JAGD - MONITORING Umstellung der Gamswildzählung GAMSWILD Situation in Vorarlberg HISTORIE Adlerjagd RECHT Jagd- und Wildschäden

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JAGD - MONITORING Umstellung der Gamswildzählung GAMSWILD Situation in Vorarlberg HISTORIE Adlerjagd RECHT Jagd- und Wildschäden
VORARLBERGER

        JAGD
        MAGAZIN DER VORARLBERGER JÄGERSCHAFT
                  JULI & AUGUST 2020

MONITORING Umstellung der Gamswildzählung
    GAMSWILD Situation in Vorarlberg
         HISTORIE Adlerjagd
      RECHT Jagd- und Wildschäden
JAGD - MONITORING Umstellung der Gamswildzählung GAMSWILD Situation in Vorarlberg HISTORIE Adlerjagd RECHT Jagd- und Wildschäden
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    Ihrem Recht auf der Fährte.                                                                                                SUTTERLÜTY
                                                                                                                               KLAGIAN
                                                                                                                               BRÄNDLE
                                                                                                                               GISINGER
                                                                                                                               LINGENHÖLE

                                                                                                                            A 6850 Dornbirn
                                                                                                                            Marktstraße 4
                                                                                                                            T +43 5572 51800

                                                                                                                            A 1010 Wien
                                                                                                                            Sprechstelle
                                                                                                                            Habsburgergasse 6 - 8 / 17
                                                                                                                            T +43 1 5337330

                                                                                                                            kanzlei@skbgl.at
                                                                                                                            www.skbgl.at

     Dr.                      Dr.                        MMag. Dr.            Dr.                  Dr.
     Claus                    Paul                       Tobias               Wilhelm              Maximilian
     Brändle                  Sutterlüty                 Gisinger             Klagian, LL.M.       Lingenhöle
     Schadenersatz            Bau- und Immobilienrecht   Jagdrecht            Gesellschaftsrecht   Vertragsrecht
     Arbeitsrecht             Unternehmensrecht          Insolvenzrecht       Umgründungen         Baurecht
     Familien- und Erbrecht   Vertragsrecht              Sanierungen          Insolvenzrecht       Immobilienrecht
     Verwaltungsrecht         Mergers & Acquisitions     Gesellschaftsrecht   Steuerrecht          Bauträgervertragsrecht
     Mietrecht                                           Unternehmensrecht    Finanzstrafrecht
                                                         Wettbewerbsrecht
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2020 – BEREITS JETZT EIN
                 EREIGNISREICHES JAHR!
 LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER!

D
       ie Ausnahmesituation anläss-       wild. Bereits im Zuge der diesjährigen
       lich Covid-19 hat in nahezu al-    Oberländer Jägertage wurde die Ent-
       len Lebensbereichen zu Heraus-     wicklung der Gamsbestände näher be-
forderungen geführt beziehungsweise       leuchtet. Landeswildbiologe DI Hubert
ihre Spuren hinterlassen. Durch die       Schatz hat nun einen fundierten Über-
Absage sämtlicher Veranstaltungen         blick der Situation zu Papier gebracht
war auch die Abwicklung der jährlich      und einen Ausblick auf die kommen-
stattfindenden Bezirksversammlun-         den Jahre gewagt (S. 6).
gen davon betroffen. Die Bezirksver-      Festzuhalten ist, dass wir Jägerinnen
sammlungen der Bezirksgruppen Bre-        und Jäger eine hohe Verantwortung        Impressum
genz und Feldkirch konnten nicht auf      für das Wohlergehen der heimischen       Titelbild: adobe stock
die gewohnte Art und Weise durchge-       Wildtiere tragen. Um ihnen den nöti-     Redaktion:
führt werden. Die Funktionsperiode        gen Schutz gewährleisten zu können,      Chefredakteur Gernot Heigl MSc
                                                                                   gernot.heigl@vjagd.at
der gewählten Organe endete jedoch        ist es von wesentlicher Bedeutung,
mit Ablauf des 31.03.2020. Somit war      dass wir durch regelmäßiges Moni-        Bezirk Bregenz: Johannes Kaufmann
                                                                                   johannes.kaufmann@vjagd.at
die Durchführung einer schriftlichen      toring Datenmaterial generieren, wel-
                                                                                   Bezirk Dornbirn: HM Bruno Metzler
Bezirksversammlung und Wahl un-           ches auch einer kritischen, objektiven   bruno.metzler@vjagd.at
umgänglich um die rechtmäßige Ver-        Betrachtung standhält. Nur dadurch
                                                                                   Bezirk Feldkirch: Andrea Kerbleder
tretungsbefugnis aufrecht zu erhalten.    wird es uns auch in Zukunft möglich      andrea.kerbleder@vjagd.at
   Alle Mitglieder dieser beiden Be-      sein, die Jagd als profunden Ansprech-   Bezirk Bludenz: Doris Burtscher
zirksgruppen erhielten die entspre-       partner für in Bezug auf Wildtiere und   doris.burtscher@vjagd.at
chenden Unterlagen per Post zugestellt    deren Lebensräume zu festigen und        Medieninhaber und Herausgeber:
und sind nun bis 06. Juli aufgerufen      diese zu sichern.                        Vorarlberger Jägerschaft, Bäumler Park
                                                                                   Markus-Sittikus-Straße 20, 6845 Hohenems
ihre Stimme per Briefwahl abzugeben.      Dieses Ziel verfolgt auch unser neues-   Tel 05576 74633, Fax 05576 74677
   Für die Mitwirkung und Unter-          tes Projekt welches sich mit dem hei-    info@vjagd.at, www.vjagd.at
stützung möchte ich mich bereits im       mischen Rotwild befasst. Unter dem       Öffnungszeiten der Geschäftsstelle:
Vorfeld bei den Mitgliedern bedanken!     Titel „Zukunft und Lebensraum für        Montag bis Freitag: 8 bis 12 Uhr
   Abseits des historischen Lock-         das Rotwild in Vorarlberg“ sollen un-    Erscheinungsweise: 6x jährlich

Downs brachte und bringt das Jahr         ter hochkarätiger wissenschaftlicher     Anzeigenmarketing:
                                                                                   Media Team GesmbH, Interpark FOCUS 3
2020 weitere, wesentliche Änderun-        Begleitung jene Rahmenbedingungen        6832 Röthis , Tel 05523 52392-0
gen und Projekte mit sich. So wurde       geschaffen werden, welche mittelfris-    office@media-team.at
die Festlegung der Abschusspläne          tig eine nachhaltige Bewirtschaftung     Hersteller:
erstmals für eine Planungsperiode von     von Rotwild in Vorarlberg mit weid-      BULU - Buchdruckerei Lustenau GmbH
                                                                                   Millennium Park 10, A-6890 Lustenau
zwei Jahren durchgeführt. Nun gilt es     gerechten Methoden ermöglichen und
die positive, aber auch negative Aspek-   sicherstellen. Genauere Informationen    PEFC zertifiziert – dieses Produkt stammt aus
                                                                                   nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und
te dieser Umstellung zu verfolgen, um     folgen in der nächsten Ausgabe der       kontrollierten Quellen.
im Zuge einer Evaluierung eine praxis-    Jagdzeitung.
orientierte Nachschärfung durchfüh-
ren zu können.                            Mit Weidmannsgruß,
Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser
Ausgabe liegt auf der Charakterwild-      Gernot Heigl MSc
art unserer Bergreviere, dem Gams-        Geschäftsführer                          www.pefc.at
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SEITE 4                                    JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

                          VORARLBERGER

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                      JAGD
                      MAGAZIN DER VORARLBERGER JÄGERSCHAFT
                                JULI & AUGUST 2020

                              INHALT
                             Alles auf einen Blick!

          18
               AKTUELL
               Wie geht es dem Gams in Vorarlberg                  Seite 6
               Neues Gamswildmonitoring                           Seite 12
               Naturwacht Vorarlberg                              Seite 26

               RUBRIKEN
               Gewinner-Schnappschuss                              Seite 4
               Jagd & Recht: Ersatz von Jagd- und Wildschäden     Seite 14
               Kinder & Natur: Der Fasan                          Seite 16
               Aus vergangenen Zeiten – Adlergeschichten          Seite 18
               Rezept: Geschmorte Hirschschulter                  Seite 23
               Nachgedacht                                        Seite 27
               Schusszeiten                                       Seite 29

               JAGD
               Abwurfstangenschau Schönenbach                     Seite 22

               JÄGERSCHULE
               Exkursion in den Glockenwald                       Seite 20

          23
               JÄGERINNEN & JÄGER
               Geburtstage                                        Seite 24
               Kindergarten Oberau                                Seite 25
               Nachruf Prof. DDr. Herbert Batliner                Seite 27
               Nachruf Josef Beck                                 Seite 28
               Nachruf Adolf Rädler                               Seite 28
               Nachruf Martin Domig                               Seite 29

                                                          GEWINNER FOTO
                                          JSO Peter Ladstätter, Klösterle

          26                    GEWINNER DES LETZTEN KINDERRÄTSELS
                                                     Mario Jantsch, Dalaas
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VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                      SEITE 5

                                                                                                  Die Ringeltaube ist die größte
                                                                                                  heimische Wildtaube. Dieses Foto von
                                                                                                  Alt- und Jungvogel (sicher ansprechbar
                                                                                                  anhand des fehlenden Halsrings)
                                                                                                  gelang Peter Ladstätter am Arlberg.

