KOMPETENZOFFENSIVE BAD BERLEBURG DIGITAL - (KOBOLD) BERICHTE DES NEGZ

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BERICHTE DES NEGZ     NR. 14

KOMPETENZOFFENSIVE
BAD BERLEBURG DIGITAL
(KOBoLD)

Frederike Oschinsky
Aida Stelter
Constantin Kaping
Björn Niehaves
Für einen modernen Staat

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum
vernetzt Experten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft
und Wirtschaft und ist die zentrale, unabhängige
Plattform für Staatsmodernisierung und Verwaltungs-
transformation in Deutschland.

Herausgegeben und gefördert vom
Nationalen E-Government Kompetenzzentrum e. V.
Berlin 2021

2             Berichte des NEGZ
INHALT

       Zusammenfassende Empfehlungen                                                  4

1.     Einleitung                                                                     5
       1.1     Digitalisierung des öffentlichen Sektors                                5
       1.2     Veränderte Arbeits- und Organisationsweisen des öffentlichen Sektors    5

2.     Wissenschaftlicher und praktischer Hintergrund                                 6
       2.1     Status Quo Bias                                                         6
       2.2     Status Quo Bias im öffentlichen Sektor                                  7
       2.3     Die Studie                                                              8

3.     Ergebnisse der Studie                                                          11
       3.1     Lösung des Tätigkeitsszenarios                                          12
       3.2     Digitale Kompetenzen                                                    12

4. Handlungsempfehlungen	                                                             13

5.     Zusammenfassung	                                                               14
       Literatur                                                                      15
       Über die Autorinnen und Autoren                                                17
       Impressum                                                                      18

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                            3
ZUSAMMENFASSENDE
EMPFEHLUNGEN

Öffentliche Verwaltungen sind besonders zu          Arbeitsräumen kommen die Mitarbeiterinnen
Zeiten der Corona-Pandemie vom digitalen            und Mitarbeiter dauerhaft mit dem Thema in Be-
Wandel betroffen. Sowohl durch die sich immer-      rührung und können sich hiermit eine positive
zu verändernden gesetzlichen Regelungen als         Einstellung gegenüber einer neuen Technologie
auch durch die wachsenden Anforderungen der         schaffen. Die Vorteile ­müssen auch für Bürge-
Bürgerinnen und Bürger an öffentliche Verwal-       rinnen und Bürger deutlich und sichtbar ge-
tungen ist die Arbeit mit neuen Technologien        macht werden. Von dem ­Ergebnis der Arbeit
von großer Bedeutung. Nur durch die Techno-         öffentlicher Verwaltungen profitieren Bürgerin-
logieakzeptanz seitens der Mitarbeiterinnen         nen und Bürger. Je deutlicher und ­verstärkt der
und Mitarbeiter gelingt es, die Vorteile der        Mehrwert für die Gesellschaft aufgezeigt wird,
­Digitalisierung umfassend zu nutzen (Ogonek        desto positiver und ­engagierter sind Verwal-
 et al. 2016) und die Dienste für Bürgerinnen und   tungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter neue
 Bürger effektiv und effizient zu gestalten
 ­                                                  Arbeitsweisen zu akzeptieren und zu nutzen.
 ­(Räckers et al. 2017).                            Ihre Unsicherheiten ­müssen abgebaut und be-
                                                    nötigte Kompetenzen g   ­ estärkt werden. Mit Hil-
Daher wurde in der vorliegenden Studie in           fe von Schulungen, Mitarbeitergesprächen oder
­Kooperation mit der Stadt Bad Berleburg eine       anonymen Fragestunden k     ­ önnen entstandene
 dreistufige Mixed-Methode auf Grundlage des        Ängste und Unsicherheiten reduziert und ab-
 Status Quo Bias durchgeführt. Die Ergebnisse       gebaut werden. Die Mitarbeiterinnen und Mit-
 zeigen, dass es notwendig ist, neue Wege zu        arbeiter müssen mehr Mut für neue Technolo-
 finden, das persönliche Empfinden der Mitarbei-    gien entwickeln. Sie müssen d     ­ aran erinnert
 terinnen und Mitarbeiter gegenüber dem ­Nutzen     werden, dass auch „ältere“ Technologien und
 eines Systems zu erhöhen und entsprechend          Arbeitsweisen in ihrer Anfangsphase neu erlernt
 darzustellen. Unsicherheiten sollten durch eine    werden mussten und dies ­genau dieselbe Situ-
 offene Haltung, neue Möglichkeiten und Wege        ation widerspiegelt. Positive Anker setzen! Je
 auszuprobieren, reduziert werden, sobald ein       deutlicher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
 System oder eine Arbeitsweise eingeführt wird.     ist, was sie bisher geleistet und welche Hürden
                                                    sie bewältigt haben, desto höher ist ihre Bereit-
Aus diesen Erkenntnissen lassen sich konkrete       schaft neue Technologien auszuprobieren und
Handlungsempfehlungen ableiten, um die Mit-         zu nutzen.
arbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher Ver-
waltungen beim Einsatz neuer Technologien           Unsere Ergebnisse bieten konkrete Handlungs-
frühzeitig zu unterstützen und um die kognitive     empfehlungen und lösungsorientierte Vor­
Voreingenommenheit ihrerseits abzuschwä-            schläge im Bereich der Technologieakzeptanz
chen. Hierbei müssen die Vorteile neuer Tech-       in ­öffentlichen Verwaltungen.
nologien für die Verwaltungsmitarbeiterinnen
und -mitarbeiter deutlich gemacht werden.           Schlagworte: Öffentliche Verwaltungen, Tech-
­Beispielsweise durch anschaulich aufbereitete      nologieakzeptanz, Status Quo Bias, Techno­
 Präsentationen, Whiteboards oder Poster in den     logiewiderstand, Begrenzte Rationalität

