder minder benutz-       einen Zugang auf die Raum+ Plattform ermöglicht.
                                                                                                                                                                                                               lungskörpers                               ab 2.000 m2
                                                   te Flächen). Nachvollziehbare Anpassungen wurden     Die Gemeinden können die Daten online verwenden         • unbebaute Flächen über 2.000 m2            • i.d.R. zwischen 200 und 2.000 m2         • unbebaute, minder oder falsch ge-
                                                                                                                                                                • außerhalb des Siedlungskörpers             • Keine umfassenden Schritte zum er-         nutzte, bereits bebaute Flächen (Bra-
                                                   gemeinsam im Gespräch durchgeführt, um eine          oder herunterladen und in ihre eigenen Systeme ein-     • In der Regel nicht erschlossen und für       langen der Baugenehmigung bzw.             chen) oder in absehbarer Zeit brach-
                                                                                                                                                                  die Vermarktung parzelliert
                                                   konstruktiv-fachliche Diskussion zu ermöglichen.     fügen.                                                                                                 bereits abgeschlossen                      fallende Flächen.
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 18

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 19
                                                   Baulücken                                                           Baulücken „Minus“                                                   Innenentwicklungspotenziale

                                                   Als Baulücken werden im PAG oder über einen PAP                     Baulücken „Minus“ ähneln den Baulücken, weichen                     Innenentwicklungspotenziale sind größere Flächen                    •    nicht mehr genutzte Flächen (Brachflächen),
                                                   planerisch gesicherte, aber noch unbebaute Einzel-                  aber in einem wesentlichen Punkt von ihnen ab:                      innerhalb des urbanisierten Siedlungskörpers mit in                      d.h. überbautes Gebiet, das nicht mehr genutzt
                                                   parzellen verstanden, die in der Regel bereits voll-                sie sind entweder noch nicht vollständig parzelliert                der Regel einer Fläche von über 20 Ar. Hierfür wurden                    wird;
                                                   ständig erschlossen sind. Die Baulücken werden                      beziehungsweise erschlossen oder aus rechtlichen                    angrenzende Parzellen, die innerhalb eines gleichen
                                                   unabhängig von ihrer Lage (innerhalb oder außer-                    Gründen nicht sofort bebaubar. Somit müssen die                     Gebiets im PAG liegen und die gleichen Koeffizienten                •    mögliche zukünftige Brachflächen, d.h. Flächen,
                                                   halb des Siedlungskörpers), in der Regel ab einer                   Baulücken „Minus“ entweder erst von einem Grund-                    haben (COS, CUS, CSS, DL3) zu einer Fläche zusam-                        die zurzeit noch genutzt, jedoch in naher Zukunft
                                                   Größe von 2 Ar bis etwa 20 Ar, auf einem Einzel-                    stück mit Verdichtungspotenzial abgetrennt werden,                  mengefasst. Da es sich bei den Innenentwicklungs-                        voraussichtlich nicht mehr genutzt werden.
                                                   grundstück festgelegt2. Die Mobilisierung dieser                    oder zwei kleine Teilstücke müssen zusammen-                        potenzialen um größere Flächen handelt, spielen sie
                                                   Flächen erfordert andere Instrumente und Strategien                 gelegt werden, um zu einem Baugrundstück zu                         eine bedeutsame Rolle in der kommunalen Entwick-
                                                   als die Mobilisierung größerer Flächen. Baulücken                   werden. Denkbar ist auch, dass zur Erschließung                     lung. In dieser Kategorie wurden im Rahmen von
                                                   haben nur einen Eigentümer (oder eine Eigentümer-                   ein Nachbargrundstück benötigt wird. Zusätzlich                     Raum+ folgende Arten von Potenzialen im Innen-                      Außenreserven
                                                   gemeinschaft) und die Flächen sind bereits für die                  ist es möglich, dass die Fläche in einem NQ-Gebiet                  bereich erhoben, die teilweise erst mithilfe des Er-
                                                   Nutzung parzelliert, sind erschlossen und somit                     liegt, dieses aber zu klein ist ein Innenentwicklungs-              hebungsgesprächs identifiziert wurden:                              Als Außenreserven werden Baureserven, in der
                                                   baureif. Sie stellen demnach klassische Baugrund-                   potenzial oder eine Außenreserve zu bilden. Vor                                                                                         Regel größer als 20 Ar, im Außenbereich des Sied-
                                                   stücke dar, die mit einer einfachen Baugenehmigung                  einem Baubeginn müssen also zuerst noch zusätz-                     •   (noch) unbebaute Bauflächen im Siedlungs-                       lungskörpers erfasst. Sie liegen außerhalb des weit-
                                                   bebaubar sind.                                                      liche administrative Schritte eingeleitet werden,                       körper (mit Ausnahme von Flächen, die als Grün-                 gehend bebauten Gebietes, aber innerhalb des
                                                                                                                       bevor die Fläche bebaut werden kann. Im Erhe-                           oder Freiraum dienen);                                          rechtskräftigen Bauperimeters. In der Regel sind
                                                   Im Erhebungsgespräch wird bei diesen Flächen nur                    bungsgespräch werden die gleichen Merkmale                                                                                              diese Flächen nicht erschlossen und noch nicht für
                                                   die Einschätzung zum Entwicklungsinteresse des                      erfasst, wie bei den Baulücken.                                     •   Flächen mit Verdichtungspotenzial, d.h. Flächen,                eine Bebauung parzelliert.
                                                   Eigentümers und der Eigentümertyp erfasst. Mobi-                                                                                            die nur teilweise genutzt werden bzw. für die
                                                   lisierungshindernisse entstehen zum Beispiel da-                                                                                            planerisch eine höherwertige Nutzung oder                       In einigen Fällen handelt es sich um Flächen, die
                                                   durch, dass die meist privaten Grundeigentümer                                                                                              Bebauungsdichte angestrebt wird;                                als „Zone d’aménagement différé (ZAD)“ derzeit nicht
                                                   die Baulücke nicht freigeben wollen oder zum Zeit-                                                                                                                                                          für eine kurzfristige Entwicklung vorgesehen sind,
                                                   punkt der Erhebung noch nicht dazu bereit sind.                                                                                         •   falsch genutzte Flächen, d.h. Flächen, die nicht                sondern den mittel bis langfristigen Entwicklungs-
                                                   Zusätzliche Informationen werden erst dann erfasst,                                                                                         der Nutzungszone entsprechend genutzt werden                    bedarf abdecken.
                                                   wenn andere Faktoren als das Eigentümerinteresse                                                                                            (z.B. historisch gewachsene Fehlnutzungen von
                                                   eine Entwicklung verhindern.                                                                                                                Betrieben im Wohn- bzw. Mischgebiet) und de-
                                                                                                                                                                                               ren Nutzung aus kommunaler Sicht an einen
                                                                                                                                                                                               anderen Standort verlegt werden soll;

