Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie

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Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
20. / 21. OKT 2018

Janowski mit
Bruckner
Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
MUSIK UND
                                                                LITERATUR
© Karel Kühne

                                        10. NOV 2018, SA, 19.30 Uhr
                                              KULTURPALAST

                Zwischen Krieg und Frieden
                                        1618 – 1918 – 2018
                                      Martina Gedeck | Sprecherin
                                       Norbert Schuster | Leitung
                                     Ensemble Amarcord und Gäste
                                    Philharmonischer Chor Dresden
                                     Cappella Sagittariana Dresden

                Tickets 39 | 34 | 29 | 23 | 18 Euro    ticket@dresdnerphilharmonie.de
                        Schüler, Studenten 9 Euro       dresdnerphilharmonie.de
Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
PROGRAMM

                   Joseph Haydn (1732 – 1809)
                        Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär“
                                Adagio — Allegro
                                   Allegretto
                                Menuet. Moderato
                                 Finale. Presto

                                     PAUSE

                 Anton Bruckner (1824 – 1896)
                Messe Nr. 3 f-Moll für Soli, Chor und Orchester
                                  Kyrie. Moderato
Gloria. Allegro — Andante (mehr Adagio). Sehr langsam — Tempo I — Ziemlich langsam
   Credo. Allegro — Moderato misterioso — Allegro — Tempo I — Moderato — Allegro
                            Sanctus. Moderato — Allegro
                       Benedictus. Allegro moderato — Allegro
                           Agnus Dei. Andante — Moderato

                           Marek Janowski | Dirigent
                            Camilla Nylund | Sopran
                               Christa Meyer | Alt
                          Bernhard Berchtold | Tenor
                           Günter Groissböck | Bass
                             MDR-Rundfunkchor
                         Philipp Ahmann | Einstudierung
                            Dresdner Philharmonie

    Das Konzert am 20. Oktober 2018 wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet
                   und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.
Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
Wolfgang Stähr

            FRIEDLIEBENDE MILITÄRMUSIK
                       J O S E P H H AY D N S 1 0 0 . S I N F O N I E

Im Jahr 1785 sollte Joseph Haydn entführt           sensationslüsterne britische Presse freilich
werden. Eine englische Tageszeitung rief            nicht allzu genau, denn Haydn erhielt
die Öffentlichkeit zu diesem kühnen, aber           in Diensten des ungarischen Magnaten-
notwendigen Vorhaben auf. „Haydns Ge-               geschlechts der Esterházy ein Spitzengehalt,
schick muss jedes freisinnige Gemüt zutiefst        und der regierende Fürst Nikolaus Joseph,
erschüttern. Dieser unvergleichliche Mann,          genannt „der Prachtliebende“, wusste den
der Shakespeare der Musik, der Triumph              Ausnahmerang seines Kapellmeisters
des Zeitalters, in dem wir leben, ist dazu          unbedingt zu schätzen. Da der kunstsinnige
verdammt, seine Tage am Hofe eines elenden          Aristokrat jedoch eine recht einseitige
deutschen Fürsten zu fristen, der ihm alles         Vorliebe für seine abgeschiedene Residenz
schuldig bleibt, Lohn und Ehre“, beklagte           am Neusiedler See hegte, das ungarische
das Blatt. Haydn müsse sich mit einer Unter-        Schloss Eszterháza, spielte sich zwangsläufig
kunft begnügen, die kaum besser sei als             auch Haydns Leben fern der Metropolen
ein Kerker, er werde von den Launen eines           ab, ohne direkte Verbindung zur internatio-
provinziellen Herrschers gedemütigt und             nalen Musikszene. Andererseits kam ihm
obendrein von seinem zänkischen Eheweib             das ruhige und gleichmäßige Dasein eines
tyrannisiert. „Wäre es da nicht eine hoch-          privilegierten Kapellmeisters durchaus
herzige Unternehmung, gleich einer Pilger-          entgegen. Die alltägliche, gründliche Proben-
fahrt“, fragte die Zeitung ihre Leser, „wenn        arbeit mit der Hofkapelle erlaubte Haydn,
ein aufstrebender Jüngling sich anschickte,         der ein halber Autodidakt und ein Mann der
Haydn von seinem Joch zu befreien und ihn           Praxis war, seine sinfonischen Experimente
nach Großbritannien zu verbringen, in das           unbehelligt voranzutreiben, frei von den
Land, für das seine Musik einzig geschaffen         Zwängen des Marktes und der Mode.
scheint?“ Mit der Wahrheit nahm es die

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Joseph Haydn,
                       Zeichnung von Georg Dance,
                                    20. März 1794

Schließlich aber wurde Haydn doch nach
England entführt, im schönsten Einvernehmen,
ohne Gewalt und Intrige. Der geschäfts-
tüchtige deutsche Geiger Johann Peter
Salomon, der in London eine eigene Konzert-
reihe veranstaltete, wollte im Wettstreit um
die Gunst des Publikums mit einem veritablen
Star vom Kontinent auftrumpfen. Und dank
einer entschlossenen Überrumpelungstaktik
gelang es ihm tatsächlich, den lange erwarteten
Joseph Haydn für ein exklusives Gastspiel in         Im einstmals berühmten Konzertsaal der
der britischen Hauptstadt zu gewinnen. Zwar          Hanover Square Rooms richtete Johann Peter
stand Haydn nach wie vor bei den Esterházys          Salomon seine Subskriptionskonzerte aus,
unter Vertrag, aber sein prachtliebender             die freitags um zwanzig Uhr begannen und
Fürst war im Herbst 1790 gestorben, und der          meist erst nach Mitternacht zu Ende gingen.
amusische Amtsnachfolger hatte einstweilen           Joseph Haydn stand unbestritten im Zentrum
keine Verwendung für seinen prominenten              des Geschehens oder, genauer gesagt, er
Kapellmeister. Und so fuhr Haydn im – nach           saß im Zentrum: am Fortepiano. Denn vom
damaligen Begriffen – hohen Alter von 58             „Clavier“ aus, als eine Art idealisierter
Jahren weit über Land und Meer bis ins ferne         Continuospieler, leitete er das Orchester,
London, um hier endlich, nach einem Vier-            doch teilte er sich das Dirigat mit Salomon,
teljahrhundert in der „traurigen Einsamkeit“         der als Konzertmeister neben ihm platziert
von Eszterháza, den Ruhm eines gefeierten            war und leicht erhöht auf einem Podest die
Künstlers genießen zu können.                        übrigen Musiker überragte. Die Sinfonien,

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Hanover Sqare Rooms
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                                                                       Uraufführung von Haydns
                                                                       Sinfonie Nr. 100

                                                                     und gewiss nicht zuletzt
                                                                     das Schlagwerk der „Tür-
                                                                     kischen Musik“, das einst
                                                                     mit den Janitscharen-
                                                                     kapellen nach Europa vor-
                                                                     gedrungen und längst in
                                                                     die westliche Militärmusik
                                                                     integriert war – alles
die Haydn in „Mr. Salomon’s Concert“ auf-         erinnerte die Hörer an den Krieg, den nahen,
führte, avancierten rasch zum Tagesgespräch, realen Krieg gegen das revolutionäre Frank-
ja zu einer in der Presse diskutierten Sensation. reich, das wenige Monate zuvor seinen König
Haydns Londoner Sinfonie in G-Dur                 auf der Guillotine hingerichtet hatte.
Hob. I:100 wurde von Anfang an „with the          Und all das wurde damals, seit der Urauf-
Militaire Movement“ oder „Great Militaire         führung am 31. März 1794, vom Londoner
Overture“ genannt. Und mit Recht. Die             Publikum in einer Mischung aus Horror und
stilbildenden Anklänge an Militärmärsche,         Entzücken aufgenommen, als ein schaurig-
martialisch, verspielt, elegant oder aggressiv    schönes, hinreißend spektakuläres Erlebnis.
(nicht von ungefähr ließ sich Johann Strauß Das Allegretto, den eigentlichen „Militaire
Vater vom Seitenthema des Kopfsatzes zu           Movement“, hatte Haydn ursprünglich
seinem „Radetzky-Marsch“ anregen), die            1787 für ein Konzert mit zwei Orgelleiern
theatralischen Schockeffekte, das Trompeten- (Hob. VIIh:3) komponiert, noch ohne die
signal, die unheilverkündenden Crescendi          Janitscharen, das Menuett bereits 1793 in
und salvenartigen Forte-Attacken der Pauken Wien geschrieben und die Ecksätze 1794 in