­

4              Berichte des NEGZ
1. EINLEITUNG

                                                    Digitalisierung in öffentlichen Verwaltungen
   90%                                              (Eggers und ­Hollmann 2018).
   sind offen für Veränderungen der Arbeit
   durch neue Technologien.                         Aufbauend erfordert der digitale Wandel modi-
                                                    fizierte Qualifikationen und Kompetenzen, um
                                                    die Herausforderungen zu meistern. Hierzu
                                                    ­gehören neben den fachlichen und technischen
                                                     Kompetenzen, auch weitere Qualifikationen wie
   37%                                               beispielsweise die Aufgeschlossenheit für den
   schätzen ihre Fähigkeiten gegenüber               Wandel und die Bereitschaft zur Weiterbildung
   neuen Technologien als hoch ein.                  (Ogonek et al. 2016).

                                                    1.2 Veränderte Arbeits- und Organisations-
                                                    weisen des öffentlichen Sektors
   84%
   befürworten eine Veränderung der Ar-             Digitalisierung verändert nicht nur Arbeits­
   beit durch neue Technologien, wenn ein           weisen, sondern auch Organisationsstrukturen.
   Mehrwert für die Gesellschaft entsteht.          Sie kann einen enormen Mehrwert bieten,
                                                    ­erscheint häufig jedoch als Gefahr und unüber-
                                                     windbare Aufgabe. Durch die Nutzung von
                                                     ­neuen Technologien können Verwaltungsmit-
1.1 Digitalisierung des öffentlichen Sektors          arbeiterinnen und -mitarbeiter effektiver und
                                                      effizienter arbeiten (Räckers et al. 2017) und
Die Digitalisierung hat in Deutschland alle           ­näher auf Wünsche der Bürgerinnen und Bürger
­öffentlichen Verwaltungen erreicht. Dabei spielt      eingehen. Ihnen w  ­ erden viele Arbeitsschritte
 die effektivere und effizientere Gestaltung der       ­erleichtert oder abgenommen.
 Dienste eine große Rolle (Liu und Yuan 2015).
 Aus den neuen gesetzlichen Anforderungen            Dennoch steht die Mitarbeiterschaft trotz der
 folgt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in     vielfältigen Möglichkeiten und Vorteilen vor
 öffentlichen Verwaltungen sowohl von techni-        ­großen Herausforderungen. Nicht nur die Um-
 schen als auch von organisatorischen Verände-        setzung der neuen Technologien, sondern auch
 rungen betroffen sind. Mit der Digitalisierung       die Umstellung der Arbeits- und Organisations-
 und den sich damit ändernden Arbeitsprozes-          weise können zu Überforderung und Nachteilen
 sen diversifizieren sich die Kommunikationska-       führen. Öffentliche Verwaltungen stehen ferner
 näle und Nutzungsmöglichkeiten von Medien            unter Druck, die Einhaltung von rechtlichen
 (Ben Rehouma 2018).                                  Rahmenbedingungen wie dem E-Government-
                                                      Gesetz oder dem Online-Zugangs-Gesetz zu
Die Akzeptanz oder Resistenz gegenüber                gewährleisten (Crummenerl et al. 2019). Die
Technologien in öffentlichen Verwaltungen             wachsenden Erwartungen der Bürgerinnen und
wurde jedoch bisher nicht umfassend unter-            Bürger an die Verwaltungen erhöhen den Druck
sucht. ­Dabei ist ein gemeinsames Digitalisie-        zusätzlich. Neue Maßnahmen müssen ergriffen
rungsverständnis innerhalb einer Organisation         werden, um die Verwaltungsmitarbeiterinnen
für eine erfolgreiche Entwicklung und die an-         und -mitarbeiter in ihrer Arbeit zu unterstützen.
schließende Umsetzung digitaler Maßnahmen             Dabei müssen die vorhandenen Kompetenzen
notwendig. Noch fehlt es an einem Ab- und             weiter ausgeprägt und fehlendes Wissen
Angleichen des Verständnisses und der Erwar-        ­vermittelt werden.
tungen aller K­ olleginnen und Kollegen an die

