Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften

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Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften
24. Jahrestagung der GAIMH
          28.02. – 02.03.2019 in Hamburg

             Handeln und Wandeln
               Kindsein in modernen Gesellschaften
Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften
Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften
Grußwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Handel und Wandel charakterisieren die Hansestadt Hamburg.
Das daraus entstandene Tagungsthema Handeln und Wandeln charakterisiert auch die GAIMH.
Ihrer Aufgabe, die seelische Gesundheit in der frühen Kindheit zu fördern, sowie Fehl-
entwicklung früh zu erkennen und zu vermeiden, versucht sie mit ihren Mitgliedern durch
Analyse des Wandels in der Gesellschaft und durch entsprechendes Handeln in Begleitung,
Beratung und Therapie gerecht zu werden.

Die seelische Gesundheit von Kindern, ihren Eltern und ihrer ganzen Beziehungswelt ist in den
modernen, weitgehend von Wirtschaftsinteressen geleiteten, sich rasch wandelnden Verhältnis-
sen großen Belastungen ausgesetzt. Die daraus resultierenden Fehlentwicklungen und Erkran-
kungen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln, ist die bleibende Herausforderung
für unsere interdisziplinäre Fachgesellschaft.

Die GAIMH lebt durch Ihr, liebe Teilnehmer, berufliches und öffentliches Engagement in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und durch Ihren Besuch der Jahrestagungen.
Das 24. „Familientreffen“ 2019 verdanken wir der Erfahrung, dem Weitblick, der guten
Vernetzung, dem langen Atem und dem Durchhaltevermögen der Hamburger Kolleginnen.
Ihr vielfältiges Programm ist ein Geschenk, das seine Wirkung weit über die vor uns liegenden
Tage ausbreiten wird.
Wir werden es mit herzlichem Dank in alle Himmelsrichtungen mitnehmen.

Dr. med. Barbara von Kalckreuth
Vorstandsmitglied GAIMH

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Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften
In Hamburg sagt man Moin

    Herzlich Willkommen zur 24. Jahrestagung der GAIMH in Hamburg

    Hamburg - warum ausgerechnet hier - weit entfernt vom Dreiländereck der Keimzelle vieler
    Aktivitäten in der deutschsprachigen Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der frühen Kind-
    heit? In Hamburg hat sich in den letzten Jahren im Bereich der „Frühen Hilfen“ viel bewegt:
    Unser erstes gemeinsames Projekt war die „Kinderärztliche Arbeitsgruppe Frühe Hilfen Ham-
    burg“, die wir vor mehr als 10 Jahren ins Leben gerufen haben. Sie ist auch ein Grundstein für
    die Organisation der diesjährigen Jahrestagung der GAIMH, und wir sind sehr glücklich, dass wir
    dabei so viel Unterstützung und positive Resonanz aus unserem gemeinsam gewachsenen Netz-
    werk erhalten haben.

    Mit dem Hamburger Konzept „Guter Start für Hamburgs Kinder“ wird seit 2012 die Bundes-
    initiative „Frühe Hilfen“ umgesetzt: In jedem Stadtteil konnte ein eng miteinander arbeitendes
    Netzwerk etabliert werden. Mehr darüber erfahren Sie in den Pausen am Infotisch.
    Seit 2016 beteiligt sich Hamburg auch an dem bundesweiten Projekt „Interprofessionelle
    Qualitätszirkel“ (IQZ), das die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe
    fördert und das Verständnis für die unterschiedlichen Arbeitsweisen verbessert.
    2005 fand die 10. Jahrestagung der GAIMH bereits in Hamburg statt mit dem Thema
    „Wege: Begleitung, Beratung und Psychotherapie für Eltern und ihre Babys“.
    Heute leben wir in einer zunehmend vernetzten Umwelt, weshalb wir den Blick auf die Familie
    ergänzen wollen durch die Perspektiven weiterer Berufsgruppen wie Juristen, Ökonomen,
    Städteplanern, Politikern, Pädagogen, Soziologen.

    Leben ist Wandel und ruft täglich zum Handeln auf. Aber zu viele Veränderungen können
    ängstigen und zum Rückzug führen. Aus der Bindungsforschung kennen wir alle die Notwenig-
    keit einer guten Balance zwischen Erkunden und Bindung. Nur im lebendigen Diskurs können
    wir diese widerstreitenden Tendenzen in allen Kontexten unserer Gesellschaft erkennen und
    verantwortungsbewusste, nachhaltige Entscheidungen treffen. Keine Zeit in unserem Leben ist
    mehr darauf angewiesen als die vulnerable aber auch so chancenreiche Zeit in der frühen Kind-
    heit. Wir freuen uns, mit Ihnen an den drei Kongresstagen jede Gelegenheit zu nutzen, die Blicke
    darauf zu richten und auch darüber hinaus schweifen zu lassen, Visionen für ein gutes Leben zu
    entwickeln und praktische Anweisungen von Experten mitzunehmen, wie wir diese Welt
    gemeinsam so gestalten können, dass die Familien mit kleinen Kindern die Umgebung vorfinden,
    in der ein Aufwachsen in seelischer und körperlicher Gesundheit am besten gewährleistet ist.

    Uns eint ein Thema, für das wir brennen. Lassen Sie uns gemeinsam das Feuer entfachen.

    In diesem Sinne lassen Sie uns beginnen mit einem kräftigen „Leinen los“ oder, wie man auf
    plattdeutsch sagt: „denn man tau“.

    Dr. Carola Bindt     Dr. Dagmar Brandi        Dr. Petra Kapaun      Dr. Anca Mannhardt

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Jahrestagung der GAIMH - Handeln und Wandeln Kindsein in modernen Gesellschaften
Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referentinnen und Referenten sowie den Workshopleitun-
gen, die prompt zugesagt haben und mit ihrer Mitwirkung zum Gelingen der Tagung entschei-
dend beitragen.

Ein ganz besonderer Dank gebührt Frau Maren Minuth und Herrn Halm, unseren Projektleitern
von der Universität Marketing GmbH, die uns feinfühlig und kompetent geleitet und uns immer
einen sicheren Halt gegeben haben. Ein großes Dankeschön an das ganze Tagungsteam, die Rei-
nigungskräfte, die Techniker und die Studentischen Hilfskräfte, die im Hintergrund aufpassen,
das alles läuft. Ebenso danken wir Frau Anja Herrmann, die mit ihrem Team vom Studierenden-
werk Hamburg für unser leibliches Wohl sorgt und es tatsächlich schafft, 500 Teilnehmer in
einer Pausenstunde zu verköstigen.

Julian Kobes danken wir für die professionelle und liebevolle Gestaltung des Tagungsflyers und
unseres Programmheftes. Für die wunderschöne Umrahmung der Tagung danken wir von Herzen
den Kindern und Jugendlichen der Hiphop – Academy und dem Toto-Lightmann Kinderchor.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Familien für Ihre liebevolle Unterstützung und ihr
Verständnis dafür, dass wir für viele Monate „unsere“ GAIMH in den Mittelpunkt gerückt haben.
Nach mehreren Tausend Mails, Telefonaten und Anschreiben sind wir nun um viele Erfahrungen
reicher und freuen uns sehr, dass wir als Organisationsteam weiter zusammengewachsen sind
und uns gegenseitig bereichert haben.

Und natürlich bedanken wir uns aufs herzlichste auch bei Ihnen, liebe Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer, für Ihr großes Interesse und Ihre große Resonanz, sowie für viele anregende Gespräche
schon im Vorfeld der Tagung.

Und wenn wir jemanden vergessen haben, dann danken wir ihm besonders herzlich!

Schön, dass Sie alle da sind und zum Gelingen der Tagung beitragen!

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Typisch für Hamburg

               Handeln und Wandeln
    lebendiges bürgerliches Engagement

    Schutz und Beziehung sind lebensnotwenig für kleine Kinder, aber nicht unter allen Umständen leicht zu
    gewähren. Krisen und Konflikte aber auch veränderte Lebensformen durch Migration, Umweltbelastungen und
    Digitalisierung sind Herausforderungen, die zum Handeln und Wandeln auffordern.

