Kulturamt Geschäftsbericht 2017 - Stadt Köln
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Kulturamt Seite 3 Geschäftsbericht 2017 Überblick Leiterin: Barbara Foerster Beispieldaten aus dem Datenreport Kultur- und Kreativwirtschaft 2017 Stellvertreterin: Ursula Hähner Kultur-/Kreativwirtschaft 2016* Gesamtwirtschaft 2014 Stadt Köln restliches Land NRW Großraum Köln restliches Land NRW Personal: 19 Planstellen, hiervon 17 Planstellen im Kulturamt und 2 Planstellen in der BIP 9% 91% Umsatz 36% 64% artothek Im Geschäftsbericht des Kulturamtes möchten wir die Erwerbstätige 38% 62% Erwerbstätige 8% 92% Öffentlichkeit über die Schwerpunkte der städtischen Kulturförderung der freien Szene umfassend informie- Stadt Köln restliches Land NRW ren. Dafür gehen wir auf die wichtigsten Zielsetzungen Hinweis: *Schätzung bzw. vorläufig. Quelle: IT.NRW, Destatis, Bundes- agentur für Arbeit; eigene Berechnungen Büro für Kulturwirtschafts- und Maßnahmen unserer Fachreferate ein und erläutern Umsatz 25% 75% forschung, Köln einleitend, welche strategischen Instrumente unsere Arbeit besonders geprägt haben. Im Jahr 2017 war ein sehr wichtiges Instrument der strategischen Entwick- Erwerbstätige 20% 80% lung der veröffentlichte Datenreport für Kultur- und Kreativwirtschaft 2017. Köln ist die Kunst- und Kulturhauptstadt des Landes Nordrhein-Westfalen. Der in 2017 erstellte Kölner Da- fik oben). Köln (mit Großraum Köln) beheimatet allein lichen Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft tenreport der Kultur- und Kreativwirtschaft belegt dies. 36 Prozent der Kultur- und Kreativwirtschaft in Nord- erreicht der Großraum Köln überdurchschnittliche und Der Datenreport von Michael Söndermann vom Büro rhein-Westfalen. die Stadt Köln weit überdurchschnittliche Werte. für Kulturwirtschaftsforschung, den die Stadt Köln in Kooperation mit der RheinEnergieStiftung in Auftrag Das Besondere in Köln ist auch die Vielseitigkeit im Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist kein Nischenthe- gegeben hat, gibt Einblick in die Erwerbstätigenzahlen Branchenspektrum, d.h. nicht nur die Medienwirtschaft ma mehr. Vielmehr zeigen die Zahl der Beschäftigten, von elf Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft ist hier stark, sondern ebenso die künstlerischen und die Umsatzzahlen und die Wachstumsdynamik, dass Überblick (festgelegt durch die Wirtschaftsministerkonferenz kreativen Sparten – von der Musik, über die Bildende die Branche ein wichtiger Bestandteil des Standortes 2016), die sowohl freie Kulturszene, Medienszene als Kunst, die Filmkunst bis zu Design oder Games. Gemes- Köln geworden ist. Mit fast 58.000 Beschäftigten und auch weitere Teile der Kreativszene umfassen (siehe Gra- sen an den bundesweiten Messzahlen zur wirtschaft- Selbstständigen und einem Jahresumsatz von über
Kulturamt Seite 4 Geschäftsbericht 2017 9 Milliarden Euro ist die Kultur- und Kreativwirtschaft in z.B. auf die Einhaltung von Mindestlöhnen geachtet lerische Weiterentwicklung und künstlerisches Wagnis Köln durchaus mit dem verarbeitenden Gewerbe ver- werden. gefördert werden. gleichbar. Ziel der Kulturförderung in Köln ist es deshalb, die be- Das Kulturamt hat 2017 daraufhin das Leitprojekt „Stär- Bundesweit einzigartig an der Kultur- und Kreativwirt- stehenden Strukturen in Köln, die ein qualitätsvolles kung der freien Szene als Akteur der Stadtgesellschaft“ schaft in Köln ist zudem, dass hier nicht nur Angestellte Kultur- und Kunstprogramm bieten, zu stärken und angemeldet. Auf Vorschlag von Kölns Oberbürgermeis- von Unternehmen der verwertenden Branchen – wie ihnen Bestand und Wachstum zu ermöglichen. Gleich- terin Henriette Reker, im Rahmen von Verwaltungsre- Rundfunkanstalten, IT-Unternehmen oder Verlagen – zeitig sollen Innovation und Internationalisierung an- form und der Definition strategischer Leitlinien neue arbeiten, sondern in ebenso beeindruckender Zahl und gestoßen und durch die Bereitstellung von kreativen Wege zu beschreiten, haben die Dezernentinnen und international anerkannter Qualität zahlreiche Selbst- Freiräumen für die freie Szene und den Anstoß von in- Dezernenten die Möglichkeit erhalten, über das Tages- ständige der künstlerischen und kreativen Berufe, die ternationaler Kooperations- und Netzwerkarbeit künst- geschäft hinausgehende, aber unabänderlich anstehen- Kölns Ruf als Kunstmetropole spätestens seit der Nach- kriegszeit prägen. Kritisch anzumerken bleibt die schwierige Lage der Folgende Maßnahmen sind im Zuge des Leitprojektes geplant: freiberuflich tätigen Künstler- und Kulturberufe, die ein geringes durchschnittliches Einkommen aufweisen Stärkung der freien Szene als Akteur der Stadtgesellschaft und meist als kleinstbetriebliche Branche auftreten. Die Professionalisierung der freien Szene Kultur- und Kreativwirtschaft ist trotz der hohen Selbst- ständigen-/Unternehmensanzahl umsatzschwach, da es Anhebung der Förderhöhen Intensivierung Vereinfachung des sich um eine kleinstbetriebliche Branche handelt. zwecks Investition in der Beratung Förderprozesses Honorare/Löhne und Strukturen Sofern sich Kulturstandorte für die Zukunft wappnen Neues Fachreferat: Digitalisierung des wollen, müssen Kulturschaffende in die bessere Lage Förderprozesses Anhebung der Anhebung der Kultur als Akteur der versetzt werden, sich mit den Produkten der kreativen Stadtgesellschaft Institutionellen Projektkosten- Arbeit zu ernähren – auch durch eine deutliche Erhö- Förderung zuschüsse hung öffentlicher Förderung. Dies ist keine alleinige Auf- Flexible Fördertöpfe Workshop mit gabe der öffentlichen Förderung, aber Kommune und (und Förderfristen) Antragstellern Land müssen, sofern sie als Kultur- und Kreativstandort Ausbau von attraktiv bleiben wollen, strukturellen Steigerungen Infrastruktur Überblick (Bauzuschüsse/ Verknüpfung Kultur von Lebenshaltungskosten wie bei Mieten etc. anteilig Städtebauförderung) und Stadtentwicklung entgegenwirken. Bei der Steigerung der Zuschusshöhen von Kulturveranstaltern und Kunstschaffenden sollte