      GESUCHT:
      SCHNAPPSCHÜSSE
       Die LeserInnen der „Vorarlberger Jagdzeitung“ sind
       eingeladen, ihre besten Fototrophäen an die Redaktion
       (info@vjagd.at) zu senden.

      D
               ie Aufnahme sollte ein interes-    schließlich per E-Mail. Die Teilnahme
               santes, lustiges, schönes oder     ist kostenlos.                           Als Gewinn winkt
               seltenes Motiv aus der Natur ab-       Die Teilnehmer/-innen gewährleis-
       bilden. Eine kurze Erklärung zur Person    ten, dass sie an den übermittelten Fo-     ein Victorinox
       des Fotografen/der Fotografin, dem Auf-
       nahmeort und den näheren Umständen
                                                  tos sämtliche Rechte uneingeschränkt
                                                  besitzen und keine Rechte Dritter be-
                                                                                                HUNTER
       der Aufnahme wäre wünschenswert.           rühren.                                  Taschenmesser mit
          Die Teilnahme erfolgt durch Über-       Die Bilder sollten eine Auflösung in        V-Jagd-Logo.
       sendung eines oder mehrerer Fotos aus-     Druckqualität haben.
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      WIE GEHT ES
      DEM GAMS-
      WILD IN
      VORARLBERG?
          S
                 eit ein paar Jahren wird aus vie-
                 len Ländern des Alpenraumes
                 über einen Bestandesrückgang
          des Gamswildes berichtet. Klare und
          eindeutige Gründe dafür können bis-
          lang nicht genannt werden, mit großer
          Wahrscheinlichkeit ist es eine Mi-
          schung aus verschiedenen Einflussfak-
          toren. Nicht selten dürfte dabei aber die
          Jagd, ob gewollt oder ungewollt, eine
          gewichtige Rolle spielen. Das Gams-
          wild stand auch bei den 15. Oberlän-
          der-Jägertagen im März 2020 im Fokus
          der weit über die Grenzen des Landes
          hinaus bekannten Jagdfachveranstal-         sammengefasste Aussagen jedoch mit        oder Frutzschlucht, nach wie vor Gams
          tung der Vorarlberger Jägerschaft. Im       entsprechender Vorsicht zu genießen.      vor. Trotz der behördlichen Anordnung
          Zuge einer Vortragsreihe zum Thema          Als Beurteilungskriterien wurden ver-     zahlreicher Abschussaufträge in Ver-
          Gamswild wurde u.a. auch die Frage ab-      schiedene Parameter herangezogen,         gangenheit und Gegenwart sowie der
          gehandelt: „Wie geht es dem Gamswild        die im Folgenden vorarlbergspezifisch     in Jägerkreisen anfangs sehr gefürch-
          in Vorarlberg?“ Landeswildökologe Hu-       abgehandelt werden. Um Entwicklun-        teten Ausweisungen von Freihaltun-
          bert Schatz versuchte fachlich fundier-     gen sowie allfällige Veränderungen zu     gen ist es im Land in den vergangenen
          te Antworten zu liefern. Doch wie so        erkennen bzw. aufzuzeigen, werden         Jahrzehnten zu keiner nennenswerten
          oft haben sich zu den Antworten neue        soweit möglich Vergleiche bis in die      Verkleinerung des Gamswildareals ge-
          Fragen bzw. Forderungen aufgetan, die       1970er Jahre zurück durchgeführt.         kommen.
          es in Zukunft zu lösen gilt.
              Die Beantwortung der Frage „Wie         VERBREITUNG DES GAMSWILDES                GAMSWILDDICHTE:
          geht es dem Gamswild in Vorarlberg“         IN VORARLBERG:
          beruht nicht auf Ergebnissen wissen-                                                     Bei diesem Kriterium geht es we-
          schaftlicher Analysen, sondern ledig-          Mit Hilfe eines langjährigen Ver-      niger um die Feststellung von absolu-
          lich auf einer fachlichen Einschätzung      gleiches der getätigten Gamsabschüs-      ten Bestandesgrößen als vielmehr um
          der Situation. Neben den langjährigen       se in den einzelnen Revieren kann         die Einschätzung eines langjährigen
          Bestandes- und Abschusszahlen liefern       zumindest ein grober Überblick über       Bestandestrends. Wie in Abbildung 1
          dazu v.a. Gespräche mit erfahrenen          die Entwicklung der geographischen        ersichtlich, ist beim Vergleich des jähr-
          Gebietskennern, wie z.B. Berufsjäger        Gamswildverbreitung im Land erstellt      lichen Gamswildabganges (Abschuss-
          und Jagdschutzorgane, Hegeobmänner,         werden. Diese Analyse zeigt, dass in      und Fallwild) zwischen den 1970/80er
          Jagdnutzungs- und Jagdverfügungs-           Vorarlberg in den vergangenen 30 Jah-     Jahren mit jenen des neuen Jahrtau-
          berechtigte sowie Älpler und Wald-          ren kaum Veränderungen in der räum-       sends eine deutliche Abnahme zu er-
          aufseher, aber auch die persönlichen        lichen Verteilung des Gamswildes          kennen, die trotz verschiedener Intensi-
          Erkenntnisse aus den vergangenen 25         stattgefunden haben. Unabhängig von       onen und Maßnahmen in der jagdlichen
          Dienstjahren die wesentlichen Grund-        der Gamsdichte kommen heute selbst        Behandlung des Gamswildes, wie z.B.
          lagen. Nachdem das Land in 13 ver-          in den Gams-Randgebieten, wie z.B.        Zurücknahme der Abschussfreigaben,
          schiedene Gamswildräume mit teils           im Vorderen Bregenzerwald sowie in        auf einen tatsächlichen Rückgang des
          unterschiedlichen Biotopsituationen         vielen tiefergelegenen Waldgebieten,      Bestandes schließen lässt. Nach den La-
          untergliedert ist, sind landesweit zu-      wie beispielsweise in der Bregenzerach-   winenwintern 1998/99 und 1999/2000
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VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                                   SEITE 7

                                               Abb. 2: Entwicklung der
                                               Altersklassenverteilung von
                                               Gamsböcken in Vorarlberg

                                             Waldes dar. Dazu ist jedoch anzumer-      die statistische Auswertung der getätigten
                                             ken, dass selbst bei reduzierten Wild-    Abschüsse bei den Gamsböcken für das
                                             beständen immer noch ein untragbarer      gesamte Land zusammengefasst noch kei-
                                             Wildeinfluss zutage treten kann, weil     nen Einbruch in der Altersentwicklung
                                             v.a. in den Bergwaldregionen Wild-        erkennen lässt, ist aufgrund des enormen
                                             schäden nicht ausschließlich von der      Anstiegs der Abschüsse in der Jugendklas-
                                             Höhe des Wildbestandes, sondern viel      se mit markanten Auswirkungen auf die
                                             mehr vom Zeitpunkt und der Dauer des      Altersverteilung der männlichen Tiere in
                                             Wildaufenthalts im Wald sowie von der     Zukunft zu rechnen. Denn der Abschuss-
                                             Schadensanfälligkeit des Jungwuchses      anteil von Böcken Klasse III (1-3 Jahre) hat
                                             abhängig sind. Z.B. ist die Weißtanne     in den vergangenen 6 Jahren um 72% ge-
                                             in hochmontanen Waldgesellschaf-          genüber der Vergleichsperiode 2000-2006
                                             ten besonders verbissgefährdet, sodass    zugenommen. In den Altersklassen II (4-7
                                             manchmal schon wenige Gams ausrei-        Jahre) und I (>8 Jahre) ist hingegen noch
                                             chen, um zumindest lokal Wildschäden      eine stabile Entwicklung gegeben (Abb. 2).
                                             zu verursachen.                           Bei den Geißen ist die Altersklassenvertei-
                                                                                       lung in den letzten 20 Jahren weitgehend
                                             POPULATIONSSTRUKTUR:                      gleichgeblieben, ein verstärkter Eingriff in
                                                                                       die Jugendklasse ist hier nicht ersichtlich.
                                                Bezüglich Geschlechterverhältnis       An dieser Stelle sei noch auf einen weiteren
      haben sich die Gamsbestände im         und Altersverteilung wird aus vielen      bemerkenswerten Unterschied, zwischen
      Laufe der Jahre wieder erholt und      Hochlagenrevieren des Landes sowohl       erlegten Böcken und Geissen hingewie-
      folglich auf einem geringeren Dich-    über eine sukzessive Verschiebung des     sen: Während bei den weiblichen Stücken
      teniveau eingependelt. Aufgrund        Geschlechterverhältnisses zu Unguns-      alljährlich noch ein erheblicher Anteil im
      der landesweit grassierenden Gams-     ten der männlichen Tiere als auch eine    Alter von 13 bis 18 Jahren erlegt wird, wer-
      blindheit in den vergangenen 2         deutliche Abnahme von reifen Gams-        den Böcke bereits ab 13 Jahren zur Rarität –
      Jahren, teilweise gepaart mit hohen    böcken im Bestand berichtet. Diese        ein Unterschied der weniger biologisch als
      Schneelagen, sind jedoch wieder        Entwicklung kann anhand der eigenen       jagdlich begründet ist. Auch wenn ein er-
      deutliche Rückgänge, gebietsweise      Beobachtungen in verschiedenen Gams-      legter Gamsbock im Alter von 8 Jahren der
      sogar bis zu 50% des Gamsbestan-       räumen des Landes bestätigt werden        Altersklasse I angehört, ist ein solcher Bock
      des, zu vermuten. In den Waldrevie-    und ist mit großer Wahrscheinlichkeit     biologisch betrachtet noch um einige Jahre
      ren ist dieser Rückgang scheinbar      auf die anhaltend hohen Abschusszah-      zu jung, um ihn bereits aus der Populati-
      weniger stark ausgeprägt, denn aus     len von Gamsböcken in Waldproblem-        on zu entnehmen. Nachdem in Vorarlberg
      forstlicher Sicht stellt der Gams in   gebieten, in manchen Gamsräumen           kaum Böcke mit einem Alter von mehr als
      vielen Schutzwaldgebieten nach         aber auch allgemein auf einen zu ho-      13 Jahren erlegt werden, ist zu schließen,
      wie vor ein großes Problem für die     hen Eingriff in den Altersklassen I       dass in vielen Populationsräumen des Lan-
      standortgerechte Verjüngung des        und II zurückzuführen. Selbst wenn        des zu viele Böcke der Altersklassen I und II
                                                                                       entnommen werden. Leider ist es mangels
                                                                                       statistischer Unterlagen nicht möglich, Ver-
                                                                                       gleiche zu früher zu ziehen. Ob im vergan-
                                                             Abb. 1: Entwicklung des   genen Jahrhundert tatsächlich mehr und
                                                             Gamswildabganges im
                                                                                       wesentlich ältere Gamsböcke zur Strecke
                                                             Bundesland Vorarlberg
                                                                                       kamen als heute, kann daher nicht beant-
                                                                                       wortet werden. Bei der Betrachtung der
                                                                                       Gamskrucken in den Jägerstuben älterer
                                                                                       Jäger sowie in Jagdhütten kommt jedenfalls
                                                                                       berechtigter Zweifel darüber auf, denn dort
                                                                                       sind, von Ausnahmen abgesehen, meistens
                                                                                       gute, aber keineswegs von Jahrringen über-
                                                                                       säte Bockkrucken zu sehen.
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SEITE 8                                                                                                  JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

