Jahresprogramm 2019 NABU Bretten
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Jahresprogramm 2019 N A B U B re t t e n T h e m e n : Veranstaltungen | Exkursionen | NABU-Treffs | Vogel des Jahres Streuobstwiese | NATUR NAH DRAN | Orchideenarbeitskreis | Jeremias Wilpenloch | Kohlplatte | NAJU | Geier | Monitoring ... und vieles mehr!
Vorwort Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU Bretten Wir stehen derzeit beim Natur- und Umweltschutz vor großen globalen Problemen. Der Klimawandel, das Artensterben und der viele Plastikmüll sind riesige Herausforderungen an die Weltgemeinschaft. Die Bürger fordern von den Politikern, dass sie etwas dagegen tun, dass die eigene Lebensqualität beziehungsweise der eigene Lebensstil aber nicht eingeschränkt werden darf. Allen ist bewusst, dass man etwas tun müsste, aber nicht sofort und nicht bei einem selbst. Hätten wir vor Ort eine Überschwemmung, würden alle nach Sofortmaßnahmen rufen, damit es in Zukunft zu keinem Schaden mehr kommt. Der Klima- wandel, das Artensterben und die Mikroplastikteile führen aber zu keinem großen Protest, da es langfristige Änderungen sind, welche der Einzelne nicht richtig wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will. Wie sagte der US-Amerikanische Satiriker Stephan Colbert tref- fend „Die globale Erwärmung ist nicht real, weil mir heute kalt war! Auch gute Neuigkeiten: Es gibt keinen Hunger in der Welt, weil ich gerade gegessen habe.“ Auf jeden Fall kommt man so gut durchs Leben, da man sich keine Sorgen machen muss. Nicht so beim NABU Bretten. Wir haben 2018 diese hochaktuel- len Themen aufgegriffen und öffentliche Aktionen durchgeführt. Innerhalb unseres NABU-Treff hatten wir den Klimawandel und das Artensterben zum Thema. Der Plastikmüll wurde innerhalb einer Sammelaktion und durch eine Ausstellung im Rathausfoyer thema- tisiert. Ich hoffe, dass wir durch diese Aktionen beim einen oder anderen einen Denkanstoß gegeben haben. Der Schwerpunkt unserer Arbeit war wie immer die aktive Arbeit in Bretten an unseren Biotopen. Ziel ist es, jedes Jahr ein neues Biotop in und um Bretten zu errichten, um so langfristig ein Netzwerk der Artenvielfalt aufzubauen. 2017 haben Gerhard Fritz und unsere Aktiven zusammen mit der Stadt Bretten das Biotop Kohlplatte neu angelegt, 2018 das Wilpenloch. NATUR NAH DRAN wird Anfang 2019 um eine Fläche bei der Saarstraße erweitert. Der NABU Bretten redet nicht nur über Natur- schutz, sondern er handelt. Dieses Handeln geht natürlich nur durch die aktive Mitarbeit unserer Mitglieder. Ich bedanke mich bei allen, die sich 2018 in unseren Arbeitskreisen, Projekten und diversen Funktionen für den Natur- schutz eingesetzt haben und hoffe auch 2019 auf eure aktive Mitarbeit. Liebe Grüße Ihr Norbert Fleischer 1. Vorsitzender NABU Bretten 1
Inhalt & Einladung Vorwort 1 NATUR NAH DRAN 33 Jahreshauptversammlung 2 Gewann Kohlplatte 34 Veranstaltungen 4 Vogelexkursion 2018 36 Übersicht Arbeitskreise 8 Exkursion Wollmatinger Ried 38 Ansprechparternin in Walzbachtal 9 Vogel des Jahres 2019: Die Feldlerche 40 Naturschutzmacher Norbert Fleischer 10 Naturschwerpunkt Wilpenloch 45 Mitgliederehrung 12 Geier 46 NABU-Treffs 14 Singvogel Monitoring im Jeremias 50 Jubiläum Orchideenarbeitskreis 15 Erfassung Schwalben 52 Ersinger Springenhalde 16 Naturraum Wanne 54 Arbeitskreis Streuobstwiese 18 Blühstreifen 56 NAJU Bretten – Kleine Naturforscher 24 Schottergärten 58 Jeremias 2018 28 Plastikmüll-Experiment 60 Schafe im Jeremias 29 TheoPrax 63 Ferienaktion im Jeremias 32 Kontaktdaten 64 Einladung zur Jahreshauptversammlung Am Freitag, den 15.02.2019, findet um 19:00 Uhr im Naturfreundehaus Bretten die Jahres- hauptversammlung statt. Hierzu sind alle Mitglieder sehr herzlich eingeladen! Folgende Tages ordnungspunkte sind geplant: 1. Begrüßung, Rückblick auf das Jahr 2018 und Ausblick auf das Jahr 2019 2. Bericht des Kassiers 3. Bericht des Kassenprüfers und Entlastung des Kassiers 4. Entlastung des Vorstands 5. Wahlen: Kassier, Beisitzer, Kassenprüfer 6. Berichte der Gruppen: AK Jeremias, AK Orchideen, AK Streuobst, AG Wanderfalken, AK Ornithologie, AK Öffentlichkeitsarbeit, AK Artenmonitoring, AK NAJU, Kreisverband 7. Mitgliederehrung durch den Vorstand 8. Verschiedenes 9. Vogel des Jahres: Die Feldlerche – Vortrag von Stefanie Schumacher-Schmidt Über eine rege Beteiligung freue ich mich sehr! Norbert Fleischer 1. Vorsitzender 2 N A B U B re t t e n e . V.
Veranstaltungen Allgemeine Termine des NABU Bretten Datum Beschreibung 04.–06. Mitmach-Aktion: Stunde der Wintervögel Jan Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/ 15. Feb Jahreshauptversammlung NABU Bretten ■■ Treffpunkt: 19.00 Uhr, Naturfreundehaus Bretten 20. Mrz NABU-Treff: Schmetterlinge im Südwesten ■■ Uhrzeit & Ort: 20:00 Uhr, Saal im Erdgeschoss der VHS Bretten. ■■ Referent: Karl Treffinger ■■ Teilnahme: Eintritt frei ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de 08. Apr Vortrag NABU: Blühende Gärten – naturnahes Gärtnern leicht gemacht! Häufig sind Gartenflächen großzügig mit Schottersteinen oder Kies bedeckt – das ist praktisch, aber auch ganz schön unfreundlich gegenüber unserer Umwelt. Blühende Stauden, bunte Schmetterlinge und zwitschernde Vögel – klingt das hingegen nicht nach einem paradiesischen Garten? Und das alles geht mit nur wenig Aufwand oder Vorwissen. Ob privater Garten oder gewerblich genutztes Gebiet: Auch die kleinste Fläche kann einen großen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz leisten. Legen Sie Ihren Garten so an, dass Sie sich dort genauso wohlfühlen wie Tagpfauenauge, Zaun- könig und Erdhummel! Bei diesem Termin erhalten Sie einfach umsetzbare Tipps und Anleitungen zur Gestaltung Ihres Gartens. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projekts „Blühende Gärten – damit es summt und brummt!“ vom NABU Baden-Württemberg (mit Fördermitteln des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) in Kooperation mit dem Volkshochschul- verband Baden-Württemberg und der VHS Bretten kostenfrei angeboten. ■■ Referent: Sven Görlitz, Gartenberatung Baden-Württemberg, Verband Wohnei- gentum ■■ Uhrzeit & Ort: 18:00–19.30 Uhr, VHS Bretten ■■ Teilnahme: Die Teilnahme ist kostenlos, Annmeldung bei der VHS erforderlich. 12. Mai Vogelexkursion: Alle Vögel sind schon da! ■■ Uhrzeit & Ort: 06:30 Uhr, 2–3 stündige Exkursion bei Knittlingen. Genauer Treffpunkt wird rechtzeitig bekannt gegeben. ■■ Teilnahme: Kostenlos ■■ Kontakt: Eberhard Körner, E-Mail: eberhard.koerner@web.de 4 N A B U B re t t e n e . V.
