JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers

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JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
2013 / 2014
177. JAHRES-
BERICHT DER
EVANGELISCHEN
MITTELSCHULE
SCHIERS
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
EDITORIAL

Für ihre Mehrsprachigkeit wurden die Schweizerinnen
und Schweizer oft beneidet. In den letzten Jahren hat
unsere Vielsprachigkeit aber etwas an Besonderheit
verloren. Schuld daran dürfte die rapid vorgedrun-
gene Internationalisierung der Politik, Wirtschaft und
Kultur sein. Die Eigenschaft der Mehrsprachigkeit ist
heute zu einer regelrechten sozialen und beruflichen
Anforderung geworden, und zwar weltweit. Die allei-
nige Kenntnis der schweizerischen Landessprachen
reicht nicht mehr aus, um sich auf internationaler       Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich einen
Ebene auszuzeichnen, und wenn, dann höchstens in         spätestens auf Mittelschulstufe eingeführten Immer-
den an uns grenzenden Nationen.                          sionsunterricht klar befürworte. Es gibt keine bessere
                                                         Sprachlerntechnik als die praktische Vertiefung und
Englisch ist zur dominierenden Lingua franca gewor-      einen regelmässigen und breitgefächerten Gebrauch
den. Besonders die in jegliche Lebensbereiche einge-     der Sprache. Dank einer wenn auch nicht offiziellen,
flossene Informationstechnik und deren Anwendung         sondern selbstgestalteten «Immersion» bin ich heute
beruhen auf englischer Sprachterminologie. Englisch-     in der Lage, eine erst an der Mittelschule erlernte
kenntnisse werden somit unabdingbar im Lebenslauf        Fremdsprache nun fliessend als meine Hauptsprache
fast aller jüngeren Berufskandidaten vorausgesetzt.      zu pflegen, sogar in meinem doch sehr sprachlastigen
Diese Entwicklung wirkt sich natürlich direkt auf        Beruf.
unser Bildungssystem aus und betrifft in erster Linie
die Mittelschulen und deren Fachangebot. Eine wichtige   In meinem Fall war es zwar nicht Englisch, sondern
Herausforderung für alle beteiligten Akteure – die       zuerst Deutsch (als Auslandschülerin an der EMS)
Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft und die       und danach Italienisch (nach meiner postuniversitären
Schulleitungen – aber meiner Meinung nach auch           Migration ins Tessin), die ich vertiefen musste. Den-
eine für sie interessante Bereicherungsmöglichkeit.      noch ist es Englisch, welches mir glücklicherweise
                                                         in die Wiege gelegt wurde, das sich als mein sozialer
Wie soll man den Schülerinnen und Schülern die           und auch beruflicher Bonus entpuppt hat – dies selbst
gewünschten Englischkenntnisse vermitteln, um sie        im Rahmen einer streng inlandbezogenen rechtswis-
solide auf ihren anschliessenden universitären Werde-    senschaftlichen Ausbildung und Berufstätigkeit.
gang und auf ihren beruflichen Einstieg vorzuberei-
ten? Ist der bereits an vielen schweizerischen Mittel-   Kritiker der Immersionslehrmethode machen unter
schulen angebotene Immersionsunterricht Englisch/        anderem eine mangelnde Sprachperfektionierung
Deutsch tatsächlich der richtige Weg?                    der beiden Unterrichtssprachen geltend. Ich bin aber
                                                         überzeugt, dass eventuell auftretende sprachliche
Of course it is! «Immersion is when you learn without    Lücken einfach und kontinuierlich anhand eines par-
noticing it.»*                                           allelen Sprachunterrichts korrigierbar sind, von dem
                                                         man, trotz des Immersionslehrgangs, keinesfalls ab-
                                                         sehen darf.

                                                         Es sei gesagt: Angesichts der hohen Aufnahmefähig-
                                                         keit im jungen Alter eines Mittelschülers ist eine frühe
                                                         Sprachaneignung und regelmässige Anwendung
                                                         wichtiger und fruchtbringender als eine später harzige
                                                         und zudem vielleicht berufsbegleitende Neuerlernung
                                                         der Sprache.

                                                         Treten wir also dieser neuen Herausforderung mit
                                                         offenen Armen entgegen, im Interesse unserer Schü-
                                                         lerinnen und Schüler und deren Zukunft.

                                                         Kathrin Mecca-Butora, Altschierserin und Vorstandsmit-
                                                         glied der EMS

                                                         *Zitat aus der Broschüre zum Zürcher Immersionsprojekt:
                                                         http://www.2sprachen.ch/projekte-aktivitaeten/projekte-und-
                                                         aktivitaeten/projekte-aktivitaeten/immersion-zh_broschuere.pdf

                                                                                                                          3
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
INHALT

   Editorial, Kathrin Mecca-Butora                                            3
   Mit veränderten Anforderungen den Weg finden, Jürg Knaus                   6
   Veränderungen als Herausforderung annehmen, Christian Brosi                8

Steigerung der Ausbildungsqualität im Fach Englisch                          10
    Sprachaufenthalt Südengland Juli/August 2013, Roger Benz                 12
    Immersionsunterricht:
    History in English, View of a Bystander, Susanne Meier                   14
    History, Jacqueline Gassmann                                             14
    One Example of an Immersive History Lesson, Andres Werth                 15
    What some Students from Classes 5a and 5b think about
    Immersive History Lessons, Lea Bärtsch, Flavia Flepp, Lea Gafner,
   Stefan Hunger, Samina Molfetta, Jana Müller, Dario Theiler                16
   Zertifizierung – Probedurchlauf, Roger Benz                               17

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)                           18
    Erste Schritte für die ICT von morgen, Noah Hagger                       20
    First Lego League: Open European Championships, Christian Lonsky         21
    Unser Weg nach Pamplona, Andrina Däppen, Jonas Krause, Andri Bandli,
   Julian Paulus, Gianluca Camenisch                                         23
   iPad-Projekt – Auf dem Weg zum digitalen Rucksack, Vol. 2,
   Kurt Locher und Roger Benz                                                24

   Ausserirdische, Hans-Andrea Tarnutzer                                     26
   Erfolgreiche Partnerschaft mit der Fachstelle für Arbeitsintegration
   Werknetz des Roten Kreuzes Graubünden, Kathrin Mani                       28
   Das Berichtsjahr aus der Sicht des Vorstandes des Altschierser Vereins,
   Jean-Pierre Pfander                                                       29

Personelles
   Abschlussprüfungen und Preise                                             30
   Verabschiedungen                                                          33
   Nachruf zum Tod von Hans Peter Jaeger, Jürg Knaus                         35
   Jubiläen und Begrüssungen                                                 35

Verzeichnisse
   Schulverein                                                               36
   Vorstand und Kommissionen                                                 36
   Altschierser Verein                                                       37
   Personal                                                                  37
   Schülerinnen und Schüler                                                  39

Statistiken
   Herkunft der Schülerschaft                                                42
   Klassenbestände                                                           42

Betriebszahlen
   Betriebsrechnung und Bilanz der EMS                                       44
   Betriebsrechnung und Bilanz des Stipendienfonds                           45
   Gaben 2013 für Betrieb und Stipendienfonds                                45

