Jahresprogramm 2019 NABU Bretten

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Jahresprogramm 2019
                                                            N A B U B re t t e n

T h e m e n : Veranstaltungen | Exkursionen | NABU-Treffs | Vogel des Jahres
Streuobstwiese | NATUR NAH DRAN | Orchideenarbeitskreis | Jeremias
Wilpenloch | Kohlplatte | NAJU | Geier | Monitoring ... und vieles mehr!
Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Vorwort

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU Bretten
Wir stehen derzeit beim Natur- und Umweltschutz vor großen globalen Problemen. Der Klimawandel,
das Artensterben und der viele Plastikmüll sind riesige Herausforderungen an die Weltgemeinschaft.
Die Bürger fordern von den Politikern, dass sie etwas dagegen tun, dass die eigene Lebensqualität
beziehungsweise der eigene Lebensstil aber nicht eingeschränkt
werden darf. Allen ist bewusst, dass man etwas tun müsste, aber
nicht sofort und nicht bei einem selbst. Hätten wir vor Ort eine
Überschwemmung, würden alle nach Sofortmaßnahmen rufen,
damit es in Zukunft zu keinem Schaden mehr kommt. Der Klima-
wandel, das Artensterben und die Mikroplastikteile führen aber zu
keinem großen Protest, da es langfristige Änderungen sind, welche
der Einzelne nicht richtig wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will.
Wie sagte der US-Amerikanische Satiriker Stephan Colbert tref-
fend „Die globale Erwärmung ist nicht real, weil mir heute kalt war!
Auch gute Neuigkeiten: Es gibt keinen Hunger in der Welt, weil ich
gerade gegessen habe.“ Auf jeden Fall kommt man so gut durchs
Leben, da man sich keine Sorgen machen muss.

Nicht so beim NABU Bretten. Wir haben 2018 diese hochaktuel-
len Themen aufgegriffen und öffentliche Aktionen durchgeführt.
Innerhalb unseres NABU-Treff hatten wir den Klimawandel und das Artensterben zum Thema. Der
Plastikmüll wurde innerhalb einer Sammelaktion und durch eine Ausstellung im Rathausfoyer thema-
tisiert. Ich hoffe, dass wir durch diese Aktionen beim einen oder anderen einen Denkanstoß gegeben
haben.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit war wie immer die aktive Arbeit in Bretten an unseren Biotopen.
Ziel ist es, jedes Jahr ein neues Biotop in und um Bretten zu errichten, um so langfristig ein Netzwerk
der Artenvielfalt aufzubauen. 2017 haben Gerhard Fritz und unsere Aktiven zusammen mit der Stadt
Bretten das Biotop Kohlplatte neu angelegt, 2018 das Wilpenloch. NATUR NAH DRAN wird Anfang
2019 um eine Fläche bei der Saarstraße erweitert. Der NABU Bretten redet nicht nur über Natur-
schutz, sondern er handelt.

Dieses Handeln geht natürlich nur durch die aktive Mitarbeit unserer Mitglieder. Ich bedanke mich
bei allen, die sich 2018 in unseren Arbeitskreisen, Projekten und diversen Funktionen für den Natur-
schutz eingesetzt haben und hoffe auch 2019 auf eure aktive Mitarbeit.

Liebe Grüße

Ihr Norbert Fleischer
1. Vorsitzender NABU Bretten

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Inhalt & Einladung

    Vorwort                                       1     NATUR NAH DRAN                             33
    Jahreshauptversammlung                        2     Gewann Kohlplatte                          34
    Veranstaltungen                               4     Vogelexkursion 2018                        36
    Übersicht Arbeitskreise                       8     Exkursion Wollmatinger Ried                38
    Ansprechparternin in Walzbachtal              9     Vogel des Jahres 2019: Die Feldlerche      40
    Naturschutzmacher Norbert Fleischer          10     Naturschwerpunkt Wilpenloch                45
    Mitgliederehrung                             12     Geier                                      46
    NABU-Treffs                                  14     Singvogel Monitoring im Jeremias           50
    Jubiläum Orchideenarbeitskreis               15     Erfassung Schwalben                        52
    Ersinger Springenhalde                       16     Naturraum Wanne                            54
    Arbeitskreis Streuobstwiese                  18     Blühstreifen                               56
    NAJU Bretten – Kleine Naturforscher          24     Schottergärten                             58
    Jeremias 2018                                28     Plastikmüll-Experiment                     60
    Schafe im Jeremias                           29     TheoPrax                                   63
    Ferienaktion im Jeremias                     32     Kontaktdaten                               64

     Einladung zur Jahreshaupt­­versammlung
      Am Freitag, den 15.02.2019, findet um 19:00 Uhr im Naturfreundehaus Bretten die Jahres-
      hauptversammlung statt. Hierzu sind alle Mitglieder sehr herzlich eingeladen! Folgende Tages­
      ordnungspunkte sind geplant:
         1. Begrüßung, Rückblick auf das Jahr 2018 und Ausblick auf das Jahr 2019
         2. Bericht des Kassiers
         3. Bericht des Kassenprüfers und Entlastung des Kassiers
         4. Entlastung des Vorstands
         5. Wahlen: Kassier, Beisitzer, Kassenprüfer
         6. Berichte der Gruppen: AK Jeremias, AK Orchideen, AK Streuobst, AG Wanderfalken, AK
            Ornithologie, AK Öffentlichkeitsarbeit, AK Artenmonitoring, AK NAJU, Kreisverband
         7. Mitgliederehrung durch den Vorstand
         8. Verschiedenes
         9. Vogel des Jahres: Die Feldlerche – Vortrag von Stefanie Schumacher-Schmidt
      Über eine rege Beteiligung freue ich mich sehr!
      Norbert Fleischer
      1. Vorsitzender

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Veranstaltungen

    Allgemeine Termine des NABU Bretten

    Datum     Beschreibung
    04.–06.   Mitmach-Aktion: Stunde der Wintervögel
    Jan       Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/
    15. Feb   Jahreshauptversammlung NABU Bretten
              ■■ Treffpunkt: 19.00 Uhr, Naturfreundehaus Bretten
    20. Mrz   NABU-Treff: Schmetterlinge im Südwesten
              ■■ Uhrzeit & Ort: 20:00 Uhr, Saal im Erdgeschoss der VHS Bretten.
              ■■ Referent: Karl Treffinger
              ■■ Teilnahme: Eintritt frei
              ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de
    08. Apr   Vortrag NABU: Blühende Gärten – naturnahes Gärtnern leicht gemacht!
              Häufig sind Gartenflächen großzügig mit Schottersteinen oder Kies bedeckt – das ist
              praktisch, aber auch ganz schön unfreundlich gegenüber unserer Umwelt. Blühende
              Stauden, bunte Schmetterlinge und zwitschernde Vögel – klingt das hingegen nicht
              nach einem paradiesischen Garten? Und das alles geht mit nur wenig Aufwand oder
              Vorwissen. Ob privater Garten oder gewerblich genutztes Gebiet: Auch die kleinste
              Fläche kann einen großen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz leisten. Legen Sie
              Ihren Garten so an, dass Sie sich dort genauso wohlfühlen wie Tagpfauenauge, Zaun-
              könig und Erdhummel! Bei diesem Termin erhalten Sie einfach umsetzbare Tipps und
              Anleitungen zur Gestaltung Ihres Gartens.
              Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projekts „Blühende Gärten – damit es summt
              und brummt!“ vom NABU Baden-Württemberg (mit Fördermitteln des Ministeriums
              für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) in Kooperation mit dem Volkshochschul-
              verband Baden-Württemberg und der VHS Bretten kostenfrei angeboten.
              ■■ Referent: Sven Görlitz, Gartenberatung Baden-Württemberg, Verband Wohnei-
                 gentum
              ■■ Uhrzeit & Ort: 18:00–19.30 Uhr, VHS Bretten
              ■■ Teilnahme: Die Teilnahme ist kostenlos, Annmeldung bei der VHS erforderlich.
    12. Mai   Vogelexkursion: Alle Vögel sind schon da!
              ■■ Uhrzeit & Ort: 06:30 Uhr, 2–3 stündige Exkursion bei Knittlingen. Genauer
                 Treffpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben.
              ■■ Teilnahme: Kostenlos
              ■■ Kontakt: Eberhard Körner, E-Mail: eberhard.koerner@web.de

