Insights - Büro oder Hotel? - Umnutzung als Optimierungsstrategie - Swiss Life Asset Managers
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März 2018 Insights Real Estate Büro oder Hotel? – Umnutzung als Optimierungsstrategie Coworking Spaces – Nischenmarkt im Wachstum «Grand Paris» – Städtebau als Jahrhundertwerk 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 99 06.04.18 14:02
Inhalt 3 Makroökonomie Wirtschaft und Arbeitsmärkte erholen sich weiter, Arbeitswelt mitten in der Transformation. 4 Editorial Flexibler Büromarkt in London Sehr geehrte Leserinnen und Leser Der grösste Co-working-Markt der Welt hält Lehren für europäische Der Aufschwung in Europa hat längst auch die Büroimmobilienmärkte Städte bereit. erfasst. Die Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Miet- und Kaufobjekten ist derzeit so hoch wie lange nicht und führt in vielen Märkten 6 zu einer gesteigerten Bauaktivität, wie sich zum Beispiel am Jahrhundert- projekt «Grand Paris» erkennen lässt. «Büro oder Hotel?» Immobilien an weniger attraktiven Lagen profitieren Coworking Spaces hingegen nicht automatisch vom Auftrieb an den Märkten. in der Schweiz Eigentümern und Anbietern stellt sich deshalb immer öfter die Frage nach Digitalisierung und Tertiärsektor einer sinnvollen Umnutzungsstrategie. treiben Nachfrage an. Gleichzeitig beobachten wir eine steigende Nachfrage von neuen Nutzergrup- 8 pen nach Open-Space-Lösungen und individuell gestalteten, innovations- fördernden Flächen. Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr die Arbeits- umgebung. Auch bei Firmen rückt eine flexiblere Arbeitsumgebung immer mehr in den Fokus und die Nachfrage von Co-Working-Anbietern ist steigend. Grand Paris Project Infrastrukturprogramm des Jahr- Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und neue Insights hunderts stärkt die Metropole im internationalen Wettbewerb. zum aktuellen Thema «Büromärkte». 10 Vom Büro zum Hotel Umnutzung als Optimierungsstrategie Stefan Mächler und Chance im deutschen Markt. Group Chief Investment Officer 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 2 06.04.18 14:02
Makroökonomie Wirtschaft gewinnt an Dynamik, Arbeitsformen verändern sich Europas Volkswirtschaften entwickeln sich nach wie vor besser als erwartet. Die Arbeitsmärkte erholen sich und einige Länder nähern sich der Vollbeschäftigung. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt radikal. Sylvia Walter, Senior Economist, Swiss Life Asset Managers Francesca Boucard, Economist Real Estate, Swiss Life Asset Managers Die Volkswirtschaften Europas befinden sich inmitten eines globalen Konjunktur- Wachstum Gesamtbeschäftigung seit der Jahrtausendwende, indexiert aufschwungs. Sogar Nachzügler wie Grie- 122,5 chenland, die Schweiz oder Italien nehmen 120,0 Fahrt auf. Die britische Wirtschaft entwi- 117,5 ckelte sich trotz den Brexit-Unsicherheiten besser als von vielen erwartet, allerdings 115,0 Index, Q1 2017=100 112,5 110,0 Konsumenten- 107,5 stimmung in der 105,0 Eurozone auf 102,5 100,0 höchstem Stand 97,5 seit 2000. 