Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO

Die Seite wird erstellt Jasper Büttner
 
WEITER LESEN
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
International
            Labour
            Organization

Internationale Normen –
Nationale Verantwortung
Das Normengefüge der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
in nationalen und internationalen Lieferketten
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
EDITORIAL

                          Produzieren in globalen Lieferketten – das ist Alltag für Unterneh­
                          men, ganz gleich wie groß sie sind. Klar ist längst: Deutschland ist
                          unter den Top 5 der am besten vernetzten Wirtschaften der Welt.
                          Originalausrüstungshersteller und Zulieferer agieren gleichermaßen
                          international.

Globale Lieferketten sind mit arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen flankiert, die den
Status von Menschenrechten besitzen. Diese werden im Grundsatz von der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) verabschiedet, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen,
der sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sowie Repräsentanten der Mitgliedsstaaten
angehören. Die ILO hat die Aufgabe, diese Arbeitsnormen und ihre Einhaltung auf nationaler
Ebene zu überprüfen. Gleichzeit hilft sie direkt bei der Umsetzung vor Ort, in Kooperation
mit Regierungen, Sozialpartnern und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft.

Mit dieser Publikation zeigen wir, was die ILO zur Verbesserung der weltweiten Arbeits­
bedingungen in Lieferketten tut und wie gerade Sie als Unternehmen ein wichtiger Partner
sind. Eindrückliche Beispiele liefert z.B. das Programm „Förderung von wettbewerbsfähigen
und verantwortlichen Unternehmen“ (englisch SCORE), das sich direkt an kleine und
mittelständische Unternehmen richtet und dort hilft, wo es am nötigsten ist: In den Fabriken
vor Ort, wo menschenwürdige Arbeit noch nicht gewährleistet ist.

Und es lohnt sich: Dort wo Arbeitnehmerrechte geschützt und Arbeitsbedingungen verbessert
werden, steigt auch die Produktivität – aber lesen Sie selbst!

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Dr. Annette Niederfranke
Direktorin der ILO Deutschland

                                                              ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN    2
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
ÜBERSICHT

Inhalt

    2 EDITORIAL                                                           29 ILO HELPDESK

                                                                          31 Declaration on the Fundamental Principles and Rights at Work
                                                                          35 The ILO and CSR
    5 HINTERGRUND
                                                                          36	The MNE Declaration: Your gateway to understanding and
     5 Globale Lieferketten menschenwürdig gestalten                          implementing labour standards
                                                                          38 The MNE Declaration - the detail

    7 ARBEITSSCHUTZ & ARBEITSSICHERHEIT

     9 Better Work: Menschenwürdige Arbeit in der Textilindustrie         42 KOOPERATIONSPARTNER UND KONTAKTE

    15	OSH GAP: Globaler Aktionsplan für Arbeitsschutz und Gesundheit    42 Who has partnered with the ILO? Private sector initiatives
    16 The Vision Zero Fund                                               44 Ihre Ansprechpartner bei der ILO

17 SCORE

    19 Interview mit ILO-Experte Stephan Ulrich
    21 SCORE: Chinese Supplier Training

23 PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIPS

    25 Kooperationen mit der ILO
    26 Work4Youth: The MasterCard Foundation’s Partnership with the ILO
    27 The Global Business Network for Social Protection Floors

3   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                      ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN   4
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
HINTERGRUND                                                                                                                                                                               HINTERGRUND

                                                                                                          standards sind die Kehrseite einer weltweit          dafür das nötige Rüstzeug bereit. Neben den
                                                                                                          vernetzten Wertschöpfung. Löhne unterhalb des        ILO-Kernarbeitsnormen gehört dazu insbeson­
                                                                                                          vergleichbaren Mindestlohns, Gesundheitsgefah­       dere die konkrete Projektarbeit vor Ort, mit der
                                                                                                          ren am Arbeitsplatz, fehlende soziale Absicherung    sie Regierungen, Betrieben und Beschäftigten
                                                                                                          bei Krankheit, Unfall oder Alter sowie prekäre       hilft, bessere Arbeitsstandards zu implementieren.
                                                                                                          Beschäftigungsverhältnisse stellen die größten       Innerhalb der UN-Organisationen sorgt sie
                                                                                                          Herausforderungen dar. Vor allem Frauen sind         zudem dafür, das Thema auf die internationale
                                                                                                          überproportional im Niedriglohnsektor beschäftigt,   Agenda zu setzen. Ganze Regionen entwickeln
                                                                                                          obwohl sie es sind, die oft das Einkommen ihrer      sich, wenn Internationale Organisationen wie
                                                                                                          Familien sichern.                                    die ILO Staaten helfen, zu gemeinsamen Verein­
                                                                                                                                                               barungen zwischen Entwicklungs-, Schwellen-
                                                                                                          Hinzu kommt: Nicht selten besteht eine Liefer­       und Industrieländern zu kommen. Denn weltweit
                                                                                                          kette aus 20 bis 30 Stationen. Die Zusam­            gute Arbeitsbedingungen kann es dauerhaft
                                                                                                          menhänge sind dabei komplex: Vielfältige             nur geben, wenn alle gemeinsam an diesem
                                                                                                          Beschäftigungsverhältnisse, ein Geflecht von         Ziel arbeiten.
                                                                                                          Zuliefererverträgen mit mehreren Akteuren und
                                                                                                          Ländern, verschiedene nationale Gesetzge­            Alle Beteiligten in die
                                                                                                          bungen, unterschiedlich starke Gewerkschaften
                                                                                                          und Betriebsräte. All diese Aspekte spielen eine
                                                                                                                                                               Verantwortung nehmen
                                                                                                          erschwerende Rolle, wenn es darum geht,              Die Verantwortung für menschenwürdige Arbeits­
                                                                                                          internationale Arbeitsstandards durchzusetzen.       bedingungen in den Produktionsketten liegt des­
                                                                                                                                                               halb gemeinsam bei allen Beteiligten. Regierungen
                                                                                                          ILO-Kernaufgabe: Verbesserung der                    können dazu beitragen, indem sie neben natio­

Globale Lieferketten
                                                                                                                                                               nalen Gesetzgebungen die ILO-Kernarbeitsnormen
                                                                                                          weltweiten Arbeitsbedingungen                        ratifizieren und umsetzen. Unternehmen können
                                                                                                          Die ILO unterstützt diese Akteure in ihren           Selbstverpflichtungen eingehen und Zuliefererver­

menschenwürdig
                                                                                                          Bemühungen. Seit ihrer Gründung 1919 ist es          träge schließen, die die Kernarbeitsnormen achten.
                                                                                                          Kernaufgabe, Arbeitsbedingungen über nationale       Arbeitnehmervertretungen können deren Einhal­
                                                                                                          Grenzen hinweg zu verbessern und menschen­           tung einfordern und die Interessen der Beschäftig­
                                                                                                          würdige Arbeit in jedem Land durchzusetzen.          ten wahrnehmen. Und Verbraucher können durch

gestalten
                                                                                                          Mit ihrer umfangreichen Expertise stellt sie         einen bewussteren Konsum Einfluss nehmen.