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Veranstaltungen

 Datum         Beschreibung
 12. Mai       Spaziergang durch das Obstsortenparadies des NABU Bretten
               Bei einem geführten Rundgang über die Streuobstwiese des NABU Bretten im Stadt-
               teil Gölshausen erleben Sie im Frühjahr die Blütenpracht und den Duft der Wild-
               blumen und Wiesenkräuter, das Wimmeln der Insekten auf unserer Wiese und nicht
               zuletzt den einzigartigen Reiz und den Erholungswert unserer immer seltener wer-
               denden Streuobstwiesen.
               Dazu erhalten sie neben vielen Informationen zu den Bäumen mit alten Obstsorten
               auch eine Übersicht zu den vom NABU angelegten Kleinbiotopen, die mit dazu bei-
               tragen, die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaft zu erhöhen und Lebensraum für
               Pflanzen, Insekten, Vögel oder andere seltene und zum Teil gefährdete Tierarten zu
               sichern.
               Eine Voranmeldung für die ca. 2-stündige Exkursion ist nicht erforderlich.
               ■■ Uhrzeit & Ort: 14:00 Uhr, Bretten-Gölshausen an der Kreuzung Oberdorfstraße/
                  Tilsiter (ab der Kirche in Gölshausen in Richtung Büchig folgen)
               ■■ Teilnahme: Kostenlos
               ■■ Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 0160 97462225, E-Mail: wolf-roeder@gmx.de
 10.–12.       Mitmach-Aktion: Stunde der Gartenvögel
 Mai           Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundedergartenvoegel/
 16. Jun       Ganztägige Exkursion zum Nationalpark Schwarzwald
               mit ca. 10 km Wanderung
               ■■ Teilnehmerzahl: Auf 20 Personen begrenzt, Anreise mit eigenen PKWs
               ■■ Teilnahme: Kostenlos
               ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de, Tel. 07258 6731
 20. Jul       Sommerfest des NABU Bretten
               Einladung an alle Mitglieder und Freunde des NABU Bretten.
               Grillen und lockeres Beisammensein.
               ■■ Uhrzeit & Ort: Ab 18:00 Uhr auf dem Obstsortenparadies
               ■■ Kontakt: Norbert Fleischer, E-Mail: norbert@fleischer-fam.de
 15. Sep       Naturerlebnistag der Stadt Bretten
               Bau von Nistkästen, Spaß und tolle Informationen für die ganze Familie!
 16. Okt       NABU-Treff: Müll im Landkreis Karlsruhe
               ■■   Uhrzeit & Ort: 20:00 Uhr, Saal im Erdgeschoss der VHS Bretten.
               ■■   Referent: Abfallwirtschaftsbetrieb Karlsruhe
               ■■   Teilnahme: Eintritt frei
               ■■   Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Veranstaltungen

    Termine des Arbeitskreis NAJU 2019
    Langeweile? Nicht bei uns! Tolle Erfahrungen, spannende Aktionen, viel Spaß und Natur pur – das
    und noch vieles mehr bietet der NABU mit der NAJU-Gruppe „Kleine Naturforscher“ für Kinder im
    Alter von acht bis zehn Jahren an. Unsere Termine in 2019:

    Datum      Thema                                Ansprechpartner
    19. Jan    Naturkundemuseum Karlsruhe           Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129
    16. Feb    Obstbaumschnitt mit Astfeuer         Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089
    16. Mrz    Waldlehrpfad Derdinger Horn          Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089
    16. Apr    Singvögel                            Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129
    04. Mai    Insekten und Spinnen                 Erich Jahn, Tel. 0176-43195717
    01. Jun    Bienen und Bienenvölker              Heike Scharberth, Tel. 01577-3185720
    20. Jul    Schmetterlinge und Libellen          Erich Jahn, Tel. 0176-43195717
    08. Sep    Ferienprogramm der Stadt Bretten     Barbara Steffen-Ehrhardt Tel. 0160-8813411
    21. Sep    Streuobstwiese                       Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089
    12. Okt    Zugvögel                             Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129
                                                    Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129
    09. Nov    Pflanzaktion mit NABU Bretten
                                                    Heike Scharberth, Tel. 01577-3185720
    07. Dez    Geschenke aus der Naturküche         Christa Arny-Pechbrenner,Tel. 07237-1421

    ■■ Kontakt: Dr. Stefanie Schumacher-Schmidt, E-Mail: stef_pulchra@web.de
    ■■ Uhrzeit & Ort: Wird noch mitgeteilt bzw. auf Anfrage

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Veranstaltungen

Exkursionen mit Erich Jahn
■■ Kontakt/Ansprechpartner: Erich Jahn, Tel.: 07252 41423, E-Mail: e-jahn@t-online.de
   Bitte um telefonische Anmeldung!
■■ Kosten: Alle Exkursionen mit Erich Jahn sind für NABU-Mitglieder kostenlos!

 Datum       Beschreibung
 05. Mai     „Gesegnete Mahlzeit“ aus dem Innenleben von Kloster und Küche
             Ein Streifzug durch Klosterwald und Obstwiesen
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9.30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn
             ■■ Dauer: 2 ½ Std.
 12. Mai     Entlang der Eppinger Linie von Sternenfels zum Kloster Maulbronn.
             Der Türkenluis und seine Verteidigungslinie – Geschichte und Natur
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr am Parkplatz Kraichsee in Sternenfels
             ■■ Dauer: 5 ½ Std, 9 km

 02. Jun     „Schnapphähne und Marodeure“
             Das Kloster Maulbronn im Mittelpunkt französisch-kaiserlicher Aktionen im 17. Jahr-
             hundert.
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn
             ■■ Dauer: 2 ½ Std.
 07. Jul     „Gesegnete Mahlzeit“ aus dem Innenleben von Kloster und Küche
             Ein Streifzug durch Klosterwald und Obstwiesen
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9.30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn
             ■■ Dauer: 2 ½ Std.
 14. Jul     „Schnapphähne und Marodeure“
             Das Kloster Maulbronn im Mittelpunkt französisch-kaiserlicher Aktionen im 17. Jahr-
             hundert.
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn
             ■■ Dauer: 2 ½ Std.
 11. Aug     „Wein-Wald-Wasser“
             Entlang der Wasser- und Zufuhrkanäle des Klosters durch Wald und Flur
             ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn
             ■■ Dauer: 2 ½ Std.

Alle Termine werden rechtzeitig auf unserer Webseite www.nabu-bretten.de, über unseren NABU-
Newsletter und in der Tagespresse (Brettener Woche, BNN) bekanntgegeben. Bei Fragen zu einer
unserer Veranstaltungen können Sie sich direkt an uns wenden. Weitere Kontaktdaten finden Sie auf
Seite 64 in diesem Heft.

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Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
Arbeitskreise

    Arbeitskreis   Beschreibung
    NABU-Treff     Informationen für unsere Mitglieder und Freunde des NABU Bretten gibt es zwei
                   Mal im Jahr im VHS-Saal der Melanchthon-Akademie Bretten. Experten halten
                   Vorträge aus dem Bereich Naturschutz. Die einzelnen Termine entnehmen Sie
                   dem Veranstaltungskalender. Zudem informieren wir über alle aktuellen Aktio-
                   nen des NABU Bretten und sind offen für Diskussionen.
                   ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de
    Arbeitskreis   Der Arbeitskreis (Obstsortenparadies Bretten) trifft sich jeden ersten Montag im
    Streuobst      Monat.
                   ■■ Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 07252 973873, E-Mail: wolf-roeder@gmx.de
    Arbeitskreis   ■■ Treffen: Jeden letzten Donnerstag im Monat
    Orchideen      ■■ Exkursionen: Termine werden kurzfristig festgelegt
                   ■■ Kontakt: Sylvia Zischewski, Tel. 07042 9171521,
                      E-Mail: sylvia.zischewski@web.de
    Arbeitskreis   Die Aktiven um Gerhard Fritz sind permanent dabei, um auf dem Jeremias, einem
    Jeremias       ehemaligen Baumschulgelände, eine Vielzahl von Biotopen zu errichten. Wer
                   dabei mitmachen möchte wendet sich bitte direkt an Gerhard Fritz.
                   ■■ Kontakt: Gerhard Fritz, Tel. 07252 1438, E-Mail: gerhard@fritz-bretten.de
    Arbeitskreis   Im Arbeitskreis Ornithologie arbeiten mehrere Gruppen zusammen: Die Arbeit-
    Ornithologie   gemeinschaft Wanderfalkenschutz, die Nistkastenbetreuer, sowie die Projekte
                   „Schwalbenfreundliches Haus“, „Lebensraum Kirchturm“ und Integriertes Moni-
                   toring von Singvogelpopulationen (IMS)
                   ■■ Kontakt: Norbert Fleischer, Tel. 07252 3098830,
                      E-Mail: norbert@fleischer-fam.de