                                                   2
                                                     Wurde in der Luftbildauswertung festgestellt, dass einzelne Parzellen, die kleiner als 2 Ar sind, sich aber beispielsweise in einem   3
                                                                                                                                                                                             COS: Coefficient d’occupation du sol – Summe der Bruttobauflächen sämtlicher Etagen in Bezug auf die Bruttofläche des Grundstücks
                                                   Reihenhausgebiet mit mehreren ähnlich großen (bebauten) Parzellen befinden, wurden diese Flächen als Baulücken mit aufgenommen,         / CUS: Coefficient d’utilisation du sol – Grundfläche des Gebäudes in Bezug auf die Nettofläche des Grundstücks / CSS: Coefficient de
                                                   um der ortstypischen Ausprägung von Parzellenzuschnitten Rechnung zu tragen. Gleiches gilt auch für Parzellen mit einer Größe über      scellement du sol – versiegelte Fläche des Grundstücks in Bezug die Nettofläche des Grundstücks / DL: Densité de logement – Zahl der
                                                   20 Ar, wenn deren städtebaulicher Kontext als Einzelbauplatz zu identifizieren ist.                                                     Wohnungen in Bezug auf die Bruttofläche des Grundstücks.
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 20

                                                                                                                                                                                                                                                Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 21
                                                   1.5.2 Merkmale der Flächen