Kulturamt Seite 5 Geschäftsbericht 2017 de Ausbauprojekte ab dem Haushalt 2018 zu definieren, Institutionen und Kunstschaffenden in Köln. Bis 2021 gen der freien Szene“ vergeben. Außerdem führte das darzustellen und einzureichen. wird eine Steigerung der Transferaufwendungen für die Kulturamt 2017 den neu eingerichteten „Entwicklungs- Förderung der freien Szene um ca. 1,8 Millionen Euro fonds“ weiter. Dieser sieht eine Antragsunterstützung Die jeweiligen Leitprojekte bilden somit Schwerpunkte erfolgen. für Initiativen und Institutionen der freien Szene vor, die ab, die mit den strategischen Ausformulierungen der sich mit Hilfe einer EU-Förderung oder mit Kulturförde- einzelnen Ämter und Institute im Gesamtprozess „Per- Die Wirkung des Leitprojektes zeigt sich 2018 in einem rung des Bundes internationalisieren wollen. spektiven 2030“ im Laufe der nächsten Jahre durch das ersten Schritt in monetären Maßnahmen, die für die Dezernat zusammengeführt werden sollen. Stärkung und Sicherung der Qualität, der Struktur und Zum Leitprojekt des Kulturamts gehört neben der der Vielfalt der freien Szene in Köln geeignet sind und Anhebung der Förderhöhen für die freie Szene ebenso Deshalb hat das Kulturdezernat in Zusammenarbeit die bestehenden Förderkonzepte in den einzelnen Spar- ein ausgebautes Beratungsangebot. Hierfür wird das mit dem Kulturamt im Jahr 2017 zu den Haushaltspla- ten des Kulturamtes weiter umsetzen. Kulturamt 2018 seine Fachexpertise ausbauen und das nungen 2018 ff das Leitprojekt „Stärkung der freien Fachreferat „Kultur als Akteur der Stadtgesellschaft“ Szene als Akteur der Stadtgesellschaft“ eingebracht. Ab 2017 wurde außerdem ein neuer Förderbereich einrichten, das sich unter dem Oberbegriff „Kulturelle Der strategische Ansatz verfolgt eine kontinuierliche „Spartenübergreifend“ eingerichtet. Hier hat das Kultur- Teilhabe“ mit der Bedeutung und Ausgestaltung von Erhöhung der Förderungen. Im Vordergrund steht die amt nun erstmalig Projektförderungen für „Neue, inno - Interkultur, Inklusion und Stadtentwicklung in der freien Erhöhung der Transferaufwendungen zur Förderung der vative Kleinfestivals und Veranstaltungen“, „Sonstige Kultur befassen wird. freien Szene zwecks einer Professionalisierung der freien Festivals“ sowie für „Projekte von Interessensvertretun- Überblick
Kulturamt Seite 6 Geschäftsbericht 2017 artothek – Raum für junge Kunst Leiterin: Astrid Bardenheuer Ein weiterer Fokus in der Arbeit der artothek – Raum kunst, Horizont-Raum-Preis der Freunde der artothek für junge Kunst lag auf dem Ausstellungsprogramm. In Köln e.V.). Budget 2017 zeigten sieben Künstler_innen in Einzelausstellun- Istzahlen 2017 (keine Transferaufwendungen) gen ihre Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Zu den Ausstellungen fanden, wie schon in den Vor- Ankauf von 6 Kunstwerken für die artothek 6.125 € Skulptur, Installation, Videokunst und Fotografie. Von jahren, drei Gespräche mit Künstler_innen statt (Silke Honorare für Ausstellungen in der artothek 12.000 € den sieben Ausstellungen waren vier mit einem beson- Brösskamp, Gerrit Frohne-Brinkmann, Patrick Rieve). Pfege der Sammlung / Sonstiges 10.336 € ders dotierten Förderpreis verbunden (ART COLOGNE Ebenfalls konnte eine Kooperation unter dem Titel Award for NEW POSITIONS, Friedrich-Vordemberge- „Standpunkte“, die erstmalig bereits im letzten Jahr als 2017 war die artothek an 244 Tagen geöffnet. 2.742 Stipendium, Chargesheimer-Stipendium für Medien- „Slam Jam“ stattgefunden hatte, fortgesetzt und ver- Besucher sahen die Ausstellungen von sieben jungen stetigt werden. Hier werden Informationen von und zu Künstler_innen und stellten damit mehr als die Hälfte verschiedenen Künstler_innen geboten, die ein inhaltli- der artothek-Besucher insgesamt (5.037). ches Motto verbindet. Fachpublikum und interessierte Laien haben nach Kurzvorträgen der Künstler_innen die Die Sammlung der artothek umfasst zurzeit insge- Möglichkeit zur Diskussion. Der inhaltliche Austausch samt 1.771 Kunstwerke, von denen 1.480 ausgeliehen in diesem Rahmen wurde sehr positiv aufgenommen werden können. Jedes Jahr wird die Sammlung durch und die Veranstaltungen waren gut besucht. Die Fort- Neuerwerbungen ergänzt. In 2017 konnten elf Neuzu- setzung dieses Formates ist auch für das kommende gänge verzeichnet werden, darunter sechs Ankäufe Jahr geplant. Fortbildungsveranstaltungen für Multip- artothek – Raum für junge Kunst von Künstler_innen, die in der artothek ausgestellt ha- likator_innen und Kooperationen mit pädagogischen ben. Einrichtungen wurden aufgrund des großen Interesses wie in den Vorjahren auch in 2017 fortgesetzt. Die Ausleihe wurde im letzten Jahr 2.009 Mal (Auslei- hen pro Bild für je 10 Wochen Leihfrist) von etwa 320 Vor dem Hintergrund, dass eine institutionelle Ver- Nutzern in Anspruch genommen, darunter waren sechs netzung zu einer breiteren öffentlichen Wahrneh- Leihgaben für Ausstellungen des Kölnischen Stadtmuse- mung und zur Stärkung der eigenen Position führt, ums und der Daimler Contemporary Berlin. Im Vergleich engagierte sich die artothek im Kölner Netzwerk für zum Vorjahr ist das ein Zuwachs bei den Ausleihen von nichtkommerzielle Kunsträume AIC und im Artotheken- über 11 Prozent. Insgesamt wurden Einnahmen in Höhe Silke Brösskamp, artothek, Wir sind so weit gekommen, 2017 verband Nordrhein-Westfalen bzw. Deutschland e.V. von 14.320 Euro erzielt. Foto: Hans-Martin Asch (www.aic.cologne und www.artothek.org)
Kulturamt Seite 7 Geschäftsbericht 2017 artothek – Raum für junge Kunst Patrick Rieve, artothek, Der Käpt‘n ist an Deck..., 2017 Foto: Dirk Rose