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Walzbachtal

Unsere Ansprechpartnerin in                          Modell für Gondelsheim
Walzbachtal: Sabine Keilus
Als mich Norbert Fleischer gebeten hat, mich als     Der NABU Bretten ist für die Stadt Bretten
Ansprechpartnerin für alle NABU-Mitglieder im        (inklusive Stadtteilen), Gondelsheim und Walz-
Walzbachtal zur Verfügung zu stellen, bin ich        bachtal zuständig. Der Schwerpunkt unserer
dieser Bitte gerne nachgekommen und möchte           Aktivitäten war in der Vergangenheit vor allem
mich hier kurz vorstellen.                           Bretten. Die Betreuung von Gondelsheim und
                                                     Walzbachtal ist ohne Vertreter vor Ort nicht
Mein Name ist Sabine Keilus, ich bin 63 Jahre alt,   möglich. Wichtig ist, dass man in das Leben der
lebe seit nunmehr 2 Jahren in Wössingen und bin      Kommune eingebunden ist, Kontakte zur Orts-
seit diesem Jahr Mitglied im NABU Bretten.           verwaltung pflegt und über lokale Themen des
                                                     Naturschutzes informiert ist. Ich suche schon seit
Ich möchte mich künftig für den Naturschutz in       einigen Jahren je einen Vertreter des NABU in
Walzbachtal einsetzen um die Tier- und Pflan-        beiden Gemeinden und freue mich, dass Sabine
zenwelt zu erhalten und die Artenvielfalt zu stär-   Keilus in Walzbachtal diese Aufgabe in Zukunft
ken. Im Moment kümmere ich mich mit einer            übernehmen wird. Sie erhält von mir und dem
Mitstreiterin um die Turmfalken im Gebiet des        Vorstand volle Unterstützung. Zu Ihrer Verstär-
Kreisverbandes.                                      kung haben wir zum Glück seit diesem Jahr ein
                                                     paar weitere Aktive vor Ort. Damit Sabine über
In Kürze gibt es für alle Walzbachtäler*innen        alle Themen des NABU Bretten informiert ist,
einen „Kennenlern“-Abend um weitere Ideen            soll sie im Februar auf unserer Jahreshauptver-
für Aktivitäten des NABU in unserer Gemeinde         sammlung in den Vorstand gewählt werden.
zu sammeln und ggf. gemeinsame Aktivitäten           Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Aufgabe
zu planen und durchzuführen. Darauf bin ich          und hoffe, dass wir auch in Gondelsheim eine/n
gespannt und werde mich gerne einbringen.            Aktive/n finden, als Ansprechpartner des NABU
                                                     Bretten vor Ort.
                               Text: Sabine Keilus
                                                                                       Text: Norbert Fleischer
                                                                                Bild: Dietrich Becker-Hinrichs

                                                     Vo n l i n k s : B a r b a r a S t e ff e n - E h r h a rd t ,
                                                     Sabine Keilus und Norbert Fleischer im
                                                     K i rc h t u r m d e r S t i f t s k i rc h e B re t t e n

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                                     9
Norbert Fleischer

     „Hier geht’s nicht ums Reden, sondern
     ums Machen“
     Naturschützer Norbert Fleischer vom NABU spricht über seine
     E r f a h r u n g e n m i t d e m Ve re i n i n B re t t e n

     Naturschutz kommt von Naturschutz-machen.                                  Ideen umzusetzen. „Ich selbst sehe mich wie ein
     Dazu animiert denn auch Norbert Fleischer,                                 Gärtner, der die Pflanzen zum Wachsen anregt“,
     der Vorsitzende des Vereins Naturschutzbund                                veranschaulicht der Naturschutzmacher.
     Bretten. „Ich finde der Ausdruck „Naturschutz-
     macher“ beschreibt uns sehr gut. Bei uns geht‘s                            Wer sich aktiv für den Naturschutz einsetzen
     nicht ums Reden, sondern um aktives Handeln.“                              möchte, soll auch die Möglichkeit bekommen,
                                                                                sich nach seinen eigenen Wünschen im Verein
     Seit vier Jahren liegt die Leitung des Vereins nun                         zu verwirklichen. Die möglichen Tätigkeitsfelder
     schon in Fleischers Händen. Als besonders wich-                            sind weit gefächert und decken handwerkliche,
     tig erachtet der 61-Jährige, dass sich die Mitglie-                        kommunikative und pädagogische Fähigkei-
     der im NABU frei entfalten können, um eigene                               ten ab. Von der Leitung der Naturschutzjugend

     H o c h h i n a u s m i t d e m N A B U B re t t e n : D e r Vo r s i t z e n d e d e s Ve re i n s , N o r b e r t F l e i s c h e r,
     beweist sein Geschick beim Anbringen eines neuen Nistkastens.

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Norbert Fleischer

(NAJU), dem Bauen und Aufhängen von Nist-           den können. „Wenn die Leute selbst Verantwor-
kästen, der Pflege der Homepage, bis hin zu         tung übernehmen wollen, dann dürfen sie das
Projekten wie „NATUR NAH DRAN“ sind dem             auch. Bei mir laufen nur alle Fäden zusammen“,
Mitwirken keine Grenzen gesetzt.                    erzählt der Naturschutzmacher.

Das genannte Ziel des NABU Bretten ist der          Die Arbeitsgruppe „Streuobst“, die ursprüng-
Erhalt und die Verbesserung der Artenvielfalt       lich von Fleischer gegründet wurde, hat der
– ein Schwerpunkt, für den sich der 61-Jährige      Naturschützer bereits vor zwei Jahren mit gutem
nach eigenem Bekunden schon immer interes-          Gewissen abgegeben. „So läuft das bei uns. Man
siert habe.                                         gründet etwas, dann gibt man es ab und gibt
                                                    dadurch jemand anderem die Chance, sich zu
Vor zehn Jahren wurde Fleischer schließlich an      engagieren.“ Die große Freiheit im Verein habe
der Haustür für den Verein angeworben – seit-       beiläufig auch einen großen, gewollten Nutzen:
dem unterstütze er den NABU als passives Mit-       „Es ist gut, wenn andere aktiv werden. Die brin-
glied. Erst durch ein Gespräch mit Gerhard Fritz,   gen neue Ideen und Erfahrungen mit sich.“, fin-
der damals als Vorsitzender auf dem Marktplatz      det der 61-Jährige.
in Bretten einen Infostand betrieb, wurde Flei-
schers aktives Interesse geweckt. Die Vereinsar-    Auch Fleischer fand große Freude daran, neue
beit beim NABU kostet jedoch auch viel Zeit, die    Ideen in den Verein einzubringen, indem er
der Naturschützer aufgrund seiner beruflichen       die Strukturen des Vereins überarbeitete und
Verpflichtungen als Teamleiter nicht immer          anpasste. Der Naturschutzmacher setzte sich
hatte. „Man kann schon sagen, dass die Phase,       beispielsweise dafür ein, dass die unterschiedli-
in der ich beruflich zurückgefahren bin, auch die   chen Arbeitsgruppen durch einen Vertreter im
Phase war, in der ich beim NABU hochgefahren        Vorstand repräsentiert werden. „Ich wollte, dass
bin“, erzählt er.                                   in der Vorstandschaft alle vertreten sind, ähnlich
                                                    wie in einer Firma“, erklärt Fleischer.
Bevor Fleischer zum Vorsitzenden gewählt
wurde, war er deshalb zeitweise der Schrift-        Zu sehen, wie sich der Verein nach seinen Vor-
führer des Vereins. „Eine leitende Funktion im      stellungen entwickelt und dass aktive Mitglie-
Beruf und im Verein war unmöglich“, erzählt der     der motiviert neue Ideen umsetzen, ist für den
Naturschutzmacher. Auch sei es oft schwierig        61-Jährigen noch immer ein großes Erfolgserleb-
gewesen, die Familie und die Vereinsarbeit unter    nis. Obwohl die Koordination und Planung viel
einen Hut zu bekommen. „Man muss aufpassen,         Geduld erfordere, sei er mit dem Grundgerüst
dass man nicht zu viel NABU macht“, schmun-         des Vereins mehr als zufrieden. „Das läuft alles
zelt Fleischer. Aus diesem Grund sei es wichtig,    so, wie ich mir das vorstelle.“
die Aufgaben im Verein zu verteilen und nie-
                                                                              Text & Bild: Julia Stark
mandem einzeln aufzubürden. „In der Summe                    Erschienen in: BNN, Ausgabe 248/2018
kommt dann viel raus“, findet der 61-Jährige.