                                                                              5
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
MIT VERäNDERTEN ANfORDERUNGEN                               Dem breiten Forderungskatalog der verschiedenen
    DEN WEG fINDEN                                              Anspruchsgruppen kommen wir in der EMS primär
                                                                nach, indem wir eine qualitativ attraktive Mittelschule
    Wir stellen generell fest, dass Wissen immer schneller      führen, die so weit wie möglich eine breite und zeit-
    veraltet und stetig angepasst werden muss. Was ges-         gemässe Allgemeinbildung vermittelt. Wir nutzen
    tern noch galt und wichtig war, ist schon bald über-        die kostbare Zeit der Mittelschulausbildung im Rah-
    holt und nicht mehr relevant. In Wirtschaft und Ver-        men der jeweils geltenden Lehrpläne und zusätzli-
    waltung werden die Produktionsabläufe zunehmend             chen Angebote. Wir fördern selbständiges Lernen,
    automatisiert und damit zwar weniger arbeitsintensiv,       Methodik des Lernens und nicht zuletzt versuchen
    aber komplexer. Gleichzeitig steigt das Tempo. In           wir bei den Schülerinnen und Schülern durch geeig-
    der beruflichen Praxis werden vermehrt besser oder          nete Anreize – wie etwa spielerisches Lernen –, das
    hochqualifizierte und flexible Mitarbeiter gesucht.         Interesse am Lernstoff und die Neugier zu wecken.
    Tätigkeiten, die ein hohes und spezifisches Wissen          Bei den Leistungsanforderungen wollen wir keine
    verlangen, nehmen zu. Welchen Einfluss haben diese          Konzessionen machen. Eine Anhebung der Maturi-
    Rahmenbedingungen auf unser Bildungssystem, ins-            tätsquote könnte die Einbussen durch die rückläufige
    besondere auf die Mittelschulausbildung, mit der wir        demografische Entwicklung der Schülerzahlen mögli-
    befasst sind?                                               cherweise ausgleichen. Die Abstriche bei der Qualität
                                                                wären aber auch mit Blick auf die Anforderungen der
    Unsere Abnehmer, vielfach Universitäten und Hoch-           Hochschulen nicht hinzunehmen. Mit recht grossem
    schulen, sind darauf angewiesen, dass sie Mittel-           Aufwand setzen wir die verschiedenen Mittelschul-
    schulabsolventen erhalten, die eine gute Allgemein-         reformen in die Praxis um. Wo wir Spielraum haben,
    bildung als Basis mitbringen. Gleichzeitig sollen sie       versuchen wir im Hinblick auf die Verdaubarkeit mäs-
    fachlich den qualitativ hohen Anforderungen der ein-        sigend auf deren Kadenz Einfluss zu nehmen.
    zelnen Institute höherer Bildung gewachsen sein. Von
    daher besteht ein Druck auf die Mittelschulen, quali-       Was die finanziellen Bedürfnisse unserer Schule an-
    tativ noch besser ausgebildete Studentinnen und             geht, erwarten wir nicht generell höhere, sondern
    Studenten zu vermitteln. Lino Guzzella, der Rektor          gezielte Anpassungen der Leistungen von Seiten des
    der ETH Zürich, ist ein engagierter Befürworter der         Kantons. Wir sind darauf angewiesen, dass gerade
    Position, die Maturitätsquote nicht zu erhöhen, weil        beim Investitionsbeitrag, den der Kanton pro Schüler
    darunter die Qualität leiden würde. Er attestiert dem       den privaten Mittelschulen zahlt, rasch eine spürbare
    schweizerischen Bildungssystem auch im Vergleich            Erhöhung kommt. Nur so bleiben wir auch bezüglich
    mit dem Ausland eine hohe Qualität, die es aber             unserer Infrastrukturaufgaben investitionsfähig.
    nicht durch Abstriche an den Anforderungen zu ver-
    wässern gilt. Das Postulat der Chancengleichheit ist        Den Weg finden in der sich rasch ändernden Welt
    anzuerkennen, aber es muss sich nach individuellen          heisst auch, ein wichtiges Augenmerk auf die Perso-
    Leistungen und Zielen richten.                              nalauslese und Personalentwicklung zu legen. Dies
                                                                ist eine bedeutende Aufgabe des Direktors und der
    Von Seiten der Wirtschaft, Handel und Verwaltung            übrigen Schulleitung. Mit den veränderten Anforde-
    besteht der Anspruch, das Bildungssystem so aus-            rungen wachsen die Ansprüche an die Lehrperso-
    zugestalten, dass die jungen Menschen nach Mit-             nen. Die Entwicklung und der Erhalt von qualifizierten
    tel- und Hochschule so vorbereitet sind, damit sie im       Lehrpersonen ist für die EMS von strategisch vorran-
    Beruf dem raschen Wandel der Anforderungen und              giger Bedeutung. Wenn sich die Lehrpersonen bei
    Abläufe genügen können. Dabei wird in der Regel             uns wohl fühlen, ist das Terrain für eine erfolgreiche
    nicht erwartet, dass alle notwendigen Kenntnisse            Tätigkeit bei uns vorbereitet. Es ist selbstverständlich,
    und Fähigkeiten schon bei Berufseintritt vorhanden          dass die Lehrpersonen selbst Initiative und Eigenver-
    sind. Vielmehr wird von den zukünftigen Mitarbeitern        antwortung mitbringen und bereit sein müssen, sich
    die Fähigkeit erwartet, sich rasch auf Veränderungen        weiterzuentwickeln. Sie tragen die veränderten Anfor-
    einzustellen. Zudem sollen sie bereit sein, permanent       derungen täglich ins Schulzimmer hinein. Offenheit
    dazuzulernen und sich weiterzubilden.                       und zugleich eine kritische Haltung gegenüber all den
                                                                Neuerungen, die unablässig ankommen und verdaut
    Diese hochgeschraubten und anspruchsvollen Erwar-           werden wollen, ist für sie wichtig. In regelmässigen
    tungen haben auch bei den Mittelschulen massgeb-            Abständen taucht die Forderung auf, die Lehrperso-
    lich dazu beigetragen, dass sich diese Ausbildung           nen sollten auch einmal durch ihre Schülerinnen und
    in einem dauerenden Reformprozess befindet. Teil-           Schüler beurteilt werden. Ob sich von daher die Quali-
    weise haben die Bildungsverantwortlichen gar nicht          tät des Unterrichts verbessern liesse, ist zu bezweifeln.
    mehr genügend Zeit, die Veränderungen umzusetzen,           Äusserst wichtig ist die Fähigkeit aller Lehrpersonen,
    weil schon die nächste Reform vor der Türe steht. Im        sich in die Schule als Ganzes einordnen zu können.
    Ergebnis ist dies der Qualität nicht förderlich und birgt   Für den Erfolg der Ausbildungsaufgabe ist es oft
    die Gefahr in sich, dass bei einem Teil der Lehrper-        unerlässlich, persönliche Interessen zurückzustellen.
    sonen Resignation Platz greift. Hier gilt es in Zukunft
    Mass zu halten und Prioritäten zu setzen.                   In seinem Beitrag geht unser Direktor Christian Brosi
                                                                auf die Hauptgründe für die Veränderungen der gym-
    Die Politik schliesslich soll für die steigenden Bedürf-    nasialen Bildung und ihre Folgen ein.
    nisse an die Ausbildung mehr Mittel zur Verfügung
    stellen. So weit die wichtigsten Anspruchsgruppen.          Dr. Jürg Knaus, Präsident