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England vollendet. Das Thema des Presto-
Finales ging alsbald unter dem Namen „Lord
Cathcart“ in die populäre englische Tanz-
musik ein, wie ohnehin diese Sinfonie, trotz
ihres kriegerischen Realismus, sich wie ein
Lauffeuer in den Konzertsälen, Salons und
musikalischen Zirkeln ausbreitete.
Joseph Haydn schrieb über hundert Sinfonien,         JOSEPH HAYDN
in denen Witz und Esprit regieren, der               * 31. März oder 1. April 1732 in Rohrau,
Humor den Geist beflügelt und die Musik                Niederösterreich
den labyrinthischen Wegen und Umwegen                † 31. Mai 1809 in Wien
des Lebens nachspürt: eine menschen-
freundliche Musik. „Ich spiele Haydn nach            SINFONIE NR. 100 G-DUR
einem schwarzen Tag“, mit dieser Zeile               „ M I L I TÄ R “
beginnt ein Gedicht des Schweden Tomas
Tranströmer. „Der Klang sagt, dass es die            Entstehung
Freiheit gibt / und dass jemand dem Kaiser           1793 — 1794
keine Steuer zahlt.“ Joseph Haydn war, als er        Uraufführung
seine hundertste Sinfonie erdachte, Anfang           31. März 1794 in den Hanover Square Rooms
sechzig, nach zeitgenössischem Verständnis           in London
ein alter Herr, nach heutigen Begriffen ein          Zuletzt in den Konzerten der
„Best Ager“. Und der Kreis war längst nicht          Dresdner Philharmonie
ausgeschritten, es folgten noch die letzten          10. November 2002 unter Leitung
Streichquartette und die letzten Klaviertrios,       von Marek Janowski
die späten Messen und die großen Oratorien.          Besetzung
„Ich hisse die Haydnflagge – das bedeutet:           2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner,
/‚Wir ergeben uns nicht. Sondern wollen              2 Trompeten, Pauken, Schlagzeug (Triangel, 1 Paar
Frieden.‘“ Wären das nicht wunderbare                türkische Becken, Große Trommel), Streicher
Worte, Tranströmers Verse, zum Geleit einer          Spieldauer
„Militär-Sinfonie“?                                  ca. 28 Minuten

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Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
„IN EINER CHRISTLICHEN
                       WOLFSSCHLUCHT“
                A N TO N B R U C K N E R S G R O S S E M E S S E F- M O L L

Der Sinfoniker Anton Bruckner war ein                Orgelimprovisationen auffiel. Als Organist
Spätentwickler: Als er seinen ersten vollgül-        sollte er denn auch seine Musiklaufbahn
tigen Gattungsbeitrag komponierte, die 1868          beginnen, zunächst in St. Florian und ab 1855
uraufgeführte c-Moll-Sinfonie, hatte er sein         am Linzer Dom. Doch strebte Bruckner nach
40. Lebensjahr schon überschritten. Daraus           mehr, nahm privaten Unterricht in Musik-
zu schließen, dass er zu seiner Berufung erst        theorie, Kontrapunkt und Komposition,
spät gefunden habe, wäre jedoch grundfalsch.         unterzog sich Prüfungen über Prüfungen und
Im Gegenteil: Bruckner, der 1824 als erstes          legte eine stattliche Reihe von Chorwerken
von zwölf Kindern eines Dorfschullehrers im          vor, a cappella oder mit Orgelbegleitung.
oberösterreichischen Ansfelden bei Linz zur          Den Abschluss dieser ausufernden Lehrzeit
Welt gekommen war, wuchs mit der Musik               aber bildeten seine drei großen Messen in
auf. Zu den Dienstpflichten des Vaters               d-Moll, e-Moll und f-Moll, die zwischen
gehörte es, beim täglichen Gottesdienst die          1864 und 1868 entstanden.
Orgel zu spielen, und so kam es, dass sich           Sie markieren zugleich den Wendepunkt in
der junge Anton schon als Kind auf diesem            Bruckners Karriere, weg von der Orgel
Instrument übte, um Bruckner senior in               und hin zum Orchester. Den entscheidenden
seinem Kirchenamt unterstützen und bald              Impuls dazu gab Richard Wagner, oder
auch vertreten zu können. Mit zwölf Jahren           genauer gesagt: die Linzer Erstaufführung
wurde Anton zur weiteren Ausbildung ins              seiner Oper „Tannhäuser“ im Februar 1863,
Stift St. Florian geschickt, wo er als Sänger-       die Bruckners Kompositionslehrer Otto
knabe hervortrat, umfassenden Musik-                 Kitzler leitete. Für Bruckner war es die frü-
unterricht erhielt und mit seinen glänzenden         heste Begegnung mit Wagners Musik,

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Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
die er als Kulturschock, Herausforderung und      auftragte ihn sogar gleich mit einer weiteren
Erweckungserlebnis empfand. Umgehend              Messkomposition für die Wiener Hofmusik-
beschloss er, etwas Ähnliches zu unternehmen,     kapelle. Was also hätte sich Bruckner mehr
freilich nicht auf dem Feld der Bühnenkunst,      wünschen können?
die dem frommen Katholiken doch eher              Doch irgendwie begann ihm alles über den
fremd war, sondern auf einem ihm näher-           Kopf zu wachsen. Längst trug er sich mit
liegenden Terrain. Und das war zunächst           Plänen, seine Linzer Ämter als Domorganist
einmal die Kirchenmusik, auf längere Sicht        und Chorleiter aufzugeben, um nach Wien
aber auch die Sinfonik. In beiden Disziplinen     zu ziehen, aber noch hatte er dort keine
wollte er versuchen, Wagners Errungen-            Position gefunden, die für sein Auskommen
schaften zur Geltung zu bringen: die chroma-      genügte. Gleichzeitig kämpfte er mit privaten
tischen Stimmverläufe, die vagierende, bis an     Rückschlägen, musste verkraften, dass
die Grenzen der Tonalität ausschweifende          seine Heiratspläne wieder einmal scheiterten.
Harmonik, die volltönende, blechgesättigte        Voller Ehrgeiz stürzte er sich dafür in
Instrumentation.                                  seine kompositorische Arbeit, auch wenn
Nicht zufällig versah Bruckner die d-Moll-        er nebenbei noch seine vielfältigen Linzer
Messe, die am 20. November 1864 im Linzer         Aufgaben versehen und täglich stundenlang
Dom herauskam, mit der Ordnungsnummer             Orgel und Klavier üben musste – ein Pensum
1 – dabei hatte er zuvor schon drei Choral-       das ihn zusehends überforderte und fast in
messen komponiert, die seinen neuen               den Wahnsinn trieb. Bruckner entwickelte
Ansprüchen nun allerdings nicht mehr              Neurosen, er begann alles um sich herum zu
genügten. Nach den ersten Aufführungen            zählen, die Fenster an den Häusern, die Blätter
in Linz wurde Bruckner von der lokalen            an den Bäumen, die Sterne am Himmel, die
Presse in den höchsten Tönen gefeiert:            Tonrepetitionen in seiner Musik … Eine Kur
„Der 18. Dezember 1864 kann als der Tag           in Bad Kreuzen sollte Abhilfe schaffen, bei
bezeichnet werden, an welchem Bruckner’s          strengstem Kompositionsverbot. Aber das
Gestirn zum erstenmale in vollem Glanze           konnte Bruckner nicht durchhalten: Noch im
leuchtend am Horizonte emporsteigt“,              Sanatorium, im Sommer 1867, begann er mit
schwärmte der Kritiker des „Abendboten“.          der Arbeit an der neuen f-Moll-Messe, die er
Rasch verbreitete sich der Ruf des Werks          ein Jahr später vollendete.
auch über die Stadtgrenzen hinaus, bis in         „Kyrie eleison“ – „Herr, erbarme dich“: Ob
die Weltstadt Wien, wo es Hofkapellmeister        Bruckner bei dieser flehentlichen Anrufung
Johann Herbeck am 10. Februar 1867 zu             Gottes, mit der die Messe eröffnet, auch
Gehör brachte. Und erneut erntete Bruckner        an sich selbst und seine desolate Situation
Ovationen, ja das k.u.k. Hofmeisteramt be-        gedacht hat? Er vertont das Wort „Kyrie“

