INTERDISZIPLINÄRE GRADUIERTENFÖRDERUNG - QUALIFIZIERUNG JUNGER TALENTE AUF WELTNIVEAU - Max-Planck-Gesellschaft
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HERAUSGEBER DIESER AUSGABE: MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT // HOFGARTENSTRASSE 8 // 80539 MÜNCHEN INTERDISZIPLINÄRE GRADUIERTENFÖRDERUNG DUZ SPECIAL BEILAGE ZUR DUZ QUAL IFIZIERUNG JUNGER // MAGAZIN FÜR TA L E N T E A U F W E LT N I V E A U WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT
2 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools INHALT IMPRESSUM 3 EINLEITUNG BEILAGE ZUR DUZ // MAGAZIN FÜR WISSENSCHAFT & GESELLSCHAFT, 17. SEPTEMBER 2021 WISSENSCHAFTLICHE EXZELLENZ NEU BÜNDELN DAS DUZ SPECIAL ERSCHEINT IN DER | Von MARTIN STRATMANN DUZ VERLAGS- UND MEDIENHAUS GMBH. HERAUSGEBER DIESER AUSGABE: 4 INTERVIEW MIT KARL MAX EINHÄUPL MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT // HOFGARTENSTRASSE 8 // 80539 MÜNCHEN WWW.MAXPLANCKSCHOOLS.ORG „DAS IST EINE TOLLE SACHE.“ TEXT UND REDAKTION: MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT, ABTEILUNG KOMMUNIKATION 6 DEANS VERANTWORTLICHE DUZ SPECIAL-REDAKTION: DUZ VERLAGS- UND MEDIENHAUS GMBH, BERLIN NETZWERKE KNÜPFEN UND AUSBAUEN | Von BEATE KOCH KOORDINATION UND MARKETING: STEFANIE KOLLENBERG, S.KOLLENBERG@DUZ-MEDIENHAUS.DE 8 DIGITAL TEACHING LAB PUBLISHING: VERONIKA RENKES, V.RENKES@DUZ-MEDIENHAUS.DE SPIELEND SPITZENLEHRE BETREIBEN GESTALTUNG UND SATZ: AXEPTDESIGN, BERLIN, | Von MARTIN SCHEELE WWW.AXEPTDESIGN.DE LAYOUTKONZEPTION: IRIS BECKER, BERLIN 12 KOORDINATORINNEN FOTOS UND ILLUSTRATIONEN: COVER: FLASHMOVIE, FREEPIK.COM // S. 3: AXEL GRIESCH // ALLE FÄDEN IN DER HAND S. 4: ANDREAS PEIN/LAIF // S. 6-7: SOPHIE KETTERER // | Von MAGDALENA NAUERTH S. 9-11: ANNA SCHROLL (3); STEFFEN WALTHER (3) // S. 13: MATTHIAS FISCHER; ANNA SCHROLL; MPI CBS // S. 15: MAREEN FISCHINGER; PETER HIMSEL // 14 LAB ROTATIONS S. 17: WOLFRAM SCHEIBLE; PRIVAT KORREKTORAT: BENITA VON BEHR, BERLIN ERSTMAL REINSCHAUEN | Von BIRGIT ADAM DRUCK: SDL DIGITALER BUCHDRUCK, BERLIN VERLAG: 16 JOINT MASTER PROGRAM DUZ VERLAGS- UND MEDIENHAUS GMBH KAISER-FRIEDRICH-STRASSE 90 // 10585 BERLIN TEL.: 030 2129 87-0 „INTERDISZIPLINÄR UND STANDORTÜBERGREIFEND“ INFO@DUZ-MEDIENHAUS.DE // WWW.DUZ-MEDIENHAUS.DE | Von PETRA MAAß DR. WOLFGANG HEUSER (GESCHÄFTSFÜHRER): W.HEUSER@DUZ-MEDIENHAUS.DE 19 STANDORTE REDAKTIONSSCHLUSS: AUGUST 2021 // © DUZ VERLAGS- UND MEDIENHAUS GMBH 20 FACTS & FIGURES ISBN: 978-3-96037-351-3
EINLEITUNG I 3 WISSENSCHAFTLICHE EXZELLENZ NEU BÜNDELN PROF. MARTIN STRATMANN, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Die Kernidee der Max Planck Schools zielt darauf, dass wir in Deutschland eine andere Verteilung von Exzellenz haben als zum Beispiel in den USA. So finden sich alleine an der Harvard University 188 Highly Cited Researchers Und die Nachbarins- nach Deutschland rekrutieren bzw. hier halten. Und wir wollen titute, das Broad Institute und das Massachusetts Institute of diese Schools nicht in Konkurrenz zu den existierenden hie- Technology, schließen sich mit 61 bzw. 53 hochrangig zitierten sigen Graduiertenschulen aufbauen, sondern komplementär, Forschenden gleich an. Das heißt, in den USA haben wir eine indem wir – im Gegensatz zu diesen – ganz Deutschland in enorme Konzentration von wissenschaftlicher Exzellenz auf den Blick nehmen und eben nicht nur einen einzigen Stand- wenige Standorte. In Deutschland hingegen verteilen sich die ort. Darüber hinaus können Studierende an den Schools früher exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht starten, nämlich bereits nach dem Bachelor. Das heißt aber nur auf verschiedene Institu- auch, dass alle diese Schools ei- tionen, sondern eben auch auf nen erheblichen Anteil an Leh- eine Vielzahl von Standorten. Im re haben, die an unseren derzeit Grunde ist Deutschlands Exzel- 23 Partneruniversitäten statt- lenz flächig verteilt, was einen findet. Über 90 Millionen Euro großen Vorteil für die Entwick- „WIR WOLLEN DIE stehen von 2018 bis 2025 zur lung unseres Landes hat. Denn Verfügung, knapp 48 Millionen tatsächlich gibt es in jedem Lan- WISSENSCHAFTLICHE QUALITÄT davon vom Bundesministeri- desteil exzellente Wissenschaft. ZUR QUALIFIZIERUNG JUNGER um für Bildung und Forschung, Wenn wir das alles auf zwei, drei erhebliche Mittel aus der Max- Standorte konzentrieren wür- TALENTE AUF WELTNIVEAU Planck-Gesellschaft, der Fraun- den, dann hätten viele Bundes- hofer-Gesellschaft und unseren länder keine Chance, sich auch BÜNDELN, ZWISCHEN MAX- Partnerorganisationen. In ei- wissenschaftlich zu profilieren. nem wettbewerblichen Verfah- Unser Konzept ist es nun, diese PLANCK, UNIVERSITÄTEN ren haben wir 2017 drei Schools verteilte Exzellenz in den Max als Piloten ausgewählt: die Max Planck Schools zusammenzu- UND DEN ANDEREN Planck School of Cognition, die führen. Wir wollen die wissen- AUSSERUNIVERSITÄREN Max Planck School Matter to schaftliche Qualität zur Qua- Life und die Max Planck School lifizierung junger Talente auf EINRICHTUNGEN.“ of Photonics. Insgesamt 64 Part- Weltniveau bündeln, nicht nur nereinrichtungen engagieren innerhalb der Max-Planck-Ge- sich in diesen Schools. Eine ers- sellschaft, sondern auch zwi- te Zwischenevaluation beschei- schen Max-Planck, Universitä- nigt uns nun, auf dem richtigen ten und den anderen außeruniversitären Einrichtungen. Diese Weg zu sein und wichtige neue Impulse für das deutsche Wis- Idee haben wir gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonfe- senschaftssystem zu geben. Die vorliegende Broschüre ermög- renz konzipiert. Wir wollen damit in Konkurrenz zu den Top- licht einen Einblick in die Schools und fasst den gegenwärtigen Schools der Welt frühzeitig wissenschaftlichen Nachwuchs Stand zusammen.
