INTERCULTOUR Seminare 2020 Theater-Tour Seminar-Feedback - Verbands- und Fachzeitschrift für das Amateurtheater in Rheinland-Pfalz Landesverband ...
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Verbands- und Fachzeitschrift für das Amateurtheater in Rheinland-Pfalz Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V. · Ausgabe 3/2019 INTERCULTOUR Seminare 2020 Theater-Tour Seminar-Feedback VORHANG AUF 3/2019 1
IMPRESSUM MITGLIEDER DES LANDESVORSTANDES Herausgeber Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V. 1. Vorsitzender Hans Schilling, 56235 Ransbach-Baumbach Geschäftsstelle 0175-6689517 hans.schilling@theaterrlp.de Rheinstrasse 96, 56235 Ransbach-Baumbach Mobil: 0175 - 6 68 9517, E-Mail: info@theaterr|p.de 2. Vorsitzender und Geschäftsführer www.theaterrlp.de Thomas Holtkamp, 56412 Niedererbach 06485-911097 thomas.holtkamp@theaterrlp.de Bankverbindung Kreissparkasse Mayen Schatzmeisterin IBAN DE78 5765 0010 0020 0035 54 Helga Marbach, 56606 Andernach 02632-43972 02632-958784 BlC MALADE51MYN helga.marbach@theaterrlp.de Redaktion Künstlerischer Beirat Hans Schilling, Heike Lachnit Peter Ruffer, Hassloch peter.ruffer@theaterrlp.de Layout und graphische Gestaltung Dominic Maginot, Petersbächel Referentin Seniorentheater Heike Mayer-Netscher, 55130 Mainz Druck heike.mayer-netscher@theaterrlp.de Druckerei und Verlag Dietmar Fölbach, Koblenz Referentin Kinder- und Jugendtheater Auflage Cornelia Praml, 56645 Nickenich 500 Stück cornelia.praml@theaterrlp.de Titelfoto Referent Presse und Öffentlichkeitsarbeit »Teuflische Göttinnen
INHALT Anstelle eines Editorials dies- mal der „Hilferuf “ einer engagierten Theaterma- cherin. Lieber VORHANG AUF, ich frage auch bei Dir –vielleicht weißt Du je- manden, der im nächsten Jahr gerne nach Bad Kreuznach ziehen würde, um die VHS art vor ort Gruppe weiter zu leiten. Es sind ja pro Kurs weitest eben neue Kursteilnehmer – neugierig auf Theater oder endlich Zeit dafür. Und je Semester wird das dann am Ende aufgeführt und Di.+Do. ist Probe von 18 – 21 h etwa. Es geht sicher auch ein bischen anders – nur die Oberbürgermeis- terin hat gemeint ich wäre nun wohl lang genug die Leiterin und da müßte ein modernes System her. Wissen kann sie nicht so viel vom Theater, denn die z. B. Meininger Theaterform, mit der ich groß ge- worden bin, sie wird immer noch gepflegt. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten. Nur heu- te (ich kann nur Di, ich kommen nur Do. – Sprechtechnik – warum – etc. und die ganz jungen Mitmacher sind dann erst mal mit dem handy be- schäftigt etc. Aber abgesehen davon – es ist auch gut, daß ich nach 52 Jahren in KH mal aufhöre und Zeit habe, mich über gut 70 Jahre Theaterarbeit zu erfreuen, denn schon als Schulmädchen habe ich mitgemimt am Nationaltheater in Weimar – es waren nur ge- IMPRESSUM SEITE 2 samt recht magere Zeiten damals – ALSO KURZ: INHALTSVERZEICHNIS SEITE 3 WENN IHR DORT JEMANDEN WIßT; DER gerne so einen VHS-Kurs leitet, der soll sich bitte EDITORIAL SEITE 3 bei mir melden, oder Du hast die Adresse und ich THEATER-TOURI SEITE 4 -13 schreibe dahin? INTERCULTOUR SEITE 13-14 Vielen Dank für die Mühe und lieben Gruß SEMINAR-FEEDBACK SEITE 16 – 17 Inge Rossbach aus 55543 Bad Kreuznach, SEMINARE 2019 UND 2020 SEITE 18-20 Ross Straße 17 “ES WAR EINMAL” SEITE 21-22 VERANSTALTUNGSTERMINE SEITE BDAT-NACHRICHTEN SEITE VORHANG AUF 3/2019 3
THEATER-TOUR „NORWAY TODAY“ „die oase“ Amateurtheater Montabaur e.V. ihrem Leben ein Ende zu setzten und machen sich auf Elisa Schäfer und Maren Schaar muss man sehen den Weg nach Norwegen, um dort vom 600 Meter ho- hen Preikestolen-Felsen am Lysefjord in den Tod zu Mit diesem, fast schon „reißerischen“ Aufmacher titel- springen. te die Westerwälder Zeitung leider erst 2 Wochen nach Elisa (19) als May und Maren (17) als April gehen das der Premiere, Waren die Besuche während der ersten Stück mit großer Empathie an und entwickeln im Lau- Vorstellungen noch etwas verhalten, setzte nach der fe der Handlung eine wahre Berg- und Talfahrt der Presse-Veröffentlichung ein wahrer run auf die Karten Emotionen. Für beide, die schon seit Jahren zum festen ein, sodass die letzten vier Vorstellungen „rappelvoll“ Stamm der „Oasianer“ gehören, war diese Produktion waren. ein theatraler Ritterschlag, und auch das Ergebnis vor- Elisa Schäfer und Maren Schaar, beides herausragen- bildlicher Jugendarbeit. Den letzten Schliff erhielten sie de Jungmiminnen, haben sich kurzfristig im Frühjahr 2017 und 2018 bei zwei Theater-Workshops mit Dani- entschlossen, dieses anspruchsvolle 2-Personendrama ela Burkhardt, die im Haus der Oase vom Landesver- über Sinn und Sinnlosigkeit des Lebens auf die Bühne band veranstaltet wurden zu bringen.. Tatkräftig unterstützt von den Regisseuren Von Elisa werden wir uns jetzt leider für ein Jahr ver- Uwe Schaar und Oliver Lammersdorf sowie Prpben- abschieden, denn sie folgt nach dem Abi dem Ruf der souffleuse Hannelore Mies schafften die beiden es, in- Freiheit und will nun die Welt erobern, über Costa Rica nerhalb von sechs Wochen aufführungsbereit zu sein. nach Neuseeland, Australien und zurück über London Das Stück basiert auf einer wahren Begebenheit, die nach Montabaur – Gute Reise und viel Glück, komm im SPIEGEL veröffentlicht wurde und dem Autor Igor gesund wieder. Maren werden wir (hoffentlich) noch Bauersima als Vorlage diente. Die lebensmüde zwan- zwei Jahre behalten, sie ist schon wieder mitten in den zigjährige May sucht im Internet Gleichgesinnte, die Proben für die Herbstproduktion. mit ihr in den Tod gehen wollen. Sie lernt April kennen, eine Gesinnungsgenossin. Gemeinsam beschließen sie, (Hans Schilling, Foto Hans-Peter Metternich) 4 VORHANG AUF 3/2019
LES MISÉRABLES“ WERDEN LEBENDIG Amateurbühne theater am bach Elz Für die künstlerische Leiterin Genia Gütter war es ein einen Sommernachtstraum. Und wie sagte Genie Güt- langgehegter Traum, Victor Hugos „Les Misérables“ ter zum Schluß? „Es war Magie“. zu inszenieren. Und dieser Traum ist diesen Sommer Das theater am bach hatte sich der Geschichte von dem in Erfüllung gegangen. Das gesamte theater am bach armen Tagelöhner Jean Valjean angenommen, großar- wirkte daran mit, diesen Traum zu realisieren. Genia tig verkörpert von Thorben Horn, der wegen Diebstahl Gütter schrieb die dramaturgische Fassung und über 40 und Ausbruchversuchen über 14 Jahre im Gefängnis Darsteller im Alter zwischen 6 und 66 Jahren hauchten saß, bis er frei kam. Erneut bediente er sich des Dieb- den Figuren Leben ein. Auch wenn das Wetter nicht stahls und klaute das wertvolle Silber von Bischof My- immer stabil war, erlebten alle zum wiederholten Male riel (sehr gütig verkörpert von Steffen Jainta). Wieder VORHANG AUF 3/2019 5