Kulturamt Seite 8 Geschäftsbericht 2017 ildende Kunst, Neue Medien, Atelierförderung Projektförderung Bildende Kunst Residenzprogramme 12% Referentin: Nadine Müseler bahnhöhe bildeten, den partiell gereinigten Treppen- stufen sowie der Behauptung, der Brunnen würde jetzt Mietzuschüsse Istzahlen Prozentualer Anzahl abgebaut, weil er ja seit Jahren seine Funktion als was- 13% Budget 2017 Anteil Förderungen serkinetische Skulptur nicht mehr wahrnehmen könne Projekte im Transfer- – wurden bereits Themen und Maßnahmen angespro- öffentlichen Raum 760.537 € 100,00% 70 aufwendungen 13% Einzelprojekte chen, die sich im aktuellen Zwischennutzungskonzept 19% davon für den Ebertplatz 2018 bis 2020 wiederfinden. Institutionelle 332.500 € 43,72% 6 Förderung Das Zwischennutzungskonzept wurde ab Ende 2017 Festivals Kunsträume Projekt- 428.037 € 56,28% 64 ämterübergreifend mit vielen Akteuren der freien Szene 33% 10% förderung und der Stadtgesellschaft erarbeitet. Das Kulturamt war davon daran intensiv beteiligt ebenso wie an dem Vorhaben, die Wiederinbetriebnahme der wasserkinetischen Skulptur Bildende Kunst, Neue Medien, Atelierförderung Festbetrags- 63 fnanzierung von Wolfgang Göddertz entscheidend voranzutreiben. Aufenthaltsqualität beitrugen und eine erste öffent- liche Gesprächsplattform für Anwohner vor Ort Das Kulturamt konnte mit städtischer Förderung Die vom Kulturamt geförderte Broschüre „Kunst Basis anboten. schon im Frühsommer 2017 eine ganze Reihe von Ebertplatz“, die parallel zum Festival im Juni 2017 – Großen Zuspruch fand auch die Installation einer künstlerischen Projekten am Ebertplatz unterstützen, erschienen ist, dokumentierte erstmals die lange Ge- alten Bushaltestelle mitsamt Musik-Kompilation die sich zum Ziel gesetzt hatten, an der alternativen schichte des ‚Kunstortes Ebertplatz‘ und diente im („St. Open/The Unfinished Stop“) der Künstler Tho- Wahrnehmung des innerstädtischen Platzes mitzuarbei- Herbst 2017 – als die Debatte über die Zukunft des Plat- mas Garvie und Selma Gültoprak im anliegenden ten: So das Festival „Kunst Basis Ebertplatz“ der Künst- zes vehementer wurde – als wichtige Gesprächsgrund- Theodor-Heuss-Park. lerin Stefanie Klingemann, das in Kooperation mit den lage und zugleich als Ideengeber. – Ebenso erfreulich verlief die temporäre Neugestal- freien Kunsträumen (Brunnen e.V.) und Grischa Göd- tung des Yitzhak-Rabin-Platzes durch „Atelier le bal- dertz, dem Sohn des verstorbenen Brunnen-Künstlers Weitere Beispiele dafür, wie mit künstlerischen Aktio- to“, die zwar nicht aus dem Budget des Kulturamts Wolfgang Göddertz, realisiert wurde. nen der öffentliche Raum gestaltet und positiv verän- finanziert, aber vom Kulturamt inhaltlich begleitet dert werden können, waren 2017: wurde. Federführend war hier das Stadtraumma- Mit künstlerischen Mitteln – insbesondere der Boden- nagement des Baudezernates. arbeit von Tim Cierpiszewski, den drei Fahnenmasten – Die vom Urban Art Festival „CityLeaks“ auf dem beschriftet mit „Unort“, „Denkmal“ und „Kunst Basis“, Ebertplatz installierten temporären Bauten (siehe Insgesamt schaut das Kulturamt also auf ein Jahr zurück, welche ein neuartiges ‚Entrée‘ zum Ebertplatz auf Fahr- Schwerpunktförderung 2017), die entscheidend zur in dem die Unterstützung und ämterübergreifende
Kulturamt Seite 9 Geschäftsbericht 2017 Bildende Kunst, Neue Medien, Atelierförderung Festival KUNST BASIS EBERTPLATZ, künstlerische Arbeiten und Interventionen von T. Cierpiszewski, G. Göddertz, C. Hasucha, S. Klingemann, 2017 Fotos: Martin Plüddemann, Stefanie Klingemann (o.r.)
Kulturamt Seite 10 Geschäftsbericht 2017 Zusammenarbeit zugunsten von temporärer Kunst im mer-Stipendium für Medienkunst erhielt Şirin Şimşek. vom Kulturamt und beraten von einer Jury beste- öffentlichen Raum intensiviert wurde. Ihre Ausstellungen, die traditionellerweise in der arto- hend aus: Astrid Bardenheuer (Leiterin der artothek thek präsentiert werden, fanden ein großes Publikum. der Stadt Köln), Gérard A. Goodrow (freier Kurator, Dies macht auch die Auflistung der finanziellen Zuwen- u.a. Initiator des ehemaligen Segments Hidden Trea- dungen im Anhang des Geschäftsberichtes deutlich: Ein Blick auf die Zahlen des Geschäftsberichtes zeigt, sures auf der Art Cologne), Rita Kersting (Co-Direk- Das Kulturamt hat 2017 die Kunstaktionen am Ebert- dass auch die allgemeine und altersunabhängige Förde- torin Museum Ludwig), Nadine Müseler (Kulturamt platz mit rund 58.000 Euro gefördert und weitere rung von Einzelkünstler_innen nochmals gestiegen ist. der Stadt Köln) und Dietmar Schneider (Herausgeber Kunstprojekte im öffentlichen Raum von Köln mit Dies kommt auch der Forderung der Künstlerschaft im Kölner Skizzen). 54.000 Euro. jüngsten Szenebericht vom 6. März 2018 im Ausschuss Kunst und Kultur entgegen, die 18 Stipendien pro Jahr – 2017 war ein bewegtes Jahr in den deutsch-türki- Ferner sind die Zuschüsse für die freien Kunsträume in für Künstler_innen jeden Alters in Höhe von 5.000 Euro schen Beziehungen. In diesem Zusammenhang Köln um knapp 30.000 Euro gestiegen und der vom anregen. Es kann diesem Wunsch in gewissem Maße galt es den 20. Geburtstag der Städtepartnerschaft Kulturamt angeregte Verbund der freien Kunsträume bereits heute entsprochen werden, allerdings nur, wenn Köln-Istanbul gebührend zu feiern. Das Kulturamt und Initiativen „AIC – Art Initiatives Cologne“ erhält seit mit dem Projektförderantrag beim Kulturamt auch eine schlug vor, ein Ausstellungs-, Gesprächs- und Lese- 2017 als „Interessensvertretung“ eine jährliche Summe Präsentation der Ergebnisse für die Kölner Öffentlichkeit programm mit den rund 20 städtischen „Atelier- von 20.000 Euro. Die 2016 eingeführte Erhöhung der gewährleistet wird. Galata“-Stipendiat_innen, den Künstler_innen und Bildende Kunst, Neue Medien, Atelierförderung Künstlerhonorare bei geförderten Projekten und die Autor_innen der Jahre 2009 bis 2017, zu organisie- Erhöhung der allgemeinen Projektförderung standen Mit den nachfolgenden drei Veranstaltungsformaten ren. Eine Gelegenheit, auch Gäste aus der Istanbuler 2017 im Vordergrund. Eine Ausnahme bildete die „Pho- und Maßnahmen konnte das Kulturamt weitere Anre- Kulturszene nach Köln einzuladen und mit ihnen toszene“, die aus der Projektförderung eine Aufsto- gungen aus der Szene aufnehmen, bündeln und in kon- über die aktuelle Situation zu sprechen. Das Pro - ckung von jährlich 20.000 Euro zur strukturellen Stär- krete Projekte überführen: gramm „Aufwachen in Istanbul. Kölner Künstler- kung erhalten hat und sich nun der Herausforderung Innen am Bosporus 2009–2017 “ erfreute sich eines stellt, parallel zur Photokina jährlich stattzufinden und – Köln fehlt seit vielen Jahren eine große Ausstel- Publikums von rund 1.500 Besucher_innen und bot im Rahmen ihres Residenzprogramms „Artist meets Ar- lungshalle für Künstler_innen, die nach Jahrzehnten viel Zeit für Informations- und Erfahrungsaustausch. chive“ eine feste Zusammenarbeit mit fünf städtischen künstlerischer Tätigkeit bereits über ein umfangrei- Museen und der Fotografischen Sammlung/SK-Stiftung ches Œuvre verfügen. Dies hat zur Folge, dass