EIDGENÖSSISCHES SCHWING- UND ÄLPLERFEST 2022 - INFOHEFT DER KANTONALEN VERWALTUNG - Kanton Basel ...
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INFOHEFT DER KANTONALEN VERWALTUNG NR. 192 | SEPTEMBER 2017 BASELBIETERBASLER GASTBEITRAG VON KARIN MÜLLER, CHEFREDAKTORIN TELEBASEL > SEITE 10 EIDGENÖSSISCHES SCHWING- UND ÄLPLERFEST 2022 PRATTELN IST ALS AUSTRAGUNGSORT MÖGLICH > SEITE 16 EINSATZORGANISATIONEN ÜBEN ZUGSUNFALL VERBUNDÜBUNG «ROTAIA» AM 20. SEPTEMBER 2017 > SEITE 6
SEITE 2 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 EDITORIAL LIEBE LESERIN, LIEBER LESER «Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern sind zwei Waggons des EuroCity 158 Milano-Basel kurz nach Abfahrt aus den Schienen gesprungen», schrieb die «Luzerner Zeitung» am 23. März. Der Bahnverkehr war in den darauf folgenden Tagen stark eingeschränkt. Waren auch Sie davon betroffen? Die Folgen eines solchen Unfalls sind weitreichend. Allein in der Schweiz sind täglich 1,25 Mio. Menschen mit der Bahn unterwegs. Hinzu kommt der Güterverkehr. Deshalb ist gezieltes und rasches Handeln bei derartigen Ereignissen wichtig. Um dies zu ermöglichen, verpflichtet sich der Kanton Basel-Landschaft gegenüber den SBB, regelmässig zu üben. Am 20. September findet die nächste Verbundübung mit dem Namen «Rotaia» statt. 300 Einsatz- kräfte werden teilnehmen. Im Einsatz sind der Kantonale Krisenstab, gegen 100 Statisten, die Blaulichtorganisationen BL und BS, die Staatsanwaltschaft, die SBB und die Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle. Die Leitung hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Seite 6). Die Baselbieter Gemeinden sollen bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben mehr Autonomie erhalten und verstärkt zusammenarbeiten. Dies verlangt der Verfassungsauftrag «Gemeinde stärkung». Der Prozess hat bereits begonnen. Das erste Projekt widmet sich der Raumplanung. Wie anspruchsvoll dies ist, wenn es konkret wird, erfahren Sie im Bericht auf Seite 14. Am 20. Juni hat der Kanton BL zum zweiten Mal einen Staatswein gekürt. Zwölf Finalisten nahmen an der Schlussrunde teil. Zu den Jurorinnen und Juroren zählten Regierungsrat Thomas Weber sowie der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin, Landrätinnen und Landräte, Gastro- nomen und verschiedene Medienschaffende (Seite 32). In der Ebenrain-Cafeteria isst man nicht einfach gut, sondern auch ausgewogen, nachhaltig und schmackhaft. Dies wurde nun offiziell bestätigt. Am 28. Juni nahm die Gastronomie des Land- wirtschaftlichen Zentrums Ebenrain das Fourchette verte-Zertifikat entgegen. Das Label steht für ein ausgewogenes, nachhaltiges und schmackhaftes Verpflegungsangebot. Herzliche Gratu lation! (Seite 18) Das Infoheft bietet in dieser Ausgabe wieder Artikel zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel: das Programm von Museum.BL (Seite 23 – 25), der Team-OL im Oktober im Allschwilerwald (Seite 22), und die Ergebnisse der Umfrage zum Infoheft (Seite 12). Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre des neuesten Infohefts! Erna Truttmann, Redaktorin Infoheft
SEITE 3 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 INHALT GESCHLOSSENER EINTRITTSBEREICH VORGESEHEN 4 Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof ist europaweit bekannt für seinen komplett offenen Vollzug. Wenn der Landrat im Herbst 2017 dem entsprechenden Verpflichtungskredit zustimmt, erhält der Arxhof einen geschlossenen Eintrittsbereich. Foto: Kommunikation SID GEMEINDEN UND KANTON AUF AUGENHÖHE 14 Die Baselbieter Gemeinden sollen bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben mehr Selbstständigkeit erhalten und stärker zusammenarbeiten. Der Prozess mit dem Namen «Verfassungsauftrag Gemeindestärkung» (VAGS) hat begon- nen. Das erste Projekt widmet sich der Raumplanung. Foto: Jen Ries BASELBIETER TEAM-OL IM ALLSCHWILERWALD 22 Am 29. Oktober findet der Team-OL im südlichen Teil des Allschwilerwalds statt. Gegen 1300 Sportlerinnen und Sportler aller Alterskategorien werden am Start erwartet. Auch Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung sind herzlich zur aktiven Teilnahme eingeladen. Foto: zVg IMPRESSUM ARTIKEL Verbundübung «Rotaia»: Einsatzorganisationen üben Zugsunfall 6 Nummer 192, September 2017 47. Jahrgang Seminarprogramm 2018 7 Herausgegeben von der Landeskanzlei Dichter von heute und von gestern 8 des Kantons Basel-Landschaft Internet: www.bl.ch Baselbieterbasler10 Erscheint vierteljährlich «Ich finde es gut, so wie es ist!» 12 Redaktionskommission: Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2022 16 Catia Allemann-Gagliano Ebenrain-Cafeteria mit Fourchette verte-Label ausgezeichnet 18 Adrian Baumgartner Pia Bechter Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Lehrabschluss 20 Bartolino Biondi Herzlich Willkommen 21 Nic Kaufmann Dieter Leutwyler Von Schlangen am Berg, Ziegen im Tal und fliegenden Sommergästen 23 Joel Siegfried Die Feierabend-Reihe «Museumsbar. Wissen kompakt» im Museum.BL 24 Rolf Wirz «Die Entdeckung der Welt» im Museum.BL 25 Redaktorin: Serie: Meine Wahl 26 Erna Truttmann, Landeskanzlei Rathausstrasse 2, 4410 Liestal Impressionen28 Feedback und Anregungen zum Infoheft: Agenda30 Erna Truttmann, Telefon 061 552 50 33 E-Mail: erna.truttmann@bl.ch Vier neue Staatsweine für offizielle Anlässe 32 Förderung von Grundkompetenzen Erwachsener 34 Personalnachrichten: Mergiane Ademi, Dienstleistungszentrum Personal Mein liebster Ort im Baselbiet 36 Telefon 061 552 90 21 Mein App-Tipp 37 E-Mail: mergiane.ademi@bl.ch Redaktionsschluss der Nummer 193: 17. November 2017 Zum Titelbild: Ausgezeichnete Stimmung am Grand Poetry Slam INFO in Augusta Raurica am 19. August 2017. Das Heft erscheint digital und wird im Intranet (mit den Personalnachrichten) (Foto: Susanne Schenker) und auf der Internetseite (ohne die Personalnachrichten) des Kantons publiziert. Pensionierte Mitarbeitende, welche die Personalnachrichten als PDF erhalten möchten, schicken bitte eine E-Mail an die Redaktorin (kommunikation@bl.ch).