    Die protektiven Faktoren in der frühen Kindheit zu stärken benötigt Anstrengungen vieler Berufsgruppen,
    der Politik und tatkräftiger Unterstützung durch Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement.

    Die 24. Jahrestagung der GAIMH wird von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
    und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gefördert.

    Darüber hinaus haben wir großzügige Unterstützung von drei Hamburger Stiftungen erhalten, die durch
    Förderung verschiedener Projekte für Familien mit kleinen Kindern die Frühen Hilfen in Hamburg mittragen.

    Einsatz für die Schwächsten - Hilfe, die ankommt. Getreu diesem Motto arbeitet die Kroschke Kinderstiftung seit
    mehr als 25 Jahren eng mit Vereinen und Verbänden, mit Eltern- und Selbsthilfegruppen zusammen. Von großer
    Bedeutung sind Initiativen mit Modellcharakter. Der Einsatz für chronisch kranke und behinderte, vor allem für
    herzkranke, blinde und sehbehinderte Kinder, hat einen hohen Stellenwert. Darüber hinaus fördert die Kroschke
    Kinderstiftung Projekte aus den Bereichen Forschung Integration/Inklusion, Therapie, Ausstattung und Versorgung.
    Zu den präventiven Vorhaben zählen Kinderschutz, gesunde Ernährung und Bewegung sowie Verbesserung
    der Mutter-Kind-Bindung.

    „Wir sind überzeugt, dass der interdisziplinäre Austausch über verschiedene Berufsgruppen hinweg ein wichtiger
    Faktor dafür ist, dass Probleme in Familien rechtzeitig erkannt und behoben werden. Bei der 24. Jahrestagung der
    GAIMH bezuschusst die Kroschke Kinderstiftung deshalb die Teilnahmegebühren für Hebammen,
    Kita- und Krippen-Erzieherinnen und Pflegekräfte.“

    www.kinderstiftung.de

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Die operativ tätige BerndtSteinKinder Stiftung wurde 2015 von Vera Berndt in Hamburg gegründet. Mit dem Eltern-
kurs „Sicherer Hafen“ unterstützt die Stiftung junge Eltern beim Erlernen eines feinfühligen Verständnisses ihres
Babys, seiner Bedürfnisse und Entwicklungsschritte. Sie fördert damit das möglichst stressfreie, feinfühlige
Miteinander in Familien und das gesunde seelische und körperliche Gedeihen der Babys. Der Kurs wird in Hambur-
ger Elternschulen in Kooperation mit „Von Anfang an.“ und der Sozialbehörde durchgeführt. Die Stiftung hat als
weitere Förderprojekte „AMOR PARENTUM“ und „SAFE-Kurse Hamburg“.

„Unser Ziel ist es, Kinder stark zu machen. Wir möchten Kinder in die Lage versetzen,
ein ausgewogenes Selbstwertgefühl, Resilienz und Empathievermögen zu entwickeln.“

www.berndtsteinkinder.de

Die Stiftung, gegründet 1999, lebt von der Idee des zivilgesellschaftlichen Engagements. Jeder kann mitwirken
an einer lebenswerten Stadt – mit Geld, mit persönlichem Einsatz, mit Ideen. Viele engagieren sich direkt in den
Projekten, lesen vor, helfen bei der Organisation, geben „guten Rat vor Ort“. 17 hauptamtliche MitarbeiterInnen
koordinieren überwiegend in Teilzeit die Arbeitsbereiche der Stiftung. Spender, Stifter und Treuhandstifter
ermöglichen durch ihr finanzielles Engagement die Arbeit der BürgerStiftung Hamburg. Uns alle eint der Wille,
in der Stadt etwas zu bewegen.

„Aktuell konzentrieren wir unsere Arbeit auf Kinder- und Jugendprojekte in sozialen Brennpunkten dieser Stadt.
Wir wollen vorbeugend eingreifen, zur Selbsthilfe anstiften und Verantwortung der jungen Menschen für sich und
andere stärken. Mit dem Themenfonds „Hamburger Anker“ möchten wir zudem die Erziehungsfähigkeit ihrer Eltern
fördern, damit Kinder auch aus ihren Familien die liebevolle Unterstützung erfahren, die sie brauchen, um später
selbstbewusst Verantwortung übernehmen zu können.

www.buergerstiftung-hamburg.de

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Weitere Informationen

    Zertifizierung und Akkreditierung

    Die Tagung ist zur Zertifizierung für Deutschland, Österreich und der Schweiz angemeldet.
    Für den vollständigen Besuch der 24. Jahrestagung der GAIMH werden voraussichtlich
    14 Fortbildungspunkte genehmigt.

    Teilnahmebestätigung, Fort- und Weiterbildungsbescheinigungen...

    ...bekommen Sie zum Ende der Tagung an der Registrierung ausgehändigt.

    Evaluationsbögen

    Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge, die bei der Planung der
    nächsten Jahrestagung berücksichtigt werden können. Sie finden den Bogen in Ihrer Tagungsta-
    sche.

    Pausenverpflegung und Mittagessen

    Sind im Teilnahmebeitrag enthalten. In der Tagungstasche finden Sie einen Plan, wo sie die Räu-
    me finden werden.

    100 Jahre Universität Hamburg

    Die Universität Hamburg wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Die Renovierungsarbeiten für das
    Jubiläumsjahr werden zum Tagungsbeginn noch nicht vollständig abgeschlossen sein.
    Dies hat zur Folge, dass der Westflügel nur über den Nebeneingang zu erreichen ist.
    Bitte achten sie auf die Beschilderung.

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Anfahrt

Bahn

Wenn Sie von außerhalb Hamburgs anreisen, steigen Sie bitte statt am Hauptbahnhof in Ham-
burg-Dammtor aus. Sollte Ihr Zug nur bis Hamburg Hauptbahnhof fahren, nehmen Sie bitte von
dort am Tunnelbahnsteig die S-Bahn Linie S11, S21 oder S31 (Richtung Blankenese, Elbgaustra-
ße oder Altona), und fahren Sie eine Station bis Dammtor.
Dort ist die Uni auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Flugzeug

S-Bahn S1 bis Hauptbahnhof, dann S11, S21 oder S31 bis Dammtor.

Auto

A23 aus Richtung Nord-West: Am Dreieck HH-Nord auf die A7 Richtung Bremen, dann Aus-
fahrt HH-Volkspark. A7 aus Richtung Norden: Ausfahrt HH-Volkspark. A1 aus Richtung Nord-
Ost: Am Kreuz HH-Ost auf die A24 Richtung HH-Centrum, dann Ausfahrt HH-Horn.

A24 aus Richtung Ost: Ausfahrt HH-Horn. A250 / A255 aus Richtung Südost:
Richtung neue Elbbrücken, dann Richtung HH-Centrum. A7 aus Richtung Süd: Am Horster
Dreieck auf die A1, Richtung neue Elbbrücken / HH-Centrum. A1 aus Richtung Südwest:
Am Buchholzer Dreieck Richtung Flensburg, dann auf A7 Ausfahrt HH-Volkspark. Anschließend
folgen Sie einfach den Wegweisern „Messe / CCH“ bzw. „Centrum“.

Es gibt leider keine Parkmöglichkeiten an der Uni. Bitte nutzen Sie soweit wie möglich öffent-
liche Verkehrsmittel. Es besteht die Möglichkeit, das Parkhaus des Hotel Grand Elysee oder des
Congress Centrum Hamburg (CCH) zu nutzen. Hier stehen Ihnen kostenpflichtige Parkplätze zur
Verfügung (ohne Gewähr). Von beiden Parkhäusern zum Tagungsort sind es ca. 5 Minuten zu
Fuß. Beachten Sie bitte beim CCH die aktuellen Bauarbeiten. Deshalb kann es hier zu Einschrän-
kungen beim Parken kommen.