2000 2002 Schweiz 2004 Deutschland 2006 UK 2008 2010 Frankreich 2012 2014 2016 Quelle: Nationale Statistikämter dürfte die Wachstumsdynamik in Zukunft beinahe Vollbeschäftigung, die Arbeitslo- tor geschaffen, in dem das Arbeiten flexib- abnehmen. Die Befürchtungen eines Aus- senquote in der Schweiz (im internationa- ler, mobiler und virtueller denn je einanderbrechens der Währungsunion ha- len Vergleich schon tief) begann vor ei- geworden ist. Befristete Arbeitsverträge, ben sich seit der Wahl von Emmanuel nem Jahr zu sinken, die Arbeitslosigkeit ein wachsender Anteil gering qualifizierter Macron zum französischen Präsidenten in Frankreich (während der Krisen ver- Arbeitskräfte sowie Migrationsströme wir- im letzten Frühling abgeschwächt. Die gleichsweise am stabilsten) nimmt ab und ken sich auf den Arbeitsmarkt aus. Die Unternehmer glauben immer stärker an die Arbeitslosenquote im Vereinigten Kö- wissensbasierte Wirtschaft und der globale eine nachhaltige Erholung, und die Kon- nigreich ist entgegen allen Erwartungen Wandel erfordern rasche Anpassungen. In sumentenstimmung in der Eurozone hat so tief wie seit 42 Jahren nicht mehr. diesem Umfeld entstehen neue Herausfor- ihren höchsten Stand seit der Jahrtausend- Dementsprechend präsentiert sich derungen und Ansprüche. Aufgrund der wende erreicht. die Entwicklung der Beschäftigung (siehe damit verbundenen Veränderungen bei In Einklang mit der zunehmenden oben) vielversprechend. Aber obwohl die den physischen Arbeitsplätzen sind auch Wirtschaftsdynamik erholen sich überall Beschäftigung vielerorts Rekordhöhen er- Immobilienverwalter und Investoren ge- in Europa auch die Arbeitsmärkte, aller- reicht hat, tun sich einige Länder mit zwungen, sich den Trends anzupassen. dings nicht gleich schnell und nicht im Lohnerhöhungen schwer. Die meisten Ar- selben Ausmass. In Deutschland herrscht beitsplätze werden im Dienstleistungssek- Insights Real Estate 3 046_304_SwissLife_Insights_0118_d_EUR_s03 3 06.04.18 15:32
United Kingdom London – unaufhaltsamer Aufstieg der flexiblen Büros London ist bei flexiblen Arbeitsplätzen ein Pionier. Oft werden neue Konzepte und Modelle hier getestet, bevor sie anderswo eingeführt werden. Wie sich die Art der angebotenen Flächen entwickelt, wie sich dies auf die Anforderungen und die Nachfrage auswirkt und wie die Vermieter darauf reagieren, kann auch für alle anderen europäischen Märkte lehrreich sein. Tom Duncan, Senior Analyst, Mayfair Capital Flexible Arbeitsplätze – auch Co-working- markt für flexible Modelle, die dann auf reicht von einzelnen Geschossen bis zu oder Gemeinschaftsbüros genannt – sind andere Märkte adaptiert werden. Was heu- ganzen Gebäuden. WeWork will seinen ein wesentlicher Bestandteil des Londoner te in London geschieht, könnte also mor- Footprint 2018 verdoppeln und ist bereits Büroimmobilienmarkts. Im Jahr 2017 ent- gen auch in anderen grossen europäischen heute der grösste private Büronutzer Lon- fielen 20% des Flächenumsatzes auf solche Büroimmobilienmärkten geschehen. dons. Das Angebot insgesamt unterschei- Flächen, verglichen mit weniger als 1% im det sich stark und umfasst verschiedene Jahr 2008. Flexible Arbeitsplätze haben in- Ein vielfältiges Angebot Anbieter, die sich auf unterschiedliche zwischen einen Anteil von rund 4% an al- WeWork hat in London den Anfang ge- Nischen konzentrieren – sei es auf bestimm- len Büroflächen in London – der höchste macht und 232 000 m² angemietet bzw. te Branchen oder angelehnt an das Modell Anteil weltweit. London dient als Test- Commitments abgegeben. Das Angebot eines dienstleistungsorientierten Hotels. Umsatz flexibler Arbeitsplätze in London, 1996 bis 2017 20% 2 500 000 18% West End 16% City 2 000 000 East London 14% % des Gesamtumsatzes % des Gesamtumsatzes Umsatz (Quadratfuss) 12% 1 500 000 Quelle: Mayfair Capital / JLL 10% 8% 1 000 000 6% 500 000 4% 2% 0 0% 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2009 2013 2014 2015 2016 2017 4 Insights Real Estate 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 4 06.04.18 14:02