erfah- Zur Bewerbungsfrist für das „Atelier Galata Stipendium Kultur einzugehen. rene und interessante Künstler_innen höheren Alters 2018“ stieg dann die Anzahl der Einsendungen wieder in Köln kaum öffentlich wahrgenommen werden. deutlich an, und es formierte sich der Wunsch, aus dem Im Bereich der individuellen Künstlerförderung wur- Mit der Ausstellungsreihe „Update Cologne“ gibt es einseitigen Austausch möglichst bald einen beidseitigen den in 2017 wieder die jährlichen Förderstipendien der nun zumindest einmal pro Jahr die Möglichkeit, in zu machen. Stadt Köln für junge Kunstschaffende unter 35 Jahren den repräsentativen Räumen der Horbach-Stiftung vergeben. Das Friedrich-Vordemberge-Stipendium für auf 130 Quadratmetern auszustellen. Kuratiert wird Der Erhalt und Bedarf von günstigem Atelierraum für Bildende Kunst ging an René Kemp, das Chargeshei- die Ausstellungsreihe von Birgit Laskowski, gefördert Kölner Künstler_innen ist ein zunehmend virulentes
Kulturamt Seite 11 Geschäftsbericht 2017 Thema, angesichts von Gentrifizierung und zahlreichen fünf Jahre anmieten. Die verbleibenden neun Künst- onsbericht des Kulturamtes aufgeschlüsselt werden, innerstädtischen Entwicklungs- und Neubaugebieten. ler_innen haben die Aussicht, baldmöglichst ein freies finanzierte das Kulturamt mit insgesamt 12.946 Euro oder freiwerdendes und in der städtischen Datenbank weitere neun Mietzuschüsse für Ateliers, die in 2019 Um den Bedarf an Atelierraum konkreter definieren und (www.stadt-koeln.de/atelierdatenbank) verzeichnetes neu ausgeschrieben werden. Seit 2016 erscheinen auch Strategien für die Zukunft entwickeln und budgetieren Atelier für zunächst fünf Jahre zu beziehen. die Mietzuschüsse in Höhe von 44.448 Euro, mit denen zu können, hat das Kulturamt eine online-Atelierum- 44 Künstlerateliers im „Quartier am Hafen“ ganzjährig frage initiiert. Bis Januar 2018 lief die Umfrage, an der Ergänzend zu der Unterstützung von Atelierräumen in subventioniert werden, in der Finanzübersicht des Refe- erfreulicherweise 465 Künstler_innen aus Köln teilge- Höhe von ca. 230.000 Euro, die jährlich im Subventi- rates. nommen haben. In konkreter Planung befindet sich zurzeit bereits die Förderung von zehn neuen Wohnateliers auf dem ehe- maligen Clouth-Gelände und die Weiterentwicklung des Modells eines inklusiven Künstlerhauses „X-SÜD“, das als Projekt von Künstler_innen mit den Leiter_innen des KAT 18 und der Berliner Architektengruppe raum- Bildende Kunst, Neue Medien, Atelierförderung laborberlin konzipiert wurde. Ein wichtiges Thema für die „Stadt der Zukunft“, die im Sinne der UN-Behinder- tenrechtskonvention, außerhalb von Werkstätten für behinderte Menschen auch professionelle Arbeitsbe- dingungen im Bereich der Bildenden Kunst für Künst- ler_innen mit und ohne Behinderung entstehen lassen soll. Das Raummodell von X-SÜD möchte eine starke gemeinsame Vision von so einem zukünftigen Ort er- zeugen, nicht nur für den angedachten Standort in der Kölner Parkstadt Süd. Im Bereich der laufenden Atelierförderung wurden 2017 vom städtischen Atelierbeirat weitere 15 Künst- ler_innen aus einer Anzahl von insgesamt 30 einge- reichten Bewerbungen ausgewählt. Sechs dieser aus- gewählten Künstler_innen können ihr seit fünf Jahren Rosanna D’Ortona, Nico Randel, Bärbel Lange, Claudia Hoffmann, Jutta Pöstges (v.l.n.r.), Parkstadt Süd, bereits angemietetes städtisches Atelier für weitere Modell des inklusiven Künstlerhauses X-SÜD, 2017 Foto: X-SÜD/ Britt Schilling
Kulturamt Seite 12 Geschäftsbericht 2017 Literatur Projektförderung Literatur Einzellesungen 11% Referentin: Nadine Müseler altersunabhängige Autorenstipendien pro Jahr durch einen Ratsbeschluss auf den Weg gebracht. Die Stipen- Lesereihen 15% Istzahlen Prozentualer Anzahl dien werden vom Literaturhaus Köln ab 2018 ausge- Budget 2017 Anteil Förderungen schrieben und betreut. Sie sind eine erste Maßnahme Transfer- des „Leitprojektes zur Stärkung der Freien Szene als 281.396 € 100,00% 45 aufwendungen Akteur der Stadtgesellschaft“. Autorenförderung davon Leseförderung 29% 26% Institutionelle 100.000 € 35,54% 1 Durch die finanziellen Zusetzungen von insgesamt Förderung 60.000 Euro konnte 2017 der renommierte Heinrich-Böll- Projekt- 181.396 € 64,46% 44 Preis der Stadt Köln um 10.000 Euro aufgestockt werden. Jubiläum förderung 100 Jahre Böll 2017 entschied sich die Jury für den bulgarisch-stämmi- 14% davon gen, als Kind aus seiner Heimat geflohenen Ilija Trojanow, Festivals 5% Festbetrags- der „wie kaum ein anderer hiesiger Schriftsteller das poli- 40 fnanzierung tische Engagement von Heinrich Böll so konsequent und literarisch ambitioniert fortsetzt“ (Jurybegründung). Die Eine Brücke zwischen Schulen, Schreibenden aus Köln Es kann wieder von einer grundlegenden Neuerung im Preisverleihung fand am 24. November im Historischen und dem Rheinland schlägt mit Erfolg das geförderte Bereich der Literaturförderung berichtet werden: Seit Rathaus statt. Bei der nachfolgenden Jubiläumsveranstal- „Heimspiel“ von Ute Wegmann. Eine Schnittstelle, an Herbst 2017 gibt es einen Schreibraum für Autor_innen tung präsentierten drei ehemalige Böll-Preisträger – Jür- der das Kulturamt und auch die Szene weiteres Hand- sowie professionell Schreibende in Köln. Er liegt im Pan- gen Becker, Marcel Beyer und Eva Menasse – ihre Gedan- lungspotential sehen, denn die Stadt Köln beheimatet taleonsviertel, erstreckt sich auf rund 200 Quadratme- ken zu Person und Werk des Kölner Nobelpreisträgers im zahlreiche sehr aktive Kinder- und Jugendbuchautor_in- tern und ist bundesweit der zweite Produktionsort die- Rahmen von „100 Jahre Böll. Im Geiste Bölls“. nen. ser Art für Literaturschaffende. Er wurde vom Kulturamt mit einer Anschubfinanzierung von 17.500 Euro geför- Die Autorenförderung stand auch im Fokus der Ver- 2017 hat das Junge Literaturhaus Köln sein zehnjähriges dert und soll ab 2018 jährlich 25.000 Euro erhalten. Zur anstaltungsformate „Kölner Schmiede“ und „Litera- Jubiläum gefeiert und erlebte prompt einen sehr erfreu- konzeptionellen Ausrichtung und zum Erfahrungsaus- turatelier“, die mit städtischen Geldern 2017 unter- lichen Besucherzuwachs von nahezu 30 Prozent. tausch mit dem Hamburger ‚writers’ room‘ hatte das stützt wurden. Künftig wird der „Kölner Schreibraum“ Fachreferat beigetragen. ebenfalls Werkstattgespräche, Workshops und eine Besonders erfreulich ist zudem, dass die verschiede- Literatur Veranstaltung im Veedel anbieten. So kann die Kölner nen Akteure der freien Literaturszene im Nachgang Mit dem Ziel einer verstärkten Autoren- und Produkti- Öffentlichkeit noch stärker an dem Schaffensprozess der ersten Runden Tische zur Fortführung der Kölner onsförderung hat das Kulturamt Ende 2017 auch zwei der Autor_innen teilhaben. Kulturentwicklungsplanung 2017 innerhalb kürzester