                                                   Für die quantitativen und qualitativen Auswertungen werden
                                                   den einzelnen Flächenreserven unterschiedliche Merkmale hin-
                                                   terlegt, die entweder systematisch aus der GIS-Analyse über-
                                                   tragen oder im Erhebungsgespräch ergänzt werden. Neben all-                     1.6 Stand der Erhebung
                                                   gemeinen Informationen (z.B. Fläche, Gemeinde, Flächentyp
                                                   etc.) sind für jede Fläche Informationen über die Nutzung und                   Die Siedlungsflächenreserven der Gemeinden konnten erst dann erhoben
                                                   die Lagebeurteilung vorhanden. Die vollständigen Merkmallisten                  werden, wenn sie entweder über einen neuen genehmigten PAG verfügen,
                                                   befinden sich im Anhang.
                                                                                                                                   oder zumindest den Entwurf des PAGs eingereicht haben. Um möglichst viele
                                                   Bei der Nutzung werden alle Merkmale hinterlegt, die die pla-                   Gemeinden erheben zu können, haben sich die Erhebungen über zwei Jah-
                                                   nungsrechtlich gesicherte Nutzung bzw. die vorgesehene zu-                      re erstreckt. Im Zeitraum 2020/2021 konnten 89 Gemeinden von insgesamt
                                                   künftige Nutzung betreffen: die Ausweisung im PAG, und falls                    102 erhoben wurden. In diesen 89 Gemeinden wohnen 93% der Bevölkerung
                                                   vorhanden, die Bebauungskoeffizienten aus einem PAP NQ (COS,                    Luxemburgs.
                                                   CUS, CSS, DL), die es ermöglichen, die Wohnkapazität zu ermitteln.
                                                   Zusätzlich wurden im Erhebungsgespräch der jeweilige Planungs-
                                                   oder Verfahrensstand sowie etwaige Mobilisierungshindernisse
                                                   erfasst.                                                                        Je nach Stand des PAGs wurden unterschiedliche             schluss der Arbeiten stand der genehmigte PAG
                                                                                                                                   Basisdaten für die 89 Gemeinden benutzt.                   für fünf von diesen 34 Gemeinden zur Verfügung.
                                                   Alle unter Lagebeurteilung aufgeführten Attribute sind solche,                                                                             Diese wurden nachträglich angepasst.
                                                   die für die Lagebeurteilung notwendig werden können. Sie um-                    •   Acht Gemeinden (+ eine frühere Gemeinde einer
                                                   fassen Eigentumsverhältnisse4, die Nachfragesituation, physische                    Fusionsgemeinde) besitzen einen PAG der nach        Bei den einzelnen Gemeinden wurde jeweils das
                                                   und rechtliche Mobilisierungshindernisse, die zeitliche Verfüg-                     dem Gesetz von 2004 erarbeitet wurde. Da            aktuellste Luftbild benutzt, das zum Zeitpunkt der
                                                   barkeit und eine erste Einschätzung der Gesamtsituation. Die                        keine offizielle digitale Version besteht, wurden   Erhebung zur Verfügung stand. Bei 48 Gemeinden
                                                   Merkmale zur physischen oder rechtlichen Blockade werden                            sie vom Observatoire de l’Habitat digitalisiert.    bildet das Luftbild von 2019 die Grundlage und bei
                                                   überwiegend vorab in der GIS-Analyse ermittelt. Die Auswirkun-                                                                          41 jenes von 2020. Bei Erhebung aus Luftbildern
                                                   gen und Anmerkungen zur Mobilisierbarkeit werden anschließend                   •   Bei 47 Gemeinden stand der neue und geneh-          von 2019 wurde die Parzellengrundlage aus dem
                                                   im Dialog besprochen. Ergänzt wird dies durch die Einschätzung                      migte PAG digital zur Verfügung (davon eine         gleichen Jahr verwendet. Bei Verwendung der
                                                   der Kommune zur Mobilisierbarkeit, also ob sich die Fläche bei-                     frühere Gemeinde einer Fusionsgemeinde).            Luftbilder von 2020 stammten die Parzellendaten
                                                   spielsweise als „Selbstläufer“ ohne Weiteres entwickeln kann                                                                            aus dem Jahr 2021.
                                                   oder ob die Kommune bei einem „Problemfall“ unterstützend                       •   Bei 34 Gemeinden wurde mit dem Entwurf des
                                                   tätig werden muss. Konkretisiert wird diese Angabe dann noch                        PAGs gearbeitet, der digital zur Verfügung stand.   Da sich der Prozess der Erstellung der neuen PAGs
                                                   mit der Einschätzung über einen möglichen Mobilisierungszeit-                       Dieser Entwurf wurde beim Innenministerium          bei den restlichen Gemeinden teilweise noch hin-
                                                   raum. Für die Innenentwicklungspotenziale und Außenreserven                         eingereicht, kann sich jedoch noch auf Grund        zieht, und der zeitliche Abstand zu den zuerst er-
                                                   (siehe unten) werden mehr Attribute des Themenfeldes „Erlangung                     von Reklamationen und Verfügungen des Innen-        fassten Gemeinden zu groß wird um weiter abzu-
                                                   der Baureife“ erfasst als bei den Baulücken.                                        und Umweltministeriums ändern. Beim Ab-             warten, wird ein Zwischenstand im vorliegenden

                                                   4
                                                     Öffentliche Eigentümer wurden aufgrund der Daten des Katasteramtes erfasst,
                                                   während private Eigentümertypen von den Gemeinden mitgeteilt wurden.
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 22