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Janowski mit Bruckner - 20./21. OKT 2018 - Dresdner Philharmonie
Anton Bruckner,
                       Fotographie aus dem Jahr 1868

mit einer in vier Tönen absteigenden Figur,              wirkt wie eine Bestätigung dieser Aussage.
einem Quartgang, der wie eine demutsvolle                Beachtlich ist freilich das breite emotionale
Geste erscheint und sich als Schlüsselmotiv              Spektrum, das Bruckner in der f-Moll-Messe
des gesamten Werks erweist, denn es                      auslotet, von tiefer, weltabgewandter Ver-
kehrt an Scharnierstellen mehrfach wieder, in            senkung bis zum ekstatischen Jubel. Auch
Originalgestalt oder, am Ende des „Dona                  die historischen Vorbilder, auf die er zurück-
nobis pacem“, auch gespiegelt, also in aufstei-          greift, sind denkbar vielfältig: Bruckner
gender Linie und positiver Wendung, nach                 zitiert Wendungen aus der Gregorianik,
oben, zum Himmel gerichtet. Dass Bruckners               oder er lässt, vor allem in den Fugen, seine
persönliche Zwiesprache mit Gott und seine               gediegene Schulung in der Kunst der Kontra-
Gebetshaltung unmittelbar in das Werk                    punktik erkennen. Ebenso auffallend sind die
eingeflossen sind, hat er selbst im Hinblick             Bezüge zu Ludwig van Beethoven und seiner
auf das Benedictus eingeräumt, das er am                 Missa solemnis. Das fängt mit der monu-
Weihnachtsfest 1867 nach „einer Stunde                   mentalen Architektur und der sinfonischen
inbrünstiger Andacht“ geschaffen haben                   Durcharbeitung an, setzt sich mit der steten
will und das ihm die vollständige Genesung               Einbindung der vier Solisten in die sechs
eingebracht habe: Der empfindsame,                       Sätze fort und offenbart sich besonders
verinnerlichte Charakter dieses Satzes mit               markant bei den Violinsoli im „Christe
seinen weitgespannten, beseligten Kantilenen             eleison“ des Kyrie oder dem „Et incarnatus

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est“ des Credo, die dem exponierten Einsatz           ANTON BRUCKNER
des Instruments in Beethovens Benedictus              * 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich
nachempfunden sind. Natürlich lässt auch              † 11. Oktober 1896 in Wien
Richard Wagner grüßen, in der chromatisch
grundierten Harmonik, den sequenzierten               M E S S E N R . 3 F- M O L L F Ü R S O L I ,
Motiven, den gewaltigen Steigerungskur-               CHOR UND ORCHESTER
ven und auch den durchaus theatralischen
Momenten namentlich im Credo, das einem               Entstehung
Rezensenten sogar das Gefühl einflößte,               14. September 1867 — 9. September 1868
„mitten in einer christlichen Wolfsschlucht“          Revisionen 1876, 1877, 1881 und 1890 — 93
angekommen zu sein. Und doch ist hier                 Uraufführung
schon vieles unverwechselbarer Bruckner –             16. Juni 1872 in der Augustinerkircher in Wien
die geheimnisvollen Tremoli etwa, die                 mit dem Wiener Singverein und dem Wiener
blockhafte Registrierung des Orchesters und           Opernorchester unter Leitung des Komponisten
vor allem die oft manische Repetition der             Zuletzt in den Konzerten der
Motivfloskeln.                                        Dresdner Philharmonie
Mit dieser kühnen Mixtur muss Bruckner                12. Januar 1997 unter Leitung von Jörg-Peter Weigle
seine Zeitgenossen jedoch zunächst überfor-           Besetzung
dert haben. Mehrfach setzte Johann Herbeck            Sopran, Alt, Tenor, Bass — vierstimmg gemischter
Ende 1868 und Anfang 1869 Proben für die              Chor — 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,
Uraufführung in Wien an, aber die Mitglieder          2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
der Hofmusikkapelle lehnten das Werk                  Spieldauer
entschieden ab, manche erschienen von vorn-           ca. 60 Minuten
herein nicht zu den Terminen – war die Messe
technisch zu schwierig für sie, zu lang oder
zu neuartig im Klang? Erst am 16. Juni 1872
konnte Bruckner sein kirchenmusikalisches               Wolfgang Stähr, geboren 1964 in Berlin,
Opus magnum herausbringen, in der Wiener                schreibt über Musik und Literatur für Tageszeitungen
Augustinerkirche, auf eigene Rechnung. Dass             (u.a. Neue Zürcher Zeitung), Rundfunkanstalten,
er selbst mit diesem Ergebnis noch nicht                die Festspiele in Salzburg, Luzern und Dresden,
zufrieden war und die Partitur danach mehr-             Orchester wie die Berliner und die Münchner
fach überarbeitete, ist ebenso bezeichnend              Philharmoniker, Schallplattengesellschaften und
für seinen Anspruch wie auch für seine labile           Opernhäuser; er verfasste mehrere Buchbeiträge
Persönlichkeit. Zur Messkomposition ist er              zur Bach- und Beethoven-Rezeption, über Haydn,
danach nicht mehr zurückgekehrt.                        Schubert, Bruckner und Mahler.

                                      Janowski mit Bruckner                                               9
DIE GESANGSTEXTE

                              TEXT DER LATEINISCHEN MESSE
                               mit deutscher Übersetzung

                                      Kyrie
                             Kyrie, eleison. Herr, erbarme dich.
                            Christe, eleison. Christe, erbarme dich.
                             Kyrie, eleison Herr, erbarme dich.

                                    Gloria
                     Gloria in excelsis Deo          Ehre sei Gott in der Höhe
                 et in terra pax hominibus           und Friede auf Erden den Menschen,
                           bonae voluntatis.         die guten Willens sind.
              Laudamus te, benedicimus te,           Wir loben dich, wir preisen dich,
               adoramus te,glorificamus te.          wir beten dich an, wir verherrlichen dich,

                       Gratias agimus tibi           wir sagen dir Dank
           propter magnum gloriam tuam.              ob deiner großen Herrlichkeit.
              Domine Deus, Rex coelestis,            Herr und Gott, König des Himmels,
                   Deus pater omnipotens.            Gott, allmächtiger Vater.
       Domine Fili unigenite, Jesu Christe.          Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn.
     Domine Deus, Agnus Dei, Filius patris.          Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.
                  Qui tollis peccata mundi,          Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,
                             miserere nobis.         erbarme dich unser.
                  Qui tollis peccata mundi,          Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,
           suscipe deprecationem nostram.            nimm unser Flehen gnädig auf.
             Qui sedes ad dexteram patris,           Der du sitzest zur Rechten des Vaters,
                             miserere nobis.         erbarme dich unser.