Seit sechs Jahren setzt der Verein deshalb auf
autonome Arbeitsgruppen, die nach Absprache
mit der Vorstandschaft eigenständig aktiv wer-

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                        11
Mitglieder

     Oberbürgermeister Wolff ehrt
     Gerhard Fritz und Franz Lotspeich
     Ve r l e i h u n g d e r E h re n n a d e l i n G o l d d e r S t a d t B re t t e n

     Viele Vereine haben heute das Problem, dass sie            Gerhard Fritz trägt seit 30 Jahren Verantwortung
     keine Aktiven finden, welche ein Amt im Vor-               für den NABU Bretten. Zuerst Beisitzer, dann
     stand übernehmen.                                          Erster Vorsitzender, dann Zweiter Vorsitzender.
                                                                Gerhard ist der große Macher in unserem Ver-
     Die Bindung an eine Aufgabe schreckt viele ab.             ein, der Begriff „Naturschutzmacher“ trifft auf
     Man ist bereit an einem Projekt mit einem klar             ihn zu 100 Prozent zu. Im Jahr 2017 erhielt er
     festgelegten Projektanfang und vor allem Pro-              berechtigterweise die Goldene Ehrennadel des
     jektende mitzuarbeiten. Dann ist aber Schluss,             NABU Bundesverbandes für den Jeremias, die
     damit man frei ist, sich für andere Aktivitäten zu         Borgentenquelle, den Pfeiferturm, den Verkauf
     entscheiden. In einem Verein wird erwartet, dass           von Sträuchern, die alljährliche Herbstpflanzung
     zumindest die Hauptverantwortlichen für meh-               und vieles mehr.
     rere Jahre die übernommene Aufgabe ausführen.
     Damit scheidet ein Vorstandsamt für viele aus.             Am 12. Oktober hat Herr Oberbürgermeister
                                                                Wolff innerhalb des Ehrenamtsabend der Stadt
     Zum anderen erfordert so ein Amt sehr viel                 Bretten Gerhard Fritz und Franz Lotspeich mit
     bis extrem viel Zeit. Neben dem Beruf und der              der Goldenen Ehrennadel geehrt.
     Familie noch ein Ehrenamt, das übersteigt die
     zeitlichen Kapazitäten und die dafür notwendige            Vielen Dank an Gerhard und Franz für alles, was
     Energie bei vielen.                                        ihr in den letzten Jahren für den NABU Bretten
                                                                geleistet habt. Ich hoffe, ja ich gehe fest davon
     Umso glücklicher sind wir, dass wir mit Franz              aus, dass ihr noch viele Jahre für den NABU
     Lotspeich und Gerhard Fritz zwei Aktive haben,             Bretten Verantwortung tragen werdet.
     die seit vielen Jahren den NABU Bretten tragen
     und prägen.                                                Norbert Fleischer
                                                                1. Vorsitzender
     Franz Lotspeich ist seit 1988 ohne Unterbrechung
     für die Finanzen des NABU Bretten zuständig. In
     dieser Zeit hat er fünf Vorsitzenden den Rücken
     freigehalten. Die Vorsitzenden, Vorstände und
     Aktiven haben dadurch die Zeit sich auf ihre
     eigenen Aufgaben zu konzentrieren, ohne große
     Gedanken an die Finanzen aufzuwenden. Letzt-
     lich verlassen sich alle auf die Fachkompetenz
     von Franz und dies funktioniert seit 31 Jahren
     ohne jede Beanstandung. Davon können andere
     Vereine nur träumen.

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Mitglieder

 G e r h a rd F r i t z             Franz Lotspeich

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NABU-Treffs

     Die NABU-Treffs 2019
     Die Vortragsreihe NABU-Treff des NABU Bret-        Wie funktioniert der
     ten wurde 2014 ins Leben gerufen und ist mitt-     NABU-Treff?
     lerweile ein wichtiger Bestandteil der Öffent-
     lichkeitsarbeit geworden. 2018 konnten wir         Die jeweils 90-minütige Veranstaltung bietet ein
     wieder anerkannte Fachleute auf ihrem Gebiet       konkretes Thema mit einem hochkarätigen Refe-
     bei uns in Bretten willkommen heißen. Sabine       renten aus dem Naturschutz. Anschließend gibt
     Holmgeirsson, Fachbeauftragte Wildbienen und       es ausreichend Zeit, um zu diskutieren und auf
     Pflanzenschutz des NABU-Baden-Württemberg,         Fragen einzugehen. Auch berichtet der NABU
     sprach über Pestizide und die Auswirkungen         Bretten eingangs von seinen aktuellen Projekten.
     auf bestäubende Insekten, Katharina Maaß und
     Andrea Molkenthin-Keßler, Projektleiterinnen       Der Veranstaltungsort ist der VHS Saal im Erd-
                                                        geschoss der Melanchthon-Akademie in der
                                                        Melanchthonstr. 3, 75015 Bretten, direkt am
                                                        Marktplatz. Der Eintritt ist kostenlos, der NABU
                                                        Bretten freut sich aber immer über eine Geld-
                                                        spende für seine umfangreiche Arbeit.

                                                        In der lokalen Presse und auf der Internetseite
                                                        www.nabu-bretten.de wird ebenfalls rechtzeitig
                                                        auf die Veranstaltungen hingewiesen.

                                                        Der NABU Bretten ruft
                                                        zum Mitmachen auf!
                                                        Von den etwa 600 Mitgliedern des NABU Bret-
     beim NABU-Baden-Württemberg referierten            ten sind weniger als 10 Prozent ehrenamtlich
     über „Erneuerbare Energien und Naturschutz“        aktiv tätig. Angesichts der vielen anstehenden
     und Dr. Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen     Aufgaben allein im Raum Bretten ist jedoch jede
     Klimabüros, berichtete ausführlich über den Kli-   helfende Hand gern gesehen und wichtig. Wenn
     mawandel im Südwesten.                             Sie Interesse und Freude an Natur- und Umwelt-
                                                        schutz, Artenschutz, biologischer Vielfalt und
     Auch 2019 lädt der NABU Bretten alle Bürgerin-     Umweltbildung haben, sind Sie herzlich einge-
     nen und Bürger zu nicht weniger spannenden         laden, mit Norbert Fleischer oder Martin Alb
     Inhalten ein. Die zwei geplanten Themen wer-       Kontakt aufzunehmen. Die Kontaktdaten finden
     den Schmetterlinge in unserer Heimat und das       Sie auf Seite 64 in diesem Heft.
     Thema Müll in unserer Region in allen Facetten
                                                                                Text & Bilder: Martin Alb
     behandeln. Die genauen Termine der Veranstal-
     tungen sind im Gesamtüberblick des vorliegen-
     den Jahresprogramms auf den Seiten 4-5 gelistet.

14                                                                            N A B U B re t t e n e . V.
Orchideent

Jubiläum: 25 Jahre Orchideen-
arbeitskreis Bretten (OAB)
Am 22.01.1993 wurde der Orchideenarbeitskreis      Im Jubiläumsjahr 2018 zeigte der OAB im VHS-
ins Leben gerufen. Innerhalb der NABU-Orts-        Saal einen Vortrag über die Orchideen Baden-
gruppe Bretten sollte eine unabhängige Gruppe      Württembergs, mit anschließendem kleinen
entstehen, die sich mit dem Schutz heimischer      Imbiss. Mancher Besucher war erstaunt darüber,
Orchideen befasst. Bereits im Gründungsjahr        wie viele Orchideenarten es im Ländle (noch)
führte man Exkursionen durch und erfasste die      gibt.
Bestände.
                                                   Wir freuen uns über weitere botanisch Inte-
Durch eine Reihe von Pflegeeinsätzen, unter        ressierte – kommen Sie einfach zu einem der
anderem auf der Gemarkung Sprantal erhielt         monatlichen Treffen vorbei oder kontaktieren
der Orchideenarbeitskreis im Jahr 2007 den         Sie uns anderweitig.
Umweltpreis der Stadt Bretten und später noch
                                                                 Text und Bilder: Sylvia Zischewski
den Bürgerschaftspreis der Kreissparkasse Pforz-                                & Beatrix Drescher
heim-Calw.