Globale Lieferketten auf                              Dabei bietet die weltweite Vernetzung große
                                                      Chancen. Denn generell gilt: Globale Lieferketten
Wachstumskurs                                         steigern die Produktivität. Sie können das Wirt­
Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten, zwischen          schaftswachstum ankurbeln und so neue Jobs
1995 und 2013, stieg der Anteil der Beschäftigten     schaffen. Allerdings profitieren Industriestaaten
in globalen Lieferketten um mehr als 50 Prozent.      eher von den Vorteilen als Schwellenländer, für
Nach Berechnungen der ILO arbeiten heute              die es weniger einfach ist, Produktionskosten zu
weltweit 453 Millionen Menschen in globalen           senken, etwa indem die Herstellung ins Ausland

                                                                                                          80 %                                                 ein Drittel
Lieferketten. Allein in der EU sind ein Drittel der   verlagert wird (WESO 2015).
Beschäftigten darin tätig (World Employment
and Social Outlook, WESO 2015). Nach Schät­           Die Schattenseiten der weltweiten                   des weltweiten Handels findet                        der Beschäftigeten in der EU sind
zungen der UN-Handelskonferenz findet zudem
                                                      Vernetzung                                          in globalen Lieferketten statt                       in globalen Lieferketten tätig
80 Prozent des weltweiten Handels in globalen
Lieferketten statt (UNCTAD World Investment           Globale Lieferketten führen zudem nicht auto­       Nach Schätzungen der UN-Handelkonferenz              Quelle: ILO 2015 World Employment and Social Outlook
Report 2013).                                         matisch zu besseren Arbeitsbedingungen.             Quelle: UNCTAD World Investment Report 2013

                                                      Im Gegenteil: Schlechte Sozial- und Umwelt­

5   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                       ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN             6
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
KAPITEL                                                                                                              KAPITEL

         Arbeitsschutz &              Menschenwürdige Arbeit ist sichere Arbeit
                                      – mit diesem Leitsatz wirbt die ILO für den
                                      Schutz vor Arbeitsunfällen und einher­
                                                                                     Und Arbeitsschutz ist kein Ding der Unmög­
                                                                                     lichkeit. Das Einhalten gesetzlicher Rahmen­
                                                                                     bedingungen angelehnt an mehr als 40 ILO

        Arbeitssicherheit
                                      gehenden Verletzungen sowie arbeits­           Übereinkommen, der Aufbau und Ausbau von
                                      bedingten Krankheiten.                         Arbeitsinspektionssystemen und die gezielte
                                                                                     Schulung von Unternehmen können die
                                      Die ILO setzt sich weltweit für höheren        Arbeitssicherheit stärken und damit Leid
                                      Arbeits­schutz ein, denn die Dimensionen und   abwenden. Die ILO unterstützt interessierte
                                      Konsequenzen von laxen Sicherheitsbedin­       private Akteure und den öffentlichen Sektor
                                      gungen sind oft nicht hinreichend bekannt.     dabei, Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewähr­
                                      Alle 15 Sekunden stirbt auf der Welt ein       leisten und Unfälle und Krankheiten am
                                      Mensch durch eine arbeitsbedingte Verletzung   Arbeitsplatz ultimativ zu vermeiden. Beispiels­
                                      oder Krankheit. Alle 15 Sekunden haben 153     weise berät die ILO Länder beim Aufbau von
                                      Arbeitnehmer einen Unfall am Arbeitsplatz.     Unfallversicherungssystemen oder schult das
                                      Diesem Ausmaß gilt es Einhalt zu gebieten.     öffentliche Personal bei der Einhaltung und
                                      Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm.        Überwachung von Mindeststandards für mehr
                                                                                     Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit vor Ort.

7   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                           ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN      8
Internationale Normen - Nationale Verantwortung - International Labour Organization - ILO
ARBEITSSCHUTZ &
ARBEITSSICHERHEIT

Better Work:

Menschenwürdige                                                                                                                         Value for Global Brands
Arbeit in der                                                                                                                           and Retailers
Textilindustrie
                                                                                                                                         Better Work is a joint programme of the International
                                                                                                                                         Labour Organization and the International Finance
                                                                                                                                         Corporation, a member of the World Bank Group

Über 60 Millionen Menschen, vor allem Frauen,       weise in Vietnam über 60 Prozent der Fabriken,
arbeiten weltweit und unter oft schwierigen Be­     die an „Better Work“ teilnehmen, ihre Kapazitäten   Better Work helps Global Brands and Retailers in the garment industry meet a number of dis-
dingungen in der Herstellung von Textilien und      ausbauen und mehr Mitarbeiter einstellen. In den    tinct challenges in managing their supply chains. We reduce risk to reputation and operations
Schuhen. In acht Ländern auf drei Kontinenten –     Unternehmen, in denen die Sicherheitsstandards      through improving suppliers’ adherence to labour standards and laws, providing greater trans-
Bangladesch, Kambodscha, Haiti, Indonesien,         für die Arbeitnehmer deutlich verbessert wurden,    parency on compliance and supporting stable and well managed sourcing environments.
Jordanien, Lesotho, Nicaragua und Vietnam –         wuchs die Profitabilität um 5,9 Prozent. Auch
setzt sich die ILO deshalb mit ihrem „Better        mehr Mitbestimmung zahlt sich aus: Wenn die         Since 2007 Better Work has been working with      We also work at the national and international
Work“-Programm für menschenwürdige Arbeits­         Beschäftigten ihre Interessen vertreten und mit­    more than 60 well-known global brands to          level, drawing on the convening power of the
bedingungen ein. Dazu gehen die Mitarbeiterin­      bestimmen konnten, steigerte sich die Produktivi­   support a thriving, competitive garment indus-    ILO, IFC and the World Bank to bring together
nen und Mitarbeiter der ILO in die Fabriken und     tät um 7,6 Prozent. Und Lohnsteigerungen führten    try with decent working conditions. In collab-    governments, policymakers and development
beraten Management und Beschäftigte darin,          sogar zu höheren Einnahmen: Eine Anhebung der       oration with suppliers, factories, trade unions   partners to influence policies and practices
wie die Arbeit sicherer und gesünder gestal­        Löhne um ein Prozent ließ die Einnahmen um 0,6      and governments we have created lasting,          that promote better jobs, inclusive growth
tet werden kann. Über 1.250 Fabriken und 1,5        Prozent wachsen.                                    positive change through capacity-building,        and sustainable improvements in the apparel
Millionen Beschäftigte werden auf diese Weise
                                                                                                        assessments, training and research focused on     supply chain.
erreicht. Außerdem bringt die ILO Regierungen,      Mit anderen Worten:
                                                                                                        changing attitudes and behaviour.
Gewerkschaften und Arbeitnehmer an einen                                                                                                                  And this progress has not come at the ex-
Tisch, um gemeinsame Lösungen beim Arbeits­         Wo der Verlust von Arbeitsplätzen                   Better Work has over 200 staff in seven coun-     pense of business. On the contrary, a 2016
schutz zu entwickeln. Neben der konkreten Arbeit
                                                    befürchtet wurde, haben dank                        tries offering comprehensive, factory-level       independent assessment1 of the Better Work
in und mit den Fabriken vor Ort konzentriert sich                                                       programmes with assessment, training and          programme showed that participating facto-
das Programm auch darauf, die großen internatio­    „Better Work“ Produktivität und                     advisory services that provide capacity-build-    ries saw significant increases in profitability
nalen Abnehmer mit ins Boot zu holen, um so die     Produktion zugenommen –                             ing and guidance to factory workers, their rep-   (up to 25 per cent) as a direct result of the
gesamte Lieferkette zu erreichen. Das zeichnet      bei gleichzeitig besseren Arbeits­                  resentatives, supervisors and managers alike.     smoother operations that came with im-
„Better Work“ vor allem aus.
                                                    bedingungen für die Beschäftigten.                  To-date, Better Work has assisted more than       proved working conditions.
                                                                                                        1300 factories employing 1.6 million workers
Positive Auswirkungen auch auf die                                                                      in improving working conditions.
Unternehmen
Der Erfolg gibt der ILO Recht: Das Programm
zeigt, dass sich gute Arbeitsbedingungen und
unternehmerischer Ertrag keinesfalls aus­
schließen. Denn neben den Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern profitieren auch Arbeitgeber
nachhaltig vom Programm. So konnten beispiels­