                                                                                                                                                                                                                                                                        Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 23
                                                                                                                                                                                                                        Erhebungsstand
                                                                                                                                                                                                                            erhoben
                                                                                                                                                                                                                            nicht erhoben
                                                                                                                                                                                                                        Raumtypologie
                                                                                                                                                                                                                            Agglo Centre
                                                                                                                                                                                                                            Agglo Sud
                                                                                                                                                                                                                            Nordstad
                                                                                                                                                                                                                            CDA
                                                                                                                                                                                                                            Eigenentwicklungsgemeinde

                                                   Bericht erläutert. Es handelt sich somit um das                    Centre, Région Sud und Nordstad) und in den an-
                                                   Resultat von 89 von 102 Gemeinden. Es ist ange-                    deren regionalen CDAs5 (welche nicht in einer der
                                                   dacht, einen aktualisierten Bericht zu erstellen,                  drei Agglomerationen liegen), stattfinden. Neben
                                                   wenn sämtliche 102 Gemeinden auf Grund des                         diesen urbanen Zentren, die die zukünftige Ent-
                                                   neuen PAGs erhoben worden sind.                                    wicklung vorrangig aufnehmen sollen, gibt es die
                                                                                                                      Gemeinden, in denen eine sogenannte Eigenent-
                                                   Die untenstehende Karte zeigt welche Gemeinden                     wicklung vorgesehen ist. Diese meist ländlichen
                                                   erhoben worden sind. Grundlage der Karte ist die                   Gemeinden (in der Karte in grüner Farbe dargestellt)
                                                   Raumtypologie des DATer.                                           sollen nicht durch Zuwanderung von außen wach-
                                                                                                                      sen, sondern ihr Angebot für die vorhandene Be-
                                                   Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung soll in                    völkerung und deren Nachkommen optimieren.
                                                   den Gemeinden der drei Agglomerationen (Agglo

                                                   Abbildung 6: Stand der Erhebung

                                                                                                                                       Erhobene Gemeinden
                                                                                                   Anzahl Gemeinden
                                                                                                                                       Anzahl        Bevölkerung

                                                        Insgesamt                                                              102              89                 93%

                                                        Agglo Centre                                                            10               9                 98%

                                                        Région Sud                                                              11              10                 94%

                                                        Nordstad                                                                 5               5                100%

                                                        CDA                                                                     11              10                 97%       Erhebungsstand            Raumtypologie
                                                                                                                                                                                Erhoben                  Agglo Centre                       CDA
                                                        Eigenentwicklungsgemeinde                                               65              55                 85%
                                                                                                                                                                                nicht erhoben            Région Sud                         Eigenentwicklungsgemeinde
                                                                                                                                                                                                         Nordstad

                                                   5
                                                       CDA: Centre de développement et d’attraction – Entwicklungs- und Anziehungszentrum                                    Autor: MEA - DATer 2021
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 24

                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 25
                                                   DIE SIEDLUNGSFLÄCHEN-
                                                       RESERVEN 2020/2021
                                                                                                                             02.                                               Abbildung 7: Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Raumtypologie