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Musikalisches Rahmenprogramm

     Hip Hop Academy Hamburg

     Junge, aufstrebende Künstler*innen der Hip Hop Academy Hamburg laden in ihrer innovativen
     Beatbox-Tanz-Performance zum Zuschauen und Mitgrooven ein. Die Hip Hop Academy Hamburg
     ist ein deutschlandweit einzigartiges Non-Profit Projekt für Jugendliche zwischen 13-25 Jahren
     und bietet ein Trainingsprogramm und individuelle Förderung in allen Disziplinen der Hip Hop
     Kultur ein.

     Toto Lightman Kinderchor

     Das Chorkonzept vom „Toto Lightman Kinderchor“ ist ein multikulturelles und generationen-
     übergreifendes, in welchem alle Nationalitäten und Altersgruppen willkommen sind.
     Es werden Lieder aus aller Welt gesungen, und Ziel dabei ist, die positive Energie jeden Musik-
     stils unserer Welt zu entdecken, daraus Kraft zu schöpfen und weiterzugeben.
     Durch das Lernen, Singen und Tanzen der verschiedenen Melodien und Grooves bekommen die
     Kinder ein gutes Körpergefühl und stärken ihr Selbstbewusstsein.

     Wir singen Lieder in verschiedenen Sprachen & verschiedenen Richtungen-
     von Gospels über Reggae, Afro, Soul, dt. Lieder bis hin zu Jazz.

     JEDER ist herzlich eingeladen und willkommen, mitzumachen; ohne Alterseinschränkung,
     um nicht nur das gemeinsame Musizieren zu fördern, sondern das Zusammensein/-leben
     als solches zu praktizieren und somit Kraft und Einheit daraus zu schöpfen.
     Sonntags im Café Sternchance, 16-17h, offener Chor, nur 3,-€ pro Kind (Erwachsene frei)
     um JEDEM Kind den Zugang zur Musik zu ermöglichen.

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Programm

                                                                     Donnerstag, 28.02.2019

08:00 – 09:00           Registrierung

09:00 – 12:00           GAIMH Arbeitsgruppen

12:00 – 13:30           Mittagessen

13:30 – 14:30           Ländertreffen

14:45 – 16:15           Mitgliederversammlung

16:00 – 17:30           Registrierung und Kaffeepause

17:30 – 18:15           Tagungseröffnung
             	          | Dr. B. v. Kalckreuth, GAIMH

                           Grußwort
           	       	       | Senatorin C. Prüfer-Storcks, BGV

18:15 – 19:15           Eröffnungsvortrag

		                      Zur Bedeutung der Frühen Kindheit im Alter
		                      | Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse

19:15 – 21:30           Eröffnungsempfang
		                      im Foyer Westflügel

                                                                                              11
Programm

     Freitag, 01.03.2019

     08:00 – 09:00           Registrierung, Kaffee

     09:00 – 09:15           Eröffnung 2. Tag
     		                      Grußworte
     		                      | Dr. T. Fischbach, BVKJ

     09:15 – 10:45           Belastete Elternschaft

     		                      V1 – Zugänge zu Familien finden,
     		                      erhalten und gestalten
     		                      | Dipl. psych. Ralf Slüter

     		                      V2 – Partnerschaftskonflikte und konflikthafte Trennung der Eltern
     		                      in der frühen Familienphase – Was Kinder belastet
     		                      | Prof. Dr. Sabine Walper
                                                                                Samstag, 02.03.2019
     10:45 – 11:15           Kaffeepause

     11:15 – 12:45           Parallelworkshops,
     		                      Block A

     12:45
      Freitag,– 01.03.2019
                14:00        Mittagessen

     14:00 – 15:30           Resilienz und protektive Faktoren

                             V3 – Bindung, Beziehung,
                             Resilienz und Frühkindliche Bildung – und wie das alles zusammenhängt
                 	      	    | Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff

                   	         V4 – Kinder psychisch kranker Eltern – Protektive Faktoren und
                             Interventionsmöglichkeiten
                 	      	    | Prof. Dr. Albert Lenz

     15:30 – 16:00           Kaffeepause

     16:00 – 17:30           Parallelworkshops, Block B

     19:00 – 23:00           Gesellschaftsabend im Restaurant Mazza

12
Programm

                                                                 Samstag, 02.03.2019

08:00 – 09:00   Get together mit Kaffee

09:00 – 11:00   Lebenswelten für Familien

		              V5 – Warum sind Väter wichtig für die Kindesentwicklung?
		              | Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke
		              V6 – Warum sind Mütter wichtig?
		              | PD Dr. med. Carola Bindt

11:00 – 11:30   Kaffeepause

11:30 – 12:30   V7 – Familiäre Lebenswelten in
		              unterschiedlichen gesellschaftlichen Räumen
		              | Prof. Dr. Ingrid Breckner

12:30 – 13:00   V8 – Die Gefährdung der seelischen Gesundheit in der frühen
			             Kindheit – Ein weltweit vernachlässigtes Thema
                – Zentrale Thesen der World Association for Infant Mental Health
                | Prof. Dr. Kai v. Klitzing

13:00 – 14:00   Mittagessen

14:00 – 15:00   Abschlussvortrag
		              Gutes Leben im 21. Jahrhundert:
			             Urbanisierung, Globalisierung, Digitalisierung
		              | Prof. Dr. Dirk Messner

15:00 – 15:30   Verabschiedung, Einladung zur Tagung 2020

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Parallelworkshops

     Block A

     A1     Traditionen und Bräuche rund um Schwangerschaft und Geburt in verschiedenen Ländern
            | Stephanie Ganske, Kerstin Erl-Hegel

     A2     Familie und Familienstrukturen im Nahen Osten: Rechtlicher Rahmen und gesellschaftliche
            Entwicklungen | PD Dr. Nadjma Yassari

     A3     Peripartale Angst- und Zwangserkrankungen und die emotionale Kindesentwicklung
            | Dr. Susanne Mudra, Amica Stobbe

     A4     Eltern–Säuglings-/Kleinkindpsychotherapie bei Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern
            | Dipl.psych. Annekatrin Thies

     A5     Psychisch belastet und Eltern eines Babys sein – wie geht das?
            | Eltern und Dr. Christiane Deneke

     A6     • Einsamkeit – Gemeinsamkeit. Wege aus der Isolationsfalle | Dr. Dagmar Brandi
            • Stark und alleinerziehend | Dr. Alexandra Widmer

     A7     Präventive Beratungsangebote: Podiumsdiskussion | Moderation: Dr. Sönke Siefert
            • Sicherer Hafen | Meike Kollmeyer, Hamburg
            • Wellcome | Rose Volz-Schmidt
            • Babylotsen in der Arztpraxis | Nikola Nitzschke

     A8      Qualität der Pädagogin–Kind-Bindung mit Berücksichtigung des
               Eingewöhnungsprozesses | Prof. Dr. Éva Hédervári-Heller

     A9       • Das Schütteltrauma aus Sicht der Rechtsmedizin | Prof. Dr. Jan Sperhake
              • Erhebung kindeswohlgefährdender Risiken in der familienrechtlichen Begutachtung
                | Dipl.psych. Barbara Wusowski

     A10      Es war eine schwere Geburt – Auswirkungen auf Mutter, Vater und Neugeborenes
              | Viresha J. Bloemeke

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Parallelworkshops

Block B

B1    Interprofessionelle Zusammenarbeit: Wie kann die Kooperation in Zukunft verbessert werden?
      • Einführung: „Ich helfe gerne, aber ich kann das nicht alleine“ | Prof. Dr. Ute Thyen
      Fishbowl-Gespräch mit Uta Becker, Kinderschutzkoordinatorin;
      Claudia Blach, Familienkinderkrankenschwester; Dr. Thomas Fischbach, BVKJ;
      Dipl. med. Ulrich Freitag, Berufsverband der Frauenärzte e.V.;
      Till Hoffmann, NZFH; Susanne Hüttenhain, Landeskoordinatorin Frühe Hilfen BASFI
      | Moderatorin: Dr. Petra Kapaun

B2    Mit entwicklungspsychologischer Beratung in fremden Kulturen hilfreich sein | Brigitte Linke