9   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN          10
2                                                                                                                                                                                                                                                  3

                                                                                                                          How to join the programme?
                                                                                                                          There are two plans for working with global brands and         PARTNERS
                                                                                                                          retailers:
                                                                                                                                                                                         Partnership provides wider and more strategic benefits
                                                                                                                                                                                         than the Participant plan. Partners are involved with
                                                                                                                          PARTICIPANTS                                                   the programme at a deeper level and take part in its
    1. Why work with Better Work?                                                                                         Global brands and retailers getting to know the pro-
                                                                                                                                                                                         governance, defining its strategic direction and more.
                                                                                                                                                                                         Partners sign a public-private partnership agreement
    Responsible Global brands and retailers are critical      supported to identify key challenges and areas for          gramme may work with us as participants. Participants          with the ILO and IFC which articulates the benefits
    to the success of Better Work. Through their concern      improvement as well as to establish a worker-man-           subscribe to a cycle of factory reports, including one         and responsibilities of being a Partner.
    for customers’ values and preferences for ethically       agement committee.                                          assessment (audit), two progress reports and a “live”
    sourced fashion, they help drive improvements in                                                                      improvement plan.
                                                                Unannounced visits from ILO Officials to check
    factories and support Better Work in strengthening the
                                                              compliance with national law and international la-
    competitiveness of the garment sector.
                                                              bour standards, with an assessment report released
    In turn, Better Work offers global brands access to un-   after approximately 30 days.                                  BETTER WORK KEY SERVICES FOR BUYERS9
    paralleled industry insights and expertise, which help
                                                                Advisory visits to build capacity for effective work-          A brand dashboard customized for your factories, showing the latest compliance information at a glance,
    build sustainability into supply chains. Better Work
                                                              er-management dialogue and to support the imple-              with benchmarking capabilities that help you make informed sourcing decisions10.
    brands benefit from cost savings, enhanced reputation
                                                              mentation of an Improvement Plan.
    and risk management, and a safe venue for collaborat-                                                                     Regular updates and quarterly calls with country programmes to provide local updates; opportunities to
    ing with other global brands to create stable sourcing       A range of highly effective and practical training         engage in strategic-planning processes.
    environments.                                             programmes, using innovative and participatory
                                                              approaches on key topics including supervisory-skills           Webinars and regular events with Better Work management to discuss the latest in compliance trends
    When brands and retailers join Better Work, they are                                                                    and industry developments.
                                                              training, human resources management, and occu-
    making a smart decision for their staff, shareholders,
                                                              pational safety and health.
    customers and workers in their supply chain.
    Benefits include:                                           Public reporting against a list of key issues to en-
                                                              courage factory ownership, fast-track improvements
    INCREASED FACTORY-LEVEL EFFICIENCIES
                                                              and support better targeting of government resources.       Long-Term Experience. Proven Expertise
    AND COST SAVINGS
                                                              COLLABORATION WITH OTHER GLOBAL BRANDS
    Better Work’s presence in the field and regular report-                                                               POSITIVE RESULTS                                                  Improved working conditions: Factories participating
                                                              AND RETAILERS TO CREATE STABLE SOURCING
    ing can help reduce the need for locally established                                                                                                                                 in the Better Work Programme experienced an over-
                                                              ENVIRONMENTS AND GAIN INDUSTRY INSIGHTS                     Independent research by Tufts University found the
    compliance teams, so reducing complexity and cost.                                                                                                                                   all reduction in the gender pay gap, coercive labour
                                                              AND EXPERTISE                                               following:
    Our single, high quality assessments can be used by                                                                                                                                  practices, and abuse of probationary contracts, while
    all brands sourcing from a given factory, reducing du-    As a global brand or retailer, we invite you to have a        25 per cent increase in firm profitability: After four       workers reported fewer concerns about safety and
    plication. Additionally, brand and suppliers can access   seat around the table with workers, employers and           years of participation in the Better Work Programme,           health risks.
    IFC programmes that advise on resource efficiency         governments to share information and experience and         the revenue-cost ratio for factories in Vietnam in-
    and access to finance2. Businesses may also qualify       to help drive legal and policy changes on work quality                                                                       Positive effects beyond the workplace: In several
                                                                                                                          creased by 24.9 per cent (holding other factors con-
    for the Global Trade Supplier Finance Programme3.         and competitiveness. Also, you have access to cut-                                                                         countries, the health of workers and their children has
                                                                                                                          stant).
                                                              ting-edge, independent research on the global supply                                                                       improved, along with children’s access to education, as
                                                              chain - a unique and growing, body of evidence and             22 per cent increase in productivity: Better Work offers    results of the programme.
    ENHANCED REPUTATION AND RISK-MANAGEMENT                   analysis drawn from 15,000 stakeholder interviews to-       supervisory skills training (SST) to provide factory super-
    WITH FACTORY SERVICES THAT HAVE A PROVEN                                                                                                                                             These are only a few examples of how Better Work
                                                              date. And finally, every year, Better Work hosts regional   visors with the communication skills they need to suc-
    IMPACT ON COMPLIANCE                                                                                                                                                                 contributes to positive change in your supply chains.
                                                              and country-level business forums, often with privi-        ceed. An independent evaluation confirmed that after
                                                                                                                                                                                         Independent research has proven that across the
    At the factory level we implement our unique Service      leged access to political and business leaders. A chance    the training, workers needed less time to reach produc-
                                                                                                                                                                                         board, Better Work succeeds for business and for
    Model, which includes:                                    to network with other brands and retailers and to learn     tion targets, with savings of up to 11 minutes in just under
                                                                                                                                                                                         workers.
                                                              more about the programme’s strategy and vision.             an hour, representing a 22 per cent increase in productiv-
      A ‘self-diagnosis’ phase where the factory is                                                                       ity. This effect was driven by female supervisors.

     11   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                                                                  betterwork.org
                                                                                                                                                                                                ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN    12
4                                                                                                                                                                 5
                                           better work coverage

                                           Have further questions?
                                           For more information on the participant and partner packages, please access our web page
                                           betterwork.org/brands. If you have further questions, please be in touch at buyers@betterwork.org.

