Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg

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Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
Rundschreiben des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg    ISSN 2568-9517     3/ 2021

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                    LONG COVID
         Übersicht zum wissenschaftlichen Kenntnisstand

IT-SICHERHEITSRICHTLINIE                               KV-MITGLIEDERBEFRAGUNG
      Vorgaben für die Praxen                               Gestiegene Zufriedenheitswerte
Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
IMPRESSUM

Das KVH-Journal enthält Informationen für den Praxisalltag, die für das
gesamte Team relevant sind. Bitte ermöglichen Sie auch den nichtärztlichen
Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern Einblick in dieses Heft.

IMPRESSUM
KVH-Journal
der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg
für ihre Mitglieder und deren Mitarbeiter
ISSN (Print) 2568-972X
ISSN (Online) 2568-9517
Erscheinungsweise monatlich
Abdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers
Namentlich gezeichnete Artikel geben die
Meinung des Autors und nicht unbedingt
die des Herausgebers wieder.
VISDP: Walter Plassmann
Redaktion: Abt. Politik und Öffentlichkeitsarbeit
Martin Niggeschmidt, Dr. Jochen Kriens
Kassenärztliche Vereinigung Hamburg,
Humboldtstraße 56, 22083 Hamburg
Tel: 040 / 22802 - 655
E-Mail: redaktion@kvhh.de
Titelillustration: Sebastian Haslauer
Layout und Infografik: Sandra Kaiser
www.BueroSandraKaiser.de
Ausgabe 3/2021 (März 2021)

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Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
EDITORIAL

                 Liebe Leserin, lieber Leser!
                 Wann bin ich dran? Diese Frage bezieht sich nicht nur auf die eigene Impfung gegen das
                 SARS-CoV2-Virus, sondern auch auf die Frage, wann endlich der niedergelassene Arzt in der
                 Praxis impfen kann. Vor allem die Haus- und Kinderärzte scharren hörbar mit den Hufen, sind
                 sie doch traditionell diejenigen, die sich um das Impfen kümmern.
                 Für beide Fragen haben wir aktuell eine äußerst unbefriedigende Lage. Die Politik ist einfach
                 nicht bereit, die niedergelassen Ärzte und Psychotherapeuten so zu priorisieren, wie es ihrer
                 Bedeutung in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung auch und gerade in Pandemie-
                 zeiten entsprechen würde. „Die Kanzlerin kennt nur den ÖGD und Kliniken“, fasste der
                 Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, die Lage in Berlin
                 zusammen.
                 Auch die KV Hamburg klopft nahezu täglich an die elektronischen Türen der Behörde, um die
                 Impfung der Ärzte und Psychotherapeuten nach vorne zu schieben. In homöopathischen Dosen
                 lässt die Behörde Teilmengen und Untergruppen von Ärzten zur Impfung zu. Immerhin. Aber
                 trotzdem viel zu wenig.
                 Das Ganze hat auch etwas mit Achtung zu tun. Während die Kliniken ihr Personal munter
                 durchimpfen können, bleiben die niedergelassen Kollegen außen vor. Dabei werden nach wie
                 vor 90 Prozent aller Covid-Erkrankten von Niedergelassenen versorgt. Das ist in Politik und
                 Öffentlichkeit noch immer viel zu wenig verankert – auch weil die Medien gerne ein völlig
                 schräges Bild zeichnen.
                 Auch auf die Frage, wann es endlich mit der Impfung in den Praxen losgeht, gibt es eine ärgerliche,
                 wenn auch bekannte Antwort: Es gibt zu wenig Impfstoff. Selbst wenn sämtlicher Impfstoff,
                 der nach Hamburg geliefert wird, ausschließlich in die Hausarztpraxen ginge, müssten die
                 Ärzte in einer Brutalität triagieren, die sich niemand wünscht. Zudem sind noch viele Dinge zu
                 erledigen: von der Vergütungsfrage über den Vertrieb über die Apotheken bis hin zur Frage, in
                 welcher Form die Impfungen beim RKI zu dokumentieren sind.
                 Das alles kann man nachvollziehen, aber es muss der Politik klar sein, dass das Versprechen
                 der Kanzlerin („bis Ende September haben alle Deutschen ein Impfangebot erhalten“) niemals
                 einzulösen sein wird, wenn die Niedergelassenen nicht massiv in die Impfkampagne eingebunden
                 werden.
                 Immer häufiger fällt im Rahmen dieses Themas das Wort „Ostern“. Das wäre April. Hoffen wir,

                 Ihr Walter Plassmann,
                 Vorsitzender der KV Hamburg

KO N TA K T
Wir freuen uns über Reaktionen auf unsere Artikel, über Themenvorschläge und Meinungsäußerungen.
Tel: 22802-655, Fax: 22802-420, E-Mail: redaktion@kvhh.de
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I N H A LT

         Rundschreiben des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg    ISSN 2568-972X     3/ 2021

                                                                                 journal

                                                                                                               SCHWERPUNKT
                            LONG COVID
                 Übersicht zum wissenschaftlichen Kenntnisstand
                                                                                                               06_ Nachgefragt: Welche Erfahrungen
                                                                                                                   haben Sie mit Long-Covid-Patienten
                                                                                                                   gemacht?
                                                                                                               08_ Long-Covid: Was ist das eigentlich?
                                                                                                               16_ Corona-Pandemie: Welche Fehler
                                                                                                                   bisher gemacht wurden

                                                                                                               AU S D E R P R A X I S F Ü R D I E P R A X I S

        IT-SICHERHEITSRICHTLINIE
              Vorgaben für die Praxen
                                                               KV-MITGLIEDERBEFRAGUNG
                                                                    Gestiegene Zufriedenheitswerte
                                                                                                               18_ Fragen und Antworten
                                                                                                               20_IT-Sicherheitsrichtlinie für Praxen
                                                                                                               21_ Aufdruck des TSS-Vermittlungscodes
                                                                                                                   vorerst nur über KV-Connect möglich
                                                                                                                    Ausnahmeregelungen bei der
                                                                                                                    Maskenpflicht

    W E I T E R L E S E N I M N E T Z : W W W. K V H H . D E
    Auf unserer Internetseite finden Sie Informationen rund um den Praxisalltag – unter anderem zu Honorar, Abrechnung, Phar-
    makotherapie und Qualitätssicherung. Es gibt alphabetisch sortierte Glossare, in denen Sie Formulare/Anträge und Verträge
    herunterladen können. Sie haben Zugriff auf Patientenflyer, Pressemitteilungen, Telegramme und Periodika der KV Hamburg.

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Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
3/2021

Q U A L I TÄT
                                        N E TZ W E R K
23_ Dokumentation für sQS-Verfahren     EV I D E N Z B A S I E RT E M E D I Z I N
                                        24 _Hanleys Dreierregel
    Wundinfektion ausgesetzt
     Datenübermittlung
     der QS-Dokumentation               RUBRIKEN

                                        02_Impressum
KV INTERN
                                        03_Editorial
30_KV-Mitgliederbefragung:              AMTLICHE
   gestiegene Zufriedenheitswerte       VERÖFFENTLICHUNG EN
                                        22_ Bekanntmachungen im
34_ Steckbrief: Dr. Imke Mebes              Internet

                                        KO L U M N E
                                        28_Zwischenruf
                                           von Dr. Matthias Soyka

                                        TERMINKALENDER
                                        30_Termine und geplante
                                           Veranstaltungen

                                      BI LDNACHWEIS
                                      Titelillustration: Sebastian Haslauer
                                      Seite 3,6 und 7: Michael Zapf; Seite 8 und 9: Mike
                                      Fouque/Stock-Adobe.com; Seite 10: eveleen007/
                                      Stock-Adobe.com; Seite 17: Michael Zapf; Seite 19:
                                      Fleur Priess; Seite 27: Yuris Arcurs Photography/
                                      Fotolia; Seite 35: Michael Zapf; Icons: iStockfoto

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Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
NACHG EFRAGT