4 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools „DAS IST EINE TOLLE SACHE.“ PROF. KARL MAX EINHÄUPL, ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftsrats und früherer Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin Berlin Herr Professor Einhäupl, Sie haben im Frühjahr 2021 eine und ein Mann, die diese Schulen als fachnahe Gutachter mit erste Zwischenevaluation der drei Max Planck Schools durch-evaluiert haben. Es war eine sehr frühe Phase, in der wir diese geführt. Das war bedingt durch die Pandemiesituation ver- Zwischenevaluation durchgeführt haben. Manche Erfolge oder mutlich nicht ganz einfach? Misserfolge sind quantitativ noch nicht so gut messbar, wie man sich In der Tat hat Corona die Evaluation das wünschen würde. Aber wir ha- ein bisschen schwieriger gemacht. ben, glaube ich, einen sehr guten Das Schwierigste war, dass keine „IN ALLEN DREI SCHULEN Eindruck gewonnen – im Sinne Begehungen stattfinden konnten. von: Das ist eine tolle Sache. Das hat mir sehr gefehlt und ich WAR INSBESONDERE DER hoffe, dass das bei der nächsten Welche Aspekte erschienen Ihnen Evaluation anders werden wird. ZUWACHS INTERNATIONALER im Rahmen der Evaluation beson- Dennoch haben wir viel über die ders wichtig? Vorteile der Schulen erfahren, aber BEWERBUNGEN EINES DER auch über einige ihrer Schwächen. Ziel der Schulen ist es, im Wett- Ich möchte hinzufügen: Ich habe BEMERKENSWERTESTEN bewerb mit den weltweit führen- diese Evaluation natürlich nicht al- den Universitäten mehr Sichtbar- leine gemacht. Für jede der Schu- ERGEBNISSE.“ keit für den Forschungsstandort len war ein weiterer Wissenschaft- Deutschland zu erzeugen. Darauf ler dabei – es waren zwei Frauen haben wir ganz besonders geachtet.
INTERVIEW I 5 Wir müssen uns in der Grundla- der Wissenschaftlerinnen. Das genforschung wirklich nicht vor hat natürlich etwas mit den Fä- den USA verstecken. Dennoch ha- „DIE GROSSE chern zu tun. In Cognition ist das ben wir es schwer, gegen die Top- etwas einfacher als beispielswei- Organisationen zu rekrutieren. Die HERAUSFORDERUNG se in Photonics. Aber man sollte Steigerung der Bewerbungszahlen versuchen, durch exzellente Wis- bei den drei Schulen zeigt, dass wir FÜR ALLE BETEILIGTEN senschaftlerinnen Role Models zu hier am Anfang einer positiven Ent- schaffen, die den jungen Frauen wicklung stehen – es ist wirklich WIRD SEIN, ALLES ZU TUN, während ihres Studiums deutlich die Chance da, noch mehr inter- machen: Du kannst das auch bei nationale Sichtbarkeit zu erlangen. DAMIT DIESE SCHULEN EIN uns werden, es ist keine Domäne, In allen drei Schulen war insbeson- die nur den Männern vorbehalten dere der Zuwachs internationaler ERFOLG WERDEN.“ ist. Und alle müssen zuhören und Bewerbungen – übrigens auch von darauf achten, wo den Promovie- Bewerberinnen und Bewerbern, die renden der Schuh drückt. In jeder ebenso Optionen an anderen Top- Schule gab es letztendlich unter- Einrichtungen weltweit hatten – schiedliche Herausforderungen, eines, wie ich meine, der bemer- aber auch unterschiedliche Stär- kenswertesten Ergebnisse. Was sind die Besonderheiten des ken. Ich glaube, gerade diese in den Blick zu nehmen und die Programms? Es ist die englische Sprache, die natürlich auch Schulen durch eine Interschulkoordination und -diskussion in anderen Programmen existiert, aber im universitären Be- dazu zu bringen, voneinander zu lernen, ist ein wesentliches reich eben nicht durchgehend in der Graduiertenförderung ist. Instrument, um sie erfolgreich zu machen. Und es gibt eine kompetitive Vergütung. Denn die Promovie- renden bekommen in der Promotionsphase nicht 60 Prozent, Wer profitiert jetzt schon von den Schools? sondern einen E13-Vertrag mit 100 Prozent. Das ist im Moment ein großer Vorteil, um attraktiv zu sein, weil diese Vergütung Ganz besonders profitieren nach Meinung der Wissenschaft- auch in anderen Ländern durchaus so üblich ist. ler der Schulen und auch nach meiner Meinung die kleinen Universitäten, die es auch im deutschen Universitätsverbund Was sind aus Ihrer Sicht die echten Innovationen im schwerer haben als die großen, führenden Universitäten. Sie Schools-Konzept? wollen und können damit Teil einer kritischen Masse werden – einer kritischen Masse, die sehr stark auf ihr Forschungsgebiet Die wesentliche Innovation, die ich und das Gutachterteam fokussiert ist und die dadurch eben auch diesen Universitäten in diesen Schulen sehen, ist in der Tat die frühe Rekrutie- noch mehr Sichtbarkeit verleiht. Die Impulse für das Wissen- rung. Also bereits nach dem Bachelor-Abschluss. Das führt schaftssystem, über die wir seit Jahrzehnten diskutieren, wer- einerseits dazu, dass wissenschaftsaffine Persönlichkeiten den von diesen Schulen ein erhebliches Momentum erfahren. rekrutiert werden, und natürlich dazu, dass diese sehr früh Das müssen vor allem die Universitäten nutzen. an die Wissenschaft herangeführt werden. Eine weitere Be- sonderheit der Schulen ist die sehr hohe Interdisziplinarität. Was ist Ihr Fazit? In allen drei Schulen sind Wissenschaftler aus allen Berei- chen des Fokusthemas integriert, sodass eine breite Basis Ich bin fest überzeugt davon, dass durch diese Graduierten- für wissenschaftliches Engagement besteht. Und ein ebenso schulen ein wesentliches neues Element in das System ge- wichtiger Punkt ist die multiinstitutionelle Aufstellung die- kommen ist, das ein hohes Potenzial hat, nicht nur interna- ser Schulen. Ich glaube, dass dies eine extrem wichtige, ja tional mehr Sichtbarkeit zu erlangen, nicht nur exzellente wirklich eine Innovation im Wissenschaftssystem darstellt. Studierende nach Deutschland zu holen oder deutsche zu halten, sondern dass es auch ein exzellenter Ansatz ist, die Wo liegen Ihrer Ansicht nach die größten Herausforderungen? immer noch vorhandene Versäulung des Wissenschaftssys- tems ein Stück weit aufzubrechen. Die große Herausforde- Besonders wichtig wird ein Community-Building sein. Das rung für alle Beteiligten wird sein, alles zu tun, damit diese heißt, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- Schulen ein Erfolg werden. Und dann wird es möglich sein, ler, die ja aus unterschiedlichsten Disziplinen kommen, weitere Schulen zu gründen. Entscheidend wird natürlich eine Identität mit diesen Schulen entwickeln. Ein weiterer sein, dass die Finanzierung dieser Schulen sichergestellt ist. Punkt, den man im Auge behalten muss, ist die Beteiligung Das Gutachterteam war wirklich begeistert, auch ich. Und ich von Frauen. Es war gelegentlich so, dass der prozentuale An- gebe ganz offen zu, ich bin am Anfang mit durchaus auch kri- teil weiblicher Studierender höher gewesen ist als der Anteil tischen Überlegungen in diese Evaluation gegangen.