B3    Therapeutische Beratungsangebote Podiumsdiskussion | Moderation: Prof. Dr. Gerhard Suess
      • STEEP | Heidi Rosenfeld
      • MarteMeo | Kirsten Knoblauch
      • Behandlungskonzept der interdisziplinären E-S-K-Tagesklinik am UKE | Dr. med. Lammel, Dr. med. Pantlen

B4    Frauenpsychosomatik
      • Die Behandlung von Frauen mit peripartalen psychischen Belastungen – im Netzwerk | Dr. Catrin Mautner
      • Wunscheltern und Wunschkinder in der Reproduktionsmedizin | Dr. Almut Dorn

B5    • Unterstützung von geflüchteten Familien – Herausforderungen für die Frühen Hilfen | Pia Peddinghaus
      • Kultursensitive Resilienz-und Gesundheitsförderung für Eltern, CORESZON | Monica Blotevogel

B6    „Wir sind hier!“ – Impressionen aus der Film- und Gruppenarbeit mit Kindern psychisch erkrankter Eltern
      | Fr. Louise Larbanoix

B7    Wie stillfreundlich ist Deutschland? – Die Bedeutung des Stillens für gesundes Aufwachsen und der Beitrag des
      internationalen Forschungsprojektes „Becoming breastfeeding friendly“ | Dr. Stephanie Lücke

B8    Wann ist Entwicklung normal, wann nicht und wer hat Einfluss darauf?
      Eine Auseinandersetzung mit der zunehmenden Beobachtung von Kindern | Eva Klein

B9    Beziehung im Blick? Oder: Was wird aus der Fähigkeit zum Alleinsein in Zeiten außerfamiliärer Betreuung von
      Säuglingen und Kleinkindern | Dipl. päd. Inken Seifert-Karb

B10   Analytische Eltern-Säuglings-Psychotherapie – Forschungsergebnisse aus Schweden und London
      • Die nachhaltige Wirksamkeit von Eltern-Säuglings-Psychotherapie | Dr. Majlis Winberg Salomonsson
      • Die Relevanz von Beziehungsdiagnostik für die Eltern-Säuglings-Psychotherapie | Dr. Susanne Hommel

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Abstractliste

     Eröffnungsvortrag

     Zur Bedeutung der Frühen Kindheit im Alter
     | Prof Dr. phil. Dr. h.c. Dipl. Psych. Andreas Kruse

     Hauptvorträge

     V1
     Zugänge zu Familien finden, erhalten und gestalten
     | Dipl. Psych. Ralf Slüter

     Familien mit hohem Hilfebedarf fordern die Professionalität der Helfenden heraus. Es handelt sich um isolierte Fami-
     lien, um Eltern, die Hilfe möchten und gleichzeitig davor zurückschrecken. Sie können die Gefühle von Angst, Scham
     und Scheitern nicht aushalten, ziehen sich zurück und haben Angst vor Strafe und dem Verlust ihrer Kinder. Kinder-
     schutz verlangt, diese Familien zu erreichen, ihnen einen Zugang zum Hilfesystem aufzuzeigen und zu erleichtern.
     Kinderschutz lässt sich meist nur in Kooperation mit den Eltern verwirklichen.
     Wie kann eine tragfähige Beziehung mit Eltern gestaltet werden, die selbst nicht in der Lage sind, solche Beziehungen
     einzugehen und zu halten. Wie finden Helfende und Eltern eine gemeinsame Sprache? Welche Haltung ist erforder-
     lich, die einen Zugang zu Eltern, die zwischen der Angst vor und dem Wunsch nach Veränderung gefangen sind, er-
     möglicht? Hilfe und Kontrolle, Wegsehen und Überreagieren, Macht und Ohnmacht, Nähe und Distanz sind Dicho-
     tomien, die das Spannungsfeld, in dem sich Hilfeprozesse für entmutigte Familien bewegen, beschreiben. Die Frage,
     wie mit der Ambivalenz von Schutz und Kontrolle einerseits und Hilfe und Freiwilligkeit andererseits in der Praxis
     umzugehen ist, ist und bleibt für eine hilfe-orientierte Jugendhilfe von entscheidender Bedeutung.

     V2
     Partnerschaftskonflikte und konflikthafte Trennungen der Eltern
     in der frühen Familienphase – Was Kinder belastet
     | Prof. Dr. phil. Sabine Walper

     In der frühen Familienphase sind Eltern ganz praktisch und besonders intensiv mit der Frage konfrontiert, ob sie be-
     reit und in der Lage sind, gemeinsam die Aufgabe der Elternschaft zu übernehmen – sei es in klassischer Arbeitsteilung
     oder mit stärker egalitären Rollen. Gleichzeitig kumulieren gerade in dieser Phase Anforderungen und Belastungs-
     faktoren, die Partnerschaftsprobleme und eine Trennung der Eltern wahrscheinlich machen. Vor allem Kinder, die in
     einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft geboren werden, haben ein erhöhtes Risiko, schon früh eine Trennung der
     Eltern zu erleben. Dieser Beitrag nimmt Partnerschaftsprobleme und die Instabilität von Paarbeziehungen in Familien
     mit Klein- und Vorschulkindern in den Blick und greift drei Fragen auf: (1) Welche individuellen, paarspezifischen und
     kontextuellen Faktoren erhöhen das Risiko für frühe Partnerschaftsprobleme und eine Trennung der Eltern? (2) Wie
     beeinflussen frühe Partnerschaftsprobleme und eine Trennung der Eltern die kindliche Entwicklung? (3) Was muss
     bei einer Trennung in der frühen Familienphase beachtet werden, um die Belastungen für die mit betroffenen Kinder
     möglichst gering zu halten? Der Vortrag diskutiert die aktuelle Forschungslage und geht vor allem auf die Heraus-
     forderungen von Kooperation, Konsens und gemeinsamer Verantwortung in der Erziehung ein (Coparenting), die sich
     sowohl zusammenlebenden als auch getrennten Eltern stellt.

16
Abstractliste

V3
Bindung, Beziehung, Resilienz und Frühkindliche Bildung – und wie das alles zusammenhängt
| Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff

Das Konzept der Resilienz hat in den letzten Jahren eine breite Beachtung in Fachdiskussionen, aber auch der popu-
lärwissenschaftlichen Literatur gefunden. Im Vortrag werden empirisch abgesicherte Grundlagen der Resilienzfor-
schung vorgestellt und dabei besonders der Bezug zur Bindungsforschung und Grundelementen einer entwicklungs-
förderlichen Beziehungsgestaltung hergestellt. Es werden Hinweise zur Resilienzförderung in Familie, Krippe und
Kindertageseinrichtung gegeben.

V4
Kinder psychisch kranker Eltern – Protektive Mechanismen und Interventionsmöglichkeiten
| Prof. Dr. Albert Lenz

Kinder psychisch kranker Eltern sind in vielfältiger Weise durch die elterliche Erkrankung betroffen und stehen unter
erhöhtem Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. In dem Vortrag geht es darum, die multiplen Belas-
tungen und Risikoerfahrungen der Kinder deutlich zu machen, aber auch protektive Faktoren und kompensatorische
Mechanismen aufzuzeigen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie negative Auswirkungen auf die Kinder und
auf die Familie abgemildert oder vermieden werden können. Die Erkenntnisse der Resilienzforschung bilden die zen-
tralen Ansatzpunkte für die Gestaltung wirksamer Interventionen, die im Weiteren vorgestellt werden.
Neben einem Überblick über Basisinterventionen und präventiven familienorientierten Hilfen sollen die Grundprinzi-
pien des Gruppenprogramms „Ressourcen psychisch kranker Eltern stärken“ vorgestellt werden, das auf die Stärkung
reflexiver Kompetenzen bei den Eltern abzielt.