                  Quoniam tu solus sanctus,          Denn du allein bist der Heilige,
                           tu solus dominus,         du allein der Herr,
                          tu solus altissimus,       du allein der Höchste,
                                Jesu Christe.        Jesus Christus.
                         Cum sancto spiritu          Mit dem Heiligen Geiste
                 in gloria Dei patris. Amen.         in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen.

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DIE GESANGSTEXTE

                                    Credo
                   Credo in unum Deum,          Ich glaube an den einen Gott,
                   patrem omnipotentem,         den allmächtigen Vater,
                  factorem coeli et terrae,     Schöpfer des Himmels und der Erde,
     visibilium omnium et invisibilium.         aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
Et in unum dominum Jesum Christum,              Und an den einen Herrn Jesus Christus,
                   filium Dei unigenitum,       Gottes eingeborenen Sohn,
 et ex Patre natum ante omnia saecula.          aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
       Deum de Deo, lumen de lumine,            Gott von Gott, Licht vom Lichte,
               Deum verum de Deo vero,          wahrer Gott vom wahren Gott,
                     genitum, non factum,       gezeugt, nicht geschaffen,
                  consubstantialem patri:       eines Wesen mit dem Vater:
              per quem omnia facta sunt.        durch den alles geschaffen ist.
               Qui propter nos homines          Er ist für uns Menschen
             et propter nostram salutem         und um unseres Heiles Willen
                        descendit de coelis.    vom Himmel herabgestiegen.

                       Et incarnatus est        Und er hat Fleisch angenommen
                      de Spiritu Sancto         durch den Heiligen Geist
                     ex Mariae Virgine,         aus Maria, der Jungfrau
                     et homo factus est.        und Mensch geworden ist.
             Crucifixus etiam pro nobis         Gekreuzigt wurde er sogar für uns,
                      sub Pontio Pilato;        unter [der Regierung von] Pontius Pilatus
                  passus et sepultus est.       ist er gestorben und begraben worden.

                Et resurrexit tertia die,       Und ist auferstanden am dritten Tage,
                  secundum scripturas.          gemäß der Schrift.
                Et ascendit in coelum,          Er ist aufgefahren in den Himmel
              sedet ad dexteram Patris.         und sitzet zur Rechten des Vaters.
     Et iterum venturus est cum gloria,         Er wird wiederkommen mit Herrlichkeit,
             judicare vivos et mortuos,         Gericht zu halten über Lebende und Tote,

                                    Janowski mit Bruckner                                   11
DIE GESANGSTEXTE

                    cujus regni non erit finis.      und sein Reich wird kein Ende haben.
                    Et in Spiritum Sanctum,          Ich glaube an den Heiligen Geist,
                  Dominum et vivificantem:           den Herrn und Lebensspender:
             qui cum Patre filioque procedit.        der vom Vater und vom Sohne ausgeht.
                       Qui cum patre et filio        Der mit dem Vater und dem Sohne
            simul adoratur et conglorifcatur,        zugleich angebetet und verherrlicht wird,
               qui locutus est per Prophetas.        der gesprochen hat durch die Propheten.
              Et unam, sanctam, catholicam           Ich glaube an die eine, heilige, katholische
                    et apostolicam ecclesiam.        und apostolische Kirche.
                Confiteor unum baptismam             Ich bekenne eine Taufe
                in remissionem peccatorum            zur Vergebung der Sünden,
     et exspecto resurrectionem mortuorum,           und [ich] erwarte die Auferstehung der Toten
             et vitam venturi saeculi. Amen.         und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

                                    Sanctus
          Sanctus, sanctus, sanctus dominus          Heilig, heilig, heilig, Herr,
                              Deus Sabaoth.          Gott der Heerscharen.
                     Pleni sunt coeli et terra       Himmel und Erde sind erüllt von deiner
              gloria tua. Osanna in excelsis.        Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe.

                                Benedictus
                        Benedictus qui venit Hochgelobt sei der da kommt
                         in nomine Domini. im Namen des Herrn.
                          Osanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

                                Agnus Dei
       Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,          Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt,
                             miserere nobis.         erbarme dich unser.
       Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,          Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt,
                        dona nobis pacem.            gib uns Frieden.

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Orchester »medicanti«
                                                                     Sarah-Julia Klinnert Oboe
                                                                     Wolfgang Behrend Leitung

                                                                     Josef SUK
                                                                     Scherzo fantastique op. 25
                                                                     Bohuslav MARTINŮ
                                                                     Concerto für Oboe und
                                                                     Orchester
                                                                      MENDELSSOHN
                                                                     Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56
                                                                     »Schottische«

Sonntag,
4. November 2018
17 Uhr
Konzertsaal im Kulturpalast Dresden
In Kooperation mit den 20. Tschechisch-Deutschen Kulturtagen Dresden 2018

Tickets für 20 € / 15 € zzgl. VVK-Gebühren
bzw. ermäßigt 15 € / 10 € zzgl. VVK-Gebühren

                                                   ... u. a. hier im Kulturpalast Dresden und an der Abendkasse

Veranstalter: medicanti e.V. (www.medicanti.de) in Kooperation mit den Tschechisch- Deutschen Kulturtagen 2018 (www.tdkt.info) und der Euroregion Elbe/Labe
MAREK JANOWSKI war von 2002 bis 2015                 Marek Janowskis künstlerischer Weg über
Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des           Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg als
Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB).            GMD nach Freiburg i. Br. und Dortmund.
Zuvor und teilweise parallel amtierte er u.a.        Es gibt zwischen der Metropolitan Opera
als Chefdirigent des Orchestre de la Suisse          New York und der Bayerischen Staatsoper
Romande (2005–2012), des Orchestre Phil-             München, zwischen San Francisco, Hamburg,
harmonique de Monte-Carlo (2000–2005)                Wien und Paris kein Opernhaus von Weltruf,
und des Orchestre Philharmonique de Radio            an dem er seit den späten 1970er Jahren
France (1984–2000), das er zum Spitzen-              nicht regelmäßig zu Gast war.
orchester Frankreichs entwickelte. Außerdem          Im Konzertbetrieb, auf den er sich seit den
war er mehrere Jahre Chef am Pult des                späten 1990er Jahren konzentriert, führt er
Gürzenich-Orchesters in Köln (1986–1990)             die große deutsche Dirigententradition
und der Dresdner Philharmonie (2001–                 fort. Weltweit gilt er als herausragender Beet-
2003), zu der mit der Saison 2019/2020 als           hoven-, Schumann-, Brahms-, Bruckner-
Chefdirigent zurückkehren wird.                      und Strauss-Dirigent, aber auch als Fach-
1939 geboren in Warschau, aufgewachsen               mann für das französische Repertoire. Sein
und ausgebildet in Deutschland, führte               Abschied von der Oper war indes nur ein

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institutioneller, kein musikalischer – so zählt     seit über 35 Jahren dazu bei, die besonderen
Marek Janowski heute mehr denn je zu den            Fähigkeiten Marek Janowskis als Dirigent
kundigsten Dirigenten für die Musik Richard         international bekannt zu machen.
Wagners. Mit dem Rundfunk-Sinfonie-                 2016 und 2017 kehrte Marek Janowski
orchester Berlin, dem Rundfunkchor Berlin           doch noch einmal in ein Opernhaus zurück
und einer Phalanx von internationalen               und leitete den „Ring“ bei den Bayreuther
Solisten realisierte er zwischen 2010 und           Festspielen. Außerdem wurde er für die Jahre
2013 in der Berliner Philharmonie die zehn          2014 bis 2017 vom NHK Symphony (dem
Opern und Musikdramen des Bayreuther                bedeutendsten Orchester Japans) eingeladen,
Kanons in konzertanten Aufführungen.                in Tokio Wagners „Ring“-Tetralogie konzer-
Sämtliche Konzerte wurden in Kooperation            tant zu dirigieren. Mit diesem Orchester wird
mit Deutschlandradio von Pentatone auf              er auch im Frühjahr 2020 Wagners „Tristan
SACD veröffentlicht.                                und Isolde“ und 2021 dessen „Parsifal“
Mehr als 50 zumeist mit internationalen             aufführen.
Preisen ausgezeichnete Schallplatten –
darunter mehrere Operngesamtaufnahmen
und komplette sinfonische Zyklen – tragen