6
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
Nach dem 2. Weltkrieg hat sich der angelsächsi-
                                                                sche Pragmatismus auch auf dem europäischen                                                                       Heute hat jedermann von fast überall her und zu jeder
                                                                Festland zur zunehmend dominanten geistigen                                                                       Zeit Zugriff auf das Internat als globale virtuelle Bib-
                                                                Haltung entwickelt und bestehende Konzepte mit                                                                    liothek, die in ihren Dimensionen jegliche bestehende
                                                                einer neuen Fragestellung konfrontiert. Das gilt auch                                                             materielle Bibliothek als lächerlich erscheinen lässt,
                                                                für die Bildung. Während der klassische Bildungs-                                                                 besonders wenn man die zwei Aspekte des Informa-
                                                                kanon sich aus der historisch-abendländischen                                                                     tionszuwachses und der Aktualität mit berücksichtigt.
                                                                Tradition begründete, kam eine neue Fragedimen-
                                                                sion hinein: Wozu dienlich? Der wirtschaftliche                                                                   Diese knapp skizzierten Entwicklungen zeitigen für
                                                                Aufschwung, der in den 60er Jahren das Prädikat                                                                   die gymnasiale Bildung erhebliche Folgen:
                                                                «Wirtschaftswunder» erhielt, verstärkte diese Ten-
                                                                denz nachhaltig. Die heute breit akzeptierte Grund-                                                                Traditionelle Bildungsinhalte werden nicht mehr
                                                                haltung, dass Bildung sich an den Interessen und                                                                   undiskutiert übernommen. Tradition wird des öftern
                                                                Bedürfnissen der Wirtschaft orientieren müsse,                                                                     zu einem Negativ-Argument. Die Diskussion um Bil-
                                                                stiess noch vor 30 Jahren auf heftige Kritik, die sich                                                             dungsinhalte wird seit zwanzig Jahren geführt und
                                                                auf den Selbstwert des Bildungskanons abstützte.                                                                   wohl kaum sehr schnell zur Ruhe kommen. Generell
                                                                                                                                                                                   kommen die klassischen Sprachen sowie literarisch-
                                                                Die pragmatische Orientierung am Nutzen bestimmt                                                                   philosophische Aspekte verschiedener Fächer unter
                                                                die heutigen Lehrpläne und Bildungsinhalte. Die          Generalverdacht. So auch der Bildungskanon, der           Druck. Andererseits sind es viele neue Inhalte, wel-
                                                                englische Sprache, die mit der Globalisierung zur        nicht über jeglicher Diskussion stand, sondern unter      che berücksichtigt werden wollen. Die ganze gym-
                                                                internationalen Verkehrssprache geworden ist, hat        Rechtfertigungszwang geriet. Am härtesten traf            nasiale Reform, die um die Jahrtausendwende im
                                                                das Latein verdrängt. Das Nützlichkeitsdenken hat        es Technik und Naturwissenschaften, welche für            gesamtschweizerischen Maturitäts-Anerkennungs-
                                                                sich aber auch auf ganz anderer Ebene bis in die         Umweltschäden verantwortlich gemacht werden.              reglement (MAR) ihren Ausdruck fand, wurde von
     VERäNDERUNGEN ALS HERAUSfORDERUNG                          Schulen hinein ausgebreitet. Auch der Versuch,           Wenn wir heute feststellen, dass es immer noch            dieser Debatte geprägt.
     ANNEHMEN                                                   schulische Qualität an Effizienz und Effektivität zu     an Jugendlichen fehlt, welche in die Ingenieurbe-
                                                                messen – bis hin zum berühmtesten und auch frag-         rufe einsteigen, so klingt der vor einem Vierteljahr-     Nicht nur die Welt der Wirtschaft, sondern auch die
    Dynamik oder Hektik? – das ist die Frage. Die Schwei-       lichsten Beispiel, PISA, entspringt dieser Nützlich-     hundert aufgekommene Generalvorwurf gegen die             Welt der Bildung ist global geworden. Forschung
    zer Gymnasial-Landschaft ist in Bewegung, darüber           keits-Idee.                                              MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissen-         und Entwicklung funktioniert heute in einem globa-
    sind sich heute alle einig, und das war lange, vielleicht                                                            schaften, Technik), Mitverursacher der Umweltprob-        len Netzwerk, das sich durchgehend auf Englisch
    allzu lange nicht der Fall. Bis gegen Ende der 80er         Der Bildungskanon für Gymnasien hat seine Wur-           leme zu sein, immer noch nach.                            verständigt. Wenn das MAR von der Matura for-
    Jahre hielt das Bollwerk des sogenannten klassi-            zeln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in                                                                dert, die angehenden Studentinnen und Studenten
    schen Bildungskanons allen Veränderungen stand.             welcher auch die wissenschaftlich-technischen Ent-       Innerhalb einer halben Generation hat sich die Kern-      hochschultauglich zu machen, bildet die englische
    Latein, und am besten gleich auch noch Griechisch,          wicklungen immer stärkeren Einfluss auf den Alltag       frage zur Informationsbeschaffung total verkehrt.         Sprache den undiskutierten Verständigungsrahmen.
    also die Maturatypen A und B bildeten den Kern der          auszuüben begannen. Mit den immensen Fortschrit-         Aus dem «Wo und wie beschaffe ich mir die notwen-         Wer heute eine Matura macht, sollte über fundierte
    gymnasialen Bildung. Zwar kamen weitere Maturaty-           ten, die erzielt wurden, gab es überhaupt keinen         digen Informationen?» ist ein «Wie filtere ich aus der    Englischkenntnisse verfügen. (Nach den Standards
    pen dazu, C, die mathematisch-naturwissenschaft-            Grund, diese Haltung zu hinterfragen. Die Mensch-        ganzen Informationsflut die brauchbaren Informatio-       des Europäischen Sprachenportfolios heisst das
    liche Ausrichtung, D, die neusprachliche und E, die         heit hatte offenbar das Erfolgsrezept gefunden.          nen heraus?» geworden. Die Entwicklung der Infor-         mindestens ein C1-Niveau.)
    wirtschaftlich orientierte. Auch wenn in den 80er Jah-      Fortschritt wurde zum positiven Schlüsselwort, das       mationstechnologien hat auch die Welt der Bildung
    ren die A-Matura ausdünnte und die B-Matura quan-           Diskussionen überflüssig machte, bis in den 1970er       in ihren Grundfesten erschüttert. Am deutlichsten         Informationsbeschaffung und -verarbeitung müssen
    titativ nicht mehr den Königsweg an die Universitäten       Jahren die Kehrseiten des technisch-industriellen        zeigt dies die Funktion der Bibliotheken. Spätestens      neu gestaltet werden und das inmitten eines Prozes-
    bildete: Lange hielt sich dieses Bollwerk der klassi-       Fortschritts deutlich wurden. Mit dem 1972 erschie-      ab dem frühen Mittelalter galten die Klosterbiblio-       ses, der stetig im Fluss ist. Auf der einen Seite sind
    schen Bildung.                                              nenen Bericht «Die Grenzen des Wachstums» löste          theken als die Horte des menschlichen Wissens, um         vertiefte Anwenderkenntnisse gefragt. Jede Schü-
                                                                der Club of Rome eine erste Debatte über Umwelt-         welche herum sich auch die ersten Universitäten           lerin und jeder Schüler muss als Minimalstandard
    Rückblickend lassen sich drei Hauptgründe für mar-          schäden sowie Energieverschleiss und dessen              entwickelten. Mit der Erfindung des Buchdruckes           eine Maturaarbeit mit Bildern, Tabellen und Fotos
    kante Veränderungen aufzeigen, welche die Globa-            Folgen aus. Die Dimension der Folgen brachte aus         liess sich dieses Wissen vervielfältigen und Bildung      gestalten können. Darüber hinaus kommen in vielen
    lisierung von Wirtschaft, Handel und Wissenschaft           ganz anderer Perspektive die Welt als Ganzes in den      erhielt einen Aufschwung. Universitätsbibliotheken        Fächern Spezialanwendungen dazu. Informations-
    mitbefördert haben und auch markante Änderungen             Fokus. Die Erwärmung der Atmosphäre verlangte            standen im Zentrum jeglicher Bildung und Forschung        beschaffung und kritische Verarbeitung bilden ein
    im Bildungswesen bewirkten.                                 eine globale Betrachtung.                                und jeder gebildete Mensch baute sich eine kleine         immenses Feld mit laufend neuen Möglichkeiten, die
                                                                                                                         Bibliothek auf. Bis vor einer halben Generation.          erlernt, aber auch kritisch hinterfragt werden müssen.
                                                                Die Fortschritts-Euphorie erhielt einen starken
                                                                Dämpfer und eine Umwertung setzte ein. Der tech-                                                                  In diesem Jahresbericht versuchen wir einen Einblick
                                                                nisch-industrielle Fortschritt verlor nicht nur seinen                                                            zu geben, wie die Schülerinnen und Schüler der EMS
                                                                Glanz, sondern wurde innerhalb recht weniger Jahre                                                                in den Bereichen Englisch sowie Informations- und
                                                                massiver Kritik unterzogen. Zwar verzichtete nie-                                                                 Kommunikationstechnologien auf die Herausforde-
                                                                mand gerne auf die erreichten Annehmlichkeiten,                                                                   rungen vorbereitet werden.
                                                                aber der Fortschritt wurde entmythologisiert. Die
                                                                ganze Denk- und Werthaltung geriet unter einen                                                                    Christian Brosi, Direktor
8                                                                                                                                                                                                                                            9
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
Steigerung der
Ausbildungs-
qualität im Fach
Englisch
Mit Beschluss der Bündner Regierung vom 2. September 2008
wurde die Teilrevision des Mittelschulgesetzes in Kraft gesetzt.
Als Massnahme zur Steigerung der Ausbildungsqualität im
Fach Englisch sieht diese vor, dass am Ende der Mittelschul-
ausbildung stufengerechte Sprachzertifikate zu erlangen sind.
Dem Umsetzungsplan zufolge müssen die Lernenden der
6. Gymnasialklassen im Fach Englisch ab Schuljahr 2014/2015
eine externe Sprachzertifikatsprüfung auf Niveau C1 gemäss
europäischem Referenzrahmen absolvieren. Die Resultate
dieser Prüfung werden in die entsprechende Semesternote
der Abschlussklasse eingerechnet. Mit verschiedenen Mass-
nahmen unterstützt die EMS ihre Schülerinnen und Schüler.
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
halt insgesamt. Ihre differenzierten Rückmeldungen
                                                                                                                                                                                         erlaubten es uns, im Hinblick auf den Aufenthalt 2014
                                                                                                                                Die verbleibenden 51 Schülerinnen und Schüler sowie      Anpassungen zu treffen, und zwar in den folgenden
                                                                                                                                drei Lehrpersonen sollten die Reise möglichst gleich-    Bereichen:
                                                                                                                                zeitig antreten können, ohne dadurch die Kosten in
                                                                     auch eine unmittelbare Vorbereitung auf diesen Ein-        die Höhe zu treiben. Dies gelang: Abfahrt in Land-        Viele Schülerinnen und Schüler haben bemängelt,
                                                                     stieg bieten.                                              quart um 02.30 Uhr, Abflug in Basel nach London um        dass ihnen nach der Rückkehr aus England nur ein
           DAUER UND zEITpUNkT                                                                                                  07.00 Uhr. Anschliessend Busfahrt in den englischen       Tag bis zum Unterrichtsbeginn des neuen Schuljah-
                                                                     Das Schuljahr: Die Sprachaufenthalte der sprach-           Süden. Ankunft: ca. 16 Uhr Ortszeit.                      res blieb. So haben wir auf dieses Jahr den ganzen
          Es stand nie zur Diskussion, dass die Schülerin-           lichen Schwerpunktfächer finden jeweils im Herbst                                                                    Aufenthalt um eine Woche vorverlegt, sodass den
          nen und Schüler der EMS einen Sprachaufenthalt             statt – in einer Sonderwoche unmittelbar vor den                                                                     Schülerinnen und Schülern nach ihrer Rückkehr
          im englischsprachigen Raum absolvieren sollten,            Herbstferien sowie der ersten Herbstferienwoche.           AUfENTHALT                                                noch eine Ferienwoche bleibt.
          hatten wir doch seit mehr als 10 Jahren durchwegs          Den dreiwöchigen Sprachaufenthalt auf diesen Zeit-
          positive Erfahrungen mit den Sprachaufenthalten            punkt zu legen, kam nicht in Frage, da wir es uns          Die Schülerinnen und Schüler wohnten während ihres        Ebenfalls bemängelt wurde letztes Jahr die be-
          gemacht, welche die Schülerinnen und Schüler mit           nicht leisten können, zwei Unterrichtswochen dafür         Aufenthalts bei Gastfamilien und besuchten jeweils        schwerliche Anreise via Basel und London. Dieses
          einem sprachlichen Schwerpunktfach (Spanisch               einzusetzen. Die Ausdehnung auf die 2. Herbstfe-           halbtags den Unterricht an einer Sprachschule. Die        Jahr werden die Schülerinnen und Schüler via Zürich
          oder Englisch) jeweils im Herbst absolvierten. Offen       rienwoche hätte bedeutet, dass die Schülerinnen            restliche Zeit stand für Exkursionen und Ausflüge         und Bristol anreisen, wodurch die Reisezeit massiv
          waren hingegen die Dauer sowie der Zeitpunkt eines         und Schüler keine Herbstferien mehr gehabt hätten.         (organisiert oder individuell) zur Verfügung.             verkürzt wird.
          solchen Aufenthalts. Bei der Dauer gaben vor allem         Somit kamen für uns nur die Sommerferien in Frage.
          finanzielle Überlegungen den Ausschlag dafür, dass                                                                                                                              Aufgrund der Rückmeldungen der Schülerinnen und
          wir uns schliesslich auf eine dreiwöchige Variante        All diese Überlegungen führten dazu, dass wir den           AUSWERTUNG                                                Schüler haben wir diverse weitere Anpassungen und
          mit der Option einer Verlängerung auf vier oder fünf      Aufenthalt auf die Sommerferien zwischen der 4. und                                                                   Optimierungen vorgenommen.
          Wochen einigten. Bei der Frage, wann der Aufenthalt       der 5. Gymnasialklasse ansetzten, und zwar ganz am          Im Anschluss an den Aufenthalt machten wir eine
          stattfinden sollte, mussten wir verschiedene Faktoren     Ende. Somit war gewährleistet, dass                         umfangreiche Auswertung des Aufenthalts und              Ein Punkt, der ebenfalls verschiedentlich bemängelt
          mitberücksichtigen:                                                                                                   befragten die Schülerinnen und Schüler zu verschie-      wurde, war, dass aufgrund der Anzahl Schülerinnen
                                                                     die Schülerinnen und Schüler einen lückenlosen             denen Aspekten des Aufenthalts.                          und Schüler aus Schiers an den einzelnen Schulen sehr
                                                                     Übergang zwischen Sprachaufenthalt und Einstieg                                                                     häufig deutsch gesprochen wurde, was sich negativ