V5
Warum sind Väter wichtig für die Kindesentwicklung?
| Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der vernachlässigten Rolle von Vätern von Kindern und Jugendlichen. Dies wird
u.a. im Kontext gesamtgesellschaftlicher Veränderungen in der Vaterrolle und der väterlichen Identität betrachtet,
aber auch bzgl. der bedeutsamen Funktion von Vätern in Trennungsfamilien. Dabei geht es u.a. darum, inwieweit
Väter hilfreich sind bei der Grenzziehung zwischen sich und anderen und dem Erwerb von strukturellen Fähigkeiten
wie der Emotionsregulierung. Der Beitrag von Vätern zur Bindungsentwicklung wurde lange übersehen, und so zei-
gen die Ausführungen zum Beginn der Vaterschaft besonders deutlich seine Rolle als Schutzfaktor und sicherer Ort.
Die Voraussetzungen für den „mütterlichen Vater“ bei Babys und Kleinkindern werden anschaulich verdeutlicht. Am
Beginn der Vaterschaft stehen aber auch die sehr konträren Herausforderungen, die an Väter in der Partnerschaft ge-
stellt werden: Bindung und Erotik- geht das überhaupt zusammen? Ein weiterer Schwerpunkt wird die Elternarbeit,
auch bei sehr kleinen Kindern und Trennungskindern sein, in der es verstärkt um die Einbeziehung von Vätern geht.
Lit.: Inge Seiffge-Krenke (2016). Väter, Männer und kindliche Entwicklung.
Ein Lehrbuch für Psychotherapie und Beratung. Berlin und Heidelberg: Springer.

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Abstractliste

     V6
     Warum sind Mütter wichtig?
     | PD Dr. Carola Bindt

     Wenn es um die Gesundheit von Kindern geht, sind Mütter unersetzbar. Dies gilt vor allem für die Schwangerschaft
     und sogar bereits die präkonzeptionelle Zeit, in der sich der mütterliche Lebensstil und deren Befindlichkeit unmittel-
     bar und langzeitig auf das Kind auswirken. Auch die Qualität der „primären Mütterlichkeit“ als psychoneurobiologisch
     bestimmte peripartale Verfassung der Frau prägt die Elternschaft und die frühste Kindesentwicklung entscheidend.
     Für den weiteren Verlauf der ersten Lebensjahre hingegen wird kontrovers diskutiert, wieviel Mutter für das Kind
     essentiell ist und in wie weit alternative Betreuungspersonen und -systeme an deren Stelle treten können. Zu dieser
     Frage lohnt sich ein aktueller Blick in die Krippendebatte, aber auch über die Grenzen zu verwandten Spezies und in
     andere Kulturen. Haben wir es in dyadischen Mutter-Kind-Beziehungen wirklich mit einer exklusiven, alles prägen-
     den Kraft zu tun oder wird unser Bild von der Bedeutung der Mutter von Idealen bestimmt, die kritisch hinterfragt
     werden müssen?

     V7
     Familiäre Lebenswelten in unterschiedlichen gesellschaftlichen Räumen
     | Prof. Dr. rer.-soc. Ingrid Breckner

     Familien, die heute in urbanen oder ländlichen Räumen leben, entsprechen längst nicht mehr ausschließlich dem
     Typus der Kleinfamilie mit zwei Erwachsenen und einem oder zwei Kindern. Hinzu kommen Familien, in denen eine
     erwachsene Person Kinder erzieht, Patchwork-Familien sowie wenige Großfamilien mit Erwachsenen mehrerer Ge-
     nerationen. Der Vortrag erläutert diesen Differenzierungsprozess von Familientypen anhand von statistischen Daten
     und vorliegenden wissenschaftlichen Erklärungsmodellen, um anschließend am Beispiel der Metropolregion Hamburg
     auf Sozialräume einzugehen, in denen sich der Alltag unterschiedlicher Familientypen abspielt. Dabei wird deutlich,
     wie sich sozialräumliche Lebenswelten von Familien nach Lagen, infrastruktureller Ausstattung, sozioökonomischen
     Handlungsspielräumen und Lebensqualität unterscheiden und wo vordringlicher Optimierungsbedarf im Interesse
     heranwachsenden Kinder und Jugendlichen besteht.

     V8
     Die Gefährdung der seelischen Gesundheit in der frühen Kindheit – Ein weltweit vernachlässigtes Thema
     Zentrale Thesen der World Association for Infant Mental Health
     | Prof. Dr. Kai von Klitzing

     Die World Association for Infant Mental Health (WAIMH) hat im Jahr 2017 ein Positionspapier “Worldwide Burden
     of Infant Mental and Emotional Disorder” veröffentlicht. Darin wird auf hohe Störungsraten in der frühen Kindheit
     hingewiesen, die vergleichbar mit anderen Altersphasen sind. Trotzdem bleiben solche Probleme oft unerkannt.
     Dies gibt Anlass zur Sorge, stellt doch die frühe Kindheit eine wesentliche Grundlage für den weiteren Entwicklungs-
     prozess dar. Die emotionale Beziehungswelt, das Verhalt und auch die Gehirnentwicklung sind in der frühen Kindheit
     höchst verletzlich. Es besteht das Risiko, dass es in Folge von Vernachlässigung und/oder Traumatisierung zu
     einer lebenslangen Belastung der seelischen und körperlichen Gesundheit kommt. Therapeutische Interventionen in
     der frühen Kindheit erfordern eine hohe Sensitivität gegenüber den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder in-
     und außerhalb ihrer Familien. Auch weltweit müssen Prioritäten gesetzt werden, frühe Entwicklungsbedingungen
     und deren Störungen Beachtung zu schenken, indem z.B. Präventions- und Interventionsmaßnahmen ent-
     wickelt werden, die das psychische Leiden unserer jüngsten Weltenbürger vermindern und ihre Entwicklungsbedin-
     gungen verbessern helfen.

18
Abstractliste

Abschlussvortrag

Gutes Leben im 21. Jahrhundert: Urbanisierung, Globalisierung, Digitalisierung
| Prof. Dr. rer.pol. Dirk Messner

Parallelworkshops

A1
Traditionen und Bräuche rund um Schwangerschaft und Geburt in verschiedenen Ländern
| Stephanie Ganske, Kerstin Erl-Hegel

Kulturmittlerinnen aus sechs Ländern stellen exemplarisch im Workshop Traditionen aus ihrer Kultur vor. Traditionen
und Bräuche geben Frauen Sicherheit während der Schwangerschaft und Geburt. Was bedeutet es, ein Kind zu be-
kommen, weit ab von der eigenen Tradition und (Groß-)Familie, in einem System, dass ich nicht verstehe und deren
Sprache ich nicht spreche. Welche Bilder habe ich als Geflüchtete oder Frau mit Migrationshintergrund vom Geburts-
system hier in Deutschland?
In diesem Workshop schauen wir auf unsere eigene Kultur und auf den Kulturbegriff. Frauen aus unterschiedlichen
Herkunftsländern (z.B. aus Syrien, Afghanistan, Iran, Senegal, Eritrea und Türkei) stellen exemplarisch ihre Traditio-
nen und Bräuche vor. Ziel ist es, andere Traditionen kennen zu lernen, neugierig zu sein und zu erkennen:
Es gibt viele Möglichkeiten ein Kind zur Welt zu bringen.

A2
Familie und Familienstrukturen im Nahen Osten: Rechtlicher Rahmen und gesellschaftliche Entwicklungen
| PD Dr. Nadjma Yassari

Die Rolle und das Verständnis von Partnerschaft und Familie werden nicht nur durch den rechtlichen Rahmen, son-
dern auch durch die kulturelle Interpretation von Geschlechterrollen und ihre Umsetzung in der Wirklichkeit geprägt.
Im islamischen Denken haben Ehe und Familie wichtige gesellschaftliche Bedeutung: Sie fördern den sozialen Zu-
sammenhalt und den Frieden, bieten den Menschen einen rechtlichen Rahmen für die Familienplanung und sichern
ihren Lebensunterhalt. Gleichzeitig prägen auch wirtschaftliche und soziale Entwicklungen das gelebte Recht und
die Art und Weise wie Familie erlebt und vom Staat reguliert wird. Wie diese Elemente das Verständnis der Familie
geprägt haben, soll am Beispiel des Irans und Tunesiens erörtert werden. Die Darstellung und der Vergleich dieser
Rechtsordnungen zeigt anschaulich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Ehe- und Familienverständnisses in
Gesellschaften mit vermeintlich gleichem kulturellen Hintergrund.