Veranstaltungen Datum Beschreibung 12. Mai Spaziergang durch das Obstsortenparadies des NABU Bretten Bei einem geführten Rundgang über die Streuobstwiese des NABU Bretten im Stadt- teil Gölshausen erleben Sie im Frühjahr die Blütenpracht und den Duft der Wild- blumen und Wiesenkräuter, das Wimmeln der Insekten auf unserer Wiese und nicht zuletzt den einzigartigen Reiz und den Erholungswert unserer immer seltener wer- denden Streuobstwiesen. Dazu erhalten sie neben vielen Informationen zu den Bäumen mit alten Obstsorten auch eine Übersicht zu den vom NABU angelegten Kleinbiotopen, die mit dazu bei- tragen, die Artenvielfalt unserer Kulturlandschaft zu erhöhen und Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Vögel oder andere seltene und zum Teil gefährdete Tierarten zu sichern. Eine Voranmeldung für die ca. 2-stündige Exkursion ist nicht erforderlich. ■■ Uhrzeit & Ort: 14:00 Uhr, Bretten-Gölshausen an der Kreuzung Oberdorfstraße/ Tilsiter (ab der Kirche in Gölshausen in Richtung Büchig folgen) ■■ Teilnahme: Kostenlos ■■ Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 0160 97462225, E-Mail: wolf-roeder@gmx.de 10.–12. Mitmach-Aktion: Stunde der Gartenvögel Mai Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundedergartenvoegel/ 16. Jun Ganztägige Exkursion zum Nationalpark Schwarzwald mit ca. 10 km Wanderung ■■ Teilnehmerzahl: Auf 20 Personen begrenzt, Anreise mit eigenen PKWs ■■ Teilnahme: Kostenlos ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de, Tel. 07258 6731 20. Jul Sommerfest des NABU Bretten Einladung an alle Mitglieder und Freunde des NABU Bretten. Grillen und lockeres Beisammensein. ■■ Uhrzeit & Ort: Ab 18:00 Uhr auf dem Obstsortenparadies ■■ Kontakt: Norbert Fleischer, E-Mail: norbert@fleischer-fam.de 15. Sep Naturerlebnistag der Stadt Bretten Bau von Nistkästen, Spaß und tolle Informationen für die ganze Familie! 16. Okt NABU-Treff: Müll im Landkreis Karlsruhe ■■ Uhrzeit & Ort: 20:00 Uhr, Saal im Erdgeschoss der VHS Bretten. ■■ Referent: Abfallwirtschaftsbetrieb Karlsruhe ■■ Teilnahme: Eintritt frei ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 5
Veranstaltungen Termine des Arbeitskreis NAJU 2019 Langeweile? Nicht bei uns! Tolle Erfahrungen, spannende Aktionen, viel Spaß und Natur pur – das und noch vieles mehr bietet der NABU mit der NAJU-Gruppe „Kleine Naturforscher“ für Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren an. Unsere Termine in 2019: Datum Thema Ansprechpartner 19. Jan Naturkundemuseum Karlsruhe Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129 16. Feb Obstbaumschnitt mit Astfeuer Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089 16. Mrz Waldlehrpfad Derdinger Horn Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089 16. Apr Singvögel Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129 04. Mai Insekten und Spinnen Erich Jahn, Tel. 0176-43195717 01. Jun Bienen und Bienenvölker Heike Scharberth, Tel. 01577-3185720 20. Jul Schmetterlinge und Libellen Erich Jahn, Tel. 0176-43195717 08. Sep Ferienprogramm der Stadt Bretten Barbara Steffen-Ehrhardt Tel. 0160-8813411 21. Sep Streuobstwiese Dorothea Flöter-Rappich, Tel. 0176-82529089 12. Okt Zugvögel Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129 Andreas Arlt, Tel. Tel. 0175-2685129 09. Nov Pflanzaktion mit NABU Bretten Heike Scharberth, Tel. 01577-3185720 07. Dez Geschenke aus der Naturküche Christa Arny-Pechbrenner,Tel. 07237-1421 ■■ Kontakt: Dr. Stefanie Schumacher-Schmidt, E-Mail: stef_pulchra@web.de ■■ Uhrzeit & Ort: Wird noch mitgeteilt bzw. auf Anfrage 6 N A B U B re t t e n e . V.
Veranstaltungen Exkursionen mit Erich Jahn ■■ Kontakt/Ansprechpartner: Erich Jahn, Tel.: 07252 41423, E-Mail: e-jahn@t-online.de Bitte um telefonische Anmeldung! ■■ Kosten: Alle Exkursionen mit Erich Jahn sind für NABU-Mitglieder kostenlos! Datum Beschreibung 05. Mai „Gesegnete Mahlzeit“ aus dem Innenleben von Kloster und Küche Ein Streifzug durch Klosterwald und Obstwiesen ■■ Uhrzeit & Ort: 9.30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn ■■ Dauer: 2 ½ Std. 12. Mai Entlang der Eppinger Linie von Sternenfels zum Kloster Maulbronn. Der Türkenluis und seine Verteidigungslinie – Geschichte und Natur ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr am Parkplatz Kraichsee in Sternenfels ■■ Dauer: 5 ½ Std, 9 km 02. Jun „Schnapphähne und Marodeure“ Das Kloster Maulbronn im Mittelpunkt französisch-kaiserlicher Aktionen im 17. Jahr- hundert. ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn ■■ Dauer: 2 ½ Std. 07. Jul „Gesegnete Mahlzeit“ aus dem Innenleben von Kloster und Küche Ein Streifzug durch Klosterwald und Obstwiesen ■■ Uhrzeit & Ort: 9.30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn ■■ Dauer: 2 ½ Std. 14. Jul „Schnapphähne und Marodeure“ Das Kloster Maulbronn im Mittelpunkt französisch-kaiserlicher Aktionen im 17. Jahr- hundert. ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn ■■ Dauer: 2 ½ Std. 11. Aug „Wein-Wald-Wasser“ Entlang der Wasser- und Zufuhrkanäle des Klosters durch Wald und Flur ■■ Uhrzeit & Ort: 9:30 Uhr an der Klosterpforte Maulbronn ■■ Dauer: 2 ½ Std. Alle Termine werden rechtzeitig auf unserer Webseite www.nabu-bretten.de, über unseren NABU- Newsletter und in der Tagespresse (Brettener Woche, BNN) bekanntgegeben. Bei Fragen zu einer unserer Veranstaltungen können Sie sich direkt an uns wenden. Weitere Kontaktdaten finden Sie auf Seite 64 in diesem Heft. J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 7
Arbeitskreise Arbeitskreis Beschreibung NABU-Treff Informationen für unsere Mitglieder und Freunde des NABU Bretten gibt es zwei Mal im Jahr im VHS-Saal der Melanchthon-Akademie Bretten. Experten halten Vorträge aus dem Bereich Naturschutz. Die einzelnen Termine entnehmen Sie dem Veranstaltungskalender. Zudem informieren wir über alle aktuellen Aktio- nen des NABU Bretten und sind offen für Diskussionen. ■■ Kontakt: Martin Alb, E-Mail: m.alb@web.de Arbeitskreis Der Arbeitskreis (Obstsortenparadies Bretten) trifft sich jeden ersten Montag im Streuobst Monat. ■■ Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 07252 973873, E-Mail: wolf-roeder@gmx.de Arbeitskreis ■■ Treffen: Jeden letzten Donnerstag im Monat Orchideen ■■ Exkursionen: Termine werden kurzfristig festgelegt ■■ Kontakt: Sylvia Zischewski, Tel. 07042 9171521, E-Mail: sylvia.zischewski@web.de Arbeitskreis Die Aktiven um Gerhard Fritz sind permanent dabei, um auf dem Jeremias, einem Jeremias ehemaligen Baumschulgelände, eine Vielzahl von Biotopen zu errichten. Wer dabei mitmachen möchte wendet sich bitte direkt an Gerhard Fritz. ■■ Kontakt: Gerhard Fritz, Tel. 07252 1438, E-Mail: gerhard@fritz-bretten.de Arbeitskreis Im Arbeitskreis Ornithologie arbeiten mehrere Gruppen zusammen: Die Arbeit- Ornithologie gemeinschaft Wanderfalkenschutz, die Nistkastenbetreuer, sowie die Projekte „Schwalbenfreundliches Haus“, „Lebensraum Kirchturm“ und Integriertes Moni- toring von Singvogelpopulationen (IMS) ■■ Kontakt: Norbert Fleischer, Tel. 07252 3098830, E-Mail: norbert@fleischer-fam.de 8 N A B U B re t t e n e . V.