                                        Janowski mit Bruckner                                  15
Chrysotemis und Marschallin
                                                               (Strauss „Elektra“, „Der Rosen-
                                                               kavalier“), Rusalka (Dvorák),
                                                               Elisabetta (Verdi „Don Carlo“),
                                                               Elsa (Wagner „Lohengrin“),
                                                               Sieglinde (Wagner „Walküre“),
                                                               Ariadne (Strauss „Ariadne auf
                                                               Naxos“) und Senta (Wagner
                                                               „Der fliegende Holländer“).
                                                               Hinzu kommen Aufführungen
                                                               im konzertanten Bereich, u. a.
CAMILLA NYLUND, in Vaasa (Finnland) geboren,    Beethovens  9. Sinfonie, Henzes „Das Floß
studierte zunächst bei Eva Illes, später in     der Medusa“ und Korngolds „Die tote Stadt“.
der Opern- und Liedklasse im Mozarteum in Sie gastierte an den Staatsopern von Wien,
Salzburg. Für ihre ausgezeichneten Leistungen Hamburg, Berlin, Dresden und München, an
wurde ihr im Dezember 1995 von der              den Opern- und Konzerthäusern von Zürich,
Internationalen Stiftung Mozarteum die          Köln, Tokyo, San Francisco, Amsterdam,
Lilli-Lehmann-Medaille verliehen.               London, Barcelona Chicago und Lyon, an
Nach einem Festengagement in Hannover           der Mailänder Scala sowie bei den Bayreuther
gehörte Camilla Nylund in den Spielzeiten       und Salzburger Festspielen. Zu den Dirigen-
1999/2000 und 2001/02 zum Ensemble der          ten, mit denen sie zusammenarbeitete, zählen
Semperoper Dresden. Neben ihren Dresdner Daniel Barenboim, Nicolaus Harnoncourt,
Verpflichtungen wurde sie mehr und mehr         Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Andris
zu einem begehrten Gast an den wichtigsten Nelsons, Fabio Luisi, Ingo Metzmacher, Yakov
Opernhäusern und hat sich in den vergange- Kreizberg und Ricardo Muti.
nen Jahren ein umfangreiches Repertoire
erarbeitet. Dazu zählen unter anderem
folgende Partien: Gräfin (Strauss „Capriccio“), CHRISTA MAYER wurde in Sulzbach-Rosenberg
Eva (Wagner „Die Meistersinger von              geboren und studierte Gesang an der Bayeri-
Nürnberg“), Tatjana (Tschaikowski „Eugen        schen Singakademie und an der Hochschule
Onegin“), Leonore (Beethoven „Fidelio“),        für Musik und Theater München. Im Jahr
Salome in Richard Strauss‘ gleichnamiger        2000 war sie Preisträgerin beim Internationalen
Oper, Elisabeth (Wagner „Tannhäuser),           Robert Schumann Wettbewerb Zwickau,
Arabella (Strauss), Euryanthe (Weber),          beim Internationalen Wettbewerb der ARD
Emma (Mussorgski „Chowanschtschina“),           München und erhielt den Bayerischen Staats-

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Holstein Musikfestival, bei der Schubertiade
                                               Schwarzenberg und beim Lucerne Festival
                                               zu erleben. 2007 sang Christa Mayer in der
                                               La Fura dels Baus-„Ring“-Produktion des
                                               neuen Opernhauses in Valencia unter der
                                               Leitung von Zubin Mehta. Im Sommer 2008
                                               debütierte sie als Erda und Waltraute unter
                                               Christian Thielemann bei den Bayreuther
                                               Festspielen und ist seit 2012 als Mary in
                                               „Der fliegende Holländer“ und seit 2015 als
                                               Brangäne in „Tristan und Isolde“ zu erleben.
förderpreis. Seit 2001 ist Christa Mayer Mit- Auf dem Konzertpodium arbeitet sie
glied im Ensemble der Semperoper Dresden       zusammen mit Fabio Luisi, Riccardo Chailly,
und singt dort Partien wie Erda, Fricka und    Marek Janowski, Jonathan Nott, Simone
Waltraute im „Ring“, Magdalene („Die Meis- Young, Jaap van Zweden und Ingo Metzma-
tersinger von Nürnberg“), Brangäne („Tristan cher. In Konzerten der Staatskapelle Dresden
und Isolde“), Gaea („Daphne“), Marcellina      war Christa Mayer bisher unter der Leitung
(„Le nozze di Figaro“), Mrs. Quickly           von Sir Colin Davis, Herbert Blomstedt,
(„Falstaff“), Suzuki („Madama Butterfly“),     Sir Charles Mackerras und Zubin Mehta zu
Didone („Les Troyens“), Auntie („Peter         hören. Unter der Leitung von Christian
Grimes“), Herodias („Salome“) und Gräfin       Thielemann sang sie im Weihnachtsoratorium
Geschwitz („Lulu“). Im Bereich der Barock- in der Dresdner Frauenkirche sowie im
oper interpretierte sie die Rolle der Ottavia  Requiem von Mozart und der Missa solemnis
in Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ von Beethoven. Zukünftige Projekte umfassen
sowie die Händel-Partien Cornelia („Giulio eine Neuproduktion von „Nabucco“ an der
Cesare“), Bradamante („Alcina“) und Orlando Semperoper, Konzerte in Florenz und
(„Orlando“). 2005 wurde ihr der Christel-      Warschau mit Sinfonien von Mahler,
Goltz-Preis der Stiftung zur Förderung der     Gastspiele an der Staatsoper München, in
Semperoper verliehen. Gastspiele führen        Abu Dhabi als Fricka in „Die Walküre“ und
Christa Mayer an die Opernhäuser in Ham- als Magdalene in „Die Meistersinger von
burg, Düsseldorf, Berlin, München, Venedig, Nürnberg“ in einer Neuproduktion bei den
Florenz, Bilbao, Barcelona, Sevilla und Tokyo. Salzburger Osterfestspielen 2019. Bei der
In Konzerten war sie in Amsterdam,             Dresdner Philharmonie sang Christa Mayer
Aix-en-Provence, Wien, Madrid, Lissabon,       zuletzt 2012 im Te Deum von Anton Bruckner
Dallas, beim Rheingau und Schleswig-           unter Leitung von Sebastian Weigle.