6 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools DEANS NETZWERKE KNÜPFEN UND AUSBAUEN DIE DEANS SIND ZENTRALE PERSONEN FÜR DIE MAX PLANCK SCHOOLS. NICHT NUR ALS ANSPRECHPARTNER FÜR DIE STUDIERENDEN ODER FÜR DEN AUFBAU UND DIE PFLEGE DES FELLOW-NETZWERKS. DIE DEANS BRINGEN ÜBER IHR ENGAGEMENT FÜR DIESE INNOVATIVE FORM DER WISSENSCHAFTLICHEN QUALIFIZIERUNG IHR WISSEN, IHRE EXZELLENZ, IHRE KONTAKTE UND IHRE FREUDE AM GESTALTEN EIN. | Von BEATE KOCH „ES MACHT SPASS, AN DIESEM KONZEPT, DAS NEUE MASSSTÄBE SETZT, MITZUWIRKEN.“ | PROF. WALTER ROSENTHAL, Rekrutieren von exzellenten Kandida- die Studierenden. Zusammen bilden sie PRÄSIDENT DER FRIEDRICH-SCHILLER- tinnen und Kandidaten, aber auch die eine lebendige Community. In einem sol- Zusammenführung von Masterstudium chen Rahmen ist eine intensive Betreu- UNIVERSITÄT JENA und Promotion. Letzteres kann wesent- ung möglich und sie wird nach meinem lich zur Internationalisierung des deut- Eindruck auch gelebt: Die Studierenden schen Hochschulsystems beitragen.“ stehen im engen Austausch nicht nur mit ZU DEN SCHOOLS: der Betreuerin oder dem Betreuer, son- „Die Max Planck Schools sind für die Uni- dern immer auch mit mehreren Fellows.“ versität Jena, aber – wie ich finde – für ZU DEN FELLOWS: alle Universitäten, die beteiligt sind, ein „Die Fellows müssen sich bewerben und großer Gewinn. Sie setzen Standards, die werden nach einem Verfahren, in das ZUR EIGENEN MOTIVATION: Universitäten auf ausgewählte Bereiche die Deans und die jeweilige School ein- „Es macht Spaß, an diesem Konzept, das übertragen und die perspektivisch ver- gebunden sind, vom Präsidenten der neue Maßstäbe setzt, mitzuwirken. Ins- mutlich universitätsweit von Bedeutung Max-Planck-Gesellschaft und der Hoch- besondere da die beiden Deans der Max sein werden. Dazu gehört aus meiner schulrektorenkonferenz ernannt. Die Fel- Planck Schools für alle drei Schulen zu- Sicht das konsequente internationale lows kennen sich untereinander, kennen ständig sind.“
DEANS I 7 „DIE MAX PLANCK SCHOOLS SIND EIN PILOTPROJEKT, IN DEM VIELES ERST ERDACHT UND ZUM ERSTEN MAL ERPROBT WERDEN MUSS.“ | PROF. JAN-MICHAEL ROST, ZU DEN FELLOWS: zentralen Koordinationsteam der Max- DIREKTOR AM MAX-PLANCK-INSTITUT „Mit den Fellows einer School finden Planck-Gesellschaft in München zusam- FÜR PHYSIK KOMPLEXER SYSTEME, sich hochkarätige Experten in einem men, das für die Idee der Schools brennt. DRESDEN Forschungsgebiet zusammen, um ge- Ein wichtiger Teil der Arbeit ist es auch, meinsam hervorragenden Nachwuchs die Struktur der Schools so zu entwickeln, auszubilden und mit ihm zu forschen. dass sie in Zukunft mit einer möglicher- Das ist in dieser Form neu in Deutsch- weise größeren Zahl von Schools trägt.“ ZUR EIGENEN MOTIVATION: land und führt zu Synergien unter den „Probleme in der alltäglichen Arbeit zu Fellows bis hin zu neuen, gemeinsamen lösen und zugleich die Möglichkeit zu Forschungsprojekten.“ ZU DEN STUDIERENDEN: haben, zusammen mit engagierten Kol- „Die Studierenden haben direkten Zu- leginnen und Kollegen ein Zukunftskon- gang zu mehreren Forschungspersön- zept in der Forschung und Qualifizierung ZU DEN SCHOOLS: lichkeiten und akademischen Lehrern von Studierenden für ganz Deutschland „Da die Max Planck Schools ein Pilotpro- und erhalten ein Training in mehreren zu gestalten und umzusetzen, ist eine jekt sind, in dem vieles erst erdacht und Fellow-Labors, das in vieler Hinsicht brei- ungewöhnliche Aufgabe, die viel Freude zum ersten Mal erprobt werden muss, ter ist als während einer herkömmlichen macht.“ arbeite ich besonders eng mit dem Doktorarbeit.“
8 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools DIGITAL TEACHING LAB SPIELEND SPITZENLEHRE BETREIBEN LERNEN KANN INSPIRIEREND UND KURZWEILIG SEIN, DAS BEWEIST DAS DIGITAL TEACHING LAB DER MAX PLANCK SCHOOL OF PHOTONICS. VIRTUAL- REALITY-BRILLEN UND 360-GRAD-KAMERAS ERÖFFNEN ANGEHENDEN NATURWISSENSCHAFTLERINNEN UND NATURWISSENSCHAFTLERN NEUE LERNMÖGLICHKEITEN. INTERAKTIV, INDIVIDUELL, VIDEOSPIELERISCH: DAS TEAM DER LEHRSCHMIEDE IST VORREITER EINER ANGEWANDTEN DIDAKTIK. | Von MARTIN SCHEELE Wenn Thomas Kaiser erklärt, was sein Digital Teaching Lab Produktion oder das Experiment missraten lassen. Eine denk- macht, dann zieht er Parallelen zu Piloten und Medizinern. bar ungünstige Umgebung für eine große Anzahl von Stu- „Angehende Piloten trainieren bekanntermaßen in Flugsimu- dierenden also, die praxisnah und anschaulich unterrichtet latoren, um für den Alltag in echten Flugzeugen gerüstet zu werden wollen. sein“, sagt Kaiser. „Fliegen lernen ist eben nicht Learning by Doing.“ Auch heutige Generationen von Studierenden der Me- Technologische Weiterentwicklungen lösen nun diesen Ziel- dizin können deutlich praxisnäher lernen als ihre Vorgänger. konflikt. An der Max Planck School of Photonics hat Kaisers So verhelfen Virtual-Reality-Simulatoren dazu, praktisch ope- Team fünf Work Spaces, vollgestopft mit Hardware, installiert. rative Fertigkeiten zu trainieren. Dadurch werden Lernkurven Es sind Virtual-Reality-Brillen vorhanden, 360-Grad-Kameras für videoendoskopisch und robotisch assistierte Operationen für die Erstellung von 3-D-Umgebungen, Mikrofone und weite- verkürzt und Leistungsniveaus kontrolliert. res Equipment. Hier sollen ab August dieses Jahres der Rein- raum simuliert und Studierende unterrichtet werden – höchst Ähnlich ist das mit den Reinräumen an der Max Planck School effektiv und auf neue, moderne Weise. of Photonics. Der Reinraum, in dem per Definition die Kon- zentration luftgetragener Teilchen sehr gering gehalten wird, Für den virtuellen Reinraum kann der promovierte Physiker stellt derzeit so etwas wie den Mittelpunkt von Kaisers For- wieder einen anschaulichen Vergleich hervorzaubern: „Bei schung und Lehre dar. Allerdings sind der Bau, die Einrich- vielen Nachrichtenstudios ist nur noch der Tisch, an dem die tung und die Pflege solcher Räume sehr teuer und aufwendig. Moderatorinnen und Moderatoren sitzen, echt“, sagt Kaiser. Zudem sind diese Orte nicht auf den Besuch vieler Menschen „Den Rest erledigt der Computer.“ Es ist die sogenannte Green- ausgelegt. Bereits der kleinste Staubpartikel oder beim Nie- box-Technik, mit deren Hilfe Gegenstände oder Personen nach- sen oder Husten freigesetzte Speicheltröpfchen können die träglich vor einem Hintergrund platziert werden können, der