A3
Peripartale Angst – und Zwangserkrankungen und die emotionale Kindesentwicklung
| Dr. med. Susanne Mudra, Amica Stobbe

Die Pränatalzeit stellt eine in vielerlei Hinsicht prägende Lebensperiode für Eltern und Kind dar, die neben biologi-
schen Faktoren im Übergang zur Elternschaft einen Entwicklungsraum für die entstehende Eltern-Kind-Beziehung
eröffnet. Diskrepanzen zwischen eigenen Erwartungen, gesellschaftlichen Normen sowie der tatsächlich erlebten
Lebensrealität können jedoch auch als Überforderung erlebt werden und in peripartalen psychischen Krisen mün-
den, die nicht selten mit ausgeprägten Ängsten und Zwangssymptomen einhergehen. Eine interdisziplinäre Behand-
lung unter Einbezug der Eltern-Kind-Beziehung von der Schwangerschaft an ist aus entwicklungspsychologischer
Perspektive klar erstrebenswert, stellt Behandler in der Umsetzung jedoch vor vielfältige Herausforderungen. Der
Kurs möchte den TeilnehmerInnen einen Einblick in den aktuellen Wissensstand zu peripartalen Angststörungen und
Zwangserkrankungen geben und anhand ausgewählter Fallvignetten Zusammenhänge zur frühen emotionalen Kin-
desentwicklung sowie mögliche Interventionsansätze im interdisziplinären Helfersystem beleuchten

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Abstractliste

     A4
     Eltern-Säuglings-/Kleinkindpsychotherapie bei Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern
     | Dipl. Psych. Annekatrin Thies

     Nach der Geburt eines behinderten oder kranken Kindes befinden sich die Eltern oft in einer Lebenskrise, fühlen sich
     erschüttert und verletzlich. Sie stehen vor der Herausforderung, das Anderssein ihres Kindes zu verarbeiten und zu
     akzeptieren, dass ihr Kind nicht den oft idealisierten Erwartungen entspricht. Gleichzeitig müssen sie mit vielen
     Stellen (Ärzten, Kliniken, Therapeuten, Institutionen) kooperieren und haben oft große Angst um das Leben und
     die Entwicklung ihres Kindes. Die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung und Bindung wird von diesen Faktoren
     geprägt, die besonderen Bedürfnisse der betroffenen Familien müssen auch im Rahmen der Eltern-Säuglings-/Klein-
     kindpsychotherapie berücksichtigt werden.
     In diesem Workshop wird anhand von Fallbeispielen und Videos verdeutlicht, welche psychotherapeutischen Inter-
     ventionen für Familien mit behinderten oder chronisch kranken Babys und Kleinkinder hilfreich sind und wie wichtig
     die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen ist.

     A5
     Psychisch belastet und Eltern eines Babys sein – wie geht das?
     | Eltern und Dr. med. Christiane Deneke

     Es wird ein Gespräch mit Eltern geführt, die nach der Geburt ihres Babys eine psychische Krise durchgemacht haben.
     Wie haben sie diese Zeit erlebt, was war besonders schwer, was hätten sie gebraucht, was hat geholfen, wie sehen
     sie diese Zeit im Rückblick? Was würden sie anderen betroffenen Eltern raten.

     A6
     1. Einsamkeit–Gemeinsamkeit. Wege aus der Isolationsfalle
     | Dr. Dagmar Brandi

     In der sicheren Eltern-Kind-Bindung entwickelt sich früh die Fähigkeit zum Alleinsein, ohne sich verlassen zu fühlen.
     Vor dem Hintergrund, dass 40% der Deutschen keine sicheren Bindungserfahrungen haben, wird in diesem workshop
     Einsamkeit als besonderes Phänomen in der Partnerschaft und mit einem Neugeborenen untersucht. Trotz der Rele-
     vanz für nachfolgende Störungen ist es ein noch unterschätztes Thema in der frühen Elternschaft. Den Alltag ohne
     vorgegebene Strukturen und nie enden wollenden Ansprüchen eines Babys/Kleinkindes allein zu bewältigen, kann zu
     heftigen Gefühlen führen wie von dieser verzweifelten Mutter: „Es strengt mich an seine Bedürfnisse zu befriedigen.
     Essen, wickeln, anziehen: Ich würde am liebsten einfach weglaufen. Aber ich bin isoliert, wochentags und wochen-
     ends allein mit ihm...“ Anhand von Fallvignetten werden diese als „Isolationsfalle“ erlebten Konstellation dargestellt
     und Lösungsmöglichkeiten diskutiert.

     2. Stark und alleinerziehend
     | Dr. Alexandra Widmer

     Alleinerziehende Eltern müssen sich in den ersten Jahren nach der Trennung in allen Lebensbereichen vielen neuen
     Herausforderungen stellen. Die dafür notwendigen Kompetenzen sind durch viele emotionale Turbulenzen nicht ab-
     rufbar oder noch gar nicht erworben. Ziel des Workshops ist es, dass jede/r Teilnehmer/innen mit Hilfe eines verein-
     fachten Modells der Schematherapie leichte und wirksame Interventionen dieser Elterngruppe anbieten kann.

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Abstractliste

A7
Präventive Beratungsangebote
In diesem Workshop werden die folgenden präventiven Beratungsangebote vorgestellt und gemeinsam diskutiert
| Moderation: Dr. Sönke Siefert

1. „Sicherer Hafen“
| Meike Kollmeyer

Ein Elternkurs von der Schwangerschaft bis ins zweite Lebensjahr mit Entwicklungspsychologischer Beratung
Ein Projekt der Beratungsstelle „Von Anfang an.“ mit der BerndtSteinKinder Stiftung
Die drei zentralen Merkmale des Kurses sind: Hausbesuche - Videoarbeit – Gruppentreffen
Der Sichere Hafen spricht Familien an in besonderen Belastungssituationen, minderjährige und jugendliche Mütter
und Väter, alleinerziehende Mütter und Väter, psychisch kranke Eltern und Familien ohne besondere Belastungen.
Durch die Kombination von Gruppenterminen und Einzelberatungen als Hausbesuch gehen wir auf die individuellen
Bedürfnisse der Familien ein und sorgen dafür, dass Kinder in einem sicheren emotionalen Hafen aufwachsen . In Ent-
wicklungspsychologischer Beratung ausgebildete Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern leiten
den Elternkurs. Angeboten wird der „Sichere Hafen“ an Hamburger Elternschulen.
Die EPB hilft Eltern die Welt durch die Augen ihrer Kinder zu sehen.
Die Eltern lernen, mithilfe von Videos, ihre Kinder in ihren Entwicklungsphasen zu verstehen und feinfühlig mit ih-
nen umzugehen. Stress wird reduziert, die Lebensfreude steigt. So kann die sichere Eltern-Kind-Bindung entstehen.
Der „Sichere Hafen“ ermutigt, den eigenen Weg als Familie zu finden.

2. „Wellcome“
| Rose Volz Schmidt

Die wellcome gGmbH ergänzt ihr analoges Unterstützungsangebot durch ElternLeben.de, um Familien auch digital zu
erreichen. Die positiven Erfahrungen mit der Online-Beratung und Möglichkeiten digitaler Zugänge sind Schwerpunkt
des Vortrags.