tor Javert (hervorragend verkörpert von Holger Hastrich), der nicht daran glaubt, dass sich ein böser Mensch in einen guten Menschen wandeln kann. Daran zerbricht der Inspector am Ende auch. Die aufregende Zeit und die Juliaufstände 1832 werden von der Amateurbühne le- bendig gemacht, wenn die Studenten auf den Barrikaden gegen die Soldaten kämp- fen. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Besucher in die aufgewühlte Zeit nach Frankreich katapultiert und erlebten die Geschichte mit. Oftmals herrschte eine totale Ruhe, weil die Besucher den Atem anhielten und wissen wollten wie es wei- tergeht. Mit drei Stunden handelte es sich um ein sehr epochales Stück, doch keiner beschwerte sich darüber, sondern alle spra- chen von „kurzweilig“, „ging viel zu schnell rum“, „waren gefesselt.“ Für die Amateurbühne war es das bisher größte Projekt, bei der die junge bühne und die Erwachsenen gemeinsam auf der Bühne spielten. Daneben waren auch viele helfen- aufgegriffen behauptete er, es geschenkt bekommen zu de Hände hinter dem Stück am werkeln, um haben und der Bischof stimmt dem zu und gibt ihm zum Gelingen beizutragen. Und so schwingt ein wenig noch einen Silberleuchter oben drauf. Gemahnt ihn Wehmut mit dabei, dass nicht mehr der Ruf „Vive la aber an, damit Gutes zu tun. Und so wandelt sich Jean Revolution“ über den Hof der Neumühle schallt. Valjean zu einem rechtschaffenden Bürger, baut eine Fabrik auf, wird Bürgermeister und tut Gutes. Dabei (Heike Lachnit, tab Elz Fotos Alina Schmidt) begegnet ihm Fantine (Sarah Horn), welche ein Kind hat. Dieses ist bei den Wirtsleuten Thenadier (Heike und Lutz Lachnit) unterge- kommen, die das Kind als Magd behandeln und aus der Mutter stetig Geld heraus- pressen. Als alleinerziehende Mutter sozial verachtet, führt der Weg von Fantine nach unten – sie verkauft Haare und Zähne, landet als Pro- stituierte auf der Straße, wo sie auch stirbt. Dort begegnet sie auch Valjean und vertraut ihm das Leben ihrer Tochter Cosette an. Dieser holt sie aus den Fängen von den Then- adiers und hütet sie wie ein Schatz. Über die drei Jahrzehnte be- gegnet er auch immer wieder seinem Widersacher Inspec- 6 VORHANG AUF 3/2019
MÖRZER REZITÄTER (BDAT) „Grimms Grimmige Märchen“ – vier gnadenlose Aufführungen in der Mörzer Steinsmühle am 14. + 15. + 21. + 22. Juni. Grimm’scher Grusel wirft Schatten ins Schrumpftal Wer kennt sie nicht: Aschenputtel, Dornröschen, Rot- Gewalt, Totschlag, Niedertracht und Wahnsinn; ein käppchen, Rapunzel und das Rumpelstilzchen? Oder Treiben von Blasphemie, Obszönität und Anarchie. Die all’ die anderen schönen Kinder- und Hausmärchen Rezitäter begegneten diesem Grimm’schen Grusel mit der Gebrüder Grimm? Wirklich alle? visuellen, musikalischen und humorvollen Einlagen Ein erheblicher Teil der über 200 uralten Geschichten sowie eigenwilligen Interpretationen, die den unbehag- dürfte den Meisten völlig unbekannt sein. Doch genau lichen Vorlagen so manchen Schrecken nahmen. denen widmeten sich die Mörzer Rezitäter mit ihren In der alten Mühlenscheune präsentierte sich dazu die szenischen Lesungen im Juni 2019 in der Steinsmühle Vor-Leseecke in angenehmer Wohnzimmer-Atmo- im Schrumpftal. sphäre; mit behaglichem Kachelofen, Kronleuchter und Ausgewählt und gekonnt vorgetragen wurden neun rotem Ledersessel. Einfach märchenhaft. original Grimm’sche Geschichten: „Frau Trude“, „Des Gleich daneben erzeugten Licht und Schatten ein le- Teufels rußiger Bruder“, „Der arme Junge im Grab“, bendiges scherenschnittartiges Figurentheater zu den „Die Eule“, „Der singende Knochen“, „Die drei Feld- einzelnen Vorträgen. SchattenspielerInnen ergänzten scherer“, „Das junggeglühte Männlein“, „Das eigensin- mit faszinierenden Einlagen die Handlung und agier- nige Kind“ und „Der Hund und der Sperling“. ten mit überraschenden und teilweise lustigen Szenen Allesamt sind es Horrorszenarien aus einer Zeit, als gegen die Stimmung der doch oft grausamen Hand- Märchen noch nicht als Gute-Nacht-Geschichten vor- lungen. Mit Musik untermalt (an der Gitarre: Günther gelesen wurden, sondern als sie recht anschaulich von Ratzke) visualisierte sich so ein großartiges und ein- den Auswüchsen bitterer Armut oder willkürlicher drucksvolles Märchen-Spektakel. Herrschaft erzählten. Hier zeigt sich eine Orgie von Eine herausragende Rolle spielte dazu das ganz rechts VORHANG AUF 3/2019 7
von der Bühne stehende leicht renovierungsbedürfti- und fröhlichen Gesichtern. ge Fachwerkhaus: war ein Märchen zu Ende, öffneten Dann ging das Licht aus, und wenn sie nicht gestorben sich die Klappläden im Obergeschoss und zwei Herren sind (ganz sicher nicht – am Rumpelpilzgericht), dann (Jürgen Moteka und Jörg Wiederhold) gaben ihre Sicht spielen sie noch heute. auf das Vorhergehende preis. Mit hessischem Akzent Info und Fotos: mm-moerz.de kommentierten die verkappten Gebrüder Grimm nicht Fotos: Helmut von Scheven immer politisch kor- rekt, durchaus ane- ckend sozialkritisch, doch immer hoch- aktuell ihre – schein- bar – eigenen Werke. Diese Einlagen rette- ten die Zuhörer stets in dem Moment, an dem das Unfassbare ins Unmögliche zu kippen drohte. Hingerissen zwi- schen Albtraum und Ausgelassenheit quittierte das Pub- likum die Inszenie- rungen der Rezitäter (unter der Leitung von Klaus Groß) zum Schluss mit an- haltendem Applaus 8 VORHANG AUF 3/2019
ART VOR ORT vhs-Theater Bad Kreuznach Faust am Zwingelbrunnen Viertelfest in der historischen Neustadt Bad Kreuznach ohne art vor ort ? Undenkbar. So hatte Inge Rossbach auch in diesem Jahr ihre Mimen auf den Magier, der auch in Bad Kreuznach gelebt und gewirkt haben soll, eingeschworen. Rainer und Emmanuelle Rausch schlüpften in die Rol- len von Magister Faust und seiner Magd Kathi. Das vhs-Ensemble spielte Szenen aus dem Stück „Nach- bar Faustus“ von Clemens Schneider, Regie führte Inge Rossbach. Lautstark angekündigt von Ausrufer Rolf Grundwald betrat der Magister die Szene und verwam- delte mit schwarzer Magie Sand zu Gold. Beim Umrüh- ren der Ingredienzien ließ sich Magd Kathi auch von interessierten Zuschauern unterstützen – denn, wer möchte nicht mitwirken, wenn es darum geht Gold zu machen. Ein gelungener Beitrag der Traditionsbühne zum Vier- telfest. (Hans Schilling, Fotos Inge Rossbach). VORHANG AUF 3/2019 9