DIGITAL TEACHING LAB I 9 THOMAS KAISER ist verantwortlich für die Digital Teaching Strategies an der Max Planck School of Photonics. entweder eine reale Filmaufnahme „STUDIERENDE ERHALTEN für ihn dabei überhaupt kein Ge- oder eine Computergrafik enthal- gensatz. „Das Digitale schafft das ten kann. IHREN LERNSTOFF Haptische, das Papier, nicht ab – das eine ist für das andere keine Der virtuelle Reinraum ist dann DURCH VIRTUELLE Gefahr“, unterstreicht Kaiser. Er ist Teil des virtuellen Campus, der die jemand, der wichtige Unterschiede Lehrangebote der School bündelt. WETTBEWERBE ODER akzentuiert: „Es gibt kein elektro- Es ist dabei vor allem der audiovi- nisches Lernen, nur digitales Leh- suelle Gamification-Charakter, der VIDEOSPIELARTIGE ren. Denn es stehen immer analoge diesen modernen Campus prägt. Menschen im Fokus, egal wie die „Studierende erhalten ihren Lern- LERNUMGEBUNGEN.“ Methode aussieht. Digitalität ist stoff durch virtuelle Wettbewerbe als Werkzeug zu verstehen, nicht oder videospielartige Lernumge- als Ideologie.“ bungen“, sagt Kaiser, „sie können sich die Inhalte häppchenweise Kaiser ist damit ein exponierter und in ihrem eigenen Tempo aneignen.“ Jedermann könne Vertreter der digitalen Lehre. Die Corona-Pandemie hat auch dann an Ventilen drehen, ohne dass etwas kaputtgehe. „Das ihn darin bestärkt, dass die Digitalisierung der Hochschulen ist eine große Chance für die Lehre“, sagt der 37-Jährige, dessen an Fahrt aufnehmen muss. Wir erinnern uns: Statt in vollen Begeisterung wirklich ansteckend ist. Dass er in den Meetings Hörsälen saßen die 2,8 Millionen Studierenden während der mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Einzige ist, der ein Pandemie zu Hause, hörten die Vorlesungen via Zoom, Web Notizbuch und einen Bleistift zum Mitschreiben gebraucht, ist ex und Co. Schnell stellte sich die Erkenntnis ein, dass diese
10 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools Mit verschiedenen Endgeräten lassen sich Laboraufbauten virtuell erkunden oder sogar steuern, obwohl man sich gar nicht physisch im Labor aufhält. 90-minütigen Online-Meetings wenig hilfreich waren, die For- und VR-Brillen sind faszinierend und bringen uns an jedem Ort mate überlasteten die kognitiven Fähigkeiten jedes Zuhörers der Welt ganz nah ran an die jeweilige Realität.“ Der deutlich bzw. jeder Zuhörerin. höhere Vorbereitungsaufwand für diese Veranstaltungen sei absolut gerechtfertigt. Für Studierende der Naturwissenschaften war die Lage noch ungleich schwerer. Denn normalerweise führen diese ihre Ex- Kaiser schaut gerade auf seinen Projektplan. Er weiß noch perimente im Labor durch. In der Corona-Zeit? Weitestgehend nicht wann, aber es wird der Tag kommen, an dem die Studie- Fehlanzeige! Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Plug & renden – vorbereitet durch Digitalisierungserfahrungen und Play-Digitallehrkonzepte, wie sie das Team der School jetzt vor allem durch den Simulator – in den echten Reinraum ge- entwickelt. Die Einrichtungen hinken auch hierbei der Wirt- hen. Das markiert dann die nächste Stufe. „Es ist nur logisch, schaft hinterher. In Konzernen ist die Nutzung von Virtual Re- dass die Studentinnen und Studenten dann weniger Fehler im ality in der Aus- und Weiterbildung mittlerweile Goldstandard, echten Reinraum machen als jemand, der den digitalen Zwi- wie Kaiser weiß. Das rechne sich schenschritt nicht gemacht hat“, einfach. Forciert wird das durch sagt Kaiser. „Ein Pilot muss auch den Konsumenten-Markt, denn in der Wirklichkeit spüren, wie sich die Masse der jungen Verbrauche- „EIN PILOT MUSS AUCH IN ein Luftloch anfühlt, ohne das ist rinnen und Verbraucher drückt die eine Ausbildung nicht erfolgreich Preise durch ihre Nachfrage wie DER WIRKLICHKEIT SPÜREN, zu Ende zu bringen.“ zum Beispiel nach VR-Brillen. Da- von profitieren letztendlich auch WIE SICH EIN LUFTLOCH Vor seinem geistigen Auge sieht Hochschullehrer wie Kaiser, die Kaiser bereits Studierende mit di- damit ganz neuen, faszinierenden ANFÜHLT, OHNE DAS IST gital erweiterten Umgebungen im Lernformen den Weg bahnen. Labor lernen – bei der Augmented EINE AUSBILDUNG NICHT Reality werden digitale Ergänzun- Das bestätigt auch Katsuya Tanaka, gen in die reale Umgebung einge- 27-jähriger Doktorand aus Japan an ERFOLGREICH ZU ENDE blendet. „Jede Komponente, die sie der Max Planck School of Photonics: im Labor vorfinden, gibt es nun zu „Die digitale Lehre eröffnet ganz ZU BRINGEN.“ Hause zur Versuchsvorbereitung. neue Möglichkeiten. Animationen Mit ihrem Tablet oder Smartphone
Digital Teaching Lab I 11 stellen sie sich ein Elektronenmikroskop virtuell auf den Kü- super.“ Trotzdem wird er die Zeit des Promotionsstudiums in chentisch“, sagt Kaiser. Das Tablet sei dann das Mittel, um sich Jena verbringen. „Ich bin offen für eine akademische Laufbahn mit der späteren realen Laborumgebung vertraut zu machen. oder auch für den Einstieg in die Wirtschaft, zum Beispiel bei Vor Ort könne man während des Experimentierens das Tablet einem Zulieferer der Photonik-Branche. Außerdem möchte in einen Lab-Companion-Modus stellen. Dann werden in den ich zukünftig in der Photonik ein starkes wissenschaftliches realen Versuchsaufbau, an dem „in echt“ experimentiert wird, Netzwerk zwischen Japan und Deutschland aufbauen“, sagt Anleitungen und Simulationsdaten live eingeblendet. So gibt es Tanaka. zum Beispiel einen Versuch zur Auflösungsbegrenzung am Mi- kroskop, bei dem die Rolle der einzelnen optischen Komponen- Für Thomas Kaiser sind viele berufliche Wege der Absolventin- ten direkt in den Versuchsaufbau eingeblendet werden kann. nen und Absolventen denkbar. Seine Gedanken kreisen aber vielmehr um den Stand seiner Projekte. Trotz der nahezu Ein- Das Virtuelle hat noch einen weiteren entscheidenden Vor- zigartigkeit seiner Arbeit bleibt er bescheiden. „In der Physik teil. Denn häufig sind die besten Forscherinnen und Forscher kenne ich keine Projekte in diesem Umfang, in der didaktischen eines Themengebiets geografisch weit verstreut. Max Planck Lernforschung gibt es einzelne.“ Kaiser betont: „Wir betreiben Schools wie etwa die Photonics bündeln diese orts- und orga- ja keine Physik-Wissenschaft, sondern angewandte Didaktik!“ nisationsverteilte Exzellenz in interdisziplinären Netzwerken Sein Team und er seien aber keine Experten am Didaktik-Lehr- und stellen sie exzellenten Promovierenden an den verschie- stuhl, sondern Servicestelle für andere Lehrende, um ihnen denen Institutionen zur Verfügung. Katsuya Tanaka freut das: technische Lösungen zur Verfügung zu stellen. Bescheidener „Ich könnte die Seminare auch von Japan aus besuchen, das ist Pragmatismus trifft didaktische Innovationsforschung.