Unsere 4 Gründungsmitglieder:

 K a r l Tre ff i n g e r                          Hans-Otto Gässler

 Friedbert Laier                                   Franz Hagenmüller

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                     15
Orchideen

     Ersinger Springenhalde
     Naturschutzgebiet im Portrait: Ersinger Springenhalde

     Jedes Jahr besucht der Orchideenarbeitskreis     Auch die schopfige Traubenhyazinthe und der
     Bretten das circa 38 Hektar große Naturschutz-   Kreuzenzian sind anzutreffen. Mit viel Glück
     gebiet bei Pforzheim. Vornehmlich besuchen wir   sieht man den stark gefährdeten Kreuz-Enzian-
     den südwest-exponierten Trockenhang und den      Ameisen-Bläuling, der seine Eier nur auf dieser
     angrenzenden Wald. Am Hang stehen verein-        Enzianart ablegt. Die Gottesanbeterin, die sich
     zelt Obstbäume und auch Totholz. Durchsetzt      aufgrund des Klimawandels immer weiter nach
     von Hecken ist es ein sehr abwechslungsreiches   Norden ausbreitet, ist hier ebenfalls zuhause.
     Gelände, das zahlreichen Vogel- und Insek-
                                                                    Text und Bilder: Sylvia Zischewski
     tenarten einen idealen Lebensraum bietet. Auf
     dem Halbtrockenrasen finden wir mehr als 12
     verschiedene Orchideenarten. Einige Raritäten
     sind vorhanden, wie beispielsweise die Bienen-
     ragwurz Varietät Bicolor.

      A ff e n k n a b e n k r a u t                    Mückenhändelwurz

      Gottesanbeterin                                  Hummelragwurz

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Hier fehlt noch was

Getreide aus der Region. Garantiert nicht gespritzt.

                                               Natürlich anders.

                                    Öffnungszeiten Mühlenladen:
                                    Mo - Fr 8 - 12.30 & 14 - 18 Uhr
J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9   Samstag 8 - 12.30 Uhr         17
Streuobstwiese

     Arbeitskreis Streuobstwiese

     Mehr Früchte als Besucher im                       ernte schien da schon vergessen. Es kam dann
     Paradies – und Blüten für alle!                    zwar kein Spätfrost mehr, dafür aber etwas ande-
                                                        res: im Frühjahr zeigten sich die Kirschen zwar
     Genau wie im vergangenen Jahr war unsere           in ihrer ganzen Fülle – keine Fruchtessigfliege
     Arbeitsgruppe anfangs auch wieder überwältigt      trübte den Genuss, da diese im letzten Jahr halt
     von der Blütenpracht im Frühjahr 2018 und der      keine Früchte zur Vermehrung hatten. Schwarz –
     noch im letzten Jahr bedauerte Ausfall der Obst-   reif – süß – naschkatzengerecht! Aber dann kam

      Margeritenblüte

18                                                                            N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese

der trockenste Sommer seit langer Zeit. Unsere
Apfel- und Birnbäume mussten wahrlich leiden
und wie konnten wir ihnen helfen? 230 Bäume
mit Wasser versorgen? Wir konzentrierten uns
auf das ganz junge „Gemüse“ – und glücklicher-
weise: auch die älteren hielten durch und belohn-
ten uns mit einer Vielzahl von Früchten. Waren
die Jahre 2017 und 2018 damit beispielhaft für
den schon spürbaren Klimawandel mit Extrem-
wetterlagen und langen Trockenperioden? Wir
werden das Jahr für Jahr weiter verfolgen und
dokumentieren.
                                                     Apfel James Grieve

Mastjahr im 7. Obstbaumjahr                         bereit für die Herausforderung des Jahres 2018.
                                                    Aber noch im Frühjahr hatten wir vom Arbeits-
Im Jahr 2011 wurden die meisten unserer Bäume       kreis das Anliegen der Max-Planck-Realschule
angepflanzt. Dank intensiver Pflege unserer         zu einem „Schulerntetag“ abgelehnt, da wir aus
Baumschnittexperten waren viele von ihnen           der Erfahrung der vergangenen Jahre meinten,
schon zu stattlichen Bäumen herangewachsen,         bei uns gäbe es noch keine „vollerntereifen“
                                                    Bäume. OK, so kann man sich täuschen! Üppig
                                                    war 2018 als Begriff nicht untertrieben: getrübt
                                                    nur von den Trockenschäden an einzelnen Bäu-
                                                    men (Astbruch und kleine, bzw. schnell abfal-
                                                    lende Früchte). Dieses „Mastjahr“ wird unsere
                                                    Arbeitsgruppe darüber nachdenken lassen, wie
                                                    wir in den nächsten Jahren mit dem Thema
                                                    Ernte umgehen können und wie wir die NABU-
                                                    Mitglieder daran beteiligen können.

                                                    NAJU Kinder übernehmen
                                                    Baumpatenschaften
                                                    Die sehr aktive NAJU Gruppe könnte zukünftig
                                                    auch für unseren Nachwuchs sorgen? Kein Pro-
                                                    blem! Beim Streuobstwiesentag im September
                                                    2018 konnten die Kinder sich ihren Lieblings-
                                                    baum aussuchen und für diesen eine Patenschaft
                                                    übernehmen. Ihre Bäume sind individuell mit
                                                    Schildern gekennzeichnet und nun werden die
                                                    NAJU Kinder uns bei der notwendigen Pflege
 Schweizer Orangenapfel                             ihres Baumes tatkräftig unterstützen. Natürlich

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                      19
Streuobstwiese

     nicht ohne vorher über den Wuchs der Bäume,
     das „Wie“ von Baumschnitt und Baumschutz
     geschult zu werden. Eine intensivere Beziehung
     von Kindern zur Natur kann man sich ja fast
     nicht vorstellen – insbesondere wenn sie dann
     den Erfolg in Form von Früchten selbst ern-
     ten können! Wir freuen uns auf jeden Fall auf
     die neuen Kontakte und hoffen auf noch mehr
     Patenschaften – gerne auch von „größeren Kin-
     dern“!

     Streuobstwiesenführung im                           W i e s e n r u n d w e g f re i s c h n e i d e n

     Rahmen des VHS-Programms
                                                        werden wir daher den Frühjahrstermin auf den
     Es hat geklappt: der lange gehegte Wunsch unsere   Blühzeitpunkt der Wiese abstimmen und in 2019
     Wiese der Öffentlichkeit regelmäßig vorzustellen   daher erst im Mai einen Rundgang anbieten.
     konnte mit Beginn des Frühjahrs umgesetzt wer-     Den Termin für die Herbstführung werden wir
     den. Die erste Führung Ende April sollte zwar      zukünftig dagegen etwas früher (im September)
     das Thema „Baumblüte“ als Schwerpunkt haben,       anbieten, damit vielleicht noch ein paar mehr
     aber wir mussten feststellen, dass sich dies bei   Früchte auf den Bäumen hängen und gepflückt
     uns nicht so eindrucksvoll wie gewünscht umset-    werden können.
     zen ließ. Die Kirschblüte war zu früh und die
     Vielzahl der unterschiedlich blühenden Apfel-
     und Birnbäume ließ auch nicht mehr viel übrig.
     Dafür entschädigt hat die Besuchergruppe aber
     die üppige Wiesenblüte mit den zahlreichen
     Wildblumen und Wildkräuterblüten. Zukünftig
                                                                      Te i l n e h m e r d e r F r ü h j a h r s f ü h r u n g

20                                                                                        N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese

Kooperation „TheoPrax“                             Teilnahme am
mit dem Edith-Stein-                               Knittlinger Apfelfest
Gymnasium Bretten                                  Eine gute Gelegenheit den Arbeitskreis Streuobst
                                                   im NABU Bretten vorzustellen, war das vom
Nach dem erfolgreichen Auftakt in 2018 hat         Forum Bau und Kultur in Knittlingen erstmals
„TheoPrax“ im Jahresheft bereits seine eigenen     organisierte Apfelfest am 14. Oktober 2018. Die
Seiten. Auch dieses Jahr wird ein Thema von den    von uns angebotene Verkostung alter Obstsor-
Schülern der Klasse 11 direkt mit unserer Streu-   ten in der Alten Kelter war das zentrale Thema
obstwiese zu tun haben. Sie sollen einen Weg       unseres Standes. Das Interesse war groß, da viele
finden, die vorhandenen Informationen zu unse-     Kinder und Erwachsene den Geschmack alter
rem Baumbestand zugänglich zu machen. Nicht        Obstsorten gar nicht mehr richtig kennen und
nur über ein „Schild“ am Baum, sondern auch        auch erfreut waren, jetzt mit unserem Obstsor-
durch Abruf der Informationen über Smart-          tenparadies eine Vergleichsmöglichkeit für ihre
phone und Internet. Eine spannende Aufgabe         eigenen Sorten zu haben. Für uns war es daher
bei der wir hoffen, dass wir dann für alle Besu-   Ansporn genug, sich zukünftig mit dem Thema
cher zukünftig eine Vielzahl von Informationen     Pomologie näher auseinander zu setzen. Wir
bereitstellen können.                              freuen uns auf weitere Veranstaltungen und wur-
                                                   den auch für nächstes Jahr wieder nach Knittlin-
                                                   gen eingeladen.