PETERMÄNNCHEN Theater Westerburg „Der arme Herr Braun“ Sieben Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren zeigten genau das in wunder- voller Art und Weise auf der Bühne. Der Text ist in Reimform geschrie- ben, so dass es eine Freude war, nicht nur den jungen Schauspielern zuzu- schauen, sondern auch dem kurzwei- ligen Text zu lauschen. Nach 15 Mi- nuten löste sich das Gerücht um einen angeblichen Unfall des Herrn Braun zum Glück auf und jeder Zu- schauer konnte schmunzelnd eine Botschaft mit nach Hause nehmen. Die Bewohner der beiden Altenhei- me hatten sichtlich Spaß an der Auf- führung und dankten es den Kindern mit viel Applaus und Schokolade. Die drei für die Kinder- und Jugend- gruppe Verantwortlichen haben mit diesem Stück wieder eine tolle Ju- gendarbeit geleistet und dafür ge- sorgt, dass es auch weiterhin Theaternachwuchs gibt. Am letzten Wochenende gastierte die Kinder- und Ju- Nichtsdestotrotz braucht das Petermännchen-Theater gendgruppe des Petermännchen-Theaters am Samstag im Kinder- und Jugendbereich Verstärkung, besonders und am Sonntag in je einem Altenheim in Westerburg suchen wir männlichen Nachwuchs, jedoch nicht nur. und Montabaur mit ihrem neuen Stück „Der arme Herr Wer also Lust am Theaterspielen hat, wendet sich bitte Braun“. Wer hat nicht schon selbst erlebt, wie schnell an uns per E-Mail an aus einem kleinen Missgeschick ein Gerücht mit gro- Jugendtheater@petermaennchen-theater.de – wir freu- ßen Folgen wird. en uns auf euch! „DIE FINDLINGE“, BENDORF „Auf die Plätze (heimat)los“ Festspiele am Rheinblick in Bedorf Ich liebe meine Heimat weil ... dort gutes Theater ge- macht wird. Die Findlinge spielen zum 10 jährigen Jubiläum eine bitter-ironische Satire bei den Festspielen am Rhein- blick in Bendorf. „Ich liebe meine Heimat weil ...“, so steht es auf einer Karte, die die Zuschauer am Eingang des Festspielgelän- de in Bendorf erhalten. Jeder hat die Möglichkeit seine Gedanken schweifen zu lassen, seine Sicht auf Heimat aufzuschreiben und auszuhängen. Schon hier wird klar, was sich nachher auch auf der Bühne herausstellt. 10 VORHANG AUF 3/2019
Heimat, ist ein sehr individueller Begriff. je Relevanz zu haben scheint, wenn der Begriff Hei- Die progressive late-night-Moderatorin Julia von mat inflationär als Etikett gebraucht wird. Mölken hat sich vorgenommen, die politischen An- Am Ende kann wahrscheinlich jeder nur ganz per- sichten des Heimatminister Dr. Heinz Braunacker sönlich für sich selbst beurteilen, was Heimat bedeu- innerhalb ihrer Show zu demontieren. Was sie nicht tet. weiß ist, dass eben dieser Heimatminister seine ge- Am Abend der Premiere war eine Zuschauerreakti- samte Familie mit in ihr Studio bringt, um seine Sicht on: „ich liebe meine Heimat, weil dort gutes Theater auf Heimat zu untermauern. Was Rr. Braunacker gespielt wird.“ nicht weiß, ist, dass die Familie hinter seinem Rü- cken ihre ganz eigenen Form von Heimat auslebt. Er- (Text: Christiane Brühl Fotos Findlinge) schwerend kommt hinzu, das Julias Redaktion und Heinz PR-Beraterin ei- nen speziellen Verlauf der Talkshow planen ... Genü- gend Potenzial, für einen turbulenten Schlagab- tausch zwischen den ein- zelnen Protagonisten. In Stefan Baus Satire, zei- gen die Findlinge wieder einmal ihre Wandlungs- fähigkeit und ihr Poten- tial. Das Stück bewegt sich rhythmisch zwischen witzigen und nachdenkli- chen Momenten, und na- vigiert das Publikum durch eine Fülle von un- terschiedlichsten Emoti- onen, zu einem Thema, welches heute mehr denn VORHANG AUF 3/2019 11
„die oase“ Amateurtheater Montabaur e.V. Junges Ensemble überzeugt mit Kriegssatire Nichts Ungewöhnliches bei der „OASE“, mal wieder Dann platzt Zepo, feindlicher Soldat, mitten in diese eine Premiere, bereits die zweite in diesem Jahr. Und kleinbürgerliche Idylle, wird gefangen und bald wieder doch ist man verblüfft, wenn sich der Vorhang hebt. freigesetzt, damit auch er am Picknick teilhaben kann. Nur junge Darsteller auf der Bühne und das mit einem Beide beschließen, den Krieg auf ihre Weise zu been- den.- aber spielen da die Obe- ren mit?? Und das Feldgramo- phon dudelt Ravels Bolero ... Es ist schon bemerkenswert, was die jungen Mimen unter der Leitung von Rita Krock und Gabi Wörner hier auf die Büh- ne gestellt haben. Gerade die- se Generation, die Krieg, Not und Vertreibung nur aus den täglichen Nachrichten im TV kennt, hat sich sehr intensiv mit einem unsäglichen Thema aus- einandergesetzt und in einer bravourösen Gruppenleistung demonstriert, dass der vorjäh- rige Erfolg mit dem „Gaukler- märchen“ keine „Eintagsfliege“ war – hoffentlich bleiben diese sehr ernsten und aktuellen Thema, nämlich Krieg. wunderbaren jungen Menschen der Bühne noch lange Herrscht im ersten Teil noch teilweise beklemmende erhalten. Stille im Auditorium, wenn Texte von Kästner, Tuchol- (Hans Schilling, ski und authentische Feldpostbriefe verlesen werden, Fotos Hans-Peter Metternich WZ) ein Darsteller hat sogar Tagebuchaufzeichnungen sei- nes Großvaters dabei, so wirkt das folgende, fast schon surreal anmutende Theaterstück „Picknick im Felde“ des spanischen Autors Fernando Arrabal sehr skurril. Zum Inhalt: Der Soldat Zapo erhält an der Front Besuch von Mutter und Tante, die das Ganze als einen Ausflug ins Grüße sehen und ihm zum Pick- nick einladen. Natürlich wird der Sohn inspiziert, ob Ohren gewaschen und Fingernägel sauber geschnitten sind, bevor man sich niederlässt. 12 VORHANG AUF 3/2019
Intercultour 2019 in Andernach Jugendtheaterprojekt präsentiert sich in Andernach Leonce und Lena als deutsch- französische Entdeckungsreise Theater im Keller am 21. Juli um 18 Uhr Andernach. Eine ganz neue Inter- pretation von „Leonce und Lena“ beschäftigt deutsche und franzö- sische Jugendliche auf ihrer ge- meinsamen Theaterreise „Inter- Cultour“. Das einzige Lustspiel von Georg Büchner verknüpft Ele- mente der romantischen Komödie mit jenen der politischen Satire. Wie man mit Jugendlichen aus zwei Kulturen mit verschiedenen künstlerischen Ansätzen an dieser Vorlage arbeiten kann und was da- bei auf der Bühne herauskommt, ist unter der professionellen Leitung von Rosmarie Nouhaud-Heim aus Brest/Frankreich und Christian Schröter aus Bautzen/Deutschland zu sehen am: Sonntag, 21. Juli um 18 Uhr im „Theater im Keller“, Breite Straße 108, 56626 Ander- nach. Der Eintritt ist frei. Künstlerische Impulse, interkultu- relle Begegnung, sprachliche Kom- petenzentwicklung und ein Ken- nenlernen der jeweiligen Kultur mit Vernetzungspotenzial, das ist die Idee hinter dem deutsch-fran- zösischen Projekt InterCultour. So steht beim ersten Teil der Reise vom 15. bis 22. Juli in Neuwied-En- gers und Andernach auch ein Be- such des größten Kaltwassergey- sirs der Welt auf dem Programm. Nach der öffentlichen „Zwischen- präsentation“ ihrer Workshoper- gebnisse in Andernach sind die Jugendlichen bis zum 29. Juli im Théâtre de la Roele InterCultour wurde 2013 von den Partnerverbänden in Villers-lés-Nancy zu Gast. BDAT und FNCTA erfolgreich gestartet und fin- Veranstalter dieser Begegnung sind der Bund Deut- det seitdem jährlich in unterschiedlichen Regionen scher Amateurtheater (BDAT) und der französische Deutschlands und Frankreichs statt. Partnerverband Fédération Nationale des Compag- nies de Théâtre et d’Animation (FNCTA) in Koopera- tion mit dem Landesverband Amateurtheater Rhein- land-Pfalz. VORHANG AUF 3/2019 13