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                         5
2. WISSENSCHAFTLICHER UND
PRAKTISCHER HINTERGRUND

2.1 Status Quo Bias                                  drei Kategorien: rationale Entscheidungsfindung,
                                                     kognitive Fehlwahrnehmung und psychologi-
Eine typische und öfters auftretende Situation       sche Verpflichtung (Samuelson und Z   ­ eckhauser
denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeg-        1988). Neben dem SQB zeigten K           ­im und
nen ist, dass sie unter bestimmten Gegeben-          ­Kankanhalli (2009), dass die Selbstwirksamkeit
heiten, wie z.B. Zeitdruck, nicht auf alle erfor-     der Anwenderinnen und Anwender Widerstand
derlichen Informationen zugreifen und sie nicht       minimiert. Je einfacher die Handhabung und das
richtig verarbeiten. Dieses Verhalten, dass sie       Erlernen eines neuen Systems sind, desto
an „kognitive Grenzen“ (bounded rationality)          ­weniger Widerstand leisten die Beschäftigten.
gebunden sind, hat bereits der Nobelpreisträ-          Darüber hinaus spielt die Unterstützung der
                                                       ­
ger Herbert A. Simon festgestellt (Sherwood            Organisation eine wichtige Rolle (Kim und
                                                       ­
1990; Simon 1944, 1946, 1997). Bei der tägli-          ­Kankanhalli 2009). Zum Beispiel ist es ein Plus,
chen, unbewussten Aufnahme von Informatio-              wenn das Management als Vorbild fungiert, das
nen ­helfen kognitive Verzerrungen (cognitive           System selbst nutzt, Motivation verbreitet und
­biases), die Informationsflut zu bewältigen, um        Fragen beantwortet (Lee und Joshi 2017).
 sich auf wichtige Dinge zu konzentrieren (Kim
 und Kankanhalli 2009). Die folgende Untersu-     Die rationale Entscheidungsfindung befasst
 chung hat sich zentral mit den Ursachen des      sich mit dem Kosten- und Nutzen-Vergleich
 Nutzerwiderstands beschäftigt.                   von Veränderungen. Wechselkosten und Un-
                                                  sicherheitskosten stehen hierbei im Zentrum.
Nach Kim und Kankanhalli wird der Widerstand      Wechselkosten entstehen durch die Anpas-
des Nutzers als Widerstand gegen Verände­         sung eines neuen Systems und können ­während
rungen im Zusammenhang mit der Implemen-          oder nach einem Wechsel zu einem neuen
tierung eines neuen Informationssystems           ­System auftreten (Kim & Kankanhalli 2009).
­beschrieben (Kim und Kankanhalli 2009). Bei       Wenn Sie b   ­ eispielsweise eine Technologie mit
 Veränderungen ist eine Voreingenommenheit         einem ­   bestimmten System gekauft haben,
 der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennbar,   ­werden Sie beim Kauf einer neuen Version eher
 die durch etablierte Modelle der Technologie-      eine ­kompatible Version kaufen, um die Kosten
 akzeptanz nicht zu erklären ist. Demzufolge        für einen vollständigen Ersatz zu vermeiden
 wird es als vorteilhaft erachtet, den Ansatz der   (­
                                                     Samuelson & Zeckhauser 1988). Unsicher-
 beschränkten Rationalität aus der Psychologie      heitskosten führen dazu, dass die Nutzerinnen
 auf die Untersuchung von Mensch-Technik-­ und Nutzer wegen der bevorstehenden Konse-
 Interaktionen mit Informationstechnologien (IT)    quenzen eines Wechsels bzw. einer Verände-
 im Allgemeinen und auf das Personal der öffent-    rung b­ esorgt sind. Sie erinnern sich ­automatisch
 lichen Verwaltung im Besonderen zu übertra-        an vergangene, vergleichbare Situationen. In
 gen. Denn trotz des hohen Mehrwerts digitaler      den meisten Fällen treffen sie die gleichen Ent-
 Technologien nutzen Anwenderinnen und              scheidungen wie zuvor, weil sie kein Risiko in
 ­Anwender die verfügbaren Geräte und Applika-      der neuen Situation eingehen wollen (Kim und
  tionen nur eingeschränkt und begegnen ihnen       Kankanhalli 2009). Wenn Sie zum Beispiel ein
  häufig mit Skepsis oder sogar Angst. Sie behar-   System besitzen und den Nutzen dieses Sys-
  ren auf erlernten Vorgehensweisen und der         tems anerkannt haben, ist der Wechsel zu
  ­Nutzung bekannter Systeme, auch wenn das         einem anderen System für Sie mit hohen
                                                    ­
   objektive Nachteile mit sich zieht (Kim und      Unsicherheiten verbunden, auch wenn das
                                                    ­
   ­Kankanhalli 2009).                              neue System sehr empfehlenswert ist.