Kulturamt Seite 13 Geschäftsbericht 2017 Zeit gemeinsame Positionen und eine ganze Reihe von „Kurt-Hackenberg-Preis“ ausgezeichnet wurde. Das ausgezeichnet, der anlässlich der städtischen Stipendi- Ideen entwickelt haben. Eine Dynamik, die anhält und interdisziplinäre Format, das vom Autor Marco Hasen- aten-Ausstellung „Aufwachen in Istanbul. Kölner Künst- 2018 sicherlich eine legitimierte Interessensvertretung kopf in Kooperation mit Theatermachern als „theatrale lerInnen am Bosporus 2009 – 2017“ bereits im Herbst hervorbringen wird, in der sich sowohl die Autor_innen Stadtteilerkundung“ erarbeitet wurde, erfuhr Beratung seine Arbeitsergebnisse in einem Prosa-Gedichtband als auch Veranstalter sowie weitere Strukturen der Lite- und Förderung vom Kulturamt. Ein Plädoyer für mehr präsentieren konnte. raturszene wiederfinden werden. Eine aussichtsreiche Mut zum ‚Experiment‘ und auch dafür, mit Literatur Initiative, die ohne das Engagement des Literaturhauses neue Formate für den öffentlichen Raum zu entwickeln. Alles in allem war 2017 also ein Jahr, in dem neue For- Köln nicht denkbar wäre. mate und Initiativen unterstützt sowie die Vernetzung Vielversprechende Ansätze verfolgten 2017 auch die vorangetrieben wurden, die den Literaturstandort Köln Im Förderbereich der „Lesereihen“ gab es 2017 eine gro- neuen interdisziplinären Festivalformate „Auftakt“ für für Schreibende und Absolventen der neuen Master- ße Kontinuität. Hier wurden die meisten Veranstaltun- szenische Lesungen und das Lyrikfestival „Satelliten“. studiengänge der KHM und Universität zu Köln noch gen von 2016 erneut gefördert, so: „Literatur zur Zeit“, interessanter machen dürfte. Ein Manko bleibt eine öf- „Land in Sicht“, die Jahresprogramme der „Literarischen Abschließend sei noch auf das Förderstipendium der fentlichkeitswirksame Großveranstaltung, die der freien Gesellschaft“, des „Lew Kopelew Forum“ und der „Lite- Stadt Köln für junge Autor_innen unter 35 Jahren hin- Szene von Köln – abseits der jährlichen und sehr erfolg- rarische Salon“, ferner der „Literaturklub“ – diesmal mit gewiesen, das 2017 an Yannic Federer ging. Mit dem reichen lit.COLOGNE – mehr Sichtbarkeit verleihen und Lyrik aus München und Griechenland. „Atelier Galata“ Stipendium wurde Bastian Schneider ein neues Publikum zuführen würde. In diesem Zusammenhang sei auch die Fortsetzung der Komplettlesung von „Don Quijote“ in der Lengfeld’schen Buchhandlung erwähnt, eines ungewöhnlichen Forma- tes, das sich aber eines zahlreichen und steten Publikums erfreut. Für ihre Qualität und die Vermittlungsarbeit wur- de die Buchhandlung 2017 mit dem „Deutschen Buch- handelspreis“ ausgezeichnet. Ein Jahr, in dem Hildegund Laaff von der Buchhandlung zusammen mit der Kölner Literaturszene und dem Kulturamt im Literaturhaus noch einen weiteren Anlass zu feiern hatte: ihr 60-jähriges Jubiläum als Buchhändlerin in Köln. Eine sehr erfreuliche Anerkennung erfuhr auch das Literatur Projekt „Caput VIII, Heine in Müllem“, das im Rahmen Verleihung Heinrich-Böll-Preis, Oberbürgermeisterin Henriette Reker 100 Jahre Böll – Im Geiste Bölls, Autor Marcel Beyer, 2017 des Kölner Tanz- und Theaterpreises 2017 mit dem und Ilija Trojanow, 2017 Foto: Dörthe Boxberg Foto: Dörthe Boxberg
Kulturamt Seite 14 Geschäftsbericht 2017 Musik Projektförderung Musik Referent: Dr. Hermann-Christoph Müller gne Music Week“ und „Night of Surprise“. Die zweite Musikgenre- übergreifend im Bereich der improvisierten Musik mit 50.000 Euro Kompositionen Alte Musik 10% 18% Istzahlen Prozentualer Anzahl institutionell geförderte Spielstätte LOFT führte in 2017 11% Budget 2017 Anteil Förderungen insgesamt 204 Konzertveranstaltungen durch und wur- Transfer- de für ihr herausragendes Programm und die Förderung 960.188 € 100,00% 74 aufwendungen des künstlerischen Nachwuchses mit dem Spielstätten- Elektronische Musik/ Neue Musik davon programmpreis NRW ausgezeichnet. Klangkunst 20% 18% Institutionelle 589.100 € 61,35% 7 Förderung Durch einen zusätzlichen Projektkostenzuschuss konnte Projekt- 371.088 € 38,65% 67 das ZAMUS – Zentrum für Alte Musik Köln sein Pro- Jazz/improvisierte Musik förderung grammangebot um die Konzertreihe „Zamus unlimi- 23% davon ted“ erweitern. Wie schon in den Vorjahren wurde das Festbetrags- „Kölner Fest für Alte Musik“ auch in 2017 bei steigenden 61 fnanzierung Besucherzahlen erfolgreich durchgeführt. Unter dem Thursday“, die Vortragsreihe „ChezOn“, das Festival Motto „Greatest Hits“ standen bekannte und beliebte „Taste“ in der Projektgalerie „Labor“ am Ebertplatz, Die wesentliche Strukturmaßnahme in 2017 war der Musikstücke auf dem Programm, unter anderem aus „Klank en Beeld“ mit dem niederländischen Duo Erik Ausbau des Stadtgartens zum Zentrum für Jazz und ak- der mittelalterlichen Liedersammlung „Carmina Bura- Bosgraaf und Izhar Elias sowie die Klangkunstreihe tuelle Musik. Hierzu wurde der Betriebskostenzuschuss na“ über Barock-Klassiker wie „Die Vier Jahreszeiten“ „Brückenmusik“ mit dem englischen Turner Prize Träger gemeinsam mit dem Land NRW auf 400.000 Euro auf- bis zur romantischen Programmmusik „Bilder einer Jeremy Deller. Ein sehr effektives Instrument sind die gestockt. Mit den zusätzlichen Mitteln konnten zwei Ausstellung“. Wegen des überragenden Erfolgs wurde Mikrostipendien, mit denen ON – Neue Musik Köln zahl- Stellen für einen künstlerischen und einen kaufmän- das interaktive Musiktheaterstück „Fugit“ mit der kata- reiche, sich kurzfristig ergebende Projekte ermöglichen nischen Geschäftsführer eingerichtet werden, zudem lanischen Gruppe Kamchatka unter Leitung von Adrian konnte. In der Folge des Projekts „Kurzwelle – Forum wurden die Künstlerhonorare gemäß der Empfehlung Schvartzstein