SpRACHAUfENT-                                                        in den Immersionsunterricht hatten                         Insgesamt durften wir feststellen, dass die Schulen
                                                                                                                                einen guten bis sehr guten Eindruck hinterlassen
                                                                                                                                                                                         auf den Lerneffekt ausgewirkt hätte. Trotzdem waren
                                                                                                                                                                                         rund 90% der Schülerinnen und Schüler der Meinung,

HALT SüDENGLAND
                                                                     eine allfällige (freiwillige) Verlängerung vor dem offi-   haben. Detailfragen haben uns auch Hinweise darauf       ihre Sprachkompetenz hätte sich erhöht (s. oben).
                                                                     ziellen Aufenthalt stattfinden konnte                      gegeben, weshalb rund ein Drittel der Schülerinnen       Hier wurde als Alternative vorgeschlagen, die Schü-
                                                                                                                                und Schüler eine Schule als ungenügend taxierten.        lerinnen und Schüler einzeln an Schulen zu schicken.
JULI/AUGUST 2013                                                     Familienferien noch vor dem Aufenthalt stattfinden
                                                                     konnten.
                                                                                                                                Wir konnten dieses Problem dann, vor allem auch im
                                                                                                                                Hinblick auf den diesjährigen Aufenthalt, klären.
                                                                                                                                                                                         Auch dieser Ansatz wurde von uns intensiv diskutiert,
                                                                                                                                                                                         dann aber aus verschiedenen Gründen verworfen.

                                                                                                                                Besonders erfreulich war, dass keine einzige nega-       Nach den ersten Unterrichtswochen wurden die Eng-
Die erste Massnahme zur Unterstützung unserer Schülerin-            ORGANISATION                                                tive Beurteilung der Gastfamilien abgegeben wurde,       lischlehrpersonen der Klassen, die einen Aufenthalt
nen und Schüler im Hinblick auf die vom Kanton angeord-                                                                         weder in der Gesamtbeurteilung noch bei der Qualität     absolviert hatten, danach gefragt, inwiefern sich der
neten Zertifikatsprüfungen in der 6. Klasse des Gymnasiums          Bei der Organisation des Aufenthalts konnten wir auf        des Essens. Unsere Schülerinnen und Schüler schei-       Aufenthalt ihrer Meinung nach auf die Sprachkompe-
bildet ein obligatorischer dreiwöchiger Sprachaufenthalt zwi-       jahrelange Erfahrungen mit dem Sprachaufenthalt             nen sehr tolerant zu sein oder die englische Küche ist   tenz ihrer Schülerinnen und Schüler ausgewirkt hätte.
schen der 4. und der 5. Gymnasialklasse.                            des Schwerpunktfaches Englisch zurückgreifen. Wir           doch um einiges besser als ihr Ruf.                      Die Lehrpersonen waren überzeugt, dass der Aufent-
                                                                    beschlossen, dem Raum Südwestengland treu zu                                                                         halt sich positiv ausgewirkt hätte. Insbesondere in
                                                                    bleiben, die Gruppe neu aber auf drei verschiedene          Über 90% der Schülerinnen und Schüler gaben an,          den Bereichen Hörverständnis und mündliche Aus-
            Das Alter der Schülerinnen und Schüler: Unser Kon-      Sprachschulen in der Region Torbay (Devon) zu ver-          mindestens kleine Fortschritte in ihrer Sprachkompe-     drucksfähigkeit hätten sich grosse Fortschritte fest-
            zept sah vor, dass die Schülerinnen und Schüler in      teilen.                                                     tenz gemacht zu haben, was aus unserer Sicht sehr        stellen lassen. Zudem sei eine deutlich gesteigerte
            England nicht rund um die Uhr betreut werden sollten,                                                               erfreulich ist.                                          Motivation erkennbar gewesen.
            sondern dass sie auch die Möglichkeit haben müss-       Eine Herausforderung stellte die Logistik dar. Von den
            ten, die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden.         58 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern nah-             Knapp 90% der Schülerinnen und Schüler äusserten         Roger Benz, Schulleitung EMS/Fachschaft Englisch
                                                                    men sieben die Möglichkeit einer Verlängerung um            sich zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Aufent-
            Der Nutzen: Aufgrund der Tatsache, dass die Schü-       zwei Wochen wahr, drei Schülerinnen verlängerten
            lerinnen und Schüler ab der 5. Klassen neu die Mög-     um je eine Woche.
            lichkeit haben, ein Immersionsfach in englischer
            Sprache zu belegen, sollte der Englandaufenthalt

                                                                                                                                                                                                                                                 13
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
IMMERSIONS-
     UNTERRICHT
     Als zweite Massnahme zur Förderung der Ausbildungs-
     qualität im Fach Englisch haben seit diesem Schuljahr die
     Schülerinnen und Schüler ab der 5. Gymnasialklassen die
     Möglichkeit, den Unterricht in einem Fach – in unserem Fall
     Geschichte – in englischer Sprache (also immersiv) zu besu-
     chen. Die folgenden Berichte stammen von Personen, welche
     mit verschiedenen Rollen in dieses Projekt involviert sind.