Welche
Erfahrungen
haben Sie
mit Long-Covid-
Patienten                      Dr. Mike Müller-Glamann
                               Facharzt für Allgemeinmedizin in Bramfeld

gemacht?
                               In der Hausarztpraxis
                               allenfalls Einzelfälle
                               Von den fast 500 positiv in meiner Praxis auf Covid-19
                               Getesteten gehören 200 zu meinen eigenen Patienten.
                               Diese Patienten sind nach ihrer Covid-Infektion zum
                               größten Teil unauffällig gewesen. Eingeschränkte
                               Leistungsfähigkeit wurde in Einzelfällen berichtet – ich
                               habe in diesen Einzelfällen kein organisches Korrelat
                               (CRP/D-Dimere/Thorax Röntgen) gefunden. Nach sechs
                               Wochen waren auch diese Patienten beschwerdefrei.
                               Die in der Literatur beschriebenen schweren organi-
                               schen Folgeschäden treten in der Hausarztpraxis allen-
                               falls als Einzelfälle auf. Somit sehe ich bezüglich
                               Fatigue im Moment keinen Unterschied zu anderen
                               Infektionskrankheiten. Jedoch empfehle ich jungen
                               asymptomatischen Sportlern nach Covid-19, mit vollem
                               Training mindestens drei Wochen zu warten, langsa-
                               mes Steigern der Belastung und ein Ruhe-EKG.

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NACHG EFRAGT

Dr. Olaf Degen                                           Dr. Björn Laudahn
Internist und Infektiologe am Ambulanzzentrum des UKE,   Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie und
Fachbereich Infektiologie                                Schlafmedizin in Hamburg-Neustadt

Auch UKE-Mitarbeiter Narbenbildung im
betroffen            Lungengewebe
Im Ambulanzzentrum des UKE sehen wir regelmäßig          Wir sehen in unserer Praxis Patienten, die nach einer
Patienten, die nach einer Covid-Infektion mit Spätfol-   überstandenen Corona-Infektion über Fatigue und
gen zu kämpfen haben. Dabei handelt es sich auch um      mangelnde Belastbarkeit im Alltag klagen. Diese Symp-
vergleichsweise junge Menschen ohne Vorerkrankun-        tome können durchaus länger anhaltend sein. Aller-
gen – darunter Mitarbeiter des UKE, die sich in der      dings ist dies nicht Corona-spezifisch, diese verzögerte
ersten Pandemiephase infiziert haben. Beispielsweise     Rekonvaleszenz sehen wir durchaus auch bei anderen
behandeln wir einen Mitte 30-jährigen Arzt, der sich     viralen Infektionen, beispielsweise nach einer schwe-
früher an Triathlon-Wettkämpfen beteiligte. Er hatte     ren Influenza.
eine SARS-CoV-2-Infektion mit milden Symptomen,             Nach schweren Verläufen einer SARS-CoV-2-Infektion
fühlte sich danach einige Monate lang kraftlos und       sehen wir bei manchen Patienten in der Bildgebung
konnte keinen Sport mehr treiben. Ein anderer Kollege    eine Narbenbildung im Lungengewebe.
in seinen 50ern hat nach einer Infektion bis heute
schwere Geschmacksstörungen. Viele Long-Covid-Pati-
enten klagen über Erschöpfung und Schwindelgefühle.
Die Laborwerte sind allerdings oftmals normal. Bemer-
kenswert finde ich, dass die Long-Covid-Symptome
offenbar auch unabhängig von der Schwere der akuten
Erkrankung auftreten. Das kenne ich so nicht von
anderen Infektionskrankheiten.

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SCHWERPUNKT

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Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
SCHWERPUNKT

                   VON PROF. DR. CHRISTIAN HOFFMANN UND PD DR. HANS KLOSE

             Long COVID
              – was ist
            das eigentlich?
                   Ein relevanter Teil der COVID-19-Erkrankten hat mit
                Langzeitfolgen zu kämpfen – doch das Beschwerdebild ist
                        vielfältig und unspezifisch. Eine Übersicht
                         zum wissenschaftlichen Kenntnisstand.

I  n der aktuellen Pandemie wird
   viel über Todesfallzahlen und
Intensivkapazitäten geredet. Erst
                                      sind Erschöpfung und Ermüdbar-
                                      keit, aber auch Belastungsdyspnoe,
                                      Kopf- und Gelenkschmerzen, Palpi-
                                                                               Betroffenen selbst auf die Agenda
                                                                               gehoben wurde [1]. Sogenannte
                                                                               „Long Hauler“ meldeten sich früh
allmählich treten potentielle Lang-   tationen, Schlaf- und Konzentrati-       in sozialen Medien, aber auch in
zeitfolgen von COVID-19 zutage.       onsstörungen sowie eine depressive       Fach-Journalen zu Wort. Eindruck
Der nicht klar definierte Begriff     Symptomatik bei vormals gesunden         machte bereits Anfang Mai der
„Long COVID-19“ umfasst ein weites    Personen. Das Beschwerdebild             Bericht des britischen Infektiolo-
Spektrum verschiedener Sympto-        fluktuiert zum Teil erheblich. Im Fol-   gen Paul Garner im British Medical
me, die Wochen und sogar Monate       genden wird der limitierte Kennt-        Journal über seine siebenwöchige
nach einer akuten Infektion noch      nisstand zusammengefasst (Stand          "Achterbahnfahrt von Krankheit,
persistieren oder sogar im Verlauf    Mitte Januar 2021).                      extremen Emotionen und völliger
neu auftreten können – und zwar                                                Erschöpfung” [2]. Viele weitere
keineswegs nur nach schweren,         „Long Hauler“ ernst nehmen!              Kasuistiken bekannter Medizine-
sondern auch nach initial milden      Auffällig ist, wie schnell das           rInnen in Fachzeitschriften folgten
Verläufen. Führende Symptome          Thema von Anfang an von den              [3], darunter auch die des ehemali-

3/2021                                                                                        KV H - J O U R N A L   |   9
Journal - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
SCHWERPUNKT