                                                                                                                                                                                                ø 85 m2/Einwohner

                                                                                                                                                                                                                             60              Agglo Centre               1161

                                                                                                                                                                                                                             57               Région Sud               957

                                                                                                                                                                                                                     87                        Nordstad         207
                                                   Um die Erhebungsergebnisse einordnen zu können,                      den 89 untersuchten Gemeinden 5.018 ha Flächen
                                                   werden im Folgenden verschiedene Auswertungen                        vorhanden, welche auf rund 14.500 Einzelflächen
                                                   dargestellt. Zunächst erfolgt eine allgemeine ein-                   aufgeteilt sind. Umgerechnet auf die Anzahl der Ein-                                 130                                  CDA                 778
                                                   führende Übersicht, die dann in den Folgeauswer-                     wohner entspricht das 85 m2 pro Einwohner. Auf die
                                                                                                                                                                                                                                           Eigenentwicklungs-
                                                   tungen durch die Einbeziehung verschiedener                          Raumnutzer bezogen, d.h. auf die Summe der Ein-                                      129                                                                 1916
                                                                                                                                                                                                                                                gemeinde
                                                   Merkmale verfeinert wird. In den Auswertungen                        wohner und der Beschäftigten, ergibt sich eine Flä-
                                                   werden keine Einzelflächen oder einzelne Gemein-                     chenreserve von 48 m2. Im Vergleich zu anderen
                                                   den untersucht, vielmehr werden Klassen und Grup-                    Gebieten, die anhand der Raum+ Methode erhoben             140   120    100 80       60   40              20   0                        0       500       1 000      1 500   2 000
                                                   pen je nach Merkmal, Flächenkategorie oder Ge-                       wurden und von der Struktur und der Größe vergleich-                    GSR [m2 pro Einwohner]                                                         GSR [Fläche ha]
                                                   meindetypologie gebildet, um eine allgemeine                         bar sind, ist die vorhandene Fläche in Luxemburg
                                                   Übersicht der Ergebnisse zu erhalten.                                verhältnismäßig groß. So sind in der Region Neckar-
                                                                                                                        Alb (D) nur 38 m2 und im Kanton Thurgau (CH) 28 m2
                                                   Die einzelnen Gemeinden haben über die Raum+                         pro Raumnutzer verfügbar. Die Größe der Fläche ist     Nach dieser Typologie besitzt die Nordstad die                           anstreben sollten.
                                                   Plattform Zugriff auf Zusammenfassungen und                          allerdings zu relativieren, da Luxemburg das euro-     wenigsten Siedlungsflächenreserven. Hierbei ist
                                                   Auswertungen für ihr jeweiliges Gebiet und können                    päische Land mit dem stärksten Bevölkerungszu-         allerdings zu bemerken, dass die Nordstad mit nur                        Je nach Gemeinde fällt die Siedlungsflächenreser-
                                                   die eigenen Flächenreserve sichten und bearbeiten.                   wachs ist: Zwischen 2010 und 2017 stieg die Ein-       fünf Gemeinden auch den kleinsten Raum der Raum-                         ve pro Einwohner sehr unterschiedlich aus. Der
                                                                                                                        wohnerzahl um 2,34% pro Jahr. Norwegen, das Land       typologie darstellt (rund 200 ha). Dies ergibt 87 m2                     Landesdurchschnitt liegt bei 85 m2 pro Einwohner,
                                                   Im folgenden Kapitel werden die Gesamtsiedlungs-                     mit dem zweithöchsten Bevölkerungsanstieg, ver-        Flächen pro Einwohner, was dem Landesdurch-                              mit einem Minimalwert von 24 m2 und einem Ma-
                                                   flächenreserven (GSR)5 untersucht, d.h. alle Nut-                    zeichnet für den gleichen Zeitraum nur einen Zuwachs   schnitt entspricht. In den beiden anderen Agglo-                         ximalwert von 329 m2 pro Einwohner. Der Median-
                                                   zungen des PAGs innerhalb derer eine Bebauung                        von 1,4%6. Auch auf regionaler Ebene gilt diese        merationen - Südregion und Agglo Centre - liegt die                      wert (d.h. 50% der Gemeinden liegen unterhalb
                                                   möglich ist. In Kapitel 3 wird der Fokus ausschließ-                 Beobachtung: laut Eurostat ist Luxemburg auf NUTS-     durchschnittliche freie Fläche pro Einwohner deut-                       diesem Wert und 50% darüber) liegt weit über dem
                                                   lich auf die Wohnflächenreserven gerichtet.                          2 Ebene europaweit die Region mit dem größten          lich unter dem Landesdurchschnitt.                                       Durchschnitt und beträgt 119 m2 pro Einwohner. In
                                                                                                                        Wachstum (Eurostat 2010-2016).                                                                                                  den 25% der Gemeinden mit den niedrigsten Wer-
                                                                                                                                                                               Von den insgesamt etwa 5.000 ha Siedlungsflächen-                        ten liegt er unter 86 m2 pro Einwohner und in den
                                                                                                                        Die rund 5.000 ha Siedlungsflächenreserven ver-        reserven liegen etwa 46% in den drei Agglomera-                          25% der Gemeinden mit den höchsten Werten liegt
                                                   2.1 R
                                                        äumliche Verteilung der                                        teilen sich nicht einheitlich auf die 89 Gemeinden.    tionen und etwa 16% in den übrigen CDA7-Gemein-                          er über 160 m2 pro Einwohner. Einige Gemeinden
                                                       Siedlungsflächenreserven                                         Die untenstehende Graphik zeigt die unterschied-       den. Zusammengefasst befinden sich rund 3.100 ha                         haben somit sehr viele Siedlungsflächenreserven
                                                                                                                        liche Verteilung dieser Flächen nach der Raumtypo-     in den Gemeinden, in denen in Zukunft der Entwick-                       im Vergleich zu ihren jeweiligen Einwohnern. Ins-
                                                   Die Gesamtsiedlungsflächenreserven beziehen sich                     logie, rechts absolut in Hektar, links in Bezug auf    lungsschwerpunkt liegen soll. 38% der Siedlungs-                         besondere in den Eigenentwicklungsgemeinden ist
                                                   auf alle Raumnutzungen und beinhalten sowohl                         die Quadratmeter pro Einwohner.                        flächenreserven (rund 1.900 ha), sind dagegen in                         eine hohe Siedlungsflächenreserve pro Einwohner
                                                   Flächenreserven für die Wohnfunktion, für Industrie-                                                                        Eigenentwicklungsgemeinden zu verorten, die aus                          vorhanden (129 m2 pro Einwohner).
                                                   und Gewerbe, für den öffentlichen Bereich als auch                                                                          landesplanerischer Sicht eine moderate Entwicklung
                                                   für sonstige Nutzungen. Zusammengefasst sind in