Walzbachtal Unsere Ansprechpartnerin in Modell für Gondelsheim Walzbachtal: Sabine Keilus Als mich Norbert Fleischer gebeten hat, mich als Der NABU Bretten ist für die Stadt Bretten Ansprechpartnerin für alle NABU-Mitglieder im (inklusive Stadtteilen), Gondelsheim und Walz- Walzbachtal zur Verfügung zu stellen, bin ich bachtal zuständig. Der Schwerpunkt unserer dieser Bitte gerne nachgekommen und möchte Aktivitäten war in der Vergangenheit vor allem mich hier kurz vorstellen. Bretten. Die Betreuung von Gondelsheim und Walzbachtal ist ohne Vertreter vor Ort nicht Mein Name ist Sabine Keilus, ich bin 63 Jahre alt, möglich. Wichtig ist, dass man in das Leben der lebe seit nunmehr 2 Jahren in Wössingen und bin Kommune eingebunden ist, Kontakte zur Orts- seit diesem Jahr Mitglied im NABU Bretten. verwaltung pflegt und über lokale Themen des Naturschutzes informiert ist. Ich suche schon seit Ich möchte mich künftig für den Naturschutz in einigen Jahren je einen Vertreter des NABU in Walzbachtal einsetzen um die Tier- und Pflan- beiden Gemeinden und freue mich, dass Sabine zenwelt zu erhalten und die Artenvielfalt zu stär- Keilus in Walzbachtal diese Aufgabe in Zukunft ken. Im Moment kümmere ich mich mit einer übernehmen wird. Sie erhält von mir und dem Mitstreiterin um die Turmfalken im Gebiet des Vorstand volle Unterstützung. Zu Ihrer Verstär- Kreisverbandes. kung haben wir zum Glück seit diesem Jahr ein paar weitere Aktive vor Ort. Damit Sabine über In Kürze gibt es für alle Walzbachtäler*innen alle Themen des NABU Bretten informiert ist, einen „Kennenlern“-Abend um weitere Ideen soll sie im Februar auf unserer Jahreshauptver- für Aktivitäten des NABU in unserer Gemeinde sammlung in den Vorstand gewählt werden. zu sammeln und ggf. gemeinsame Aktivitäten Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Aufgabe zu planen und durchzuführen. Darauf bin ich und hoffe, dass wir auch in Gondelsheim eine/n gespannt und werde mich gerne einbringen. Aktive/n finden, als Ansprechpartner des NABU Bretten vor Ort. Text: Sabine Keilus Text: Norbert Fleischer Bild: Dietrich Becker-Hinrichs Vo n l i n k s : B a r b a r a S t e ff e n - E h r h a rd t , Sabine Keilus und Norbert Fleischer im K i rc h t u r m d e r S t i f t s k i rc h e B re t t e n J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 9
Norbert Fleischer „Hier geht’s nicht ums Reden, sondern ums Machen“ Naturschützer Norbert Fleischer vom NABU spricht über seine E r f a h r u n g e n m i t d e m Ve re i n i n B re t t e n Naturschutz kommt von Naturschutz-machen. Ideen umzusetzen. „Ich selbst sehe mich wie ein Dazu animiert denn auch Norbert Fleischer, Gärtner, der die Pflanzen zum Wachsen anregt“, der Vorsitzende des Vereins Naturschutzbund veranschaulicht der Naturschutzmacher. Bretten. „Ich finde der Ausdruck „Naturschutz- macher“ beschreibt uns sehr gut. Bei uns geht‘s Wer sich aktiv für den Naturschutz einsetzen nicht ums Reden, sondern um aktives Handeln.“ möchte, soll auch die Möglichkeit bekommen, sich nach seinen eigenen Wünschen im Verein Seit vier Jahren liegt die Leitung des Vereins nun zu verwirklichen. Die möglichen Tätigkeitsfelder schon in Fleischers Händen. Als besonders wich- sind weit gefächert und decken handwerkliche, tig erachtet der 61-Jährige, dass sich die Mitglie- kommunikative und pädagogische Fähigkei- der im NABU frei entfalten können, um eigene ten ab. Von der Leitung der Naturschutzjugend H o c h h i n a u s m i t d e m N A B U B re t t e n : D e r Vo r s i t z e n d e d e s Ve re i n s , N o r b e r t F l e i s c h e r, beweist sein Geschick beim Anbringen eines neuen Nistkastens. 10 N A B U B re t t e n e . V.
Norbert Fleischer (NAJU), dem Bauen und Aufhängen von Nist- den können. „Wenn die Leute selbst Verantwor- kästen, der Pflege der Homepage, bis hin zu tung übernehmen wollen, dann dürfen sie das Projekten wie „NATUR NAH DRAN“ sind dem auch. Bei mir laufen nur alle Fäden zusammen“, Mitwirken keine Grenzen gesetzt. erzählt der Naturschutzmacher. Das genannte Ziel des NABU Bretten ist der Die Arbeitsgruppe „Streuobst“, die ursprüng- Erhalt und die Verbesserung der Artenvielfalt lich von Fleischer gegründet wurde, hat der – ein Schwerpunkt, für den sich der 61-Jährige Naturschützer bereits vor zwei Jahren mit gutem nach eigenem Bekunden schon immer interes- Gewissen abgegeben. „So läuft das bei uns. Man siert habe. gründet etwas, dann gibt man es ab und gibt dadurch jemand anderem die Chance, sich zu Vor zehn Jahren wurde Fleischer schließlich an engagieren.“ Die große Freiheit im Verein habe der Haustür für den Verein angeworben – seit- beiläufig auch einen großen, gewollten Nutzen: dem unterstütze er den NABU als passives Mit- „Es ist gut, wenn andere aktiv werden. Die brin- glied. Erst durch ein Gespräch mit Gerhard Fritz, gen neue Ideen und Erfahrungen mit sich.“, fin- der damals als Vorsitzender auf dem Marktplatz det der 61-Jährige. in Bretten einen Infostand betrieb, wurde Flei- schers aktives Interesse geweckt. Die Vereinsar- Auch Fleischer fand große Freude daran, neue beit beim NABU kostet jedoch auch viel Zeit, die Ideen in den Verein einzubringen, indem er der Naturschützer aufgrund seiner beruflichen die Strukturen des Vereins überarbeitete und Verpflichtungen als Teamleiter nicht immer anpasste. Der Naturschutzmacher setzte sich hatte. „Man kann schon sagen, dass die Phase, beispielsweise dafür ein, dass die unterschiedli- in der ich beruflich zurückgefahren bin, auch die chen Arbeitsgruppen durch einen Vertreter im Phase war, in der ich beim NABU hochgefahren Vorstand repräsentiert werden. „Ich wollte, dass bin“, erzählt er. in der Vorstandschaft alle vertreten sind, ähnlich wie in einer Firma“, erklärt Fleischer. Bevor Fleischer zum Vorsitzenden gewählt wurde, war er deshalb zeitweise der Schrift- Zu sehen, wie sich der Verein nach seinen Vor- führer des Vereins. „Eine leitende Funktion im stellungen entwickelt und dass aktive Mitglie- Beruf und im Verein war unmöglich“, erzählt der der motiviert neue Ideen umsetzen, ist für den Naturschutzmacher. Auch sei es oft schwierig 61-Jährigen noch immer ein großes Erfolgserleb- gewesen, die Familie und die Vereinsarbeit unter nis. Obwohl die Koordination und Planung viel einen Hut zu bekommen. „Man muss aufpassen, Geduld erfordere, sei er mit dem Grundgerüst dass man nicht zu viel NABU macht“, schmun- des Vereins mehr als zufrieden. „Das läuft alles zelt Fleischer. Aus diesem Grund sei es wichtig, so, wie ich mir das vorstelle.