                                                                               Hinweis auf fehlende Daten – noch
                                                                               Anfang Dezember titelte das Deut-
                      Fallbeispiel 1:                                          sche Ärzteblatt: „Eigenes Erleben
                51-jährige niedergelassene Chirurgin erkrankt mild-            schlägt Evidenz“ [9] – sind wenig
                moderat (ambulant, allerdings sehr starke Kopf-                hilfreich.
               schmerzen, Übelkeit, kein Fieber, 2-3 Tage Dyspnoe).
 Arbeitsunfähig inklusive Quarantäne 24 Tage. Wiedereingliederung              Definition, Kategorien
 (anfangs 3 Std) über weitere 35 Tage.                                         Eine allgemein akzeptierte Defini-
 Aktueller Kommentar (nach 105 Tagen): „Immer noch fluktuierend                tion für das Syndrom fehlt bislang.
 immer wieder Tage stärkster Erschöpfung, nur ganz allmähliche Er-             Keiner der verwendeten Termini
 holung. Nach der Arbeit 1-3 Stunden Schlaf nötig. Langsam Gefühl der          trifft es gut: ob „long“, „chronic“,
 Besserung, war schon wieder joggen, aber weiter rasche Ermüdbarkeit,          „ongoing symptomatic“, „post“
 wiederholt ein bislang unbekanntes Gefühl wie „Stecker raus“. Bin froh,       oder „post-acute COVID-19“ – sie
 dass ich meine Arbeit schaffe.“                                               alle werden zu Recht kritisiert.
                                                                               Britische ExpertInnen haben
                                                                               empfohlen, erst bei über 12 Wochen
                       Fallbeispiel 2:                                         andauernden Symptomen von
               44-jährige angestellte Psychiaterin erkrankt mild-              einem “Post-COVID-Syndrom” aus-
              moderat (ambulant). Über die zwei Wochen Quaran-                 zugehen. Andere ziehen es vor, bei
 täne hinaus bestehen Belastungsdyspnoe, starke Erschöpfung und                allen Beschwerden über 4 Wochen
 Cephalgien, Konzentrationsstörungen, leichte ängstlich-depressive             von „Long COVID-19“ zu sprechen,
 Symptomatik (Selbsteinschätzung) und Anosmie/Ageusie. Verlauf                 da das Präfix „post“ impliziere, dass
 mit weiteren 21 Tagen Arbeitsunfähigkeit (insgesamt 35), anschlie-            die aktive Krankheitsphase vorbei
 ßend Wiedereingliederung über weitere 42 Tage.                                sei, was letztlich niemand wisse
 Aktueller Kommentar (nach 90 Tagen): „Jetzt gerade die zweite Wo-             [10]. Verschiedene Zeitfenster von
 che normale Arbeitszeit. Nicht mehr an allen Tagen Kopfschmerzen.             3, 4, 12, oder 24 Wochen werden
 Erschöpfung immer noch deutlich, tageweise gravierend. Geruchs- und           diskutiert. Einige AutorInnen
 Geschmacksinn weiter nicht vorhanden. An Sport ist nicht zu denken.“          empfehlen, postakute Manifesta-
                                                                               tionen in drei Kategorien einzu-
                                                                               teilen, nämlich in Restsymptome,
                                                                               die nach der Erholung von einer
gen UNAIDS-Direktors Peter Piot in     worden waren, zeigten sich starke       akuten Infektion fortbestehen; in
Science [4].                           Gefühle von Unsicherheit, Stig-         Organdysfunktion, die nach der
   Auch Facebook-Gruppen oder          matisierung und Schwierigkeiten,        anfänglichen Erholung fortbesteht;
Online-Umfragen unter anderem zu       ernst genommen zu werden [7]. Vor       und neue Syndrome, die sich nach
persistierenden kognitiven Defiziten   allem das Erleben von Ungewissheit      einer anfänglich asymptomati-
sorgten für viel mediale Aufmerk-      und eigener Hilflosigkeit wurde als     schen oder milden Infektion entwi-
samkeit [5]. Mögen solche Befragun-    belastend beschrieben. Betroffene       ckeln [11]. Wiederum andere un-
gen Betroffener die Symptompräva-      verlangen von ihrem Hausarzt, dass      terscheiden mindestens vier oder
lenz sicher überschätzen, so geben     er ihnen ihre Symptome glaubt           mehr distinkte Entitäten, darunter
sie doch gute Hinweise über die Art    und Einfühlungsvermögen und             das Post-intensive Care Syndrome
der Symptome und den Leidens-          Verständnis zeigt. Eine kontinu-        (PICS), ein post-virales Fatigue Syn-
druck [6]. Letzterer ist ganz offen-   ierliche Unterstützung während          drom, permanenten Organscha-
bar beträchtlich: Unter 114 „Long-     der Genesung und Rehabilitation         den und ein „long-term COVID-19
Haulern“ (darunter 32 ÄrztInnen),      scheint entscheidend zu sein [8]. Die   syndrome“ [12,13]. Durchgesetzt hat
die fast alle ambulant behandelt       Beschwerden zu übergehen oder der       sich bislang kein Konzept. Neben

10   |   KV H - J O U R N A L                                                                               3/2021
SCHWERPUNKT

der fehlenden Definition und                             VID-19 Fällen. Sie erklären freilich                     tome (Schwindel, Palpitationen,
valider diagnostischer Tests sind                        nicht alles. Spekulationen über                          Orthostase) erklären und wurde
einige Fallstricke und Probleme zu                       extrapulmonale Manifestationen                           in einer ersten kleinen Fallserie
beachten, die die Interpretation der                     betreffen chronische Inflammati-                         objektiviert [14]. Ein Rätsel bleibt
bisherigen Studiendaten erschwe-                         on, Immundysregulation, Folgen                           die schwer objektivierbare Fatigue-
ren (siehe Kasten Seite 13).                             der Endotheliitis und der Koagu-                         Symptomatik. Überlappungen und
                                                         lopathie, neurologische, aber auch                       Ähnlichkeiten mit dem Chroni-
Pathogenese                                              mitochondriale Funktionsstörun-                          schen Fatigue-Syndrom/Myalgi-
Die Pathogenese ist sicher multi-                        gen – sie sind möglicherweise alle                       sche Enzephalomyelitis (CFS/ME)
faktoriell. Persistierende Lungen-                       ein bisschen richtig und treffen                         werden postuliert. In einer Studie,
schäden (wie übrigens auch bei                           jeweils für einen Teil der Fälle zu.                     die sich genauer mit dem Fatigue-
SARS) werden bei vielen Patienten                        Wahrscheinlich spielt auch eine                          Syndrom beschäftigte [15], fand
auch noch nach Monaten gesehen,                          autonome Dysfunktion eine Rolle.                         sich keine Assoziation mit der
insbesondere bei schweren CO-                            Sie könnte einen Teil der Symp-                          Schwere von COVID-19, allerdings

WICHTIGE STUDIEN, HÄUFIGE SYMPTOME, FOLLOW UP (FU) IN TAGEN

  Ort                 Patienten                          n*          FU         Häufigste Symptome                             Weitere Befunde
  Referenz

  London [16]         Hospitalisiert (15% ICU),         384           61       „unverändert oder verschlechtert“:              89% mit mindestens einem
                      60 Jahre                         (479)          (E)      Schlafstörungen 34%, Husten 26%,                Symptom
                                                                               Fatigue 20%, Dyspnoe 19%
  Rom [17]            Hospitalisiert (13% ICU),         143           60       Fatigue 53%, Dyspnoe 43%,                       87% mit mindestens einem
                      57 Jahre                         (179)          (S)      Arthralgien 27%, Brustschmerz                   Symptom, schlechte Lebens-
                                                                               22%                                             qualität in 44 %
  Alicante [18]       Hospitalisiert (9% ICU),          277           77       Fatigue 35%, Dyspnoe 34%,                       Lymphopenie 0.5mg/dL 12%,
                                                                               Myalgien 20%, Kopfschmerzen                     D-dimere > 0.5 mg/mL 25%,
                                                                               18%                                             Ferritin >150 mg/L 41%
                                                                                                                               Spirometrie abnorm 9%
  Paris [19]          Hospitalisiert (20% ICU),         120          111       Fatigue 55%, Dyspnoe 42%,                       32% arbeitsunfähig
                      63 Jahre                         (188)         (A)       Gedächtnisverlust 34%,
                                                                               Schlafstörungen 31%,
                                                                               Konzentrationsstörungen 28%,
                                                                               Haarausfall 20%
  Wuhan [20]          Hospitalisiert (39%               538           97       Haarausfall 29%, Fatigue 28%,                   50% mit mindestens einem
                      schwer),                                        (E)      Nachtschweiß 24%,                               Symptom, Frauen häufiger
                      52 Jahre                                                 Belastungsdyspnoe 21%                           betroffen
                                                       (891)
  Faeroer      [21]
                      96% ambulant,                     180          125       50% Geschmacksstörungen,                        53% mit mindestens
                      40 Jahre                         (187)         (S)       24% Fatigue (sofern initial vorhan-             einem Symptom, weniger bei
                                                                               den)                                            Kindern/Adoleszenten
  Wuhan [22]          Hospitalisiert (4% ICU),         1733          186       Fatigue/Muskelschwäche 63%,                     76% mit mindestens einem
                      57 Jahre                        (2469)         (S)       Schmerzen/Unwohlsein 27%,                       Symptom,
                                                                               Schlafstörungen 26%,                            Diffusionskapazität
SCHWERPUNKT