United Kingdom Wachstum durch verschiedene Faktoren zeren Laufzeiten bzw. ohne Langfristver- trag gegen Pauschalmiete angeheizt. London dient als Flexiblen Arbeitsplätzen fehlte es früher Dieses Segment wurde früher von den An- Testmarkt für an Auswahlmöglichkeiten. Sie boten zwar eine universale, aber auch teure, nur kurz- bietern ungenügend abgedeckt. Auch gesellschaftliche Veränderun- flexible Modelle, die fristige Lösung an. Deshalb wurden sie oft gen haben den Sektor angekurbelt. Ar- angepasst auch als Satellitenbüros, Zusatzräume oder Übergangslösungen genutzt, bis die Mie- beitskräfte sind zunehmend ungebunden und können von überall aus arbeiten. Mo- auf andere Märkte ter feste Flächen fanden. derne Arbeitsflächen müssen attraktiv angewandt werden Das hat sich nun geändert, denn die Kosten sind gesunken und die Nachfrage sein, um Talente anzulocken und deren Produktivität zu fördern. Büros müssen können. nach kürzeren Mietverträgen ist gestiegen. benutzerorientiert, komfortabel und ein- Dank Onlineplattformen können Anmie- ladend sein; die Mitarbeitenden müssen tungen flexibler Arbeitsplätze schneller wählen können, wie und wo sie arbeiten. Ausblick und einfacher abgewickelt werden. Die Als Reaktion darauf bieten flexible Ar- Die künftige Nachfrage nach flexiblen Ar- starke Beschäftigungszunahme in Klein- beitsplätze ein stark erlebnisorientiertes beitsplätzen in London ist ungewiss. Wei- unternehmen hat die Nachfrage nach kür- Umfeld. teres Wachstum setzt voraus, dass auch grosse Unternehmen das Modell überneh- men. Auch das «Durchhaltevermögen» der Moderne Büros müssen attraktiv bestehenden Klientel bei Markteinbrü- sein, um Talente anzulocken chen spielt eine Rolle. Dieses wurde noch nicht auf die Probe gestellt. Unklar ist, ob und deren Produktivität zu fördern. die Vermieter in einem weniger mieter- freundlichen Markt einem bisher uner- probten Geschäftsmodell auch so viel Platz gewährt hätten. Doch unabhängig davon: Flexible Arbeitsplätze – und mit ih- nen einhergehend auch die Erwartungen der Mieter – haben sich etabliert. Für Investoren bedeutet dies, dass sie ihre Büroflächen stärker darauf ausrichten müssen, Mieter anzulocken und auch zu halten, die Wert auf Komfort und das Nut- zererlebnis legen. Ein Bereich mit flexiblen Arbeitsplätzen innerhalb eines Büroge- bäudes kann als Plus für den Mietermix und die Angebotsbreite gesehen werden und weniger als ein Vertragsrisiko. Wenn Vermieter diese Arbeitsplätze selbst betrei- ben, entstehen ausserdem neue Ertrags- möglichkeiten. Flexible Arbeitsplätze bieten komfortable, Quelle: WeWork einladende Flächen. Insights Real Estate 5 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 5 06.04.18 14:02
Schweiz Co-working-Flächen: ein attraktives Nischensegment Co-working-Flächen sind in der Schweiz der nächste grosse Trend. Dieser ist in erster Linie auf den immer wichtigeren Dienstleistungssektor und die Digitalisierung zurückzuführen. Obwohl traditionelle Büros in naher Zukunft wohl nicht verschwinden werden, stellen Co-working- Flächen ein für Immobilieninvestoren interessantes, dynamisches Nischensegment dar. Alfonso Tedeschi, Real Estate Product & Service Manager, Swiss Life Asset Managers Anzahl Coworking Spaces nach Kanton 1 Basel 2 5 1 5 14 Zürich 3 6 1 3 Bern 1 3 9 2 3 9 1 10 Genf 2 Quelle: Coworking Switzerland/ Swiss Life Asset Managers Co-working-Flächen haben sich in den Die erste Co-working-Fläche der Schweiz einen kleinen Teil der gesamten Büroflä- letzten Jahren zu einer Alternative zu her- wurde 2007 eröffnet. Heute gibt es im che in der Schweiz aus (knapp über 0,1%), kömmlichen Büros entwickelt. Sie