“ die Aufgaben im Verein zu verteilen und nie- Text & Bild: Julia Stark mandem einzeln aufzubürden. „In der Summe Erschienen in: BNN, Ausgabe 248/2018 kommt dann viel raus“, findet der 61-Jährige. Seit sechs Jahren setzt der Verein deshalb auf autonome Arbeitsgruppen, die nach Absprache mit der Vorstandschaft eigenständig aktiv wer- J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 11
Mitglieder Oberbürgermeister Wolff ehrt Gerhard Fritz und Franz Lotspeich Ve r l e i h u n g d e r E h re n n a d e l i n G o l d d e r S t a d t B re t t e n Viele Vereine haben heute das Problem, dass sie Gerhard Fritz trägt seit 30 Jahren Verantwortung keine Aktiven finden, welche ein Amt im Vor- für den NABU Bretten. Zuerst Beisitzer, dann stand übernehmen. Erster Vorsitzender, dann Zweiter Vorsitzender. Gerhard ist der große Macher in unserem Ver- Die Bindung an eine Aufgabe schreckt viele ab. ein, der Begriff „Naturschutzmacher“ trifft auf Man ist bereit an einem Projekt mit einem klar ihn zu 100 Prozent zu. Im Jahr 2017 erhielt er festgelegten Projektanfang und vor allem Pro- berechtigterweise die Goldene Ehrennadel des jektende mitzuarbeiten. Dann ist aber Schluss, NABU Bundesverbandes für den Jeremias, die damit man frei ist, sich für andere Aktivitäten zu Borgentenquelle, den Pfeiferturm, den Verkauf entscheiden. In einem Verein wird erwartet, dass von Sträuchern, die alljährliche Herbstpflanzung zumindest die Hauptverantwortlichen für meh- und vieles mehr. rere Jahre die übernommene Aufgabe ausführen. Damit scheidet ein Vorstandsamt für viele aus. Am 12. Oktober hat Herr Oberbürgermeister Wolff innerhalb des Ehrenamtsabend der Stadt Zum anderen erfordert so ein Amt sehr viel Bretten Gerhard Fritz und Franz Lotspeich mit bis extrem viel Zeit. Neben dem Beruf und der der Goldenen Ehrennadel geehrt. Familie noch ein Ehrenamt, das übersteigt die zeitlichen Kapazitäten und die dafür notwendige Vielen Dank an Gerhard und Franz für alles, was Energie bei vielen. ihr in den letzten Jahren für den NABU Bretten geleistet habt. Ich hoffe, ja ich gehe fest davon Umso glücklicher sind wir, dass wir mit Franz aus, dass ihr noch viele Jahre für den NABU Lotspeich und Gerhard Fritz zwei Aktive haben, Bretten Verantwortung tragen werdet. die seit vielen Jahren den NABU Bretten tragen und prägen. Norbert Fleischer 1. Vorsitzender Franz Lotspeich ist seit 1988 ohne Unterbrechung für die Finanzen des NABU Bretten zuständig. In dieser Zeit hat er fünf Vorsitzenden den Rücken freigehalten. Die Vorsitzenden, Vorstände und Aktiven haben dadurch die Zeit sich auf ihre eigenen Aufgaben zu konzentrieren, ohne große Gedanken an die Finanzen aufzuwenden. Letzt- lich verlassen sich alle auf die Fachkompetenz von Franz und dies funktioniert seit 31 Jahren ohne jede Beanstandung. Davon können andere Vereine nur träumen. 12 N A B U B re t t e n e . V.
Mitglieder G e r h a rd F r i t z Franz Lotspeich J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 13
NABU-Treffs Die NABU-Treffs 2019 Die Vortragsreihe NABU-Treff des NABU Bret- Wie funktioniert der ten wurde 2014 ins Leben gerufen und ist mitt- NABU-Treff? lerweile ein wichtiger Bestandteil der Öffent- lichkeitsarbeit geworden. 2018 konnten wir Die jeweils 90-minütige Veranstaltung bietet ein wieder anerkannte Fachleute auf ihrem Gebiet konkretes Thema mit einem hochkarätigen Refe- bei uns in Bretten willkommen heißen. Sabine renten aus dem Naturschutz. Anschließend gibt Holmgeirsson, Fachbeauftragte Wildbienen und es ausreichend Zeit, um zu diskutieren und auf Pflanzenschutz des NABU-Baden-Württemberg, Fragen einzugehen. Auch berichtet der NABU sprach über Pestizide und die Auswirkungen Bretten eingangs von seinen aktuellen Projekten. auf bestäubende Insekten, Katharina Maaß und Andrea Molkenthin-Keßler, Projektleiterinnen Der Veranstaltungsort ist der VHS Saal im Erd- geschoss der Melanchthon-Akademie in der Melanchthonstr. 3, 75015 Bretten, direkt am Marktplatz. Der Eintritt ist kostenlos, der NABU Bretten freut sich aber immer über eine Geld- spende für seine umfangreiche Arbeit. In der lokalen Presse und auf der Internetseite www.nabu-bretten.de wird ebenfalls rechtzeitig auf die Veranstaltungen hingewiesen. Der NABU Bretten ruft zum Mitmachen auf! Von den etwa 600 Mitgliedern des NABU Bret- beim NABU-Baden-Württemberg referierten ten sind weniger als 10 Prozent ehrenamtlich über „Erneuerbare Energien und Naturschutz“ aktiv tätig. Angesichts der vielen anstehenden und Dr. Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen Aufgaben allein im Raum Bretten ist jedoch jede Klimabüros, berichtete ausführlich über den Kli- helfende Hand gern gesehen und wichtig. Wenn mawandel im Südwesten. Sie Interesse und Freude an Natur- und Umwelt- schutz, Artenschutz, biologischer Vielfalt und Auch 2019 lädt der NABU Bretten alle Bürgerin- Umweltbildung haben, sind Sie herzlich einge- nen und Bürger zu nicht weniger spannenden laden, mit Norbert Fleischer oder Martin Alb Inhalten ein. Die zwei geplanten Themen wer- Kontakt aufzunehmen. Die Kontaktdaten finden den Schmetterlinge in unserer Heimat und das Sie auf Seite 64 in diesem Heft. Thema Müll in unserer Region in allen Facetten Text & Bilder: Martin Alb behandeln. Die genauen Termine der Veranstal- tungen sind im Gesamtüberblick des vorliegen- den Jahresprogramms auf den Seiten 4-5 gelistet. 14 N A B U B re t t e n e . V.