 Apfelverkostung in Knittlinger Kelter              Die neue Leiterhalterung

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                      21
Streuobstwiese

     Neuzugänge im                                        errichtet. Sie dient natürlich auch als Lebens-
     Obstsortenparadies                                   und Versteckraum für Insekten und andere Tiere
                                                          und wird hoffentlich auch in Zukunft die vielen
     Unsere neue Leiterhalterung wurde professionell      Äste aus den Pflegeschnitten unserer Obstbäume
     von der Schreinerei Gropp aus Bretten errich-        aufnehmen.
     tet. Kein leichtes Unterfangen, da diese auf der
     abschüssigen Wiese so errichtet werden musste,       Und wie macht man aus Altholz noch mehr
     dass wir an die Leitern gut herankommen.             Altholz? Bündeln ist die Devise gewesen. Viele
                                                          der Stützpfosten der Jungbäume sind wie diese
     Weitere „Trittsteine“ wurden über das gesamte        selbst in die Jahre gekommen. Wobei natürlich
     Areal der Streuobstwiese in Gölshausen ange-         die Bäume älter aber stabiler werden, die Pfosten
     legt. Gleich hinter der Leiterhaltung auf der Bie-   zwar auch älter, aber eben auch morscher – und
     nenwiese haben wir eine Flechtwerkhecke als          wohin damit? Aus der Not eine Tugend machen
     Windschutz für die zukünftigen Bienenstöcke          und die Pfosten als Totholzhaufen verwerten! Da
                                                          sie kein Hindernis für die Wiesenmahd sein dür-
      Die Aktiven des Heckenbaus                          fen, haben wir sie in einer Halterung gestapelt.
                                                          Wir sind gespannt, wer diesen Lebensraum in
                                                          Zukunft besiedeln wird?

                                                          Pflanzaktion neue Bäume
                                                          Es ist natürlich nicht immer alles schön auf unse-
                                                          rer Wiese. Es gibt leider auch Bäume, die nicht
                                                          so gut angewachsen sind oder die Krankheiten
                                                          zum Opfer fielen. Im November 2018 hatten wir
                                                          daher mit freundlicher Unterstützung der Stadt
                                                          Bretten, die für uns die Baggerarbeiten beim

      Flechtwerkhecke als Windschutz                       To t h o l z p f o s t e n

22                                                                                      N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese

                                                                   Wer hilft mit?
                                                                   Wie auch schon in den letzten Jahren war unser
                                                                   Arbeitskries fleißig und kann stolz auf die posi-
                                                                   tive Entwicklung unserer Streuobstwiese sein.
                                                                   Um die vielen neuen Ideen umsetzen zu können,
                                                                   suchen wir daher Interessierte und Mithelfer, die
                                                                   unseren Arbeitskreis unterstützen wollen.

                                                                   Der Arbeitskreis Streuobst trifft sich jeden ers-
                                                                   ten Montag des Monats um 20:00 Uhr. Am
                                                                   jeweiligen darauffolgenden Samstag finden auf
  B a u m k r a n k h e i t e n f o rd e r n O p f e r             der Streuobstwiese Aktionen und Pflegeeinsätze
                                                                   statt.
Ausgraben der alten Bäume durchführt, einen
Pflanztermin für die neuen Bäume. Diese wurde                      Wenn Sie also mal aus Ihrem Alltag entfliehen
von der Firma Redler Service aus Oberweser                         möchten oder sich über das Thema Streuobst in
gespendet, bei der wir uns ebenfalls herzlich für                  Bretten informieren wollen, kommen Sie doch
den Antransport und die Spendenbereitschaft                        einfach mal bei uns vorbei!
bedanken. Der Bericht über den Erfolg der
Anpflanzung wird dann im nächsten Jahresheft                       Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 0160 97462225
folgen.                                                            oder per E-Mail: wolf-roeder@gmx.de
                                                                                              Text: Wolfgang Röder
                                                                                            Bilder: Wolfgang Röder,
                                                                                    Beatrix Drescher, Uwe Schmidt

A b e n d s t i m m u n g a u f d e r S t re u o b s t w i e s e

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                                      23
NAJU

     Naturschutzjugend (NAJU) Bretten
     N a t u re r l e b n i s h a u t n a h u n d m i t a l l e n S i n n e n

     Den kalten Wind im kahlen Winterwald, den                    klingen. Die Kinder zwischen 5 und 11 Jahren
     modrigen Geruch des feuchten Herbstlaubes,                   erleben dabei die Vielfalt, die sie umgibt, erfah-
     die warmen Sonnenstrahlen am Laichgewässer                   ren sich als Teil der Natur und lernen sich dabei
     des Teichmolchs, den Frühlingsduft der alten                 selbst besser kennen ...
     Obstbaumriesen, die Flugkünste der gaukelnden
     Schmetterlinge, der majestätische Anblick eines
     Hirschkäfers, das Balzgetrommel der Schwarz-                 Was lief 2018?
     spechte, die exotischen Klänge eines Pirols oder
     die wohlige Wirkung des Spitzwegerichs auf                   Beim ersten Treffen des Jahres 2018 hörten die
     einem juckenden Insektenstich – all dies konnten             Kinder viel über die Höhlenbrüter (Meisen) und
     die kleinen Naturforscher bei ihren Streifzügen              die Baumeister (Spechte) unter den Vögeln, die
     durch die Natur im vergangenen Jahr erleben.                 Bedeutung von Totholz im Wald und wurden am
                                                                  Ende selbst zum Baumeister eines Nistkastens für
     Die kleinen Naturforscher sind die Naturschutz-              Vögel in ihrem eigenen Garten. Mit dem Wald
     jugendgruppe des NABU Bretten, die im April                  als zentralem Ökosystem in Mitteleuropa befass-
     2017 auf dem Streuobstwiesenparadies in Göls-                ten sich die Kinder im Winter und im Sommer
     hausen gegründet worden ist. Heute gehört die                und lernten dabei die wichtigsten Baumarten
     Gruppe schon zum festen Bestandteil des NABU                 an ihrer Rinde, Wuchsform, den Blättern und
     Bretten. Sie trifft sich einmal im Monat samstags            Früchten zu unterscheiden. Im Frühjahr besuch-
     für 3-4 Stunden zu verschiedenen Themen häu-                 ten die Naturforscher die Naturschule Strom-
     fig auf einer der vom NABU Bretten betreuten                 berg, sahen die Burgen der Dachse und lauschten
     Naturschutzflächen im Raum Bretten, wie dem                  Klopfsignalen der Schwarzspechte. Sie erlebten
     Jeremias oder dem Obstsortenparadies Gölshau-                Schafe und Ziegen als Landschaftspfleger im
     sen, häufig aber auch einfach im Wald bei Rin-               Naturpark. Die Streuobstwiese als einzigartiger

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NAJU

 Z u b e re i t e n d e r F e l d f r ü c h t e                         N a t u r s c h u l e S t ro m b e r g
 (Hofgut Fuchs)                                                        (Laichgewässer Molche)

und seltener Lebensraum in der monotonen           Traditionell war die NAJU Bretten auch beim
Agrarlandschaft wurde für die Kinder mehrfach      Naturerlebnistag der Stadt Bretten vertreten. In
erlebbar: Sie sammelten und bestimmten Wild-       diesem Jahr wieder mit einem Naturquiz, bei
kräuter auf dem extensiv genutzten Grünland        dem es unter anderem galt, die 10 häufigsten hei-
und bereiteten daraus Öle als Naturkosmetik.       mischen Wildsträucher zu bestimmen.
Sie erlebten die artenreiche Welt der Schmet-
terlinge, Heupferde und Käfer im Sommer und
beschäftigten sich mit der Pflege und dem Erhalt   Veranstaltungen 2019
der Streuobstwiese im Herbst, wobei jedes Kind
eine „symbolische“ Patenschaft für einen Obst-     Auch für kommendes Jahr hat sich das Team der
baum übernahm. Besonders spannend für die          Betreuerinnen und Betreuer, Barbara Steffen-
kleinen Naturforscher waren auch die „Tiere des    Ehrhardt, Christa Arny-Pechbrenner, Dorothea
Waldes“, die Wölfe und Dachse, die Eulen und       Flöther Rappich, Erich Jahn, Heike Scharberth
Greifvögel, die Hirsch- und Borkenkäfer und        und Andreas Arlt, ein spannendes und abwechs-
all die Geschichten zu deren Lebensweise. Beim     lungsreiches Programm für die Naturforscher
Hoffest auf einem Brettener Bauernhof konnten      ausgedacht. Es stehen ein Besuch des Naturkun-
die Kinder sehen, woher die Kartoffeln und die     demuseums Karlsruhe, ein Obstbaumschnitt mit
Milch stammen, die sie alltäglich als Pommes       Astfeuer, der Waldlehrpfad Derdinger Horn, die
oder Joghurt verzehren, bevor sie aus den Früch-   Themen „Singvögel“, „Insekten und Spinnen“,
ten des Feldes selbst einen schmackhaften Ein-     „Bienen und Bienenvölker“, „Schmetterlinge und
topf kochten.                                      Libellen“, „Streuobstwiese“ und „Zugvögel“ auf