SEITE 4 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 MASSNAHMENZENTRUM FÜR JUNGE ERWACHSENE ARXHOF: GESCHLOSSENER EINTRITTSBEREICH VORGESEHEN Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof (MZjE) ist europaweit bekannt für seinen komplett offenen Vollzug. Wenn im Herbst 2017 der Landrat dem entsprechenden Verpflichtungskredit zustimmt, erhält der Arxhof einen geschlossenen Eintrittsbereich für die jungen Straftäter. Erfahrungsgemäss haben die jungen Straftäter vor allem zu sich die einweisenden Behörden in einer Umfrage klar dafür Beginn der Massnahme Mühe mit der Tatsache, begleitet ausgesprochen, dass ein geschlossener Eintrittsbereich und trotzdem eigenverantwortlich damit umzugehen, dass einem nationalen Bedürfnis entspreche. sie eben nicht eingesperrt sind. Daraus resultieren für die Therapeuten und Bewohner schwierig zu bewältigende Si- GRUNDKONZEPT NICHT TANGIERT tuationen, die bei groben Verletzungen der Verhaltensregeln Künftig soll also die Arxhof-Leitung bei disziplinarischen wie Gewaltandrohung oder Beschädigung von Gegenstän- Problemen oder auf «Kurvengänge» nach der Eintrittsphase den bis hin zum vorübergehenden Aufenthalt im Basler Ge- mit einer temporären Versetzung in den eigenen geschlos- fängnis Waaghof führen können. senen Bereich reagieren können. «Dabei geht wertvolle Zeit für die therapeutische Behand- Das Grundkonzept des MZjE als weitgehend offene Ein lung, pädagogische Interventionen und die Berufsbildung richtung mit dem Ziel der Vorbereitung auf ein selbstver verloren», sagt Arxhof-Direktor Peter Ulrich. Zudem hätten antwortlich und deliktfrei geführtes Leben tangiert diese Das Massnahmenzentrum für junge Erwachene Arxhof liegt in der Landschaft eingebettet zwischen Niederdorf und Bubendorf.
SEITE 5 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Erweiterung nicht. Die Gesamtdauer der stationären Mass- DREI-SÄULEN-PRINZIP ALS ERFOLGSREZEPT nahmen wird kürzer, wenn keine oder mindestens weniger Der Arxhof in Niederdorf ist ein Massnahmenzentrum für Fluchten und in der Folge Massnahmenabbrüche auftreten, junge Erwachsene des Konkordats Nordwest- und Inner- was letztlich den straffälligen Bewohnern selbst dient. schweiz für den Vollzug von Strafen und Massnahmen. Die Einrichtung verfügt über 46 Plätze im offenen Vollzug. Das TECHNISCHE INSTALLATIONEN ganzheitlich ausgerichtete Konzept des Massnahmenvoll- WERDEN ERNEUERT zugs im MZjE basiert auf den drei Bereichen «Ausbildung», Der Regierungsrat hat dem Landrat im Sommer einen Ver- «Sozialpädagogik» und «Psychotherapie». pflichtungskredit von total 3,75 Millionen Franken beantragt. Durch sozialpädagogische und therapeutische Massnahmen Darin enthalten sind auch die Kosten für die Erneuerung sowie berufliche Ausbildung wird den jungen Menschen diverser technischer Installationen. So wird der Alarmserver die Fähigkeit zur Selbstverantwortung, zur Mitverantwor- auf den neuesten Stand gebracht und die veraltete Brand- tung für andere und zu einer deliktfreien Lebensführung meldeanlage ersetzt. Die Telefonanlage wird auf das kantons vermittelt. eigene Netz umgestellt. Mit den geplanten Instandsetzungen wird die technische Infrastruktur langfristig gesichert. Text und Fotos: Kommunikation SID Während der verordneten Massnahme können die Bewohner eine Lehre mit Abschluss absolvieren.
SEITE 6 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Szenario eines möglichen folgenschweren Unfalls (Bild: zVg) VERBUNDÜBUNG «ROTAIA»: EINSATZORGANISATIONEN ÜBEN ZUGSUNFALL Im Rangierbahnhof Muttenz kommt es eines Morgens zu einer folgenschweren Havarie: Ein mit Chlor beladener Kesselwagen entgleist und verkantet sich mit dem in Gegenrichtung verkehrenden Benzin-Zug. Chlor und Benzin treten aus und entzünden sich. Ein Personenzug mit Fussballfans kommt erst wenige Meter vor der Unfallstelle zum Stehen … Auf dieses Szenario treffen die rund 300 Einsatzkräfte, die Der Kanton Basel-Landschaft ist gemäss einer Vereinbarung am 20. September 2017 an der Einsatzübung «Rotaia» teil- mit den SBB verpflichtet, periodische Einsatzübungen durch- nehmen – ein Grossteil davon Mitarbeitende des Kantons zuführen. Solche Übungen gewährleisten, dass bei Ereignis- in ihren Funktionen im Kantonalen Krisenstab. Gegen 100 sen auf dem Schienennetz der SBB rasch und gezielt reagiert Statisten werden die Übung mit Leben füllen und den Be- werden kann. Regelmässiges, möglichst realistisches Training übten die Möglichkeit geben, ihre Einsatzbereitschaft und der Ereignisbewältigung vor Ort fördert das gegenseitige Ver- die Zusammenarbeit untereinander zu prüfen und zu festi- trauen, festigt die Zusammenarbeit und deckt vorhandene gen. Unter den Statisten befinden sich auch ein Dutzend Schwachstellen auf. Die Kosten der Übung werden durch die Auszubildende, die Anfang August ihre Lehre beim Kanton SBB mit einem Globalbeitrag an den Kanton vergütet. begonnen haben. Zur Ermöglichung der Übung muss die Grenzacherstrasse / Die kantonale Krisenorganisation führt die Übung gemein- Grenzacherbrücke in Richtung Hardwald am 20. September sam mit den Blaulichtorganisationen BL und BS, der Staats- 2017 von 6 – 17 Uhr gesperrt werden. Der Verkehr wird ört- anwaltschaft, der SBB und der Schweizerischen Sicher- lich umgeleitet. heitsuntersuchungsstelle SUST durch. Den Lead hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Die Medien sind ein- Stephanie Matter, Akademische Mitarbeiterin im General- geladen, die Übung vor Ort zu beobachten. sekretariat FKD
SEITE 7 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 «BILDUNG IST DER BESTE PROVIANT FÜR DIE REISE INS HOHE ALTER.» ARISTOTELES (384 V. CHR.– 322 V. CHR.) SEMINARPROGRAMM 2018 Die demografischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen und Neuerungen fordern von uns eine ständige Flexibilität und die Bereitschaft, Veränderungen gegenüber offen zu sein. Dies bedingt, Neues fortlaufend zu lernen und in den bisherigen beruflichen Alltag zu integrieren. Das Seminarprogramm 2018 verbindet die Kontinuität mit aktuellen Veränderungen. Unser Fokus liegt deshalb schwergewichtig bei der punktuellen inhaltlichen und me- PERSONALAMT thodischen Überarbeitung bestehender Angebote und der Integration aktueller Themen. Die Trends in der öffentlichen Diskussion gaben uns Hinweise für die Themenwahl. So überrascht es nicht, dass sich die neuen Seminare mit SEMINARPROGRAMM 2018 Digitalisierung und demografischer Entwicklung aus unter- schiedlichen Perspektiven auseinandersetzen und für ver- schiedene Zielgruppen interessant sind. In den Führungsausbildungen wurden die thematischen Schwerpunkte zielgruppenorientiert überarbeitet sowie mit aktuellen Themen ergänzt. So wird z.B. im Basisseminar Führung neu das Personalrecht einen Platz erhalten. Eine weitere Anpassung betrifft das Vertiefungsseminar Leader- ship. Dieses wurde methodisch stärker zu einer Plattform mit Inhaltsvermittlung und mehr Platz für Diskussionen entwickelt und heisst neu «Forum Leadership». Ein kurzer Blick auf das Seminarjahr 2016 zeigt, dass die Zahl der Seminartage mit 1823 einen weiteren Rückgang zu 2015 (1905 Seminartage) erfahren musste. Dies wider- spiegelt in zunehmenden Masse die Auswirkungen der re- duziert zur Verfügung stehenden Ressourcen. Erfreulicher- weise bestätigten die zahlreichen positiven Feedbacks, dass die Qualität im Seminarprogramm weiterhin auf sehr hohem Niveau gehalten werden konnte. Das neue Seminarprogramm 2018 wird wie gewohnt ab Ende Oktober 2017 online im Internet und im Infocockpit (SAP-Portal) Wir freuen uns über Ihren Seminarbesuch. aufgeschaltet sein. Ab Mitte Oktober (Woche 42) werden die Seminarflyer 2018 an die Dienststellen verteilt. Stefan Arn, Leiter Seminarmanagement