Orchideent Jubiläum: 25 Jahre Orchideen- arbeitskreis Bretten (OAB) Am 22.01.1993 wurde der Orchideenarbeitskreis Im Jubiläumsjahr 2018 zeigte der OAB im VHS- ins Leben gerufen. Innerhalb der NABU-Orts- Saal einen Vortrag über die Orchideen Baden- gruppe Bretten sollte eine unabhängige Gruppe Württembergs, mit anschließendem kleinen entstehen, die sich mit dem Schutz heimischer Imbiss. Mancher Besucher war erstaunt darüber, Orchideen befasst. Bereits im Gründungsjahr wie viele Orchideenarten es im Ländle (noch) führte man Exkursionen durch und erfasste die gibt. Bestände. Wir freuen uns über weitere botanisch Inte- Durch eine Reihe von Pflegeeinsätzen, unter ressierte – kommen Sie einfach zu einem der anderem auf der Gemarkung Sprantal erhielt monatlichen Treffen vorbei oder kontaktieren der Orchideenarbeitskreis im Jahr 2007 den Sie uns anderweitig. Umweltpreis der Stadt Bretten und später noch Text und Bilder: Sylvia Zischewski den Bürgerschaftspreis der Kreissparkasse Pforz- & Beatrix Drescher heim-Calw. Unsere 4 Gründungsmitglieder: K a r l Tre ff i n g e r Hans-Otto Gässler Friedbert Laier Franz Hagenmüller J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 15
Orchideen Ersinger Springenhalde Naturschutzgebiet im Portrait: Ersinger Springenhalde Jedes Jahr besucht der Orchideenarbeitskreis Auch die schopfige Traubenhyazinthe und der Bretten das circa 38 Hektar große Naturschutz- Kreuzenzian sind anzutreffen. Mit viel Glück gebiet bei Pforzheim. Vornehmlich besuchen wir sieht man den stark gefährdeten Kreuz-Enzian- den südwest-exponierten Trockenhang und den Ameisen-Bläuling, der seine Eier nur auf dieser angrenzenden Wald. Am Hang stehen verein- Enzianart ablegt. Die Gottesanbeterin, die sich zelt Obstbäume und auch Totholz. Durchsetzt aufgrund des Klimawandels immer weiter nach von Hecken ist es ein sehr abwechslungsreiches Norden ausbreitet, ist hier ebenfalls zuhause. Gelände, das zahlreichen Vogel- und Insek- Text und Bilder: Sylvia Zischewski tenarten einen idealen Lebensraum bietet. Auf dem Halbtrockenrasen finden wir mehr als 12 verschiedene Orchideenarten. Einige Raritäten sind vorhanden, wie beispielsweise die Bienen- ragwurz Varietät Bicolor. A ff e n k n a b e n k r a u t Mückenhändelwurz Gottesanbeterin Hummelragwurz 16 N A B U B re t t e n e . V.
Hier fehlt noch was Getreide aus der Region. Garantiert nicht gespritzt. Natürlich anders. Öffnungszeiten Mühlenladen: Mo - Fr 8 - 12.30 & 14 - 18 Uhr J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 Samstag 8 - 12.30 Uhr 17
Streuobstwiese Arbeitskreis Streuobstwiese Mehr Früchte als Besucher im ernte schien da schon vergessen. Es kam dann Paradies – und Blüten für alle! zwar kein Spätfrost mehr, dafür aber etwas ande- res: im Frühjahr zeigten sich die Kirschen zwar Genau wie im vergangenen Jahr war unsere in ihrer ganzen Fülle – keine Fruchtessigfliege Arbeitsgruppe anfangs auch wieder überwältigt trübte den Genuss, da diese im letzten Jahr halt von der Blütenpracht im Frühjahr 2018 und der keine Früchte zur Vermehrung hatten. Schwarz – noch im letzten Jahr bedauerte Ausfall der Obst- reif – süß – naschkatzengerecht! Aber dann kam Margeritenblüte 18 N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese der trockenste Sommer seit langer Zeit. Unsere Apfel- und Birnbäume mussten wahrlich leiden und wie konnten wir ihnen helfen? 230 Bäume mit Wasser versorgen? Wir konzentrierten uns auf das ganz junge „Gemüse“ – und glücklicher- weise: auch die älteren hielten durch und belohn- ten uns mit einer Vielzahl von Früchten. Waren die Jahre 2017 und 2018 damit beispielhaft für den schon spürbaren Klimawandel mit Extrem- wetterlagen und langen Trockenperioden? Wir werden das Jahr für Jahr weiter verfolgen und dokumentieren. Apfel James Grieve Mastjahr im 7. Obstbaumjahr bereit für die Herausforderung des Jahres 2018. Aber noch im Frühjahr hatten wir vom Arbeits- Im Jahr 2011 wurden die meisten unserer Bäume kreis das Anliegen der Max-Planck-Realschule angepflanzt. Dank intensiver Pflege unserer zu einem „Schulerntetag“ abgelehnt, da wir aus Baumschnittexperten waren viele von ihnen der Erfahrung der vergangenen Jahre meinten, schon zu stattlichen Bäumen herangewachsen, bei uns gäbe es noch keine „vollerntereifen“ Bäume. OK, so kann man sich täuschen! Üppig war 2018 als Begriff nicht untertrieben: getrübt nur von den Trockenschäden an einzelnen Bäu- men (Astbruch und kleine, bzw. schnell abfal- lende Früchte). Dieses „Mastjahr“ wird unsere Arbeitsgruppe darüber nachdenken lassen, wie wir in den nächsten Jahren mit dem Thema Ernte umgehen können und wie wir die NABU- Mitglieder daran beteiligen können. NAJU Kinder übernehmen Baumpatenschaften Die sehr aktive NAJU Gruppe könnte zukünftig auch für unseren Nachwuchs sorgen? Kein Pro- blem! Beim Streuobstwiesentag im September 2018 konnten die Kinder sich ihren Lieblings- baum aussuchen und für diesen eine Patenschaft übernehmen. Ihre Bäume sind individuell mit Schildern gekennzeichnet und nun werden die NAJU Kinder uns bei der notwendigen Pflege Schweizer Orangenapfel ihres Baumes tatkräftig unterstützen. Natürlich J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 19
Streuobstwiese nicht ohne vorher über den Wuchs der Bäume, das „Wie“ von Baumschnitt und Baumschutz geschult zu werden. Eine intensivere Beziehung von Kindern zur Natur kann man sich ja fast nicht vorstellen – insbesondere wenn sie dann den Erfolg in Form von Früchten selbst ern- ten können! Wir freuen uns auf jeden Fall auf die neuen Kontakte und hoffen auf noch mehr Patenschaften – gerne auch von „größeren Kin- dern“! Streuobstwiesenführung im W i e s e n r u n d w e g f re i s c h n e i d e n Rahmen des VHS-Programms werden wir daher den Frühjahrstermin auf den Es hat geklappt: der lange gehegte Wunsch unsere Blühzeitpunkt der Wiese abstimmen und in 2019 Wiese der Öffentlichkeit regelmäßig vorzustellen daher erst im Mai einen Rundgang anbieten. konnte mit Beginn des Frühjahrs umgesetzt wer- Den Termin für die Herbstführung werden wir den. Die erste Führung Ende April sollte zwar zukünftig dagegen etwas früher (im September) das Thema „Baumblüte“ als Schwerpunkt haben, anbieten, damit vielleicht noch ein paar mehr aber wir mussten feststellen, dass sich dies bei Früchte auf den Bäumen hängen und gepflückt uns nicht so eindrucksvoll wie gewünscht umset- werden können. zen ließ. Die Kirschblüte war zu früh und die Vielzahl der unterschiedlich blühenden Apfel- und Birnbäume ließ auch nicht mehr viel übrig. Dafür entschädigt hat die Besuchergruppe aber die üppige Wiesenblüte mit den zahlreichen Wildblumen und Wildkräuterblüten. Zukünftig Te i l n e h m e r d e r F r ü h j a h r s f ü h r u n g 20 