          WARUM WERDEN SO VIELE BÖCKE
                                                                                                    Abb. 3: Entwicklung des Geschlechter-
          IN DER JUGENDKLASSE ERLEGT?
                                                                                                    verhältnisses getätigter Gamsabschüsse in
                                                                                                    in Vorarlberg
             Die seit einigen Jahren auffallende
          Zunahme von Bockabschüssen in der
          AKL III ist v.a. auf die Intensivierung
          der Gamsbejagung in Schutzwaldgebie-
          ten zurückzuführen. Immerhin werden
          bereits 60% der erlegten Jugendklasse-
          böcke als Abschüsse in Freihaltungen
          sowie als Abschussaufträge gemeldet.
          Dass es sich dabei überwiegend um 2-
          und 3-jährige Stücke handelt, dürfte mit   liche als männliche Gams erlegt wur-       tionsstruktur mit einem deutlichen
          dem Wanderverhalten junger Böcke           den und mit Abstand der höchste An-        Überhang von weiblichen Tieren und
          sowie das Abschussverhalten der Jäger      teil an Böcken der AKL I erzielt wurde,    immer jüngeren Gamsböcken im Be-
          zusammenhängen. Gamsböcke dieses           werden seit 2009 jedes Jahr viel mehr      stand ist damit vorprogrammiert.
          Alters lösen sich vom Rudel und vaga-      Böcke als Geißen zur Strecke gebracht
          bundieren. Dabei gelangen sie auch in      (Abb. 3). Auch diese für die Populati-     KONKURRENZSITUATION
          den Schutzwald, was für so manchen         onsdynamik der Gamsbestände äußerst
          zur tödlichen Falle wird. Auf der ande-    schlechte Entnahmeverteilung ist v.a.         Raum- und v.a. Nahrungskonkur-
          ren Seite werden unerfahrene Gams-         auf die Intensivierung der Abschüsse in    renz kann die Lebensbedingungen und
          jünglinge natürlich auch leichter zur      Waldgebieten zurückzuführen, wo in         damit Entwicklung eines Tierbestandes
          Beute des Schutzwaldjägers, der sich       den vergangenen Jahren alljährlich ca.     stark beeinflussen. Die Höhe des artei-
          nach dem Ansprechen eines Bockes           doppelt so viele Böcke als Geißen erlegt   genen Bestandes (interspezifische Kon-
          keine Gedanken über hochbeschlagen         wurden. In einigen Schutzwaldrevieren      kurrenz) sowie das Vorkommen und
          oder führend machen muss und sich          mit Freihaltungen oder Abschussauf-        die Dichte anderer Arten mit ähnlichen
          daher rasch zum Abschuss entschei-         trägen werden sogar sechs- bis sieben-     Lebensraum- und Äsungsansprüchen
          det. Dieses Verhalten ist weidmännisch     mal mehr Böcke als Geißen erlegt. Bei      (intraspezifische Konkurrenz) sind da-
          zwar verständlich, letztendlich aber       einem Anhalten dieses Abschusstrends       her von besonderer Bedeutung. Wäh-
          auch ein maßgebender Grund für das         sind gebietsweise massive negative         rend in Vorarlberg sich das Gamswild
          unausgeglichene Abschussverhältnis         Auswirkungen auf die betroffenen Po-       seinen Lebensraum gebietsweise mit
          beim Gamswild in Schwerpunktbeja-          pulationsstrukturen und damit auch         Rotwild sowie Weidevieh schon län-
          gungsgebieten.                             auf die Gesundheit des Gamswildes zu       ger teilt, kam das Steinwild erst in den
                                                     befürchten. Denn ein starker Überhang      vergangenen Jahrzehnten als allfälliger
          KATASTROPHALE ENTWICKLUNG                  von weiblichen Tieren im Bestand führt     Nahrungskonkurrent dazu. Wie groß
          DER GESCHLECHTERVERTEILUNG:                bekannterweise zu langen Brunftzei-        der Einfluss des Steinwildes auf das
                                                     ten, verzögerten Setzterminen sowie        Gamswild bei uns tatsächlich ist, kann
             Während im Zeitraum 2000 bis 2008       körperlich geschwächten Tieren. Die        so einfach nicht beantwortet werden,
          in Vorarlberg jährlich etwas mehr weib-    Spirale einer stark gestörten Popula-      sondern bedarf genauer Untersuchun-
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VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                                    SEITE 9