sind Netzwerk «Coworking Switzerland» über aber ein Blick auf stärker entwickelte nicht nur bei Freiberuflern, Kreativen und 80 solcher Zonen. Einer Studie von Wüest Co-working-Märkte verdeutlicht das un- Start-ups beliebt, sondern wegen ihrer ho- Partner zufolge werden in der Schweiz zur- genutzte Potenzial dieses Nischenseg- hen Flexibilität und ihres Kosteneinspa- zeit rund 6700 Co-working-Arbeitsplätze ments. JLL geht davon aus, dass in den rungspotenzials auch bei kleinen und mit einer Gesamtfläche von ca. 70 000 m² USA bis 2020 rund 2% der gesamten Bü- mittleren Unternehmen. angeboten. Sie machen zwar immer noch rofläche aus Co-working-Zonen bestehen 6 Insights Real Estate 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 6 06.04.18 14:02
Schweiz Kurzinterview mit Giorgio Engeli, Head of Real Estate Portfo- lio Management PAM Welche Flächen eignen sich gut als Co-working-Flächen? Zentrale Lagen, diese müssen sich nicht zwingend in Städten befinden; auch kleinere Zentren sind eine Option. Ein Quelle: Fotowerder leicht zugängliches Erdgeschoss mit hoher Visibilität und integrierte Gastro- Der Tessinerplatz in der Zürcher Innenstadt bietet eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. nomieeinrichtungen sind ideal. Welches sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren? werden. Bezogen auf die Schweiz entsprä- auch selbst betreiben und so ihre Wert- Eine gut vernetzte Community, die zum che dies der gesamten Bürofläche im schöpfungskette erweitern. Standort und Flair passt, und sich von Grossraum Zug. jener eines traditionellen Geschäftszent- Mit Investitionen in Co-working- Co-working-Lounge rums unterscheidet. Der richtige Mix Flächen können sich Immobilieninvesto- am Tessinerplatz aus zusätzlichen Dienstleistungen ist ren Zugang zu einem Nischensegment In Zürich entsteht am Tessinerplatz 7 ebenfalls wichtig. mit Aussichten auf schnelles Wachstum über eine Kooperation zwischen Swiss Life verschaffen, in dem die Renditen mit und Village Office eine Co-working-Flä- Was sind die Anlagemotive für das jenen von traditionellen Büroflächen che von ca. 500 m2. Das innovative Pilot- Engagement von Swiss Life Asset vergleichbar sind. Ausserdem kann die projekt setzt sich aus vier Hauptmodulen Managers in Coworking Spaces? Nutzung dieses vielversprechenden Miet- zusammen: Bis 2025 wird mehr als die Hälfte aller segments zur Steigerung der Vermie- – Co-working-Flächen Mitarbeitenden an mindestens zwei Tagen tungsquote auf Portfolioebene beitragen. – Workshop-Räume mit neuester die Woche keinen fixen Arbeitsplatz Das gewonnene Know-how kann zudem Technologie mehr haben. Unternehmen können mit für die Planung von herkömmlichen Bü- – Café/Bar Gemeinschaftsbüros ihren Platz und ros genutzt werden. Ein Markteintritt – Event-Location die Kosten optimieren. Co-working-Flächen kann zu Beginn in Form von Kooperatio- werden sich daher immer mehr ihren nen mit Anbietern von Co-working-Flä- Das Projekt befindet sich zurzeit in der Bedürfnissen anpassen. chen erfolgen. Zu einem späteren Zeit- Community-Entwicklungsphase. Die Er- punkt können die Investoren die Flächen öffnung ist für Herbst 2018 vorgesehen. Insights Real Estate 7 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 7 06.04.18 14:02