SEITE 8 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 DICHTER VON HEUTE UND VON GESTERN Am 19. August fand im Römertheater Augusta Raurica der «Grand Poetry Slam» statt. Im Wettstreit der modernen Dichter massen sich Slam-Grössen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der Anlass war der Start einer Reihe von drei Veranstaltungen, welche im Jahr 2019 in einem Slam zum Spitteler-Jubiläum münden soll. Dominik Muheim begeisterte das Publikum mit seinem Auftritt. (Foto: Susanne Schenker) Da marschierten sie ein in die bestens gefüllte Arena des Dies gelang insbesondere dem Schweizer Team ausgezeich- Römertheaters von Augusta Raurica, die modernen Gladia net. Lisa Christ, Dominik Muheim und Christoph Simon toren: Vertreterinnen aus Österreich, Deutschland und der bauten raffinierte Querverweise in ihre Vorträge ein. Sie Schweiz traten zum Dreiländer-Battle der Poetry Slammer konnten damit das Publikum begeistern und die Jury über- an. zeugen. Auch mit dem gemeinsam vorgetragenen Text im Finale punkteten sie und gingen so als Siegerteam aus dem SPEZIELLE REGELN, Wettstreit hervor. ERFOLGREICHE SCHWEIZER Die Regeln wichen etwas von denjenigen bei gewöhnlichen 2019 IM ZEICHEN VON CARL SPITTELER Poetry Slams ab: Die Slammer traten als Länderteams ge- Der Grand Poetry Slam 2017 war ein erster Anlass im Vorfeld geneinander an und nach jeder der drei Runden musste die des Spitteler-Jubiläums, welches im Jahr 2019 begangen Publikumsjury entscheiden, welches der beste Auftritt ge- wird. Es werden dann hundert Jahre vergangen sein, seit wesen war, welches Land also am meisten Punkte erhalten der im Baselbiet geborene Schriftsteller Carl Spitteler den sollte. Zudem hatten alle Teilnehmer/innen ihren Text eigens Literaturnobelpreis erhielt. Anlässlich dieses Jubiläums sollen für diesen Abend schreiben müssen – und im Idealfall wür- zu Ehren Spittelers in der ganzen Schweiz Veranstaltungen den die Mitglieder der jeweiligen Länderteams in ihren Tex- stattfinden, die sich mit dessen vielfältigem Werk ausein- ten aufeinander Bezug nehmen. andersetzen. Darunter wird auch wieder ein Poetry Slam in
SEITE 9 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Augusta Raurica sein. Bis dann soll das Format etabliert sein – umso erfreulicher, dass der Publikumsaufmarsch bereits bei der ersten Ausgabe überwältigend war. Im Sommer des kommenden Jahres wird die zweite Auflage folgen. Im Spitteler-Jahr 2019 werden die Slam-Teilnehmerinnen dann die Vorgabe erhalten, dass sich ihre Texte mit dem Jubilar befassen sollen. Betrachtet man die Themen, welche Elias Hirschl trat am Grand Poetry Slam für Österreich an. (Foto: Susanne Schenker) dieses Jahr behandelt wurden, dürfte das gar nicht über- mässig schwierig werden. So vagabundierte Christoph Simon, bekannt für die ihm eigene präzise Beobachtungs- und konnte seine Heimat aus der Distanz beobachten. Dies gabe, in seinem Slam-Text virtuell durch die Schweiz und prägte seine Sicht auf die Schweiz massgeblich. Auch hier machte sich Gedanken über deren Eigenheiten. Auch der bekam das Publikum am Grand Poetry Slam einen unbe- Beitrag von Dominik Muheim, seines Zeichens amtierender wussten Vorgeschmack auf die Nachfolgeveranstaltung in Poetry-Slam-Schweizermeister, beschrieb eine imaginierte zwei Jahren. Elias Hirschl aus Österreich bot Einblick in die Tour durch die Schweiz. Perspektive unserer östlichen Nachbarn auf die Schweiz. Er verarbeitete aber nicht einfach die gängigen Klischees. Viel- CARL SPITTELER UND DIE POETRY SLAMMER mehr berichtete er mit sehr schwarzem, sehr österreichi- Die beiden Slammer bewegten sich so erstaunlich nahe an schem Humor, wie er und seine beiden Slam-Mitstreiter die Themen, welche Carl Spitteler ein Jahrhundert früher be- Schweiz unterwerfen würden. schäftigt hatten. Dieser betrachtete die Schweiz zeit seines Lebens sehr genau. Häufig äusserte er sich kritisch zu ak- Man darf sich bereits jetzt auf den Grand Poetry Slam 2019 tuellen Debatten und herrschenden Dogmen. Zudem sorg- freuen und gespannt darauf sein, wie die Slammer dannzu- te er sich um den Zusammenhalt der Schweiz resp. ihrer mal das Thema Spitteler verarbeiten werden. Neben dem verschiedenen Landesteile. Dieser Zusammenhalt ist das Slam-Anlass werden während des gesamten Jubiläums- zentrale Thema seiner berühmten Rede «Unser Schweizer jahrs unzählige Veranstaltungen in den Bereichen Literatur, Standpunkt». Theater, Musik und Wissenschaft dem Schriftsteller mit Baselbieter Wurzeln gewidmet sein. Spitteler verfügte auch über eine Aussensicht auf die Schweiz. Er lebte längere Zeit in Finnland und in Russland Rolf Wirz, wiss. Mitarbeiter kulturelles.bl Das siegreiche Schweizer Team: Lisa Christ, Christoph Simon, Dominik Muheim (v.l.). (Foto: Susanne Schenker)
SEITE 10 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 AUSSENSICHT Für die nächsten Ausgaben plant die Redaktion des Infohefts eine Serie zum Thema «Aussensicht». Darin sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren, wie Vertreter/innen der regionalen Medien den Kanton und die Kantonsverwaltung erleben. Karin Müller, Chefredaktorin von Telebasel», hat den aktuellen Beitrag verfasst. BASELBIETERBASLER In meinem Kinderzimmer stand eine Hellebarde, an der Als ich in Zürich meine Medienkarriere begann, später beim Wand hing ein Morgenstern. Auf den Schulreisen oder mit internationalen Sender 3sat als erste Schweizerin die Sen- dem Vater marschierten wir den Bann und die historischen dung «Kulturzeit» moderierte, da war ich für alle nur die Grenzen von Aesch ab, besuchten Burgen, schmetterten «Baslerin». Der Landkanton mit eigenem Parlament, eigener im Klassenzimmer das Baselbieterlied. So pflanzten mir El- Regierung, eigener Mentalität, eigener Kultur: n’existe pas. ternhaus und Schule das Selbstbewusstsein ein, eine stol- ze Baselbieterin zu sein: Nachfahrin derer, die der «Stadt» In Zürich pfiffen keine Vögel, wenn ich das Fenster öffnete, tüchtig auf den «Grind» gegeben hatten und ihren Zugriffen