                                      Janowski mit Bruckner                              17
Der österreichische                                                       Nachhaltige Aufmerk-
Tenor BERNHARD                                                            samkeit erlangten seine
BERCHTOLD studierte                                                       Schubert-Liederabende
am Mozarteum in                                                           beim Klavierfestival
Salzburg bei Horiana                                                      Ruhr. „Winterreise“,
Branisteanu und be-                                                       „Schwanengesang“ und
suchte die Liedklasse                                                     „Die schöne Müllerin“
von Hartmut Höll. Von 2003 bis 2011 war              wurden von WDR und ORF übertragen
er Ensemblemitglied am Badischen Staats-             und erschienen auf CD; den letztgenannten
theater Karlsruhe, wo er ein umfassendes             Zyklus sang er auch bei der Schubertiade in
Repertoire aufbauen und pflegen konnte.              Schwarzenberg.
2013 debütierte er als Luzio in Wagners
„Liebesverbot“ bei den Bayreuther Festspielen.
Weitere Engagements führten ihn u.a. an die          Als einer der international gefragtesten
Staatsoper Budapest, Semperoper Dresden,             Sänger seines Fachs ist der österreichische
Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf,                   Bass GÜNTHER GROISSBÖCK regelmäßiger Gast
Staatsoper Hamburg, Opéra Lyon, Mailänder            an den bedeutendsten Opernhäusern der
Scala, Bayerische Staatsoper München, Teatro         Welt wie der Metropolitan Opera New York,
San Carlo Neapel und zu den Salzburger               der Mailänder Scala, der Opéra National de
Oster- und Sommerfestspielen. Dabei arbei-           Paris, der Bayerischen Staatsoper München,
tete er mit Dirigenten wie Semyon Bychkov,           der Wiener Staatsoper, der Staatsoper
Nikolaus Harnoncourt, Marek Janowski, Ton            Unter den Linden und der Deutschen
Koopman, Simon Rattle, Helmuth Rilling               Oper Berlin, sowie bei den Salzburger und
und Masaaki Suzuki zusammen.                         Bayreuther Festspielen. Er übernahm Rollen
Bernhard Berchtold wird als Lied- und                wie Gurnemanz, König Heinrich, Landgraf
Oratorien-Interpret gleichermaßen geschätzt.         Hermann, König Marke, Boris Godunow,
Als Evangelist in Bachs Oratorien ist er             Sarastro, Fasolt und Hunding. Mit der Partie
demnächst in Budapest, Mailand, München              des Ochs auf Lerchenau debütierte Günther
und Wien sowie auf den Opernbühnen                   Groissböck bei den Salzburger Festspielen
von Düsseldorf, Erfurt, Lyon, Muskat und             und war im vergangenen Frühjahr an der
Neapel zu hören.                                     Metropolitan Opera New York zu Gast.
                                                     Auch im Konzertbereich ist er international

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Groissböck erhielt seine Gesangsausbildung
                                                   an der Universität für Musik und darstel-
                                                   lende Kunst in Wien bei Robert Holl sowie
                                                   später bei José van Dam.

                                                   Wenn große Orchester im In- und Ausland
tätig und tritt, u. a. bei der Accademia           ein Werk mit Chorbeteiligung planen, steht
Nazionale Santa Cecilia, im Concertgebouw          der MDR-RUNDFUNKCHOR auf der Wunschliste
Amsterdam, im Gewandhaus Leipzig, in der           ganz oben. Der größte und traditionsreichste
Philharmonie Berlin und in München, im             Chor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Musikverein und Konzerthaus Wien, in der           gilt unter Experten als einer der besten.
Carnegie Hall und der Boston Symphony              Dirigenten wie Herbert von Karajan, Kurt
Hall auf.                                          Masur, Colin Davis, Claudio Abbado, Simon
Neben seiner umfassenden Opern- und                Rattle, Neville Marriner, Seiji Ozawa, Lorin
Konzerttätigkeit, widmet er sich auch dem          Maazel, Bernard Haitink, Riccardo Muti,
Liedgesang. Seine mit Gerold Huber ein-            Georges Prêtre oder Roger Norrington haben
gespielten Schubert-Doppel CDs „Winter-            dem MDR-Rundfunkchor ihre Reverenz
reise“ und „Schwanengesang“ sowie sein             erwiesen. Regelmäßig konzertieren die
neues Album „Herz-Tod“ sind bei DECCA              Sängerinnen und Sänger natürlich auch
erschienen.                                        mit dem MDR-Sinfonieorchester. Dass das
Zu den wichtigsten aktuellen Engagements           Ensemble nicht nur exzellenter Partner der
zählen unter anderem Einladungen an die            bedeutendsten Orchester ist, beweist es mit
New Yorker Metropolitan Opera als Fasolt,          viel beachteten A-cappella-Interpretationen.
Hunding, König Marke und Filippo II, an            Weltliche und geistliche Musik, Ensemble-
das Royal Opera House Covent Garden als            gesang sowie Chorsinfonik gehören gleicher-
Fasolt, an die Bayerische Staatsoper als Kezal     maßen zum Repertoire, das beinahe ein
und Rocco sowie zu den Bayreuther Fest-            Jahrtausend Musikgeschichte umspannt.
spielen 2018 als Gurnemanz. 2020 wird er in        Als Spezialensemble für zeitgenössische
Bayreuth in der neuen Produktion des               Musik haben sich die 73 Choristen durch
„Ring des Nibelungen“ erstmals den Wotan           zahlreiche Ur- und Erstaufführungen einen
verkörpern.                                        Namen gemacht.

                                       Janowski mit Bruckner                                 19
Mit Beginn der Spielzeit 2015/2016 über-           Risto Joost im Januar 2018 den Diapason
nahm der estnische Dirigent Risto Joost            d’Or. Über die Europäische Rundfunkunion
die künstlerische Leitung des MDR-Rund-            wie auch auf Tourneen und Gastspielen
funkchors. Durch innovative A-cappella-            weltweit zu hören, fungiert der 2013 mit dem
Programme und die Aufführung chorsinfo-            Europäischen Kulturpreis ausgezeichnete
nischer Werke prägt er auf besondere Weise         MDR-Rundfunkchor erfolgreich als musika-
das musikalische Profil des Chores. Unter          lischer Botschafter Mitteldeutschlands.
seinen Vorgängern finden sich Namen wie
Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle und Gert
Frischmuth. In den 15 Jahren seines Wirkens        PHILIPP AHMANN war von 2008 bis 2018
festigte von 1998 an Howard Arman, der             Chefdirigent des NDR Chores in Hamburg.
auch das überaus erfolgreiche Format der           Unter seiner Leitung wurde eine eigene
Nachtgesänge entwickelte, den Ruf des              Abonnementreihe des Chores gegründet, die
anerkannten Spitzenensembles. Ihm folgte           sich erfolgreich im Hamburger Musikleben
2013 Philipp Ahmann, der bis 2016 als              etablieren konnte. Die CD-Einspielungen
Erster Gastdirigent tätig war und weiterhin        mit dem NDR Chor – unter ihnen Auf-
regelmäßig mit dem Chor arbeitet.                  nahmen mit Werken von Tschaikowsky,
Nahezu 200 Schallplatten und CDs – viele           Gubaidulina und französischer Chormusik –
davon preisgekrönt – hat das Ensemble in           erhielten von der Kritik großes Lob.
seiner 70-jährigen Geschichte aufgenommen.         Neben der Erarbeitung der A-cappella-
So erhielten die Sängerinnen und Sänger für        Literatur aller Epochen hat Philipp Ahmann
die Einspielung von Max Regers Motetten            sich auch einen Namen mit Interpretationen
op. 110 den International Classical Music          oratorischer Werke vom Barock bis zur
Award 2017 und für die Aufnahme von                Moderne gemacht. Dabei arbeitete er
Rachmaninows „Vesper“ unter Leitung von            mit Orchestern der Alten Musik wie der