                HISTORy IN ENGLISH, VIEW Of A BySTANDER                   For the students it is very important to have a teacher     I remember telling the classes that we were going to        tely fresh start and look for new approaches. Hence
                                                                          that speaks the language well and feels comfortable         take the plunge, totally immerse ourselves in English       2013 was the year I ended up going almost completely
               We started our school year last August 13 with two         talking in English.                                         during the lesson and consequently take to both lan-        digital in all my classes, not only in the immersive ones.
               people working as history teachers in English. Mrs                                                                     guage and subject like “a duck to water”. I remem-
               Jacqueline Gassmann had two 5th classes and Mr             Some thought it too bad that they often spoke Ger-          ber the classes were motivated and receptive, albeit        Jacqueline Gassmann, EMS English and History Teacher
               Andres Werth one. I work as an English teacher at          man while working in groups. A few even stated that         slightly apprehensive. As was I, their teacher.
               the EMS and visited all 3 classes repeatedly during        they spoke less in class because it was in English, so
               the past school year. The three of us formed a group       they didn’t dare to speak up.                               Although we were among the very last cantons and             ONE ExAMpLE Of AN IMMERSIVE HISTORy
               to accompany the project and spent the school year                                                                     schools to officially introduce this teaching method,        LESSON
               thinking about and discussing working conditions and       However, the majority of the students said it didn’t        the school was not entirely new to immersive teaching.
               questions such as the following:                           make a difference that the class was taught in English      I had had a successful short trial run teaching the         In this lesson, students analyze the following picture
                                                                          and not in German. They were able to follow, but most       Middle East Conflict in English to volunteers from the      in groups of four. To facilitate this task, they get a
               “How much does a teacher in history need to correct        agreed that they probably learned less actual history       “Ergänzungsfach Geschichte 6” a few years before,           chart with typical questions and useful vocabulary
               if the spoken or written statements of the students are    as it took the class longer to talk about it and some       and four of those students had even chosen to do part       about analyzing historical paintings. Afterwards the
               REALLY bad?” “What does the teacher do if students         thought that they didn’t go as deeply into the subject      of their oral Matura exam in English.                       results are presented and discussed in class.
               don’t understand simple, everyday words? Simply            as they would have done in German.
               translate as not to turn the history lesson into a lan-                                                                In most schools only the most motivated and best
               guage lesson with too much explaining?” “How can           Having watched short history movies or having lis-          students get the chance to take immersive courses
               a teacher read through all the available material and      tened to the teacher’s lectures helped them for the         or the Bilingual Matura. At the EMS every potential
               take the time to fit the language level to the knowledge   listening tasks. And the fact that they had to read a lot   5th-grader was given the right to choose the immer-
               of the students?” and many more.                           in history made it easier to tackle a new text.             sive option if they wanted to. All the students opted for
                                                                                                                                      the immersive English version. Possibly this was due
               Requirements in Switzerland at High School level for       Most students would recommend taking a class in             less to enthusiasm than to simple common sense.
               teaching a subject in English are: The teacher of any      English, but two students regretted it, because they        The official policies of the canton now require every
               subject must have a Proficiency Certificate in Eng-        think they didn’t learn enough history and didn’t make      student in a Matura class to reach an advanced level
               lish or the English teacher needs to have a master’s       much progress in English.                                   of English, C1 of the Common European Framework
               degree in the other subject.                                                                                           of Reference for Languages. The students obviously
                                                                          Susanne Meier, Q-Gruppe Immersion/Lehrperson für            realized that doing more in English might make a dif-
               The EMS is planning to offer further subjects in           Englisch                                                    ference in trying to achieve this ambitious objective.
               English during the next few years, so students can
               take a bilingual German-English Matura. Our biggest                                                                    So here I am, 10 months later, taking stock of the first
               challenges will be the requirements for teachers (Pro-     HISTORy                                                     year teaching immersive history to two parallel clas-
               ficiency or master’s degree in the respective subject)                                                                 ses. I won’t speak for the classes and students. They
               and to see who among our teachers has these qua-           20th August 2013: That was the day we officially            are well able to do so themselves. The following are
               lifications or is willing to take classes to pass these    started our immersive history lessons at the EMS.           simply some of my own reflections.                                                        John Gast, American Progress, 1872.
                                                                                                                                                                                                                        Chromolithograph published by George A. Crofutt.
               exams.                                                                                                                                                                                               Source: Prints and Photographs Division, Library of Congress.