       gen. Dem Eindruck nach unterschei-        der an natürliche, eher stickstoffarme     heute die Ausgangspunkte für viele
       den sich aber die Entwicklungen der       aber vielfältige Pflanzen angepasst ist.   Sportarten und Freizeitaktivitäten, aber
       Gamsbestände in Gebieten mit Stein-       Eine zu stickstoffreiche Äsung tut dem     auch für die Ausübung der Jagd im Berg-
       wildvorkommen kaum von jenen ohne         Gamswild mit Sicherheit nicht gut, au-     land darstellen. Nicht zu vergessen sind
       Steinwild. Auf der anderen Seite darf     ßerdem ist nicht auszuschließen, dass      aber auch die zahlreichen Lawinen-
       der heute ca. 1.500 Stück hohe Stein-     über die Nahrung aufgenommene Kei-         schutzbauten und Schutzwaldbewirt-
       wildbestand in Vorarlberg sicherlich      me zu gesundheitlichen Schäden bei         schaftungsprojekte zum Schutze der
       nicht gänzlich unberücksichtigt blei-     den Wildtieren führen.                     Tourismusorte, Tourismuseinrichtun-
       ben, wenn es um die Situation und die                                                gen sowie Zufahrtsstraßen vor Natur-
       Zukunft des Gamswildes im Land geht.      TOURISMUS UND FREIZEIT                     gefahren. Einige dieser Maßnahmen
       Beispielsweise haben wissenschaftliche                                               werden mitten im Wohnraum der
       Untersuchungen im Schweizer Natio-           Viele ehemals abgelegene Orte in        Wildtiere umgesetzt, wodurch der
       nalpark gezeigt, dass mit zunehmenden     Vorarlberg haben sich in den vergange-     Gams mancherorts zum Problemtier
       Bestandesdichten des Rotwildes beim       nen Jahrzehnten zu bekannten Touris-       in seinem angestammten Lebensraum
       Gams das Längenwachstum der Schläu-       musdestinationen entwickelt. Betrug        gemacht wird, weil er beispielswei-
       che, welches als Indikator für die Kon-   die Transportkapazität der Seilbahnen      se dem Geschmack oder Geruch ihm
       stitution junger Gams herangezogen        und Lifte in den 1970er Jahren noch ca.    bislang nicht bekannter Zirbenauffor-
       werden kann, abgenommen hat.              40 Mio. Personenhöhenmeter, so sind es     stungen nicht widerstehen kann. Auf
           Wenn es um Konkurrenzsituationen      gegenwärtig ca. 120 Millionen. Mit ei-     der anderen Seite bringen stets neue
       geht, darf natürlich auch das Weidevieh   ner Förderleistung von ca. 400.000 Men-    Erfindungen und Ideen im Sport- und
       und dabei der Trend einer vermehrten      schen pro Stunde liegen Vorarlbergs        Erholungsbereich das Gamswild in den
       Schaf- und Ziegenhaltung im Land          Seilbahnbetriebe an der Weltspitze.        Hochlagen immer mehr in Bedrängnis.
       nicht vergessen werden. Um Konflikte      Mittlerweile sind fast alle Bergbahnen     Ein Ausweichen in den schutzbieten-
       bzw. Konkurrenz zwischen Gamswild         des Landes auch im Sommer und Herbst       den Bergwald ist nicht „ratsam“, denn
       und Nutztieren zu vermeiden, sollten      in Betrieb und Tausende von Menschen       dort wird aus schutzwaldtechnischen
       Schafhalter bzw. Hirten und Jäger einen   werden ohne jegliche Kraftanstren-         Gründen eine verstärkte, oft ganzjäh-
       engen Kontakt miteinander pflegen.        gung in die Wohnung des Gamswildes         rige Jagdausübung gefordert. Das Wild
       Mit Hilfe einer durchdachten und das      transportiert, um dort nach Lust und       gerät somit immer mehr in die Position
       freilebende Wild berücksichtigenden       Laune auszuströmen oder um umlie-          des Zwischenstückes von Hammer und
       Weideführung könnten viele Probleme       gende Berggipfel zu erklimmen. Mit         Amboss – Tendenz steigend! Das Aufzei-
       von vornherein vermieden bzw. mini-       speziellen Einrichtungen am Berg, wie      gen dieser Entwicklungen soll nun aber
       miert werden. Schlussendlich sei be-      z.B. Klettersteige, Rundwege mit Aus-      nicht dazu verwendet werden, um die
       züglich Äsungsqualität auch noch das      sichts-Pattformen versuchen die Seil-      Existenzberechtigung des Gamswildes
       Thema Gülleausbringung im Bergland        bahnbetriebe noch mehr Menschen            in Frage zu stellen, sondern viel mehr
       angesprochen. Mit der Gülle können        in luftige Höhen zu bringen. In einem      als Aufruf für mehr Rücksicht auf die al-
       pathogene und resistente Keime auf die    noch größeren Maße dürfte sich in den      pinen Wildtiere und für ein bewusstes
       Böden und somit in den Nahrungskreis-     vergangenen Jahrzehnten der Erschlie-      Zurücknehmen des Menschen aus sen-
       lauf gelangen. Gerade das Gamswild        ßungsgrad von Alpen mit Kfz-taugli-        siblen Wildlebensräumen verstanden
       verfügt über einen Wiederkäuermagen,      chen Straßen entwickelt haben, welche      werden.
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       KLIMAENTWICKLUNG – BIOTOP-
       VERÄNDERUNGEN:

          Die seit einigen Jahren für Mensch
       und Tier deutlich spürbare Erwärmung
       des Klimas mit langen Wärmeperio-
       den und anhaltenden Trockenphasen,
       noch nie dagewesenen Hitzerekorden,
       gehäuften Starkniederschlags- und
       Sturmereignissen sowie verzögerten
       und eher schneeärmeren Winter ha-
       ben deutliche Auswirkungen auf die
       Lebensbedingungen der Wildtiere in
       subalpinen und alpinen Höhenstufen.
       Beispielsweise ist bereits gegenwär-
       tig in manchen Regionen des Landes
       eine Verschiebung der tannenreichen
       Waldgesellschaften in höhere Lage
       festzustellen, wodurch auch die Wild-
       schadensanfälligkeit in diesen Höhen-
       stufen steigt. Anderseits sieht man, wie
       der Gams an Herbst-, teilweise auch
       schon an Wintertagen vermehrt die
       Schattenlagen aufsucht, um mit sei-
       nem warmen dunklen Winterkleid der
       ungewohnten Wärme zu entfliehen.           rend Meister Petz und Isegrim bei uns        sowohl für das Wild als auch für den
       Hitze und Trockenheit beeinträchtigen      bislang keine besondere Rolle spielen,       Jäger eine neue Herausforderung dar,
       das Wachstum der Pflanzen und damit        ist lokal der Einfluss des Luchses auf be-   die v.a. für die Abschussplanung von
       auch die Nahrungsqualität. Mit großer      stimmte Schalenwildarten deutlich zu         Bedeutung ist. Der Nahrungsbedarf
       Wahrscheinlichkeit fördern die lan-        spüren. Pinselohr hat sich in den letz-      eines Luchses ist durch zahlreiche Un-
       ganhaltenden Wärmeperioden sowie           ten 10 Jahren nach erfolgreichem Ab-         tersuchungen gut dokumentiert. Dem-
       die milden Winter auch die Entwick-        schluss des Luchswiederansiedelungs-         nach benötigt ein ausgewachsenes Tier
       lung von Parasiten. Am Beispiel Kli-       projektes LUNO in der benachbarten           pro Woche ca. 1 Reh oder 1 Gams. Diese
       maentwicklung ist ersichtlich, dass auf    Ostschweiz sukzessive auf Vorarlberg         Menge ist auf das Territorium des Luch-
       unser Berg- und Gebirgswild durchaus       ausgebreitet. Heute kommt die Groß-          ses umzulegen und bei der Festlegung
       schwierige Zeiten zukommen könn-           katze im Rätikon sowie um den Ho-            der jährlichen Abschusszahlen in den
       ten. Aus diesem Grund muss es unser        hen Freschen wieder regelmäßig vor.          betroffenen Revieren entsprechend zu
       aller Ansinnen sein, die Jagd künftig      Inzwischen wurden bereits mehrmals           berücksichtigen.
       so zu betreiben, dass nicht möglichst      Reproduktionen des Luchses im Land
       hohe oder niedrige Bestandesdichten,       nachgewiesen und der Trend einer wei-        AUSBLICK:
       sondern gut strukturierte Bestände         teren Ausbreitung ist offensichtlich. Ei-
       mit weitgehend ausgeglichenem Ge-          gene Erfahrungen im Land bestätigen             Trotz zahlreicher negativer Ent-
       schlechterverhältnis und Altersklas-       die Untersuchungsergebnisse aus der          wicklungen verfügt Vorarlberg teil-
       senverteilung unsere Gamspopulatio-        Schweiz, wonach der Luchs durchaus           weise noch über gute Gamsgebiete mit
       nen prägen.                                einen regulierenden Einfluss auf seine       recht zufriedenstellenden Bestandes-
                                                  Hauptbeutetiere Reh- und Gamswild            strukturen. Rapide Veränderungen in
       GROSSRAUBWILD UND GAMS:                    hat. Der Luchs als sogenannter Spit-         jüngster Zeit, insbesondere in der Be-
                                                  zenregulator des Schalenwildes ist eine      jagung, Klimaentwicklung sowie Nut-
          Bär, Wolf und Luchs sind in letzter     große Bereicherung für die heimische         zung des Gamslebensraumes, lassen
       Zeit stark ins Gerede gekommen. Wäh-       Biodiversität, stellt aber gleichzeitig      jedoch die Zukunft des Gamswildes mit
VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                             SEITE 11