gelangte ich nicht innerhalb von drei Minuten Spazieren auf wehrhaft widerstanden; Wehrhaftigkeit als Identität eines Wald und Flur – und Behörden, Regierung, Elite bildeten kantonalen Gebildes aus Dörfern und Tälern, deren Zentrum zuerst undurchdringliche Bollwerke. Das Aescher Landei eben doch diese Stadt bleibt. erlebte, was das ist: städtische Arroganz, wenn auf Interview- Anfragen nicht mal geantwortet wird. Wenn die soziale ZUR AUTORIN Hackordnung einen lächelnd abprallen lässt. Und man bei Karin Müller kommt aus lieben Kollegen zusehen kann, wie Ellbogen und Intrigen zu Aesch / BL. Bei Radio Basilisk Alltagswerkzeug werden. begann ihre Medienlaufbahn. Für öffentlich-rechtliche Es war das reine Staunen, als die mittlerweile zur «Zürche- Sender hat sie 13 Jahre bei rin» gereifte Aescherin vor drei Jahren in die Region zurück- SRF3 (damals DRS3) und 5 kehrte, um mit einem gut verankerten Sender Fernsehen Jahre bei SRF1 (damals DRS1) gearbeitet. In der Privatwirt- für die Region zu machen. Unglaublich! Hier besuchten schaft war sie als Programm- Baselbieter Regierungsräte die Sonntags-Talk-Sendungen leiterin und Chefredaktorin von Radio Pilatus / Luzern tätig. In (fast undenkbar in Zürich). Hier liess sich eine erste Staats- Zürich erreichte unter ihr die damalige Nummer 1 Radio 24 anwältin im Studio die härtesten Vorwürfe zu ihrer Amts- ein Hörerallzeithoch. In Deutschland war sie Programmdirektorin führung machen. über 7 Radiostationen. Für 3sat Kulturzeit gehörte sie zur Gründungscrew. Seit November 2014 ist sie Chefredaktorin von Und zwar nicht allein deshalb, weil ihnen die Wasserkante Telebasel und telebasel.ch. Sie doziert am MAZ, SAWI und an unter der Nase steht. Sondern weil das zu ihrer Auffassung der ZHAW. des Zusammenlebens in einer Demokratie zu gehören
SEITE 11 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 scheint. Das Beispiel steht auch für andere: Regierungsrätin werden kann, weil sie sich für eine Initiative einsetzte, die Monica Gschwind, verhöhnt und verspottet in vielen Arti- die Chancen und Probleme einer möglichen Kantonsfusion keln, stellte sich in unserem Studio unserem frech grinsenden abklären sollte. Moderationsjüngling, kämpfte für ihre «Lex Handschlag». Ohne Groll und Nachspiel. Beim nächsten Ärgerthema Und die Baselbieterin wünschte sich auch, dass bei Kern- stand sie wieder da. projekten wie der Universität oder der Kultur weniger in den Kategorien Stadt und Land gedacht würde, sondern mehr Nach Auskunft unseres Newschefs rufen bei Interviewan- an die Region. Denn ohne dieses Denken werden wir, die fragen Medienverantwortliche einer Direktion innerhalb wir ja alle Baslerbaselbieter oder Baselbieterbasler sind, es einer halben Stunde zurück. Und das habe sich massiv ver- nicht schaffen. bessert über die Jahre. Was mir aber als verstädterte Ländlerin immer noch starken Natürlich, es gibt auch die Gegenbeispiele. Schulbehörden, Eindruck macht, ist die pragmatische Kernigkeit, mit der die Interviews zur Handschlag-Affäre verweigern. «Grumpy» man hier Geschäfte prüft. Wo man sich ein schmerzhaftes Staatsangestellte, die ihren Wissensvorsprung geniessen. Sparprogramm auferlegt, um sich – soweit als möglich – die Medienchefs, die einem mit frech-robustem Ton Vorwürfe Unabhängigkeit zu wahren. Damit einem niemand dreinre- machen. Aber die Erfahrung der Offenheit und Hilfsbereit- den kann, weder die Stadt. Noch deren Medien. schaft überwiegt. Eindeutig. Gleichzeitig erleben wir auch das: Das Baselbiet guckt uns zu. Will immer wissen, was in der «Stadt» läuft – und nicht nur in den Dörfern und Tälern. Absolut treu. Mit Anteilnahme und Lust. Gewiss, die «Zürcherin» findet manchmal, man dürfte schneller zum Punkt kommen im Interview, flexibler reagie- ren in der Politik. Die «Baslerin» hat wenig Verständnis da- für, dass eine verdiente Bern-Politikerin für ungültig erklärt
SEITE 12 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 «ICH FINDE ES GUT, SO WIE ES IST!» Die Redaktion des Infohefts hat ihre Leserinnen und Leser in der Juni-Ausgabe zu einer Umfrage eingeladen. 216 Personen haben mitgemacht. Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv, viele vermissen jedoch die Papierausgabe. Die Umfrage zum neuen Infoheft wurde online im Internet gender als auf dem Papier. Die Redaktionskommission wird und im Intranet bis vom 22. Juni bis am 19. August aufge- deshalb prüfen müssen, wie die Aufbereitung und Gestal- schaltet. 216 Leser / innen machten bei der Umfrage mit. Im tung des Infohefts für die digitale Nutzung weiter verbessert Namen der Redaktion danke ich allen Teilnehmer / innen für werden kann. In der aktuellen Finanzlage des Kantons ist es ihre wertvollen Rückmeldungen. Diese zeigen, wie die Le- leider nicht vorgesehen, das Infoheft wieder zu drucken. serinnen und Leser das neue Infoheft nutzen und wie es bei ihnen ankommt. WIE KOMMT DIE AUFBEREITUNG DER TEXTE AN? Insgesamt erhält das neue Infoheft recht gute Noten. Auf- 67 Prozent der Mitarbeitenden, die sich an der Umfrage grund der Rückmeldungen sind Verbesserungen in folgen- beteiligt haben, finden das PDF gut. 45 Prozent gefällt das den Bereichen möglich: PDF zum Blättern und neun Prozent würden eine andere − Aufbereitung des Infohefts Form bevorzugen. Viele Kommentare zeigen, dass die Papier- − Verständlichkeit der Artikel form vermisst wird. So lautet zum Beispiel eine Aussage: − Themenwahl «Am schönsten wäre, wenn man das Infoheft in gedruckter − Zugang zum Infoheft Form lesen könnte.» Vereinzelt wird die Umstellung auch begrüsst: «Gut kommt das Infoheft als digitale Ausgabe, so WAS SAGEN SIE ZUM NEUEN INFOHEFT INSGESAMT kann sicher viel gespart werden.» (MEHRERE ANTWORTEN MÖGLICH)? Die Gestaltung gefällt mir. 68,32 % 50 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Texte gut Es gefällt mir, dass das Infoheft vierfarbig ist. 44,55 % verstehen. Knapp 50 Prozent sagen, dass die Textlänge für Die Texte sprechen mich an. 22,77 % sie stimmt. Um noch mehr Leserinnen und Leser abzuholen, Die Textlänge stimmt für mich. 48,02 % müssen die Autorinnen und Autoren künftig stärker darauf Die Texte sind zu lang. 11,39 % achten, verständlich zu schreiben. Die Texte dürfen nicht zu Die Bilder sprechen mich an. 31,68 % lang sein und sie müssen Bilder haben. Pro Artikel müsste es mehr Bilder geben. 7,92 % Ich verstehe die Texte gut. 50,50 % WIE ERFAHREN MITARBEITENDE VON DER Die Artikel sind zu kompliziert geschrieben. 0,50 % AUFSCHALTUNG EINES NEUEN INFOHEFTS? Es hat zu viele Artikel, ich finde das Heft Die Rückmeldungen zeigen, dass 90 Prozent via E-Mail an zu umfangreich. 11,39 % alle und 12,5 Prozent mit einem News-Eintrag im Intranet erfahren, dass ein neues Infoheft aufgeschaltet worden ist. WIE WIRD DAS INFOHEFT GELESEN? Die E-Mail an alle und der Eintrag im Intranet erreichen nur Ein hoher Prozentsatz, nämlich 90 Prozent, lesen das Info- Mitarbeiter/innen, die über einen PC-Arbeitsplatz und einen heft am Bildschirm. Das Lesen am Bildschirm ist anstren- Zugang zum Intranet verfügen. Mitarbeitende ohne PC-