auch nicht mit diversen Labormar-            Anhaltende Beschwerden kom-            merten [24]. Die Folgen sind auch
kern (Blutbild, LDH, CRP, IL-6).           men durchaus auch bei milden             arbeitsmedizinisch relevant: Lange
                                           Verläufen vor. In einer sehr genau       Arbeitsunfähigkeiten werden auch
Klinisches Beschwerdebild                  definierten Kohorte wurden 180           bei initial eher milden Verläufen
Die Beschwerden sind vielgestal-           (96 % aller) COVID-19-Patienten          gesehen (siehe Fallbeispiele Seite
tig. Neben dem häufig führenden            von den Färöer-Inseln aus der            10). Von hospitalisierten Erkrank-
Fatigue-Syndrom werden viele               ersten Welle nachverfolgt: Von fast      ten ist fast ein Drittel nach 3 Mo-
andere Symptome beschrieben, da-           ausschließlich ambulant behandel-        naten noch arbeitsunfähig [19,25].
                                                                                    Die enorme Zahl an Krankheitsta-
                                                                                    gen und die ökonomischen Folgen
                                                                                    werden in der aktuellen Diskussion
     Sogenannte "Long Hauler" meldeten                                              um die Kosten von COVID-19 zu
     sich früh in den sozialen Medien, aber                                         wenig berücksichtigt.
     auch in Fach-Journalen zu Wort.
                                                                                    Studien mit objektivierbaren
                                                                                    Tests
                                                                                    Eine Auswahl an Studien mit ob-
runter Kurzatmigkeit, Muskel- und          ten Personen berichteten 53 % über       jektivierbaren Tests und Parame-
Gelenkschmerzen, Herzklopfen,              das Fortbestehen mindestens eines        tern ist im Folgenden dargestellt.
Verlust oder Veränderung von Ge-           Symptoms nach durchschnittlich           Auch hier ist es wichtig, nicht nur
schmack und Geruchssinn sowie              125 Tagen, 33 % über ein oder zwei       die unterschiedliche Follow-Up-
Schlafstörungen und Haarausfall.           Symptome und 19 % über drei              Dauer, sondern auch die Auswahl
Auch kognitive Probleme mit Stö-           oder mehr Symptome [21]. In der          der untersuchten Fallpopulation
rungen der Konzentration und des           Wuhan-Studie gaben von den 439           (hospitalisiert/ambulant, Alter etc.)
Gedächtnisses („foggy brain" etc.)         PatientInnen, die initial im Kran-       zu beachten.
und depressiv-ängstliche Verstim-          kenhaus kein Sauerstoff benötigt
mungen werden immer wieder                 hatten, 81 % nach 6 Monaten min-         Lungenfunktion
genannt.                                   destens ein Symptom an, darunter         ● In einer prospektiven Studie an
   Die Häufigkeit der Symptome             66 % Fatigue und Muskelschwä-            145 PatientInnen aus Deutschland
variiert stark, was auch an den sehr       che [22]. In einer größeren Studie       und Österreich (75 % hospitalisiert,
heterogenen Populationen liegen            an 669 ausschließlich ambulant           22 % Intensivstation) wiesen 41 %
dürfte.                                    behandelten Patienten aus der            noch nach 100 Tagen persistierende
   Die größten Studien [16-22] sind        Schweiz hatten immerhin 32 %             Symptome (36 % Dyspnoe) auf. In
in der Tabelle 1 dargestellt (siehe Sei-   nach 6 Wochen noch mindestens            CT-Scans zeigten 63 % persistieren-
te 11). In der bislang weitaus größten     ein Symptom, darunter vor allem          de Veränderungen, allerdings ohne
Studie wurden 1.655 – akut relativ         Fatigue, Dyspnoe und Geruchsstö-         Anzeichen einer Lungenfibrose.
kranke – COVID-19-PatientInnen aus         rungen [23]. Auffällig ist, wie oft      Sequentielle Untersuchungen nach
Wuhan (alle hospitalisiert, immer-         der Verlauf stark fluktuiert. In einer   60 und 100 Tagen zeigten eine
hin 68 % mit Sauerstoffbedarf) im          Fallserie von 70 „Long Haulern“          deutliche Verbesserung sowohl der
Verlauf untersucht [22]. Sechs Mona-       berichteten 43 % von einer alter-        Symptome als auch der CT-Anoma-
te nach der Diagnose korrelierten          nierenden Symptomatik, bei der           lien. Die Lungenfunktion war bei
Fatigue und Schwäche stark mit             sich symptomfreie Intervalle von         einem Drittel beeinträchtigt, mit
der akuten Schwere von COVID-19,           Tagen oder Stunden mit plötzli-          einer reduzierten Diffusionskapazi-
ebenso Angst und Depression, aber          chen Einbrüchen abwechselten,            tät als auffälligstem Befund [26].
auch die Diffusionskapazität. Frauen       die sich nach körperlicher oder          ● In der Wuhan-Kohorte wurde
waren deutlich häufiger betroffen.         geistiger Anstrengung verschlim-         eine Untergruppe nach 6 Monaten

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SCHWERPUNKT

auf die Diffusionskapazität für
Kohlenmonoxid (DLCO) untersucht.            Probleme bei der Evaluation von
Eine niedrige DLCO (
SCHWERPUNKT

Erkrankten. Etwa 19 % hatten eine       nahmen an, vorzugweise mit mul-         steht. Darüber hinaus laufen zahl-
Abnahme der VO2 max von mehr            timodalem Training. Ein leichtes,       reiche klinische Therapiestudien
als 10 %, während keiner der nicht      nur sehr allmählich gesteigertes        zu Long COVID, darunter solche
Infizierten eine solche Abnahme         Ausdauertraining (auch Walking,         zu Steroiden, aber auch zu unter-
zeigte [33].                            Pilates) kann nützlich sein, eben-      schiedlichen Ansätzen wie Naltre-
                                        so Entspannungstechniken. Die           xon, Leronlimab, Monteluklast oder
Monitoring, Behandlungs-                stufenweise Wiedereingliederung         Deupirfenidon.
möglichkeiten                           in das Berufsleben, wie in den
Bereits im August 2020 erschien         beiden Fallbeispielen, ist oft sehr     Fazit
im BMJ ein erster Handlungsleitfa-      erleichternd. Dabei sind Geduld,        Eine relevante Zahl von COVID-
den für die Behandlung von Long         Empathie und vor allem beschei-         19-Erkrankten ist auch mindes-
COVID-19 [34]. Empfohlen wurde          dene Zielsetzungen gefragt. Gerade      tens 6 Monate nach der Diagnose
eine pragmatische und symptoma-         in schweren Fällen kann eine            körperlich und seelisch beein-
tische Behandlung, die auf über-        stationäre Rehabilitationsmaßnah-       trächtigt. Frauen sind häufiger
mäßige Untersuchungen verzich-          me sinnvoll sein, vorzugsweise in       betroffen. Die bisherigen Studien
tet. Blutkontrollen wurden ebenso       einem multidisziplinären Setting;       geben Anlass zur Sorge, anderer-
wenig empfohlen wie eine speziel-       erste Erfahrungen wurden bereits        seits muss bedacht werden, dass
le medikamentöse Behandlung.            publiziert [35,36].                     die bisherigen retrospektiven
   In der bislang größten und              Eine Vielzahl prospektiver           Studien zahlreichen Verzerrungs-
längsten Studie aus Wuhan zeigten       klinischer Studien wurde mittler-       möglichkeiten unterliegen und
35 % eine verminderte glomeruläre       weile ins Leben gerufen, auch in        für objektivierbare Tests fast
Filtrationsrate, darunter immerhin      Deutschland. Von der WHO wurde          immer die Ausgangswerte fehlen.
                                                                                Was ist wirklich durch COVID-19
                                                                                verursacht, was durch Grunder-
     Was ist wirklich durch                                                     krankungen? Viele der Symptome
     COVID-19 verursacht, was durch                                             sind schwer objektivierbar oder
                                                                                quantifizierbar.
     Grunderkrankungen?                                                            Klar ist jedoch schon jetzt,
                                                                                dass Long COVID-19 mehr Raum
                                                                                in der aktuellen Diskussion
13 % trotz initial völlig normaler      die Erforschung des Krankheitsbil-      finden sollte. Wer jetzt die Kol-
Werte. Ob dies Anlass geben sollte,     des zur Priorität erklärt [37]. Große   lateralschäden und Kosten des
die renalen Parameter zu monito-        Fallzahlen werden prospektiv und        Lockdowns betont, sollte auch die
rieren, ist noch nicht klar. Diabetes   standardisiert untersucht werden,       Folgen von Long COVID-19 bezie-
mellitus und Thrombosen waren           um die langfristigen Auswir-            hungsweise die oft sehr langsame
dagegen extrem selten [22], sodass      kungen auf die Lungenfunkti-            Rekonvaleszenz vieler Erkrankter
aus unserer Sicht Kontrollen und        on, das Herz-Kreislauf-System,          berücksichtigen. Wer potentielle
auch die von einigen Experten vor-      hämatologische Parameter, die           Langzeitschäden durch Vakzine
geschlagene Antikoagulation nicht       Nierenfunktion und viele andere         diskutiert, sollte auch die potenti-
notwendig zu sein scheinen. Ent-        Organsysteme besser zu verstehen.       ellen Langzeitfolgen durch CO-
zündungszeichen sind bei einem          Auch bestehende Kohortenstudien         VID-19 bedenken. „Long Hauler“
Teil der Patienten auch noch nach       haben sich neu ausgerichtet und         müssen ernst genommen werden.
Monaten erhöht [18], sie bleiben        COVID-19-Aspekte integriert [38].       Niedergelassene ÄrztInnen und
allerdings ohne Konsequenzen.           Diese Studien haben den Vorteil,        Ambulanzen werden sich in Zu-
   In leichten Fällen bieten sich       dass mit den nicht Erkrankten           kunft mit diesem Beschwerdebild
ambulante Rehabilitationsmaß-           eine Kontrollgruppe zur Verfügung       beschäftigen müssen.