                                           NOTES
                                           1 Progress and Potential: How Better Work is Improving Garment Workers’ Lives and Boosting Competitiveness:
                                           A summary of an independent assessment of the Better Work Programme/ International Labour Office: ILO,
                                           2016. Available at http://betterwork.org/blog/portfolio/impact-assessment/
                                           2 The IFC can assist brands by providing advisory services in resource efficiency and access to finance for their
                                           suppliers. To date, IFC has worked with over 300 factories realizing over US$48.2 million dollars of annual
                                           cost-savings for factories, close to 550,000 metric tons of GHG avoided, 39.6 million cubic meters (m3) water
                                           saved or wastewater avoided, and 2.1 million megawatt hours (MWH) saved
                                           3 Global Trade Supplier Finance program (GTSF), which allows suppliers to access short-term financing; (ii) me-
                                           dium-term financing to implement workplace improvements; and (iii) long-term financing for factory upgrades,
                                           expansions, remediation, cleaner production and other improvements
                                           4 Large country programmes may have a waiting list for factory subscription. Partner factories receive priority ser-
                                           vice.
                                           5 Partners and participants can access reports from all programmes directly from the Better Work online portal.
                                           Assessments are conducted against national laws and international standards with guidance on interpretation
                                           from relevant ministries and the ILO.
                                           6 Partners have unlimited access to factory reports for all factories from which they source in Better Work coun-
                                           tries, or factories from which they are actively considering sourcing.
                                           7 Partners have elected representatives on the Better Work Advisory Committee, which provides input on strate-
                                           gy and direction.
                                           8 PACs guide the programmes at country level and are comprised of representatives of governments, business
                                           associations, suppliers and trade unions.
                                           9 Buyer partners and participants receive different levels of service. Please see the Benefits Overview Table for
                                           details.
                                           10 The Brand Dashboard is under development and will be completed in 2017.

    13   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                   betterwork.org
                                                                                                                 ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN      14
ARBEITSSCHUTZ &                                                                                                                                                                 ARBEITSSCHUTZ &
ARBEITSSICHERHEIT                                                                                                                                                              ARBEITSSICHERHEIT

OSH GAP:
                                                                                                           The Vision Zero Fund
Globaler Aktionsplan
für Arbeitsschutz und
                                                                                                           Against the background of unacceptable social          supports such efforts. Finally, the Fund supports
                                                                                                           and economic losses through work related injuries      the development of Employment Injury Insurance
                                                                                                           and diseases, in June 2015 at the G7 Summit,           schemes, which are usually the most desirable
                                                                                                           the German Ministry of Employment and Social           mechanism to protect the incomes of employees

Gesundheit
                                                                                                           Affairs (BMAS) and the German Ministry for             who suffer work-related injuries and diseases and
                                                                                                           Economic Cooperation and Development (BMZ)             to cover medical costs.
                                                                                                           proposed the creation of a work place injury and
                                                                                                           disease prevention and protection Fund - the           VZF projects during the first phase of operations
                                                                                                           Vision Zero Fund (VZF) - within the framework          (2017-2019) will focus on the the garment and
Um arbeitsbedingte Erkrankungen, Unfälle und         von Sicherheitssystemen und -verfahren. Arbeit­       of the “sustainable supply chains initiative”. The     textile sector and the agricultural and food sector.
Todesfälle abzubauen, hat die ILO ein globales       nehmervertretungen und Gewerkschaften werden          International Labour Office (ILO) administers and      The participation of companies in the activities of
Aktionsprogramm „Global Action for Prevention        sensibilisiert und geschult. Darüber hinaus fördert   implements the Fund’s projects.                        the VZF is strongly encouraged. For example, in
on Occupational Safety and Health“ (OSH GAP)         sie den Dialog der verschiedenen Akteure und                                                                 Myanmar, the VZF has received strong support
ins Leben gerufen. Warum ein solches Engage­         erarbeitet mit ihnen Compliance-Leitfäden. Sie        The VZF aims to achieve zero fatal and severe          from Hennes & Mauritz (H&M), which committed
ment notwendig ist, zeigen die Zahlen:               unterstützt die Beteiligten bei der Schaffung eines   work-related injuries and diseases by improving        itself to collaborate with the VZF project in the
                                                     Controllings und hilft beim Aufbau eines Inspekti­    occupational safety and health practices and con­      country. In the first quarter of 2017, VZF will
     Nach Berechnungen der ILO sterben jährlich      onssystems, um die Sicherheitsmaßnahmen vor           ditions in sectors that link to global supply chains   commence its project activities in the country. This
     2,3 Millionen Menschen – das sind 6.300         Ort zu überprüfen.                                    and to strengthen institutional frameworks such        includes: (i) a baseline survey to assess OSH
     Menschen am Tag – an den Folgen von                                                                   as labour inspectorates and employment injury          risks in the garment industry; (ii) an OSH aware­
     Unfällen und Krankheiten am Arbeitsplatz.       Das Programm wirkt – von                              insurance schemes in countries linked to such          ness campaign in the sector, working closely with
                                                                                                           global supply chains. The Fund supports appro­         the Myanmar labour inspectorate; (iii) a workshop
     Hinzu kommen zwei Millionen arbeits­            Lesotho bis Paraguay                                  priate action in low-income producing countries        for Parliamentarians to prepare them for conside­
     bedingte Erkrankungen sowie 313 Millionen
     Arbeitsunfälle im Jahr.                         Um bessere Kontrollmechanismen geht es                by governments, business, social partners and          ration of the new OSH bill; and (iv) social security
                                                     beispielsweise beim ILO-Engagement in Lesotho.        NGOs. Its main objective is to increase collective     training for workers and employers organizations.
Das hat auch Folgen für die Wirtschaft: 4 Prozent    Der Staat hat aufgrund mangelnder und schwacher       public and private action aimed at fostering and
des weltweiten Bruttoinlandsprodukts gehen auf       Inspektionen Schwierigkeiten, die ratifizierten       enhancing concrete prevention activities in            The VZF Multi Donor Trust Fund accepts contri­
diese Weise verloren. Für sichere Arbeitsplätze      Arbeitsschutzstandards durchzusetzen. Seit            businesses operating in low income countries.          butions from governments of Sovereign States,
zu sorgen, kommt deshalb nicht nur den Beschäf­      Anfang 2016 hilft die ILO deshalb bei der Verbes­     The Fund’s particular aim is to bring national and     intergovernmental or non-governmental organiz­
tigten zugute, sondern auch den Betrieben.           serung der Compliance-Regeln. So schult sie           international stakeholders together to engage          ations, and from private sources including
                                                     etwa Inspektoren, um Kinder- und Zwangs­              jointly in sectoral activities in a country.           companies, foundations and individuals. Donors
Unterstützung für Beschäftigte,                      arbeit besser zu erkennen, und gibt dem Arbeits­                                                             are encouraged to contribute with multi-year poo­
                                                     ministerium Werkzeuge an die Hand, um künftig         VZF engages both public and private actors at          led/non-earmarked resources as well as “in-kind”
Unternehmen und Regierungen
                                                     eigenständig effektive Kontrollen durchführen zu      country level. In the private sphere, VZF im­          contributions.
Mangelnder Arbeitsschutz trifft vor allem vulner­    können. Ähnliche Unterstützung erhält das Arbeits­    plements targeted interventions at sector and
able Gruppen zu denen Arbeitsmigranten, Frauen,      ministerium in Paraguay. Hier begleitet die ILO die   company level to achieve sustainable safe and
 junge Arbeitnehmer und landwirtschaftliche          Umstrukturierung und technische Aufrüstung und        healthy working conditions and practices, and
Arbeitskräfte zählen. Die Wirtschaft leidet unter    entwickelt gemeinsam mit dem Ministerium den          to improve the linkages between enterprises              FACTS
nicht beachteten oder nicht vereinheitlichten        Aufbau einer Arbeitsinspektion – vom Rekrutieren      and the social security system, in particular with
                                                                                                                                                                    Current Partners: Germany, United States
Arbeitsschutznormen. Den Staaten wiederum            der Inspekteure bis zum Fabrikbesuch vor Ort.         the Employment Injury Insurance scheme. VZF
                                                                                                                                                                    of America, European Commission
fehlt es oft an Know-how und Kapazitäten, um ein     Doch auch entwickelte Volkswirtschaften haben         assists countries in strengthening the legislative
                                                                                                                                                                    Beneficiary countries: Project implementa­
sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Hier trägt die   noch Luft nach oben in puncto sichere Arbeit.         framework related to OSH and social protection,
                                                                                                                                                                    tion started in Myanmar and Ethiopia, other
ILO mit ihrem Aktionsprogramm dazu bei, eine         Belgien hat beispielsweise Anfang Juni 2016           which includes technical advice on national laws,
                                                                                                                                                                    countries will follow
Präventionskultur zu etablieren. Sie hilft Regie­    das Übereinkommen über den Arbeitsschutz im           national policy and supporting regulations. Labour
                                                                                                                                                                    Budget: USD 7.000.000
rungen, passende Arbeitsschutzgesetze zu ent­        Bauwesen sowie als eines von 16 Staaten das           inspection institutions often need to be strengt­
wickeln. Unternehmen unterstützt sie beim Aufbau     Übereinkommen über die Teilzeitarbeit ratifiziert.    hened in low-income countries and the Fund