3. „Babylotsen in der Arztpraxis– ein Beratungsangebot für Familien rund um die Geburt“
| Nikola Nitzschke

(Wie) Kann es gelingen, die positiven Erfahrungen aus der Zusammenarbeit zwischen Babylotsen der Stiftung SeeYou
und Hamburger Frauen- und Kinder- und Jugendarztpraxen in ein nachhaltiges, flächendeckendes Versorgungsmodell
zu überführen? Nach der erfolgreichen Evaluation durch das UKE und der Weiterentwicklung zu einem mehrstufigen,
multiprofessionellen Betreuungskonzept ist das Modell nun Ausgangspunkt für eine neue Studie: In dem durch den
Innovationsfonds des G-BA geförderten Projekt KID-PROTEKT wird untersucht, welche Versorgungsform am besten
geeignet ist, um Familien mit besonderen Belastungen zu erkennen, sie zu beraten und ggf. aus dem Gesundheits-
system heraus in die Frühen Hilfen und andere soziale Sicherungssysteme weiterzuleiten. Aus den Ergebnissen der
Studie sollen Empfehlungen für eine Überführung in die ambulante Regelversorgung abgeleitet werden.

                                                                                                                      21
Abstractliste

     A8
     Qualität der Pädagogin-Kind-Bindung mit Berücksichtigung des Eingewöhnungsprozesses
     Theoretische Überlegungen, empirische Forschungsbefunde und Konsequenzen für die Praxis
     | Prof. Dr. Éva Hédervari-Heller

     Der Übergang aus der Familie in die Kindertagesbetreuung stellt eine große Anforderung an die Anpassungsleistung
     von jungen Kindern dar. Eine auf das Kind angepasste individuelle Eingewöhnungszeit in Anwesenheit der Eltern ist
     eine Vorbedingung dafür, dass das Kind seine neue Umwelt als schützend und stabil erleben kann und mit der Unter-
     stützung der Eltern eine vertraute Bindungsbeziehung zu seiner Bezugsperson aufbaut. Die Gestaltung des Eingewöh-
     nungsprozesses zählt zur bedeutenden Prozessqualität in der Kita. In einem 2018 abgeschlossenen Forschungsprojekt
     an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU) wurde eine randomisierte und kontrollierte Studie durch-
     geführt. In diesem Workshop werden bindungstheoretische Überlegungen im Zusammenhang mit dem Übergang in
     die Kindertagesbetreuung angestellt, Forschungsergebnisse der Berliner Studie präsentiert und Konsequenzen für die
     Praxis diskutiert. Videobeispiele aus der Praxis untermauern die theoretischen Inhalte.

     A9
     Das Schütteltrauma aus Sicht der Rechtsmedizin - Diagnostik und Prävention
     | Prof. Dr. med. Sperhake

     Das Schütteltrauma (Shaken Baby Syndrome – SBS) ist eine relativ häufige Misshandlungsform bei Säuglingen mit
     hoher Morbidität und Letalität. Im Umgang mit SBS besteht im klinischen Alltag oftmals Handlungs- und Entschei-
     dungsunsicherheit. Auf diese Weise unterbleiben bei Verdachtsfällen oftmals entscheidende diagnostische Maßnah-
     men, was die Interpretation erschwert. Andererseits ist es tatsächlich häufig unmöglich, eine „sichere“ bzw. „ge-
     richtsfeste“ Diagnose zu stellen. Der Vortrag soll aus der Sicht des Faches Rechtsmedizin zusammenfassen, welche
     gesicherten und weniger gesicherten Erkenntnisse es zum SBS gibt. Eine aktuelle Hamburger Präventionskampagne
     wird vorgestellt.

     Erhebung kindeswohlgefährdender Risiken in der familienrechtlichen Begutachtung
     | Dipl. Psych. Barbara Wusowski

     Einem großen Anteil familienrechtspsychologischer Begutachtungen liegt die gerichtliche Frage zugrunde, ob das
     „geistige, seelische oder körperliche Wohl eines Kindes gefährdet“ ist. Dabei stellen die äußerlich nicht erfassba-
     ren, also nicht sichtbaren oder dokumentierten körperlichen Misshandlungen oder Vernachlässigungen, insbesondere
     aber auch die sogenannten „seelischen Gefährdungen“ eine spezielle Herausforderung für die Begutachtung dar.
     In diesem Beitrag soll vorgestellt werden, wie unter den besonderen diagnostischen Rahmenbedingungen familien-
     rechtspsychologischer Begutachtungen aufgrund von Zeitdruck, oftmals stark ausgeprägtem sozial erwünschtem
     Antwortverhalten bei den Eltern und den Anforderungen an die Verwendung wissenschaftlich fundierter und multi-
     methodaler Diagnostikinstrumente Kindeswohlgefährdungen erhoben werden können.

     Es wird ein Abriss gutachterlicher Vorgehensweisen dargestellt und vertiefend Einblicke in die zur Verfügung stehen-
     den Methoden und Erkenntnisquellen geboten, wobei die Begutachtungen bei Säuglingen und Kleinkindern in den
     Fokus gestellt werden sollen. Folgend werden zwei spezifische Erhebungsmethoden vorgestellt:
     1) Die videogestützte Interaktionsbeobachtung auf der Basis des CARE-Index (Child-Adult-Relationship-
     Experimental Index), welche anhand der identifizierten Verhaltensmuster der Elternteile Prognosen zur Art
     der Gefährdung und eine sichere Identifizierung von gefährdeten Eltern-Säuglings-Dyaden ermöglicht;
     2) die im Elterninterview erhobenen elterlichen Risiken in den Repräsentanzen ihrer Beziehung zum Kind
     (Assessment of Representational Risk (ARR)).

22
Abstractliste

A10
Es war eine schwere Geburt – Auswirkungen auf Mutter, Vater und Neugeborenes
Unterstützung bei der Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen rund um die Geburt
| Viresha J. Bloemeke

Wenn Erlebnisse rund um die Geburt eines Kindes noch „in den Gliedern sitzen“ und das Wochenbett, die Bindung
zum Kind oder das Stillen überschatten oder in einer Folgeschwangerschaft große Ängste mit sich bringen, bedarf es
besonderer Begleitung durch die Fachleute. Im Workshop werden die spezifischen Reaktionen auf eine traumatische
(Geburts-)Erfahrung dargestellt und Ansätze traumasensibler, heilsamer Wege der Begleitung für Vater, Mutter und
Kind erarbeitet.

B1
Interprofessionelle Zusammenarbeit: Wie kann die Kooperation in Zukunft verbessert werden?
Fishbowl-Gespräch
| Moderation Dr. Kapaun

Dieser Workshop thematisiert die notwendige interprofessionelle Zusammenarbeit im Netzwerk Frühe Hilfen.
In einem lebendigen Fishbowl-Gespräch wollen wir die unterschiedlichen Ansichten, Einsichten, Begründungen,
Empfehlungen und vielleicht auch konsensfähigen Lösungsvorschläge kennenlernen.

Einführung:
„Ich helfe gerne, aber ich kann das nicht alleine“
| Prof.Dr.Ute Thyen

Uta Becker, Kinderschutzkoordinatorin
Claudia Blach, Familienkinderkrankenschwester
Dr.Thomas Fischbach, Präsident BVKJ
Dipl. med. Ulrich Freitag, Berufsverband der Frauenärzte e.V.
Till Hoffmann, Wiss. Referent im NZFH
Susanne Hüttenhain, Landeskoordinatorin Frühe Hilfen, BASFI Hamburg

B2
Mit Entwicklungspsychologischer Beratung in fremden Kulturen hilfreich sein
| Brigitte Linke

Familien mit Migrationshintergrund haben häufig besondere Belastungshintergründe und finden gleichzeitig er-
schwert Zugang in Frühe Hilfen. Umso wichtiger ist eine kultursensible Beratung, die um Sozialisations- und Erzie-
hungsbedingungen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten weiß.
Wenn uns die Interaktion zwischen Eltern und ihren Säuglingen und Kleinkindern „befremdet“, müssen wir uns selbst
mit unseren Werten reflektieren, damit unsere Wahrnehmung wieder freigeschaltet wird für die Erlebensperspektive
der Kinder. Anhand von Filmen werden wir uns damit beschäftigen.
Inhalte des Workshops:
• Kulturell unterschiedliche Erziehungs- und Sozialisationsvorstellungen und unsere eigene Haltung dazu
• EPB (Entwicklungspsychologische Beratung) im kulturellen Dialog

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Abstractliste

     B3
     Therapeutische Beratungsangebote
     In diesem Workshop werden die folgenden therapeutischen Beratungsangebote vorgestellt und gemeinsam diskutiert
     | Moderation: Prof. Dr. Gerhard Suess

     1. „STEEP“
     | Heidi Rosenfeld

     2. „MarteMeo“
     | Kirsten Knoblauch

     Ausgehend von natürlichen Situationen aus dem Alltag werden in der MarteMeo Methode die besonderen Merkmale
     einer förderlichen Kommunikation anhand von Videos sichtbar gemacht. In vielen Bereichen der Jugend-, Sozial- und
     Gesundheitshilfe wird die MarteMeo Methode als hilfreiche Unterstützung für Entwicklungsprozesse sowohl in der
     Arbeit mit Kindern als auch in der Beratung von Eltern und in der pädagogischen Fachberatung angewendet.
     Die MarteMeo Methode ermöglicht einen individuellen Blick auf kleine aber wichtige Momente im Alltag und bietet
     wertvolle Hinweise, wie die Entwicklung von Kindern in jedem Alter alltagsintegriert unterstützt werden kann.