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SCHWERPUNKT

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                                                                                                                                  und Pneumologie. Chefarzt
15. Townsend L, Dyer AH, Jones K, et al. Persistent fa-      21:ciaa1750. PubMed: https://pubmed.gov/33220049.                    der Abteilung für Pneu-
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                                                             org/10.1183/13993003.03690-2020

3/2021                                                                                                                                            KV H - J O U R N A L       |   15
SCHWERPUNKT

VON DR. TORSTEN HEMKER

Corona-Pandemie: Welche
Fehler bisher gemacht wurden
Eine vorläufige Bestandsaufnahme (Stand: 11. Februar 2021)

1.  Eine Pandemie war seit 2013
    (Gutachten wissenschaftli-           6.   Gesundheitsämter sollten bis
                                              Ende 2020 mit neuer Software      10.     Vertrag mit Astra-Zeneca
                                                                                        drei Monate später als UK!
cher Dienst des Bundestages) zu          zur Infektionsverfolgung ausgestat-    Alle Verträge zu spät!
erwarten: aber keine Vorsorgemaß-        tet sein, tatsächlich waren es aber
nahmen, keine Aufrüstung der
Gesundheitsämter, kein Vorrat an
                                         nur 32 Prozent!
                                                                                11.     Die EMA (europäische Arz-
                                                                                        neimittelbehörde) arbeitet
Schutzmaterial!
                                         7.   Die Untersuchung auf Muta-
                                              tionen erfolgte bis Dezember
                                                                                im Vergleich zu anderen (UK, USA)
                                                                                zu langsam.

2. Das RKI rät zunächst vom              2020 nur bei jedem 900. positiven
   Maskentragen ab, obwohl es der
wesentliche Schutz überhaupt ist.
                                         Abstrich, während z. B. in UK jeder
                                         15. sequenziert wurde. Dadurch ist     12.     Die Corona-App ist wegen
                                                                                        des übertriebenen Daten-
                                         die Erkenntnis zur Verteilung von      schutzes ein stumpfes Schwert.

3.  Masken und Schutzkittel waren
    zunächst nicht lieferbar, dann
                                         Mutationen zu ungenau.                 Ohne Trackingfunktion ist sie wert-
                                                                                los. Andere Länder (z. B. Südkorea)
"open house"-Bestellungen zu über-
höhten Preisen für 6,4 Milliarden        8.   Im Frühjahr 2020 gab es schon
                                              Schwierigkeiten beim Home-
                                                                                sind erfolgreicher!

Euro. Die vom BMG bestellten Mas-
ken wurden dann nicht abgenom-
                                         schooling und mit Prüfungen. Bis
                                         Anfang 2021 gibt es dafür immer        13.      Es gibt kaum epidemiologi-
                                                                                         sche Daten oder systemati-
men, ca. 70 Lieferanten klagen.          noch kein Konzept! Obwohl ein Jahr     sche Untersuchungen von Gruppen,
                                         Zeit war, sind Schulen nicht ausge-    wie z. B. Kindergartenkinder, Grund-

4.  Das RKI empfahl, von Sektionen
    der Corona-Toten abzusehen.
                                         rüstet und Lehrer nicht im digitalen
                                         Unterrichten geschult worden!
                                                                                schüler, Büro-Mitarbeiter. Aber
                                                                                nur so können die Risiken in den
Aber Sektionen aller an Covid Verstor-                                          Bereichen eingeschätzt werden und
benen in Hamburg ergaben wesentli-
che Verbesserungen bei der Behand-       9.   Die Versorgung mit Impfstoff
                                              wurde zentral für Europa ver-
                                                                                Einschränkungen wissenschaftlich
                                                                                begründet werden!
lung (z. B. Thromboseprophylaxe)!        anlasst. Dabei wurden Bestellun-
                                         gen bei allen Herstellern gleichmä-
                                                                                14.     Die Kampagne zur Impfung

5.   Zahlen zu Infizierten oder Toten
     werden am Wochenende oder
                                         ßig getätigt, ohne zu wissen, wer
                                         als erster eine Zulassung erhält.
                                                                                        ("Deutschland krempelt die
                                                                                Arme hoch") wurde gestartet, und
an Feiertagen nicht oder verspä-         Man hätte bei jedem Hersteller er-     die Information der Hamburger So-
tet gemeldet. Warum wird dort            heblich über Bedarf ordern müssen,     zialbehörde über Impftermine an die
nicht gearbeitet? Das schafft kaum       um dann von Biontech/Pfizer und        über 80-jährigen wurden versandt,
Verständnis bei Menschen aus der         Moderna ausreichend zu bekom-          obwohl kein Impfstoff zur Verfügung
Gastronomie oder Hotelerie, die          men. Überzählig bestellten Impf-       steht. Das führt zur Frustration der
gern an Wochenenden und Feierta-         stoff hätte man an arme Länder         Impfwilligen und fördert eher die
gen arbeiten würden.                     verschenken können.                    Impfverweigerung.