12 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools KOORDINATORINNEN ALLE FÄDEN IN DER HAND DIE PROMOTIONSPROGRAMME DER MAX PLANCK SCHOOLS BILDEN IN DREI INNOVATIVEN FORSCHUNGSFELDERN – PHOTONICS, COGNITION UND MATTER TO LIFE – BESONDERS TALENTIERTE PROMOVIERENDE AUS DER GANZEN WELT AUS. JEDE SCHOOL WIRD VON EINEM KOORDINATIONSTEAM BETREUT, DAS DEN TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMERN ORIENTIE- RUNG UND UNTERSTÜTZUNG AUF IHREM WEG GIBT UND DIE FÄDEN IN DEM NETZWERK AUS UNIVERSITÄTEN UND AUSSERUNIVERSITÄREN EINRICHTUNGEN ZUSAMMENHÄLT. | Von MAGDALENA NAUERTH Die Haupt-Koordinatorinnen der Schools, Natacha Mendes, wie Wissen erworben und von Menschen oder Maschinen ad- Heike Böhm und Julia Hengster, sind das wichtige Bindeglied aptiert oder transformiert wird. „Wir vereinen ein extrem brei- zwischen Promovierenden, Fellows und den Sprecherinnen tes Spektrum an unterschiedlichen Disziplinen wie Linguis- und Sprechern der Schools. Die drei Wissenschaftlerinnen tik, Physik, Neurowissenschaften oder Psychologie“, erzählt mit einer in der jeweiligen Disziplin abgeschlossenen Pro- Mendes. Zu Beginn des Promotionsprogramms, in das sowohl motion unterstützen die jungen Leute auf ihrem Weg zum Bachelor- als auch Master-Absolventinnen und -Absolventen akademischen Titel. Die Promoti- einsteigen können, machen die onsprogramme richten sich an Be- Teilnehmenden Praktika in ver- werberinnen und Bewerber aus der schiedenen Laboren und lernen ganzen Welt, die unter anderem dabei potenzielle Betreuerinnen über soziale Netzwerke wie Twit- „BEI DIESEN oder Betreuer kennen. „Bei diesen ter und Instagram angesprochen Laborrotationen können beide Sei- werden. Da die Promovierenden LABORROTATIONEN ten testen, ob die Zusammenarbeit auf verschiedene Standorte verteilt für die Promotion passt“, sagt Men- sind, spielen Online-Kurse eine KÖNNEN BEIDE des. Schon in dieser Phase sind die sehr große Rolle. Die Max Planck Promovierenden, die aus unter- Schools waren daher gut aufge- SEITEN TESTEN, OB DIE schiedlichen Disziplinen kommen, stellt, als die Corona-Pandemie auf Forschungsstandorte in ganz ausbrach und persönliche Kontak- ZUSAMMENARBEIT FÜR Deutschland, aber auch in den Nie- te eingeschränkt wurden. Sowohl derlanden und London verteilt. In die technische Ausrüstung als auch DIE PROMOTION PASST.“ Online-Kursen wird ihnen ein ge- die Erfahrung beim Lehrpersonal meinsames Grundlagenwissen im waren bereits vorhanden. Virtuelle Bereich Cognition vermittelt. Am Vortragsreihen und informelle Cof- Ende jedes Semesters findet dann fee Breaks kommen nach Auskunft der Koordinatorinnen sehr die Cognition Academy statt. Hier können sich Promovierende, gut an. Manche Promovierende haben die Koordinatorinnen Tutorinnen und Tutoren sowie das Koordinationsteam treffen aber bis jetzt tatsächlich ausschließlich virtuell kennenge- und gegenseitig austauschen. lernt. „Insofern freuen wir uns natürlich sehr darauf, sie alle bald persönlich zu treffen“, so die drei Frauen. Heike Böhm leitet das Koordinationsteam der Max Planck School Matter to Life, das gemeinsam mit den Fellows ein inter- Natacha Mendes ist Koordinatorin der Max Planck School of disziplinäres Programm erarbeitet hat, in dem die Disziplinen Cognition. Der Forschungsfokus dieser School liegt auf Fragen, Physik, Chemie und Biologie, aber auch Materialwissenschaften
KOORDINATORINNEN I 13 HEIKE BÖHM JULIA HENGSTER NATACHA MENDES und Ethik miteinander verbunden Julia Hengster ist die Koordinatorin der werden, um die Prozesse des Le- Max Planck School of Photonics. „Pho- bens zu verstehen und nachzu- tonik, die Wissenschaft des Lichts, ist bauen. In diesem Programm ist ein „SO VERLIEREN eine Querschnittstechnologie aus ver- zweijähriger Masterstudiengang schiedenen Forschungsfeldern“, erklärt verpflichtend, in dem die Promo- WIR KEINE TALENTE Hengster. Da das Promotionsprogramm vierenden ein wissenschaftliches ein umfassendes Basiswissen in der Netzwerk aufbauen und sich mit FÜR DAS PROGRAMM, Physik, Mathematik bzw. Elektrotechnik den unterschiedlichen Ausrich- voraussetzt, haben die Bewerberinnen tungen des Fachs vertraut machen, DIE BEREITS EINEN und Bewerber meist Physik oder Elek- die sogenannte 1st Phase. „Wir ha- trotechnik studiert. Die Zielgruppe des ben an den Standorten Heidelberg, MASTERABSCHLUSS fünfjährigen Promotionsprogramms Göttingen und München drei mit- sind jedoch nicht nur Bachelorabsol- einander verbundene Master- HABEN.“ ventinnen und -absolventen. Die School programme komplett neu für die ermöglicht auch einen Quereinstieg für School aufgebaut“, erzählt Heike Personen, die bereits ihren Master er- Böhm. Die Promovierenden, die ih- worben haben. Denn während in den ren Bachelor in unterschiedlichen Disziplinen gemacht haben, USA die meisten nach dem Bachelor mit einer Promotion be- sollen in dieser Zeit auf eine interdisziplinäre, kooperative Pro- ginnen, ist es in Deutschland noch üblich, erst nach dem Mas- motion im neu entstehenden Feld Matter to Life vorbereitet terabschluss zu promovieren. „So verlieren wir keine Talente werden. Dabei ermöglichen ihnen zum Beispiel die Laborro- für das Programm, die bereits einen Masterabschluss haben“, tationen im 3. Semester Einblicke in verschiedene Herange- sagt Hengster. Die Ausbildung der School geht jedoch nicht nur hensweisen innerhalb des interdisziplinären Feldes von Matter in Richtung Wissenschaft. „Die Max Planck School of Photonics to Life. „Während des Praktikums merken sie vielleicht, dass ist aus einem Fraunhofer-Institut entstanden und steht für die theoretische Herangehensweise nichts für sie ist, aber sie große Anwendungsorientierung“, betont Hengster. Die School verstehen danach die Arbeit der Theoretiker und können mit adressiert daher unterschiedliche Karrierepfade in Wissen- ihnen sprechen – oder sie werden selbst davon überrascht, wie schaft, Wirtschaft und Gründung. Neben den Universitäten und viel Freude ihnen gerade diese Arbeit macht“, erklärt Böhm. den vier großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen „Eine gemeinsame Sprache zu finden, ist beim interdiszipli- engagieren sich hier auch Industriepartner, beispielsweise bei nären Forschen unheimlich wichtig und es ist spannend, die Networking Events wie den Photonic Days. „Es ist schön, als Promovierenden auf ihrem Weg zu dieser Zusammenarbeit Koordinatorin dabei mitzuwirken, Neues zu etablieren und zu begleiten.“ ausgetretene Pfade der Lehre zu verlassen“, sagt Hengster.