aus dem Vorjahr wieder aufgenommen junge Komponisten und Ensembles“ wurde zur Förde- der Union Deutscher Jazzmusiker auf 250 Euro ange- und konnte zudem als ZAMUS-Produktion mit Beteili- rung und Unterstützung des künstlerischen Nachwuch- hoben, die Internetseite und Programmflyer graphisch gung Kölner Künstler_innen beim renommierten „Fes- ses die CD „Kurzwelle“ produziert, auf der Werke der neugestaltet, eine zusätzliche neue Konzertreihe mit tival Oude Muziek“ in Utrecht gezeigt werden. Bernd Alois Zimmermann-Stipendiaten Francisco C. dem Musikerkollektiv „Impakt“ eingerichtet sowie die Goldschmidt, Matthias Krüger und Elnaz Seyedi gespielt internationale Zusammenarbeit mit der Spielstätte Bei gleichem Betriebskostenzuschuss wie im Vorjahr vom Kölner Ensemble hand werk zu hören sind. Durch Musik Porgy & Bess in Wien initiiert. Weitere Programm- führte ON – Neue Musik Köln insgesamt 80 Veran- einen zusätzlichen Projektkostenzuschuss konnten zu- schwerpunkte waren die Festivals „Winterjazz“, „Colo- staltungen durch, darunter die Konzertreihe „Guitar dem fünf neue Werke in Auftrag gegeben werden, die
Kulturamt Seite 15 Geschäftsbericht 2017 anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von ON – Neue Musik Köln in 2018 uraufgeführt werden. Die Förderung im Bereich elektronische Musik und Klangkunst wurde in 2017 weiter intensiviert. Neben der „reiheM“ für Gegenwartsmusik, Elektronik und neue Medien, die zu gleichen Teilen vom Land NRW und der Stadt Köln gefördert wird, wurden weite- re Einzelprojekte wie „Soundwaves“ und „Eniac Girls“ sowie die neu entstandene Reihe „LTK4 – Klangbasierte Künste“ im Lutherturm gefördert. Ebenfalls intensiviert werden konnte die Unterstützung des Komponistennachwuchses, die Fördersumme hat sich in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Durch einen Druckkos- tenzuschuss konnte zudem die im renommierten Musikverlag Breitkopf & Härtl erschei- nende Notenausgabe „Kölner Bratschenbuch“ mit neuen Stücken von jungen Kölner Komponist_innen ermöglicht werden. Ein erheblicher Teil der Projektmittel wurde in 2017, wie schon in den Vorjahren, zur Sicherung der zum Teil seit Jahrzehnten bestehenden Festivals und Konzertreihen auf- gewendet. Neu hinzugekommen sind die Reihen „Stimmungen“ und „Impakt x King Georg“ (jeweils Jazz/improvisierte Musik). Darüber hinaus konnten punktuell Schwer- punkte auf innovative Konzertformate wie „Out of the Box“ des Cölner Barockorches- ters (Alte Musik), „Supernova“ der Gruppe Interstellar 227 und „Kafka-Fragmente“ von Anna Neubert (jeweils Neue Musik) gesetzt werden. Im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters wurden mit „This is not a Swan Song“ des Künstlerduos Sledziecki/Wör- le, „Der Hungerkünstler“ mit dem Ensemble hand werk und „Geister fotografieren“ mit dem Ensemble Kammerelektronik (siehe Foto) drei herausragende Produktionen geför- dert. Wie in den Jahren zuvor hat die Stadt auch in 2017 zwei Förderstipendien im Bereich Musik vergeben. Das Bernd Alois Zimmermann-Stipendium ging an die aus dem Iran stammende Komponistin Elnaz Seyedi, die durch ihr kompositorisches Schaffen den Dialog zwischen Menschen und verschiedenen Kunstformen initiiert. Das Horst und Gretl Will-Stipendium erhielt der aus der Schweiz stammende Schlagzeuger Dominik Musik Mahnig, der als Bandleader und Sidemann in zahlreichen Projekten tätig ist und dessen Carolina Martins, Kammerelektronik, Alte Feuerwache, Geister fotografieren, 2017 Spielweise vom betont rhythmischen Beat bis zur feingliedrigen Geräuschcollage reicht. Foto: Rebecca ter Braak
Kulturamt Seite 16 Geschäftsbericht 2017 Theater Projektförderung Theater Projekte Gastspiel und Abspiel Referentin: Gisela Deckart Für die Maßnahmen wurden zusätzliche Mittel des LVR 5% Sonstige Förderung 31% akquiriert. Istzahlen Prozentualer Anzahl Budget 2017 Anteil Förderungen Spürbar positive Wirkung erzielte die erstmalige Aus- Transfer- schreibung einer mehrjährigen Projektförderung im 2.408.068 € 100,00% 81 aufwendungen Theater, die den etablierten, langjährig produzierenden Produktionen Theater 25% Mehrjährige davon und qualitativ herausragenden Kölner Gruppen zur Ver- Förderung 25% Institutionelle 1.596.900 € 66,31% 13 fügung gestellt werden konnte. Mit Unterstützung des Förderung Theaterbeirats wurden acht Gruppen für dieses Förder- Projekt- 811.168 € 33,69% 68 instrument ausgewählt, das mit einer Jahresförderung förderung von 25.000 Euro ausgestattet ist und den Künstler_in- Produktionen Kinder- davon nen größere Freiheiten bei der Aufteilung auf verschie- und Jugendtheater 14% Festbetrags- dene Projektarten einräumt. Die damit erzielte positive 42 fnanzierung Resonanz legt es nahe, dieses Förderinstrument in den Folgejahren weiter auszubauen. Räumen. Dies ist z.T. der Bildung neuer Fördertöpfe im Nach der Verabschiedung des aktualisierten Theaterför- Zuge der allgemeinen Aufstockung der Kulturamtsmit- derkonzeptes im Dezember 2016, stand das Förderjahr Nicht zu überhören im Förderjahr 2017 waren die De- tel geschuldet, es entspricht jedoch auch einem allge- 2017 ganz im Zeichen der Umsetzung neuer Förderin- batten über eine gerechtere Honorierung der künst- meinen Trend vermehrt interdisziplinär, interkulturell strumente und anderer Empfehlungen des Konzeptes. lerischen Arbeit, die Eingang in die Förderpraxis des oder partizipativ zu arbeiten und auf diese Weise die Kulturamtes finden müsse. Als Grundlage der Diskussion von Diversität geprägte moderne Stadtgesellschaft zum Flankiert wurde diese Aufgabe erfreulicherweise durch dienten in erster Linie die Empfehlungen des Bundesver- Thema zu machen. Besondere Bedeutung kommt dabei einen deutlich spürbaren Mittelzuwachs für die freie bandes Darstellende Kunst, denen sich das Kulturamt dem Wunsch vieler Künstler_innen zu, verstärkt den Kulturszene, von dem auch die Bereiche Theater und grundsätzlich anschloss und die inzwischen mit empfeh- öffentlichen Raum zu bespielen, um möglichst viele un- Tanz profitierten. Die Mittelaufstockung im Theater lendem Charakter in den Bewilligungsbescheiden und terschiedliche Menschen zu erreichen und den Umgang kam sowohl den institutionellen Förderungen, als auch Merkblättern des Kulturamtes kommuniziert werden. mit öffentlichen Flächen, vernachlässigten Orten und den Projektförderungen und der Infrastrukturverbes- gesellschaftlich relevanten Themen kritisch zu beglei- serung freier Spielstätten zugute. Der stärkste Akzent Die jährlichen Projektförderungen kennzeichnete eine ten. Gerade die Unterstützung von künstlerischer Arbeit Theater im letztgenannten Bereich floss in die Ertüchtigung der deutliche Ausdifferenzierung bei der Themenwahl, im öffentlichen Raum, die auch in anderen Sparten Orangerie, die nach einer Instandsetzung des Daches den verwendeten Arbeitsweisen und der Platzierung vermehrt sichtbar wird, könnte eine wichtige Zukunfts- und der Heizung nun ganzjährig bespielt werden kann. freier Projekte in theateruntypischen, bzw. öffentlichen aufgabe der Verwaltung darstellen, da alles öffentliche