   einem großen Fragezeichen versehen.        einheitliche Vorgaben zur Überwa-         stand als werterhaltenden Beitrag für
   Dasselbe trifft aus ökologischer und       chung der körperlichen Entwicklung        ihr Eigentum einzusetzen und diesen
   forstlicher Sicht in vielen Regionen des   des Gamswildes erarbeitet werden, um      auch entsprechend zu verteidigen.
   Landes auch für die Baumart Weisstan-      auf allfällige Veränderungen bzw. Ver-    Aufgrund der besonderen Ausgangssi-
   ne in höheren Lagen zu. Umso wich-         schlechterungen frühzeitig reagieren      tuation Vorarlbergs mit wunderbaren
   tiger wäre es, dass Jäger, Förster und     zu können.                                Gamsbiotopen einerseits, aber schwie-
   Grundeigentümer einen wesentlich              Der Gams ist eine äußerst dankba-      rigen Schutzwaldbedingungen und
   engeren Schulterschluss betreiben und      re Wildart, die mit Ausnahme von ein      ausgeprägten Tourismus andererseits
   mit Hilfe raumplanerischer Überlegun-      paar Salzsteinen und die regelmäßige      müssen wir in unserem Land aber ei-
   gen räumlich differenzierte Maßnah-        Überwachung der Bestände durch fer-       nen eigenständigen Weg im Umgang
   men zur Förderung von Wald und Wild        me Gamswildjäger vergleichsweise          und in der jagdlichen Handhabung
   setzen. Die bisher gepflogenen Modali-     geringe Kosten verursacht. Auf der        bzw. Bewirtschaftung des Gamswildes
   täten in der Abschussfreigabe im Zuge      anderen Seite ist der Alpengams unter     gehen. Eine taugliche Basis für diesen
   der Abschussplanungen sollten einer        Jägern eine besonders begehrte Wild-      gemeinsamen Weg könnte eine spezi-
   fachlichen Prüfung unterzogen wer-         art, weil sie geographisch betrachtet     ell für das Gamswild erarbeitete Raum-
   den, ob sie den heutigen Anforderun-       auf die Bergregionen des Alpenraumes      planung auf Ebene der bereits vorhan-
   gen und Situationen überhaupt noch         beschränkt ist, beide Geschlechter tro-   denen Gamswildräume sein. Auf dieser
   entsprechen. Die Hegegemeinschaften        phäentragend sind, überwiegend tag-       Grundlage könnten klare räumlich dif-
   müssen sich in Zukunft wieder mehr         aktiv und meistens in beeindrucken-       ferenzierte Regeln im Umgang mit dem
   um qualitativ gute und glaubhafte Er-      den Landschaften bejagt wird. Umso        Gamswild, aber auch Maßnahmen zur
   hebungen der Gamsbestände sowie um         mehr sollte es auch ein Anliegen der      Erhaltung seines Lebensraumes sowie
   die Fortführung einer genauen, lücken-     Grundeigentümer sein, sich in sonst er-   auch zur Verbesserung des Schutzwal-
   losen und allenfalls erweiterten Erfas-    tragsschwachen Grundbesitzeinheiten       des geschaffen werden.
   sung der Abschussstrukturen bemü-          wie Alp- und Felsregionen für einen
   hen. Letztendlich sollten in Zukunft       gesunden, gut strukturierten Gamsbe-      DI Hubert Schatz
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      NEUES GAMSWILD-
      MONITORING
       Die Bestandeserhebung in
       Vorarlberg wird umgestellt.

       O
               bjektive Zahlen und Daten sind
               aber nicht nur als Grundlage
               für die Abschussplanung un-
       ersetzlich, sondern sind auch für die
       Umsetzung von notwendigen Rück-
       zugsräumen oberster Priorität. Es muss
       daher im Interesse aller Vorarlberger
       Jägerinnen und Jäger liegen, eine hohe
       Qualität der Zählergebnisse sicherzu-
       stellen und die Verantwortung für diese
       Charakterart der heimischen Bergrevie-
       re zu übernehmen und sich für sie ein-
       zusetzen.
          Der Gamswildausschuss der Vorarl-
       berger Jägerschaft hat sich im vergange-
       nen Herbst intensiv mit der Thematik
       der Gamswildzählung beschäftigt und
       nach dem Erfahrungsaustausch mit
       Experten eine Empfehlung für die zu-
       künftige Durchführung der Bestandes-
       erhebung des Gamswildes in Vorarlberg      HAUPTREFERENZGEBIETE
       ausgearbeitet.
          Der Fokus liegt dabei im Erfassen          Ein Hauptreferenzgebiet muss fol-           In Hauptreferenzgebieten wird ein-
       von     Bestandesentwicklungen       auf   gende Anforderungen erfüllen, um            mal jährlich eine Bestandeserfassung
       räumlicher Ebene der dreizehn Gams-        aussagekräftige Ergebnisse liefern zu       im Oktober durchgeführt. Die Festle-
       wildräume (siehe Karte). In jedem          können:                                     gung von Referenzgebieten richtet sich
       Gamswildraum werden zukünftig in                                                       dabei ausschließlich nach topografi-
       mindestens einem Hauptreferenz- so-        • 5 0 Stück Mindestbestand von Gams-       schen sowie wildökologischen Fakto-
       wie mehreren Nebenreferenzgebieten           wild im Oktober                           ren. Ein Referenzgebiet kann sich somit
       jährliche Zählungen durchgeführt.          •M  indestfläche von rund 500 Hektar       auch über mehrere Jagdreviergrenzen
          Um die Aussagekraft der erhobenen       •m  öglichst störungsarmes Gebiet (z.B.    erstrecken. Für jeden Gamswildraum
       Daten zu erhöhen sowie mögliche ne-          Tourismus, etc.)                          wird zumindest ein Hauptreferenzge-
       gative oder auch positive Trends besser    • g ut abgrenzbares Gebiet                 biet eingerichtet.
       interpretieren zu können, soll zusätz-     • g ut einsehbar, ohne das Wild zu beun-
       lich ein Bericht über die Lebensraum-        ruhigen
       situation, vergangene Abschusszahlen,      •B  eobachtungsplätze müssen auch bei
       Krankheiten sowie weitere Einflussfak-       schlechten Witterungsbedingungen
       toren erstellt und ausgewertet werden.       gefahrlos erreichbar sein
VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                                                                                                                                                           SEITE 13

                                    NEBENREFERENZGEBIETE:                                                                                                                                                              ABLAUF DER ZÄHLUNGEN

                                    •k  leinräumige Gebiete (einzelne Kare/                                                                                                                                              Die Koordinierung des Monitorings
                                       Kessel – zirka 200 Hektar)                                                                                                                                                      in den Gebieten wird durch den jewei-
                                    • g eringerer Gamswildbestand als in                                                                                                                                              ligen Gamswildraumsprecher über-
                                       Hauptreferenzgebieten                                                                                                                                                           nommen. Die Terminauswahl erfolgt in
                                    • erfassbar durch ein bis zwei Personen                                                                                                                                            jedem Referenzgebiet eigenständig. Die
                                                                                                                                                                                                                       Durchführung der Zählungen sollte
                                       In solchen kleinräumigen Neben-                                                                                                                                                 durch die zuständigen Jagdschutzorga-
                                    referenzgebieten werden jeweils im                                                                                                                                                 ne sowie die Jagdnutzungsberechtigten
                                    Juni und Oktober eines jeden Jahres                                                                                                                                                übernommen werden, da diese über
                                    Bestandeszählungen       durchgeführt.                                                                                                                                             die beste Revierkenntnis verfügen. Pro
                                    Diese Ergebnisse dienen der Ergänzung                                                                                                                                              Zählteam sollte im Idealfall eine exter-
                                    und Absicherung der Daten aus den                                                                                                                                                  ne Person (z.B. AusbildungsjägerIn) hin-
                                    Hauptreferenzgebieten. Somit können                                                                                                                                                zugezogen werden.
                                    Trends und Entwicklungen auf ihre                                                                                                                                                     Neben der erhobenen Stückzahl
                                    Gültigkeit für den gesamten Gamswild-                                                                                                                                              soll im Zuge der Zählung jeweils nach
                                    raum hin überprüft werden.                                                                                                                                                         Böcken, Gaißen und Kitzen unterschie-
                                                                                                                                                                                                                       den werden – wenn möglich, wäre auch
                                                                                                                                                                                                                       die Feststellung des Jährlinganteils von
                                                                                                                                                                                                                       Vorteil, um Rückschlüsse auf die Win-
                                                                                                                                        Legende
                                                                                                                                                                                                                       tersterblichkeit ziehen zu können.
                                                                                                                                                                                                                          Landesweite Zählungen, wie bisher
                                                                                                                                            Gamsfreiheit-Spullers-Tannberg
                                                                                                                                            Walserkamm
                                                                                                                                            Kanisfluh-Hoher Freschen
                                                                                                                                            Zitterklapfen
                                                                                                                                            Feuerstätter
                                                                                                                                            Winterstaude
                                                                                                                                                                                                                       durchgeführt, werden zukünftig in ei-
                                                                                                                                            Diedamskopf-Ifer-Widderstein
                                                                                                                                            Davenna-Eisentäler                                                         nem zeitlichen Abstand von fünf Jah-
                                                                                                                                            Verwall
                                                                                                                                            Silvretta
                                                                                                                                            Vallula-Ibau
                                                                                                                                                                                                                       ren abgehalten. Natürlich sind alle Jäge-
                                                                                                                                                                                                                       rinnen und Jäger auch weiterhin dazu
                                                                                                                                            Rhätikon
                                                                                                                                            Gamperdona
                                                                                                                                            Reviere

                                                                                          Feuerstätter
                                                                                                                                                                                                                       aufgerufen, die Bestandesentwicklung
                                                                                                                                                                                                                       in ihren Revieren zu verfolgen und zu
                                                                        Winterstaude
                                                                                                                                                                                                                       dokumentieren.
                                                                                                                                                                                                                          Aktuell befindet sich die Umstel-
                                                                                                                                                                                                                       lung des Monitoringsystems in der
                                                                                                                                                                                                                       letzten Phase. Mehrere Referenzgebiete
                                                                                                                                                                                                                       konnten bereits festgelegt werden. In
                                                                                                         Diedamskopf-Ifer-Widderstein
                                             Kanisfluh-Hoher Freschen

                                                                                                                                                                                                                       den kommenden Wochen sollen weite-
                                                                               Zitterklapfen
                                                                                                                                                                                                                       re folgen, um noch dieses Jahr mit ers-
                                                                                                                                                                                                                       ten Bestandeserhebungen beginnen zu
                                    Walserkamm
                                                                                                                                                                                                                       können.