                                                                                                                                      Immersive history combines my two subjects, Eng-
               Current 5th History Classes                                                                                            lish and History, in the best possible way. It is very      To sum up the idea of Manifest Destiny students dis-
               In May we wanted to find out what our students think                                                                   gratifying to see what the classes have achieved in         cuss the meaning of the following quote:
               of this new opportunity to study a different subject in                                                                both subjects. Many of our 5th-grade students have
               English and how much it had helped them when they                                                                      made astonishing progress and are starting to sound         “(It is) our manifest destiny to over spread and to pos-
               took the Cambridge First Certificate exam. By the                                                                      almost like native speakers. The level of knowledge         sess the whole of the continent which Providence has
               way, good news: 95% of our 5th graders passed the                                                                      and interest in history in class seems just as high as      given us for the development of the great experiment
               FCE successfully, we are proud of them.                                                                                in any German speaking class, the bar has certainly         of liberty”, John O’Sullivan, editor of the ‘The Morning
                                                                                                                                      not been lowered through immersion. Our focus on            Post’ in 1845.
               We had a lot of different feedbacks, personal opi-                                                                     history has changed: gone are the days of heavy Ger-
               nions sometimes contradicting each other. (“It helped                                                                  man bias, we are concentrating more on the Anglo-           Conclusion: Immersion opens different perspectives:
               me for my writing / It didn’t help me for my writing.”)                                                                Saxon world view. In this respect the British GCSE          In history aspects of British and American history are
               Most students look back positively on the new expe-                                                                    Course Book on Modern World History has proved to           added to the classical focus on German history. This
               rience and think it’s a great opportunity. However,                                                                    be a great choice for our classes. Nevertheless a lot       opens everyone’s mind and enhances intercultural
               reading texts in the original language has proven to                                                                   of my spare time is still taken up searching for good       understanding. If you don’t know the idea of Manifest
               be difficult at times, some students needed to look                                                                    additional material, such as maps, photos, cartoons         Destiny, it is hard to understand American politics in
               up many words to understand the context. The new                                                                       or the ideal film excerpt. Unfortunately very little of     the past and even today.
               history book seems to have a language level fitting for                                                                my previous class material has been of any use to me.
               our students, we only had positive reactions.                                                                          Immersive teaching has forced me to make a comple-          Andres Werth, History Teacher
14                                                                                                                                                                                                                                                                                  15
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
on Lessons
            WHAT SOME STUDENTS fROM CLASSES 5A AND                         My Experience with the Immersi                                                Imm ers ion His tor y
                                                                                                    I was  quite  skeptical about the immer-
            5B THINk ABOUT IMMERSIVE HISTORy LESSONS                       Well, I must admit that                                                      Stu dents who are as fon d                                                        zERTIfIzIERUNG – pROBEDURCHLAUf
                                                                                                                 l I still be able to understand                                      of his tory as I am gain a cer
                                                                           sive teaching at the beginning. “Wil                                         fit from imm ers ion his tory                                tain bene-
                                                                                                           taug ht   in English? How about the                                        : It ma kes the m connec
           Immersive History is …                                          the history lessons if they are                                              language with som ething                                 t the English            Im Hinblick auf die vom Kanton verlangte Prüfung
                                                                                                                 e difficult than the German                                          ple asu rab le and with top
           Recently my history teacher, Mrs Gassmann, asked                exams? Won’t they be much mor                                               inte res ting. That’s the bes                              ics they find           auf dem Niveau C1 in der 6. Gymnasialklasse gab
                                                                                                                    really help me to pass the                                        t bas is for lea rning English
           me to write a short report about the immersive his--            ones? Will the immersive teaching                                           full y. The refo re, a range                                   suc ces s-          der Umsetzungsplan vor, dass in einer Pilotphase im
                                                                                                      som  e of the    questions which I asked                                      as wide as pos sib le of imm
           tory lessons. Hmm …                                             FCE?” – These are only                                                      jec ts should be provided,                                  ers ion sub -          Schuljahr 2013/2014 die Lernenden der 5. Gymnasial-
                                                                                                                   ol year.                                                           so that nob ody is pre sse
                                                                            myself at the beginning of the scho                                        subjec t in English that the                               d to stu dy a           klassen aller Bündner Gymnasien eine externe Zerti-
                                                                                                                                                                                     y don’t like.
           Well, I sat down and wrote. – Stuff like “Sometimes                                                                                                                                                                            fikatsprüfung auf Niveau B2 (z. B. First Certificate in
                                                                                                             immersion lessons I laid aside
           you don’t understand everything” or “It’s a good                 However, already after the first                                          In imm ers ion his tory, we                                                         English, FCE) zu absolvieren hatten. Die Modalitäten
                                                                                                                 my fears it was quite easy to                                       read English tex ts, wat
           way to improve my English” and so on. You see?                   my initial skepticism; contrary to                                        exc erpts and dis cus sed                                  che d movie              (Festsetzung des Prüfungstermins, Anrechnung an
                                                                                                            the  exams weren’t as difficult as                                     issu es in English, thinkin
           – Yeah, boring. Why would anyone be interested in                follow the history lessons and                                            top ic and not prim aril y abo                            g about the               Semesternote) blieben den einzelnen Schulen über-
                                                                                                              r.                                                                     ut the language. I thu s lea
           reading this? It wasn’t even funny or entertaining.              I had expected them to be eithe                                           English in contex t. One of                                  rnt to use             lassen.
                                                                                                                                                                                    the res ults is, that I som
           It was rubbish and I threw it away. I wanted to do                                                                                         eve n rea lise imm ediate ly                              etim es don’t
                                                                                                                       n lessons helped me a lot                                   whether I’m reading an
           something more interesting and witty. So this idea                I personally think that the immersio                                     Ge rma n tex t.                                           English or a              Wir beschlossen, das Resultat der Zertifikatsprüfung
                                                                                                                    cially for the reading and the
           came to my mind: I would ask my classmates to                     for the FCE preparation too, espe                                                                                                                            in eine Note gemäss Angaben des Amtes für Höhere
                                                                                                               had   the opportunity to practice
           participate. Everyone had to finish the sentence                  listening parts, because we                                              Lea Gaf ner, 5a                                                                     Bildung umzurechnen und für die Englischnote des
                                                                                                      s duri ng the  lessons. I could also profit a
           “Immersive History is …”, then fold the paper and                 these skills many time                                                                                                                                       zweiten Semesters zu berücksichtigen.
                                                                                                                   exam and get some routine in
           pass it on to the next student.                                    lot for the other parts of the FCE
                                                                              the use of the English lang  uag  e.                                                                                                                        Aufgrund der Gegebenheiten kam für uns als Prü-
           Enjoy their ideas and a big thank-you to class 5a.                                                                                                                                                                             fungszeitpunkt nur der Frühling 2014 in Frage. Das
                                                                                                               y recommend the immersion
           You’re great!                                                     To sum up, personally I can reall                                                                                                                            Gros unserer Schülerinnen und Schüler absolvierte
                                                                             lessons!                                                                                                                                                     die Prüfungen am 14. März oder am 12. April. Von
           Jana Müller, 5a
                                                                                                                                                                Im me rsi ve les so ns                                                    den insgesamt 64 Schülerinnen und Schülern legten
                                                                                                                                                                                                                                ite d
                                                                              Flavia Flepp, 5b                                                                                              a whole yea r in the Un
                                                                                                                                                                Having sp ent alm os t                       s   no  thi ng     ne w
                                                                                                                                                                                                                                          60 das FCE ab, vier wagten sich an das Certificate in
                                                                                                                                                                                               glis h   wa
                                                                                                                                                                States, his tor y in En                   t  the   firs  t les so n
                                                                                                                                                                                                                                          Advanced English (CAE).
                                                                                                                                                                                            ca  l  ab  ou
                                                                                                                                                                 for me. I wa s ske pti                                         ly in
                                                                              History in English                                                                                            e if it would be entire                       Resultate
                                                                              I have been asked to write a little text about how I manage the                    be cause I wa sn’t sur                     in Ge   rm  an   .
                                                                                                                                                                                            would      be
                                                                              history lessons taught in English and what I like or even dislike                  Englis h or if ha lf of it                                               Von den 4 Kandidatinnen und Kandidaten, welche
                                                                                                                                                                                                                                          das CAE absolvierten, erreichte eine Person das Prä-
                                                                              about them.                                                                                                                                    what I
                                                                                                                                                                                            ver y dif ferent fro m                        dikat B , eine C und zwei erhielten eine Bestätigung,
                                                                                                                                                                  Su rpr isingly it wa s                     so ns    we   re   ac tu-
                                                                                                                                                                                            his  tor y  les                               dass sie das Niveau B2 nach GER erreichen.
                                                                              Well, actually I must say I have been asked the same question                       had exp ec ted. The                               I ha   d   ha d in
                                                                                                                                                                                             tho se les so ns
                                                                              quite recently by one of my relatives. I gave him exactly the                       ally be tte r he re tha n                  ch an ge    if ori  gin al
                                                                                                                                                                                              lly a nic  e                                Die 60 Kandidatinnen und Kandidaten, welche das
                                                                              same answer that I am going to give now.                                            the US an d it is ac tua                    to  be   tra  nslate d
                                                                                                                                                                                               n’t  ne  ed
                                                                                                                                                                  sourc es or bo oks do                                            ou r
                                                                                                                                                                                                                                          FCE ablegten, erzielten die folgenden Resultate:
                                                                                                                                                                                                   ca n use the m. Sin ce
                                                                             From my point of view it is one of the best things the school                        into Ge rm an before you                    glis h,  the    lev el of
                                                                                                                                                                                                  ch es   En
                                                                             has ever introduce d during the years I have been at the EMS.                         his tor y teacher als o tea                            le  like  me
                                                                                                                                                                                                  ce d, eve n pe op
                                                                                                                                                                   Englis h is pre tty advan                                          h
                                                                             As far as I can tell it is one of the easiest and most comfor-
                                                                                                                                                                                 ha ve an y  pro   ble ms talking in Englis                                     7%       12%
                                                                             table ways to enlarge your vocabular y, not only by listening to                      who do n’t                                   tor y.
                                                                                                                                                                                              be  sid  es  his
                                                                             the teacher but also by reading different texts. Furthermo re,                        ca n lea rn a lot the re
                                                                             the words you learn in a history lesson are actually very useful
                                                                             and have a direct reference to daily life.                                            Stefan Hu ng er, 5a

