Intonation - "Musik. Wozu? Dazu!" - Berichte aus dem Leben der Stuttgarter Musikschule - Die Stuttgarter Musikschule

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Intonation - "Musik. Wozu? Dazu!" - Berichte aus dem Leben der Stuttgarter Musikschule - Die Stuttgarter Musikschule
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Berichte aus dem Leben der Stuttgarter Musikschule
mit Halbjahresprogramm Februar 2019 - Juli 2019
Ausgabe 42, 2019/1

    „Musik.
    Wozu?
    Dazu!“
Mitglied im Verband deutscher Musikschulen (VdM)
TREFFPUNKT Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart

Tel:                                          0711/216-66220
Fax:                                          0711/216-66240
E-Mail:                   stuttgarter.musikschule@stuttgart.de
Homepage:                        www.stuttgart.de/musikschule

Leitung
Friedrich-Koh Dolge                             Musikschuldirektor                     friedrich-koh.dolge@stuttgart.de

Prof. Dr. Andreas Jäger      Stellvertretender Musikschulleiter                        andreas.jaeger@stuttgart.de

Öffnungszeiten, gültig während der Schulzeiten
Personal, Sekretariat, Haushalt, Raumplanung                         Mo, Mi-Fr          8.30-12.30 Uhr
Schlüsselverwaltung		                                                Mo-Do             13.30-15.00 Uhr      und nach Vereinbarung
Thekla Schmid		                                                      216-66223         thekla.schmid@stuttgart.de

Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Instrumentenausleihe,
Stiftung, Jugend musiziert, Rechnungswesen                        Mo, Mi-Fr             9.30-12.30 Uhr
		                                                                Mi                   13.30-16.30 Uhr
Simone Haas              Öffentlichkeit, Stiftung, Rechnungswesen 216-66224            simone.haas@stuttgart.de
                             Instrumentenausleihe
Stephanie Kummert            Öffentlichkeit, Veranstaltungen, GEMA   216-66229         stephanie.kummert@stuttgart.de
Jennifer Schurr              Freiwilliges Soziales Jahr              216-66236         jennifer.schurr@stuttgart.de

Stellvertretender Musikschulleiter
Prof. Dr. Andreas Jäger		                                            216-66222

Schülerverwaltung		                                                  Mo, Mi-Fr         10.00-12.30 Uhr
		                                                                   Mo-Do             13.30-17.00 Uhr
Buchstaben (Schülername)
A-H:                     Christina Burkhardt                         216-66225 		      christina.burkhardt@stuttgart.de
I-Ma und EMP:            Brigitte Leineweber                         216-66226		       brigitte.leineweber@stuttgart.de
Me-N und EMP:            Alexandra Lätzel                            216-66228 		      alexandra.laetzel@stuttgart.de
O-Z:                     Carmen Teijeiro                             216-66227 		      carmen.teijeiro@stuttgart.de

Bezirksleitung, erreichbar während der Schulzeiten
Bad Cannstatt, Kreuznacher Str. 13 Katja Fischer         0711/216-89456             01520-9373581, katja.fischer@stuttgart.de
Hedelfingen, Hedelfinger Str. 163  Katja Fischer
Degerloch, Mittlere Str. 17        Andreas Digel		                                  01520-9373585, andreas.digel@stuttgart.de
Sillenbuch, Gorch-Fockstr. 30      Andreas Digel         0711/4790364
Feuerbach, Grazer Str. 34          Günther Schwarz       0711/8566922               01520-9373583, guenther.schwarz@stuttgart.de
Weilimdorf, Ditzinger Str. 7       Günther Schwarz
Stadtmitte, Rotebühlplatz 28       Wolfgang Albrecht     0711/216-66233             01520-9373586, wolfgang.albrecht@stuttgart.de
Botnang, Griegstr.18               Wolfgang Albrecht
Vaihingen, Schwabenplatz 3         Katharina Künstler		                             01520-9373582, katharina.kuenstler@stuttgart.de
Möhringen, Filderbahnstr. 29       Katharina Künstler
Zuffenhausen, Burgunderstr. 32     Ulrike Fromm-Pfeiffer 0711/ 216-57355            01520-9373584, ulrike.fromm-pfeiffer@stuttgart.de

Fachbereichsleitung			                                                              Querschnittsfachbereichsleitung
erreichbar über die Schülerverwaltung
Blockflöte                        Volkmar Geisshardt		                              Alte Musik		              Volkmar Geisshardt
Bläser                            Oliver Hasenzahl		                                Bildungskooperationen     Prof. Dr. Andreas Jäger
Elementare Musikpädagogik         Monika Hagmayer		                                 RockPopJazz		             Branko Arnsek
Gesang                            Ingeborg Krebs-Kluge                              STUVO			                  Monika Giurgiuman
Gitarre                           Irina Kircher de Montes                           (Studienvorbereitung und Begabtenförderung)
Klavier                           Felipe Valério
Schlagzeug                        Gergely Nagy
Streicher                         Simone Riniker Maier
Inhalt

                                                                                                                                 Vorwort

                                                                                              Inhalt
                                                 Braucht die Musik der Zukunft noch
                                              Musikpädagogen, ausübende Künstler
                                              und Komponisten, oder werden wir nur
                                              noch konsumieren, was künstlich, nicht          Schwerpunkte: Rückblick 10. Musikfest
                                              von Menschenhand, erschaffen wurde?             für Kinder und Jugendliche
                                              Werden wir noch von der Kunst und               und Digitalisierung
                                              der Musik als schöpferischem Akt des            Titelbild:
                                              Menschen sprechen können, oder über-            Beim Abschlusskonzert des Musikfestes, Hegelsaal
                                              nimmt die künstliche Intelligenz mit ihren      Foto: Moritz Metzger
                                              treffsicheren Algorithmen das kulturelle        Gemeinschaft und mehr                              4
                                              Schaffen?                                       Ralf Püpcke

                                                                                              Projektwoche                                       7
                                                Musiker selbst entwerfen derzeit Ideen        Neue Homepage                                  10
                                              für einen virtuellen Musikunterricht. Das       Jennifer Schurr
                                              Internet ist voll von solchen Online-An-        Tutorials als Übe-Hilfe                        11
                                              geboten unterschiedlichster Qualität. Es        Gergely Nagy
                                              stellt sich jedoch zugleich die Frage, ob all
                                                                                              Digitale Emotionen?                            12
  Liebe Leser*innen!                          diese von uns Musikern selbst entwickel-        Alexander G. Adiarte
                                              ten und vorangetriebenen Innovationen
                                                                                              Die neue Stadtteilmusikschule Ost              13
   Hilfe, die Digitalisierung ist da!         eine Konkurrenz zu unserem musikpäd-            Wolfgang Albrecht
   Die Anzahl der digital vernetzten Geräte   agogischen Schaffen bedeuten.
                                                                                              Gelingende Konzentration                       14
verdoppeln sich derzeit Jahr für Jahr. Der                                                    Romuald Noll
amerikanische Telekommunikationsgigant           Die Digitalisierung wird vor der Mu-
                                                                                              Salsa an der Stuttgarter Musikschule           16
Cisco Systems prognostiziert, dass im Jah-    sikpädagogik keinen Halt machen. Dazu           Branko Arnsek
re 2020 rund 50 Milliarden Geräte mitei-      sind wir Musiker selbst zu kreativ, zu
                                                                                              Halbjahresprogramm                             17
nander vernetzt sein werden. Angesichts       innovativ und letztlich auch zu mutig,
einer Weltbevölkerungszahl von rund 7,6       um uns nicht mit den Möglichkeiten der          Veranstaltungsübersicht                        21
Milliarden Menschen, eine unvorstellbare      Digitalisierung in der Musik zu beschäf-        Hörgang                                        22
Zahl, die fast das 7fache der gesamten        tigen. Aber gerade dieses Paradoxon             Hörgang Konzertauswahl                         23
menschlichen Existenz ausmacht. Ana-          wird uns erkennen lassen, dass Kunst,
                                                                                              Frankreich-Austausch                           24
lysten sagen ebenfalls für 2020 voraus,       Kultur und Musik, die menschliche In-           Claudia Schwanhäußer
dass von den 50 Milliarden Geräten, allein    teraktion schlechthin, durch nichts zu
                                                                                              Zeitreise: Filmmusik und mehr                  25
6,1 Milliarden Smartphones sein werden.       ersetzen sind. Gerade die Sicherung und         David Mason
Seit 2016 hat sich diese Zahl vervierfacht.   Weitergabe des kulturellen Erbes, die
                                                                                              Ensemble Serenata in Frankreich                26
Bereits heute sind Informationen in einer     Pflege unserer kulturellen Vielfalt, die        Oliver Hasenzahl
großen Vielfalt, zu jeder Tageszeit und an    Weitergabe von unserem reichhaltigen
                                                                                              Richtig oder falsch?                           28
jedem Ort mit den kleinsten Geräten ab-       Wissens- und Erfahrungsschatz wird ein
                                                                                              Dorota Welz
rufbar und verfügbar.                         bewusster, emotionaler menschlicher
                                              Akt bleiben. Ein menschlicher Akt, um           Musik und Bewegung                             30
                                                                                              Holger Spegg
   Computer der letzten Generation, so-       auch unserem Gegenüber zu zeigen,
genannte neuronale Netzwerke, sind            was uns am Menschen liegt, um einen             Ruhestand – was ist das?                       31
                                                                                              Gertrud Schwenk-Jetter
bereits in der Lage selbstständig zu ler-     authentischen Kontakt herzustellen, um
nen und zu komponieren. „Deep Bach“           für eine menschliche Atmosphäre, für            Portraits                                      32
ist zum Beispiel ein Computer, ein neu-       Aufmerksamkeit und vor allem für Wert-          Notenwitze                                     34
ronales Netzwerk, das nichts von musi-        schätzung zu sorgen.                            Prüfungstermine                                35
kalischen Strukturen weiß, sondern sich
nur durch Zuhören seine eigenen Regeln           Kunst, Kultur, Musik werden in einer
ausdenkt und einen Choral im Stile von        total digitalisierten Welt, die von Perfek-     Menschen bleiben. Musik ist und wird
Johann Sebastian Bach aussetzt. Oder          tion und maschinellem Pragmatismus ge-          der Inbegriff des lebendigen Ausdrucks
„Iamus“: ein von Forschern der Universi-      prägt sein wird, das letzte Refugium des        menschlichen Daseins sein!
tät Malaga entwickelter Supercomputer,        Menschen sein. Das letzte Refugium, in
der völlig selbstständig Musik kreieren       dem der Mensch in seiner Unvollkom-                Ich wünsche Ihnen wie immer viel
kann. „Jukedeck“, „Amper“ oder „Hum-          menheit Mensch sein kann und darf. Eine         Freude und Spaß beim Lesen unserer
tap“, die sekundenschnell Songs erstel-       große Verantwortung, die damit auf der          intonation und verbleibe mit herzlichen
len, indem Nutzer nur eine Melodie in ihr     Kunst, der Kultur und der Musik lastet.         musikalischen Grüßen
Smartphone summen. „Popgun“ entwi-            Gleichzeitig eröffnen sich jedoch auch
ckelt eine künstliche Intelligenz namens      neue, große Chancen für uns Kunstschaf-           Ihr
„Alice“, die in Echtzeit mit Musikern         fende. Kunst, Kultur und Musik werden
komponiert und dabei auch eine Klavier-       in einer digitalisierten Welt an Bedeutung
melodie vervollständigen kann. Die Liste      gewinnen, denn Kreativität und Emotio-            Friedrich-Koh Dolge
ließe sich beliebig fortsetzen.               nen wird weiterhin eine Domäne für uns            Musikschuldirektor