                                                                        Gamsfreiheit-Spullers-Tannberg

                       Gamperdona

                                                                                   Davenna-Eisentäler

                                                         Rhätikon

                                                                                                         Verwall

                                                                                                                   Vallüla-Ibau

                                                                                                                                                                                                    Die dreizehn Gamswild-räume stellen die
                                                                              Silvretta                                                                                                             Bewirtschaftungsgrundlage dar.

                                                                                                                                                                              Gamswildräume
                                                                                                                                                                               in Vorarlberg
                                                                                                                                                                                        www.vorarlberg.at\forstwesen

                                                                                                                                                            Druckdatum: 21.02.2020 Maßstab: 1:73.000
                                                                                                                                                            Bearbeitung: Abt. Vc - Forstwesen

                                                                                                                                                            Quellen: Land Vorarlberg, BEV DKM-Stand: 01.10.2019
SEITE 14                                                                                              JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

                                   JAGD & RECHT

       ERSATZ VON
       JAGD- UND
       WILDSCHÄDEN

       I
             n den vergangenen Jahren wurden      früchten verursachte Schaden wird
             die Gerichte immer häufiger mit      hingegen als Wildschaden bezeichnet.
             der Geltendmachung von Ersat-        Wildschäden in Gemüse- und Ziergär-
       zansprüchen für Jagd- und Wildschä-        ten sowie in Baumschulen und derglei-
       den konfrontiert. Neben der Einhal-        chen sind nur dann ersatzfähig, wenn
       tung der formellen Erfordernisse zur       die Schädigung erfolgte, obwohl vom
       Geltendmachung von Jagd- und Wild-         Geschädigten übliche Vorkehrungen
       schäden sind insbesondere die mate-        zum Schutz von Wildschäden für der-
       riellen Voraussetzungen nach dem           artige Anpflanzungen vorgenommen
       Vorarlberger Jagdgesetz die zentralen      wurden.                                     die Bereitstellung von Futterplätzen
       Fragen derartiger Auseinandersetzun-                                                   und Einstandsgebieten für Rotwild auf
       gen. Das Vorarlberger Jagdgesetz regelt    GESETZLICHE AUSNAHMEN VON                   einen allfälligen Ersatzanspruch für
       den Ersatz von Jagd- und Wildschaden       DER ERSATZPFLICHT                           Schäden durch Rotwild anzurechnen.
       im 8. Abschnitt (§§ 59 f JagdG). Gemäß
       § 59 Abs 1 JagdG hat der Jagdnutzungs-        Nach § 59 Abs 3 JagdG kann der           PROZESS ALS ULTIMA RATIO –
       berechtigte dem Eigentümer oder Nut-       Grundeigentümer oder Nutzungsbe-            ZWINGENDES SCHLICHTUNGS-
       zungsberechtigten des betroffenen          rechtigte vom Jagdschutzberechtigten        VERFAHREN
       Grundstücks, soweit zwischen ihnen         für bestimmte Grundstücke mit beson-
       nichts anderes vereinbart ist, den Jagd-   ders gefährdetem forstlichen Bewuchs            Der Geschädigte hat innerhalb
       und Wildschaden zu ersetzen.               die Beistellung (nicht die Anbringung!)     von drei Monaten, nachdem dieser
                                                  geeigneter Mittel zum Schutz einzelner      vom Eintritt des Schadens Kenntnis
       WAS WIRD UNTER JAGD- UND                   Pflanzen verlangen. Kommt der Jagd-         erlangt hat, die Schadenersatzansprü-
       WILDSCHADEN VERSTANDEN?                    nutzungsberechtigte einem solchen           che gemäß § 59 JagdG gegenüber dem
                                                  Verlangen nach, so ist er vom Schaden-      Jagdnutzungsberechtigten schriftlich
          Ein Jagdschaden ist der bei der Aus-    ersatz befreit, wenn die bereitgestellten   geltend zu machen. Kommt eine ein-
       übung der Jagd vom Jagdnutzungsbe-         Mittel nicht oder nicht fachgerecht         vernehmliche Lösung nicht zustande,
       rechtigten selbst, seinen Hilfskräften,    angebracht worden sind. Weiters sind        ist vom Geschädigten ein sogenanntes
       den Jagdgästen oder von Jagdhunden         Wildschäden nicht zu ersetzen, wenn         Schlichtungsverfahren zu beantra-
       an den Grundstücken, den noch nicht        der Geschädigte die vom Jagdnut-            gen. Das Schlichtungsverfahren muss
       eingebrachten Früchten sowie an            zungsberechtigten zur Abwehr von            vom Geschädigten innerhalb von vier
       Haustieren verursachte Schaden. Der        Wildschäden rechtmäßig getroffenen          Monaten nachdem er vom Eintritt des
       durch das Schalenwild am Bewuchs so-       Maßnahmen unwirksam macht. Zu-              Schadens Kenntnis erlangt hat, bei der
       wie durch Hasen und Dachse an Feld-        dem sind Leistungen zur Abgeltung für       Behörde schriftlich beantragt werden.
VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                                  SEITE 15

                                                                                               Ausmaß wie Sachverständige im ge-
                                                                                               richtlichen Verfahren). Die Gebühren
                                                                                               des Schlichters sind grundsätzlich zur
                                                                                               Gänze vom Jagdnutzungsberechtigten
                                                                                               zu tragen (§ 10 Abs 5 JagdG). Die Ge-
                                                                                               bühren werden nur dann je zur Hälfte
                                                                                               zwischen dem Jagdnutzungsberechtig-
                                                                                               ten und dem Geschädigten aufgeteilt,
                                                                                               wenn der Schlichter zum Ergebnis
                                                                                               gelangt dass die Voraussetzungen der
       In diesem Stadium ist daher der Weg         gestellten schriftlichen Gutachten des      Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG
       ans Gericht (noch) unzulässig.              Schlichters nicht einverstanden, sind       nicht vorliegen oder wenn der Scha-
          Den Antrag des Geschädigten hat          sie verpflichtet dies innerhalb eines       denersatzbetrag nicht höher ist, als der
       die Behörde unverzüglich einem so-          Monats mitzuteilen. Ohne ablehnende         vom Jagdnutzungsberechtigten dem
       genannten Schlichter zuzuweisen, der        Mitteilung wird die Zustimmung zum          Geschädigten zuvor schriftlich angebo-
       im Hinblick auf die Schadensart und         Vergleich auf Grundlage des Gutach-         tenen Betrag. Erforderlichenfalls sind
       den Schadensort fachlich geeignet           tens angenommen. Der Schlichter hat         die Gebühren von der Behörde mit Be-
       und vertrauenswürdig sein muss. Der         die Parteien schriftlich über das Zustan-   scheid vorzuschreiben.
       Schlichter ist in der Folge verpflichtet,   dekommen des Vergleiches zu infor-             Erst wenn der Schlichter eine Scha-
       ein schriftliches Gutachten darüber zu      mieren. Der Jagdnutzungsberechtigte         denersatzpflicht gemäß § 59 JagdG ver-
       erstellen, ob die Voraussetzungen für       ist verpflichtet, den im Vergleichswege     neint, im Schlichtungsverfahren kein
       eine Schadenersatzpflicht gemäß § 59        vereinbarten Schadenersatz innerhalb        Vergleich zustande gekommen ist, oder
       JagdG vorliegen und gegebenenfalls          eines Monats an den Geschädigten zu         das Gutachten des Schlichters nicht
       wie hoch der Schaden tatsächlich ist.       bezahlen. Wesentlich ist, dass ein über     innerhalb von neun Monaten vorliegt,
       Der Schlichter hat den Jagdnutzungs-        das Schlichtungsverfahren zustande          kann der Geschädigte Schadenersat-
       berechtigten und den Geschädigten zur       gekommener Vergleich die Wirkung            zansprüche aufgrund von Jagd- und
       Teilnahme an den Besichtigungen des         eines gerichtlichen Vergleichs entfaltet    Wildschaden als Ultima Ratio auf dem
       behaupteten Jagd- und Wildschadens          und rechtlich bereits als Exekutionsti-     ordentlichen Rechtsweg (vor den Ge-
       einzuladen und ihnen Gelegenheit zu         tel im Sinne der Exekutionsordnung zu       richten) geltend machen.
       geben, sich über die Schadensursache        qualifizieren ist.
       und Schadenshöhe zu äußern.                     Für die Abwicklung des Schlich-
          Sind der Jagdnutzungsberechtigten        tungsverfahrens hat der Schlichter
       oder der Geschädigte mit dem ihnen zu-      Anspruch auf Gebühren (im gleichen          MMag. Dr. Tobias Gisinger
SEITE 16                                                                 JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

      Text: Andrea Kerbleder; Design: kreativsi.at
      Bildnachweis: Adobe Stock

                                                            De
EDLES GEFIEDER                                                    r Fasan
Fasane fallen besonders durch ihr prächtiges,
schimmerndes und buntes Gefieder auf.
Mit ihren langen Schwanzfedern und ihrem
stolzen Gang wirken sie sehr edel und königlich.
Beachtlich sind vor allem der weiße Halsring
und die roten Hautschwülste um die Augen.

