ITERATION - EINE FUNDAMENTALE IDEE DER MATHEMATIK UND INFORMATIK - Workshop 17 STIU 2020 5. Feb. 2020 - ABZ

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ITERATION - EINE FUNDAMENTALE IDEE DER MATHEMATIK UND INFORMATIK - Workshop 17 STIU 2020 5. Feb. 2020 - ABZ
ITERATION – EINE
FUNDAMENTALE IDEE
DER MATHEMATIK UND
INFORMATIK

Workshop 17
STIU 2020

5. Feb. 2020
ITERATION - EINE FUNDAMENTALE IDEE DER MATHEMATIK UND INFORMATIK - Workshop 17 STIU 2020 5. Feb. 2020 - ABZ
GLIEDERUNG WORKSHOP

1. Fundamentale Ideen und entdeckendes Lernen
2. Verhalten von Iterationen (Rekursion)
3. Optimierungsaufgaben (Approximation)
4. Beziehungen zwischen Mathematik und Informatik
5. Fraktale durch lineare Abbildungen
6. Ausblick
7. Übungsaufgaben (zur Auswahl)

10. Februar 2020
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FUNDAMENTALE IDEEN

Ko-konstruktivistische Lernprozesse (von guten Beispielen zum Verständnis
abstrakter Muster und Strukturen)

„This […] creates for the learner the possibility of concept attainment by
orienting himself to a variety of phenomena, which benefits the building of
formal mathematical concepts and structures and their application.” (Treffers
1987)

Fortschreitende Schematisierung entlang fundamentaler Ideen (Krauthauen &
Scherer 2007)

„Zur Beherrschung der grundlegenden Kategorien eines Lehrfachs gehört nicht
nur das Begreifen allgemeiner Prinzipien, sondern auch das Herausbilden einer
Einstellung gegenüber Lernen und Forschen, Vermutungen und Ahnungen,
sowie der Möglichkeit, Probleme aus eigener Kraft zu lösen.“ (Bruner 1970)

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ITERATION

 Eingabe „Iterationsmaschine“ Ausgabe

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ITERATION

 +1 = 2 +1

 0 = 1 konstante Folge
 0 < 1 Folge strebt gegen 0
 0 > 1 Folge strebt gegen unendlich.

 Schmetterlingseffekt

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DER SCHWEINEZYKLUS
Durch einen hohen Schweinepreis entschliessen sich viele Schweinezüchter zu vermehrtem Aufziehen
von Tieren. Durch das hohe Angebot sinkt der Preis drastisch, was die Schweinezüchter dazu bringt,
wieder weniger Tiere aufzuziehen. Das geringere Angebot führt einen höheren Preis nach sich. Der
Preis schaukelt zwischen hoch und niedrig hin und her. Man kann sich aber auf den Schweinezyklus
nicht verlassen, denn wenn man das könnte, würden die Schweinezüchter ihr Verhalten ändern. Dies
würde den Zyklus zerstören.

Mathematisches Modell
 Zustand / Anzahl / Menge zur Zeit t (0 < < 1 oder 0% < < 100%)
r Kontrollparameter, Wachstumsfaktor, Proportionalitätsfaktor

Annahmen für Modell
 +1 ~ Die Zunahme pro Zeiteinheit ist abhängig von der momentan vorhandenen Menge/Anzahl
 +1 ~1 − Die Zunahme pro Zeiteinheit ist abhängig von der Differenz zum Höchst- bzw. Idealwert

 +1 = 1 − 
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LOGISTISCHES WACHSTUM

 +1 = 1 − +1

 Untersuchen Sie das Verhalten dieser Iteration
 für 0 < < 4.
 Schreiben Sie dazu ein Programm.

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LOGISTISCHES WACHSTUM

 +1 = 1 − +1

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LOGISTISCHES WACHSTUM

 Feigenbaumdiagramm

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ITERATIONEN

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ZAHLENFOLGEN
 Berechnen Sie nach folgender Regel eine Folge von Brüchen:
 Starten Sie mit einem beliebigen positiven Bruch und erzeugen Sie eine Folge von Brüchen, indem Sie
 folgende induktive Rechenvorschrift anwenden:
 Zu dem Bruch wird 1 addiert und vom Ergebnis der Kehrwert gebildet. Zu diesen wird wiederum 1
 addiert und erneut der Kehrwert gebildet usw.

 4 4 9 5 5 14 9
 Beispiel: 0 = 5 ; + 1 = 5 → 1 = 9 ; +1= → 2 = 14 .
 5 9 9

 1
 +1 = +1
 + 1

 Rechnen Sie mit verschiedenen Startwerten.
 Was stellen Sie fest?
 Begründen Sie ihre Erkenntnisse.

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ZAHLENFOLGEN

10. Februar 2020 12
ZAHLENFOLGEN
 1
Rekursionsformel (Zuordnungsvorschrift) +1 = als Funktion ausdrücken:
 +1

 1
 =
 +1

 Die Iterationen streben für unterschiedliche Anfangswerte gegen den Fixpunkt ( / .