14 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools LAB ROTATIONS ERSTMAL REINSCHAUEN LABROTATIONEN BIETEN DIE EINMALIGE GELEGENHEIT, SICH VERSCHIEDENE LABORE, FORSCHUNGSGEGENSTÄNDE UND NATÜRLICH AUCH LEITUNGSPERSONEN ANZUSCHAUEN, BEVOR MAN SICH SCHLIESSLICH ENTSCHEIDET, BEI WEM MAN PROMOVIEREN MÖCHTE. | Von BIRGIT ADAM WAS IST DIE IDEE DAHINTER? auszuarbeiten für Forscherinnen und Niveau zu bringen, schon ganz konkre- Forscher aus unterschiedlichsten Dis- te Labs kennenzulernen, eigene kleine |P ROF. KATRIN AMUNTS, FACULTY ziplinen, von Mathematik über Kog- Projekte zu betreuen und einen breiten MEMBER UND CO-SPRECHERIN DER nitionspsychologie und Medizin bis Überblick über die verschiedenen Mög- MAX PLANCK SCHOOL OF COGNITION hin zu Computer Science. Es ging da- lichkeiten und Felder zu erhalten, in de- rum, die Besten aus diesen Bereichen nen sich Kognitionsforschung abspielt. „Kognition ist ein Phänomen mit vie- zusammenzufassen. Das ist insofern Am Ende sollen alle eine informierte len Facetten und wissenschaftlichen eine Herausforderung, da alle sehr Entscheidung treffen können, wo sie Zugängen, die zunehmend ineinan- unterschiedliche Ausbildungen und für die Promotion hingehen. Es bringt dergreifen. Unsere Idee war, eine qua- Interessen haben. Es ist also wichtig, sehr viel, wenn alle ein ausgegliche- litativ sehr hochwertige Ausbildung während des ersten Jahres alle auf ein nes Wissensniveau und einen großen 1st Year 2nd Year 3rd Year 4th Year Welcome week 2 Cognition 2 Cognition 1 Cognition Academies Academies Academies 3 Cognition Academies Doctoral research Doctoral research Doctoral research work work work Lab rotations Register at Award ceremony E-learning university of your (Basic courses) supervisor Find doctoral Write research supervisor work proposal Overall evaluation Programmablauf in der Max Planck School of Cognition
LAB ROTATIONS I 15 BOJANA GRUJICIC PROF. KATRIN AMUNTS Überblick haben, um zu schauen, wo am Ende die Promotion angefertigt werden soll, denn Helmholtz, Max-Planck und die Unis sind sehr verschieden. Es ist ein wenig schade, dass wir die Laborrotati- onen wegen Covid nicht voll ausspielen konnten, denn die experimentell arbei- tenden Personen hatten sicherlich er- Koordinationsteam stellt sicher, dass die vorausgeht. Sie ging rund 200 Arbeiten schwerte Bedingungen.“ Kandidaten durch ihre bevorzugten La- durch, die einen Artikel aus PNAS von bore rotieren können. In der neuen Ko- 2012 zitierten, in dem die Forscher dieses horte machen wir es etwas anders: Wir vorausgehende Signal modelliert und WIE WERDEN DIE fördern und unterstützen ein vorläufiges mechanistisch aufgeschlüsselt hatten, Matching zwischen einem Promovieren- und überprüfte, wie diese Arbeit konzep- LABORROTATIONEN den und einem Doktorvater bzw. einer tionell diskutiert wurde. Von Januar bis ORGANISIERT? Doktormutter vor Beginn des Orientie- März 2020 war sie dann bei Prof. Michael rungsjahres. Die Funktion der Laborro- Pauen an der Humboldt-Universität zu | NATACHA MENDES, tationen bleibt aber bestehen.“ Berlin. Pauen arbeitet zur Philosophie KOORDINATORIN DER MAX PLANCK des Geistes. Da die Neurowissenschaft SCHOOL OF COGNITION ein sehr interdisziplinäres Feld ist, sind UND WIE SIEHT DAS IN DER die Modellierungspraktiken sehr vielfäl- „Die Max Planck School of Cognition tig. Die Philosophie gibt uns Werkzeuge bietet ein vierjähriges Promotionspro- REALITÄT AUS? an die Hand, um diese Modellierungen gramm an, das mit einem Orientie- zu analysieren. Es gibt verschiedene Pa- rungsjahr (erstes Jahr) beginnt, gefolgt | BOJANA GRUJICIC STARTETE 2019 AN radigmen, auf die man sich dabei kon- von der Forschungsphase der Promoti- DER MAX PLANCK SCHOOL OF COGNI- zentrieren kann, aber Grujičić wird sich on (zweites bis viertes Jahr). Im Orien- TION – SIE INTERESSIERT SICH FÜR wahrscheinlich mit Deep Learning be- tierungsjahr haben die Promovierenden DIE PHILOSOPHIE DER NEUROWISSEN- fassen. So begann sie im Rahmen ihres die Möglichkeit, verschiedene Partner- SCHAFTEN UND HATTE SICH FOLGENDE Aufenthalts zu analysieren, auf wel- labore zu erkunden, verschiedene For- che Weise Menschen Beweise für tiefe DREI LABORSTATIONEN AUSGESUCHT: schungsthemen und verschiedene po- neuronale Netze liefern. Ihr Aufenthalt tenzielle Betreuer kennenzulernen, Am Bernstein Center for Computa- am University College London bei Prof. bevor sie eine endgültige Entscheidung tional Neuroscience Berlin bei Prof. Phyllis Illari, PhD, von April bis Juli 2020 über ihre Promotionsforschungsphase John-Dylan Haynes befasste sich Bo- konnte dann Covid-bedingt nur remote treffen. Im Durchschnitt absolvieren jana Grujičić zwischen September und stattfinden, hat aber trotzdem gut funk- die Promovierenden drei Laborrotatio- Dezember 2019 mit der Modellierung tioniert, wie sie sagt: „Die Leute waren nen von jeweils ca. drei Monaten. Zum des sogenannten Bereitschaftspotenzi- offen und haben meine Ideen diskutiert.“ Zeitpunkt der Bewerbung an der School als. Dabei handelt es sich um ein unbe- Und da Grujičić Philosophin ist, muss müssen die Promovierenden ihre Prä- wusstes Hirnsignal, welches dem Auftre- sie auch keine experimentellen Daten ferenzen angeben, bei wem sie ihre La- ten des bewussten Erlebens der Absicht, sammeln. borrotationen absolvieren möchten. Das eine Bewegung auszuführen, zuverlässig
16 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools JOINT MASTER PROGRAM „INTERDISZIPLINÄR UND STANDORT ÜBERGREIFEND“ | Von PETRA MAAß Erforschen, wie sich lebensähnliche wissenschaftliche Koordinatorin der statt klassische biologische Experimen- Systeme molekular nachbauen lassen: School. Im angelsächsischen Wissen- te zu machen“, antwortet Laxhuber auf Seit zwei Jahren bietet die Max Planck schaftssystem ist es üblich, sich bereits die Frage, warum sie sich für das Pro- School Matter to Life ein interdisziplinä- nach dem Bachelor dafür zu entscheiden, gramm beworben hat. Neben der Mög- res, standortübergreifendes Master- und bei wem und wo man promovieren will. lichkeit, sich zu spezialisieren, sieht sie PhD-Programm an, das unzählige Chan- Der Master kommt in diesen Hochschul- es als großen Vorteil an, sich mit Studie- cen bietet – für Bachelor-Studierende systemen quasi nebenher. „Bereits mit renden aus unterschiedlichen Fachberei- aus den