Dieses Verhalten ist in der Forschung als „Status    Die kognitive Fehlwahrnehmung beschreibt
Quo Bias“ (SQB) bekannt. Samuelson und Zeck-         wahrgenommene Verluste durch Veränderun-
hauser (1988) unterteilen die SQB-Theorie in         gen. Ein Phänomen dieser Kategorie ist die

6              Berichte des NEGZ
­ erlustaversion (loss aversion) (Kim und
V                                                               Die psychologische Verpflichtung basiert auf
Kankanhalli 2009), welche dazu führt, dass
­                                                               gesunkenen und damit irreversiblen Kosten
Menschen selbst kleine Veränderungen gegen-                     (sunk costs), sozialen Normen und dem
über der aktuellen Situation mit größeren nega-                 ­Bemühen, die eigene Arbeit zu kontrollieren
tiven Folgen in Verbindung bringen, als sie tat-                 (Samuelson und Zeckhauser 1988). Versunkene
sächlich vorherzusehen sind. Sie neigen ferner                   Kosten beziehen sich auf den Wert früherer
dazu, Verluste stärker zu gewichten als Gewinne                  ­Arbeitsweisen, die zu einer Zurückhaltung bei
(Kahneman und Tversky 1979). Die Menschen                         der Umstellung auf eine neue Alternative führen,
verharren im Status Quo, da die wahrgenom­                        wie z.B. Qualifikationen, die mit der vorherigen
menen Nachteile der Nichtanwendung des alten                      Arbeitsweise zusammenhängen und bei der
Systems größer sind als die Vorteile des neuen                    Umstellung auf ein neues System verloren
Systems (Rey-Moreno und Medina-Molina 2017).                      ­gehen. Soziale Normen beziehen sich auf die
Wenn z.B. die Einführung eines neuen Systems                       vorherrschenden Normen bei Änderungen der
mit der Abschaffung des alten Systems verbun-                      Arbeitsweise. Bemühungen, sich in Kontrolle zu
den ist, bedeutet dies den Verlust früherer                        fühlen, entstehen aus dem Wunsch, Situationen
­Erfahrungen und Kenntnisse, da neue Fähig­                        selbstständig zu gestalten und zu bestimmen.
 keiten erforderlich sind. Die vergangene Lern-                    Dies kann beispielsweise zu einem Widerstand
 phase wird als viel wertvoller empfunden als die                  gegen eine neue Arbeitsweise oder ein neues
 Vorteile, die das neue System mit sich bringt, da                 System führen, weil Nutzerinnen und Nutzer die
 viel Zeit und Mühe investiert wurde und die                       Kontrolle über ein bekanntes System oder eine
 Menschen nicht bereit sind, diese Ressourcen                      bekannte Arbeitsmethode nicht verlieren wollen
 erneut auszugeben (Novemsky & Kahneman                            (Kim und Kankanhalli 2009). Auch können sie
 2005). Ein weiteres Phänomen dieser Kategorie                     sich vor falschen Entscheidungen fürchten, die
 ist der Verankerungseffekt (anchoring effect),                    sie nicht rückgängig machen können (Lee und
 der sich auf die bestehenden Möglichkeiten und                    Joshi 2017).
 Erwartungen einer Situation oder Umgebung
 bezieht. Menschen lassen sich von vielen Infor-
 mationen beeinflussen, ohne dass es ihnen                      2.2 Status Quo Bias im öffentlichen Sektor