                                                                                                                                                     3
Aktuell
     Schwerpunkt

     Aktuell
     Musikfest

    Gemeinschaft und mehr
    beim 10. Stuttgarter Musikfest für Kinder und Jugendliche 2018

       Passend zum Motto „Musik. Wozu?          - Musik macht Karriere“ im Mercedes-      ren Ensembles und Klassenorchester aus
    Dazu!“ konnten wir mit dem 10. Stutt-       Benz Museum, veranstaltet vom Rotary      Grundschulen, Realschulen und Gymna-
    garter Musikfest für Kinder und Jugend-     Club Stuttgart-Fernsehturm zu Gunsten     sien Stuttgarts zu Gast und begeisterten
    liche 2018 aufzeigen, dass die Musik        der Stiftung Stuttgarter Musikschule.     rund 500 Grundschüler.
    immer auch ein besonders sinnstiftendes     Beim Musikschulfest wurde ein buntes
    Gemeinschaftserlebnis bietet. Denn je-      Mitmachprogramm geboten, mit Work-           Fester Bestandteil während des Mu-
    der hatte in den zwei Musikfest-Wochen      shops, Aktionen und Konzerten. Auch im    sikfestes ist auch das Jahreskonzert der
    sicher wieder seine ganz persönlichen       großen Foyer wurde dabei getrommelt,      Freunde und Förderer der Stuttgarter
    Musikfest-Momente, ob gemeinsam             gezupft und geblasen. Beim musikali-      Musikschule, bei dem diesmal drei Blas-
    musizierend und singend auf der Bühne       schen Klassentreffen im Theaterhaus wa-   orchester der Stuttgarter Musikschule
    oder zuhörend und mitklatschend im
    Publikum.

      Zur Jubiläumsausgabe mit über 60
    Veranstaltungen kamen erneut rund
    10.000 Besucher und aktive Teilnehmer.
    Sie alle wurden mit einer großen Vielfalt
    an Veranstaltungen belohnt. Erstmals
    fand im Anschluss an das Symposium
    zur musikalisch-kulturellen Teilhabe das
    Eröffnungskonzert im Konzertsaal der
    Musikhochschule statt. Das Württem-
    bergische Kammerorchester Heilbronn
    und das Junge Kammerorchester der
    Stuttgarter Musikschule mit der Solistin
    Julia Hoover begeisterten gleich zum
    Auftakt das Publikum. Zwei Tage spä-
    ter produzierte Regio-TV einen schönen
    Fernseh-Beitrag über das Benefizkonzert
    „KONZERTIVE Wirtschaft trifft Musik

    „Es ist immer etwas Besonderes, mit erfahrenen Musikern das Pult zu teilen.“ - Luisa Schwegler
    „Es war eine sehr schöne Gelegenheit, in die professionelle Musikerwelt hineinzuschnuppern“ - Julia Hoover
    „Es hat sehr viel Spass gemacht, mit einem Profiorchester zusammen zu spielen“ - Celine Eberhardt

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auftraten. Ein besonderes Projekt für alle            Das beeindruckende Abschlusskonzert      tern, Chören und Ensembles, die sich
Altersklassen auf einer Bühne waren die             „Don Quijote – Ein spanisches Märchen“     als Kooperationspartner engagierten,
Aufführungen „Heilige Nacht“, eine Ge-              gestalteten fast 200 Kinder, Jugendliche   außerdem allen Ausführenden und en-
meinschaftsproduktion unter der Leitung             und Erwachsene gemeinsam. Die Profis       gagierten Lehrkräften sowie den Förder-
von Wolfgang Albrecht mit Chören, dem               der Stuttgarter Philharmoniker musizier-   partnern, ohne deren Unterstützung das
Streichorchester Stadtmitte, der Musik-             ten gemeinsam mit dem ambitionierten       Musikfest in dieser Form nicht möglich
theaterklasse, dem Fachbereich Gesang               Nachwuchs des Jugendsinfonieorches-        wäre. Wir freuen uns auf neue gemeinsa-
und dem jungen Blechensemble. Es gab                ters der Stuttgarter Musikschule unter     me Projekte und starten gleich zu Jahres-
viele weitere tolle Projekte, Mitmachakti-          der Leitung von Dirigent Alexander G.      beginn 2019 mit den Planungen für das
onen und Konzerte aus dem Umfeld der                Adiarte und der Konzeption von Jasmin      11. Stuttgarter Musikfest für Kinder und
Stuttgarter Musikschule. Von der Instru-            Bachmann. Ein großer Dank gilt den         Jugendliche im Jahr 2020.
mentenvorstellung, dem TUTTI TAG und                Stuttgarter Kulturinstitutionen, Orches-                                 Ralf Püpcke
der Nussknacker-Bilderbuch-Show über
den kleinen Dodo und die Abenteuer des
Cipollion bis hin zu den Projekttagen und
zur selbstgebauten Traumflöte. Zudem
engagierten sich zahlreiche Kooperati-
onspartner wie die Stadtbibliothek Stutt-
gart, das SWR Symphonieorchester, das
SWR Vokalensemble, die Internationale
Bachakademie Stuttgart, die Stiftsmusik,
das Instrumentenmuseum im Fruchtkas-
ten, drei Knaben- und Mädchenchöre
oder die Kinderkonzerte im Olgäle mit
ihren jeweiligen Programmen.

Fotos vom Eröffnungskonzert, Musikschulfest und Abschlusskonzert: Moritz Metzger

                                                                                                                                           5
Schwerpunkt

     Musikfest

    ... und noch mehr ...
    Ein kleiner Ausschnitt der vielen Veranstaltungen

      Von Duke Ellington bis Justin Bieber:
    „Big Band trifft Gesang“ war das Motto
    des Konzerts, zu dem die Big Band der
    Stuttgarter Musikschule gemeinsam mit
    der Gesangsklasse von Ines Martinez am
    29. November eingeladen hatte. Und
    diese Einladung fand Gehör. Schnell
    mussten noch zusätzliche Stühle in den
    Karl-Adler-Saal geholt werden, damit alle
    Gäste einen Sitzplatz hatten.