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Seminar – Feedback Komik fängt im Körper an Workshop mit Susanne Schmitt vom 13.04. bis zum 15.04.2019 Unser Workshop startet bei Sonne, Schnee- und Blüten- regen, also bei wirk- lich „komischem“ Aprilwetter. Wir sind 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sichtlich Lust haben, sich mit dem Thema Komik auseinander- zusetzen. Doch auch ein Lehr- gang zum Thema Komik beginnt mit einem gewohnten Warm Up wie dem Ausschütteln ein- zelner Körperteile (Füße, Waden, Hän- de Hintern etc.), dem Kreuz- und Querlau- fen in unterschiedli- chen Tempi. Doch bald schon werden komische Ele- sollen, so als ob sie zu Klonen dieser Person würden. mente eingebaut, wenn z. B. ein einzelnes Körperteil Nach einer Weile tritt diese Person aus der Gruppe he- die Führung übernehmen soll. Besonders komisch wir- raus und schaut sich ihre Klone an, was schon einen kende Bewegungen entstehen, weil wir davon ausgehen komischen Effekt hat, da man sich selbst nicht beim sollen, dass dieses Körperteil vielleicht verrückt spielt. Gehen beobachtet und überraschende Dinge entdeckt, Hier wird schon ein Element der Komik deutlich, näm- wie ein einseitiges Schwingen des Armes oder ein stän- lich das Unerwartete. Als weiterführende Aufgabe ah- diges Schütteln der Haare. Danach sollen die Klone men wir nach, was sich im Raum befindet, sei es die ein Detail des Ganges übertrieben darstellen, z.B. das „unfreiwillig komische“ Lampe, deren Ästhetik immer Schwingen des Armes, den Hüftschwung, die Kopfbe- wieder thematisiert wurde, eine Teil des Bodenparketts wegung. oder ein Bildmotiv. Doch zunächst beschäftigen wir uns mit der Wirkung Im 2. Schritt ahmen wir heimlich nach, was die ande- unnatürlicher Tempi, indem wir einen Wettlauf in Zeit- ren machen und ahmen auch weiterhin Dinge aus dem lupe durchführen, bei dem es eigentlich darum geht, Raum nach, und in einem 3. Schritt ahmen wir nach, wer als Letzter ins Ziel kommt, aber das Ziel dennoch ahmen heimlich nach und ganz offensichtlich. In Drei- erreicht werden soll. Die Teilnehmerinnen und Teil- ergruppen werden diese Anweisungen zur Szenenim- nehmer starten zur Musik „Conquest of paradis“ und provisation genutzt, die vor allem dann komisch wirk- sollen dabei immer wieder ins Publikum blicken, was ten, wenn etwas Unerwartetes passierte, z.B. aus dem die komische Wirkung der Bewegung, der Mimik und bewussten Nachahmen eine Choreographie von seltsa- des entstehenden Kampfes noch unterstützt. men Bewegungen in der Gruppe wurde. Am Nachmittag gibt es verschiedene Aufwärmübun- Das Thema Bewegung und Nachahmung steht auch gen, die das Thema der Übertreibung vorbereiteten, im Zentrum der folgenden Übung, bei der wir uns in dazu kommt eine weitere Technik, die wir einübten: Dreiergruppen zusammenfinden sollten und zwei den der „verwunderte Blick“ Die Nase führt dabei die Gang der dritten Person genau wie möglich kopieren Kopfbewegung und die Augen sind fest. Zu zweit übten 16 VORHANG AUF 3/2019
wir diese – nicht so einfache – Technik und ergänzten sie durch den sogenannten „Double Take“, dem zwei- maligen Hinschauen. Um- gesetzt wird diese Technik von den Spielern Marion und Willi in ihrer Szene mit der Flipstüte. Trotz Wil- lis Bitten und Flehen und herzerweichenden Blicken, bleibt Marion eisern und kaut genüsslich auf ihren Flips, wobei auch die Zeitlu- pe und das Geräusch beim Biss auf die Flips, dazu bei- trägt uns Zuschauer zum Lachen und den armen Wil- li fast zum Weinen zu brin- gen. Die Arbeit mit Hoch- und Niedrigstatus birgt ebenfalls viel Komikpotential, vor Eine weiteres Mittel zur Erzeugung von ist die Darstel- allem wenn die vermeintlichen Niedrigstatus-Spieler lung von Naivität, die wir einüben, indem wir einen dann doch den Hochstatus innehaben und umgekehrt. unbekannten Gegenstand entdecken und dabei auch Zur Übung dürfen lauter Königinnen und Könige über Übertreibung einsetzen. Im weiteren Verlauf entwi- die Bühne schreiten, während ihre Dienerinnen ihnen ckeln wir zu dritt Szenen, in denen es zum einen um mit einem Stuhl folgen, falls sich ihre Königin setzen das Entdecken, zum anderen um einen ungewohnten möchte, dabei darf die Dienerschaft nicht in das Sicht- Umgang mit dem Gegenstand gehen soll und bei denen feld der Königen treten, aber darf auch nicht verpassen, alle bisher erlernten Techniken eingesetzt werden. So falls diese sich setzen möchte. Diese Übung gipfelt in wird auf einem Bügel geritten oder mit ihm weggeflo- der Szene mit einer Königin, der vier Diener hinterei- gen, Entdeckungen in kindlicher Naivität nachgeahmt, nander das Leben schöner machen wollten, die jedoch Blicke geworfen und viel gelacht. mit keiner ihrer Dienstboten zufrieden war. Die letzte Aus dem Warm Up nach dem Mittagessen heraus ver- Dienerin war dabei besonders vorwitzig, indem sie der wandeln wir uns in verschiedene Tiere, wobei wir zu- Königin in einer unglaublichen Wortsalve sämtliche nächst gemeinsam als Katze aufwachen und uns bewe- Teesorten aufzählte, danach versprach endlich still zu gen, dann zu Kuh, Schaf, Schlange und Vogel werden, sein, um dann doch noch ein „Schmeckts! hinterher zu bevor sich jeder in ein Tier seiner Wahl verwandelt, wir schicken. den anderen als Tier begegnete, dann wieder mehr zum Zum Ausklang sehen wir uns am Abend verschiedene Mensch werden, aber tierhafte Züge oder vielleicht Tics Videoausschnitte an, um bestimmte Techniken,die wir aus unserem Tiersein behalten, z.B. die Giraffenfrau, ausprobiert haben, wieder zu entdecken. Sehr anschau- die immer mit der Zunge über ihre Lippen leckt, oder lich war dabei Rowan Atkinson, der Schauspier, der die Fliegenfrau, die nicht ruhig an einem Platz verwei- Mr Bean verkörpert, doch auch Szenen von Chaplin len kann. und Loriot zeigten bestimmte Techniken nochmal sehr Die Abschlussszenen bildeten jeweils drei Tiere auf der deutlich. Deutlich wird vor allem, welche Bedeutung Parkbank. Unvergessen bleiben die drei Giraffen, die das Timing hat. in anmutiger Langsamkeit sich hinsetzen und elegant, Den folgenden Sonntag widmen wir uns „Schlägen und aber sehr, sehr langsam die Gegend betrachteten, bis Schubsen“, wie es in komischen Filmen oder Clowns- eine irgendwann in unglaublicher Langsamkeit sagt: nummern (Slapstick) oft vorkommt und üben dazu „Schön hier“! Und was sagt der Fisch, warum er nicht verschiedene „Ohrfeigetechniken“ und das Aus-der-Ba- ins Schwimmbad geht: „Da geh‘ ich nicht rein. Da ist lance-bringen zu zweit. Chlor drin, davon kriege ich Schuppen.“ VORHANG AUF 3/2019 17