Im Gegensatz zu den Männchen tragen die
Weibchen ein braunes schlichtes Federkleid.
Der Fasan lebt gerne in Gebieten mit
Äckern, Wiesen, an Waldrändern, in lichten
Auwäldern oder Weingärten. Auch bei uns
in Vorarlberg ist er beheimatet. Er stammt
ursprünglich aus Asien und wurde vor langer
Zeit bei uns angesiedelt. Ein erwachsener
Fasan wiegt ungefähr ein Kilogramm.

                                                     BUNTER SPEISEPLAN
                                                     Der erwachsene Fasan ernährt sich
                                                     gerne pflanzlich, zum Beispiel von Samen,
                                                     Haselnüssen, Eicheln, Beeren, kleinen
                                                     Zwiebeln, Sprossen und Blättern. Die Küken
                                                     lieben aber Insekten, Regenwürmer und
                                                     Schnecken, also tierische Nahrung.
VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                           SEITE 17

 TARNKLEID
 Die Henne legt in ein einfaches Nest am
 Boden rund 10 Eier. Normalerweise brütet
 sie nur einmal pro Jahr. Schnappt sich
 jedoch ein Räuber die Eier, macht sie
 nochmal ein Nachgelege. Nach 3 Wochen
 schlüpfen die Küken, die ein braunes
 Tarnkleid tragen. Schon 2 Wochen später
 sind sie flugfähig, das ist auch wichtig,
 denn die Jungen haben viele Feinde. Wiesel,
 Marder, Iltis, Fuchs, Katze und Habicht
 haben die Küken zum Fressen gerne. Ihre
 Schlafplätze suchen sie deshalb meist auf                                           JÄGERSPRACHE
 Bäumen. Für ausgewachsene Fasane können
 der Fuchs und der Marder sowie der Habicht                                         Beine = Ständer
 zur Gefahr werden.                                                                Flügel = Schwingen
                                                                          zu Fuß laufender Hahn = Infanterist
                                                                        Dorn an der Hinterseite der Beine = Sporn
                                                                         Henne und Küken zusammen = Gesperre
                                                                              sehen mit den Augen = äugen
                                                                                    Schwanz = Spiel
                                                                                     fressen = äsen

                                                                       HAHNENKÄMPFE
                                                                       Hennen und Hahn leben im Winter getrennt
                                                                       in Wintertrupps. Im Frühjahr besetzen die
                                                                       Hähne wieder die Gebiete und die Hennen
                                                                       schließen sich einem Hahn an. Die Balz – also
 FINDE DAS LÖSUNGSWORT:                                                das Werben um Weibchen – dauert von März
 Einen zu Fuß laufenden Hahn nennt man?                                bis Mai. Die Fasanenhähne verteidigen ihr
                                                                       Revier durch Hahnenkämpfe. Sie können
                                              1
                                                                       sich schon ordentlich in die Federn kriegen
 Wie nennt man den Dorn an der Bein-Rückseite?                         und laut aufflattern, um so ihr Revier zu
                                                                       verteidigen. Der heisere und gockende
               2
                                                                       Ruf ist weit zu hören. Der Gewinner der
 Wie nennt man in der Jägersprache: Henne                              Hahnenkämpfe darf bleiben. Die Verlierer
 und Kücken zusammen?                                                  bleiben ohne Revier und haben keine Chance,
                                                                       sich fortzupflanzen.
               3
 Wie verteidigt der Fasan sein Revier?

                           4

 Wie nennt man die rote Haut um die Augen
 der Fasanenmännchen?

   1     2      3     4
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 Jagdzeitung. Ausgabe Mai / Juni 2020: CHITIN
SEITE 18                                                                                              JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

                                       AUS VERGANGENEN ZEITEN

       ADLERGESCHICHTEN
       Gnadenlose Jagd auf den
       König der Lüfte

       A
                 n der östlichsten Ecke des Bun-
                 deslandes Vorarlberg, – an der
                 Schnittstelle zwischen den All-
       gäuer und Lechtaler Alpen sowie den
       höchsten Bergen des Bregenzerwaldes,         Festumzug in Hindelang im
       also zwischen dem Hohen Ifen, Widder-        Frühjahr 1891 zu Ehren des
                                                    „Helden“ Adlerkönig Leo
       stein, Biberkopf, Mädelegabel, Höfats
                                                    Dorn
       und dem Oberstdorfer Nebelhorn, er-
       eigneten sich vor mehr als einhundert
       Jahren – aus heutiger Sicht betrachtet
       – unvorstellbare Szenen der Steinadler-
       bekämpfung.
           Das überreichliche Wildvorkom-          der Bevölkerung wie Volkshelden gefei-     Unwesen stellte und manche sogar bis
       men in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-     ert wurden.                                ins Tirol verfolgte. Dabei kam es des
       hunderts im hinteren Bregenzerwald,                                                    Öfteren auch zu gefährlichen Schuss-
       Kleinwalsertal, Stillach-, Trettach-,       „ADLERKÖNIG“ LEO DORN                      wechseln, leider auch zu solchen mit
       Rappenal -, Oy- und Lechtal, sowie die                                                 tödlichem Ausgang. Als Leo Dorn am
       in diesen Hochalpgebieten weidenden            Ein besonderes Beispiel dafür ist der   10. Nov. 1890 seinen 50. Adler erlegte,
       tausenden von Schafen, Jungrindern          legendäre „Adlerkönig“ Leo Dorn aus        ernannte der bayerische Prinzregent
       und Ziegen, stellten naturgemäß ein         Oberstdorf, Ober- u. Leibjäger seiner      Luitpold seinen Leibjäger Leo Dorn per
       großes Nahrungsangebot für die in           Königlichen Hoheit Prinzregent Luit-       Urkunde und Dekret zum „Adlerkönig“
       diesem Gebiet horstenden zahlreichen        pold von Bayern, der schon als 15-jähri-   und veranstaltete im darauffolgenden
       Steinadler dar. Viele Lämmer ( „Huder-      ger Bursche am 4. Juli 1851 im Oberst-     Frühjahr zu Ehren Dorns ein großes Jä-
       lein“ ), Gams- und Rehkitze, Murmeltie-     dorfer Oytal in Anwesenheit von ca.        gerfest mit Festumzug in Hindelang.
       re, Füchse, Spiel- und Auerhahnen und       1.500 Menschen und im Rahmen eines            Sein fanatischer Jagdtrieb auf Adler
       dergleichen mehr, landeten somit als        Volksfestes mit Musik und Wurstbu-         ging sogar so weit, dass er so manches
       Beute in den Felshorsten, um dort ge-       den, an einem Seil hängend, in einer       geschossene Gämslein als Adlerluder
       kröpft zu werden.                           gefährlichen Aktion und unter lauten       verwendete, anstatt es der ärmlichen Be-
           Als Wild- und Beutegreifer war der      Beifallsbekundungen und Jubel, die         völkerung zu spendieren, wie es Prinz-
       Steinadler ein „Jagdkonkurrent“ und         Jungvögel aus einem bekannten Adler-       regent Luitpold eigentlich vorgesehen
       somit in den Kreisen der Hirten, Älpler     horst ausnahm. Brandgefährlich wurde       hatte. Als einträglichen Nebenerwerb
       und vor allem der Jäger ein verhasster      diese Aushebung, als plötzlich die bei-    veräußerte Dorn die begehrten Adler-
       Greif und Schädling, der schonungslos       den Altvögel den wagemutigen Dorn at-      federn, den Adlerflaum und die Fänge
       und mit allen Mitteln verfolgt wurde.       tackierten, worauf die Jagdgehilfen von    (80 – 100 DM) Sogar dem dt. Reichs-
       Mit Fangeisen, Giftködern, Schlagfal-       einem erhöhten Felsvorsprung aus mit       kanzler Bismarck soll Dorn Schreibfe-
       len, Horst- u. Brutaushebungen, aber        heruntergeworfenen Steinen und Ästen       dern aus dem Gefieder der Greifvögel
       vor allem mit der oft langwierigen An-      die Angreifer verscheuchen konnten.        geliefert haben. Seinen letzten, den 79.
       sitzjagd zu jeder Jahreszeit an ausgeleg-      Der Königliche Oberjäger Leo Dorn       Adler, schoss Leo Dorn im Winter 1912
       ten Luderköderstücken, versuchte man        war aber nicht nur ein fanatischer         auf einem Misthaufen in Hindelang.
       den Steinadler regelrecht auszurotten.      Adlerjäger sowie ein verwegener und        Sogar der Schriftsteller und Zeitgenosse
           Zudem galt es als Stolz und jägeri-     furchtloser Alpinist, sondern auch ein     von Dorn, Ludwig Ganghofer, verherr-
       sche Ehre, nach erfolgreicher Jagd mit      grobschlächtiger, gefürchteter und         lichte das Tun und Wirken Dorns und
       einem erlegten Steinadler ins Dorf zu-      kompromissloser Wildererbekämpfer,         vor allem die markige Jägerpersön-
       rückzukehren, wobei manche Jäger von        der nachweislich 41 Wilderer bei ihrem     lichkeit in seinen Schriften. Auch der
VORARLBERGER JAGD JULI & AUGUST 2020                                                                                                    SEITE 19