Frankreich Eine Stadt im Umbruch: das «Grand Paris»-Projekt Frankreichs grösstes Infrastrukturprojekt des 21. Jahrhunderts wird den Grossraum Paris in seiner Position als eine der attraktivsten internationalen Metropolen weiter stärken. Neu entstehende Geschäftsviertel werden für Mietwachstum und zusätzliche Investitions- möglichkeiten sorgen. Elie Medina, Analyst, Swiss Life REIM (France) Massive Investitionen in das Transportwe- sen und in die Stadtentwicklung sollen den Wachstumsimpuls geben, um die Stel- lung von Paris als wichtige Hauptstadt zu untermauern. Mit 200 Kilometern an zusätzlichen Linien und 68 neuen Metrostationen ist der Grand Paris Express (GPE) das ehrgei- zigste westliche Verkehrsprojekt des Jahr- zehnts. Zum GPE gehören eine Ringlinie um Paris herum, drei Linien, die neu ent- stehende Stadteile erschliessen, sowie die Verlängerung einer bestehenden Linie. Die Länge des heutigen Metronetzes wird sich damit verdoppeln. Der Bau der neuen Linien hat im Juni 2015 begonnen und soll in mehreren Etappen bis 2030 abge- schlossen sein. Das neue Netz dürfte eine positive Wirkung auf die Metropole haben. Nicht zuletzt in Hinblick auf den Brexit und die Olympischen Spiele 2024 scheint der Pariser Büromarkt mittelfris- tig auch für grösseres Mietwachstum bes- tens vorbereitet zu sein. Das «Grand Paris Express»-Netzwerk wird in Phasen eröffnet. Quelle: societedugrandparis.fr 8 Insights Real Estate 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 8 06.04.18 14:02
Frankreich Die vielverspre- chendsten Anlage- möglichkeiten bieten sich in Zonen mit besserer An- bindung durch neue Metrostationen und mit ambitiösen Quelle: Société du Grand Paris / Agence Kengo Kuma & Associates Stadtprojekten. Über 250 000 Passagiere pro Tag werden am Bahnhof «Saint-Denis Pleyel» (Architekt: Kengo Kuma) erwartet. Der GPE beinhaltet auch ein breit angeleg- in 35 Minuten. Das soll die Attraktivität verlagern. Das Projekt «Place de la Boule» tes Stadterneuerungsprojekt. Im Rahmen des Viertels, welches mit einem niedrigen vor der künftigen Metrostation spiegelt einer Ausschreibung wird über Public-Pri- Mietniveau lockt und in dem sich bereits diese Entwicklung wider: Ein Wohnblock vate-Partnerships eine Fläche von 2,1 Mil- mehrere Universitäten befinden, für inno- muss einem Bürogebäude und Einzelhan- lionen Quadratmetern mit einem Kostenvo- vative Unternehmen steigern. delsflächen weichen. lumen von insgesamt EUR 7,2 Milliarden Weitere Möglichkeiten entstehen in Der GPE ist in erster Linie für langfris- erschlossen. 41% der Fläche sind für ge- Péri-Défense – den Stadteilen, die das Bü- tig orientierte Investoren interessant, da der werbliche Nutzung vorgesehen, was neue rozentrum «La Défense» umgeben. Durch Abschluss der meisten Projekte für Mitte der Firmen und Investoren in die entstehen- die geplante Metrostation «Nanterre La 2020er-Jahre geplant ist. Der Wandel durch den Viertel locken soll. Boule» wird das Viertel angebunden. Es das Infrastrukturprojekt dürfte sich jedoch wird erwartet, dass sich die Nutzungsarten stark auf die Dynamik des Pariser Immobili- Wertschöpfungsmöglichkeiten in Richtung Gewerbe und Einzelhandel enmarkts auswirken. frühzeitig erkennen Die vielversprechendsten Investitions- Baustelle der Metrostation «Porte de Clichy». möglichkeiten bieten sich in Vierteln, in denen sich die Anbindung durch neue Me- trostationen verbessert und zeitgleich ehr- geizige Stadtentwicklungsprojekte durch- geführt werden. «Saint-Denis Pleyel», der grösste Bahnhof des Netzes, wird zwei Stadtviertel miteinander verbinden, die heute durch ausgedehnte Gleisanlagen voneinander getrennt sind. Der 45 000 m² grosse Bahnhof beherbergt ein Business Center und soll den lokalen Büromarkt ankurbeln. In Villejuif, einem Vorort im Süden von Paris, geht man davon aus, dass sich dank der neuen Metrostation «Villejuif-In- stitut Gustave-Roussy» Investmentchan- cen ergeben werden. Pendler erreichen Quelle: Société du Grand Paris / Genaro Bardy künftig die Pariser Innenstadt in 20 statt Insights Real Estate 9 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 9 06.04.18 14:02