verschiedensten Fachbereichen dem Bachelor werden die Weichen ge- chen auszutauschen. wie auch für den Wissenschaftsstandort stellt bis zur Promotion. Und diese Gleise Deutschland. führen nun auch zu uns“, so Spatz. Schließlich haben die Schools von Beginn an den Fokus auf standortübergreifende „Wenn wir Leben verstehen wollen, Eine, die auf diesen Zug aufgesprungen Lehre gesetzt – ein einzigartiges Modell müssen wir es bauen können. Schritt ist, ist Kathrin Laxhuber. Die 22-jährige in Deutschland. Neben der Universität für Schritt wie Ingenieure“, bringt Prof. Schweizerin hat ihren Bachelor an der Göttingen, an der Kathrin Laxhuber mit Joachim Spatz, Sprecher der School, auf ETH Zürich im Bereich „Interdisziplinä- dem Studienschwerpunkt Complex Sys- den Punkt, was sich hinter dem Schlag- re Naturwissenschaften“ gemacht und tems and Biological Physics eingeschrie- wort „Matter to Life“ verbirgt. So heißt befindet sich aktuell im 2. Semester des ben ist, bietet die Universität Heidelberg auch der fünfjährige Direct Track den die Masters. Eingeschrieben ist sie an der den Schwerpunkt Molecular Systems gleichnamige Max Planck School 2019 ins Universität Göttingen, da sie sich für Chemistry and Engineering, während Leben gerufen hat: An ein zweijähriges die Physik hinter dem, was Leben aus- sich Studierende an der TU München auf Master-Programm schließt sich direkt macht, interessiert. „Mich fasziniert, Bioengineering spezialisieren können. eine dreijährige PhD-Phase an – natür- wie komplex biologische Systeme sind. „Es handelt sich um einen spannenden, lich komplett auf Englisch. „Das macht Ich möchte daran arbeiten, diese mit interdisziplinären Fachbereich mit sehr uns für die besten Studierenden aus al- physikalischen Methoden und theore- engagierten Dozenten, die alle eine große ler Welt attraktiv“, erklärt Heike Böhm, tischen Modellen besser zu verstehen, wissenschaftliche Expertise mitbringen.
JOINT MASTER PROGRAM I 17 PROF. JOACHIM SPATZ ist Sprecher der Max Planck School Matter to Life KATHRIN LAXHUBER studiert im Master-Studiengang „Complex Systems and Biological Physics“. „BEREITS MIT DEM BACHELOR WERDEN DIE WEICHEN GESTELLT BIS ZUR PROMOTION. UND DIESE GLEISE FÜHREN in Präsenz eine Vorlesung, während wir später in der Forschung bleiben möch- NUN AUCH ZU UNS.“ aus Göttingen und eine Gruppe aus Hei- te“, sagt Laxhuber. Was das spätere Tätig- delberg live dazugeschaltet sind“, erklärt keitsfeld betrifft, eröffnet das Programm Laxhuber. verschiedenste Möglichkeiten: „Unsere Master- und PhD-Ausbildung ist extrem Das Feld lebt und wächst und wir erkun- Dass der Master direkt in die Möglichkeit forschungsnah und soll zur Forschung den es gemeinsam“, so Heike Böhm. Dass zur Promotion mündet, war ein weiterer befähigen. Das bedeutet aber nicht, dass die Studierenden trotz ihrer unterschied- Grund für Kathrin Laxhuber, sich speziell unsere Absolventinnen und Absolventen lichen Schwerpunkte an gemeinsamen für das Programm zu bewerben. „Ich war in der akademischen Forschung bleiben Veranstaltungen teilnehmen können, mir sicher, dass ich nach meinem Master müssen“, erklärt Heike Böhm. So könnten ermöglicht das sogenannte Live-Broad- einen PhD machen will. Darüber hinaus deren Karrierewege etwa auch in die In- casting: „In unseren Vorlesungen hält bietet das Programm die besten Voraus- dustrieforschung oder in Beratungsun- beispielsweise ein Dozent in München setzungen dafür, herauszufinden, ob ich ternehmen führen.
18 I DUZ SPECIAL: Max Planck Schools „DA UNSERE STUDIERENDEN SCHON NACH DEM BACHELOR ZU UNS KOMMEN, KÖNNEN SIE ZWEI JAHRE SEHR ENG Einen weiteren Vorteil des inte- GEMEINSAM LERNEN UND unseren Kommilitoninnen und grativen Konzepts sieht Heike Kommilitonen, die ja etwas ganz Böhm in dem engen Peer-Netz- ARBEITEN. DAS SCHWEISST anderes studiert haben, belegen, werk, das von Beginn an – be- helfen uns, interdisziplinär zusam- reits im dreiwöchigen Willkom- ZUSAMMEN!“ menzuarbeiten. Wir merken, dass menskurs – angelegt ist. „Es ist wir zwar eigentlich über die glei- wissenschaftlich belegt, dass unsere Dozenten wie auch wissenschaft- chen Fragestellungen sprechen – man am besten über den Peer-to-Peer- lichen Koordinatoren sicherstellen. Zum aber mit ganz anderen Worten und unter- Austausch lernt“, sagt Böhm. So lebt das anderen erlaubt die überschaubare An- schiedlichen Denkweisen. So lernen wir Programm vom Erfahrungsaustausch, zahl regelmäßige Treffen der gesamten die Sprache der anderen Fachbereiche“, der sich aus den unterschiedlichen Diszi- School“, betont Joachim Spatz. sagt L axhuber. Dieses Netzwerk wird die plinen speist, aber auch aus den verschie- jungen Studierenden tragen, davon sind denen Herkunftsländern, die hier aufei- „Da unsere Studierenden schon nach dem Heike Böhm und Joachim Spatz über- nandertreffen. „Mein Jahrgang ist sehr Bachelor zu uns kommen, können sie zwei zeugt. Auch wenn Kathrin Laxhuber und international. Das macht das Programm Jahre sehr eng gemeinsam lernen und ar- ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen für mich noch spannender“, sagt Kathrin beiten. Das schweißt zusammen!“, erklärt während ihres Promotionsstudiums über Laxhuber. Pro Semester werden nur 20 Heike Böhm den Unterschied zu anderen die beteiligten Labore in Deutschland ver- Studierende aufgenommen. „Zum einen Promotionsprogrammen. „Die Vorlesun- streut sein werden, um so ihrem Ziel ge- können wir durch die kleine Kohorte gen aus den verschiedensten Bereichen meinsam ein Stück näherzukommen: he- eine sehr engmaschige Betreuung durch im ersten Jahr, die wir gemeinsam mit rauszufinden, was Leben ist. Applicants with BSc degree or other qualifying degree Complex Systems and Biological Physics University of Göttingen Semesters 1 Shared courses Master’s Phase 2 Specialized courses Molecular Systems Chemistry and Engineering 2 years 3 Lab rotation 4 Lab research + MSc Thesis Heidelberg University GRADUATION MSc Bioengineering Technical University of Munich Lab research Thesis Advisory Committee meetings PhD Phase 3 years Annual scientific retreats At the labs of the MtL Faculty Mentoring Expertise all over Germany GRADUATION Dr. rer. nat. MtL Alumni become the elite in industry and academic Die Masterphase der Max Planck School Matter to Life kann an einer der drei Partneruniversitäten absolviert werden.