Kulturamt Seite 17 Geschäftsbericht 2017 Arbeiten oft von starken Restriktionen begleitet wird. Arbeit des Theaters der Keller und der Orangerie, die Theaterförderung in Zukunft deutlich größere Bedeu- Im Kontext der intensiveren Bespielung des öffentlichen sich zu einem der wichtigsten Orte für Gruppen ohne tung zu. Raumes steht auch die Förderung des „atelier mobile“ eigene Spielstätte entwickelt hat. einer mobilen Spielstätte, deren Zentrum ein altertüm- Der Erhalt des einzigen interkulturellen Theaters in Köln, licher LKW ist, und der bereits nach seiner Fertigstellung Das interdisziplinär arbeitende „Zentralwerk der schö- der „ Bühne der Kulturen“, ist leider trotz intensiver an den verschiedensten Orten, besonders aber im Zu- nen Künste“ erhält ab 2017 eine institutionelle Förde- Bemühungen der Verwaltung nicht gelungen. Jedoch sammenhang mit Theaterfestivals wie z.B. „Urbäng!“, rung aus allgemeinen Kulturamtsmitteln und wird nicht hat sich das Theater nicht komplett aufgelöst, sondern zum Einsatz gekommen ist. mehr im Theaterreferat geführt. setzt seinen Spielplan an verschiedenen Orten fort und bemüht sich intensiv darum, wieder eigene Räume zu Die institutionellen Förderungen in Form von Konzep- Mit drei institutionell geförderten Kinder- und Jugend- erhalten. tionsförderung wurden fast unverändert fortgesetzt. theaterhäusern und einem Finanzvolumen von Abweichungen zum Vorjahr in den Fördersummen für 529.600 Euro, steht für die Arbeit der Kinder und Ju- Im Bereich der sonstigen Förderungen konnten dank einige Theater ergaben sich durch besondere Akzent- gendtheaterbühnen ca. ein Drittel des Gesamtbudgets der Mittelaufstockung erstmalig zwei Spielstätten, die setzungen des Theaterbeirats, die durch die Anhebung der institutionellen Theaterförderung zur Verfügung. keine Konzeptionsförderung erhalten, die jedoch für di- der Mittel möglich geworden war. Dieser honorierte Mit Blick auf die demografische Entwicklung der Stadt verse geförderte Gruppen wichtige Infrastruktur bereit- die experimentelle Arbeit der Lables DRAMA Köln und und die zu erwartende ansteigende Zahl von Kindern halten, durch Mietkostenzuschüsse entsprechend der Freihandelszone durch Erhöhungen ebenso wie die gute und Jugendlichen kommt gerade diesem Bereich der Empfehlung im Theaterförderkonzept gestützt werden. Theater Comedia Theater, Das doppelte Lottchen, 2017 Foto: MEYER ORIGINALS Theater der Keller, BILQISS, 2017 Foto: MEYER ORIGINALS
Kulturamt Seite 18 Geschäftsbericht 2017 Tanz Projektförderung Tanz Residenz- förderungen Referentin: Gisela Deckart Kölner Tanzschaffenden die Produktion eigener Arbei- 21% ten in größerem Maßstab als unter den sonst üblichen Istzahlen Prozentualer Anzahl Bedingungen zu ermöglichen oder auch Kooperationen Budget 2017 Anteil Förderungen mit internationalen Partnern in Köln umsetzen zu kön- Transfer- Tanzproduktionen 708.572 € 100,00% 49 nen. Die Ausstattung der Maßnahme mit 100.000 Euro 44% aufwendungen ermöglichte die Verwirklichung von zwei Projekten Köl- Mehrjährige Förderungen davon ner Künstler_innen in der Interimsspielstätte der Köl- 13% Institutionelle 251.400 € 35,48% 5 ner Oper im Staatenhaus. Aus vierzehn Bewerbungen Förderung wählte die Jury die Produktionen „Bronze by Gold“ von Projekt- 457.172 € 64,52% 44 Mouvoir/Stephanie Thiersch und „Relics“ von incompa- Großproduktionen förderung 22% ny/Emanuele Soavi aus, die beide mit gutem Zuspruch davon von Publikum und Presse angenommen worden sind. Festbetrags- Aufgrund der positiven Resonanz auf dieses Projekt ha- 30 fnanzierung ben sich Kulturamt und die Intendantin der Oper bereits Insgesamt ist der Erfolg der Kölner Künstler_innen so- über die Fortsetzung des Projektes verständigt. wohl bei Tanz NRW als auch im Bereich des nationalen Besonders die Sparte Tanz konnte in 2017 von der An- und internationalen Gastspiels sehr erfreulich, ebenso hebung der Kulturamtsmittel profitieren. Insgesamt Neben den herausragenden Produktionen, die in Ko- wie ihre Resonanz beim Kölner Publikum. Ein wichtiger flossen 200.000 Euro zusätzlich in den Bereich. Die Mit- operation mit der Oper entstanden, gehörte auch das Grund für den Erfolg dürfte auch in der sich sichtbar tel kamen sowohl den institutionellen Förderungen, die biennale Tanzfestival „Tanz NRW“ in 2017 zu den High- weiterentwickelnden Infrastruktur liegen, die sich u.a. jeweils um 5.000 Euro aufgestockt wurden, als auch der lights der Sparte. Insgesamt sieben Gruppierungen aus in Förderinstrumenten wie der Residenzförderung aus- Förderung von Einzelprojekten sowie der strukturellen Köln erhielten dieses Mal die Gelegenheit, ihre Arbeiten drückt, aber auch dem individuellen Engagement ein- Unterstützung von Residenzen in den Spielstätten der in den acht beteiligten NRW-Städten zu zeigen, wobei zelner Protagonisten wie der TanzFaktur zu verdanken freien Szene zugute. insbesondere die im öffentlichen Raum stattfindende, ist, die inzwischen etwa 2.000 Quadratmeter Fläche für sehr publikumswirksame Uraufführung „FAT Facts“ von Probe und Aufführung zur Verfügung stellt. Erstmalig kooperierten Kulturverwaltung und Oper, um Angie Hiesl+Roland Kaiser hervorzuheben ist, ohne je- gemeinsam das Pilotprojekt „Freie Tanzproduktionen doch die Leistungen der übrigen Kölner Teilnehmer_in- Turnusgemäß war im Förderjahr 2017 über die mehr- in der Kölner Oper“ zu realisieren. Gemeinsames Ziel nen, die z.T. noch dem Nachwuchs zuzurechnen sind, zu jährigen Konzeptions- und Projektförderungen im Tanz war es, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für schmälern. ab Januar 2018 neu zu entscheiden, die herausragenden Tanz die Kölner Tanzschaffenden zu verbessern. Mit dem För- Choreograf_innen durch die verbesserte Planungssi- derinstrument war gleichzeitig der Wunsch verbunden, cherheit eine Weiterentwicklung in künstlerischer und