      Vor einem beinahe aus den Nähten
    platzenden Saal begann die Big Band un-
    ter der Leitung von Ralf Hesse mit zwei
    mitreißenden Souljazz-Klassikern, ließ
    später aber auch noch weiche Balladen-
    klänge, fetzige Funk-Riffs oder swingen-
    de Klassiker von Duke Ellington erklin-
    gen. Hierbei zeigten viele Bandmitglieder    sowohl solistisch, in Ensembles mit der       Dieser Abend machte Lust auf mehr,
    in beeindruckenden Improvisationen ihr       Big Band als auch Pop-Chor unter dem        und so wird die Zusammenarbeit zwi-
    Können als Solisten. Besonders zu er-        Namen Nice Vox auf. Carolin Schilling,      schen Big Band und Gesang sicherlich eine
    wähnen ist der Gitarrist Florian Clarius,    die Pianistin der Big Band, war auch als    Fortsetzung finden. Der Popchor Nice Vox
    der sich als langjähriges Mitglied der Big   Sängerin zu hören mit der Ballade „What     probt dienstags von 18:30 bis 19:30 im
    Band erstaunlich entwickelt hat.             A Difference A Day Makes“. Neben Lara       TPR, Raum B.1.04. Kontakt: ines@ines-
                                                 Mateescu und Anastasia Volynska über-       martinez.de. Die Big Band probt donners-
       Im Fokus dieses Programms stand al-       zeugte Jeremy Anderson, begleitet von       tags von 18:30 bis 20:00 im Treffpunkt
    lerdings der Gesang. Schüler*innen der       Jonas Gammerl an der Gitarre, mit dem       Rotebühlplatz, Emilie-Zumsteeg-Saal.
    Gesangsklasse von Ines Martinez traten       Justin-Bieber-Titel „Cold Water“.                   Kontakt: ralfhesse72@gmail.com

      Zu einem großen Winterkonzert lud          und Bad Cannstatt, die Cannstatter Stadt-   setzten Kreuzkirche: Mit drei Weihnachts-
    der Bezirk Bad Cannstatt/Hedelfingen am      streicher, das Orchester Hedelfingen, der   liedern, zusammen musiziert und gesun-
    Freitag, 7. Dezember in die Kreuzkirche      Klinikchor sowie einige Solobeiträge. Das   gen, wurde die besinnliche Adventszeit
    Hedelfingen ein. Für ein bunt gemischtes     große Finale bestritten die über 100 Mu-    eingeläutet. Auch beim Tuttitag im Rote-
    musikalisches Programm sorgten Blockflö-     sikerinnen und Musiker gemeinsam mit        bühlzentrum wurde mit Begeisterung von
    tenensembles aus Hedelfingen, Sillenbuch     dem zahlreichen Publikum in der voll be-    Jung und Alt gemeinsam musiziert:

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Schwerpunkt

                                                                                                                    Musikfest

Projektwoche im Rahmen des Musikfestes

  Im Rahmen des 10. Musikfestes für Kinder und Jugendliche haben sich viele Lehrer*innen etwas besonderes ausgedacht, und so
konnten die Schüler*innen an vielseitigen, interessanten Projekten teilnehmen. Einige davon stellen wir hier vor:

                                                                                          Beim Wickelkurs für Marimbaschlä-
                                                                                       gel wurde den Schüler*innen von Lukas
                                                                                       Ehret gezeigt, wie ein Marimbaschlägel
                                                                                       entsteht. In Kleingruppen wickelten die
                                                                                       Schüler*innen fleißig gemeinsam die sel-
                                                                                       ber mitgebrachte Wolle (in Lieblingsfarbe
                                                                                       :)) gleichmäßig und in abgezählten Krei-
                                                                                       sen um den Kern/Kopf herum. Anschlie-
                                                                                       ßend wurde am Instrument getestet, ob
                                                                                       der Klang nach Wunsch und bei allen
                                                                                       Schlägeln gleich ist. Stolz präsentieren sie
                                                                                       hier ihre Ergebnisse.
                                                                                                                       Lukas Ehret

                                             Bei Führungen im Instrumentenmuse-
                                          um am Schillerplatz gab es viele leucht-
                                          ende Augen. Die Kinder konnten nicht
                                          nur die wertvollen, zum Teil kuriosen
                                          Exponate anschauen, sondern manche
                                          auch anhören. Sie erfuhren alles über die
                                          Klangerzeugung, und wie der Mensch
                                          eigentlich schon immer Musik gemacht
                                          hat – beispielsweise mit Knochenflöten
                                          und Schulterblatttrommeln. Am Flaschen-
                                          klavier konnte der Zusammenhang von
                                          Wasserfüllmenge und Tonhöhe erforscht
                                          werden, am durchsichtigen Klavier konnte
                                          man die Tonerzeugung direkt vor Augen
                                          sehen. Im Klanglabor durfte dann nach
                                          Herzenslust selber ausprobiert werden,
                                          auf singenden Sägen, Kuhglockenklavier,
                                          Tontöpfen, die den Klang verstärken,
                                          und mit elektronischer Klangerzeugung.
                                          Allen, die nicht mitgehen konnten, sei der
                                          Besuch auch ohne Führung empfohlen,
                                          oder der Besuch eines der Konzerte, die
                                          im Museum auch auf den historischen In-
                                          strumenten zu hören sind.
                                                                 Katharina Künstler

                                                                                                                                      7
Workshop: Noten lesen – leichter ge-
    macht. Unser Notensystem ist genial!
    Wenn man es mit der Neumenschrift des
    Mittelalters vergleicht, dann sind unsere
    fünf Linien geradezu übersichtlich. Dann
    muss man nur noch die C-Dur Tonleiter
    auf- und abwärts aufsagen können und
    kann sich damit den ganzen Rest er-
    schließen, egal welchen Schlüssel man
    vorfindet. So wandte sich der Kurs an alle
    Kinder, die einmal unabhängig vom Instru-
    ment und seinen Erfordernissen sich dem
    Notenlesen widmen wollten.

       Wir beschränkten uns im Kurs auf Vio-
    lin- und Bassschlüssel mit dem zentralen
    c’ in der Mitte, das nicht ganz zufällig
    auch in der Mitte des Klaviers liegt.
                                                     Weiter ging es mit Aufgabenblättern        Kaum war das Blatt mit dem Weih-
      Zunächst besprachen wir das System           in Gruppenarbeit. Einzelne Wörter, die     nachtswitz gelöst, mussten alle gehen,
    an der Tafel, dann platzierten sich alle       aus Buchstaben und Noten in beiden         da die Zeit um war. Zum geplanten No-
    Kinder im Notensystem aus Seilen und           Schlüsseln bestanden, mussten heraus-      tenlesewettkampf kamen wir gar nicht
    bestimmten ihren Notennamen. Dazu              gefunden werden. Besonders die jün-        mehr. Schade eigentlich – der nächste
    sagten wir gefühlte 100 Mal die Tonlei-        geren Kinder waren von dieser Aufgabe      Kurs wird bestimmt länger, damit wir in
    ter auf, bis sie sich jedes Kind merken        fasziniert. Die Älteren wandten sich den   Ruhe fertig werden.
    konnte.                                        Notenwitzen zu.                                                    Sibylle Berweck

                                                                                                 Beim Workshop „Ich baue mir mei-
                                                                                              ne Traumflöte selbst“ konnten die
                                                                                              Schüler*innen erfahren, wie eine Block-
                                                                                              flöte gebaut wird, und die einzelnen
                                                                                              Arbeitsschritte vom Baum bis zur ferti-
                                                                                              gen Blockflöte kennenlernen. Da wurde
                                                                                              geschliffen und gebohrt bis jeder eine
                                                                                              vollwertige Blockflöte fertig gestellt hat-
                                                                                              te, auf der man dann auch richtig spie-
                                                                                              len kann. Die Schüler*innen bekamen
                                                                                              vorgefertigte Teile, die zuerst einmal
                                                                                              innen sorgfältig ausschliffen wurden,
                                                                                              damit die Flöte nachher schön klingen
                                                                                              kann. Das Tonlochbohren anschließend
                                                                                              war eine ganz wichtige und spannen-
                                                                                              de Angelegenheit, dabei durften alle
                                                                                              selbst Hand anlegen und jedes einzelne
                                                                                              Tonloch der Flöte selbst bohren. Dabei
                                                                                              wurde gleichzeitig eine ganze Menge
                                                                                              darüber gelernt, wie eine Blockflöte
                                                                                              überhaupt funktioniert und wie die ein-
                                                                                              zelnen Teile benannt werden.

      Im Percussionsstudio Bad Cannstatt
    hatten Schüler und Schülerinnen die
    Gelegenheit, an Drumset, Keyboard,
    E-Gitarren und E-Bass Stücke wie Smoke
    on the water oder Knocking on heaven`s
    door zu erarbeiten. Für die Kleineren gab
    es rockige Versionen von Bruder Jakob,
    und da wir kurz vor Weihnachten standen,
    auch Weihnachtslieder wie z.B. Jingle Bells.