                                                                             The only “fear” I shared with my friends at the beginning was
                                                                             the fact that we have to write all the exams in English. But
                                                                             now, after nearly one year, it is no problem anymore because                  What if …                                                                               48%                             33%
                                                                             we have all got used to it and the teacher doesn’t actually                   What if we only learned about Swiss history?
                                                                             count our spelling mistakes. So, basically it is also a help to               What if we could only speak one languag e?
                                                                             improve our writing skills.
                                                                                                                                                            What if we didn’t discuss with foreigne rs and even
                                                                             The only disadvantage of the whole project for some students                   worse: What if we didn’t share our thought s with each
                                                                             might be that maybe it takes slightly more time to study for the               other?
                                                                             exams than it would if they had to do it in German. This, of course,
                                                                                                                                                                                                                                            Grade A (7)        Grade B (20)       Grade C (29)
                                                                             depends on how much you translate into your native language.                   And what if we just listened to one part of the story?                          Level B1 (4)     (Anzahl Schülerinnen und Schüler)
                                                                                                                                                            Then we would stay where we are, and wouldn’t care
                                                                             To come to an end, I hope that many more students will have                    about other cultures. We would think there is only one
                                                                             the opportuni ty to learn history in English.                                  power and one nation in the world. Our knowled ge                             Die Fachschaft Englisch ist hocherfreut über den
                                                                                                                                                            would stay in a lake that never gets to the ocean.                            positiven Ausgang dieses Probedurchlaufs, haben
                                                                             Lea Bärtsch, 5b                                                                Wouldn’t that be boring? We would constantly think                            doch rund 94% der Schülerinnen und Schüler das
                                                                                                                                                            we are right, would never ask for a different opinion                         gesetzte Ziel, einen Abschluss auf mindestens Niveau
      His tor y                                                                                                                                             and wouldn’t know the whole truth.                                            B2, geschafft. Wir hoffen, dass die Kandidatinnen und
     I think the Englis h his                                            I fee l that the subjec                                                                                                                                          Kandidaten in einem Jahr, wenn sie zum CAE antre-
                               tor y cla ss is a pre tty                                           t isn’t les s co mp rehen
     One ca n lea rn a lot in
                              sp ea king an d listening
                                                         go od ide a.   Ge rm an. It is still intere                           sib le tha n in              Immers ive history gives us the opportu nity to look                          ten, ähnlich erfolgreich sein werden.
     to know new an d impo                               an d we ge t                                 sting an d ea sy to follow                            over the hills, across other countrie s. We learn their
                              rta nt wo rds an d ph ras                 are n’t a proble m eithe                                 . The tes ts
                                                                                                    r. Mo stl y the wo rds we
                                                         es.            too dif ficult an d if we                               ne ed are n’t               history, too. Our vocabulary grows each day. Through                          Wir sind überzeugt, dass die beiden Massnahmen
      The immersion class                                                                             do n’t know the m we                                  immers ion we take initiative and talk with others about
                            was certainly also a rea                    wo rd- list or the dic tio                              still have a                                                                                              Englandaufenthalt und Immersionsunterricht wesent-
                                                                                                   na ry.
      class achieved such
                           a good result in the Ca
                                                       son why our                                                                                          politics, social issues and potentia l solution s to any                      lich dazu beigetragen haben, dass unsere Schülerin-
     I’m sure I wouldn’t hav
                             e got that result with
                                                    mbridge FCE.        Therefore I would say                                                               kinds of global problem s in two different languag es.                        nen und Schüler diese Aufgabe so erfolgreich bewäl-
                                                                                               that the im me rsion cla
     lar English classes. Th                        only the regu-
                             e class is a good practi                   go od thing an d I would                         ss is a pre tty                    So what if our school didn’t offer us the opportu nity                        tigen konnten.
     apply what we have lea                           ce ground to                               definite ly choo se it ag                                   of this immers ion?
                              rned in the English cla                                                                      ain.
                                                      sses.             Da rio Theile r, 5b                                                                                                                                               Roger Benz, Schulleitung EMS/Fachschaft Englisch
                                                                                                                                                             Samina Molfetta , 5a
16                                                                                                                                                                                                                                                                                                  17
JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2013 / 2014 - EMS Schiers
Informations- und
      Kommunikations-
      technologien (IKT)
      Laut MAR1 Art. 5 sind Maturandinnen und Maturanden fähig, «sich
      den Zugang zu neuem Wissen zu erschliessen, ihre Neugier, ihre
      Vorstellungskraft und ihre Kommunikationsfähigkeit zu entfalten
      sowie alleine und in Gruppen zu arbeiten.» [Sie] «finden sich in
      ihrer natürlichen, technischen, gesellschaftlichen und kulturellen
      Umwelt zurecht».

      Die Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützen
      die Lernenden dabei und helfen, sie auf eine Ausbildung auf Ter-
      tiärstufe sowie den Alltag vorzubereiten. Aus diesem Grund legt
      die EMS auch in diesem Bereich Wert auf eine zeitgemässe Infra-
      struktur und bietet ihren Schülerinnen und Schülern Möglichkei-
      ten, sich die nötigen ICT-Kompetenzen anzueignen und diese zu
      entwickeln.

1
    Reglement über die Anerkennung von gymnasialen Maturitätsausweisen (Maturitäts-
    Anerkennungsreglement, MAR vom 16. Januar 1995)
Aktuelle Situation

     ERSTE SCHRITTE                                                     Mit der Erneuerung des Netzwerkes wurde eine neue
                                                                        Basis für die gesamte ICT-Infrastruktur gelegt. Es bil-