Weiterbildung – Seminare 2019 Komik fängt im Körper an Viele Bühnen in unserem Landesverband arbeiten vorwiegend an Komödien und inszenieren leichte und hinter- gründige Unterhaltungsstücke. Deshalb wollen wir euch im nächsten Jahr Gelegenheit bieten die Arbeit an der Komik in Schauspiel und Regie zu vertiefen. Dabei spielt Körperarbeit eine vordergründige Rolle. Um auf der Bühne überzeugend komisch zu sein, reicht es nicht einen lustigen Text zu sprechen. Haltung, Bewegung, Mimik und Gestik sind entscheidend wichtig für gute Komödieninszenierungen. Deshalb geht es in einigen Workshops um Clownerie. Ziel ist die Spielenden von engen Bewegungsmustern zu befreien, zum Ausprobieren verrückter Ideen einzuladen und dabei die Angst vor dem Scheitern zu verlieren. Auch 2019 wollen wir ein Doppelseminar durchführen, diesmal für Kinder und Erwachsene. Außerdem planen wir wieder ein Vor-ort-seminar für mehrere Bühnen einer Region. Dabei soll es diesmal darum gehen euch bei euren aktuellen Komödienproduktionen ganz konkret, anhand eurer Szenentexte, zu unterstützen. 19./20.10.2019: Doppelseminar Kinder/Erwachsene Jugendherberge Trier Referenten: Katrin Janser / Christian Schröter In Dir wohnt ein Clown – lass ihn auf die Bühne Gemeinsam wollen wir den Clown in uns entdecken und mit ihm die Welt bunter machen Kennt Ihr Momente, die Euch richtig komisch vorkommen? Oder auch Situationen die Euch total nerven? Würden wir dann nicht gerne einmal alle Regeln vergessen und die Welt mit den Augen eines Clowns anders betrachten wollen? Wie würden wir die gewohnten Dinge auf den Kopf stellen? Und wie finden wir diesen Clown in uns? Wie bewegen wir uns, denken und handeln wir mit einer roten Nase im Gesicht? Und was macht das mit unserer Sicht auf die Welt? Im Workshop entdecken und erwecken wir den Clown in uns. Wir probieren alle Möglichkeiten aus, alles mit unserem Gesicht und Körper zu erzählen. Wir schaffen verrückte Begegnungen und testen in einzelnen Geschich- 18 VORHANG AUF 3/2019
ten, wie uns das Clowns-Spiel in unserem Leben helfen kann. Dabei lernen wir die Grundtechniken der Clownerie, schlüpfen in verschiedene Clownstypen, sowohl mit als auch ohne Sprache. Wir probieren gemeinsam verrückte Ideen aus, um die Welt um uns zu verbuntern. kurz gesagt: wir erfinden uns mit der grenzenlose Phantasie Christian Schröter Christian Schröter beschreitet den Weg des Theaterspiels seit mittlerweile 20 Jahren. Neben dem Spiel zahlreicher Rollen in sozialkritischen Stücken sowie eigenen Märchenproduktionen trat und tritt er mit seiner eigenen Form der clownesken Pantomime auf Bühnen, Festivals und der Straße auf, so u. a. viele Jahre beim Tanz- & Folk-Fes- tival in Rudolstadt.Von 2008 bis 2012 trainierte er neben seinem Studium der Kulturgeographie die jungen Ar- tist*innen des Berliner „Circus Sonnenstich“. Im Rahmen nationaler und internationaler Theaterfestivals gibt er bis heute Workshops zu Pantomime, Clownerie, Märchentheater und theatraler Intervention. Seit Sommer 2015 ist er Teil des theaterpädagogischen Teams im stellwerk – junges Theater Weimar. Katrin Janser … …wurde in die Theaterfamilie Janser geboren, hatte ihren ersten Auftritt mit 3 Jahren und das erste Auslandgast- spiel mit 11. Sie ließ sich zur Theaterpädagogin & Schauspielerin (ZHDK - TILL) ausbilden, arbeitet an diversen Schulen als Lehrerin für Theaterimprovisation & Rhythmik, unterrichtet Module an der Universität sowie an Hochschulen und war lange Zeit Prüfungsexpertin an der „Akademie für Improvisationstheater Zürich (AFIS)“. Ferner gibt Sie Rollencoaching für professionelle Schauspieler, hat unzählige Kabarett-Programme erarbeitet und macht Regie bei diversen Amateurtheatergruppen – vom Drama bis zum Schwank. Sie hat bereits auf allen fünf Kontinenten Workshops geleitet und performd und durfte die Schweiz beim Projekt Voices r a better World in der Royal Albert Hall London, beim Internationalen Theatre Festival Chicago sowie dem Internationalen Theaterfes- tival in Rio de Janeiro vertreten. Zudem ist sie Präsidentin des Europäischen Theater Treffens EDERED (Europa- rat Strassburg) und ist im künstlerischen Beirat des Europäischen Theater Hauses Lingen. Wir bitten um Überweisung der Seminargebühr bei Anmeldung auf das Lehrgangs-Konto bei der KSK Mayen DE 30 5765 0010 0098 0414 03 Gefördert von: VORHANG AUF 3/2019 19
Save the Date 11.-13. September 2020 Lehrgangswochenende in der Jugendherberge Diez Liebe Mitgliedsbühnen und Einzelmitglieder für das kommende Jahr haben wir uns wieder etwas Besonderes einfallen lassen: Wir möchten 2020 alle Lehrgänge generationenübergreifend, am selben Wochenende, am selben Ort stattfinden lassen. Geplant sind vier Workshops die sich aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Genre (Märchen, Krimi, Komödie, Drama) mit einer bestimmten Textvorlage auseinandersetzen. Welcher Text das sein soll, wird an dieser Stelle noch nicht verraten. In einem fünften Lehrgang zum Thema Licht-Designe & Tontechnik, erhalten die Teilnehmer, die sich für diesen Workshop interessieren, die Möglichkeit, die Präsentation der anderen Workshops in „rechte Licht zu setzen“ und das passende Lichtkonzept zu entwickeln. Eine Präsentation aller Arbeitsergebnisse ist für den Abschluss des Wochenendes geplant. Neben der Arbeit am Text und der spielerischen Auseinandersetzung mit einem bestimmten Genre, erwartet Euch in Diez die Möglichkeit, auf ganz vielfältige Weise mit anderen Bühnen und Akteuren des Landesverbandes in Kontakt zu kommen und einander kennenzulernen oder bestehende Verbindungen zu beleben. Also seid dabei und haltet Euch schon jetzt den 11.-13. September 2020 frei. Alle weiteren Informationen zum Inhalt und zur Anmeldung erhaltet Ihr in der nächsten Aus- gabe des „Vorhang Auf “ oder in Kürze auf der Homepage des Landesverbands www.theaterrlp.de Wir freuen uns auf Euch Euer Vorstand 20 VORHANG AUF 3/2019