                                                   5
                                                       wird im Bericht zur besseren Lesbarkeit als GSR abgekürzt
                                                   6
                                                       LISER (2018), Diagnostic du développement territorial, Observatoire du développement spatial, DATer.                    7
                                                                                                                                                                                   Centre de développement et d’Attraction
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 26

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 27
                                                                                                                                                                    Abbildung 9: Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Nutzung und Raumtypologie

                                                                                                                                                                    Agglo Centre                    798                    115 94

                                                                                                                                                                     Région Sud               391    103       319

                                                                                                                                                                       Nordstad         127

                                                         2.2 Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Nutzung                                                           CDA               444         77 150

                                                                                                                                                                           Eigen-
                                                         Die Gesamtsiedlungsflächenreserven umfassen sämtliche Nutzungsarten. Eine differenziertere Unter-          entwicklungs-                                  1 453                                181   158
                                                                                                                                                                       gemeinde
                                                         suchung zeigt, dass der größte Teil davon in Wohngebieten liegt (64%), gefolgt von Industrie- und Gewer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Fläche
                                                         begebieten (15%) sowie Mischgebieten (10%). Lediglich 6% liegen in öffentlichen Bereichen und 4% in                                                                                                                     [ha]
                                                         sonstigen Gebieten. Da sowohl in Wohngebieten als auch in Mischgebieten Wohnungen errichtet werden                         0         200   400      600      800      1.000    1.200   1.400    1.600   1.800   2.000
                                                         können, belaufen sich die Wohnflächenreserven auf drei Viertel der vorhandenen Flächen, während für
                                                         sämtliche andere Nutzungen ein Viertel der Flächenreserven verfügbar ist.
                                                                                                                                                                       Wohngebiete [HAB]                           I ndustrie und                        Öffentlicher Bereich [BEP]
                                                                                                                                                                       Mischgebiete [MIX]                           Gewerbegebiete [ECO]                  Sonstiges

                                                         Abbildung 8: Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Nutzung

                                                                                                                                                                    Die einzelnen Nutzungen können noch weiter auf-                 der Zentralität und [MIX-r] Gebiete sind vor allem
                                                                                                                                                                    geschlüsselt werden, um die genaueren Bestim-                   für landwirtschaftliche Nutzungen mit Betriebs-
                                                   Fläche [ha]