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                                25
NAJU

     dem Programm. Außerdem wollen sich die jun-                       und Bewusstsein eines anonymen Beobachters
     gen Naturschützer am praktischen Naturschutz,                     ausprägen, nicht aber die emotionale Erkennt-
     wie einer Pflanzaktion des NABU Bretten, betei-                   nis vermitteln, Natur und Umwelt als Grundlage
     ligen, sowie zu Weihnachten „Geschenke aus der                    menschlichen Lebens zu begreifen und für ihren
     Naturküche“ zubereiten. Auch am Naturerleb-                       Schutz einzustehen. Im 21. Jahrhundert wird
     nistag der Stadt Bretten wird die NAJU wieder                     sich entscheiden, wie viel Artenreichtum, Viel-
     mit einem Stand vertreten sein (siehe Veranstal-                  falt und Schönheit der Natur wir den nächsten
     tungshinweise).                                                   Generationen erhalten werden – vor allem des-
                                                                       wegen sieht der NABU Bretten in der umwelt-
                                                                       pädagogischen Arbeit eines der zentralen Aufga-
     Jugendgruppe                                                      ben eines ehrenamtlichen Naturschutzverbands.
                                                                                                       Text & Bilder: Andreas Arlt
     Im kommenden Jahr möchte der NABU Bretten
     sein Angebot für Kinder und Jugendliche auf die
     Gruppe der 13- bis circa 18-Jährigen ausdehnen
     und hierfür eine Jugendgruppe gründen. Idea-                       T i e re d e s Wa l d e s ( H i r s c h k ä f e r )
     lerweise würde eine Jugendgruppe von einem
     oder mehreren Jugendlichen selbst geleitet, die
     bei der Durchführung der Aktivitäten von der
     NABU-Gruppe Bretten bzw. von Jugendbetreu-
     ern des NABU unterstützt werden. Hierfür wer-
     den noch Jugendliche und Betreuer gesucht.

     Naturerlebnis kann nur durch die Berührung
     mit dem Lebendigen selbst gelingen. Die heuti-
     gen Versuche, Wissen und Erfahrungen digital
     zu vermitteln, werden am Ende in der eindimen-
     sionalen Vermittlung einer „Wischkompetenz“
     münden, die bei jungen Menschen das Verhalten

      Wo h e r k o m m t d i e M i l c h ? ( H o f g u t F u c h s )

                                                                        T i e re d e s Wa l d e s ( D a c h s )

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SCHMECKT
 NICHT NUR IM WINTER
 Unser Wildvogelfutter für alle Jahreszeiten

Bretten · Wilhelmstr. 41 · Tel. 07252 5808-8

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Jeremias 2018

     Jeremias – Was wurde 2018 getan?
     Der Arbeitskreis Jeremias hat 2018, trotz Leser-      Wie von der Firma Rieger-Hofmann empfoh-
     briefanfeindungen, seine Arbeit sehr erfolgreich      len hat unser Landwirt, Uwe Härdt, mit seinem
     weitergeführt. Nur mit großem Forstmulcher            Messerbalkenmäher nach 8 Wochen Einsaat
     konnten wir eine größere Fläche mit dürren,           zum ersten Mal gemäht. Dies wird empfohlen
     überalterten Rhododendren, Brombeergestrüpp,          um den langsam aufkommenden Kräutern das
     Kanadischen Goldruten und wildem Verhau               notwendige Licht gegen die schnell wachsenden
     vernünftig bearbeiten. Das war der erste Schritt      vorhandenen Arten zu sichern. Wie sich die ext-
     zur Anlage einer mehrjährig blühenden Wiese.          reme Trockenheit des Frühlings und Sommers
     Dann hat Alexander Kern für uns die Einsaat mit       des Jahres 2018 auf unsere Neuansaat auswirkt,
     vorgeschaltetem Gropper erledigt. Wir haben           wissen wir erst im Frühjahr 2019.
     gebietseigenes Saatgut der Firma Rieger-Hof-
                                                                             Text und Bilder: Gerhard Fritz
     mann der Typen Blumenwiese, Schmetterlings-
     und Wildbienensaum für rund 2.000,- EUR
     ausbringen lassen. Im Zeichen des starken Rück-
     gangs von Insekten und der in der Nahrungskette
     nachfolgenden Vögel sicher die richtige Wahl.

                                                                     Alexander Kern bei der Einsaat

                               Forstmulcher im Einsatz

                                                            Rolf Ochner bei der Beseitigung
      U w e H ä rd t k o m m t z u M ä h a r b e i t e n    des Mähgutes

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Jeremias 2018

Schafe auch 2018 im Jeremias
Bereits 2017 hatten anstelle des zweiten Schnit-   Nektar, Blütenstaub, Futterangebot an Schmet-
tes bereits die Schafe von Uwe Härdt als Rasen-    terlingsraupen, Früchte, Beeren, Nüsse und
mäher im Jeremias gegrast. So auch wieder in       Deckung für frei brütende Vögel entfalten kann,
diesem Jahr. Die Schafe nehmen sich auch die       wird der Jeremias optimale Angebote für Insek-
Kanadischen Goldruten vor und so hoffen wir        ten und Vögel bieten. Dann wird die Vielfalt des
diese aggressive Art auch mit Hilfe der Schafe     Lebens sich in ganzer Breite darstellen und ent-
zurückzudrängen.                                   wickeln.
                                                                                 Text & Bilder: Gerhard Fritz
Beweidete Flächen zeichnen sich durch ihre
vielfältige Struktur oft durch eine hohe Arten-
zahlen aus. Der Kot der Weidetiere zieht beson-
ders angepasste Käferarten an. Halboffene
Weidelandschaften mit Waldanschluss bieten
sowohl Wiesenbewohnern als auch Waldnutzern
Lebensraum. Diese Bereiche sind das Jagdge-
biet einiger Eulenarten. Aber auch vieler insek-
tenfressenden Vogelarten wie Wiedehopf und
Gartenrotschwanz sind hier zu Hause. Für den
Wiedehopf hat uns Ludwig Zöller bereits einen
Brutkasten installiert.

Noch im November werden wir am Wald entlang
an der Süd-Westgrenze eine große, strukturierte
Hecke anlegen. Totholz, Hummelkästen, Steine,
Sand und Bruthöhlen kommen ins Angebot. Erst
wenn diese große Hecke ihre ganze Vielfalt an       U l r i c h We i l u n d R o l f O c h n e r

 Coburger Fuchsschafe, eine sehr alte Rasse

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                               29
Jeremias 2018

                                                                         D e r s t o l z e Va t e r

      D i e g ro ß e V i e l f a l t d e r S o l i t ä r b i e n e n    I n g u t e r H o ff n u n g

      Blütenvielfalt und Schmetterlinge                                 B e r n d D i e r n b e r g e r g e g e n d i e Tro c k e n h e i t

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Jeremias 2018

                                     Ludwig Zöller

                                     R e i c h l i c h K a u l q u a p p e n i n d e n Te i c h e n

 Seltene Coburger Fuchsschafe       Das Landleben beginnt

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Ferien im Jeremias

     Ferienaktion der Brettener Woche
     N a t u r s c h w e r p u n k t J e re m i a s

     Gerhard Fritz und Bernd Diernberger vom              Dem Arbeitskreis ist es wichtig, über sein Tun zu
     NABU Bretten zeigten auf dem Gelände im              informieren und die Bevölkerung für die Natur
     Sprantaler Tal die Artenvielfalt des Kraichgaus      zu sensibilisieren. So gab es zum Beispiel schon
     und erläuterten, welche Angebote für die heimi-      Aktionen mit Brettener Schulen, die tatkräftig an
     sche Flora und Fauna der Arbeitskreis Jeremias       dem Aufbau der Insektenhotels auf dem Gelände
     schon geschaffen hat und noch schafft.               beteiligt waren.