15    ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                      ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN          16
KAPITEL                                                                                                              KAPITEL

                   SCORE:              Hilfe für KMU bei der Umsetzung
                                       guter Arbeitsbedingungen weltweit
                                                                                       KMU erhalten Schulungen von Experten vor
                                                                                       Ort mit dem Ziel, die Management- und
                                                                                       Produktionssysteme der Firmen zu moder­

           Ein Programm
                                       Mit dem Programm „Förderung von wettbe­         nisieren. Seit 2010 haben ca. 1.000 Unter­
                                       werbsfähigen und verantwortlichen Unter­        nehmen aus Afrika, Lateinamerika und Asien,
                                       nehmen“ (englisch SCORE) bietet die ILO         größtenteils aus dem produzierenden
                                       kleinen und mittelständischen Unternehmen       Gewerbe, mit mehr als 200.000 Angestellten
                                       (KMU) weltweit praktische Hilfe an, die         am Programm teilgenommen. Mehr als

            für kleine und
                                       Arbeitsbedingungen innerhalb der Betriebe       7.000 Führungskräfte und Mitarbeitende
                                       zu verbessern. Das Programm zeigt: Diese        haben Schulungen durchlaufen und über
                                       Verbesserungen gehen sehr wohl mit der          4000 Fabrikbesuche wurden durchgeführt.
                                       Steigerung der Produktivität einher. Firmen

          mittelständische
                                       werden darin unterstützt, die Chancen des       Viele Unternehmen berichten von Effizienz­
                                       internationalen Handels zu nutzen und die       stei­gerungen, Qualitätsverbesserungen,
                                       Erwartungen von anderen Akteuren in             Kostensenkungen auf der unternehmerischen
                                       globalen Lieferketten in puncto gute Arbeits­   Seite und vonverbessertem Arbeitsklima und
                                       bedingungen zu erfüllen.                        Arbeitsschutz, niedrigeren Unfallzahlen und

            Unternehmen
                                                                                       niedrigeren Fehl­zeiten beim Personal

17   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                          ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN    18
SCORE                                                                                                                                                                                                   SCORE

Interview                                                                                                   die Schulungen unterstützen Experten vor Ort,
                                                                                                            häufig Industrieingenieure, die Umsetzung.
                                                                                                                                                                produziert das Unternehmen nicht mehr Ersatz­
                                                                                                                                                                teile, sondern ganze Autoteile für ihren Auftrag­
                                                                                                                                                                geber. Mein Fazit: Der Ansatz, Organisations­