Es war einmal …? THEATERARBEIT Zur Geschichte des Amateurtheaters am Beispiel VHS Theater art vor ort Vor etwa 20 Jahren war eine Studienarbeit an der Uni Mainz ches ich leitete: „Künstlerisches Laienschaffen“. entstanden unter Leitung von Christina Niem. Es hieß da in Wir haben zunächst in der Aula der Berufsschule geprobt & der Überschrift: gespielt, Dr. K. Westermann hatte das vermittelt. 1971 fanden wir im neu erbauten Dietrich Bonhoeffer-Haus der ev. Pau- „Der Reiz liegt schon darin, daß man es selber macht.“ lusgemeinde unsere nächste Proben & Spielmöglichkeit, die Als ich um 1998 an der Uni Mainz einige Semester Volks- nach dem Umbau der Loge zum Haus des Gastes dort ent- kunde und Theater-Wissenschaft studierte, diskutierten wir stand. Wir danken in Sachen KUNST zunächst darüber „Was ist Laienspiel & was ist Amateurthe- Zu Beginn, also der „Laienspielkreis“: Es gab Märchen, Ju- ater“ gendstücke und Klassiker. Ziel war es, in Gemeinschaftsarbeit a) Es wurde zuerst die Frage gestellt, was veranlaßt Laien eine Aufführung zustande zu bringen, die sicher sein konn- dazu, einen großen Teil ihrer Freizeit mit aufwendigen Pro- te einen interessierten Zuschauerkreis zu finden – Es hieß ja ben v. Theaterstücken zu verbringen, die zumeist nicht öfter schon 1967: „Im Zeitalter der Technik verkümmern viele see- als 3x aufgeführt werden. Welche Intensionen & Motivatio- lisch-musischen Kräfte, im Laienspiel werden sie wieder le- nen bewegen dazu, Kultur selbst aktiv zu gestalten, ohne dafür bendig“ – Inzwischen ist die Digitalisierung um vieles proble- materiell entlohnt zu werden. Es wurden Gründe aufgezeigt: matischer – das „ins Theater gehen“ braucht man nicht mehr Das Gemeinschaftsgefühl, die Möglichkeit in andere Rollen – gibt es alles per Handy. zu schlüpfen, die man nie leben würde; sich selbst darzustel- Doch nun gab es den Bund deutscher Amateurtheater len, Hemmungen zu überwinden, sich auszuprobieren, Freu- (BDAT) & damit das Amateurtheater. Vorläufer des BDAT de am Rollenspiel – all das führt zu kultureller Leistung im war der „Verband der Privat-Theater-Vereine e.V“, bereits Rahmen des nichtprofessionellen Theaters – es ist spannend. 1892 in Berlin gegründet. Man hatte nun Fortbildungen, Kon- Das zum Begriff Laienspiel. takte & Vergleichsmöglichkeiten – das besserte die Lage im b) Heute sagen wir Amateurtheater (Liebhabertheater). Es Amateurbereich: zeigt wie viel Disziplin von Amateurschauspielern verlangt Im Jahr 1973 zählte das „VHS Theater“ in Bad Kreuznach wird, die z. B. in einem Volkshochschulkurs für ein Semester zu den Gründungsmitgliedsbühnen des Landesverbandes in zusammenkommen, um ein dramatisches Werk bis zur Auf- Rheinland-Pfalz. Ich war bis 2017 als künstlerische Beraterin führung zu bringen. Die Premiere zeigt dann das Ergebnis, im BDAT bundesweit tätig, & bis 2018 im L.V. RLP im Vor- inklusive Lampenfieber! stand & sorgte vor allem für die Seminare. (heute sehr mü- Es gibt die verschiedensten Themen, Ideen: sie können die hevoll: der Raum kostet, der Referent, doch die Teilnehmer kulturelle Situation z.B. der Stadt Bad Kreuznach heben. Es sehen das locker.) sollte jedenfalls ein Thema sein, das Neugier weckt, auf Neues Das Amateurtheater (zur Goethezeit Liebhabertheater) hat aufmerksam macht, Vergangenheit und Gegenwart einbindet eine weltweite Entwicklung erfahren & für uns Gastspiele und traditionsverbunden Zukunft deutlich macht, oder von nach manchen deutschen Städten ermöglicht (Berlin, Lin- Traum und Vision handelt, und voller Fantasie daher kommt, gen, Rudolstadt u.a.), und auch ins Ausland nach der Schweiz, und bei den Proben Spaß macht!!! nach Österreich, nach England & zur Partnerstadt Bourg en Bresse. Theater ist völkerverbindend! Nun zum Zeitablauf beim VHS Theater in KH Wir nennen uns jetzt VHS-Theater art vor ort – Bad Kreuz- Im September des Jahres 1967 wurde an der Volkshochschule nach. in Bad Kreuznach unter der Rubrik „künstlerisches Laien- Unser Repertoire ist vielseitig (kopierte Beilage): Lokales, Le- schaffen“ zum ersten Mal ein Kurs „Laienspiel“ angeboten. sungen, Sketche, commedia dell`arte, GedIchte zu besonde- Das erhoffte Ziel konnte bald erreicht werden, denn schon im ren Anlässen, Selbstgeschriebenes > das Alles gibt es bei art selben Jahr konnte die VHS-Theatergruppe gegründet wer- vor ort den, die aus etwa zwanzig Personen im Alter zwischen 10 und Es melden sich pro Semester neue und schon erfahrene The- 65 Jahren bestand. ater – interessierte. Immer heißt das Konzept: Alle können Ich war zu Beginn der 60iger Jahre aus Weimar gekommen, mitmachen: Es gibt nämlich nicht nur große Rollen. Erfah- habe in Halle/S. und Berlin eine Schauspielausbildung ab- rene Darsteller im Team geben Sicherheit und neue Talente solviert, & mehrere Jahres-Engagements an professionellen tauchen auf! Theatern erlebt, kam dann westwärts, und über die Künstler- Drum herum fällt eine Menge Arbeit an: Was die Bühne so agentur an das Neue Theater in Bad Kreuznach – linksrhei- braucht und was die Kostüme ausmacht, und nicht zu verges- nisch. Als das kleine Kurtheater nicht mehr finanziert werden sen die Monate vorher festgelegten Spieltermine, genügend konnte, hatte ich Engagements in Ffm, Darmstadt Verden, Reklame, ein schönes Programm, die Presse und unser ge- Hersfeld, Bruchsal, Pforzheim rzc. Es hielt mich jedoch privat liebtes Publikum! in der schönen Kurstadt & so entstand das erste Seminar, wel- VORHANG AUF 3/2019 21
Wie geht man das Projekt am besten an? Warum spiele ich Theater? A) „Theater ist auf der einen Seite einfach Spaß. Ich habe einen Es gibt: Leseprobe, Stellprobe, Kostümprobe, Stückprobe,So- enorm stressigen Beruf, und da kann ich halt einfach ausstei- loprobe, Bauprobe, Beleuchtungsprobe, Umbauprobe, Haupt- gen. In dem Moment ist es wie Urlaub. Im Urlaub ist man ein- probe, Generalprobe und dann die Aufführung. fach weg“ Wochen davor muss der Text gesucht, evtl. selbst geschrieben B) „Das Theaterspielen nimmt einen so gefangen, daß man das, werden, es wird überlegt, was bei den Arbeitsphasen anfällt was man normaler Weise machen muß, völlig aus dem Kopf und wer das macht: Die Vororganisation ist enorm! hat. Es ist praktisch ein zweites Leben“ Also: Es wird gemeinsam gelesen, der Termin ist bindend. Es C) „Also einfach aussteigen aus den alltäglichen Zwängen, und kommt die Frage: Wer spielt was! Es ist Text zu streichen & sich auf etwas ganz anderes konzentrieren, ohne das eigene Tun passend zu machen. Das gelingt in der kurzen Probenzeit bis erklären zu müssen“ zur Aufführung am ehesten, wenn alle Geduld aufbringen & D) „Ich spiele halt und ich kann nicht erklären, warum ich das zuverlässig da sind. Jeder darf mitmachen, so er nicht in den so oder so gemacht habe.