      Jeder durfte alle Instrumente auspro-
    bieren, sodass auch Gitarrenschüler der
    Musikschule mal am Drumset oder am
    Keyboard saßen. Alle hatten viel Spaß
    beim gemeinsamen Musizieren.
                         Stefan Großekatöfer

8
Jugendliche aus dem Fachbereich Bläser musizierten im Emma-Reichle-Heim für die Bewohner. Bei diesem Projekt kamen
 verschiedene Generationen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen miteinander in Kontakt. Eine starke Verbindung
 entstand u.a. bei bekannten Advents- bzw. Weihnachtsliedern wie z. B. Gloria in excelisis Deo. Textsicher sangen die Bewohner
 dieses bekannte Lied mit und kamen in Verbindung mit den jungen Musikerinnen. Die Horizonte der Zuhörer und Musiker ver-
 banden sich zu einem gemeinsamen Berührungspunkt. Einen herzlichen Dank an die Musikerinnen, die zum wiederholten Male
 im Emma-Reichle-Heim zusammen musizierten.                                                                      Katja Schorpp

   Auf verschiedene kleine Entdeckungs-                                                  Auf eine spannende Reise nach Holly-
reisen in die große Welt der Musik wur-                                               wood konnten sich die Schüler*innen
den im Rahmen des Stuttgarter Mu-                                                     bei einem Filmabend begeben. Der
sikfestes 2018 die Schüler*innen der                                                  preisgekrönte Dokumentarfilm „Score“
Geigenklasse von Mareike Bronner ge-                                                  zeigt eindrücklich, welche wichtige Rolle
schickt. Wer sich dafür interessierte, wie                                            die Werke von Filmkomponisten für die
eine Geige überhaupt hergestellt wird,                                                großen Kinofilme haben. In Interviews
war genau richtig beim Besuch in der                                                  erklärten die Komponisten anschaulich
Meisterwerkstatt von Geigenbaumeis-                                                   ihre Arbeit, die Orchester wurden bei
ter Hans-Jörg Homolka. An zwei Termi-                                                 den Aufnahmen begleitet, aber natürlich
nen erhielten die Schüler einen Einblick                                              wurden auch immer wieder Szenen aus
in dieses faszinierende Handwerk. Von                                                 bekannten Filmen mit unvergesslichen
der Auswahl der richtigen Hölzer über                                                 Melodien gezeigt. Am Ende des Film-
die Fertigung der verschiedenen Teile bis                                             abends stand für die Teilnehmer die Ant-
hin zur Lackierung wurden alle Schritte                                               wort auf das Motto des diesjährigen Mu-
bis zum fertigen Instrument vorgestellt.                                              sikfestes fest: „Musik. Wozu? Dazu!“ Um
Die Faszination für die Herstellung hand-                                             einen Kinofilm zu einem echten Erlebnis
gefertigter Streichinstrumente lebt in                                                für alle Sinne zu machen.
einem Geigenbaumeister wie Hans-Jörg
Homolka und seinen Mitarbeitern. Es war                                                                       Mareike Bronner
für alle ein tolles Erlebnis, diese Welt des
Geigenbaus entdecken zu dürfen.

                                                                                                                                  9
Schwerpunkt

      Digitalisierung

     Neue Homepage
     Die Stuttgarter Musikschule präsentiert sich online in neuem Gewand

       Seit dem 10. Dezember 2018 ist die         den. Die Anmeldung kann sofort online         Besonders interessant ist für Schüler-
     neue Homepage der Stuttgarter Musik-         erledigt werden, die Daten werden direkt    *innen auch der interne Bereich, hier
     schule online und bietet viele neue          an die Schülerverwaltung übermittelt.       können die Instrumentallehrer*innen
     Funktionen.                                                                              Informationen und Tutorials für ihre
                                                     Auch für Schüler*innen der Stuttgarter   Schüler*innen bereitstellen, wodurch der
        Gerade für Eltern, die daran interes-     Musikschule bietet die neue Homepage        Austausch auch über die Unterrichtszeit
     siert sind, ihre Kinder in der Musikschule   interessante Inhalte, wie zum Beispiel      hinausgeht und die Schüler beim Üben
     anzumelden, zeigt die Homepage viele         eine Übersicht über alle Ensembles der      unterstützt (siehe Seite 11). Überzeugen
     Informationen auf einen Blick. So kann       Musikschule, und dazu die direkten An-      Sie sich doch selbst und besuchen uns
     zum Beispiel durch eine Suchfunktion         sprechpartner. Außerdem gibt die Home-      online unter www.stuttgarter-musik-
     schnell überprüft werden, welche Fächer      page einen umfassenden Überblick über       schule.de
     an welchem Standort unterrichtet wer-        alle anstehenden Veranstaltungen.                                      Jennifer Schurr

10
Schwerpunkt

                                                                                                                     Digitalisierung

Tutorials als Übe-Hilfe
Neue Möglichkeiten auf der Homepage

  Mittlerweile gibt es unsere AG Digital      Homepage einer Musikschule, auf der          der schon verstorbenen Kollegen Bernd
mit Friedrich-Koh Dolge, Andreas Jäger,       die eigenen Lehrer mit Übungen / Erklä-      Hennemann, der diese ursprünglich als
Oliver Hasenzahl und Felipe Valério seit      rungen / Hilfestellungen die Schüler über    Refrain für unsere Instrumentenberatung
eineinhalb Jahren. Als Ziel haben wir uns     die ganze Woche begleiten können, gibt       komponiert hat.
gesetzt, mit dem digitalen Wandel mit-        es das wahrscheinlich noch nicht.
zuhalten und die neuen Möglichkeiten im                                                      Nun sind wir gespannt, wie unsere Tu-
und rund um den Unterricht in angemes-           Ich persönlich liebe die Filme von Ste-   torials von den Schülern aufgenommen
senem Umfang einzusetzen.                     ven Spielberg, aber uns war auch be-         werden, und hoffen, dass wir ihnen da-
                                              wusst, dass wir unsere Kolleg*innen, die     durch ein Stück in ihrer musikalischen
   Uns beschäftigte unter anderem, wie        dann schließlich die Aufnahmen selber in     Entwicklung weiterhelfen können.
wir unsere Schüler außerhalb des Unter-       der Musikschule drehen werden, mit zu
richts erreichen können, da wir sie ja nor-   vielen Knöpfen auf den Aufnahmegerä-                                          Gergely Nagy
malerweise nur einmal pro Woche sehen.        ten nicht belasten dürfen. So haben wir
In manchen Ländern haben die Schüler          uns für Tablets mit exzellenten Mikrofo-
mehrmals pro Woche Unterricht, da kann        nen entschieden.
man natürlich in kürzerer Zeit mehr er-
reichen oder auch einfach mal mit dem            Eine große Hilfe war mir dabei mein
Schüler üben und ihn dabei unterstützen.      ehemaliger Schüler Florian Dehling, der
                                              nach seiner Ausbildung bei SWR und
  Ideen hatten wir reichlich, wie z. B. zu-   WDR momentan wissenschaftlicher Mit-
sätzlicher Unterricht oder Hausaufgaben-      arbeiter am Institut für Medien- und Pho-
betreuung per Skype und vieles mehr. Da       totechnik der TH Köln Rundfunk ist. All
diese Ideen wegen der immer strengeren        diese wertvollen Geräte wurden freund-
Datenschutzbestimmungen und der tech-         licherweise von der „Stiftung Stuttgarter
nischen Ausstattung erstmal zur Seite ge-     Musikschule“ gesponsert.
schoben werden mussten, haben wir uns
zunächst auf kurze Tutorials konzentriert.      Jetzt mussten wir nur noch eine „Mas-
                                              ke“ entwickeln, also ein Intro mit einer
  Tutorials sind keine Neuheit, man fin-      schönen kurzen Melodie für die Videos.
det unzählige in YouTube, aber auf der        Die Melodie stammt von unserem lei-

                                                                                SCHÖNER KLANG
                                                                                VON ANFANG AN
                                                                                Gefertigt mit den hohen Standards von Yamaha, ist die
                                                                                b-Serie eine großartige und preiswerte Möglichkeit,
                                                                                sich die Freude eines eigenen Yamaha-Pianos zu rea-
                                                                                lisieren. Unsere günstigen Finanzierungsmöglichkeiten
                                                                                machen Ihnen den Einstieg noch leichter.

                                                                                Seit 1904 können Sie bei
                                                                                PIANO-FISCHER auf fachkundige
                                                                                Beratung und meisterliches
                                                                                Handwerk vertrauen.
                                                                                Willkommen bei PIANO-FISCHER.

   MÜNCHEN I STUTTGART I SCHWÄBISCH HALL I ULM I WWW.PIANO-FISCHER.DE
   PIANO-FISCHER I Theodor-Heuss-Straße 8 I 70174 Stuttgart I T +49 711 16 34 82 70 I info @ piano-fischer.de

                                                                                                                                           11
Schwerpunkt

      Digitalisierung

     Digitale Emotionen?