Kulturamt Seite 19 Geschäftsbericht 2017 struktureller Hinsicht ermöglichen sollen. bei „Tanzpakt“ Absichtserklärungen benö- Aufgrund der zugesetzten Mittel konnte der tigten, die über das Haushaltsjahr 2018 hin- höchstmögliche zu beantragende Zuschuss aus Gültigkeit besitzen mussten. Nachdem auch für die Konzeptionsförderung ab 2018 der Tanzbeirat aus acht Kölner Bewerbungen auf 35.000 Euro festgesetzt werden. Außer- drei Projekte für die Ko-Finanzierung durch dem wurde die Anzahl der zu bewilligenden die Stadt ausgewählt hatte, wurden diese Konzeptions- und mehrjährigen Projekt- durch den Kulturausschuss im Oktober 2017 förderungen um jeweils eine Bewerbung bestätigt, sodass jedes der ausgewählten aufgestockt. Projekte im Falle einer Zusage durch den Bund mit einer jährlichen Ko-Finanzierung Über die Auswahl der mit mehrjähriger För- von 20.000 Euro aus Köln rechnen konnte. derung auszuzeichnenden Künstler_innen Die Tanzpakt-Jury wählte Anfang 2018 die votierte der im September 2017 vom Kultur- Weiterentwicklung der Kompagnie Mou- ausschuss bestätigte neue Tanzbeirat. voir/Stephanie Thiersch für eine umfängli- che Tanzpaktförderung aus und bedachte Eine weitere Besonderheit im Förderjahr damit Köln als einzige NRW-Stadt mit der 2017 stellte das auf Bundesebene ausge- Bundesförderung, ein schönes Signal für den schriebene Förderinstrument „Tanzpakt hiesigen Tanzstandort. Stadt-Land-Bund“ mit einem Volumen von ca. 5,6 Mio Euro dar, das bei den Kölner Künstler_innen auf großes Interesse stieß. Als gemeinsame Initiative der Beauftragten für Kultur und Medien im Bund, der Länder und der Kommunen, machte es allerdings ein intensives Abstimmungsverfahren, insbesondere zwischen der Stadt und dem Land NRW notwendig, da eine der Fördervo- raussetzungen auf Bundesebene die Ko-Fi- nanzierung zu mindestens gleichen Teilen in Kommunen und Städten war. Dies stellte Oben: Julia Riera, Altes Pfandhaus, aufgrund der auf 36 Monate angelegten Pro- Mira6 Über Plastisches, 2017 Foto: MEYER ORIGINALS Tanz jektdauer eine zusätzliche Herausforderung Unten: Photini Melitiades, Barnes Crossing, dar, da die Kompanien für ihre Bewerbungen SoloDuo Festival, 2017 Foto: MEYER ORIGINALS
Kulturamt Seite 20 Geschäftsbericht 2017 Popkultur Projektförderung Popkultur Cologne Music Export 11% Referent: Till Kniola und dafür von der Kulturstaatsministerin Professor Monika Grütters mit dem APPLAUS ausgezeichnet. Ein Istzahlen Prozentualer Anzahl schöner Erfolg für den Popkultur-Standort Köln. Nicht Budget 2017 Anteil Förderungen verschwiegen werden darf, dass die vielfältige Kölner Transfer- Clublandschaft immer mal wieder in Gefahr gerät, Produktionen & 489.512 € 100,00% 76 Sonderprojekte aufwendungen Veranstaltungen/ wenn alteingesessene Spielstätten neuen Quartiersent- 17% Festivals/Nachwuchs davon wicklungen weichen müssen oder Zwischennutzungen 48% Institutionelle 200.000 € 40,86% 2 ohne Alternativen wegzufallen drohen. Hier stärkt das Förderung Proberäume/Clubs & Kulturamt die Clubs durch Förderung und aktive Wert- Spielstätten 20% Projekt- 289.512 € 59,14% 74 schätzung, damit sie in Veränderungsprozessen als förderung Kulturträger mit positiven Effekten für vielfältige Gesell- davon schaftsgruppen wahrgenommen werden können. Vernetzung/ Festbetrags- Marketing/Standort 71 4% fnanzierung Die Stärkung der künstlerischen Qualität und des Pop-Standortes Köln konnte vor allem mit der erstma- Vornehmliches Ziel des Kulturamts im Jahr 2017 war ligen Umsetzung der Förderschwerpunkte „Förderung CAN-Schlagzeugers Jaki Liebezeit im Rhenania gespielt die weitere Bearbeitung der drei Hauptziele der Popkul- von Produktionen und Sonderprojekten“ und „Cologne hat. Die Vinyl EP enthält Aufnahmen, an denen Jaki Lie- turförderung in Köln – die Stärkung der Rahmenbedin- Music Export“ vorangebracht werden. Die Unterstüt- bezeit noch beteiligt war und stellt damit ein schönes gungen und Strukturen, die Stärkung der künstlerischen zung von Künstler_innen bei wichtigen Schritten in Vermächtnis dieser großen Kölner Künstlerpersönlich- Qualität und die Stärkung des Popkultur-Standortes ihrem Entwicklungsprozess hat dazu beigetragen, keit dar. Ein anderes Beispiel ist die Förderung der Pro- Köln. Für den Bereich der Clubs und Spielstätten wurde die Sichtbarkeit Kölner Musiker_innen bundesweit zu duktion des zweiten Albums der Post Punk Gruppe HEY eine entsprechende Unterstützung bereits ab 2015 erhöhen und die Realisierung ambitionierter Projekte RUIN. Diese konnte aufgrund der Produktionsförderung erfolgreich eingeführt und ab 2017 nun federführend erst möglich zu machen. Aus der ersten Förderrunde ihren Sound mit Bläsern erweitern und eine außerge- durch die Stabstelle Medien und Internetwirtschaft seien hier beispielhaft zwei Projekte erwähnt, die pop- wöhnliche Covergestaltung in Prägedruck umsetzten. in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt umge- kulturell relevante und viel beachtete Produktionen Beide Veröffentlichungen tragen durch ihre Qualität setzt. Kölner Clubs konnten ihre Programmangebote hervorgebracht haben. Zum einen konnte aufgrund dazu bei, dass der Pop-Standort Köln auch überregional Popkultur verbessern und erweitern und für ihr Engagement auf der Förderung aus dem neuen Schwerpunkt eine Vinyl Aufmerksamkeit erlangt. Hinzu kommt, dass die eben- Bundesebene Anerkennung erlangen. Mit dem CBE – EP der Gruppe Drums Off Chaos veröffentlicht werden. falls in der Vergangenheit bei ihrer Produktion geförder- Club Bahnhof Ehrenfeld wurde erneut eine Kölner Spiel- Hierbei handelt es sich um das Schlagzeug-Ensemble, te Kölner Band WOMAN 2017 mit dem popNRW Preis in stätte in ihrer Kategorie zum Club des Jahres gewählt welches regelmäßig unter Mitwirkung des verstorbenen Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet wurde.
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