16   |   KV H - J O U R N A L                                                                                3/2021
SCHWERPUNKT

15.    Schutz der Risikogruppen,
       insbesondere in Alten- und
                                         Februar senkt man diesen auf 35, kla-
                                         re Perspektiven gibt es nicht!
                                                                                 ler) vertreten, auch nicht kritische
                                                                                 Mindermeinungen.
Pflegeheimen, erfolgte zu spät. Ein
Testkonzept wurde erst Ende 2020
eingeführt. Maskenpflicht zu spät!       18.      Fehler werden nicht oder
                                                  verspätet zugegeben: Frau      22.     Die Zulassung des Astra-
                                                                                         Zeneca Impfstoffes erfolgt
                                         von der Leyen gesteht Fehler der EU     durch die EMA ohne Altersbeschrän-

16.     Grundrechtseinschränkun-
        gen sind teilweise nicht
                                         verspätet ein, die Kanzlerin erkennt
                                         kaum welche, die Hamburger
                                                                                 kung (ab 18). Dennoch lässt Deutsch-
                                                                                 land den Impfstoff nur bis 64 zu,
plausibel: 15 km Regel in Hamburg        Gesundheitssenatorin beschimpft         Italien bis 55. Trotz beschworener
bedeutet "15 km von der Stadtgrenze      (statt sich für die zu früh versand-    europäischer Einigkeit gelten natio-
entfernt", somit könnten ca. 2,5 Mio     ten Briefe zu entschuldigen) die        nale Besonderheiten. Das erfordert
Menschen erreicht werden, während        EDV der KBV, die allerdings vom         ein Umschreiben der Impfverord-
15 km in einem kleinen Ort bedeutet,     Bundesgesundheitsminister so            nung für Deutschland.
dass nicht einmal der nächste Super-     bestellt wurde.
markt erreicht werden kann. Oder
                                                                                 23.     "Vorteile von Geimpften"
                                                                                         werden abgelehnt, dabei gibt
                                                                                 es nur Nachteile (Einschränkungen)
   Nur bei Vermeidung/Beseitigung                                                für Nichtgeimpfte: Selbstverständ-
   dieser Fehler kann die Akzeptanz der                                          lich werden private Firmen oder an-
                                                                                 dere Länder spätestens ab Sommer
   Bevölkerung für not­wendige                                                   für einige Leistungen und Freiheiten
   Einschränkungen erhalten bleiben.                                             einen Impfnachweis verlangen.

                                                                                    Diese Zusammenstellung von
eine Person darf ein Paar besuchen,
das Paar aber nicht diese Person. Sol-   19.    Unterstützung der Wirt-
                                                schaft zu schleppend,
                                                                                 Fehlern in der Pandemiebekämp-
                                                                                 fung soll verdeutlichen, dass nur
che Widersprüche fördern nicht die       "Novemberhilfen" sind meist im          bei Vermeidung/Beseitigung dieser
Akzeptanz notwendiger Einschrän-         Februar noch nicht ausgezahlt!          Fehler in der Zukunft die Akzeptanz
kungen in der Bevölkerung!                                                       in der Bevölkerung für notwendige

                                         20.      Entscheidungen fallen im       Einschränkungen erhalten/erreicht

17.     Fehlendes Öffnungskonzept
        nach Lockdown: Mal war die
                                                  Zirkel der Kanzlerin und
                                         Ministerpräsidenten, eine demo-
                                                                                 werden kann. Nur mit der Mitarbeit
                                                                                 der Bevölkerung (Impfbereitschaft,
Inzidenz der Neuinfizierten, mal der     kratische und parlamentarische          Kontaktbeschränkungen, Masken-
R-Wert wichtig. Für die Gesellschaft     Kontrolle erfolgt kaum oder nur         pflicht) kann die Pandemie erfolg-
am wichtigsten wäre aber die Zahl        teilweise.                              reich bekämpft werden!
der stationären Behandlungen, die
Belegung der Intensivbetten oder die     21.      In den wissenschaftlichen
                                                  Beratergremien sind nicht              DR. TORSTEN HEMKER,
Zahl der Toten. Seit Anfang Novem-       alle für die Entscheidung wichtigen             Facharzt für Orthopädie in
ber verspricht man eine Öffnung bei      Fachrichtungen (Kinderärzte, Psy-               Hamburg-Neustadt
einem Inzidenzwert von 50, am 10.        chologen, Wirtschaftswissenschaft-

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Fragen und Antworten
In dieser Rubrik greifen wir Fragen des Praxisalltags auf, die unserem Infocenter
gestellt wurden. Wenn Sie selbst Fragen haben, rufen Sie bitte an.
Infocenter Tel: 22802-900

                       PRAXISSCHLIESSUNG WEGEN QUARANTÄNE                SCHNELLTEST FÜR PRAXISMITARBEITER
                       Ich bin Hausärztin. Durch ein Aus-                Welche Ziffer kann ich für die
                       bruchsgeschehen wurden meine                      Durchführung des PoC-Antigen-
                       Mitarbeiterinnen und ich vom                      Schnelltest abrechnen, wenn ich
                       zuständigen Gesundheitsamt in                     meine Mitarbeiter regelmäßig
                       Quarantäne geschickt. Muss ich der                testen möchte? In welchen Inter-
                       KV die Praxisschließung melden                    vallen ist die präventive Testung
                       beziehungsweise einen Vertreter                   meiner Mitarbeiter möglich?
                       organisieren?
                       Bitte melden Sie Ihre Praxisschließung in         Wenn Sie ihre Beschäftigen mittels PoC-An-
                       unserem Onlineportal www.ekvhh.de unter           tigen-Schnelltest abstreichen, können Sie die
                       „Coronavirus“ – „Praxisschließung melden“. Ihre   Sachkosten in Höhe der Beschaffungskosten
                       Bekanntgabe ist zwingend notwendig, damit         über die GOP 88312 (max. 9,00 Euro je Test)
                       wir die Versorgungssituation in Hamburg im        abrechnen. Der Betrag ist in Cent im Feld 5012
                       Blick behalten können. Eine Vertretermeldung      (Kosten) hinter der GOP 88312 mit anzugeben.
                       ist in dieser besonderen Ausnahmesituation        Bitte bewahren Sie die Rechnung in Ihrer Praxis
                       nicht erforderlich.                               auf. Eine präventive Testung ist für Sie und
                          Ärzte und Psychotherapeuten haben An-          Ihre Angestellten bis zu zehn Mal im Monat (je
                       spruch auf Entschädigung, wenn der Praxisbe-      Mitarbeiter) möglich.
                       trieb aus infektionsschutzrechtlichen Gründen     Weiterführende Informationen zur Fallanlage
                       untersagt wird (§ 56 Infektionsschutzgesetz).     und weiteren Abrechnungsbestimmungen
                       Anspruch haben sowohl Praxisinhaber als auch      finden auf unserer Homepage: www.kvhh.de
                       angestellte Mitarbeiter.                          → Corona – Information für Praxen → Abrech-
                       Weiterführende Informationen im Internet:         nung & Vergütung
                       www.kvhh.de → Corona – Information für Pra-
                       xen → „Praxisschließung und Quarantäne“.          FRIST QUARTALSABRECHNUNG
                                                                         Bis wann muss die Quartalsabrech-
                                                                         nung bei Ihnen eingegangen sein?
                                                                         Stellt mir die KV Hamburg eine Ver-
                                                                         säumnisgebühr in Rechnung wenn
                                                                         die Frist überschritten wird?
                                                                          Die Abrechnungsdatei muss grundsätzlich
                                                                         spätestens bis zum 15. Kalendertag eines neuen
                                                                         Quartals für das vorherige Quartal bei der KV
                                                                         Hamburg eingehen. Während dieser Abga-