Deutschland Revitalisierung von Bürogebäuden – eine Herausforderung für das Asset Management Zahlreiche Bürogebäude erfüllen trotz der boomenden Nachfrage nicht mehr die Anforderungen der Mieter. Investoren stellt sich die Frage nach der künftigen Nutzung, da auch konkurrierende Nutzungsarten attraktive Renditen bieten. Andri Eglitis, Head of Research, Corpus Sireo Die deutschen Bürovermietungsmärkte oder Objektzustand die Sanierung der zungsarten können dank stark gestiegener zeichnen sich durch starke Flächennach- Büros sowie alternative Nutzungen zu Mieten Alternativen bieten, z. B. durch den frage, ein immer knapperes Angebot und analysieren und die rentabelste Option grossen Bedarf an Wohnraum oder die Ex- steigende Mieten aus. Allerdings profitie- umzusetzen. pansion von Hotels. Büros stehen heute ren nicht alle Teilmärkte und Objekte, da sowohl in dezentralen als auch zentralen einige nicht mehr den Anforderungen der Künftige Nutzung hängt von einer Lagen unter Konkurrenzdruck. In Mikro- Mieter entsprechen. Die Eigentümer oder Vielzahl an Parametern ab lagen sind z. B. Image und die lokale Nach- ihre Asset Manager sind gefordert, auf Ba- Gewisse Teilmärkte werden weniger als fragesituation zu berücksichtigen, aber sis von Markt- und Wettbewerbssituation Bürostandorte nachgefragt. Andere Nut- auch das Planungsrecht, welches Nut- zungsänderungen verhindern kann. Steigenberger Hotel München. Struktur und Zustand des Objekts bieten letztlich eine Vielfalt von Nutzungs- optionen, aber auch Einschränkungen, die bis zu Abriss und Neubau des Objekts füh- ren können. Die Überlegungen reichen von Baumassnahmen, z. B. für ein flexibles Bürokonzept, über moderne Gebäude- technik bis hin zu gesetzlichen Vorschrif- ten (Energie, Brandschutz). Die Kosten für Umbau und Sanierung spielen bei der Ent- scheidungsfindung eine zentrale Rolle. Sanierungen erfor- dern individuelle Lösungen, abhängig von Markt, Standort und Gebäude- Quelle: Steigenberger Hotels AG substanz. 10 Insights Real Estate 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 10 06.04.18 14:02
Deutschland Vom Büro zum Hotel Das zur Steigenberger-Kette gehörende den. Ein solches Projekt setzt einen erfah- Ein Beispiel für eine Sanierung und Um- Hotel öffnete wie geplant im Herbst 2017. renen Asset Manager mit fundierter Kennt- nutzung bietet der frühere Hauptsitz von Dies ist nur ein Beispiel für ein beste- nis der Immobilienmärkte und Fertigkeiten Swiss Life Deutschland in München. hendes Bürogebäude, das seine Eigentü- im Projektmanagement voraus. CORPUS SIREO hat dieses als Projektma- mer während seines Lebenszyklus fordert, nager begleitet. Die Machbarkeitsstudie eine weiterhin profitable Nutzung zu fin- ergab, dass eine Umnutzung als Hotel pro- fitabler war als eine Weiternutzung des Das alte Foyer vor dem Umbau. Objekts als Bürogebäude. München ist ein beliebtes Reiseziel und verzeichnet immer mehr Hotelübernachtungen. Gleichzeitig weist der Hotelmarkt gesunde wirtschaft- liche Kennziffern auf, was zu einem Aus- bau der Hotelkapazitäten geführt hat. Der Stadtteil Schwabing hat sich zudem als Hotelstandort etabliert. Ausserdem bot die Bausubstanz ide- ale Voraussetzungen: Lobby, Aufzüge und die Gastronomieflächen konnten weitge- hend belassen werden. Dasselbe galt für die Fassade, wodurch die Investitionen in die Gebäudestruktur begrenzt blieben. Die ei- gentlichen Herausforderungen bei der Um- wandlung zum Hotel waren die Technik für Gastronomie, die Konferenz- und Fit- nessanlagen, aber auch die Einrichtung der Quelle: CORPUS SIREO Zimmer, vor allem der Einbau der Bäder. Der Frühstücksraum. Eine neue Lobby heisst die Hotelgäste nach dem Umbau willkommen. Quelle: CORPUS SIREO Quelle: CORPUS SIREO Insights Real Estate 11 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 11 06.04.18 14:02