SEITE 13 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 DIE GEWINNER/INNEN DES WETTBEWERBS 156 Leserinnen und Leser haben am Wettbewerb teilgenommen. Zu gewinnen gab es 3 x 1 Buch «111 Orte im Baselbiet, die man gesehen haben muss». Die Gewinner/innen sind: Patrick Bessire, Zivilrecht Betreibungsamt Irene Egger, Gerichte Meike Helmert, Zentrale Informatik Herzlichen Glückwunsch und viel Freude beim Entdecken des Baselbiets! Arbeitsplätze sind auf die Information durch ihre Vorgesetz- formationen mit 70 Prozent. Gefragt nach weiteren interes- ten angewiesen. santen Inhalten, nennen die Befragten folgende Themen: − Artikel bezüglich Familie Auch pensionierte Mitarbeiter/innen sind von der Umstel- − Fachthemen aus einzelnen Dienststellen lung auf die elektronische Ausgabe betroffen. Sie haben − seltene Hobbies keinen Zugang zum kantonalen Intranet und müssen das Infoheft deshalb auf der Website des Kantons lesen, wo die Interviews sind bei den Leser/innen besonders beliebt. So heisst es etwa: «Macht doch immer mal wieder ein Inter- PENSIONIERTE MITARBEITENDE, view mit Mitarbeitenden aus den Direktionen.», oder: «Mehr welche die Personalnachrichten als PDF erhalten möchten, Interviews, mehr an der Front recherchieren, mehr Berufe schicken eine E-Mail an die Redaktorin (kommunikation@bl.ch). vorstellen.» Personalnachrichten fehlen. WELCHE THEMEN INTERESSIEREN SIE 2018/2019 wird die kantonale Verwaltung ein neues Intranet (MEHRERE ANTWORTEN MÖGLICH) erhalten. Damit wird es allenfalls möglich sein, dass externe Sport37,32 % Mitarbeitende und Pensionierte auf bestimmte Bereiche Kultur46,89 % mit einem Login Zugriff haben. Natur51,67 % Personalnachrichten85,17 % WIE ERFAHREN SIE, DASS EIN NEUES INFOHEFT AUF- Weiterbildungsangebot51,67 % GESCHALTET WURDE (MEHRERE ANTWORTEN MÖGLICH)? Politische Themen 50,24 % E-Mail an alle 92,59 % Informationen des Regierungsrates 52,15 % E-Mail Vorgesetze/n 2,78 % Verwaltungsinterne Informationen 69,38 % Intranet-Meldung12,50 % Andere Themen 1,44 % Kolleginnen und Kollegen 2,31% Ich gehe regelmässig auf die Website/ins Intranet 7,87% > Die detaillierte Auswertung ist im Intranet als PDF aufge- Die aktuelle Ausgabe liegt bei uns schaltet (Intranet-Startseite > Infoheft). ausgedruckt im Pausenraum auf 0,46 % Ich erhalte keine Informationen 0,93 % Erna Truttmann, Redaktorin Infoheft WAS WIRD AM LIEBSTEN GELESEN? Durchschnittlich werden zwei bis drei Artikel pro Ausgabe gelesen. Am meisten gelesen werden die Personalnach- richten mit 85 Prozent gefolgt von verwaltungsinternen In-
SEITE 14 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Das erste VAGS-Projektteam zum Thema Raumplanung bei der Arbeit: Die Vertreter der Gemeinden und des Kantons kommen gut voran. (Foto: Jen Ries) GEMEINDEN UND KANTON AUF AUGENHÖHE Die Baselbieter Gemeinden sollen bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben mehr Autonomie erhalten und verstärkt zusammenarbeiten. Der Prozess mit dem Namen «Verfassungsauftrag Gemeindestärkung» hat begonnen. Das erste Projekt widmet sich der Raumplanung. Eigentlich sind sich alle einig, dass die Verteilung der öffent- führer des Verbands Bernischer Gemeinden, Daniel Arn, lichen Aufgaben zwischen Kanton und Gemeinden über- dessen Modell zur Aufgabenteilung vorgestellt. Dieses hat prüft und die Aufgaben bürgernah, also möglichst der un- das Projektteam überzeugt. Einer seiner Kernpunkte ist das tersten Ebene zugeordnet werden sollen. Der Verband paritätische Vorgehen, also dass die Gemeinden und der Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG) hat dies schon Kanton immer gleich viele Projektmitglieder stellen und dass 2012 in der Charta von Muttenz gefordert, der Kanton hat diese auch jeweils von ihrer Staatsebene entschädigt wer- die Forderungen aufgenommen und eine entsprechende den. «Das ist wichtig und neu», sagt Schwörer und betont: Ergänzung der Kantonsverfassung vorgenommen, und die «Bis jetzt wurden die Gemeinden bei Gesetzesentwürfen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben diese im Mai – darum geht es hier – gleich behandelt wie zum Beispiel 2017 bei einer Wahlbeteiligung von 41 Prozent mit 83 Pro- der Lehrerverband oder der Hauseigentümerverband. Sie zent gutgeheissen. Einiges komplizierter wird dieses Unter- wurden erst bei bereits ausgearbeiteten Gesetzesentwür- fangen, wenn es konkret werden soll. Wo fängt man an, wie fen angehört. Neu fangen Kanton und Gemeinden gemein- geht man vor und wer ist «man»? sam bei null an und erarbeiten paritätisch einen Vorschlag. Damit verhandeln die Gemeinden bei der Erarbeitung der SEITE AN SEITE Gesetze auf Augenhöhe mit dem Kanton und bestimmen «Anfangs 2015 hat der Regierungsrat ein Projektteam ‹Auf- damit Seite an Seite mit dem Kanton die Neuverteilung der gabenteilung› mit zwanzig Mitgliedern aus den Gemeinden Aufgaben.» Der andere Kernpunkt sei der Aufbau des Pro- und dem Kanton eingesetzt, um aufgabenteilungsrelevante zesses «Verfassungsauftrags Gemeindestärkung» (VAGS). Sachgebiete detailliert zu eruieren und um das weitere Vor- Es gibt einen Steuerungsausschuss und ein Arbeitsteam gehen zu bestimmen», sagt Daniel Schwörer, Leiter Stabs- für den gesamten VAGS-Prozess, dem die einzelnen, in den stelle der Gemeinden. «Vor diesem Team hat der Geschäfts- kommenden Jahren zu lancierenden VAGS-Projekte unter-
SEITE 15 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 «WIR WENDEN UNS ZUNÄCHST DEN INHALTLICH UND FINANZIELL GROSSEN BROCKEN ZU.» DANIEL SCHWÖRER, STABSTELLENLEITER GEMEINDEN stellt sind. So sollen nicht nur die einzelnen Projekte erfolg- meinden sind nicht mehr einfach Vollzugsorgan des Kantons, reich abgeschlossen werden, sondern der VAGS-Prozess sondern Staatsorgan der ersten Ebene», erklärt Schwörer soll wandelbar bleiben und langfristig aktiv weitergeführt und ergänzt, dass dies nicht nur für die VAGS-Projekte gel- werden. te, sondern für alle Direktionen und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Gemeinden zu tun haben. «Sie sol- PILOTPROJEKT LÄUFT len sich vermehrt in die Situation ihres Gemeindependants Neben dem Wie hat sich das Projektteam «Aufgabentei- hineinversetzen, den Sachverhalt auch mit der Gemeinde- lung» auch mit dem Was beschäftigt. 24 Sachgebiete hat brille anschauen. Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt.» es daraufhin untersucht, wie stark sich eine Aufgaben- und Im VAGS-Projekt Raumplanung sei dieser Kulturwandel eine Kompetenzverschiebung auswirken würden. «Wir wen- schon spürbar, sagt Schwörer. den uns zunächst den inhaltlich und finanziell grossen Bro- cken zu: Bildung, Raumplanung, Altersbetreuung, Sozialhilfe > Lesen Sie zum gleichen Thema das Interview mit Regie- und Wasserversorgung. Hier besteht Handlungsbedarf», rungsrat Anton Lauber und Urs Hintermann, Gemeinde- sagt Schwörer. Der Fürsprecher ist nun auch als einer der präsident von Reinach. fünf Kantonsvertreter im VAGS-Pilotprojekt Raumplanung engagiert. «Die Wahl fiel auf die Raumplanung, weil der Isabelle Pryce (Text) Bund im revidierten eidgenössischen Raumplanungsgesetz vorgibt, dass die Gemeinden ihre Planungstätigkeiten inter- GRUNDSÄTZE DER AUFGABENZUORDNUNG kommunal koordinieren sollen. Dafür braucht es formelle Kriterien. Wie wirken sie zusammen? Wie verhandeln sie? Subsidiarität Eine staatliche Aufgabe ist auf der unterst Welches Gremium erfüllt die Regionalplanung? Es geht aber möglichen der drei Staatsebenen anzusiedeln. auch um die Planungsinhalte. Wir thematisieren die raum- Gemeindeautonomie Der Kanton räumt den Gemeinden planerischen Aufgaben und insbesondere diejenigen, die in grösstmögliche Regelungs- und Vollzugsfreiheit ein. den Bereich der regionalen Zusammenarbeit gehören.» Das Variabilität Je nach Leistungsfähigkeit der Gemeinden dürfen Ziel dieses VAGS-Projekts ist es, bis Anfang nächstes Jahr für sie unterschiedliche Regelungen gelten. Der Begriff einen Grobentwurf für die Änderung des Raumplanungs- «Variabilität» wurde von der Tagsatzung BL-Gemeinden geprägt. und Baugesetzes vorzulegen, der die zusammenarbeiten- Regionalität Die Gemeinden regeln die aufgabenbezogene den Gemeinden im Sinne von funktionalen Räumen stärkt. Zusammenarbeit in funktionalen Räumen. Fiskalische Äquivalenz Die Kosten für eine Aufgabe werden KULTURWANDEL IST SPÜRBAR von derjenigen Staatsebene getragen, die die Aufgabe regelt. Das VAGS-Pilotprojekt Raumplanung gibt nun auch Gele- genheit, die neuen Spielregeln für die künftige Zusammen- Verantwortung und Rechenschaft Über die Erfüllung von arbeit zwischen dem Kanton und den Gemeinden konkret Staatsaufgaben ist rechtliche und politische Rechenschaft abzulegen: Jedes Organ muss wissen, gegenüber welchem zu testen. «Das Mehr an Gemeindeautonomie bedingt einen übergeordneten Organ der gleichen oder der höheren Staats Kulturwandel. Das ist eine Herausforderung, weil vertraute ebene es was zu verantworten hat. Aufgaben anders angegangen werden müssen. Die Ge-
SEITE 16 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Intensive Abklärungen für den grössten Eidgenössischen Sportanlass AM 27./28. AUGUST 2022 SOLL DAS EIDGENÖSSISCHE SCHWING- UND ÄLPLERFEST IN PRATTELN STATTFINDEN Erstmals in seiner traditionsreichen Geschichte könnte das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) im Kanton Basel-Landschaft ausgetragen werden. Seit Januar 2017 klärt eine Projektgruppe unter der Leitung von Regierungsrat Thomas Weber die Machbarkeit für die Durchführung des ESAF in Pratteln ab. Im März 2018 wird die Abgeordnetenversammlung des Eidgenössischen Schwingerverbands den Festort für das ESAF 2022 bestimmen. Auf dem Gelände Leimen-Hülften in Pratteln soll in fünf Jahren eine Arena für 47 000 Besucherinnen und Besucher erstellt werden. (Foto: Thomas Beugger /Sportamt) Ende Februar war die Überraschung gross, als Regierungs- nergemeinde Pratteln prüfte eine Projektgruppe unter der rat Thomas Weber anlässlich einer Medienkonferenz des Leitung von Regierungsrat Thomas Weber die Machbarkeit Basellandschaftlichen Kantonalschwingerverbands (BLKSV) des Standorts Pratteln. Diese Prüfung ergab, dass die und des Schwingerverbands Basel-Stadt (KSV BS) den Me- Durchführung des ESAF in allen untersuchten Fachberei- dienschaffenden erklärte, dass die Durchführung des Eid- chen (Infrastruktur, Landwirtschaft, Naturschutz, Verkehr, genössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) im Jahr Sicherheit, Unterkünfte und Gastronomie) an diesem Stand- 2022 in Pratteln möglich ist. Dies hatte eine Machbarkeits- ort machbar ist. Gestützt auf die Ergebnisse der Studie studie ergeben. Bis dahin rechnete die Öffentlichkeit damit, legten die beiden kantonalen Schwingerverbände gemein- dass das ESAF 2022 im St. Jakobs-Park stattfinden könnte, sam den Standort Pratteln als möglichen Austragungsort nachdem der Standort Aesch-Reinach nicht realisiert wer- für das ESAF 2022 fest. Der vorgesehene Perimeter auf den konnte. dem Gebiet der Gemeinde Pratteln bietet für die Aktiv- schwinger wie auch für die Festbesucherinnen und Festbe- Mitte Dezember 2016 beschloss der Regierungsrat, parallel sucher beste Voraussetzungen für die Austragung des ESAF zum möglichen Standort St. Jakob auf Baselbieter Boden 2022. einen Alternativstandort zu ermöglichen und den BLKSV bei der Machbarkeitsstudie zu unterstützen. Es war dem Re- FESTZENTRUM LEIMEN-HÜLFTEN gierungsrat wichtig, dass das ESAF 2022 in der Region Das Festzentrum Leimen-Hülften wird ein Schwingfest in Basel stattfinden wird. Mit dem Einverständnis der Land- einer landschaftlich schönen Umgebung ermöglichen. Der bewirtschafter sowie der Bürgergemeinde und der Einwoh- Perimeter hat aufgrund seiner Kompaktheit viele Vorteile.
SEITE 17 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 Auf kurzer Distanz stehen Flächen für das Festzentrum, die Arena, das Steinstossen, die Verpflegungs- und Unterhal- tungszelte sowie für das Public-Viewing zur Verfügung. Es ist möglich, eine Arena für 47 000 Besucherinnen und Be- sucher zu realisieren. In der Umgebung des Festzentrums können die Landbewirtschafter genügend Flächen für Cam- ping bereitstellen. Auch die verkehrstechnischen Voraus- setzungen sind günstig. Wie am diesjährigen Nordwestschweizerischen Schwingfest anlässlich des LandFests in Therwil werden die Besucherinnen und Besucher des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022 viele spannende ARBEITEN BIS ZUR VERGABE Zweikämpfe im Sägemehlring miterleben. (Foto: Denise Gschwind) DES FESTORTES 2022 Seit der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie setzte die Mitglieder werden sich persönlich Anfang November 2017 Projektgruppe ihre Abklärungen fort. Bis zur offiziellen Ver- ein Bild vom Festgelände machen. gabe des Festortes für das ESAF 2022 im März 2018 an der Abgeordnetenversammlung des ESV in Hochdorf steht noch LANDFEST 2017 IN THERWIL ALS einige Arbeit an. Die Projektgruppe, in welcher Vertretungen HERVORRAGENDES BEISPIEL des BLKSV, der Landbewirtschafter und der Raumplanung Baselbieter Organisatoren sind in der Lage, ein grosses Fest sowie Fachpersonen der kantonalen Verwaltung mitwirken, erfolgreich zu organisieren. Davon konnten sich alle 5000 muss bis dann diverse Abklärungen vornehmen. Personen überzeugen, die das Nordwestschweizerische Schwingfest im Rahmen des LandFest 2017 in Therwil un- Am 9. Juni 2017 wurde der Trägerverein ESAF 2022 gegrün- ter der Leitung von Matthias Hubeli besucht hatten. Die det. Der Trägerverein setzt sich zusammen aus dem Organisation des ESAF 2022 kann auf den Erfahrungen aus Schwingerverband