 Für die Berechnung des Fixpunktes wird die Gerade y=x mit der Hyperbel geschnitten:
 1
10. Februar 2020
 = +1 ; 2 + = 1  quadrat. Gleichung wie beim Goldenen Schnitt 13
OPTIMIERUNGSAUFGABE
Eine Konservendose mit 1Liter Inhalt soll so
hergestellt werden, dass möglichst wenig Material
verbraucht wird. Wie hoch wird die Konservendose?

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HANDLUNGSASPEKTE IM LEHRPLAN 21
 Operieren und Benennen
 • Zusammenhänge zum Rechnen nutzen
 • Grundlegende Formeln und Gesetze anwenden
 • Instrumente, Werkzeuge und Hilfsmittel sowie Messgeräte verwenden
 • Begriffe und Symbole deuten und verwenden

 Erforschen und Argumentieren
 • Vermutungen und Fragen formulieren
 • Sachverhalte, Darstellungen und Aussagen untersuchen
 • Ergebnisse beschreiben, überprüfen, hinterfragen, interpretieren und begründen
 • Muster entdecken, verändern, weiterführen, erfinden und begründen
 • Beweise führen

 Mathematisieren und Darstellen
 • Eine Situation vereinfachen und darstellen
 • Muster, Strukturen und Gesetzmässigkeiten erkennen und beschreiben
 • Handlungen, Bilder, Grafiken, Texte, Terme oder Tabellen in eine andere Darstellungsform übertragen
 • Mathematische Modelle, Lösungswege, Gedanken und Ergebnisse darstellen und interpretieren

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MATHEMATIK UND INFORMATIK

• Strukturwissenschaften (Weizsäcker 1971)
• Algorithmisches Denken
 „Computational thinking is a way humans solve problems; it is not trying to get humans to think like computers.
 Computers are dull and boring; humans are clever and imaginative. We humans make computers exciting.“ (Wing
 2006)

• Gemeinsame fundamentale Ideen (Algorithmus, Iteration, Stellenwertsysteme u.a.)
• Konstruktive und kooperative Lernprozesse
• Lehrplan 21 (interdisziplinäre Förderung der Informatik-Kompetenzen)

Themendossier Mathematik und Informatik
https://phgr.ch/media/390287/themendossier_dez_2019.pdf
Projekt Algorithmisches Denken (Publikation in Vorbereitung)

10. Februar 2020 17
ALGORITHMISCHES DENKEN

10. Februar 2020 18
ALGORITHMISCHES DENKEN

mathbuch 3+, S. 81

10. Februar 2020 19
FRAKTALE DURCH LINEARE
ABBILDUNGEN: SIERPINSKIDREIECK
Streckungszentren: A(0/0), B(1/0), C(0.5/√3/2) C
Streckfaktoren: 1/2

10. Februar 2020
 A 20
 B
FRAKTALE DURCH LINEARE
ABBILDUNGEN: SIERPINSKIDREIECK

 Figur 3
 drei Streckungen +1 = = =1 Figur +1

10. Februar 2020 21
FRAKTALE DURCH LINEARE
ABBILDUNGEN: SIERPINSKIDREIECK

10. Februar 2020 22
SIERPINSKITEPPICH

 Figur x Streckungen +1 = = =1 , x? Figur +1

10. Februar 2020 23
KONTRAKTIONSPRINZIP

10. Februar 2020 24
KONTRAKTIONSPRINZIP

10. Februar 2020 25
FRAKTALE DURCH LINEARE
ABBILDUNGEN: FARN

10. Februar 2020 26
AUSBLICK
 Mandelbrotmenge, Juliamengen
 fraktale Kurven
 dynamische Systeme (chaotisches Verhalten)
 …
 Bestimmung von Nullstellen
 Lösen von Gleichungssystemen
 Numerische Integration
 …
 Simulationen (Wahrscheinlichkeit u.a.)

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ÜBUNGSAUFGABEN ZUR AUSWAHL

 https://www.dropbox.com/sh/591mddtcm2zqmf5/AAADGWG2BVfnNryxpOtdbIDma?dl=0

10. Februar 2020 28
LITERATUR
Bruner, J. S. (1970): Der Prozeß der Erziehung. 2. Auflage. Berlin: Berlin-Verlag.
Krauthausen, G.; Scherer, P. (2007): Einführung in die Mathematikdidaktik. 3. Auflage.
Heidelberg: Springer Spektrum.
Matter, B. (2017). Lernen in heterogenen Lerngruppen. Erprobung und Evaluation eines
Konzepts für den jahrgangsgemischten Mathematikunterricht. Essener Beiträge zur
Mathematikdidaktik. Wiesbaden: Springer Spektrum.
Peitgen, H.; Jürgens, H.; Saupe, D. (1992): Chaos and Fractals. New Frontiers of Science.
New York: Springer.
Treffers, A. (1987): Three Dimensions. A Model of Goal and Theory Description in
Mathematics Instruction – The Wiskobas Project. Dordrecht: Springer Netherlands.

Diverse Lehrmittel
Themendossier Mathematik und Informatik
Lehrplan 21

10. Februar 2020 29
FRAGEN?
SIERPINSKITEPPICH

10. Februar 2020 31
LOGISTISCHES WACHSTUM

 +1 = 2 + +1

10. Februar 2020 32
Sie können auch lesen