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befrist kann sie zu jeder Tageszeit an die KV      ELEKTRONISCHE AU
geschickt werden. Eine Fristverlängerung kann      Wann wird die elektronische
nur in Ausnahmefällen genehmigt werden und         Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
muss substantiell begründet sein. Ein Antrag       (eAU) verpflichtend starten?
hierauf muss vor Ablauf der Abgabefrist schrift-   Welche Voraussetzung muss meine
lich gestellt werden. Für ungenehmigt verspä-
                                                   Praxis-EDV erfüllen?
tet eingehende Abrechnungen wird für jeden
über die Frist hinausgehenden Kalendertag           Ab Oktober 2021 wird die digitale Übermitt-
eine Versäumnisgebühr in Höhe von 20 Euro          lung der elektronischen Arbeitsunfähigkeits-
berechnet. Als Eingangsdatum gilt der offizielle   bescheinigung an die Krankenkassen für alle
Eingangsstempel der KV Hamburg.                    Vertragsarztpraxen Pflicht (ursprüngliche Frist:
                                                   1. Januar 2021).
PATIENTENERKLÄRUNG EUROPÄISCHE                         Die technischen Voraussetzungen für die
KRANKENVERSICHERUNG                                eAU sind neben einer Anbindung an die TI und
In unserer Praxis stellt sich ein                  an den Kommunikationsdienst KIM ein eAU-
Patient aus Schweden mit einer                     Update/-Modul der Praxissoftware und ein
gültigen europäischen Versicher-                   eHBA 2.0 (elektronischer Heilberufsausweis)
tenkarte vor. Mir ist bekannt, dass                für die Signatur.
                                                   Zum KIM-Dienst siehe KVH-Journal 10/2020,
die Muster 80 und 81 veraltet sind,
                                                   Seite 18 (sowie KVH-Journal 2/2021, Seite 21).
aber über welche Stelle kann ich
                                                   Zum eHBA 2.0 siehe KVH-Journal 9/2020, Seite 16
das aktuelle Formular (Patientener-
klärung Europäische Krankenversi-                  Infocenter Tel: 22802-900
cherung) beziehen?
Das Formular „Patientenerklärung Europäische
Krankenversicherung“ wird gemäß den Vorga-
ben der KBV von Ihrer Praxisverwaltungssoft-
ware bereitgestellt und kann in verschiedenen      Ihre Ansprechpartner im Infocenter der KV Hamburg (v.l.n.r.):
Sprachversionen ausgewählt und gedruckt            Susanne Tessmer, Monique Laloire, Petra Timmann,
                                                   Katja Egbers, Robin Schmidt, Christine Pöpke
werden. Der Patient füllt die Patientenerklä-
rung Europäische Krankenversicherung aus
und unterschreibt sie. Hier gibt er auch die von
ihm gewählte deutsche Krankenkasse an. Bitte
achten Sie darauf, dass die Patientenerklärung
vollständig ausgefüllt wird.

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IT-Sicherheitsrichtlinie für die Praxen
Erste Anforderungen mit Frist zum 1. April 2021

                       Im Januar 2021 ist eine IT-Sicherheitsrichtlinie      nehmen mit dem Bundesamt für Sicherheit in
                       für Arzt- und Psychotherapeutenpraxen                 der Informationstechnik erstellt und wird
                       in Kraft getreten. Die Richtlinie formuliert          jährlich aktualisiert. .
                       verbindliche Mindestanforderungen an die IT-
                       Sicherheit in den Praxen.                             Hilfen zur Umsetzung
                          Erste Schritte – zum Beispiel der Einsatz          Weitere Informationen finden Sie auf der KBV-
                       aktueller Virenschutzprogramme oder eine Do-          Themenseite zur IT-Sicherheitsrichtlinie:
                       kumentation der Netzwerksicherheit – sollen           www.kbv.de → Service → Service für die Praxis
                       die Praxen bis zum 1. April 2021 realisieren. Alle    → Praxis-IT → IT-Sicherheitsrichtlinie
                       anderen Anforderungen gelten ab Januar be-
                       ziehungsweise Juli 2022. Die einzelnen Punkte         Außerdem stellt die KBV auf einer Online-Platt-
                       werden in der 16 Seiten umfassenden Richtlinie        form Begleitinformationen und Umsetzungs-
                       jeweils kurz erläutert.                               hinweise bereit, die kontinuierlich ergänzt wer-
                          Die klaren Vorgaben sollen dabei helfen,           den. Dort stehen auch Musterdokumente zu
                       IT-Systeme und sensible Daten in den Praxen           bestimmten Aspekten der Sicherheitsrichtlinie
                       noch besser zu schützen. So könnten Patienten-        zum Download zur Verfügung, beispielsweise
                       daten noch sicherer verwaltet und Risiken wie         ein Muster-Netzplan oder eine Muster-Richtli-
                       Datenverlust oder Betriebsausfall minimiert           nie für Mitarbeiter zur Nutzung von mobilen
                       werden.                                               Geräten. https://hub.kbv.de → IT-Sicherheit in
                          Die Anforderungen richten sich nach der            der Praxis
                       Größe der Praxis. Zusätzliche Anforderungen
                       an die IT-Sicherheit gibt es zudem bei der Nut-       Über ihr Fortbildungsportal bietet die KBV
                       zung von medizinischen Großgeräten wie CT             zudem Online-Schulungen zur IT-Sicherheit an,
                       oder MRT und für dezentrale Komponenten der           für die CME-Punkte erworben werden können.
                       Telematikinfrastruktur, etwa bei der Installati-      www.kbv.de → Service → Service für die Praxis
                       on des Konnektors.                                    → Fortbildung → Fortbildungsportal
                          Verantwortlich für die Umsetzung der
                       Sicherheitsanforderungen ist der Inhaber der
                       Praxis. Dabei können sich Praxen von IT-Dienst-
                       leistern beraten und unterstützen lassen. Die
                       Zertifizierung dieser Dienstleister hat die KBV
                       in einer zweiten Richtlinie geregelt. Zertifizierte
                       Dienstleister wird die KBV auf ihrer Internetsei-
                       te veröffentlichen.
                          Der Gesetzgeber hatte mit dem Digitale-
                       Versorgung-Gesetz die KBV beauftragt, eine
                       IT-Sicherheitsrichtlinie für alle Praxen zu
                       entwickeln. Darin sollen die Anforderungen zur
                       Gewährleistung der IT-Sicherheit verbindlich
                       festgelegt sein. Die Richtlinie wurde im Einver-

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                                                                                              XIIK
                                                                                                 S

Aufdruck des                     Ausnahmeregelungen bei der
TSS-Vermittlungscodes vorerst
nur über KV-Connect möglich      Maskenpflicht
Damit ein Patient schnell        Bei der Behandlung von Patienten, die keine Mund-
einen Termin bei der Ter-        Nasen-Bedeckung tragen können, sollten individuelle
minservicestelle (TSS) erhält,   Lösungen geschaffen werden
müssen Ärzte und Psychothe-
rapeuten ihre Überweisung
mit einem Code kennzeichnen.
Der Code kann aufgeklebt,
                                 D    er Senatskoordinator
                                      für die Gleichstellung
                                 von Menschen mit Behinde-
                                                                   ● Das Abnehmen der Mund-
                                                                   Nasen-Bedeckung ist zulässig,
                                                                   wenn es zur Kommunikation
seit November 2019 aber auch     rungen hat die KV Hamburg         mit Menschen mit Hörbe-
aufgedruckt werden. Für die      gebeten, ihre Mitglieder auf      hinderung erforderlich ist.
Bedruckung benötigt man          Ausnahmeregelungen bei der        Gehörlose und schwerhörige
einen Zugang zu KV-Connect.      Maskenpflicht hinzuweisen.        Menschen sind bei der Kom-
   Eine Bedruckung über den      Menschen, die aufgrund einer      munikation zwingend darauf
neuen KIM-Dienst („Kommu-        Behinderung oder Erkrankung       angewiesen, von den Lippen
nikation im Medizinwesen“)       keinen Mund-Nasen-Schutz          ihres Gegenübers ablesen zu
ist noch nicht möglich. Die      tragen können, haben offenbar     können. Unter Einhaltung
Anwendungen von KV-Con-          manchmal Schwierigkeiten, in      der Abstandsregelung (min-
nect sollen zwar mittelfristig   Praxen behandelt zu wer-          destens 1,5 Meter) kann die
durch den KIM-Dienst über-       den – auch wenn sie ärztliche     Mund-Nasen-Bedeckung für
nommen werden. Bis die           Bescheinigungen vorweisen         ein Gespräch abgenommen
Migration der Anwendungen        können. Für diese Menschen        werden.
abgeschlossen ist, kann der      gibt es Ausnahmen von der            „Auch Personen, die keine
Formularaufdruck von TSS-        Maskenpflicht, die in der Ham-    Mund-Nasen-Bedeckung
Codes aber weiterhin nur mit     burger Eindämmungsverord-         tragen können, sind auf
Hilfe von KV-Connect vorge-      nung niedergelegt sind            medizinische Versorgung
nommen werden. .                 ● Von der Maskenpflicht           angewiesen“, sagt Ralph
                                 befreit sind Personen, denen      Raule, Senatskoordinator für
Weitere Informationen zu         das Tragen einer Mund-Nasen-      die Gleichstellung von
KV-Connect: www.kvhh.de →        Bedeckung aufgrund einer          Menschen mit Behinderun-
(rechts oben) Menü → Praxis →    Behinderung oder aus ge-          gen. „Wir bitten die Ärztinnen
Praxis-IT&Telematik → Online-    sundheitlichen Gründen nicht      und Ärzte, ihre Mitarbeiterin-
Dienste → KV-Connect             möglich oder zumutbar ist.        nen und Mitarbeiter über die
                                 Das ist beispielsweise der Fall   Ausnahmeregelungen zu
                                 bei Asthma-Kranken, die den       informieren. Bitte schaffen
                                 erhöhten Atemwiderstand           Sie individuelle Lösungen, die
                                 durch eine Maske nicht ertra-     der jeweiligen Situation
                                 gen können.                       Rechnung tragen.“ .