     In diesem Workshop werden Beispiele gezeigt, wie Kinder in ihrer Ich- Entwicklung, ihrer Sprache sowie in ihren
     sozialen und emotionalen Fähigkeiten begleitet und gezielt gefördert werden können. Im anschließenden Dialog
     erörtern wir Fragen, Beispiele und Lösungsmöglichkeiten.

     3. Das Behandlungskonzept der interdisziplinären Eltern-Säuglings-/Kleinkind-Tagesklinik am UKE
     | Dr. med. Lammel, Dr.med. Pantlen

     Die interdisziplinäre Eltern-Säuglings-/Kleinkind-Tagesklinik bietet ein vielfältiges Behandlungsangebot für psy-
     chisch kranke Eltern mit ihren Kindern im Alter von 0 -3 Jahren. Typische Krankheitsbilder der Eltern sind postpartale
     Depressionen und postpartale Psychosen, Persönlichkeitsstörungen sowie Angst- und Zwangsstörungen. Neuerdings
     ergibt sich als zusätzliche Behandlungsaufgabe die Therapie von Familien bei elterlicher Autismusspektrumsstörung.
     Im Fokus der Behandlung liegt stets die Eltern-Kind-Beziehung mit dem Ziel einer Verbesserung der Interaktion mit-
     einander. Die Therapie umfasst mitunter die Strukturierung des Alltags, psychiatrische Diagnostik und psychodyna-
     misch orientierte Einzelpsychotherapie sowie videogestützte Diagnostik der Interaktion zwischen Eltern und Kind
     und Eltern-Kind-Psychotherapie.
     In unserem Workshop stellen wir anhand von Fallbeispielen die Struktur und das besondere Behandlungskonzept
     unserer interdisziplinären Tagesklinik vor und wollen zudem exemplarisch die speziellen Herausforderungen und
     Grenzen der Behandlung an einem besonders komplexen Fall mit Ihnen diskutieren.

     B4
     Frauenpsychosomatik

     1. Die Behandlung von Frauen mit peripartalen psychischen Belastungen – im Netzwerk
     | Dr. Catrin Mautner

     Immer häufiger sehen sich BehandlerInnen in Kliniken, Beratungsstellen, Arzt-, Psychotherapie- und Hebammenpra-
     xen mit Schwangeren und Müttern nach der Niederkunft konfrontiert, die an einer psychischen Erkrankung leiden.
     Es stellen sich dabei häufig akute Fragen nach der Abgrenzung zu all den „normalen Anpassungsprozessen“ innerhalb
     der Schwangerschaft. Die besonderen Anforderungen an die Begleitung dieser Frauen, die Schaffung angemessener
     Behandlungsangebote und die Frage „Was ist akut, was hat Zeit?“ sind nur in der Zusammenarbeit verschiedener
     Berufsgruppen zu bewältigen. Anhand einzelner Fallbeispiele soll dies verdeutlicht werden.

24
Abstractliste

2. Wunscheltern und Wunschkinder in der Reproduktionsmedizin
| Dr. phil. Almut Dorn

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist mit deutlichen psychischen Belastungen für die Wunscheltern verbunden. Neben der
Auseinandersetzung mit möglichen Diagnosen, die fertilitätseinschränkend sind, müssen die Paare bzw. Betroffenen
sich mit Behandlungsoptionen auseinandersetzen, die die moderne Reproduktionsmedizin für sie bereithält. Wie ge-
hen Paare durch diese schwierige Zeit, was stützt sie, was schwächt sie? Wie geht es den Wunschfamilien, wenn sich
ihre Träume erfüllen?

B5
1. Unterstützung von geflüchteten Familien – komplexe Herausforderungen für die Frühen Hilfen
| Pia Peddinghaus

Ein Praxisbeispiel aus Hamburg.
‚ADEBAR - Beratung und Begleitung von Schwangeren und Familien’ unterstützt seit 2001 Familien in schwierigen
Lebenssituationen in einem interdisziplinären Team aus Familienhebammen und Sozialpädagoginnen. Die verschie-
denen Angebote sind niedrigschwellig und eng miteinander verzahnt, so dass sie eine individuelle Unterstützung in
unterschiedlicher Intensität ermöglichen.
Die große Anzahl der geflüchteten Menschen und der damit verbundene hohe Unterstützungsbedarf bei der Bewälti-
gung von vielen neuen Situation und großen Belastungen, stellt für die Frühen Hilfen komplexe Herausforderungen
auf verschiedenen Ebenen dar, unter anderem:
Individuell: Wie kommen wir gut miteinander in Kontakt trotz Sprachbarrieren und kultureller Unterschiede?
Wie gelingt es in der Alltagspraxis einerseits tatsächliche Besonderheiten zu erfassen und andererseits vermeintliche
Differenzen, die sich in Stereotypen manifestieren, über Bord zu werfen?
Auf der Einrichtungsebene: Wie müssen wir uns verändern, um unsere Angebote inklusiver zu gestalten?
Wie gelingt es, unsere Einrichtungen noch weiter auszubauen als „sichere Orte“ in großer Unsicherheit? Was brau-
chen die Familien und wir, um die hohen psychischen Belastungen gut tragen zu können? Welche neuen Kooperatio-
nen, Fortbildungsbedarfe etc. werden erkennbar?
Und auf der strukturellen Ebene: Wie gehen wir um mit den Rahmenbedingungen der Unterbringung und Versorgung,
mit den strukturellen Missständen, auf die wir stoßen? Wie können wir uns fachpolitisch einmischen und Verände-
rungen zum Positiven hin anstoßen?
Im Rahmen des Workshops möchte ich Sie einladen, unsere Erfahrungen, Ideen und theoretischen Überlegungen ken-
nenzulernen und gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen.

2. Kultursensitive Resilienz- und Gesundheitsförderung für Eltern
CORESZON: Ein gemeindebasiertes, interkulturelles Präventionsprojekt des UKE
| Monica Blotevogel

CORESZON steht für Community Resilience Network und besteht aus einem interdisziplinären, mehrsprachigen
Team, das wissenschaftlich fundierte Selbsthilfe-Schulungen insbesondere für Eltern anbietet, die mit ihren Kindern
in Deutschland Zuflucht gesucht haben.
Im Workshop wird die Selbsthilfe-Methode anhand von praktischen Übungen und Beispielen aus der Arbeit mit Eltern
vorgestellt. Die Besonderheit der Methode besteht in ihrer kulturellen Übertragbarkeit, der ein basales Verständnis
des autonomen Nervensystems zugrunde liegt. Hierauf aufbauend kann mittels praktischer Übungen alleine oder in
der Gruppe Erfahrungswissen zu Stressregulation, Bindung und Resilienz entstehen.
Ziele der Intervention sind: Förderung von gegenseitiger Unterstützung (social support), Entwicklung eines entstig-
matisierenden Umgangs mit Anzeichen psychische Belastung und ein verbessertes, handlungsorientiertes Bewusst-
sein für Resilienz im Alltag.

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