     „Was Sie hier sehen, ist sozusagen eine Moment-
     aufnahme“, schickte Gerhard Fritz vom NABU           Neugieriger Siebenschläfer
     (Naturschutzbund) Bretten der Führung über das
     Jeremias-Gelände voraus. Gut Ding will schließ-      Nach der Bestandsaufnahme 2017, die die Tier-
     lich Weile haben, und das Gras wächst bekannt-       und Pflanzenwelt gleichermaßen umfasste,
     lich auch nicht schneller, wenn man daran zieht.     nimmt die Vogelwarte Radolfzell aktuell auf dem
     Wobei es im Falle des 1,3 Hektar großen Flur-        Gelände ein Singvogel-Monitoring vor. Dabei
     stücks kraichgautypische Bäume, Sträucher und        fanden sich so seltene Arten wie der Neuntöter
     Kräuter sind, die inzwischen auf dem Boden der       und sogar ein Eisvogel. Und auch größere Tiere
     ehemaligen Rhododendron-Gärtnerei gedeihen.          haben das Terrain in Besitz genommen. Die
     2014 verkaufte der Eigentümer das Gelände an         Wildkamera, die immer wieder an verschiede-
     den NABU, seither ist ein Arbeitskreis aus der-      nen Standorten installiert wird, nahm schon, wie
     zeit acht Mitgliedern damit beschäftig, dort         Diernberger berichtete, Dachs, Iltis, Fuchs und
     einen Naturschwerpunkt zu schaffen.                  Marder auf. Allein die Wildkatze, für die durch
                                                          die Anpflanzung von Sträuchern ein Korridor
                                                          zwischen dem Großen und dem Langen Wald
     Angebot für die                                      geschaffen werden soll, hat sich bisher noch nicht
     heimische Natur                                      blicken lassen. Dafür bekamen die Teilnehmer
                                                          am Ende der Führung einen anderen kuschligen
     Bernd Diernberger und Gerhard Fritz zeigten          Jeremias-Bewohner zu Gesicht. Aus einem Nist-
     den rund 20 Leserinnen und Lesern der Brette-        kasten lugte neugierig ein graues Schnäuzchen
     ner Woche, welche Vielfalt an Flora und Fauna        heraus. Es gehörte einem Siebenschläfer, der sein
     sich dort schon angesiedelt hat. Die Grundidee       Mittagsschläfchen unterbrochen hatte, um vor-
     besteht darin, ein Angebot für die heimische         witzig nach den Besuchern zu schauen.
     Natur zu schaffen. Steinriegel, auf denen sich
                                                              Text: Katrin Gerweck, Brettener Woche 2018
     Eidechsen wohlfühlen, Mäuseburgen aus Stroh-
     ballen und Holz, Dickicht mit Totholz und Dor-
     nensträuchern, Lehmhügel und Feuchtbiotope
     – alles ist schon bezogen, überall summte, hüpfte
     und schwirrte es. Libellen gaukelten über die Tei-
     che, Grashüpfer flohen vor den Besuchern, von
     denen es einem gelang, eine Grille zu fangen.

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NATUR NAH DRAN

Mach mit bei NATUR NAH DRAN
B i o t o p v e r b u n d i n B re t t e n

Anfang April 2018 haben wir mit dem Moni-              führt werden. Mit Herrn Oberbürgermeister
toring der fünf NATUR NAH DRAN Flächen                 Wolff haben wir beim Jahresgespräch vereinbart,
begonnen. Nachdem im Jahr 2017 noch wenige             dass im Frühjahr 2019 neben der Saarstraße eine
Pflanzen zu sehen waren, begann der Frühling           neue Blumenwiese mit einer Hecke entstehen
mit einer echten, v.a. blauen Blütenpracht: Große      soll. Wenn möglich, wollen wir jedes Jahr zusam-
Sternhyazinthe, Himmelblaue Traubenhyazin-             men mit der Stadt Bretten eine neue Fläche auf
the, Mitschenko-Blaustern, Sibirischer Blau-           städtischem Grund anlegen.
stern, Puschkinie, Weinbergs Traubenhyazinthe,
um nur einige Frühblüher zu nennen. Das War-           NATUR NAH DRAN soll aber nicht nur auf
ten hat sich eindeutig gelohnt, auch wenn es im        städtischen Flächen ausgedehnt werden, son-
Jahr 2017 viel Kritik über die „hässliche“, steinige   dern auch auf Firmen- und Privatflächen. Wer
Fläche beim Ovalkreisel gegeben hat, zeigt sich        eine geeignete Fläche kennt meldet sich bitte bei
nun – endlich – die schöne Vielfalt der Natur          mir, damit wir die Machbarkeit prüfen können.
entlang der Achse Alexanderplatz-Hohberghaus.          Unser Ziel ist ein Biotopverbund in Bretten, der
Es bleibt spannend, welche von den ursprünglich        aus städtischen, privaten und firmeneigenen Flä-
77 Arten sich langfristig auf den fünf Flächen         chen besteht. Helfen Sie mit Ihren Ideen, damit
durchsetzen werden.                                    uns das gelingt.
                                                                                 Text: Norbert Fleischer
                                                                                  Bild: Beatrix Drescher
Weitere Flächen in den
kommenden Jahren
NATUR NAH DRAN soll in den kommenden
Jahren in Bretten auf weiteren Flächen fortge-

 Norbert und Ursel Fleischer
 b e i m M o n i t o r i n g d e s K re i s e l s

J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9                                                                          33
Kohlplatte

     Naturschwerpunkt:
     Gewann „Kohlplatte“ in Diedelsheim
     S t a d t B re t t e n u n d d e r N A B U s e t z e n e i n Z e i c h e n

     Zu Beginn der Baggerarbeiten im Gewann                          Zeit sind. Nach diesem Ausflug in die Vergan-
     „Kohlplatte“ waren wir überrascht von der nicht                 genheit wenden wir uns der Gegenwart zu.
     kraichgautypischen, rabenschwarzen 10 bis 20
     Zentimeter dicken Deckschicht, ehe sich der                     Den größten Verlust an Lebensräumen haben
     normale braun-gelbe Lehm zeigte. Rückfragen                     wir den Amphibien zugemutet. Seit Beginn der
     bei Martin Kern ergaben erste Hinweise. Alexan-                 1960er Jahre verschwinden diese Lebensräume
     der Kipphan hat dann noch sein Archiv befragt                   und damit ehemals prägende Teile unserer Natur
     und folgende Einzelheiten gefunden.                             und Landschaft. Gegen diese unwiederbringli-
                                                                     che Verarmung haben die Stadt Bretten und der
     Der Gewannname „Kohlplatte“ ist eindeutig auf                   NABU ein Zeichen der Wiedergutmachung mit
     die Gewinnung von Holzkohle zurückzuführen.                     dem Naturschwerpunkt „Kohlplatte“ gesetzt. Die
     Nach Ernst Schneider „Die Flurnamen der Stadt                   Stadt hat diese direkt am Wald liegende Fläche
     Bretten“ leben die einst angelegten Kohlenmeiler                bereits 2016 gekauft und für eine Naturaufwer-
     in der häufigen Benennung „Kohlplatte“ wei-                     tung zur Verfügung gestellt. Bei der Wasserstelle
     ter. In Diedelsheim taucht die Bezeichnung „In                  handelt es sich im Wesentlichen um Oberflä-
     der Kohl Blatten“ erstmals anno 1715 auf. 1764                  chenwasser, welches sich im Winter/Frühling im
     ist die Rede von „Kohlblatten ... unten auf den                 Waldeck anstaut und den Waldrandweg abwärts
     gemeinen Waldt, und stehen 4 wilde Birnbaum                     fliest. Diese Vernässung und die Verteilung des
     darauff “. 1873 ist „Kohlplatte“ für den Acker an               wertvollen Wassers wurde durch Setzen eines
     dieser Stelle in Diedelsheim geläufig. Insofern ist             Sickerschachtes und durch Ableitung unter dem
     es sehr wahrscheinlich, dass die vorgefundenen                  Waldweg hin zu dem ausgebaggerten Tümpel
     dunklen Bodenschichten Zeugnisse aus dieser                     auf dem Wiesengrundstück beendet. Bereits

                                                                      A b s i c h e r u n g d e s R o h re i n b a u s

      M a r t i n A l b e r h a t d e n S c h a c h t b e re i t s
      versetzt und baggert eine Rinne über
      d e n We g f ü r d i e Wa s s e r z u l e i t u n g z u m
      Te i c h

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