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Akademie für Alte Musik Berlin, B’Rock,
Bell’arte Salzburg, Concerto con Anima,
Concerto Köln, Le Concert Lorrain und
dem Elbipolis Barockorchester Hamburg
und Spezialensembles der Neuen Musik wie
dem Raschèr Saxophone Quartet und dem
Ensemble Resonanz sowie dem Fabergé-
Quintett, dem Gürzenich-Orchester Köln,
dem MDR-Sinfonieorchester und der NDR
Radiophilharmonie zusammen. Produktionen
mit der NDR Bigband und NDR Brass, so-
wie die Leitung des NDR Mitsingprojektes
„SINGING!“ mit über 600 Sängerinnen und          Durch zahlreiche Einstudierungen für
Sängern unterstreichen seine Vielseitigkeit.     renommierte Dirigenten, unter Ihnen Gerd
Philipp Ahmann war zu Gast bei renommier-        Albrecht, Semyon Bychkov, Christoph von
ten Festivals wie dem Rheingau Musik-            Dohnányi, Peter Eötvös, Christoph Eschen-
festival, dem Schleswig-Holstein-Musik-          bach, Thomas Hengelbrock, Heinz Holliger,
festival, den Festspielen Mecklenburg-           Marek Janowski, Wladimir Jurowski, Andrew
Vorpommern und den Händel-Festspielen            Manze, Kent Nagano, Andrés Orozco-
in Göttingen.                                    Estrada, Jukka-Pekka Saraste, Christian
Philipp Ahmann wurde 1974 geboren. Er            Thielemann und Lothar Zagrosek, hat sich
studierte in Köln Dirigieren bei Marcus          Philipp Ahmann auch einen hervorragenden
Creed und erhielt weitere Impulse durch die      Ruf als kompetenter Partner für chor-
Arbeit mit Peter Neumann, Frieder Bernius        sinfonische Werke bis hin zur Opernliteratur
und Robin Gritton.                               der verschiedensten Stilepochen erworben.
Im Jahr 2005 begann er seine Arbeit bei          In der Spielzeit 2018-19 ist er zu Gast beim
Rundfunkchören. Seither war er zu Gast           Berliner Rundfunkchor, dem MDR-Rund-
beim SWR Vokalensemble Stuttgart, beim           funkchor und dem SWR Vokalensemble.
WDR Rundfunkchor Köln sowie beim                 Darüber hinaus wird er im Rahmen der
Rundfunkchor Berlin. Mit dem MDR-                Abonnementreihe des WDR Rundfunkchores
Rundfunkchor verbindet ihn seit 2010 eine        ein A-cappella-Programm dirigieren, mit
intensive Partnerschaft. 2013 ernannte ihn       dem Chor des Niederländischen Rundfunks
der Chor, mit dem er nach wie vor regel-         „Groot Omroepkoor“ im Concertgebouw
mäßig zusammenarbeitet, für drei Jahre zum       Amsterdam gastieren sowie an der National-
1. Gastdirigenten. Auch die CD-Einspielun-       oper von Chile in Santiago mit einer
gen mit dem MDR-Rundfunkchor stießen             Opernproduktion von Händels „Rodelinda“
bei der Kritik auf große Zustimmung.             debütieren.

                                     Janowski mit Bruckner                                 21
Die DRESDNER PHILHARMONIE blickt als                  1972 und seit 1994 Ehrendirigent, zählen
Orchester der Landeshauptstadt Dresden auf            zu seinen Vorgängern u. a. Paul van Kempen
eine 150-jährige Tradition zurück. Seit 1870,         (1934–1942), Carl Schuricht (1942–1944),
als Dresden den ersten großen Konzertsaal             Heinz Bongartz (1947–1964), Herbert Kegel
erhielt, sind ihre Sinfoniekonzerte ein fester        (1977–1985), Marek Janowski (2000–2004)
Bestandteil des städtischen Konzertlebens.            und Rafael Frühbeck de Burgos (2004–2011).
Bis heute ist die Dresdner Philharmonie               Heinz Bongartz, Wilhelm Kempff, Rudolf
ein Konzertorchester mit regelmäßigen                 Mauersberger und Elly Ney wurden zu Eh-
Ausflügen zur konzertanten Oper und zum               renmitgliedern der Dresdner Philharmonie
Oratorium. Ihre Heimstätte ist der im April           ernannt.
2017 eröffnete hochmoderne Konzertsaal                Im romantischen Repertoire hat sich das
im Kulturpalast im Herzen der Altstadt.               Orchester einen ganz eigenen „Dresdner
Chefdirigent der Dresdner Philharmonie ist            Klang“ bewahrt. Darüber hinaus zeichnet es
seit 2011 Michael Sanderling. Neben Kurt              sich durch eine klangliche und stilistische
Masur, Chefdirigent in den Jahren 1967–               Flexibilität sowohl für die Musik des Barock

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und der Wiener Klassik als auch für moderne      die jüngsten Konzertbesucher an die Welt
Werke aus. Stets standen auch bedeutende         der klassischen Musik herangeführt. Den
Komponisten als Dirigenten am Pult der           musikalischen Spitzennachwuchs fördert
Dresdner Philharmonie, von Brahms, Tschai-       das Orchester in der Kurt Masur Akademie,
kowski, Dvořák über Strauss bis zu Pende-        die in der vergangenen Saison ihren ersten
recki und Holliger.                              Jahrgang aufgenommen hat.
Bis heute spielen Uraufführungen eine wich-      Von ihrem breiten Spektrum zeugt auch die
tige Rolle in den Programmen des Orches-         seit 1937 gewachsene Diskographie der Phil-
ters. Gastspiele in den bedeutenden Konzert-     harmonie. Ein neuer CD-Zyklus unter der
sälen weltweit zeugen vom hohen Ansehen,         Leitung von Michael Sanderling, der beim
das die Dresdner Philharmonie in der             Label Sony Classical erscheint, widmet sich
Klassikwelt genießt. Hochkarätig besetzte        sämtlichen Sinfonien von Dmitri Schostako-
Bildungs- und Familienformate ergänzen das       witsch und Ludwig van Beethoven.
Angebot für junge Menschen; mit Proben-
besuchen und Schulkonzerten werden bereits

                                     Janowski mit Bruckner                                23
Die Dresdner Philharmonie
                                        im heutigen Konzert

           1. VIOLINEN                              BRATSCHEN                                         FLÖTEN
             Heike Janicke KV                   Hanno Felthaus KV                             Karin Hofmann KV
     Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV              Matan Gilitchensky                           Birgit Bromberger KV
             Heike Janicke KV                    Beate Müller KV
              Dalia Richter KV                 Steffen Neumann KV                                     OBOEN
           Julia Suslov-Wegelin                  Heiko Mürbe KV                           Undine Röhner-Stolle KM
                Anna Zeller                  Hans-Burkart Henschke KV                       Prof. Guido Titze KV
       Christoph Lindemann KV                  Andreas Kuhlmann KV
              Ute Kelemen KV                      Tilman Baubkus                              KLARINETTEN
              Antje Becker KV                      Mikhail Balan                            Prof. Fabian Dirr KV
            Johannes Groth KV                     Carolin Krüger                            Dittmar Trebeljahr KV
       Annegret Teichmann KM                       Björn Sperling
               Thomas Otto                         Floris Faber**                                 FAG OT T E
             Theresia Hänzsche                                                                 Daniel Bäz KM
           Deborah Jungnickel                      VIOLONCELLI                                 Michael Lang KV
                Xianbo Wen                  Prof. Matthias Bräutigam KV
             Elisabeth Marasch                    Victor Meister KV                                   HÖRNER
               Kaewon Ma***                          Olga Guliei                                Margherita Lulli
                                                 Petra Willmann KV                             Johannes Max KV
           2. VIOLINEN                          Rainer Promnitz KV
         Markus Gundermann                 Karl-Bernhard von Stumpff KV                         TROMPETEN
            Barbara Seifert*                    Clemens Krieger KV                            Csaba Kelemen
              Denise Nittel                      Alexander Will KM                        Nikolaus von Tippelskirch
        Reinhard Lohmann KV                      Bruno Borralhinho
            Viola Marzin KV                     Sofia von Freydorf**                            POSAUNEN
          Steffen Gaitzsch KV                                                                 Matthias Franz KM
      Dr. phil. Matthias Bettin KV                KONTRABÄSSE                                 Dietmar Pester KV
           Andreas Hoene KV                   Prof. Benedikt Hübner KM                         Peter Conrad KV
          Andrea Dittrich KV                     Tobias Glöckler KV
       Constanze Sandmann KV                       Thilo Ermold KV                     PAU K E | S C H L A GW E R K
       Christiane Liskowsky KM                 Donatus Bergemann KV                             Stefan Kittlaus
             Ayaka Omura                         Matthias Bohrig KV                             Oliver Mills KM
             Eunsil Kang**                          Ilie Cozmaţchi                              Gido Maier KV
            Hyunjee Chun***                         Jeongwook Lee                               Stefan Köcher*
                                                     Franziska Rau

                         KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Akademie · *** Substitut

24                                             20. / 21.OKT 2018, Kulturpalast
© Marco Borggreve
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 mit einem Gutschein der
 Dresdner Philharmonie
Wählen Sie aus einem vielfältigen Konzertangebot und
     überraschen Sie mit erstklassigem Klang!