                                 Ansprechpartner:
                                 Freie und Hansestadt Hamburg / Senatskoordinator für die
                                 Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
                                 Ursula Wermke, Tel: 42863 – 5723
                                 E-Mail: behindertenbeauftragter@bwfgb.hamburg.de

3/2021                                                                      KV H - J O U R N A L   |   21
BEKAN NTMACHU NG EN

 Amtliche Veröffentlichung
 Auf der Website der Kassenärztlichen      nigung Hamburg (KV Hamburg) und           rung für das Jahr 2020 unter dem
 Vereinigung Hamburg www.kvhh.de           dem BKK – Landesverband NORDWEST          Vorbehalt der Unterzeichnung des
 wird unter der Rubrik „Recht und          (Hinweis: Die Bekanntmachung erfolgt      Nachtrages durch die Vertragspartner
 Verträge / Amtliche Bekanntmachung“       gem. § 71 Abs. 4 SGB V unter dem          veröffentlicht.
 Folgendes bekannt gegeben:                Vorbehalt der Nichtbeanstandung
                                                                                     Das Unterschriftenverfahren zu die-
                                           durch die Behörde für Arbeit, Gesund-
 Verträge:                                                                           sem Nachtrag ist abgeschlossen und
                                           heit, Soziales, Familie und Integration
                                                                                     der Vorbehalt damit gegenstandslos.
 • Arznei- und Heilmittelvereinbarung      (Sozialbehörde).)
 für das Jahr 2021 (Hinweis: Die Veröf-                                              • Im KVH-Journal 2/2021 wurde der 1.
                                           • Protokollnotiz zur Vereinbarung zur
 fentlichung steht unter dem Vorbehalt                                               Nachtrag zum Vertrag zur mehrstu-
                                           Bereinigung des Behandlungsbedarfes
 der Unterzeichnung des Vertrages; das                                               figen ambulanten Versorgung von
                                           zwischen der Kassenärztlichen Verei-
 Unterschriftenverfahren wird derzeit                                                Patienten mit tachykarden Herzrhyth-
                                           nigung Hamburg (KV Hamburg) und
 durchgeführt.)                                                                      musstörungen durch Kardioversion
                                           der Techniker Krankenkasse (Hinweis:
                                                                                     gemäß § 140a SGB V (Vertrag Kardio-
 • 6. Nachtrag zur Wirkstoffvereinba-      Die Bekanntmachung erfolgt gem. § 71
                                                                                     version) mit dem BKK-Landesverband
 rung gem. § 106b Abs. 1 SGB V (Hin-       Abs. 4 SGB V unter dem Vorbehalt der
                                                                                     NORDWEST unter dem Vorbehalt
 weis: Die Veröffentlichung steht unter    Nichtbeanstandung durch die Behörde
                                                                                     der Unterzeichnung des Nachtrages
 dem Vorbehalt der Unterzeichnung          für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Fami-
                                                                                     durch die Vertragspartner veröffent-
 des Nachtrages; das Unterschriftenver-    lie und Integration (Sozialbehörde).)
                                                                                     licht.
 fahren wird derzeit durchgeführt.)
                                           • Protokollnotiz zur Vereinbarung
                                                                                     Das Unterschriftenverfahren zu die-
 • 5. Nachtrag zur Honorarvereinba-        zur Bereinigung des Behandlungsbe-
                                                                                     sem Nachtrag ist abgeschlossen und
 rung für das Jahr 2020 (Hinweis: Die      darfes, sowie zur Vereinbarung zur
                                                                                     der Vorbehalt damit gegenstandslos.
 Veröffentlichung steht unter dem          Bereinigung des Behandlungsbedarfes
 Vorbehalt der Unterzeichnung des          als Anlage B-MGV zum Gesamtvertrag        Hinweis: aktualisierte Listen der teil-
 Nachtrages; das Unterschriftenver-        zwischen der Kassenärztlichen Verei-      nehmenden Betriebskrankenkassen
 fahren wird derzeit durchgeführt. Die     nigung Hamburg (KV Hamburg) und
                                           der IKK classic (Hinweis: Die Bekannt-    • Anlage 1 zum Vertrag über die Durch-
 Bekanntmachung erfolgt gem. § 71
                                           machung erfolgt gem. § 71 Abs. 4 SGB      führung eines ergänzenden Haut-
 Abs. 4 SGB V unter dem Vorbehalt der
                                           V unter dem Vorbehalt der Nichtbe-        krebsvorsorge-Verfahrens im Rahmen
 Nichtbeanstandung durch die Behörde
                                           anstandung durch die Behörde für          der vertragsärztlichen Versorgung
 für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Fami-
                                           Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie     nach § 73 Abs. 3 SGB V i. V. m. § 73c SGB
 lie und Integration (Sozialbehörde).)
                                           und Integration (Sozialbehörde).)         V mit dem BKK-Landesverband NORD-
 • Protokollnotiz zur Vereinbarung zur                                               WEST - Stand: 15. Januar 2021
 Bereinigung des Behandlungsbedarfes       • Vertrag über Besuche zur Testung
                                           auf das Coronavirus (SARS-CoV-2) auf      Die Liste wurde wie folgt aktualisiert:
 als Anlage B-MGV zum Gesamtver-
 trag zwischen der Kassenärztlichen        Grundlage des § 75 Abs. 6 SGB V mit       - Änderung der Anschrift: SKD BKK
 Vereinigung Hamburg (KV Hamburg)          der Freien- und Hansestadt Hamburg,
 und der AOK Rheinland/Hamburg -           vertreten durch die Behörde für Arbeit,   - neu ab 01.01.2021: vivida BKK
 Die Gesundheitskasse (Hinweis: Die        Gesundheit, Soziales, Familie und         (Rechtsnachfolge-BKK aus Fusion
 Bekanntmachung erfolgt gem. § 71          Integration (Sozialbehörde). (Hinweis:    vom 01.01.2021 zwischen atlas BKK
 Abs. 4 SGB V unter dem Vorbehalt der      Die Zustimmung der Behörde für            ahlmann + Schwenninger BKK)
 Nichtbeanstandung durch die Behörde       Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie     - Ende zum 31.12.2020: actimonda BKK
 für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Fami-   und Integration (Sozialbehörde) steht
 lie und Integration (Sozialbehörde).)     noch aus.)                                Sollte eine Einsichtnahme im Internet
                                                                                     nicht möglich sein, stellen wir Ihnen
 • Protokollnotiz zur Vereinbarung zur     Hinweis: Aufhebung von Vorbehalten        gern den entsprechenden Ausdruck
 Bereinigung des Behandlungsbedar-                                                   zur Verfügung. Bitte sprechen Sie uns
                                           • Im KVH-Journal 2/2021 wurde der
 fes als Anlage K zum Gesamtvertrag                                                  hierzu an.
                                           4. Nachtrag zur Honorarvereinba-
 zwischen der Kassenärztlichen Verei-

                                                                               Ansprechpartner Infocenter: Tel: 22802 – 900

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