     füR DIE ICT
                                                                        det das Rückgrat für eine gut funktionierende Infra-
                                                                        struktur und gewährleistet den kontrollierten Zugang
                                                                        von intern und extern zu allen IT-Datendiensten wie                  Es war das Highlight für das Robotikteam der EMS,         in kurzer Zeit möglichst viele Aufgaben (Missionen) zu
     VON MORGEN                                                         Internetzugang, Servern und deren Applikationen,
                                                                        aber auch Kommunikationsdiensten wie Sprache,
                                                                                                                                             das dieses Jahr als einziges Team die Schweiz an den
                                                                                                                                             FLL-OEC in Pamplona (Open European Champion-
                                                                                                                                                                                                       bewältigen hatte. Dabei musste der Roboter vorher
                                                                                                                                                                                                       bereits programmiert worden sein und durfte nicht
                                                                        Video und Instant Messaging.                                         chips – faktisch die inoffiziellen Weltmeisterschaften)   ferngesteuert werden. In der Kategorie «Robotde-
                                                                                                                                             vertreten durfte – und zwar mit gutem Erfolg.             sign» bewertete eine Jury die Konstruktion und die
     Das letzte Jahrtausend war mit seinen Erfindungen und der          Hinsichtlich Effizienzsteigerung ermöglicht das Netz-                                                                          Programmstruktur jedes Roboters. Jedes Team stellte
     darauf folgenden Industrialisierung sowie der damit zusam-         werk bestmögliche Flexibilität. Das bedeutet nur noch                Was ist fLL?                                              im Rahmen einer kleinen Forschungspräsentation zum
     menhängenden Automatisierung der Beginn der heutigen               ein physikalisch verlegtes Kabel zur Trennung von                    Der internationale Robotikwettbewerb FIRST LEGO           Thema «Naturgewalten» ihre kreativen Lösungsvor-
     ICT. IT (Information Technology) und/oder ICT (Information         Schul- und Verwaltungsbetrieb bei gleichbleibender                   League wurde 1998 das erste Mal in den USA ausge-         schläge vor und musste anschliessend die Jury auch
     and Communication Technology) bzw. IKT (Informations- und          Sicherheit, bestmöglicher Verwaltung und Überwa-                     tragen. Dieser Wettbewerb für Jugendliche zwischen        von ihrer Zusammenarbeit als Team überzeugen.
     Kommunikationstechnik) stehen heute als Überbegriffe für ein       chung zur Eliminierung von Auslastungsengpässen                      10 und 16 Jahren ist eine Initiative der Non-Profit
     technisch gestütztes Arbeiten. Die Arbeitsweise mit Maschi-        und Reduzierung von Verwaltungsaufwänden für das                     Organisation FIRST (For Interest and Recognition of       Die Grundwerte (die sog. «core values»), die allen
     nen und Automaten ist aus dem Alltag der Gesellschaft nicht        Supportpersonal.                                                     Science and Technology), die vom amerikanischen           vier gleich gewichteten Disziplinen des FLL (Robot-
     mehr wegzudenken – ja, es besteht schon fast eine nachvoll-                                                                             Unternehmer Dean Kamen und der Firma LEGO –               game, Robotdesign, Teamwork, Forschungspräsen-
                                                                        Die neuen Netzwerkkomponenten ermöglichen heute                      vertreten durch Kjeld Kirk Kristiansen – gegründet        tation) zugrunde liegen, widerspiegeln sich auch in
     ziehbar beängstigende Abhängigkeit.
                                                                        campusweit den Zugang drahtgebunden und draht-                       wurde. Im Laufe der Jahre sind weitere Wettbewerbe        den Bewertungen der einzelnen Jurys (Zitat aus
                                                                        los in verschiedenste, nach Wunsch konfigurierte und                 dazugekommen, die Jugendliche in verschiedene             www.firstlegoleague.org/mission/corevalues):
               Beleuchtet man diese Abhängigkeit im negativen           getrennte Netzwerke für Schule, Verwaltung, Infor-                   Altersstufen vom Kindergarten bis zur Hochschule
               Licht, werden uns zukünftig Supergaus nicht erspart      mation (Informationsdisplays) und andere. Auch der                   ansprechen sollen.                                        «By embracing the Core Values, participants learn
               bleiben und es könnte nach einem Zitat von Albert        Sicherheit wurde Rechnung getragen, sodass an das                                                                              that friendly competition and mutual gain are not
               Einstein so geschehen:                                   Netzwerk angeschlossene Endgeräte überwacht und                      Die Ziele und die Mission sind seit der Gründung          separate goals, and that helping one another is the
                                                                        bei Bedarf auch gesperrt werden können.                              gleich geblieben: FLL engagiert sich für das spieleri-    foundation of teamwork.
               «Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte                                                                          sche und sinnvolle Lernen von Kindern und Jugend-           We are a team.
               Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg    zukunft                                                              lichen, fördert die Entdeckerfreude in Wissenschaft         We do the work to find solutions with guidance from
               werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.»             Es gibt im Bereich der technischen Wissenschaft zwei                 und Technik und die Anerkennung dieser Leistun-             our coaches and mentors.
                                                                        Gesetze, welche für die Zukunft massgebend sind.                     gen in der Gesellschaft. Forschen, Experimentieren,         We know our coaches and mentors don’t have all
               Aus wissenschaftlicher Sicht und somit auch aus          Das eine ist Murphys Law, «Alles, was schiefgehen                    Bauen/Konstruieren und Programmieren im Team                the answers; we learn together.
               Sicht der menschlichen Evolution und den Wissbe-         kann, wird auch schiefgehen», welches bei der Pla-                   stehen im Mittelpunkt.                                      We honor the spirit of friendly competition.
               gierden würde folgendes bekannte Zitat von Archime-      nung von ICT-Infrastrukturen (aber nicht nur!) immer                                                                             What we discover is more important than what we
               des zutreffen:                                           im Kopf des Planers sein sollte, damit der schlimmste                Die Jugendlichen durchlaufen dabei auf spielerische         win.
                                                                        anzunehmende Fall bestmöglich abgefangen wer-                        und modellhafte Weise die typischen Prozesse, die           We share our experiences with others.
               «Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen         den kann. Das andere ist das Moore’sche Gesetz,                      auch im Erwerbsleben in Industriestaaten eine wich-         We display Gracious Professionalism® and Cooper-
               Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich die       welches besagt, dass sich die Komplexität integrier-                 tige Rolle spielen:                                         tition® in everything we do.
               Welt mit einer Hand bewegen.»                            ter Schaltkreise mit minimalen Komponentenkosten                                                                                 We have FUN!»
                                                                        regelmässig verdoppelt. Gemäss Moore’s Beobach-                      Ideen kreieren, Probleme lösen, Hindernisse und
               Unabhängig vom Blickwinkel leben wir im Jetzt, müs-      tungen verdoppeln sich die Anzahl Transistoren auf                   Widerstände überwinden, Vertrauen in eigene Fähig-        Diese Werte werden an allen internationalen Wett-
               sen uns damit auseinandersetzen und mit dem tech-        demselben Raum alle zwei Jahre. Dieser Hintergrund                   keiten entwickeln, moderne Technologien für positive      bewerben wie eben auch an den OEC in Pamplona im-
               nologischen Strom mit- und nicht entgegenschwim-         soll aufzeigen, dass die Technik noch lange nicht still-             Zwecke einsetzen.                                         mer wieder betont. Teams aus Nationen, in denen oder
               men. Die Evangelische Mittelschule hat dies schon seit   stehen wird, obschon die physikalischen Grenzen                                                                                zwischen denen Krieg herrscht, waren dazu aufgeru-
               vielen Jahren gemacht und stellt sich auch gegenwärtig   heutzutage beinahe ausgereizt sind. Deswegen kon-                                                                              fen, Vorurteile zu überwinden und aufeinander zuzuge-
               dem Wandel der Zeit und deren Herausforderungen.         zentrieren sich Hersteller und deren Entwickler heut-
                                                                        zutage mehr auf die Optimierung von bestehenden            fIRST LEGO LEAGUE:                                                  hen, einander ihre Kulturen vorzustellen, sich gegen-
                                                                                                                                                                                                       seitig bei den technischen Problemstellungen zu

                                                                                                                                   OpEN EUROpEAN
               Rückblick                                                Systemen und Applikationen, was dem Endverbrau-                                                                                helfen und ihr erarbeitetes Know-how weiterzugeben.
               Wie so viele Bereiche in einem Betrieb hat sich auch     cher schliesslich zum Vorteil hinsichtlich der Möglich-
               die ICT in der Evangelischen Mittelschule in den ver-    keiten und Investitionen gereicht.                                                                                             Die Betonung des Teamgedankens (wir denken und
               gangenen Jahren weiterentwickelt. Was im Kleinen
               begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem      Die Evangelische Mittelschule besitzt mit dem neu
                                                                                                                                   CHAMpIONSHIpS                                                       handeln als Team, wir lernen voneinander und wert-
                                                                                                                                                                                                       schätzen den Beitrag jedes Einzelnen) wird im Aus-
               immer grösseren Konstrukt von Netzwerken, Arbeits-       gestalteten Netzwerk eine flexible und skalierbare                                                                             druck «Gracious Professionalism» erfasst. Dies und
               stationen und Servern. Entsprechend stieg auch der       Basis für das aktuelle und zukünftige Schaffen. Insbe-                                                                         eine von Ethik durchdrungene Wettbewerbshaltung
               Aufwand für Unterhaltsarbeiten. ICT-Infrastrukturen,     sondere mobile und unabhängige Arbeits- und Lern-          Was machten Ende Mai dieses Jahres 850 Schülerinnen und             («Coopertition» – ein Kunstwort aus «Cooperation»
               welche in den Achtzigern und frühen Neunzigerjahren      formen wie Home Office, E-Learning, Tele-Teaching          Schüler aus 44 Nationen mit 100 Robotern und über 130 frei-         und «Competition») gehen über ein bekanntes Motto
               ihren Ursprung hatten, sind immer wieder erweitert       und BYOD-Geräte (Bring Your Own Device) stellen            willigen Helferinnen und Helfern aus der ganzen Welt im spa-        der Olympischen Spiele («Dabeisein ist alles») hinaus.
               und partiell ohne ein zwischenzeitliches Gesamt-         die ICT der Zukunft vor neue Herausforderungen. Die        nischen Pamplona – und mittendrin eine Schülerin und vier           In einer der Eröffnungsreden des OEC in Pamplona
               konzept erneuert worden. Dies ist ein tendenzielles      Evangelische Mittelschule hat mit der Erneuerung           Schüler der Evangelischen Mittelschule Schiers?                     hiess es sinngemäss: «Wenn ihr dann einmal eine
               Phänomen, welches wohl hauptsächlich in möglichen        den ersten Schritt für die ICT von morgen gemacht.                                                                             Anstellung in einer Firma sucht, achtet darauf, dass
               Kosten begründet liegt, betriebswirtschaftlich jedoch    Getreu den Zitaten von Albert Einstein, sollten wir die                                                                        die Core Values in dieser Firma gepflegt werden. Viel-
               in eine falsche Strategie mündet. Die ICT-Technik        Zukunft im Auge behalten.                                            Dieses Jahr stand der Wettbewerb unter dem Thema          leicht könnte dann die Welt in Zukunft etwas besser
               hat sich vor allem in den letzten 10 Jahren stark ent-                                                                        «Naturgewalten». In der Disziplin «Robotgame» erhielten   aussehen.»
               wickelt und ermöglicht damit nicht nur ungeahnte         «Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die                    die Teams den Auftrag, einen effizienten Roboter aus
               Arbeitsformen und höchste Infrastrukturleistungen,       Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.»                          LEGO-Teilen zu konstruieren, der auf einer Spielfläche    Christian Lonsky, Lehrperson für Physik und Mathematik
               sondern auch höchste Effizienzsteigerungen hin-
               sichtlich Investitionen und Unterhaltsarbeiten. Des-     «Es gibt keine grossen Entdeckungen und Fort-
               halb wurde im Jahre 2012 der Spatenstich zu einer        schritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf
               Erneuerung des kompletten ICT-Netzwerkes auf dem         Erden gibt.»
               gesamten Campus der Evangelischen Mittelschule in
               Schiers gelegt.                                          Noah Hagger, mints GmbH, ICT Support EMS
                                                                                                                                                                                                       Quellen: www.usfirst.org, www.firstlegoleague.org,
                                                                                                                                                                                                       www.hands-on-technology.de, www.technikundbildung.ch

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