        Ich bin begeistert von der Technik und      sind. Wenn jemand im Orchester fehlt           sind es immer die Begegnungen, die am
     fasziniert von den Möglichkeiten, die          und sich bei mir nicht abgemeldet hat,         Stärksten in Erinnerung bleiben. Die un-
     das Internet und alle wunderbaren Apps         frage ich die anwesenden Schüler*innen.        zähligen Fotos, die ich mit meiner Kame-
     bieten und die mein Leben verändern.           Oft sind sie durch das Netzwerk besser         ra gemacht habe, helfen mir bei der Erin-
     Ich bin immer wieder beeindruckt, wie          informiert. Ich finde es auch gut, dass ich    nerung, doch es waren die tatsächlichen
     GoogleMaps mich sicher ans Ziel bringt,        selber nicht in dieser Gruppe anwesend         Begegnungen, die mir etwas bedeuten.
     mir sogar den Verkehrsfluss anzeigt            bin. Einerseits, weil die Schüler*innen
     und, wenn günstig, auch eine alterna-          ihren eigenen Raum haben, andererseits            Ich beobachte, wie sich unser sozia-
     tive Route anbietet. Schon längst habe         aber auch, weil ich keine Zeit investieren     les Verhalten im Alltag verändert. In der
     ich meinen Kalender in einer Cloud ge-         kann und möchte, um all den Dialogen           Bahn verbringen die meisten Menschen
     speichert. Vorbei sind die Tage, wo ich        zu folgen.                                     (auch ich) die Zeit mit ihrem Smartphone.
     alles in einen Papierkalender eintragen                                                       Ein spontanes Gespräch zwischen zwei
     musste. Ich kann meine Termine jeder-             Mir sind die Vorteile der Digitalisierung   Fremden, die zufällig nebeneinander
     zeit vom Smartphone oder vom Rechner           unserer Welt sehr bewusst. Aber ich bin        sitzen, ist sehr selten. Es ist absolut toll,
     aus abrufen, je nachdem, wo ich mich           auch gleichzeitig sehr skeptisch und vor-      dass uns so viele Informationen zur Ver-
     gerade befinde. Meine Kontaktliste ist         sichtig gegenüber diesen Veränderungen         fügung stehen: Ein paar Suchwörter ein-
     ein wertvoller Schatz, und mein „digita-       und der Rolle, die sie in unserem alltägli-    tippen, und schon können wir uns über
     les Hirn“ hilft mir, bei meinen täglichen      chen Leben spielen.                            fast alles in der Welt informieren. Das ist
     Aufgaben den Überblick zu behalten.                                                           genial. Aber: Ein Schlafmonitor oder ein
     Dank facebook habe ich leichten Zugang           Vor allem bin ich ein heftiger Verteidi-     Schrittzähler, der uns hilft, unsere Le-
     und Kontakt zu Freund*innen aus aller          ger der handy-freien Orchesterproben!          bensweise zu analysieren und möglicher-
     Welt - meine Freund*innen aus der High         Selbst wenn manche Instrumentengrup-           weise zu optimieren, ändert nichts an der
     School- und College-Zeit in den USA so-        pen einige Zeit während eine Probe nicht       Tatsache, dass sich unser Körper immer
     wie alle musikalischen Freund*innen, die       aktiv spielen, weil einzelne Gruppen et-       zwischen Spannung und Entspannung
     ich auf Konzertreisen mit den Orchestern       was intensiver alleine proben, möchte ich      hin und her bewegt.
     der Stuttgarter Musikschule kennenlern-        nicht, dass die anderen Spieler*innen sich
     te. Es ist leicht und einfach, in Kontakt      dann heimlich aus der Probe „ausschal-            Deswegen bin ich sehr froh, dass ich
     zu kommen und in Kontakt zu bleiben.           ten” und sich mit etwas anderem be-            mich in meinem Leben mit Musik be-
     Das ist toll!                                  schäftigen. So verlieren sie den Kontakt       schäftige. Ein Bereich, bei dem immer
                                                    zur Probe, zur Musik und zum Orchester.        noch der unmittelbare menschliche Kon-
        Ich staune jede Woche, wenn ich be-                                                        takt am Wichtigsten ist: der Blick vor
     obachte, wie die 9-13jährigen Schüler*-           Darin liegt die Gratwanderung unseres       dem Einsatz, das gemeinsame Einatmen,
     innen in meinem jüngsten Orchester die         digitalen Lebens. Die Technik und das          die Übereinstimmung im Augenblick, die
     Pausen öfters mit ihrem Handy verbrin-         Internet bieten uns unzählige Möglich-         Gemeinschaftsarbeit, um das Musikstück
     gen als mit den anderen Kindern des            keiten, die unser Leben verschönen, er-        gut kennenzulernen, beispielsweise um
     Orchesters. Manchmal spielen sie Spie-         leichtern und vielleicht auch verbessern.      zu wissen, wann eine Stimme die Haupt-
     le zusammen. Manchmal schauen sie              Jedoch sind und bleiben wir Menschen           stimme ist und wann Begleitstimme,
     lustige Videos an. Manchmal machen             aus Fleisch und Blut, mit Gedanken und         und letztendlich das Erlebnis, wie alle
     sie sogar ihre Hausaufgaben. Egal wie          Gefühlen.                                      zusammen zu einem größeren Ganzen
     „gut” dies alles sein mag, es ist ein gro-                                                    zusammenwachsen, eine musikalische
     ßer Unterschied zu den Zeiten von vor            Eine Zeit lang habe ich komponiert.          Passage zu einem emotionalen Höhe-
     nur fünf Jahren, als die Schüler*innen         Meine Faszination für Musik war so groß,       punkt wird, der alle in seinen Bann zieht
     in den Pausen die vielen Wege im Treff-        dass ich viel Zeit mit Tönen und deren         und im besten Fall überspringt auf die
     punkt Rotebühlplatz miteinander erkun-         Zusammensetzung in meiner eigenen              Zuhörer*innen im Konzertsaal.
     det haben und dort miteinander gespielt        Ordnung verbracht habe. Allerdings bin
     haben. Damals habe ich ständig ermah-          ich irgendwann zum Dirigieren überge-            Das sind die Momente, die nicht di-
     nen müssen: „Das Rotebühlzentrum ist           gangen und dabei geblieben. Im Nachhi-         gitalisiert werden können. Das sind die
     kein Spielplatz!“ Jetzt sitzen sie still und   nein ist mir klar, dass mir der persönliche    Momente, wo ich dankbar bin, Musiker
     starren auf den Bildschirm. Es bleibt die      Kontakt mit den anderen Musiker*innen          zu sein.
     Frage, was für die Kinder „richtig“ ist.       am Wichtigsten ist. Es ist das Musizieren
                                                    mit anderen Menschen, das mir so viel                               Alexander G. Adiarte
       Ich finde es schön, dass die älteren         Freude in mein Leben gebracht hat und
     Schüler*innen in den Orchestern mitein-        nicht nur die Musik an sich. Wenn ich mit
     ander in WhatsApp Gruppen verbunden            einem Orchester durch die Welt reise,

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Aktuell

                                                                                                 Neue Stadtteilmusikschule

Die neue Stadtteilmusikschule Ost

  Der letzte Trabi läuft in Zwickau vom           Die seit langem sehr erfolgreich ar-      Außerdem werden noch folgende
Band. Harry Potter erlebt seinen elften        beitende Musiktheaterklasse (MTK) wird     Fächer angeboten:
Geburtstag – der Tag, an dem er erfährt,       zum Hauptfach unter dem Titel Stage
wer er wirklich ist. Der Ötzi wurde gefun-     Coaching (SC) weiterentwickelt. Unter-       Elementare Musikerziehung (EMP)
den. Der VfB stand (tatsächlich) im DFB-       richtet wird in den Fächern: Gesang,         Blockflöte
Pokalfinale in Berlin.                         Tanz, Sprecherziehung, Theater und           Klavier
                                               Bühnenchor. Ergänzt wird dieses neue         Gitarre
   Ja liebe Leserinnen, liebe Leser, das al-   Hauptfach durch das Opernorchester, be-      Violine/Viola
les und noch viel mehr ist vor 25 Jahren       stehend aus dem Bläserensemble Serena-       Violoncello
passiert. Und das „noch viel mehr“ ist         ta mit einer kleinen Streicherbesetzung      Trompete
unter anderem: Unser stellvertretender         unter der Leitung von Oliver Hasenzahl.      Tuba
Musikschulleiter Herr Prof. Dr. Andreas
Jäger begann mit der Planung der Stadt-          Der Saal der Stadtteilmusikschule Ost       Wir freuen uns auf viele neue
teilmusikschule Ost!                           wird die neue Heimat der SC sein. Es       Schüler*innen und laden Sie alle herz-
                                               gibt dort eine Probebühne, die mit allem   lich ein, unsere Stadtteilmusikschule zu
  Nein – es lag natürlich nicht an ihm,        ausgestattet ist, was des Stage Coaching   besuchen.
dass es so lange mit der Fertigstellung        Herz begehrt.                                                    Wolfgang Albrecht
gedauert hat. Es lag sehr viel mehr an sei-
nem beharrlichen und unerschütterlichen
Durchhaltevermögen, dass wir nun, nach
25 Jahren, diese eminent wichtige Stadt-
teilmusikschule in Ost tatsächlich er-
öffnen können. Vielen Dank an Andreas
Jäger für diese Arbeit!