Basel-Stadt, dem Basellandschaftlichen dem LandFest 2017 aufbauen. Kantonal-Schwingerverband und den sieben lokalen Schwingklubs im Kanton Basel-Landschaft. Der Trägerver- Thomas Beugger, Leiter Sportamt BL ein mit Präsident Urs Lanz an der Spitze stellte dem Zent- ralvorstand (ZV) des Eidgenössischen Schwingerverbands ESAF: ALLE 15 JAHRE IN DER NORDWESTSCHWEIZ (ESV) das offizielle Bewerbungsschreiben für die Durchfüh- Das ESAF fand bereits dreimal in Basel-Stadt statt: 1898, 1929 rung des ESAF 2022 am Standort Pratteln zu. Auf Anfrage und 1977. Hingegen gab es noch nie auf Baselbieter Boden ein des Trägervereins beschloss der Regierungsrat an der Sit- Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest. Der Eidgenössische zung vom 20. Juni 2017, dass Regierungsrat Thomas Weber Schwingerverband (ESV) besteht aus fünf Teilverbänden. das Präsidium des noch zu gründenden Vereins ESAF 2022 Diese tragen in einem festgelegten Turnus das ESAF aus. Somit und damit das Präsidium des Organisationskomitees über- kommt alle 15 Jahre der Nordwestschweizerische Schwinger verband (NWSV) zum Zug. Die letzten Austragungen in der nehmen soll. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Grün- Nordwestschweiz waren: 1977 Basel-Stadt, 1992 Olten und dung des Vereins ESAF 2022 und zur Besetzung der Schlüs- 2007 Aarau. Da innerhalb des NWSV ebenfalls ein Turnus selpositionen im Kern-OK. besteht, sind 2022 wieder die beiden Basel an der Reihe. Der Basellandschaftliche Kantonal-Schwingerverband (BLKSV) und Bis zur Vergabe des Festortes müssen die Mitglieder der der Schwingerverband Basel-Stadt (SVBS) einigten sich früh- Projektgruppe verschiedene Aufgaben erfüllen. So beschäf- zeitig darauf, das Fest gemeinsam zu organisieren. Das ESAF tigte sich die Projektgruppe mit einer Vielzahl von Fragen, 2022 bietet dem Kanton Basel-Landschaft die einmalige Gele- welche die Expertengruppe des ESV im Rahmen der Vor- genheit, sich am Wochenende vom 27. / 28. August 2022 als Gastgeber der grössten Eidgenössischen Sportveranstaltung zu prüfung gestellt hatte. Die Expertengruppe besichtigte präsentieren. Erwartet werden zwischen 200 000 und 250 000 Ende August das mögliche Festgelände in Pratteln und wird Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz. nun einen Bericht zuhanden des ZV ESV erstellen. Die ZV-
SEITE 18 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 EBENRAIN-CAFETERIA MIT FOURCHETTE VERTE-LABEL AUSGEZEICHNET Was Kursteilnehmende und -leitende, Lernende und Mitarbeitende des LZE schon lange wissen: In der Ebenrain-Cafeteria isst man nicht «einfach gut», sondern auch ausgewogen, nachhaltig und schmackhaft. Nun ist dies offiziell und für alle in Form des Fourchette verte-Zertifikats sichtbar. Am 28. Juni 2017 durfte die Gastronomie des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain (LZE) das Fourchette verte-Zertifikat entgegennehmen. Das Gastronomieteam wurde in den vergangenen Monaten SÜSSMOST ZÄHLT ZU DEN FRÜCHTEN von einer externen Fourchette verte-Beraterin auf dem Weg Eine interessante Diskussion ergab sich im Zuge der Zerti- zur Zertifizierung begleitet. Michelle Bur, Fourchette verte- fizierung rund um den Süssmost. Im LZE stehen zum Mit- Beraterin im Kanton Solothurn, lobte das Küchenteam des tagessen täglich Wasser, verschiedene Tees sowie Süss- LZE: Schon zu Beginn des Beratungsprozesses sei ihr klar most im Angebot. Beinahe wäre die Zertifizierung an geworden, dass in der Ebenrainküche schon vieles den letzterem gescheitert: Der Zuckergehalt von Most ent- Fourchette verte-Kriterien entspreche. spricht demjenigen anderer Fruchtsäfte wie Orangen- oder Traubensaft. Diese zählen laut Empfehlungen der Schwei- AUSREICHEND EIWEISS zerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) zu den Früchten FÜR VEGETARIER/INNEN und nicht zu den Getränken. Daher lautet die Verzehremp- Ein paar Punkte wurden im Zuge der Beratung optimiert: In fehlung der SGE: maximal ein Glas (2 dl) pro Tag. Da die der Ebenrainküche wird vermehrt auf ausreichend Eiweiss Fourchette verte-Kriterien auf den Empfehlungen der SGE beim vegetarischen Menü geachtet. Zudem ist die Kombi- basieren, hätte das LZE wegen dem täglichen unlimitierten nation von Lebensmitteln mit einer hohen biologischen Mostangebot das Zertifikat nicht erhalten. Wertigkeit (siehe Kasten) beim vegetarischen Menü beson- ders wichtig. Dasselbe gilt fürs Salatbuffet: Regelmässig Ein landwirtschaftliches Zentrum ohne Süssmost im Ange- stehen nun Salate aus Hülsenfrüchten sowie verschiedene bot ist fast nicht denkbar. Das Getränk wird sowohl von Milchprodukte für eine ausreichende Eiweisszufuhr zur Aus- unseren Gästen mit landwirtschaftlichem und mit nichtland- wahl. wirtschaftlichem Hintergrund sehr geschätzt. Die einen trinken ihn gerne pur, die andern mit Wasser verdünnt als Schorle. Mit Flyern, die unsere Gäste über Vor- und Nach- BIOLOGISCHE WERTIGKEIT Biologische Wertigkeit ist ein Mass dafür, wieviel körpereigenes teile von Most aufklären, wurde schliesslich eine einfach Eiweiss aus Nahrungsmitteln hergestellt werden kann. Da pflanz- umsetzbare, sinnvolle und für die Zertifizierungskommission liches Eiweiss weniger gut zu körpereigenem Eiweiss umgebaut akzeptable Lösung gefunden. Petra Imhof, Leiterin Gastro- wird als tierisches, ist das Beachten der biologischen Wertigkeit nomie, fasst den Weg bis zur Zertifizierung so zusammen: vor allem für Vegetarier und Vegetarierinnen für eine ausreichen- «Es war sehr interessant, unser Verpflegungsangebot durch de Proteinversorgung sinnvoll. Vegetarische Kombinationen mit eine externe Fachperson beurteilt zu sehen. Durch kleine einer hohen biologischen Wertigkeit sind zum Beispiel: Getreide Veränderungen im Verpflegungsangebot und durch eine und Milch, Kartoffeln und Ei, Milch und Ei oder auch Hülsenfrüch- verbesserte Kunden-Kommunikation haben wir die Zertifi- te und Getreide. Praktische Umsetzungsbeispiele dafür kennen wir alle: Birchermüesli (Getreideflocken / Milch), Hörnliauflauf zierung erreicht und die Qualität optimiert.» (Getreide / Ei / Milch), Linsen und Spätzli, (Hülsenfrüchte / Getreide), Linsensuppe mit Brot, spanische Omelette (Tortilla; DIE EIGENE ZERTIFIZIERUNG: Kartoffel / Ei), Rührei (Milch / Ei) usw. Auch im Rezept «pikante DAS TÜPFELCHEN AUF DEM I Hefeschnecken» wird die biologische Wertigkeit beachtet Die Fourchette verte-Beratungen stellen eines der Angebo- (Getreide / Milchprodukt). Ich serviere die kleinen Köstlichkeiten te unseres Programms ErnährungPlus dar. ErnährungPlus gerne zum Apéro und bereite die eine Hälfte vegetarisch und die sensibilisiert die Menschen im Kanton Basel-Landschaft für andere mit Speck zu. eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung. Die Zertifi-