mit ILO-Experte Stephan Ulrich                                                                              Haben Sie ein konkretes Beispiel?
                                                                                                            Ja, in Indien nehmen zum Beispiel gerade Zulie­
                                                                                                                                                                strukturen unter die Lupe zu nehmen, hat sich für
                                                                                                                                                                die Beschäftigten und die Firma ausgezahlt.
                                                                                                            ferer der indischen Niederlassung des deutschen
                                                                                                            Pumpenherstellers „KSB“ am Modul „Produktivität     Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Warum es Stephan Ulrich begeistert, wenn sich ein indonesisches Mikro­                                      durch saubere Produktionsmethoden“ teil.            Seit einigen Jahren erst interessieren sich auch
unternehmen für Werkzeugteile zu einem mittelständischen Teilehersteller                                                                                        große Konzerne für das Programm und setzen
                                                                                                            Zunächst wurden formelle und informelle Struk­      es zur Förderung ihrer Zulieferer ein. Mehr als
mausert und wie SCORE hilft, scheinbar ganz einfache Dinge zu sortieren
                                                                                                            turen geschaffen, in denen sich die Angestellten    30 Großunternehmen haben in den letzten drei
und Menschen vor Arbeitsunfällen zu schützen, zeigt das folgende Interview.                                 äußern können. Die „Arbeitsplatzorganisation“ in    Jahren Zulieferer zum SCORE-Training geschickt,
                                                                                                            den Fabriken spielt dort nun eine entscheidende     darunter bekannte Unternehmen wie COOP,
                                                                                                            Rolle. Fragen, die momentan geklärt werden,         Inditex, Gap, Pentland und das deutsche Han­
Globale Lieferketten, das sind oft undurch‑          Unternehmens feststellen. Experten sprechen von        sind: Stehen alle Maschinen an einem sicheren       delsunternehmen Metro. In den nächsten Mona­
sichtige und komplexe Verbindungen.                  einem „learning-by-exporting“-Effekt. Der Kontakt      Ort, funktionieren sie, haben alle Angestellten     ten werden wir das Programm weiter anpassen,
Wer trägt Verantwortung für eine faire               mit dem Weltmarkt eröffnet – positiv formuliert        einen Platz zum Arbeiten, haben sie die nötigen     um es noch interessanter für Großunternehmen
Produktion?                                          – die Möglichkeit von Veränderungen, z.B. weil         Werkzeuge, sind diese intakt und wie werden         zu machen. Wir hoffen, dass wir weitere Groß­
Die Verantwortung tragen mehrere Akteure: Die        der Auftraggeber eine „saubere Produktion“ bei         sie gelagert? Ferner wurde eine morgendliche        unternehmen, speziell in Deutschland, als Partner
Verbraucher, die politische Ebene und natürlich      seinem Zulieferer sehen will. Gute Arbeitsbedin­       Produktionsbesprechung einberufen: Sind alle        gewinnen können. Zudem ist toll zu beobachten,
die Unternehmen, Auftraggeber wie Auftrag­           gungen und die Erfüllung von Sozialstandards in        Mitarbeiter anwesend und was ist das Tagesziel      wie sich das Projekt verselbstständigt und wir als
nehmer. Als Verbraucher nutzen wir jeden Tag         der Fertigungskette sind für viele Unternehmen,        in der Produktion? Erstmals werden Kennzahlen       Impulsgeber zurücktreten können: In einigen
hunderte Produkte, die in globalen Liefer­ketten     ob Auftraggeber oder Zulieferer, ein wichtiges         für die Messung des Produktionsergebnisses          Ländern gibt es Tendenzen, dass genug Know-
gefertigt werden; da habe ich durchaus die           Kriterium für Wettbewerbsfähigkeit im internatio­      eingeführt. Auch wird die Infrastruktur für die     how vor Ort ausgebildet wurde und auch die
Verantwortung, mich zu informieren woher die         nalen Handel. Das Interesse an Verbesserungen          Angestellten überprüft und aufgebaut: Gibt es       finanziellen Mittel da sind, um das Programm
Produkte kommen und unter welchen Bedingun­          ist also vorhanden. Es gibt Anfragen aus den           Sanitärräume und einen Pausenraum? Diese            unabhängig von der ILO weiterzuführen und
gen produziert wird. Allerdings gibt es Grenzen:     Ländern und den Firmen selbst, die um Hilfe            scheinbar banalen Änderungen schützen               weiterzutragen.
Globale Lieferketten sind so komplex geworden,       bitten. Aber auch Großunternehmen, die Verbes­         Menschen ganz konkret vor Unfällen und
dass es selbst mit langwierigen Nachforschungen      serungspotenzial bei ihren Zulieferfirmen sehen,       verbessern die Arbeits­bedingungen enorm.
unmöglich ist, die Fertigungsketten vieler Produk­   melden sich, um Abhilfe zu schaffen.
te nachzuvollziehen.                                                                                        Was war Ihr bislang größter Erfolg?
                                                     Was erwartet die teilnehmenden                         Ich denke gerne an ein Unternehmen aus
„Wir, als ILO, stärken                               Firmen?                                                Indonesien zurück, das durch unsere Schulung
Regierungen und Sozialpartner                        Die Schulungen werden in Zusammenarbeit mit            zu substanziellen Verbesserungen der Arbeits­
                                                     lokalen Wirtschaftsverbänden sowie ausgebilde­         bedingungen gekommen und dabei kräftig
in Entwicklungsländern,                              ten Trainern angeboten und finden vor Ort in der       gewachsen ist. Die Firma stellte Ersatzteile für
um existierende nationale und                        jeweiligen Fabrik statt. Sie enthalten fünf Module,    Autowerkstätten her. Hier war es der Auftrag­
internationale Arbeitsstandards                      die jeweils zwei Tage Training umfassen. Der           geber, ein großer Automobilhersteller, und
besser durchzusetzen.“                               erste Schritt und „Pflichtteil“ ist unser erstes von   damit quasi der Kontakt mit der Lieferkette, der
                                                     fünf Modulen: „Zusammenarbeit am Arbeitsplatz“.        Druck auf seinen Zulieferer in puncto Arbeits­
In vielen Ländern mangelt es jedoch nicht an         Hier werden, wo nötig, grundsätzliche Strukturen       bedingungen ausübte. Ich war vor Ort und die
Gesetzen, sondern an ihrer Umsetzung. Hier           eingeführt. Dabei regen wir die Gründung eines         Zustände in der Fabrik waren nicht gut: Die
schließt das Programm SCORE mit einem                Betriebsrates an oder, wenn das nicht möglich ist,     Arbeitnehmenden saßen auf dem Boden der
Unterstützungsangebot ganz praktisch an.             ein Gremium aus Führungskräften und Arbeitneh­         Fabrik, die teilweise sehr dunkel war, wurden       ZUR PERSON
                                                     mern. Denn alles, was an Problemanalyse folgt,         schlecht bezahlt, der Arbeitsschutz war             Stephan Ulrich ist KMU-Spezialist für das
Das ILO-Programm SCORE richtet sich an               sollte diese zwei Perspektiven berücksichtigen.        mangelhaft, die Produktion chaotisch. Mit unserer   Programm SCORE mit Sitz in Genf und seit zehn
kleine und mittelständische Unternehmen              Gemeinsam wird dann erarbeitet, wo Schwächen           Schulung traten richtig schnell Verbesserungen      Jahren bei der ILO beschäftigt. Zuständig ist er
mit Trainings und Schulungen. Warum                  in der Firma liegen. Themen sind: Gesundheit           ein: Die Führungskräfte zeigten Engagement,         für das Herzstück des Programms, die Qualitäts­
nehmen Sie diese Gruppe in den Fokus?                und Sicherheit am Arbeitsplatz, Produktivität          die Fabrik zog um und wuchs innerhalb von           sicherung im Training. Um zu sehen, wie die Ar­
Sobald KMU anfangen zu exportieren, kann man         durch saubere Produktionsmethoden, Qualitäts­          2 Jahren zu einem mittelständischen Betrieb,        beit der Partner und Fachkräfte vor Ort läuft, reist
einen riesigen Sprung in den Fähigkeiten des         management, Personalpolitik. Im Anschluss an           von 50 auf 250 Mitarbeitende. Mittlerweile          er alle zwei Monate in die betreffende Region.

19   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                     ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN           20
SCORE                                                                                                                                                                                                      SCORE

Chinese Supplier
                                                                                                                  For example:

                                                                                                                  92 %        of interviewees considered that worker-management relations had improved and that trust

Training
                                                                                                                  and mutual respect had been strengthened

                                                                                                                  100 % of managers surveyed considered that production costs had decreased and
                                                                                                                  productivity increased – for example, Lianglonog Socks cut production costs by 30 per cent and
Global markets provide unprecedented opportunities       needs of companies. The ILO has partnered with           increased output capacity by 10 per cent;
for small and medium-sized enterprises (SMEs)            the Business Social Compliance Initiative (BSCI)