                                                                                      3.213                             518        744       325 219                mungen zu erfassen. Alle Nutzungen zusammen-                    wohnungen vorgesehen.
                                                                                                                                                                    gefasst, stellen die Wohngebiete 1 [HAB-1] („Zones
                                                                                                                                                                    d’habitation 1“) mit 51% rund die Hälfte aller Sied-            Bei den Flächenreserven der Industrie- und Gewer-
                                                       0%            10%     20%      30%     40%     50%      60%      70%      80%      90%      100%             lungsflächenreserven dar. Diese Wohngebiete haben               begebiete handelt es sich zur Hälfte um kommuna-
                                                                                                                                                                    die geringste Baudichte und bestehen vorwiegend                 le [ECO-c1] und [ECO-c2] Flächen (337 ha). Die Re-
                                                                                                                                                                    aus Einfamilienhäusern. 13% der Siedlungsflächen-               serven der regionalen und nationalen Zonen sind
                                                                 Wohngebiete [HAB]              I ndustrie und                     Öffentlicher Bereich [BEP]      reserven sind Wohngebiete 2 [Hab 2] („Zones d’ha-               fast gleich groß (zwischen 155 und 160 ha) und 92
                                                                 Mischgebiete [MIX]              Gewerbegebiete [ECO]               Sonstiges                       bitation 2“) mit überwiegend Mehrfamilienhäusern.               ha wurden in Gewerbegebieten ohne zusätzliche
                                                                                                                                                                                                                                    Spezifikation erfasst.
                                                                                                                                                                    In den Mischgebieten sind die meisten freien Flächen
                                                                                                                                                                    als urbane Mischgebiete [MIX-u] („Zone mixte urbai-             Die Flächenreserven innerhalb der sonstigen Ge-
                                                         Die untenstehende Abbildung gibt Aufschluss über die ausgewiesene Nutzung der Siedlungsflächenre-          ne“) und ländliche Mischgebiete [MIX-v] („Zone                  biete machen schließlich einen Anteil von 11% der
                                                         serven innerhalb der einzelnen Räume. In den Eigenentwicklungsgemeinden entspricht die Flächenre-          mixte villageoise“) zoniert. Flächenreserven in den             Siedlungsflächenreserven aus. Sie umfassen Son-
                                                         serve in den reinen Wohngebieten über drei Viertel der gesamten Siedlungsreserven (über 1.450 ha), in      Ortskernen [MIX-c] („Zone mixte centrale“) und in               dergebiete [SPEC], nationale Sonderzonen [SP-n],
                                                         der Südregion hingegen nur 41%. In der historisch industriel geprägten Südregion, besteht ein Drittel      ländlichen Mischgebieten [MIX-r] („Zone mixte ru-               Sport- und Erholungsgebiete [REC], Verkehrszonen
                                                         sämtlicher Siedlungsflächenreserven aus Industrie- und Gewerbegebieten (319 ha). In den CDA-Gemein-        rale“) spielen kaum eine Rolle, da sie im Vergleich             [AERO], [PORT], [GARE], sowie Zonen ohne fest-
                                                         den liegen die Flächenreserven in den Industrie- und Gewerbegebieten mit 19% der Flächenreserve leicht     zu den anderen Mischgebieten verhältnismäßig                    gelegte Nutzungen.
                                                         über dem Durchschnitt (15%).                                                                               klein sind. [MIX-c] Gebiete zielen auf eine Stärkung
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 28

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 29
                                                     Abbildung 10: Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Nutzung

                                                           Nutzung                                                                   Fläche                 Anteil
                                                                                                         HAB1                       2.574 ha                  51%
                                                           Wohngebiete
                                                                                                         HAB2                        639 ha                   13%
                                                                                                         MIX-c                         17 ha                   0%
                                                                                                         MIX-u                       254 ha                    5%                                                      Ein Teil der Siedlungsflächenreserven wurde als „Zone d’amé-
                                                           Mischgebiete
                                                                                                         MIX-v                       219 ha                    4%                                                      nagement différé“ (ZAD) zoniert. Dies sind Langzeitreserven, die
                                                                                                         MIX-r                         27 ha                   1%                                                      nicht ohne PAG-Anpassung bebaut werden dürfen, sich aber
                                                                                                                                                                                                                       innerhalb des Bauperimeters befinden. Insgesamt handelt es
                                                                                                         ECO-c1                      255 ha                    5%
                                                                                                                                                                                                                       sich hierbei um fast ein Viertel sämtlicher Siedlungsflächenre-
                                                                                                         ECO-c2                        82 ha                   2%
                                                                                                                                                                                                                       serven (22%). In den Wohngebieten ist der ZAD-Anteil mit 26%
                                                           Industrie- und Gewerbegebiete                 ECO-r                       155 ha                    3%                                                      am höchsten während er in den Mischgebieten mit 11% am
                                                                                                         ECO-n                       160 ha                    3%                                                      niedrigsten ist. Eine mögliche Erklärung für die Priorisierung der
                                                                                                         k. A.                         92 ha                   2%                                                      Mischgebiete ist ihre zentralere Lage; bei den ZAD-Wohngebieten
                                                                                                                                                                                                                       handelt es sich eher um Erweiterungsgebiete am Siedlungsrand.
                                                             Sonstiges                                                               544 ha                   11%
                                                                                                                                                                                                                       Im öffentlichen Bereich und in den Industrie- und Gewerbegebie-
                                                           Gesamtergebnis                                                          5.018 ha                 100%
                                                                                                                                                                                                                       ten liegt der Anteil der ZAD-Flächen schließlich bei jeweils 18%.
                                                         Wohngebiete

                                                                         HAB1

                                                                         HAB2
                                                                                                                                                                        Abbildung 11: Verteilung der Zone d’aménagement différé nach Nutzung

                                                                         MIX-c
                                                         Mischgebiete

                                                                         MIX-u
                                                                                                                                                                                        Wohngebiet [HAB]                                 2.380                           834
                                                                         MIX-v

                                                                         MIX-r
                                                                                                                                                                                         Mischgebiet [MIX]       462          57