SEITE 19 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 PIKANTE HEFESCHNECKEN (ergibt ca. 16 bis 20 kleine Apéro-Schnecken) 125 g Vollkornmehl 125 g Ruchmehl ½ KL Salz ½ EL Öl 10 g Hefe Auszeichnung: Petra Imhof und Martina Hohler strahlen. 1–1,5 dl Wasser 100 g Magerquark zierung der eigenen Cafeteria durch eine externe Kommis- sion ist ein weiteres Puzzle-Teil in der Umsetzung des Pro- einen gleichmässigen, geschmeidigen Teig kneten, etwa 2 Stunden aufgehen lassen gramms. Formen DIE GESCHICHTE VON FOURCHETTE VERTE Den Teig auf wenig Mehl ca. ½ cm dick rechteckig auswallen. UND SCHNITZ UND DRUNDER Das Label Fourchette verte-Ama terra ist ein Label für ein 100 g Greyerzer, fein gerieben ausgewogenes, nachhaltiges und schmackhaftes Verpfle- 70 g Baumnüsse, grob gehackt 1 Bund Petersilie, gehackt, je nach Verfügbarkeit andere Kräuter gungsangebot. Fourchette verte wurde 1993 in der West- 1–2 gehackte Zwiebeln schweiz gegründet. Das Pendant dazu in unserer Region Pfeffer aus der Mühle hiess schnitz und drunder und wurde vom Kanton Basel- wenig Salz Landschaft 2002 entwickelt. Seit 2015 sind die beiden L abels unter dem Begriff Fourchette verte-Ama terra zu- alles mischen, pikant abschmecken und auf dem Teig verteilen sammengefasst. Das Landwirtschaftliche Zentrum Eben- rain hat im Kanton BL das Mandat für die Fourchette verte- Den Teig von der breiten Seite her aufrollen, die Rolle in etwa 2 cm dicke Scheiben schneiden und diese auf ein mit Backpapier Ama terra-Beratungen: Institutionen der Kinderbetreuung belegtes Blech geben. werden von uns auf dem Weg zur Zertifizierung begleitet und gecoacht. evtl. 1 Eigelb (die Schnecken damit bepinseln) > Mehr Informationen zum Programm ErnährungPlus finden Backen Sie auf unserer Website. Interessantes zu Ernährungs Im vorgeheizten Ofen bei 200° C, ca. 20 Minuten. themen, zu unseren Angeboten und Anlässen finden Sie Anmerkungen auch in Facebook unter Ernährungplus. –E vtl. noch Schinken, Speck oder gedämpftes Gemüse zur Füllung geben. Barbara Suter, Leiterin der Abteilung Ernährung, – Als Apérovariante die Scheiben ca. ½ –1 cm dünn schneiden Hauswirtschaft und Gastronomie am Landwirtschaftlichen und knusprig backen. – Als ganze Rolle in einer Cakeform gebacken ergibt es Zentrum und Programmverantwortliche für ErnährungPlus ein gefülltes Brot. (Fotos: zVg)
SEITE 20 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 In der Finanz- und Kirchendirektion haben erfolgreich abgeschlossen: (von links nach rechts) Drilon Berisha, Büroassistent EBA, Sarah Meyer, Kauffrau EFZ, Profil B, Sandro Piatti, Kaufmann EFZ, Profil B, Jasmin Mischler, Kauffrau EFZ, Profil B, im Rang, Alexandra Neukomm, Kauffrau EFZ, Profil B, Varsha Shanthakumar, Büroassistentin EBA, im Rang, Bardh Ajdari, Büroassistent EBA, Bojana Djukic, Büroassistentin EBA (Foto: Berufsbil- dung FKD). Mit auf dem Bild sind die Berufsbildungsverantwortlichen Barbara Jenni, Kaufleute (2. v.l.) und Nadia Greiner, Büroassistenten (3. v.r.) HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM ERFOLGREICHEN LEHRABSCHLUSS 53 junge Berufsleute der Kantonalen Verwaltung haben ihre Lehre erfolgreich absolviert und das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis respektive das Eidgenössische Berufsattest erhalten. Insgesamt sechs Lernende schlossen im Rang ab. Im Juni 2017 haben 53 junge Berufsleute, davon 14 WMS- welche sich trotz dem schwieriger werdenden Umfeld für Praktikantinnen und -Praktikanten ihre Ausbildung erfolg- die Lernenden einsetzen und damit wesentlich zu diesen reich abgeschlossen. Die Berufsbildnerinnen und Berufs- guten Ergebnissen beigetragen haben. bildner sind stolz und freuen sich mit den jungen Berufsleuten über den erfolgreichen Abschluss der Berufslehre. Beson- ders eindrücklich ist das Resultat des Informatikers Marco Roth. Er schloss mit einer Gesamtnote 5,9 und der Berufs- matur ab! Im Rang abgeschlossen haben: – Jasmin Mischler, Kauffrau, FKD – Varsha Shanthakumar, Büroassistentin, FKD – Céline Helmle, Fachfrau Betriebsunterhalt, SID – Marco Roth, Informatiker, FKD – Sabrina Roth, Laborantin, VGD – Rafael Zumbrunn, Anlagen- und Apparatebauer, BKSD Lehrabschlüsse BUD Von links nach rechts: Patrick Grieder, Fachmann Betriebsunterhalt, Albulena Ramadani, Zeichnerin Fachrichtung Ingenieurbau, Silvan Die Grundbildung und der Erhalt von Ausbildungsplätzen ist Schürch und Cedric Schaub, Strassenbauer, Auf dem Bild fehlen: eine lohnende und nachhaltige Investition in den eigenen Maria Alfred, WMS-Praktikantin, Floris Staub, WMS-Praktikant, Florian Schaeren, Zeichner Fachrichtung Architektur. (Foto: Kathrin Alispach) Nachwuchs und die Zukunft. Die jungen Berufsleute verfü- gen nach ihrer Ausbildung über ein fundiertes Wissen über die Kantonale Verwaltung und kennen die Abläufe. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass zwei Kauffrauen als Sachbear- beiterin fest angestellt werden konnten. Einige der jungen Berufsleute stiegen in ein Berufspraktikum ein. Manchmal, aber noch viel zu selten, ergibt sich während oder im An- schluss an das Berufspraktikum eine Festanstellung. Damit wird die Chance genutzt, selber ausgebildete und motivier- te junge Mitarbeitende in der Verwaltung zu halten. Die kantonale Verwaltung wünscht allen Berufsleuten viel Lehrabschlüsse Informatiker / in FKD Erfolg für ihre berufliche und private Zukunft. Ein herzlicher Von links nach rechts: Leandro Bloise, Marco Roth, Berivan Dogan, Dank geht an alle Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, Céline Trösch, Vallery Müller (Foto: Marcel Rothen)
SEITE 21 | INFOHEFT | 192 | SEPTEMBER 2017 HERZLICH WILLKOMMEN Im August 2017 begannen 41 junge Frauen und Männer ihre Lehre, respektive ihr einjähriges Praktikum in der Kantonalen Verwaltung. Die neuen Lernenden: – Anlagen- und Apparatebauer EFZ: Jan Pasetto – Automobil-Mechatroniker EFZ: Kokulan Balaratnam, Leander Graf – Büroassistent EBA: Can Akarsu, Christian Füllemann, Marco Palmieri, Qendresa Bekaj, Leronita Fazliu, Josefine Janetzky, Nur Kars, Dilara Özdengiz, Marina Tolic – Fachmann Betriebsunterhalt EFZ: Lukas Hänzi – Informatiker EFZ: Pascal Fiechter, Fabrizio Franco, Fabian Studer, Fabian Zeller – Kauffrau EFZ: Jenia Arnold, Bojana Djukic, Yessenia Lopez, Laura Meier, Leonie Schaub, Alessia Stasolla, Shkelqim Ademi, Nils de Mol, Elon Nikaj, Ruben Rullo, Lukas Wanner Input Sportamt, Sport und Bewegung sollen auch in der Ausbildung nicht zu kurz kommen – Strassenbauer EFZ: Flavian Rebmann – Zeichner/in EFZ: Luka Djuric, Aileen Zemp – WMS-Praktikant/innen: Nicolas Kränzle, Jan Baumgart- Wir wünschen allen eine spannende, lehrreiche und inter- ner, Arbnora Alimi, Luca Centamore, Filip Cvijanovic, essante Ausbildungszeit. Raquel Goncalves, Janine Hartmann, Vedrana Lesic, Oguzhan Özmenek, Sameera Rathakirushnan, Kathrin Alispach, Personalamt Kompetenzzentrum, Marco Schuler Finanz- und Kirchendirektion Einführungstag (Fotos: Sören Schmid)
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