N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese Kooperation „TheoPrax“ Teilnahme am mit dem Edith-Stein- Knittlinger Apfelfest Gymnasium Bretten Eine gute Gelegenheit den Arbeitskreis Streuobst im NABU Bretten vorzustellen, war das vom Nach dem erfolgreichen Auftakt in 2018 hat Forum Bau und Kultur in Knittlingen erstmals „TheoPrax“ im Jahresheft bereits seine eigenen organisierte Apfelfest am 14. Oktober 2018. Die Seiten. Auch dieses Jahr wird ein Thema von den von uns angebotene Verkostung alter Obstsor- Schülern der Klasse 11 direkt mit unserer Streu- ten in der Alten Kelter war das zentrale Thema obstwiese zu tun haben. Sie sollen einen Weg unseres Standes. Das Interesse war groß, da viele finden, die vorhandenen Informationen zu unse- Kinder und Erwachsene den Geschmack alter rem Baumbestand zugänglich zu machen. Nicht Obstsorten gar nicht mehr richtig kennen und nur über ein „Schild“ am Baum, sondern auch auch erfreut waren, jetzt mit unserem Obstsor- durch Abruf der Informationen über Smart- tenparadies eine Vergleichsmöglichkeit für ihre phone und Internet. Eine spannende Aufgabe eigenen Sorten zu haben. Für uns war es daher bei der wir hoffen, dass wir dann für alle Besu- Ansporn genug, sich zukünftig mit dem Thema cher zukünftig eine Vielzahl von Informationen Pomologie näher auseinander zu setzen. Wir bereitstellen können. freuen uns auf weitere Veranstaltungen und wur- den auch für nächstes Jahr wieder nach Knittlin- gen eingeladen. Apfelverkostung in Knittlinger Kelter Die neue Leiterhalterung J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 21
Streuobstwiese Neuzugänge im errichtet. Sie dient natürlich auch als Lebens- Obstsortenparadies und Versteckraum für Insekten und andere Tiere und wird hoffentlich auch in Zukunft die vielen Unsere neue Leiterhalterung wurde professionell Äste aus den Pflegeschnitten unserer Obstbäume von der Schreinerei Gropp aus Bretten errich- aufnehmen. tet. Kein leichtes Unterfangen, da diese auf der abschüssigen Wiese so errichtet werden musste, Und wie macht man aus Altholz noch mehr dass wir an die Leitern gut herankommen. Altholz? Bündeln ist die Devise gewesen. Viele der Stützpfosten der Jungbäume sind wie diese Weitere „Trittsteine“ wurden über das gesamte selbst in die Jahre gekommen. Wobei natürlich Areal der Streuobstwiese in Gölshausen ange- die Bäume älter aber stabiler werden, die Pfosten legt. Gleich hinter der Leiterhaltung auf der Bie- zwar auch älter, aber eben auch morscher – und nenwiese haben wir eine Flechtwerkhecke als wohin damit? Aus der Not eine Tugend machen Windschutz für die zukünftigen Bienenstöcke und die Pfosten als Totholzhaufen verwerten! Da sie kein Hindernis für die Wiesenmahd sein dür- Die Aktiven des Heckenbaus fen, haben wir sie in einer Halterung gestapelt. Wir sind gespannt, wer diesen Lebensraum in Zukunft besiedeln wird? Pflanzaktion neue Bäume Es ist natürlich nicht immer alles schön auf unse- rer Wiese. Es gibt leider auch Bäume, die nicht so gut angewachsen sind oder die Krankheiten zum Opfer fielen. Im November 2018 hatten wir daher mit freundlicher Unterstützung der Stadt Bretten, die für uns die Baggerarbeiten beim Flechtwerkhecke als Windschutz To t h o l z p f o s t e n 22 N A B U B re t t e n e . V.
Streuobstwiese Wer hilft mit? Wie auch schon in den letzten Jahren war unser Arbeitskries fleißig und kann stolz auf die posi- tive Entwicklung unserer Streuobstwiese sein. Um die vielen neuen Ideen umsetzen zu können, suchen wir daher Interessierte und Mithelfer, die unseren Arbeitskreis unterstützen wollen. Der Arbeitskreis Streuobst trifft sich jeden ers- ten Montag des Monats um 20:00 Uhr. Am jeweiligen darauffolgenden Samstag finden auf B a u m k r a n k h e i t e n f o rd e r n O p f e r der Streuobstwiese Aktionen und Pflegeeinsätze statt. Ausgraben der alten Bäume durchführt, einen Pflanztermin für die neuen Bäume. Diese wurde Wenn Sie also mal aus Ihrem Alltag entfliehen von der Firma Redler Service aus Oberweser möchten oder sich über das Thema Streuobst in gespendet, bei der wir uns ebenfalls herzlich für Bretten informieren wollen, kommen Sie doch den Antransport und die Spendenbereitschaft einfach mal bei uns vorbei! bedanken. Der Bericht über den Erfolg der Anpflanzung wird dann im nächsten Jahresheft Kontakt: Wolfgang Röder, Tel. 0160 97462225 folgen. oder per E-Mail: wolf-roeder@gmx.de Text: Wolfgang Röder Bilder: Wolfgang Röder, Beatrix Drescher, Uwe Schmidt A b e n d s t i m m u n g a u f d e r S t re u o b s t w i e s e J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 23
NAJU Naturschutzjugend (NAJU) Bretten N a t u re r l e b n i s h a u t n a h u n d m i t a l l e n S i n n e n Den kalten Wind im kahlen Winterwald, den klingen. Die Kinder zwischen 5 und 11 Jahren modrigen Geruch des feuchten Herbstlaubes, erleben dabei die Vielfalt, die sie umgibt, erfah- die warmen Sonnenstrahlen am Laichgewässer ren sich als Teil der Natur und lernen sich dabei des Teichmolchs, den Frühlingsduft der alten selbst besser kennen ... Obstbaumriesen, die Flugkünste der gaukelnden Schmetterlinge, der majestätische Anblick eines Hirschkäfers, das Balzgetrommel der Schwarz- Was lief 2018? spechte, die exotischen Klänge eines Pirols oder die wohlige Wirkung des Spitzwegerichs auf Beim ersten Treffen des Jahres 2018 hörten die einem juckenden Insektenstich – all dies konnten Kinder viel über die Höhlenbrüter (Meisen) und die kleinen Naturforscher bei ihren Streifzügen die Baumeister (Spechte) unter den Vögeln, die durch die Natur im vergangenen Jahr erleben. Bedeutung von Totholz im Wald und wurden am Ende selbst zum Baumeister eines Nistkastens für Die kleinen Naturforscher sind die Naturschutz- Vögel in ihrem eigenen Garten. Mit dem Wald jugendgruppe des NABU Bretten, die im April als zentralem Ökosystem in Mitteleuropa befass- 2017 auf dem Streuobstwiesenparadies in Göls- ten sich die Kinder im Winter und im Sommer hausen gegründet worden ist. Heute gehört die und lernten dabei die wichtigsten Baumarten Gruppe schon zum festen Bestandteil des NABU an ihrer Rinde, Wuchsform, den Blättern und Bretten. Sie trifft sich einmal im Monat samstags Früchten zu unterscheiden. Im Frühjahr besuch- für 3-4 Stunden zu verschiedenen Themen häu- ten die Naturforscher die Naturschule Strom- fig auf einer der vom NABU Bretten betreuten berg, sahen die Burgen der Dachse und lauschten Naturschutzflächen im Raum Bretten, wie dem Klopfsignalen der Schwarzspechte. Sie erlebten Jeremias oder dem Obstsortenparadies Gölshau- Schafe und Ziegen als Landschaftspfleger im sen, häufig aber auch einfach im Wald bei Rin- Naturpark. Die Streuobstwiese als einzigartiger 24 N A B U B re t t e n e . V.