  Wie begründet man als Bezirksleiter
einen ganz neuen Bezirk? Wie beginnt
man einen neuen Stadtbezirk aufzubau-
en? Meine ersten Gänge führten mich
zu den Rektorinnen und Rektoren der
Grund- und Werkrealschulen im Stadtteil
Ost und ich durfte dabei sehr beglücken-
de neue Bekanntschaften machen.

  Aus diesen Gesprächen entstanden
neue Ideen, die teilweise in Schulkoope-
rationen mündeten. So entstand auch die
Idee einer ersten Instrumentenberatung,
bei der alle Grundschulen des Stadtge-
bietes Ost eingeladen und teilnehmen
werden.                                         Mietklaviere              ab 4   9.99

Deshalb wird es am: 13. März 2019 um
10.00 Uhr in der Ameisenbergschule die
 erste Instrumentenberatung der neuen
     Stadtteilmusikschule Ost geben.

   Und selbstverständlich sind auch alle
anderen interessierten Kinder mit ihren
Eltern zu dieser ersten Instrumentenbera-
tung eingeladen.

                                                                                                                                     13
Fortsetzung von:

      „Hilfe, ich muss auf die Bühne“

     Gelingende Konzentration
     Aspekte der „Pädagogik des Vorspiels“ Teil 2

        Für ein gelingendes Vorspiel sind,
     wenn alles künstlerisch erarbeitet wur-
     de, Konzentration – d.h. das Ausblenden
     aller Gedanken, die nicht zweckdienlich
     sind – und die Fokussierung aller Kräfte
     auf die künstlerische Darstellung die ent-
     scheidenden Faktoren. Aber sicher haben
     viele schon die Erfahrung gemacht, dass
     genau dieses, das Aufbauen einer guten
     Konzentrationshaltung in der Vorspielsi-
     tuation, ein Problem darstellt. Statt sich
     nur auf die künstlerische Darstellung des
     Werkes zu fokussieren, schwirren einem
     plötzlich die seltsamsten Gedanken im
     Kopf herum, die mit der zu bewältigen-
     den Aufgabe nichts zu tun haben.

        Da kann zur Beruhigung gesagt wer-
     den: Dies ist kein mentaler Defekt, son-
     dern kann im Zusammenhang mit evo-
     lutionspsychologischen Entwicklungen
     betrachtet werden: Einige Millionen Jahre
     sorgte die Ausschüttung von Stresshor-
     monen in stressreichen oder gar lebens-
     bedrohlichen Situationen dafür, dass wir,
     kam der Säbelzahntiger um die Ecke,
     nicht anfingen, geordnet zu denken und
     damit in Gefahr zu geraten zu langsam
     zu reagieren, sondern unter Aufbietung
     aller Kräfte auf den nächsten Baum ent-       genannten „blackout“ und halten den/           be die Herausforderung und freue mich
     kommen konnten gemäß der evolutions-          die KünstlerIn davon ab, sein/ihr Können       schon darauf, mich danach verschwitzt
     psychologischen fight-or-flight-Reaktion.     gebührend demonstrieren zu können.             zurückzulehnen und zu sagen: Geschafft,
     Dass Stresssituationen seit wenigen                                                          nun belohne ich mich. Das ist eine herrli-
     hundert Jahren auch in der Aufführung            Es sind also die Stresshormone, deren       che down-to-earth-Einstellung und man
     diffiziler Instrumentalwerke bestehen         übermäßige Ausschüttung es zu mini-            würde sie vielleicht nicht von einem Jahr-
     können, hat sich genetisch noch nicht         mieren oder zu verhindern gilt. Oder als       hundertmusiker wie Hindemith erwarten.
     zu Gunsten von uns Musiker*innen nie-         Frage formuliert: Wie können wir uns           Aber für ihn war das die Strategie, das
     dergeschlagen (zumal wir hier auch nicht      mental so aufstellen, uns selbst so beein-     Konzertieren in seinen Lebensrhythmus
     von einer lebensbedrohlichen Situation        flussen, dass wir ein Vorspiel möglichst       einzubetten, und das „Glas Bier danach“
     sprechen, welche die Anpassung oder das       gar nicht als Stress einordnen? Hier ist na-   war das Schlüsselwort für Stressminimie-
     Aussterben der Individuen zur Folge hat).     türlich der individuelle Charakter jedes/r     rung im Vorfeld. Für Andere mögen kom-
                                                   Einzelnen von Bedeutung, und in diesem         pliziertere Wege zu beschreiten sein, und
        So werden Stresshormone auch in der        Bereich zu helfen, ist sicher auch eine der    es würde hier den Rahmen sprengen, alle
     stressreichen Situation der Konzertauf-       schwierigsten Aufgaben für jede/n Päd-         erdenkbaren aufzuzeigen. Jeder ist auf-
     führung nach wie vor ausgeschüttet, stö-      agogen/in, denn die menschliche Psyche         gerufen, die für ihn wirkungsvollsten zu
     ren jetzt aber, da sie hier nicht auf sinn-   ist vielschichtig. Dem einen gelingt es        suchen und, ja, durchaus zu erarbeiten.
     volle Art und Weise das weitere Handeln       schon, die Stressempfindung zu mini-
     eines Menschen einleiten, sondern genau       mieren, wenn er sich vorstellt, dass er am        Auf zwei sehr einschränkende und
     jenes konzentrierte, klare Gestalten, Den-    nächsten Tag einen gemütlichen Abend           zugleich aus meiner Sicht weitverbrei-
     ken, Hören und Reagieren be- oder sogar       mit Freunden verbringen wird.                  tete Hemmnisse sei verwiesen. Schäd-
     verhindern, welches wir jetzt bräuchten,                                                     lich, weil Stress erzeugend, ist sicher ein
     um die im ersten Teil beschriebenen drei        Paul Hindemith sagte: „Warum spielt          falsch verstandener, Ich-bezogener Per-
     Wirkebenen optimal erleben zu können.         man Konzerte? Wegen dem ersten Glas            fektionismus. Wenn es um das Erarbei-
     Im schlimmsten Falle führen sie zum so-       Bier danach.“ Das heißt übersetzt: Ich lie-    ten eines bestmöglichen künstlerischen