Real Estate – Fakten und Zahlen Verwaltete und bewirtschaftete Aufteilung nach Immobilien-Sektor Vermögen (in EUR Mrd.) AuM REuA1) Büro Wohnen AuMA2) (inkl. Studentenwohnheim) 38% Einzelhandel 191,1 216,0 Logistik/Industrie = Total Hotels 24,9 31% Total Andere REuMA4) 7% 44,3 69,2 3% 5% REuM3) 16% 1) Real Estate under Administration (not included in Swiss Life AuM definition) 2) Assets under Management and Administration 3) Real Estate under Management 4) Real Estate under Management and Administration REuM EUR 44,3 Mrd. Transaktionsvolumen Immobilien Unser Anlageuniversum Kernmärkte (in EUR Mrd.) Anlagemärkte 7,1 (Durchschnitt 2015, 2016, 2017) Luxemburg UK Frankreich Deutschland Schweiz Alle Zahlen per 31. Dezember 2017, sofern nicht anders angegeben www.swisslife-am.com · www.swisslife-reim.com · www.corpussireo.com · www.livit.ch · www.mayfaircapital.co.uk Swiss Life Asset Management AG: General-Guisan-Quai 40, Postfach, 8022 Zürich, Tel.: +41 43 284 33 11, info@swisslife-am.com • Swiss Life REIM (France): 42 Allées Turcat Méry, CS 70018, 13417 Marseille cedex 8, Tel.: +33 4 91 16 60 10, contact@swisslife-reim.fr • CORPUS SIREO Holding GmbH: Aachener Strasse 186, 50931 Köln, Tel.: +49 221 399 00-0, kontakt@corpussireo.com • Livit AG: Altstetterstrasse 124, Postfach 8048 Zürich, Tel.: +41 58 360 33 33, info@livit.ch • Mayfair Capital Investment Management Ltd: 2 Cavendish Square, London W1G 0PU, Tel.: +44 20 7495 1929, info@mayfaircapital.co.uk Impressum: Herausgeber: Swiss Life Asset Management AG, General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich • Redaktion: Francesca Boucard / Swiss Life Asset Managers, Tom Duncan / Mayfair Capital, Dr. Andri Eglitis / CORPUS SIREO, Melanie Gall / Swiss Life Asset Managers, Harry Hohoff / CORPUS SIREO, Charlie Jonneaux / Swiss Life REIM (France), James Lloyd / Mayfair Capital, Elie Medina / Swiss Life REIM (France), Ibadete Mehmedi / Swiss Life Asset Managers, Alfonso Tedeschi / Swiss Life Asset Managers, Sylvia Walter / Swiss Life Asset Managers, Tobias Werner / Swiss Life Asset Managers • Layout / Design: nc ag, In der Luberzen 25, 8902 Urdorf • Fotos: Archives Swiss Life Asset Managers, Swiss Life REIM (France), CORPUS SIREO, Fotowerder, Société Du Grand Paris, Agence Kengo Kuma & Associates, Genaro Bardy, Steigenberger Hotels AG, WeWork • Erscheinungsweise: Halbjährlich Haftungsausschluss: Es wurde mit angemessener Sorgfalt vorgegangen, um die Vollständigkeit und Richtigkeit der in diesem Dokument enthaltenen Daten zu gewährleisten. Die Berechnungen von Swiss Life Asset Managers basieren unter anderem auf Daten zuverlässiger Drittanbieter. Trotzdem können Fehler und Irrtümer nicht vollständig ausgeschlossen werden. Swiss Life Asset Managers haftet nicht für Fehler und/oder für Handlungen, die im Vertrauen hierauf getätigt werden. Dieser Bericht dient ausschliesslich Informationszwecken und ist keinesfalls als Aufforderung, Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlageinstrumenten zu verstehen. 046_304_SwissLife_Insights_0118_DE_EUR 12 06.04.18 14:02
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