NAJU Z u b e re i t e n d e r F e l d f r ü c h t e N a t u r s c h u l e S t ro m b e r g (Hofgut Fuchs) (Laichgewässer Molche) und seltener Lebensraum in der monotonen Traditionell war die NAJU Bretten auch beim Agrarlandschaft wurde für die Kinder mehrfach Naturerlebnistag der Stadt Bretten vertreten. In erlebbar: Sie sammelten und bestimmten Wild- diesem Jahr wieder mit einem Naturquiz, bei kräuter auf dem extensiv genutzten Grünland dem es unter anderem galt, die 10 häufigsten hei- und bereiteten daraus Öle als Naturkosmetik. mischen Wildsträucher zu bestimmen. Sie erlebten die artenreiche Welt der Schmet- terlinge, Heupferde und Käfer im Sommer und beschäftigten sich mit der Pflege und dem Erhalt Veranstaltungen 2019 der Streuobstwiese im Herbst, wobei jedes Kind eine „symbolische“ Patenschaft für einen Obst- Auch für kommendes Jahr hat sich das Team der baum übernahm. Besonders spannend für die Betreuerinnen und Betreuer, Barbara Steffen- kleinen Naturforscher waren auch die „Tiere des Ehrhardt, Christa Arny-Pechbrenner, Dorothea Waldes“, die Wölfe und Dachse, die Eulen und Flöther Rappich, Erich Jahn, Heike Scharberth Greifvögel, die Hirsch- und Borkenkäfer und und Andreas Arlt, ein spannendes und abwechs- all die Geschichten zu deren Lebensweise. Beim lungsreiches Programm für die Naturforscher Hoffest auf einem Brettener Bauernhof konnten ausgedacht. Es stehen ein Besuch des Naturkun- die Kinder sehen, woher die Kartoffeln und die demuseums Karlsruhe, ein Obstbaumschnitt mit Milch stammen, die sie alltäglich als Pommes Astfeuer, der Waldlehrpfad Derdinger Horn, die oder Joghurt verzehren, bevor sie aus den Früch- Themen „Singvögel“, „Insekten und Spinnen“, ten des Feldes selbst einen schmackhaften Ein- „Bienen und Bienenvölker“, „Schmetterlinge und topf kochten. Libellen“, „Streuobstwiese“ und „Zugvögel“ auf J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 25
NAJU dem Programm. Außerdem wollen sich die jun- und Bewusstsein eines anonymen Beobachters gen Naturschützer am praktischen Naturschutz, ausprägen, nicht aber die emotionale Erkennt- wie einer Pflanzaktion des NABU Bretten, betei- nis vermitteln, Natur und Umwelt als Grundlage ligen, sowie zu Weihnachten „Geschenke aus der menschlichen Lebens zu begreifen und für ihren Naturküche“ zubereiten. Auch am Naturerleb- Schutz einzustehen. Im 21. Jahrhundert wird nistag der Stadt Bretten wird die NAJU wieder sich entscheiden, wie viel Artenreichtum, Viel- mit einem Stand vertreten sein (siehe Veranstal- falt und Schönheit der Natur wir den nächsten tungshinweise). Generationen erhalten werden – vor allem des- wegen sieht der NABU Bretten in der umwelt- pädagogischen Arbeit eines der zentralen Aufga- Jugendgruppe ben eines ehrenamtlichen Naturschutzverbands. Text & Bilder: Andreas Arlt Im kommenden Jahr möchte der NABU Bretten sein Angebot für Kinder und Jugendliche auf die Gruppe der 13- bis circa 18-Jährigen ausdehnen und hierfür eine Jugendgruppe gründen. Idea- T i e re d e s Wa l d e s ( H i r s c h k ä f e r ) lerweise würde eine Jugendgruppe von einem oder mehreren Jugendlichen selbst geleitet, die bei der Durchführung der Aktivitäten von der NABU-Gruppe Bretten bzw. von Jugendbetreu- ern des NABU unterstützt werden. Hierfür wer- den noch Jugendliche und Betreuer gesucht. Naturerlebnis kann nur durch die Berührung mit dem Lebendigen selbst gelingen. Die heuti- gen Versuche, Wissen und Erfahrungen digital zu vermitteln, werden am Ende in der eindimen- sionalen Vermittlung einer „Wischkompetenz“ münden, die bei jungen Menschen das Verhalten Wo h e r k o m m t d i e M i l c h ? ( H o f g u t F u c h s ) T i e re d e s Wa l d e s ( D a c h s ) 26 N A B U B re t t e n e . V.
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Jeremias 2018 Jeremias – Was wurde 2018 getan? Der Arbeitskreis Jeremias hat 2018, trotz Leser- Wie von der Firma Rieger-Hofmann empfoh- briefanfeindungen, seine Arbeit sehr erfolgreich len hat unser Landwirt, Uwe Härdt, mit seinem weitergeführt. Nur mit großem Forstmulcher Messerbalkenmäher nach 8 Wochen Einsaat konnten wir eine größere Fläche mit dürren, zum ersten Mal gemäht. Dies wird empfohlen überalterten Rhododendren, Brombeergestrüpp, um den langsam aufkommenden Kräutern das Kanadischen Goldruten und wildem Verhau notwendige Licht gegen die schnell wachsenden vernünftig bearbeiten. Das war der erste Schritt vorhandenen Arten zu sichern. Wie sich die ext- zur Anlage einer mehrjährig blühenden Wiese. reme Trockenheit des Frühlings und Sommers Dann hat Alexander Kern für uns die Einsaat mit des Jahres 2018 auf unsere Neuansaat auswirkt, vorgeschaltetem Gropper erledigt. Wir haben wissen wir erst im Frühjahr 2019. gebietseigenes Saatgut der Firma Rieger-Hof- Text und Bilder: Gerhard Fritz mann der Typen Blumenwiese, Schmetterlings- und Wildbienensaum für rund 2.000,- EUR ausbringen lassen. Im Zeichen des starken Rück- gangs von Insekten und der in der Nahrungskette nachfolgenden Vögel sicher die richtige Wahl. Alexander Kern bei der Einsaat Forstmulcher im Einsatz Rolf Ochner bei der Beseitigung U w e H ä rd t k o m m t z u M ä h a r b e i t e n des Mähgutes 28 N A B U B re t t e n e . V.
Jeremias 2018 Schafe auch 2018 im Jeremias Bereits 2017 hatten anstelle des zweiten Schnit- Nektar, Blütenstaub, Futterangebot an Schmet- tes bereits die Schafe von Uwe Härdt als Rasen- terlingsraupen, Früchte, Beeren, Nüsse und mäher im Jeremias gegrast. So auch wieder in Deckung für frei brütende Vögel entfalten kann, diesem Jahr. Die Schafe nehmen sich auch die wird der Jeremias optimale Angebote für Insek- Kanadischen Goldruten vor und so hoffen wir ten und Vögel bieten. Dann wird die Vielfalt des diese aggressive Art auch mit Hilfe der Schafe Lebens sich in ganzer Breite darstellen und ent- zurückzudrängen. wickeln. Text & Bilder: Gerhard Fritz Beweidete Flächen zeichnen sich durch ihre vielfältige Struktur oft durch eine hohe Arten- zahlen aus. Der Kot der Weidetiere zieht beson- ders angepasste Käferarten an. Halboffene Weidelandschaften mit Waldanschluss bieten sowohl Wiesenbewohnern als auch Waldnutzern Lebensraum. Diese Bereiche sind das Jagdge- biet einiger Eulenarten. Aber auch vieler insek- tenfressenden Vogelarten wie Wiedehopf und Gartenrotschwanz sind hier zu Hause. Für den Wiedehopf hat uns Ludwig Zöller bereits einen Brutkasten installiert. Noch im November werden wir am Wald entlang an der Süd-Westgrenze eine große, strukturierte Hecke anlegen. Totholz, Hummelkästen, Steine, Sand und Bruthöhlen kommen ins Angebot. Erst wenn diese große Hecke ihre ganze Vielfalt an U l r i c h We i l u n d R o l f O c h n e r Coburger Fuchsschafe, eine sehr alte Rasse J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 29
Jeremias 2018 D e r s t o l z e Va t e r D i e g ro ß e V i e l f a l t d e r S o l i t ä r b i e n e n I n g u t e r H o ff n u n g Blütenvielfalt und Schmetterlinge B e r n d D i e r n b e r g e r g e g e n d i e Tro c k e n h e i t 30 N A B U B re t t e n e . V.