             Geschenkgutscheine können in beliebigem Wert vor Ort in unserem Ticket-
              service oder direkt in unserem Webshop erworben werden. Sie gelten für
               Veranstaltungen der Dresdner Philharmonie, sind 3 Jahre gültig und im
                Webshop, Ticketservice oder an der Abendkasse einlösbar.

                   dresdnerphilharmonie.de
#9
19075874362
              BEETHOVEN
              SYMPHONY NO. 9
              & SHOSTAKOVICH
              SYMPHONY NO. 13

              DRESDNER
              PHILHARMONIE
              MICHAEL
              SANDERLING

                                #9
                                13
                                                 13
                                     Für Abonnenten zum
                                     Vorzugspreis!
                                                                          Beethoven:
                                                                          Sinfonie Nr. 9 d-Moll
                                                                          Schostakowitsch:
                                                                          Sinfonie Nr. 13 b-Moll
                                                                          „Babi Jar“
          BEETHOVEN &
          SCHOSTAKOWITSCH                                                 Michael Sanderling | Dirigent
                                                                          Dresdner Philharmonie
          DER ZYKLUS SÄMTLICHER SINFONIEN
          MIT DER DRESDNER PHILHARMONIE UND
          MICHAEL SANDERLING

          Beethovens Neunte mit Schostakowitschs „Babi Jar“ zu konfrontieren,
          Menschenliebe und Massaker: Auf dieses Wagnis haben sich Chef-
          dirigent Michael Sanderling und die Dresdner Philharmonie mit ihrer
          neuesten CD eingelassen. Diese ist bereits die fünfte Neuerscheinung
          der Gesamteinspielung aller Sinfonien beider Meister.

          dresdnerphilharmonie.de
UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN (AUSWAHL)

26. OKT 2018, FR, 19.30 UHR                             10. NOV 2018, SA, 19.30 UHR
27. OKT 2018, SO, 19.30 UHR                             KULTURPALAST
KULTURPALAST                                            M U S I K U N D L I T E R AT U R
Mozart – Klavierkonzert                                 Zwischen Krieg und Frieden
Mozart: Konzert für Klavier und Orchester F-Dur KV 459 1618 – 1918 – 2018
Schönberg: „Pelleas und Melisande“                     Musik von Pierre de la Rue, Michael Praetorius,
Robert Trevino | Dirigent                              Heinrich Schütz, Marco Giuseppe Peranda, Edward Elgar,
Elena Bashkirova | Klavier                             Leoš Janáček, Arnold Schönberg, Maurice Ravel, Arvo Pärt
Dresdner Philharmonie                                  und Annette Schlünz (Uraufführung)
                                                        Texte von Andreas Gryphius, Paul Gerhardt, Ricarda Huch,
                                                        Erich Mühsam, Erich Kästner und Kurt Tucholsky
3. NOV 2018, SA, 20.00 UHR                              Martina Gedeck | Lesung
FRAUENKIRCHE
                                                        Norbert Schuster | Leitung
Melancholie                                             Ensemble Amarcord und Gäste
Händel: Arien aus „Agrippina“, „Rodelinda“,             Philharmonischer Chor Dresden
„Julio Cesare“                                          Cappella Sagittariana Dresden
Barber: Adagio for Strings
Haydn: Sinfonie Nr. 44 e-Moll „Trauer“
Bejun Mehta | Dirigent und Countertenor
                                                        11. NOV 2018, SO, 18.00 UHR
                                                        KULTURPALAST
Dresdner Philharmonie
                                                        M U S I K U N D L I T E R AT U R
                                                        Musik und Literatur aus Israel
8. NOV 2018, DO, 19.00 UHR                              Benyoëtz: Aphorismen
KULTURPALAST                                            Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und
G E D E N KV E R A N S TA LT U N G                      Orchester d-Moll
Violinen der Hoffnung                                   Avni: „Pas de deux“ für Violine und Streicher,
80 Jahre nach der Pogromnacht vom                       Fassung mit Streichorchester (Uraufführung)
9. November 1938                                        Avni: „Summer Strings“ — Streichquartett Nr. 1,
Musik für Violinen                                      Fassung für Streichorchester (Deutsche Erstaufführung)
gespielt auf Instrumenten, die den Holocaust            J. S. Bach: Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso
überlebten                                              continuo d-Moll BWV 1043
Bloch: „Vidui“ und „Nigun“ aus „Baal Shem –             Wolfgang Hentrich | Violine und Leitung
Drei chassidische Stimmungen“                           Elazar Benyoëtz | Lesung
Ravel: „Kaddish“ aus „Zwei hebräische Melodien“         Kolja Lessing | Violine
Mahler: Adagio aus der Sinfonie Nr. 9 D-Dur             Philharmonisches Kammerorchester Dresden

Michael Sanderling | Dirigent
Raphael Walfisch | Violoncello
Dresdner Philharmonie                                     TICKETSERVICE IM KULTURPALAST
                                                           Telefon 0351 4 866 866
Das ausführliche Konzert- und Abonnementangebot            ticket@dresdnerphilharmonie.de
der Saison 2018/2019 finden Sie in unserem Saisonbuch      www.dresdnerphilharmonie.de
(erhältlich beim Ticketservice im Kulturpalast) sowie       www.kulturpalast-dresden.de
online unter dresdnerphilharmonie.de.
Orchester der
                                   Landeshauptstadt
                                           Dresden

IMPRESSUM

DRESDNER PHILHARMONIE
Schloßstraße 2
01067 Dresden
                                                         MUSIKBIBLIOTHEK
Telefon 0351 4 866 282
                                                         Die Musikabteilung der Zentralbibliothek
dresdnerphilharmonie.de
                                                         (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen
                                                          der Philharmonie für Sie in einem speziellen
CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling
                                                          Regal Partituren, Bücher und CDs bereit.
EHRENDIRIGENT: Kurt Masur †
INTENDANTIN: Frauke Roth

TEXT: Wolfgang Stähr
Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft;
Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autoren.
REDAKTION: Jens Schubbe

GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer
DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

BILDNACHWEIS
reproduziert nach: Joseph Haydn. Sein Leben in zeitgenössischen Bildern.
Kassel, Basel, Paris, London 1966: S. 3, 4
Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde Wien: S. 8
Markenfotografie: S. 14, 23
AnnaS: S. 16
Matthias Creutziger: S. 17
Studio RP Salzburg: S. 18
Gerhard Ringhofer: S. 19
Günter Adamek: S. 20
danny wandelt photographer: S. 21

Preis: 2,50 €

Änderungen vorbehalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art
während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.
MAREK JANOWSKI
                                                   IM KULTURPALAST

                             8. MRZ 2019, FR, 19.30 UHR
                            10. MRZ 2019, SO, 18.00 UHR

                                      OPER KONZERTANT

              Cavalleria rusticana
                             Puccini: „Il tabarro“
                        Mascagni: „Cavalleria rusticana“
                         Marek Janowski | Dirigent
             Melody Moore, Brian Jagde, Lester Lynch u. a. | Solisten      © Markenfotografie

                           MDR Rundfunkchor
                          Dresdner Philharmonie

10% Ermäßigung
         auf den Normalpreis
erhalten Sie für diese Konzerte
         beim Ticketservice und
Webshop mit dem Aktionscode:
                   Il tabarro
         (begrenztes Kontingent,
         max. 2 Tickets pro Person)              dresdnerphilharmonie.de
Motiv: © Jens-Christian Wittig

                                 Ticketservice im Kulturpalast
                                 Montag bis Freitag 10 —19 Uhr
                                 Samstag 9 —14 Uhr
                                 +49 351 4 866 866
                                 ticket@dresdnerphilharmonie.de

                                 dresdnerphilharmonie.de
                                 kulturpalast-dresden.de
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