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Zieles geht, kann man nicht genug „Per-         Perfektionismus befreien und Ich-bezo-        Spannungen freimachen, fühle in der
fektionismus“ anstreben. Aber auf dem           gener Perfektionismus negativen Stress        Fingerspitze das Gewicht des Fingers, der
Podium geht es um etwas Anderes. Hier           verursachen.                                  Hand, des Unterarmes, des ganzen Ar-
zählt nicht, wie man als Person dasteht,                                                      mes, das Gewicht des Oberkörpers etc.
wie man ankommt, was einem gelingt                 Eine weitere, leider weit verbreitete
und was nicht, das ist alles unwichtig. Es      Ursache unsäglicher Probleme entsteht,           In der Konzertsituation wird das Aus-
geht um das Erleben und Durchleben des          wenn auf dem/r Schüler*in von Eltern          schütten von Stresshormonen und das
aufzuführenden Werkes, um das Aufge-            oder Lehrer*innen ausgehender Druck           Empfinden von Stress nie gänzlich absor-
hen in diesem und um das Hineinnehmen           lastet, also eine Art „Über-Ich-Perfektio-    biert sein. Dieser Zustand des „Lampen-
des Publikums in dieses Erleben. Es geht        nismus“ generiert wird.                       fiebers“ ist völlig normal, wird von vielen
um Interpretation, d.h. das Bekenntnis zu                                                     Musikern gar als einer besonderen künst-
einer künstlerischen Überzeugung, die              Wir sprachen von den drei Ebenen des       lerischen Leistung förderlich angesehen.
man vertritt. Hier wird auch deutlich, wie      künstlerischen Ichs: des gestaltenden,        Ebenso normal sind kalte oder schwit-
wichtig das Erziehen des/r Schülers/in hin      des technischen-ausführenden, des hö-         zende Hände und ähnliche Kapriolen des
zu einer eigenständigen künstlerischen          renden Ichs. Im rechten Zusammenspiel         vegetativen Nervensystems. Man kann
Haltung ist. Soll er/sie auf dem Podium         dieser Ebenen liegt die letztlich wich-       nicht den hinter einem Tor eingesperrten
Eigenes oder Eingetrichtertes vertreten,        tigste Kraftquelle, Konzertsituationen        bellenden Wachhund zum Schweigen
soll er/sie also künstlerische/r, oder „Ich“-   erfolgreich zu meistern, bestehend da-        bringen. Ich kann mich aber einfach von
bezogene/r Perfektionist/in werden?             rin, diese beim täglichen Üben zu anti-       ihm abwenden und mich einem anderen,
                                                zipieren und den Bereich der Arbeit am        schönen Gegenstand zuwenden, dessen
  Insofern ist das Konzert also auch et-        seelischen Gleichgewicht in die künstle-      Faszination meine Aufmerksamkeit total
was wie Urlaub vom Üben. Üben kommt             rische Arbeit einzubauen. Wie kann das        fesselt, sodass ich mich vom kläffenden
„danach“ wieder. Der künstlerische Per-         geschehen? Wenn ich ein künstlerischer        Störenfried entferne und ihn schließlich
fektionist sagt: jedes Konzert ist eine         (kein Ich-bezogener) Perfektionist bin,       nicht mehr wahrnehme. Und dieses Ab-
Übung, denn ich möchte immer weiter             kann das gestaltende Ich die Haltung          wenden geschieht durch die beschrie-
fortschreiten. Ich habe einen Gipfel er-        pflegen: Ich arbeite sorgfältig aus Liebe     bene Vernetzung des Positiven, die ich
klommen, aber jetzt sehe ich, da kommt          zur Musik, daher arbeite ich schnell ge-      in der täglichen Arbeit schon eingeübt
ja ein weiterer, höherer. Der Ich-bezo-         nug und besser geht es nicht, dies sind       habe: Richtige Seelenhaltung, hochkon-
gene Perfektionist hingegen sagt: Mist,         meine Grenzen. Ich habe eine glasklare        zentrierter Gestaltungswille und optimal
wieder das dritte Viertel in Takt 46 nicht      Vorstellung davon, welches Klangbild ich      justierter Körper sind zur Einheit verbun-
getroffen.                                      erreichen will. Diese Vorstellung verfolge    den, sodass beispielsweise schon das
                                                ich täglich hochkonzentriert (wir können      bewusste Einnehmen der richtigen Kör-
   Ein gutes Beispiel für künstlerischen        Musik ca. drei Sekunden vorausdenken,         perhaltung den ganzen Menschen ins Lot
Perfektionismus war Wilhelm Kempff,             Voraus vorstellen und diesen Zeitraum als     bringen wird.
er konnte in einem Konzert göttlich Kla-        „jetzt“ empfinden. Diese hochkonzen-
vier spielen, aber auch haarsträubende          trierten „drei Sekunden Jetztzeit“ müssen        Zu guter Letzt: Übung macht den Meis-
Fehler begehen. Ich hörte ihn in einem          wir unbedingt, möglichst immer, nutzen,       ter. Am besten ist es, schon in jungen
Klavierabend den Beginn der 6. Franzö-          denn im Konzert werden wir mit Sicher-        Jahren häufig aufs Podium zu springen.
sischen Suite spielen. Mit gen Himmel           heit sehr angestrengt nachdenken, wes-        Schüler sollten regelmäßig konzertieren
gewandtem Blick begann er und griff             wegen Schumann sagte: „Klimpere nie“.         und auch in ihrer Klasse eine Experimen-
gleich gründlich daneben. Sofort aber                                                         tierbühne haben, welche sie auf größere
war der Fehler wie ausgeblendet und er             Ich koppele diese innere Haltung mit       Podien vorbereitet. Wenn das Auftreten
spielte weiter, als wäre nichts gewesen.        einer optimalen Körperhaltung, die ich        so richtig eingeübt und positiv besetzt
Dafür war Kempff berühmt und er wur-            ebenfalls so oft wie irgendmöglich ein-       ist, wird das Konzertieren zu einem schö-
de gefragt: Wie gehen Sie mit solchen           nehme. Zum Beispiel als Pianist: ich sitze,   nen, im Idealfall wunderschönen Erleb-
Fehlern um, wie schaffen Sie es, so gar         als würde ich freihändig Fahrradfahren,       nis, wo es nicht darum geht, die Situation
nicht aus dem Konzept zu geraten? Die           (also aktiv in der Lendenwirbelsäule), die    zu „überleben“, sondern das Publikum
Antwort war: Da bin ich wie ein Kind, ich       Schultern sind grenzenlos entspannt, die      an der Tiefe der eigenen Empfindungen
vergesse das gleich wieder. Warum konn-         Beine befinden sich in leichter Außen-        teilnehmen zu lassen.
te er so schnell ausblenden? Weil es ihm        rotation, ich atme aus dem Zwerchfell,                                    Romuald Noll
nicht um die eigene Leistung, sondern           daher kann ich meinen Körper genau
um das Werk ging. So wird künstlerischer        wahrnehmen, kann mich von unnötigen

                                                                                                                                            15
Aus den Fachbereichen

      RockPopJazz

     Salsa an der Stuttgarter Musikschule

       Seit guten 20 Jahren gibt es schon das            eine Symbiose mit der europäischen           tina in München, Salsa picante in Düssel-
     Salsa-Ensemble mit dem Namen „Salsa                 Musikkultur ein. Das Lied „La Paloma“,       dorf oder auch Wawanxo* in Stuttgart.
     pa´ ti“ (span.: Soße für dich) an der Stutt-        welches in Deutschland durch Freddy          In der jüngeren Vergangenheit hat es der
     garter Musikschule. Der Name ist ein Sy-            Quinn 1961 wieder zum Hit wurde, ist         deutsche Filmemacher Wim Wenders mit
     nonym und an Carlos Santanas Welthit                zum Beispiel eine kubanische Havanera        seinem Film „Buena vista social club“ aus
     „Samba pa´ ti“ (span.: Samba für dich)              aus dem Jahr 1863, die schon vorher          dem Jahr 1999 geschafft, kubanische
     angelehnt.                                          von Hans Albers oder später von Mireille     Son-Musik einem begeisterten Publikum
                                                         Mathieu gesungen wurde.                      weltweit näher zu bringen.
       An dieser Stelle möchte ich nun etwas
     Hintergrundinformation zur Salsamusik                  Der Erfindungsgeist der Musiker,            Das Salsafieber ist ungebrochen. Sogar
     und zu deren Bedeutung für unseren Kul-             hauptsächlich aus Kuba, spiegelt sich in     die traditionellen Tanzschulen haben in-
     turkreis vermitteln.                                dem Pantheon der Rhythmen wieder, die        zwischen Salsa in ihrem Angebot. Zudem
                                                         bei uns in den Tanzschulen zum Stan-         touren jedes Jahr etliche Salsa-Orchester
       „Salsa“ ist ein Begriff, den der Promo-           dard gehören, wie Rumba, Chacha oder         durch Deutschland. Spezielle „Cubapartys“
     ter Izzy Sanabria des Labels „Fania“ 1974           Mambo. Der Kubaner Perez Prado hat-          mit Livebands erweitern das Angebot.
     einführte und populär machte. Das Label             te in den 50er Jahren einen weltweiten
     Fania bemühte sich seit seiner Gründung             Hype mit seinem Mambo ausgelöst. Die           Zurück zum Ensemble der Musikschule
     1964, den lateinamerikanischen Musi-                Titel „Cherry Pink and Apple Blossom         Stuttgart „Salsa pa´ ti“. Die Band spielt in
     kern in den USA eine musikalische Hei-              White“ und „Patrizia“ waren Megahits.        für die jeweilige Besetzung zugeschnitte-
     mat zu geben, so wie Motown dies schon              Der „Mambo No. 5“ aus dem Jahr 1952          nen Arrangements Salsa Klassiker sowie
     für die schwarzen Musiker seit 1959 war.            feierte mit der Version des deutschen        englischsprachige Titel. Die Rhythmen
                                                         Sängers Lou Bega hierzulande 1999 ein        dazu heißen zum Beispiel: Guaguanco,
        Man bedenke, dass die Hispanics                  Comeback und belegte allein in Deutsch-      Cumbia, Merengue, Guaracha, Pambi-
     (Amerikaner mit Lateinamerikanischen                land elf Wochen Platz 1 der Singlecharts.    che, Mambo, Chacha, Son, Danzon usw.
     Wurzeln) 24% aller New Yorker stellen.
     Unter dem Begriff Salsa (Soße) vereinen               Auch hierzulande hielt die Salsawelle in     Geprobt wird im TRP in C 107, jeweils
     sich hauptsächlich Rhythmen der Ka-                 den 70er Jahren Einzug. Dies machte sich     dienstags um 19:30 Uhr. Die Schüler-
     ribikinseln Kuba und Hispañola (davon               bemerkbar durch die neu entstandenen         *innen sind in der Regel vom Alter her ab
     Dominikanische Republik), Puerto Rico               Salsa-Tanzschulen und auch durch die in      15 Jahren dabei.
     und Kolumbien. Diese Rhythmen gingen                Deutschland Anfang der 80er Jahre ge-
     schon Anfang des letzten Jahrhunderts               gründeten Salsabands wie Connexion La-                                 Branko Arnsek
                                                                                                        * der Autor war ein Gründungsmitglied

                                       en
                                                        VON
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                 Top I ik sof t wa e
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                     Mus r ument
                       chin
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                 St rei arbon-B hle
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                                                          E I C          TEN
                                                     STR RUMEONP.DE
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                         Mus         B  üc
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                                                     INASSTSIKWELHTÄSHFT
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                                                      e LA
                                                            DE     GART-
                                               offlin
                                                               UT T      0
                                                         IN ST ONSTR. 9
                                                          LIBAN

                                DIE BESTEN SAITEN SEIT 15 JAHREN!