STANDORTE I 19 STANDORTE UNITED London KINGDOM 26 Hamburg 25 27 1 15 1 3 4 6 13 23 NETHERLANDS Berlin Osnabrück 19 Potsdam 7 Magdeburg Nijmegen 15 20 8 Dortmund 17 Paderborn 21 Bochum 13 Göttingen 6 9 21 10 16 Leipzig 7 11 12 14 Düsseldorf 5 Dresden 24 11 14 Aachen Bonn Marburg Jena 17 2 4 6 8 1 18 3 14 16 13 UNITED MAX PLANCK SCHOOL MAX PL London KINGDOM 26 MATTER TO LIFE OF COG Frankfurt a. M. 1 DWI Leibniz Institute for Interactive Materials 1 Cha Mainz 2 10 2 German Cancer Research Center 2 Ern 12 3 Heidelberg Institute for Theoretical Studies 3 Frau 4Erlangen Heidelberg 15 11 University 4 Frei Heidelberg 5Nürnberg MPI for Astronomy 5 5 Hein Saarbrücken 6 MPI for Biophysical Chemistry 6 Hum Hamburg 2 3 4 5 10 19 7 MPI for Colloids and Interfaces 7 Leip 25 27 1 15 Karlsruhe 8 MPI for Dynamics of Complex Technical Systems 8 Lud 7 9 MPI for Dynamics and Self-Organization 9 MPI 10 MPI for Medical Research 10 MPI Tübingen 9 11 MPI for Molecular Cell Biology and Genetics 11 MPI 1 3 4 6 13 23 NETHERLANDS Berlin 12 MPI Garching 12 for Polymer Research 12 MPI Osnabrück 19 Potsdam 7 Martinsried 13 MPIMünchen for Terrestrial Microbiology 8 18 22 20 9 13 MPI 14 16 MPI for the Physics of Complex Systems 14 MPI Magdeburg 15 MPI for the Science of Light 15 MPI Nijmegen 15 20 8 16 MPI of Biochemistry 16 MPI Paderborn 17 MPI of Molecular Physiology 17 MPI Dortmund 17 18 RWTH Aachen University 18 MPI 21 Bochum 13 Göttingen 19 Saarland University 19 Osn 6 9 21 10 16 Leipzig 7 11 12 14 20 Technical University of Munich 20 Otto Düsseldorf 5 Dresden 21 University of Göttingen 21 Ruh 24 11 14 22 Tec Aachen MAX PLANCK SCHOOL Bonn Marburg Jena MAX PLANCK17SCHOOL 2 4 6 8 MAX MAX PLANCK PLANCK SCHOOL SCHOOL 23 Tec 1 18 3 14 OF COGNITION 16 13 MATTER TO LIFE OFOF PHOTONICS COGNITION 24 Tec 25 Univ e Materials 1 Charité – Universitätsmedizin Berlin 1 DWI Leibniz Institute for Interactive Materials 1 Deutsches 1 Charité Elektronen-Synchrotron – Universitätsmedizin Berlin DESY 26 Univ 2 Ernst Strüngmann Institute Frankfurt a. M. Mainzfor Neuroscience 2 German Cancer Research Center 2 Fraunhofer 2 Ernst StrüngmannInstitute for Applied Institute for Neuroscience 27 Univ l Studies 3 Fraunhofer Heinrich Hertz 12 Institute 2HHI 10 3 Heidelberg Institute for Theoretical Studies Optics and 3 Fraunhofer Precision Heinrich Engineering Hertz IOF Institute HHI 4 Freie Universität Berlin Erlangen University 4 Heidelberg 15 11 3 Fraunhofer 4 Freie Institute Universität Berlinfor Laser Technology ILT 5 Heinrich Heine University Düsseldorf 5 MPI for Astronomy 4 Friedrich 5 Heinrich Schiller Heine University University Jena Düsseldorf Heidelberg Nürnberg 5 Saarbrücken 6 Humboldt-Universität zu Berlin 6 MPI for Biophysical Chemistry 5 Friedrich-Alexander zu 6 Humboldt-Universität University Berlin of 2 3 4 5 10 mburg 19 7 Leipzig University 7 MPI for Colloids and Interfaces Erlangen-Nuremberg 7 Leipzig University cal 27 Systems 1 15 Karlsruhe München 8 Ludwig-Maximilians-Universität 8 MPI for Dynamics of Complex Technical Systems 6 Helmholtz Institute Jena 8 Ludwig-Maximilians-Universität München tion 9 MPI for Biological Cybernetics 7 9 MPI for Dynamics and Self-Organization 7 Karlsruhe 9 MPI Institute for Biological of Technology Cybernetics 10 MPI for Empirical Aesthetics Tübingen 9 10 MPI for Medical Research 8 Leibniz 10 MPI Institute for Empirical of Photonics Technology Aesthetics Genetics 11 MPI for Evolutionary1 3Anthropology 4 6 13 23 11 MPI forGarching Molecular12Cell Biology and Genetics 9 Ludwig-Maximilians-Universität 11 MPI for Evolutionary Anthropology München 12 MPI for Human Cognitive Berlinand Brain SciencesMartinsried 12 MPI for Polymer Research München 12 10 MPI MPI forfor Biophysical Human Chemistry Cognitive and Brain Sciences 8 18 22 20 9 13 MPI for Human Development 13 MPI 16 for Terrestrial Microbiology 13 11 MPI MPI forfor the Science Human of Light Development tems Potsdam 7 14 MPI for Mathematics in the Sciences 14 MPI for the Physics of Complex Systems 14 12 MPI MPI forofMathematics Quantum Opticsin the Sciences Magdeburg 15 MPI for Psycholinguistics 15 MPI for the Science of Light 15 13 Paderborn MPI University for Psycholinguistics 16 MPI for20Research 8 on Collective Goods 16 MPI of Biochemistry 16 14 RWTH MPI Aachen University for Research on Collective Goods 17 MPI for the Science of Human History 17 MPI of Molecular Physiology 17 15 Universität MPI Hamburg for the Science of Human History aderborn 18 MPI of Psychiatry 18 RWTH Aachen University 18 16 University MPI of Göttingen of Psychiatry Göttingen 19 Osnabrück University 19 Saarland University 19 Osnabrück University 6 9 21 10 16 Leipzig 20 Otto von Guericke 7 11 12 14Magdeburg University 20 Technical University of Munich 20 Otto von Guericke University Magdeburg 21 Ruhr-Universität BochumDresden 21 University of Göttingen 21 Ruhr-Universität Bochum 22 Technical University of Munich 24 11 14 22 Technical University of Munich arburg Jena 17 2 Universität 23 Technische 4 6 8 Berlin MAX PLANCK SCHOOL 23 Technische Universität Berlin 24 Technische Universität Dresden OF PHOTONICS 24 Technische Universität Dresden 25 Universität Hamburg 25 Universität Hamburg DESY 26 University College London 1 Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY 26 University College London ankfurt a. M. 27 University Medical Center Hamburg-Eppendorfdorf 2 Fraunhofer Institute for Applied 27 University Medical Center Hamburg-Eppendorfdorf OF10 Optics and Precision Engineering IOF ology ILT Erlangen 15 11 3 Fraunhofer Institute for Laser Technology ILT idelberg 4 Friedrich Schiller University Jena Nürnberg 5 5 Friedrich-Alexander University of 3 4 5 10 Erlangen-Nuremberg 6 Helmholtz Institute Jena
FACTS & FIGURES ZU DEN MAX PLANCK SCHOOLS 2,5 x 33 % mehr Bewerbungen Frauenanteil innerhalb von drei Jahren bei den Studierenden Nur jede/jeder Zehnte wird aufgenommen 40% Bachelorabsolventen 144 Fellows 30 außeruniversitäre Institute 23 Partneruniversitäten 190 Studierende 35% 65% deutsche und internationale 90 Mio. Studierende Euro Finanzmittel
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