“ ersten zwei Wochen absagt. Der Raum ist nicht immer optimal E) „Ich bin Amateur, ich mach das, wie es mir in den Sinn (leise Sprache und angedeutete Deko). kommt.“ Die VHS-Ausschreibung bringt rechtzeitig die Termine. (Di. F) „Der Reiz des Spielens liegt auch in einer bewußten Abwen- und Do etwa 2 Stunden) Alle, die sich gemeldet haben, sind dung vom überhandnehmenden Professionalismus und Perfek- bei der Lese probe, jeder hat ein Textbuch, man liest zuerst im tionismus“ Kreis, verbessert- G) „Im Kino kommen immer bombastischere Filme – Gerade Mancher hat sich Theaterarbeit anders gedacht, er verschwin- das Zurück zum handfesten Theater, das interessiert mich.“ det – auch aus terminlichen Gründen. Erfahrene werden ange- H) „Etwas selbst machen bedeutet auch: Es selbst fassen und sprochen, zuweilen hat auch ein Profi Zeit, es wird annonciert. verstehen können, es ist die Chance einer langsamen Aneig- Deshalb muß das geplante Stück schon vorher ein klares Kon- nung“ zept haben, mit viel dramaturgischer Arbeit im Vorfeld. i) „Historische und gesellschaftpolitische Aktionen sind wich- Pro Jahr: Im 1. Semester ist ein Lustspiel, ein Drama modern tig.“ oder klassisch angedacht, im 2. Semester hat sich Märchen ein- J) „Was an großen Schauspielhäusern läuft, ist oft abstrus, ab- gespielt (ca. 18 Proben), daneben gibt es die vielen kleineren strakt – Deshalb gehen viele Leute lieber ins Amateurtheater, Projekte, die viel Freude bringen, & an verschiedenen Orten wo man das Stück besser verstehen kann, so es nicht zu lang gespielt werden. ist.“ Öfters gelangt ein Mitspieler, eine Mitspielerin später zur pro- K) „Das Interesse an lokalen und regionalen Ereignissen, hier fessionellen Ebene. Es wird also lustvoll experimentiert und ge- mit Bezug auf Kreuznach und die Naheregion, – es lockt mich probt. sehr.“ L) „Die Einbindung in das städtische Kulturprogramm belebt Kunst gehört zum Leben für alle Menschen! Amateure und gehört zur Kulturstadt Bad Kreuznach.“ (Liebhaber) haben also einen Auftrag. M) „Das Spiel vom geschichtlichen Entstehen der Stadt Kreuz- Das alles begann in KH vor 52 Jahren über die VHS. Es wurde nach 1241-1290“ war ein großartiges Projekt! (Autor:Clemens im 30. Jahr an der Universität Mainz im Fach Volkskunde spe- Schneider) ziell recherchiert und zeigt deutlich den intensiven Einsatz aller N) „Brunnenfeste, Jahrmarktssketche, Viertelfeste – das belebt Beteiligten. in vielen Richtungen“ Mir scheint allerdings: Nach so vielen Jahren ist es anders ge- O) „Kultursommer, Cityfest, Kornmarktspiele (1980 z.B.) holt worden: die Bürger*Innen der Stadt herbei.“ Der Inhalt des Stückes interessiert erstaunlicher Weise wenig, P) Auch andere Orte sind spannend: Denkmalschutzhaus, di- man beschäftigt sich mit dem Handy. Das wird zum Problem verse Lokale, Kurstift, Markthaus, verschiedene Kirchenräu- bei kurzen Probenzeiten und den festen Terminen. me, Museen etc. – es ist spannend, nur recht aufwendig und da Meinungen von nichtprovessionellen Theatermitwirkenden & bleibt leicht was einfach auf der Strecke. (Transporte, Termin- Folgen fix, extra Probe etc.) a) Aus Zeitgründen ist heute Theaterspiel im entsprechenden Q) Ortschaften z.B. : Sponheim, Guldental, Ellern, Bad Müns- ter, Ebernburg, Kirn, Rheinböllen, Eisenberg, Bingen, Rochus- Schulfach zuerst wegen der Zeugnisse zu realisieren. Nur ist es berg, Pfaffen-Schwabenheim, Windesheim, Ingelheim, Wen- dann kein Generationentheater wie beim VHS Kurs. Theater- delsheim etc.) pädagogen lehren Ich habe von der Vielfalt der Theaterarbeit Einiges berichtet. b) Bei den umliegenden Dörfern läuft vergnügt ein Schwank, Zum Schluß noch eine Leseprobe für Sie zum Mitmachen: jeder kennt jeden, und dann wird nach der Aufführung gefeiert. „Dr. Faust im Guldenbachtal“ als literarischer Mythos durch- c) Die generationengemischte Form beim VHS Theater sollte aus zu verstehen. bleiben, denn das weltweit gewünschte Miteinander ist optimal, Bitte: 2 Damen, 1 Herr: Die Müllerin Adelheid, Nichte Agnes bereichert mit viel Phantasie unser aller Leben. Gratulation der und Pater Gordianus bitte sehr – und so sehen evtl. Probentex- VHS in KH – die lt. Zig. besonders geehrt wurde. Ganz beson- te aus – einfach den Strich verfolgen … Ok – Bitte: ders E. Roggendorf. VHS Theater ist da ein wichtiger Faktor; Vielen Dank! Noch Fragen und so Diskussion. … ? gibt es wenig. Nun noch Meinungen aus dem Team vor 20 Jahren zu der Frage: (Inge Rossbach, art vor ort Bad Kreuznach Ehrenmitglied des Landesverbandes) 22 VORHANG AUF 3/2019
Veranstaltungstermine immer aktuell unter www.theaterrlp.de/aktuelles/auffuehrungen Vhs Theater art vor ort Bad Kreuznach einem Schrank nimmt er einen weißen Kittel und zieht diesen an. Als er das Gebäude verlassen will, trifft er mit Märchen „Prinzessin Grenzenlos“ Hauptschwester Gerda zusammen, die annimmt, dass Aufführungen am 16. und 17. November 2019 jeweils der stellvertretende Arzt Doktor van Vliet eingetroffen um14 und 17 Uhr im Haus des Gastes Bad Kreuznach ist. Weil ständig Polizeiautos in der Gegend herumfah- ren, bleibt Bert nichts anderes übrig, als „den Doktor zu Mundarttheater Bruchweiler spielen“, mit allen daraus resultierenden verwirrenden Unserem diesjährigen Theaterstück haben wir den Ti- Konsequenzen ... tel "Rache ist süß" gegeben. Ein Lustspiel aus der Fe- Aufführungen im Hotel „Leyscher Hof “ in Leutes- der der Autorin Beate Irmisch. Der Originaltitel lautet dorf/Rhein am 18./19./25./26. Oktober um 20.00 Uhr "Auch Saubermänner haben ein Verfallsdatum". Am 20. und 27. Oktober um 17.00 Uhr Zum Inhalt: Gottfried Haselberger, Bürgermeister und Wirt von Bruchshagen ist ein ausgesprochener Besserwisser und Dorftheater Herxheim Moralapostel. Seine Mutter Kläri und Ehefrau Bruni Rosa B. – beinahe vergessen haben es nicht leicht mit diesem arroganten Sauber- mann. Nun steht am Wochenende sein 25. Dienstjubiläum als Bürgermeister an. Natürlich will er diesen Ehrentag mit Pauken und Trompeten feiern. Um sich zu verewigen, hat er sogar den berühmten Büstenmodellierer Balduin Pimperlein engagiert und auch der Herr Landrat nebst Frau gehören zu den Ehrengästen. Aber wie heißt das schöne Sprichwort? Wer hoch hinaus will, kann tief fal- len! Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, nachdem er am Abend zuvor mit einer ordentlichen Promillezahl in eine Radarkontrolle geraten ist. Der Lappen weg und dann auch noch dieses vermaledeite Beweisfoto. Der gute Gottfried war nämlich nicht allein im Auto. Und Ein Theaterstück über Rosa B., Patientin in der Heil- so nützen seine Frauen die Gunst der Stunde aus. Und und Pflegeanstalt Klingenmünster von 1932–1946. dann heißt es? Rache ist süß! Eine Enkelin will das Leben ihrer Großmutter recher- Die Aufführungen finden statt: chieren. Diese ist 1928 nach Amerika ausgewandert, jeweils Freitag/Samstag, 4.,5., 18.,19. und 25., 26. dann verliert sich ihre Spur. Was als harmloser Ausflug Oktober 2019 im Sängerheim in Bruchweiler und im in die Familiengeschichte beginnt, nimmt eine drama- Otfried-von-Weißenburg-Theater in Dahn am Frei- tische Wendung. tag, 8. November 2019, Beginn jeweils 20.00Uhr! Dass die Großmutter in die Pfalz zurückkehrte, dann in die Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster eingewie- Theatergruppe Leutesdorf sen wurde und dort stirbt, darüber wurde in der Fami- Doktor wider Willen lie konsequent geschwiegen. Komödie in drei Akten von Carl Slotboom 8 Spielerinnen der Theatergruppe WeibsBilder des Deutsche Übersetzung von Joop Molendijk Herxheimer Dorftheaters unter der Regie von Rosa Zum Inhalt: Tritschler bringen die Lebensgeschichte von Rosa B. in Der des Bankraubs verdächtigte Bert Van der Sand, auf assoziativen und ergreifenden Bildern auf die Bühne. der Flucht vor der Polizei, rennt in das erstbeste Gebäu- Im Theaterstück wird der Rechercheprozess der Enke- de, das er auf seinem Weg sieht: Ein Krankenhaus. Aus lin von heute verflochten mit den Ereignissen von da- VORHANG AUF 3/2019 23
mals und erhält eine packende Brisanz und Aktualität. coming soon (November 2019) Es ist ein Stück über den schmerzhaften aber auch be- Theaterverein Dohr 2011 e.V. freienden Prozess des Erinnerns und über ein dunkles „Nonnenpoker“ Kapitel der Geschichte der Psychiatrie in der Pfalz. Komödie in 3 Akten von Jennifer Hülser Buch und Regie: Rosa Tritschler Bühnenbild: Franziska Smolarek Im Kloster Am Burgberg ist nichts mehr so, wie es mal Kostüme: Kristina Baumert war. Keine Kirchgänger mehr und das Kloster fällt fast Musik und Tondesign: Karl Atteln auseinander. Auch die verbliebenen Nonnen wissen Premiere 21.9.19 20.00 Uhr in Herxheim langsam nicht mehr, was sie noch machen sollen und Chawwerusch Theatersaal vertreiben sich den Tag mit Pokern um Oblaten oder Herxheimer Hauptstraße 14 , 76863 Herxheim überlegen, wie man das Unternehmen Kloster wieder in Schwung bringen könnte. Allerdings nur, so lange Weitere Aufführungen. Oberschwester Lucretia nicht in der Nähe ist, die ein Sa 22., Fr 27., Sa 28., So 29.9., Do 3.10.; Fr 4.10., Sa streges Regime führt, ganz nach dem Motto: "Früher 5.10. und So 6.10.19 (unterschiedliche Zeiten) war alles besser!" Gedenkstätte KZ Osthofen So lebt es sich ganz bescheiden, bis eines Tages zwei Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen windige Gestalten auftauchen, die eine ziemlich große Di 15.10.2019 19.00 Uhr Klappe und einen dicken Koffer voller Geld dabei ha- Pfalzklinikum Klingenmünster ben. Nun geht es plötzlich um alles oder nichts. Pokern Kirche Do 17.10.2019 17.00 Uhr; Sa 19.10.2019 ums große Geld, Sein oder Schein und andere Geheim- 19.00 Uhr nisse, die an den Tag kommen. Und keiner weiß, wo das enden wird! Aufgeführt wird das Stück am Samstag, 12. Oktober um 20.00 Uhr, am Sonntag, 13.10. um 18.00 Uhr, am „die oase“ Amateurtheater Montabaur e.V. Samstag, 19.10. um 20.00 Uhr sowie am Sonntag, 20.10. um 18.00 Uhr in der Vorhalle unseres Ge- meindehauses in 56812 Dohr. Petermännchen-Theater Westerburg e.V. „In der Klemme“ Der eine oder andere kennt diese Situation: Man be- findet sich – meist gewollt – in der Klemme und das Herauskommen ist gar nicht so einfach. In diesem Jahr ergeht es genau so den Schauspielern der aktuellen Komödie, sie befinden sich in der Klemme. Genauer gesagt nur Phil, denn der hat Schlag bei den Frauen. Was soll er machen? Sie laufen ihm geradezu hinterher, was er aber auch sehr genießt. Leider vergisst er dabei hin und wieder, dass er bereits verheiratet ist. Die da- raus resultierenden Probleme überlässt er gern seinem Freund George, der ihm bislang stets aus der Klemme geholfen hat, wenn es brenzlig wurde. Doch nun ist Juli aus dem 49er Bus in sein Leben getreten, die er, wie so häufig, sofort heiraten möchte. Und genau da gerät er in die Klemme, denn seine Frau Maggie soll besser nichts von alledem wissen. Also muss er sich etwas einfallen lassen. Zum Glück verfügt er über ein unerschöpfli- ches Reservoir an Ausreden und Notlügen, das ihn al- lerdings regelmäßig nur zu noch größeren Problemen führt. Aber er hat ja George für alle Lebenslagen. Der 24 VORHANG AUF 3/2019
wird es seiner Frau Maggie schon erklären. Phil gerät miere im Kleinen Haus in Rothenbach am 31.08.2019 immer mehr in die Enge, was bald auch George über- um 20.00 Uhr. Weitere Aufführungen folgen am 01.09., fordert und als schließlich auch noch Greta auftaucht, am 07. und 08.09., am 14. und 15.09. sowie am 21. und eine Liebschaft, die Phil über Juli ganz vergessen hatte, 22.09. im Kleinen Haus in Rothenbach. Samstags be- muss er sich entscheiden. Schließlich liebt er Maggie ja ginnen die Aufführungen immer um 20.00 Uhr, sonn- auch … tags bereits um 18 Uhr. Am 03.10.19 kann man die Ko- Die Auflösung dieser Klemme sollte man sich nicht mödie in der Stadthalle Westerburg sehen, hier jedoch entgehen lassen. Zusehen ist sie erstmals an der Pre- schon um 17.00 Uhr. Pellenz Musical School e.V., Nickenich Die Pellenz Musical School präsentiert „Laachi und das Geheimnis des Eisfeuers“ ein Musical von Kindern für Kinder Die Pellenz Musical School bildet Kinder und Jugend- liche in den Bereichen Tanz, Gesang und Schauspiel aus und hat in den letzten 18 Jahren bereits einige er- folgreiche Musicals produziert, zuletzt High Noon Jr. im Oktober 2017. Aktuell kehren die Akteure mit der Wiederaufnahme des eigens für den Verein geschrie- benen Stückes „Laachi und das Geheimnis des Eisfeu- ers" zu ihren Wurzeln zurück. Das Musical hat alles zu bieten, was eine spannende Abenteuergeschichte braucht: Da gibt es den schüch- ternen Jens, der gerne groß und stark wäre und sich nichts sehnlicher wünscht als einen besten Freund. Wer wäre da besser geeignet als der liebenswürdi- ge Drache Laachi, der in der phantastischen Welt im und unter dem Laacher See lebt? In Laachi findet der schmächtige Jens den langersehnten Freund. Dann VORHANG AUF 3/2019 25
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