                                                                                                                  94 %
in developing and emerging economies – and full          as part of its implementation of the SCORE training
advantage is not yet being taken of these markets.       programme. BSCI is a business-driven initiative of                    of interviewed workers agreed that their working environment had improved and 87 per
If SMEs could increase their participation in global     the Foreign Trade Association (FTA) that supports        cent indicated that their working efficiency had also increased dramatically.
markets, the benefits to businesses – and those          companies committed to improving working condi­
who work in them – would be significantly increa­        tions in global supply chains. A previous SCORE
sed, with positive multiplier effects for the economy,   partnership saw COOP, a Swiss retail group and           The overall SCORE programme (Phase I) in
society and the environment. Problems with product       member of BSCI, sponsor SCORE training for three         China trained 53 SMEs (784 staff), and conducted
quality, productivity, waste and pollution, workplace    of their Chinese suppliers in 2011 and 2012. Given       224 enterprise visits. The results were as follows:
safety and health, and human resources manage­           the success of this project (as outlined below), a
ment, all reduce SME competitiveness and hamper          further partnership with BSCI has been developed
participation in global supply chains. They also have    to expand access to this training.
a negative impact on the environment. From the
standpoint of the lead buyers, including multinational   This new partnership involves 10 SMEs in China,                          83 % of managers surveyed
enterprises (MNEs) and large national buyers that        employing up to 2,500 workers, trained in SCORE.                         considered that production costs
often purchase from SMEs, these problems repre­          All enterprises are in the supply chains of BSCI                         had decreased and productivity                       50 % of enterprises recorded
sent risks, ranging from supply chain disruption to      members. To support this intervention and as part of                     increased – for example, Liang­                      a reduction in material usage
damage to brand reputation and a loss of consumer        a sustainability strategy that ensures the independent                   lonog Socks cut production costs
confidence. Investing in responsible and sustainable     delivery of SME upgrading services, the overall          by 30 per cent and increased output capacity by
enterprise practices in SMEs is a way of addressing      SCORE programme – funded by the Norwegian                10 per cent;
the root causes of these problems, thereby achie­        Agency for Development Cooperation (NORAD)
ving real returns for MNEs, for the SMEs from whom       and the Swiss State Secretariat for Economic Affairs
they buy, and for those who work in them.                (SECO) – is working to create a network of trainers
                                                                                                                                                                                       30 % of enterprises reported
                                                         that will be able to continue providing high-quality                     70 % of enterprises reported                         cuts in energy consumption
The Response                                             training services in China and six other countries                       reductions in defects
                                                                                                                                                                                       (-13 per cent KWh per production
                                                         (China, Colombia, Ghana, South Africa, India, Viet                       (-11 per cent on average);
                                                                                                                                                                                       unit on average).
The ILO’s Sustaining Competitive and Responsible         Nam and Indonesia). This network is being built
Enterprises (SCORE) is a practical training and          through the implementation of “training of trainer”
in-factory counselling programme that improves           courses and refresher sessions for the benefit of
productivity and working conditions in small and         SCORE training coordination institutions and local
medium enterprises. The product demonstrates             service providers.
best international practice in the manufacturing and
service sectors and helps SMEs to participate in         Results
global supply chains. The training is equally relevant                                                            In addition to including more Chinese SMEs in
to start-ups, established companies struggling to        The pilot partnership with COOP Switzerland saw          the SCORE programme, the current partnership          FACTS
maintain market share, and dynamic firms with big        three of its Chinese supplier enterprises trained        with BSCI will further demonstrate the benefits       Partners: COOP Switzerland; Foreign Trade
ambitions. Based on proven lean-manufacturing            under the SCORE package. COOP and its suppliers          of partaking in SCORE training. This will, in turn,   Association (FTA)
techniques and the development of worker-manager         noted improvements in defect rates, number of acci­      help to expand the reach of SCORE and thus            Beneficiary country: China
cooperation, the training boosts production effi­        dents, energy consumption, waste production, and         benefit more SMEs – and ultimately communities,       Budget: USD 80.000
ciency and enterprise performance with on-site           cost savings. Feedback from workers and SME ma­          economies and the environment.
consultations helping to address the individual          nagers on the training programme was also positive.

21   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                          ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN          22
KAPITEL                                                                                                                  KAPITEL

                       Public Private   Wenn es darum geht, international menschen­
                                        würdige Arbeitsbedingungen durchzusetzen,
                                        spielt die Zusammenarbeit mit dem privaten
                                                                                        hat die ILO in den letzten Jahren wesentlich
                                                                                        dazu beigetragen, Maßnahmen gegen Zwangs-
                                                                                        und Kinderarbeit vor Ort umzusetzen. PPP

                        Partnerships
                                        Sektor eine immer wichtigere Rolle. Dies gilt   dienen dabei nicht nur der gemeinschaftlichen
                                        besonders bei der Bekämpfung von Zwangs­        Finanzierung von Projekten, sondern auch
                                        arbeit. Durch Public Private Partnerships       der Vereinbarung von Standards, dem Wissen­
                                        (PPP) mit Unternehmen und Konzernen,            stransfer, Schulungen, gemeinsamen
                                        Stiftungen, Universitäten und Forschungs        Kampagnen und ähnlichem. Mehr als ein
                                        einrichtungen, Sozialpartnern und weiteren      Viertel aller von der ILO generierten PPP-Mittel
                                        staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren      geht in die Bekämpfung der Kinderarbeit.

23   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                            ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN       24
PUBLIC PRIVATE                                                                                                                                                                     PUBLIC PRIVATE
PARTNERSHIPS                                                                                                                                                                        PARTNERSHIPS

Kooperationen                                                                                         Work4Youth:

mit der ILO                                                                                           The MasterCard
In Zusammenarbeit mit der ILO durchgeführte        Drei-Jahres-Projekt (2015-2018) das Problem
                                                                                                      Foundation’s Partner­
                                                                                                      ship with the ILO
PPPs gibt es beispielsweise im Rahmen der so­      der Kinderarbeit in seinen Lieferketten angehen.
genannten Süd-Süd-Kooperation. Dabei handelt       Dazu hat das Unternehmen in einem ersten
es sich um die aufstrebenden Schwellenländer       Schritt zusammen mit der ILO die Gesetzeslage
wie etwa China, Indien, Brasilien, Mexiko und      in den verschiedenen Zuliefererländern sowie
Südafrika, die ihre wirtschaftliche Zusammen­      deren Umsetzung bei den Herstellern überprüft.
arbeit intensivieren und Entwicklungsländern       Im zweiten Schritt will Primark, ebenfalls mit     Young people represent the promise of changing         The Response
mit ihrem Fachwissen sowie finanziellen und        Unterstützung der ILO, eigene Standards zur        societies for the better. Yet, there are not enough
personellen Ressourcen unter die Arme greifen      Verhinderung von Kinderarbeit für seine            decent jobs for them. Their transitions to the         The partnership between the ILO and The Master­
(Dreieckskooperationen).                           Zulieferer schaffen und den Betroffenen vor        labour market are long and difficult, and even         Card Foundation, namely ‘Work4Youth’, focuses
                                                   Ort mit Trainings zur Seite stehen. Dabei sollen   more so since the global recession in 2008 and         on knowledge development and dissemination
Mit den Unternehmen gegen                          gezielt auch nationale Netzwerke aufgebaut         2009. The global youth unemployment rate in            and it is fully in line with the 2012 Resolution. The
                                                   und aktiviert werden. In einer weiteren PPP,       2013 was 12.6 per cent and as many as 73 million       field of intervention of the project is data collection
Kinderarbeit in den Lieferketten                   der „Child Labour Platform“, engagieren sich       young people were estimated to be unemployed.          and analysis oriented towards policy formulati­
Eine PPP mit dem Textilunternehmen Primark         Unternehmen und Organisationen mit Unter­          At the same time, informal employment among            on. The main research focus is the transitions of
zeigt, wie eine Kooperation mit multinational      stützung der ILO ebenfalls in einem gemein­        young people remains pervasive and transitions         young people to the labour market.
agierenden Konzernen aussehen kann. So             samen Projekt (2014-2017), um Kinderarbeit         to decent work are slow and difficult. The
will Primark gemeinsam mit der ILO in einem        in globalen Lieferketten abzubauen.                economic and social cost of extended periods           Over a life time of five years, Work4Youth will
                                                                                                      of large-scale unemployment, discouragement,           output national, regional and global-level studies,
                                                                                                      and widespread low-quality jobs for young people       mostly based on evidence from school-to-work
                                                                                                      continues to grow.                                     transition surveys (SWTSs) run in twenty-eight
     Mobile Apps mit Checkliste
                                                                                                                                                             countries. The SWTS is an ILO research tool
     Mit zwei Apps für Smartphones,
                                                                                                      It is therefore a compelling priority of governments   designed to collect up to-date and nationally
     „Eliminating and Preventing Child
                                                                                                      across the world to address the youth employment       representative data focusing on the youth labour
     Labour“ und „Eliminating and
                                                                                                      challenge through effective policy measures.           market and the transition of young people from
     Preventing Forced Labour“, bietet
                                                                                                      Availability of data on the characteristics and        education into the world of work. National data
     die ILO Unternehmens­ver­antwortlichen
                                                                                                      extent of the challenge is a prerequisite to           is synthesized into national reports analyzing
     und externen Betriebsprüfern direkte
                                                                                                      designing relevant policy and programmatic             findings and proposing policy recommendations.
     Unterstützung. Interessierte können mit
                                                                                                      initiatives at the country level. ILO constituents
     den Apps interaktive Checklisten erstellen,
                                                                                                      have emphasized this message within the                These reports are shared with constituents at
     die es ihnen ermöglichen, Arbeitsprozesse
                                                                                                      Resolution on Youth Employment (‘The youth             national workshops where the findings are re­
     in den unterschiedlichsten Sektoren ohne
                                                                                                      employment crisis: A call for action’) adopted         viewed and policy follow-up is discussed with
     Kinder- beziehungweise Zwangsarbeit zu
                                                                                                      at the 101° International Labour Conference of         the assistance of the ILO. At the regional and
     gestalten. Best-Practice-Lösungen helfen,
                                                                                                      the ILO held in Geneva in June 2012.                   global level, data from national surveys are
     konkrete Abhilfe zu schaffen.
                                                                                                                                                             pulled together to allow analysis and recommen­
                                                                                                                                                             dations with regional and global scope. Events
     Die Apps sind sowohl für iOS
                                                                                                                                                             and publications disseminate this knowledge to
     als auch Android verfügbar.
                                                                                                                                                             researchers and experts on youth employment. In
                                                                                                                                                             addition, the project shares both SWTS data and
                                                                                                                                                             qualitative analyses of youth employment policies
                                                                                                                                                             in target countries through two global databases,
                                                                                                                                                             YouthSTATS and YouthPOL.