16
Halbjahresprogramm

                                                                                                                                  Veranstaltungen

Programm Februar 2019 bis Juli 2019
Soweit nicht anders vermerkt, musizieren Schülerinnen und Schüler der Stuttgarter Musikschule, ohne Eintrittskosten
*TPR = TREFFPUNKT Rotebühlplatz, Rotebühlplatz 28
Die mit      gekennzeichneten Veranstaltungen sind für Kinder besonders geeignet.

                        Februar                       Mittwoch, 13. Februar, 19 Uhr                                               März
                                                      TPR*, Karl-Adler-Saal
Samstag, 2. Februar, 17 Uhr                           Schaufenster                                        Samstag, 2. März, 9-19 Uhr
Evangelische Laurentiuskirche, Reinbeckstr.8                                                              *TPR, Robert-Bosch-Saal
Benefizkonzert                                                                                            Rago 11th International
                                                      Donnerstag, 14. Februar, 18.30 Uhr
zugunsten der Dr. Katharina Grund-Krehl-Stiftung,     Feuerbach, Bezirksrathaus, Wilhelm-Geiger-Platz     Competition 2019
Stuttgart Rohr, mit dem Jungen Streichorchester       Großer Sitzungssaal                                 Junior Guitar Solo
Stadtmitte (Ltg.: Claudia Cassel), den Vaihinger                                                          At the Stuttgarter Musikschule
Stadtmusikanten (Ltg.: Katharina Künstler) und vie-   „…con fuoco“                                        Koordination: Irina Kircher de Montes
len anderen Schüler*innen der Stadtteilmusikschule    Feuerbacher Feierabendkonzerte
Organisation: Katharina Künstler                      Die Konzertreihe der Stuttgarter Musikschule
                                                      im Bezirksrathaus in Zusammenarbeit                 Sonntag, 3. März, 19 Uhr
                                                                                                          Auf dem Haigst 38
Sonntag, 3. Februar, 11 Uhr                           mit dem Bezirksamt Feuerbach,
*TPR, Robert-Bosch-Saal                               Ensemble Serenata                                   Kammermusik in der Haigstkirche
Orchesterkonzert                                      Leitung: Oliver Hasenzahl                           Preisträger*innen der Stuttgarter Musikschule
                                                      Organisation: Günther Schwarz                       Organisation: Monika Giurgiuman
Ministri, Leitung: Giga Khelaia
Junges Orchester, Leitung: Claudia Cassel
Capella Piccola, Leitung: Alexander G. Adiarte        Samstag, 16. Februar, 10.30 Uhr                     Mittwoch, 13. März, 19 Uhr
Organisation: Alexander G. Adiarte                    Stadtteilmusikschule Degerloch                      *TPR, Karl-Adler-Saal
                                                      Mittlere Str. 17, Saal 1 EG
Mittwoch, 6. Februar, 19 Uhr                                                                              forum blockflöte
*TPR, Karl-Adler-Saal
                                                      Musikwerkstatt                                      Koordination: Volkmar Geisshardt
                                                      Koordination: Andreas Wilhelm und Stefan Louis
STUVO-Podium                                                                                              Mittwoch, 13. März, 19 Uhr
Konzert der Begabtenförderung                                                                             TPR*, Emilie-Zumsteeg-Saal
und STUdienVOrbereitung                               Mittwoch, 20. Februar, 19 Uhr
Organisation: Monika Giurgiuman                       TPR*, Karl-Adler-Saal                               Schaufenster
                                                      Schaufenster
Mittwoch, 6. Februar, 19 Uhr                                                                              Donnerstag, 14. März, 19 Uhr
*TPR, Feldenkraisraum Zett 2                                                                              *TPR, Karl-Adler-Saal
                                                      Freitag, 22. Februar, 19 Uhr
Feldenkrais zum Kennenlernen                          *TPR, B 103                                         Musik im Abitur
Offen für alle Interessierten ab 13 Jahren            Musik im Abitur                                     Schüler*innen präsentieren ihr Prüfungsprogramm
(jüngere Kinder auf Anfrage)                                                                              für die fachpraktische Abitur-Prüfung in Musik
                                                      Schüler*innen präsentieren ihr Prüfungsprogramm
Anmeldung (mit Altersangabe)                                                                              Organisation: Simone Riniker Maier
                                                      für die fachpraktischen Abitur-Prüfungen in Musik
bis Montag, 4.Feburar
                                                      Organisation: Oliver Hasenzahl
Ingeborg Dahlke 0157 30744389
ida@feldenkraisnet.de                                                                                     Mittwoch, 20. März, 19 Uhr
                                                                                                          *TPR, Karl-Adler-Saal
                                                      Montag, 25. Februar, 17 Uhr
Samstag, 9. Februar, 10-12 Uhr                        Kulturzentrum Zuffenhausen, Burgunderstraße 32      STUVO-Podium
Kulturzentrum Zuffenhausen, Burgunderstraße 32        Kinderkonzert                                       Konzert der Begabtenförderung
                                                      Kinder musizieren für Kinder ab 3 Jahre             und STUdienVOrbereitung
    Ein Instrument für dich                           Organisation: Britta ter Voert                      Organisation: Monika Giurgiuman
     Unter Anleitung der Instrumentallehrer
     können die Instrumente ausprobiert werden,
die in Zuffenhausen unterrichtet werden.              Dienstag. 26. Februar, 19 Uhr                       Samstag, 23. März, 10 Uhr
Organisation: Ulrike Fromm-Pfeiffer                   Stadtteilmusikschule Sillenbuch, Atrium             Ameisenbergschule, Ameisenbergstraße 2
                                                      Gorch-Fock-Str. 30, Musiksaal
                                                                                                          Ein Instrument für Dich
Sonntag, 10. Februar, 11.30 Uhr                       Musikwerkstatt                                      Instrumentenvorstellung mit
*TPR, Robert-Bosch-Saal                               Koordination: Andreas Digel                         anschließender Einzelberatung
Blasorchesterworkshop 2019                                                                                Organisation: Katja Conzelmann,
Abschlusskonzert zusammen mit dem SJBO                                                                    Wolfgang Albrecht; Moderation: Markus Kern
für Aktuelle und Ehemalige, Auswärtige und
                                                      Mittwoch, 27. Februar, 18.30 Uhr
                                                      Stadtteilmusikschule Bad Cannstatt,
Einheimische, junge und ältere Musiker*innen          Kreuznacher Str. 13
                                                                                                          Samstag, 23. März, 11 Uhr
(Infos: www.sjbo-stuttgart.de)                                                                            Stadtteilmusikschule Sillenbuch, Atrium
Leitung: Alexander Beer                               „Werkstattkonzert“                                  Gorch-Fock-Str. 30, Großer Saal.
                                                      Kurzes Vorspiel nach dem Unterricht                 Ein Vormittag mit Musik
Mittwoch, 13. Februar, 19.30 Uhr                      Organisation: Katja Fischer
                                                                                                          Koordination: Andreas Digel
*TPR, Karl-Adler-Saal
Ensemblevorspiel PopRockJazz                          Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr
Der Querschnittsfachbereich PopRockJazz stellt mit    *TPR, Karl-Adler-Saal                               Samstag, 23. März, 14 Uhr
seinen Schüler*innen für dieses Konzert instrumen-                                                        Steinway & Sons Stuttgart, Silberburgstr. 143
                                                      forum AlteMusik
tenübergreifend Bands zusammen. Involviert sind
                                                      Koordination: Volkmar Geisshardt                    „Stuttgarter Musikschule
die Kolleg*innen aller Instrumente des Fachbereichs
wie Trompete, Saxophon, Posaune, Klavier, Gitarre,                                                        goes Steinway & Sons“
Schlagzeug, Gesang, Kontrabass und E-Bass                                                                 Duos mit Klavier und Blasinstrumenten
Organisation: Branko Arnsek                                                                               Kammermusik für Klavier und Streicher
                                                                                                          Organisation: Felipe Valério
                                                                                                          Veranstalter: Steinway & Sons Stuttgart

                                                                                                                                                            17
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