                                                                        ECO-c1                                                                                          Industrie und Gewerbegebiete [ECO]       613               130
                                                   Gewerbegebiete

                                                                        ECO-c2
                                                    Industrie- und

                                                                                                                                                                                 Öffentlicher Bereich [BEP] 266         59
                                                                         ECO-r

                                                                        ECO-n
                                                                                                                                                                                                Sonstiges 186 33
                                                                          k. A.
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Fläche
                                                                                                                                                                                                                                                                                           [ha]

                                                                 Sonstiges                                                                                                                                   0          500        1.000         1.500   2.000   2.500     3.000   3.500

                                                                                                                                                          Fläche [ha]
                                                                              0 ha   500 ha   1.000 ha      1.500 ha   2.000 ha   2.500 ha     3.000 ha                    ohne ZAD 		                ZAD
Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 30

                                                                                                                                                                                                                                                                 Raum+ Siedlungsflächenreserven in Luxemburg | 31
                                                                                                                                  Abbildung 12: Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach Flächenkategorie

                                                                                                                                [Anzahl] [Fläche ha]
                                                                                                                                             GSR
                                                                                                                                                                1.431                675      148                      2.764

                                                                                                                                  GSR
                                                                                                                                                        1.661                                 9.475                                  1.777        1.602

                                                                                                                                                 0%         10%         20%    30%         40%        50%    60%     70%        80%           90%         100%

                                                   2.3 Verteilung der Siedlungsflä-                       Aus raumplane-
                                                        chenreserven nach Flächen-                                                             Innenentwicklungspotenzial (IE)                                nicht baureife Baulücke (BL-)
                                                        kategorie                                          rischer Sicht ist                   Baulücke                                                       Aussenreserve (AR)

                                                   Eine Verteilung der Siedlungsflächenreserven nach
                                                                                                           es sinnvoll, mit
                                                   Flächenkategorie zeigt, welche Flächen prioritär
                                                   entwickelt werden sollen. Aus raumplanerischer
                                                                                                           der Mobilisie-         Abbildung 13: Größe der Einzelflächen aller Nutzungsarten
                                                   Sicht ist es sinnvoll, mit der Mobilisierung der Bau-   rung der Baulü-
                                                   lücken zu beginnen, anschließend die Innenent-
                                                   wicklungspotenziale zu entwickeln und erst in einer     cken zu beginnen,

                                                                                                                                Anzahl
                                                   letzten Etappe die Außenreserven zu erschließen.
                                                                                                           anschließend die                                                     9.155                              2.126        1.446        782 519

                                                   Sämtliche Nutzungsarten zusammengefasst, be-
                                                   anspruchen die Baulücken und die Baulücken „Mi-
                                                                                                           Innenentwick-
                                                                                                                                         0%               10%      20%        30%       40%         50%     60%    70%         80%       90%           100%
                                                   nus“ mit einer Gesamtfläche von 823 ha nur 16%
                                                   der Siedlungsflächenreserve. Mit über 11.200 Einzel-
                                                                                                           lungspotenziale
                                                   flächen entsprechen sie 78% der Einzelflächen. Die      zu entwickeln                       500 ar
                                                   Außenreserven hingegen bilden flächenmäßig mit                                              10-20 ar                         50-100 ar                     200-500 ar
                                                   fast 2.800 ha die größte Kategorie, wobei diese le-     und erst in einer
                                                   diglich aus rund 1.600 Einzelflächen bestehen. In
                                                   der Regel handelt es sich hierbei um große zusam-       letzten Etappe die
                                                   menhängende Flächen, die noch nicht erschlossen
                                                   oder parzelliert sind, während die Baulücken aus
                                                                                                           Außenreserven zu
                                                   sehr vielen kleinen erschlossenen und baureifen         erschließen.
                                                   Einzelflächen bestehen.

                                                   Die Zahl der Innenentwicklungspotenzialflächen
                                                   ist vergleichbar mit der der Außenreserven, es han-
                                                                                                                                                       Eine nähere Betrachtung der Flächengröße zeigt die gleiche Tendenz:
                                                   delt sich hierbei aber um eine deutlich kleinere
                                                   Gesamtfläche. Innenentwicklungspotenziale sind                                                      63% der Einzelflächen (9.155 ha) sind kleiner als 10 Ar, während nur 7% (1.006 ha) größer
                                                   in der Regel bereits grob, oder durch vorhandene                                                    als ein ha sind. Nur 145 Flächen sind größer als 5 ha.
                                                   oder brachfallende Nutzungen, fein erschlossen
                                                   und städtebaulich abgegrenzt.
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