Jeremias 2018 Ludwig Zöller R e i c h l i c h K a u l q u a p p e n i n d e n Te i c h e n Seltene Coburger Fuchsschafe Das Landleben beginnt J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 31
Ferien im Jeremias Ferienaktion der Brettener Woche N a t u r s c h w e r p u n k t J e re m i a s Gerhard Fritz und Bernd Diernberger vom Dem Arbeitskreis ist es wichtig, über sein Tun zu NABU Bretten zeigten auf dem Gelände im informieren und die Bevölkerung für die Natur Sprantaler Tal die Artenvielfalt des Kraichgaus zu sensibilisieren. So gab es zum Beispiel schon und erläuterten, welche Angebote für die heimi- Aktionen mit Brettener Schulen, die tatkräftig an sche Flora und Fauna der Arbeitskreis Jeremias dem Aufbau der Insektenhotels auf dem Gelände schon geschaffen hat und noch schafft. beteiligt waren. „Was Sie hier sehen, ist sozusagen eine Moment- aufnahme“, schickte Gerhard Fritz vom NABU Neugieriger Siebenschläfer (Naturschutzbund) Bretten der Führung über das Jeremias-Gelände voraus. Gut Ding will schließ- Nach der Bestandsaufnahme 2017, die die Tier- lich Weile haben, und das Gras wächst bekannt- und Pflanzenwelt gleichermaßen umfasste, lich auch nicht schneller, wenn man daran zieht. nimmt die Vogelwarte Radolfzell aktuell auf dem Wobei es im Falle des 1,3 Hektar großen Flur- Gelände ein Singvogel-Monitoring vor. Dabei stücks kraichgautypische Bäume, Sträucher und fanden sich so seltene Arten wie der Neuntöter Kräuter sind, die inzwischen auf dem Boden der und sogar ein Eisvogel. Und auch größere Tiere ehemaligen Rhododendron-Gärtnerei gedeihen. haben das Terrain in Besitz genommen. Die 2014 verkaufte der Eigentümer das Gelände an Wildkamera, die immer wieder an verschiede- den NABU, seither ist ein Arbeitskreis aus der- nen Standorten installiert wird, nahm schon, wie zeit acht Mitgliedern damit beschäftig, dort Diernberger berichtete, Dachs, Iltis, Fuchs und einen Naturschwerpunkt zu schaffen. Marder auf. Allein die Wildkatze, für die durch die Anpflanzung von Sträuchern ein Korridor zwischen dem Großen und dem Langen Wald Angebot für die geschaffen werden soll, hat sich bisher noch nicht heimische Natur blicken lassen. Dafür bekamen die Teilnehmer am Ende der Führung einen anderen kuschligen Bernd Diernberger und Gerhard Fritz zeigten Jeremias-Bewohner zu Gesicht. Aus einem Nist- den rund 20 Leserinnen und Lesern der Brette- kasten lugte neugierig ein graues Schnäuzchen ner Woche, welche Vielfalt an Flora und Fauna heraus. Es gehörte einem Siebenschläfer, der sein sich dort schon angesiedelt hat. Die Grundidee Mittagsschläfchen unterbrochen hatte, um vor- besteht darin, ein Angebot für die heimische witzig nach den Besuchern zu schauen. Natur zu schaffen. Steinriegel, auf denen sich Text: Katrin Gerweck, Brettener Woche 2018 Eidechsen wohlfühlen, Mäuseburgen aus Stroh- ballen und Holz, Dickicht mit Totholz und Dor- nensträuchern, Lehmhügel und Feuchtbiotope – alles ist schon bezogen, überall summte, hüpfte und schwirrte es. Libellen gaukelten über die Tei- che, Grashüpfer flohen vor den Besuchern, von denen es einem gelang, eine Grille zu fangen. 32 N A B U B re t t e n e . V.
NATUR NAH DRAN Mach mit bei NATUR NAH DRAN B i o t o p v e r b u n d i n B re t t e n Anfang April 2018 haben wir mit dem Moni- führt werden. Mit Herrn Oberbürgermeister toring der fünf NATUR NAH DRAN Flächen Wolff haben wir beim Jahresgespräch vereinbart, begonnen. Nachdem im Jahr 2017 noch wenige dass im Frühjahr 2019 neben der Saarstraße eine Pflanzen zu sehen waren, begann der Frühling neue Blumenwiese mit einer Hecke entstehen mit einer echten, v.a. blauen Blütenpracht: Große soll. Wenn möglich, wollen wir jedes Jahr zusam- Sternhyazinthe, Himmelblaue Traubenhyazin- men mit der Stadt Bretten eine neue Fläche auf the, Mitschenko-Blaustern, Sibirischer Blau- städtischem Grund anlegen. stern, Puschkinie, Weinbergs Traubenhyazinthe, um nur einige Frühblüher zu nennen. Das War- NATUR NAH DRAN soll aber nicht nur auf ten hat sich eindeutig gelohnt, auch wenn es im städtischen Flächen ausgedehnt werden, son- Jahr 2017 viel Kritik über die „hässliche“, steinige dern auch auf Firmen- und Privatflächen. Wer Fläche beim Ovalkreisel gegeben hat, zeigt sich eine geeignete Fläche kennt meldet sich bitte bei nun – endlich – die schöne Vielfalt der Natur mir, damit wir die Machbarkeit prüfen können. entlang der Achse Alexanderplatz-Hohberghaus. Unser Ziel ist ein Biotopverbund in Bretten, der Es bleibt spannend, welche von den ursprünglich aus städtischen, privaten und firmeneigenen Flä- 77 Arten sich langfristig auf den fünf Flächen chen besteht. Helfen Sie mit Ihren Ideen, damit durchsetzen werden. uns das gelingt. Text: Norbert Fleischer Bild: Beatrix Drescher Weitere Flächen in den kommenden Jahren NATUR NAH DRAN soll in den kommenden Jahren in Bretten auf weiteren Flächen fortge- Norbert und Ursel Fleischer b e i m M o n i t o r i n g d e s K re i s e l s J a h re s p ro g r a m m 2 0 1 9 33
Kohlplatte Naturschwerpunkt: Gewann „Kohlplatte“ in Diedelsheim S t a d t B re t t e n u n d d e r N A B U s e t z e n e i n Z e i c h e n Zu Beginn der Baggerarbeiten im Gewann Zeit sind. Nach diesem Ausflug in die Vergan- „Kohlplatte“ waren wir überrascht von der nicht genheit wenden wir uns der Gegenwart zu. kraichgautypischen, rabenschwarzen 10 bis 20 Zentimeter dicken Deckschicht, ehe sich der Den größten Verlust an Lebensräumen haben normale braun-gelbe Lehm zeigte. Rückfragen wir den Amphibien zugemutet. Seit Beginn der bei Martin Kern ergaben erste Hinweise. Alexan- 1960er Jahre verschwinden diese Lebensräume der Kipphan hat dann noch sein Archiv befragt und damit ehemals prägende Teile unserer Natur und folgende Einzelheiten gefunden. und Landschaft. Gegen diese unwiederbringli- che Verarmung haben die Stadt Bretten und der Der Gewannname „Kohlplatte“ ist eindeutig auf NABU ein Zeichen der Wiedergutmachung mit die Gewinnung von Holzkohle zurückzuführen. dem Naturschwerpunkt „Kohlplatte“ gesetzt. Die Nach Ernst Schneider „Die Flurnamen der Stadt Stadt hat diese direkt am Wald liegende Fläche Bretten“ leben die einst angelegten Kohlenmeiler bereits 2016 gekauft und für eine Naturaufwer- in der häufigen Benennung „Kohlplatte“ wei- tung zur Verfügung gestellt. Bei der Wasserstelle ter. In Diedelsheim taucht die Bezeichnung „In handelt es sich im Wesentlichen um Oberflä- der Kohl Blatten“ erstmals anno 1715 auf. 1764 chenwasser, welches sich im Winter/Frühling im ist die Rede von „Kohlblatten ... unten auf den Waldeck anstaut und den Waldrandweg abwärts gemeinen Waldt, und stehen 4 wilde Birnbaum fliest. Diese Vernässung und die Verteilung des darauff “. 1873 ist „Kohlplatte“ für den Acker an wertvollen Wassers wurde durch Setzen eines dieser Stelle in Diedelsheim geläufig. Insofern ist Sickerschachtes und durch Ableitung unter dem es sehr wahrscheinlich, dass die vorgefundenen Waldweg hin zu dem ausgebaggerten Tümpel dunklen Bodenschichten Zeugnisse aus dieser auf dem Wiesengrundstück beendet. Bereits A b s i c h e r u n g d e s R o h re i n b a u s M a r t i n A l b e r h a t d e n S c h a c h t b e re i t s versetzt und baggert eine Rinne über d e n We g f ü r d i e Wa s s e r z u l e i t u n g z u m Te i c h 34 N A B U B re t t e n e . V.
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