25    ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                 ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN             26
PUBLIC PRIVATE                                                                                                                                                                               PUBLIC PRIVATE
PARTNERSHIPS                                                                                                                                                                                  PARTNERSHIPS

The Results                                           reports will be launched in 2014 in Asia and the          study, which presents the conceptual framework          Results
                                                      Pacific and Eastern Europe and Central Asia.              of the possible contribution of Corporate Social
Before the end of the project it is expected that                                                               Responsibility (CSR) to the extension of social         The Global Business Network for Social
the data produced with the support of the project     The project has also published a thematic report          protection – as well as the results of the global       Protection Floors (GBN for SPFs) was success­
will have contributed to the youth employment         on Informal employment among youth, while a               researches of the ILO on this thematic. This study      fully launched by the Director-General of the ILO,
policy dialogue in several of the target countries.   publication on youth and rural employment is              also includes results of the survey conducted           Mr Guy Ryder; the Chairman and CEO of L´Oreal,
It is also expected that international research on    forthcoming. Findings from the surveys fed                with the ORSE about 15 French enterprises. The          Mr. Jean-Paul Agon; and the Secretary-General of
youth employment issues will benefit from the         into the 2013 edition of the Global Employment            publication was presented at a Conference held in       the International Organisation of Employers (IOE),
wealth of fresh and nationally representative data    Trends for Youth, the ILO flagship publication on         Paris on 6 February 2013. Subsequently, the ILO,        Ms. Linda Kromjong. Twenty-two representatives
made globally available by Work4Youth.                the subject of youth employment.                          with support from the “Groupement d’Intérêt             of the 12 enterprises participated in the launch
                                                                                                                public – santé protection sociale international”        event – and a further ten enterprises have shown
To-date: a first round of SWTS has been comple­                                                                 (GIP SPSI), held a meeting in Paris on 9 Decem­         interest in the Network and will be included in the
ted and has reached more than 102,000 young                                                                     ber 2014 to define the areas of collaboration           follow-up discussions and activities. Participating
people. The project is working with labour market       FACTS                                                   between the ILO and French enterprises on               enterprises have agreed to work on two mutually
experts from around the world to produce the                                                                    setting up SPFs.                                        reinforcing fronts:
national-level analytical reports summarizing the       Partners: The MasterCard Foundation
findings (7 have been released so far). A regional      Countries: Global – 28 countries in                     The ILO’s Global Flagship Programme on Social           1. Exchanging information on current business
report concerning Labour market transitions of          all regions                                             Protection Floors, launched in 2015, aims to            practices, policies and programmes on social
young women and men in Sub-Saharan Africa               Budget: USD 14.600.000                                  organize the private-sector participation in SPFs       protection. They propose to jointly develop, with
was launched in December 2013, and similar                                                                      and to achieve several targets related to social        the ILO’s support and guidance, a practical toolkit
                                                                                                                protection – including SPFS – as part of the Post-      on the development of corporate social protection
                                                                                                                2015 Development Agenda. This participation was         schemes/guarantees.
                                                                                                                channelled through the creation of a Global
                                                                                                                Business Network for Social Protection Floors           2. Supporting the development of national

The Global Business
                                                                                                                (GBN for SPFs) that was launched on 28 October          social protection programmes more generally –
                                                                                                                2015 in Geneva. The GBN includes multinational          and through targeted efforts – in a number
                                                                                                                enterprises, employers’ organizations and corpo­        of countries. They are interested in developing

Network for Social
                                                                                                                rate foundations that wish to share good practices      material to promote public social protection
                                                                                                                and contribute to the promotion and establishment       systems, including articulating a business case
                                                                                                                of SPFs worldwide. It has two main objectives:          for sound public social protection systems. They
                                                                                                                                                                        are also interested in exploring how they can

Protection Floors                                                                                               Objectives                                              engage in more concrete ways in a few countries
                                                                                                                                                                        – in collaboration with national employers’
                                                                                                                1. Enable enterprises developing protections for        organizations and local companies in national
                                                                                                                their employees to share their experiences and to       dialogues on social protection.
                                                                                                                learn from other companies, and to determine the
Today nearly 73 per cent of the world’s population    it is a driver of growth and development: it boosts       extent to which these protections can be imple­
lack access to adequate social protection cover­      aggregate demand for goods and services by in­            mented through public social protection systems,
age. The establishment of social protection floors    creasing incomes, which can create new business           particularly in countries where social protection
(SPFs) requires a strong political will from the      opportunities for private-sector enterprises; and         systems exist and are functional.
government and social partners, and private           it is a driver of social and political stability, which
sector enterprises can help promote them. There       are important factors that impact firms’ success          2. Enable enterprises, their affiliates and subsidia­
are many reasons why private-sector companies         and economic development at large.                        ries to support the implementation of public social       FACTS
and their representative business associations                                                                  protection systems through advocacy and other             Partners: Crédit Agricole, Danone, El Corte
may wish to be involved in discussions on             The Response                                              activities. The ILO and the participants in the GBN       Ingles, ENI, Geely Holding Group, L’Oréal,
balanced and sustainable public social protection                                                               are jointly trying to achieve these objectives that       Nestlé, Philip Morris International, Procter
policies and their implementation at the country      In collaboration with the French Observatoire             embody a win-win partnership. The objectives              & Gamble, Randstad, Sanofi, Swiss Life
level. A growing body of studies shows that social    de la Responsabilité Sociétale des Entreprises            and a list of expected outcomes and possible              Beneficiary country: Global
protection supports companies’ competitiveness,       (ORSE), the ILO published a report, Extension of          activities have been discussed with the potential         Timeframe: 2016 – 2020
and results in lower absenteeism, greater worker      social protection and corporate social responsi­          members and endorsed at the launch meeting of
productivity and reduced turnover. Furthermore,       bility of multinational enterprises: an exploratory       the Network.

27   ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN                                                                                                                                             ILO THEMENDOSSIER ARBEITSNORMEN         28
Sie können auch lesen