                                       AUS VERGANGENEN ZEITEN

                                                   Schutz gestellt wurde.                    ADLERJAGD AUCH IM HINTEREN
                                                      Ebenfalls in denselben Jahren hatte    BREGENZERWALD
                                                   ein Besitzer einer großen Schafherde
                                                   im Rohrmoosertal innerhalb von zwei          „Dio Luderviechor holen nit lei
                                                   Jahren alle neugeborenen Lämmlein         dio Lamplen und Mankeis, sondern a
                                                   (Huderlein ) an die Adler verloren,       dio gonzen Gamskitzln“, schrieb der
                                                   sodass der Jagdherr Graf Max von Ar-      Maund’sche Oberjäger Franz Brugger
                                                   co-Zinneberg persönlich eingriff. Er      aus dem Zillertal, der in der Jagdvilla
                                                   nahm in einer waghalsigen Aktion,         Maund in Hopfreben als einer von vier
                                                   unter den begeisterten Anfeuerungs-       Berufsjägern in Jagddiensten reicher
                                                   rufen der Volksmenge, im Jahre 1860       Engländer stand, in seinem Jagdtage-
                                                   und später im Jahre 1871 unter einem      buch aus dem Jahre 1908/09. Tatsäch-
                                                   überhängenden Felsvorsprung an der        lich haben sowohl er und seine Jäger
                                                   Roten Wand mittels mehrerer zusam-        als auch die illustren Jagdgäste aus al-
                                                   mengebundener Holzleitern einen           ler Welt, wie z.B. seine Kaiserliche Ho-
                                                   Adlerhorst aus. Insgesamt erlegte er      heit, der deutsche Kronprinz Wilhelm
                                                   während seiner langjährigen Zeit als      von Hohenzollern, im Bereich der Zit-
                                                   Jagdherr insgesamt 48 Steinadler im       terklapfen, Künzelspitze, Schadona,
                                                   Gebiet Rohrmoosertal/Hoher Ifen           Braunarl – und Juppenspitze so man-
                                                   (Vlbg.) Eine im Jahre 1886 auf einer      chen prächtigen „König der Lüfte“ zur
                                                   Jungviehalpe im Gebiet des Hohen          Strecke gebracht, wobei sich die Zahl
                                                   Ifen stattgefundene „Kindesentfüh-        der nachweislich erlegten Adler so zwi-
                                                   rung“ eines zweijährigen Mädchens         schen 35 und 40 bewegt.
                                                   durch einen Adler – die Eltern hatten        Es war vielfach auch der Stolz eines
                                                   ihr Kind beim Beerenpflücken kurz         Bergjägers, einen präparierten Steinad-
       Nachfolger von Dorn, Oberjäger Anton        im Beerenkraut abgelegt – verschärfte     ler im Jagdzimmer hängen zu haben,
       Kleis, brachte es immerhin auf 41 erleg-    die Abneigung und kurbelte die gna-       der zwangsläufig dazu führte, dass die-
       te Steinadler !                             denlose Verfolgung der Steinadler aufs    ser stolze Vogel beinahe ausgerottet
                                                   Neue an.                                  wurde. Tatsache ist, dass obwohl im
       OBERJÄGER MAX SPEISER                          Wenn man die nachweislichen            Jahre 1959 und später im Jahre 1965
                                                   Erlegungen von Steinadlern in der         die teilweise strengen Schutzbestim-
           Zur gleichen Zeit war auch Oberjä-      eingangs erwähnten Region – getä-         mungen in Kraft traten, immer wieder
       ger Max Speiser verantwortlicher Jäger      tigt in einer Zeitspanne von 1855 bis     in Fangeisen oder durch Köder vergif-
       im Dienste von Baron Freiherr v. Heyl       1923 – addiert und noch eine sehr         tete und qualvoll verendete Adler auf-
       im 12.000 ha großen Revier des an das       wahrscheinlich berechtigte zehnpro-       gefunden wurden. Erst im Jahre 1973
       Tiroler Lechtal und Hochtannberggebiet      zentige Dunkelziffer (Fangeisen, Gift-    wurde in Vorarlberg das ausnahmslose
       angrenzenden Trettach- und Rappenalp-       köder u.Ä.) dazurechnet, so kommt         Bejagungsverbot und die behördliche
       tals. Oberjäger Max Speiser war ebenfalls   man auf weit über vierhundert erlegte     Unterschutzstellung verfügt. Seit dieser
       ein durch und durch fanatischer Jäger       Steinadler innerhalb einer Zeitspanne     Zeit ist auch der Adlerbestand im Länd-
       und ein besonderer Beschützer und He-       von ca. 70 Jahren, was dann wohl auch     le wieder konstant stabil und der König
       ger seiner ihm anvertrauten Wildtiere,      tatsächlich zu viel war und schließlich   der Lüfte kann wieder frei und gefahr-
       und so kam es, dass auch er im Laufe        die totale Unterschutzstellung und        los seine Kreise ziehen.
       seiner langjährigen Dienstzeit insge-       ganzjährige Schonung der verbliebe-
       samt 59 Steinadler erlegte. Im Winter       nen Steinadlerpopulation erforderte.      Beitrag von Alt-BJM Stv. OSR Roland Moos
       1919 erlegte Max Speiser am Ortsrand
       von Oberstdorf einen Seeadler mit 2,47
       m „Flugweite“, der neben einem Bauern-
       häusl einen verendeten Fuchs kröpfte.
       Es gab auch Tage, an denen Speiser zwei
       und mehr Adler erlegte. (Buch: „Erleb-
       nisse eines Bergjägers“ v. OJ Max Speiser
       1933 – aus den Jagdtagebüchern) Seinen
       letzten, den 59. Adler erlegte Oberjä-
       ger Max Speiser im Jahre 1922 an einer                                                              Eingangshalle Jagdvilla
       Rotwildfütterung, ebenfalls in Talnähe                                                              Maund mit „Overhead“
                                                                                                           Steinadlerpräparat
       von Oberstdorf, bis schließlich 1923
       der Steinadler im Allgäu unter völligen
SEITE 20                                                                                          JULI & AUGUST 2020 VORARLBERGER JAGD

               EXKURSION DER AUSBILDUNGSJÄGER
               IN DEN GLOCKENWALD (GJ ÜBERSAXEN)

       A
               uf Initiative von Jörg Gers-     wobei der gesamte forstliche Bestand      an Fichten, Tannen, Ahorn, vereinzelt
               tendörfer trafen sich die Aus-   geerntet wurde und dadurch eine           Buchen, Himbeeren und Brombeeren
               bildungsjäger des Jahrganges     Kahlfläche von ca. 2.000 m2 entstand.     vor.
       2019/2020 am Samstag, den 6. Juni        Die Holzernte wurde mittels einer Seil-       Geologisch gesehen befinden wir
       2020 zu einer Abschlussveranstaltung     bahn effizient durchgeführt. Damals       uns in der helvetischen Zone der Sän-
       in der Genossenschaftsjagd Übersaxen.    konnte ein guter Ertrag aus der einge-    tis-Decke. Ein humusreicher Unter-
       Ziel war eine forstliche Begehung des    brachten Holzernte erwirtschaftet wer-    grund (kalkreiche Braunerden) mit
       Glockenwaldes im Revier von Jagd-        den.                                      ausgeglichenem Wasserhaushalt und
       pächter Willi Reisegger.                    Auf einer Höhe von ca. 1.250 m,        einem guten Naturanflug begünstigt
          Problemstellung: Vor 10 Jahren        montane Lage, mit einer Nord-West-Ex-     ein kräftiges Wachstum eines klassi-
       wurde in dieser Waldparzelle von der     position finden wir in einer steilen      schen Bergmischwaldes.
       Agrar-Genossenschaft Übersaxen eine      Hanglage eine klassische Waldgesell-          Jedoch ist diese Kahlfläche nun
       größere Holznutzung durchgeführt,        schaft mit einem kräftigen Jungwuchs      auch, wie nicht anders zu erwarten, zu
                                                                                          einem attraktiven Einstand für Rot-,
                                                                                          Gams- und Rehwild geworden. Ein star-
                                                                                          ker Verbissdruck kann beobachtet wer-
                                                                                          den. Die Tannen sind stark verbissen.
                                                                                          Ältere Losung von Rot- und Rehwild
                                                                                          ist zu finden. Vor zwei Jahren, immer
                                                                                          noch sichtbar, wurde von den Jägern
                                                                                          gemeinsam mit der Agrar einmalig ein
                                                                                          Verbissschutz mit Trico ausgebracht.
                                                                                          Leider wurde diese Maßnahme nicht
                                                                                          weiterverfolgt und regelmäßig durch-
                                                                                          geführt. Oft ist der neue Terminaltrieb
                                                                                          bis auf die Höhe der mit Trico behan-
                                                                                          delten Zweige verbissen.
                                                                                              Wernfried Lins als zuständiges
                                                                                          Jagdschutzorgan gemeinsam mit dem
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