 ­bewusst ist. Die (Umgebungs-) Informationen
  haben selbst dann einen Einfluss, wenn sie für                Auf der Grundlage der SQB-Perspektive von
  eine Entscheidung eigentlich irrelevant sind. Es              Kim und Kankanhalli (2009) basiert das theore-
  handelt sich dann um einen Effekt, bei dem sich               tisch entwickelte Modell dieser Studie, siehe
  das Urteil an einem willkürlichen Anker orien-                ­Abbildung 1.
  tiert (Kahneman und Tversky 1979), und man in
  einer bestehenden Umgebung bleibt, anstatt                    Kim und Kankanhalli (2009) haben im Kontext
  offen für Neues zu sein. Beispielsweise können                zur Einführung eines neuen Informationssys-
  die während der Lernphase aufgewendeten                       tems in einer Organisation ihre Untersuchungen
  ­Anstrengungen des Nutzers ein Anker sein, der                durchgeführt. Für die vorliegende Studie
   die Bewertung für das neue System erforderli-                ­wurden die verwendeten Fragen umformuliert,
   chen Lernens beeinflusst (Lee und Joshi 2017).                um das Entscheidungsverhalten von Mitarbeite-

                                                                                                                            Abbildung 1:
   Rationale Entscheidungsfindung          Kognitive               Psychologische      Einfluss der Organisation und
                                       Fehlwahrnehmung              Verpflichtung           des sozialen Umfelds            Theoretischer
                                                                                                                            Rahmen
                            Wahr-          Verlust-                                                       Unterstützung
    Unsicherheits-                                                                      Meinung der
                         genommener        aversion                       Kontrolle                      der Organisation
       kosten                                                                            Kollegen
                            Wert

      Wechsel-            Nutzen des     Verankerungs-                   Versunkene    Vorbildfunktion   Wahrgenommener
       kosten              Wechsels          effekt                        Kosten     des Managements     Wert für Bürger

            Kontrollvariablen                         Nutzerwiderstand

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                                                           7
rinnen und Mitarbeitern in öffentlichen Verwal-      sich auf den wahrgenommenen Mehrwert für
tungen bei der Nutzung von IT zu erklären.           andere, in diesem Fall für die Bürgerinnen und
                                                     Bürger.
Die größten Unterschiede zwischen den theo-
retischen Vorarbeiten und der vorliegenden           Die fünfte Kategorie beinhaltet mehrere Kont-
Fassung sind zum einem das verwendete Sys-           rollvariablen, wie Selbsteffizienz, Erfahrung im
tem (NOP System) und das Mitarbeiterumfeld           Umgang mit Technologien während der Arbeit,
(privates Unternehmen). Diese Studie befasst         Personalverantwortung, Rang innerhalb der
sich mit der Einführung eines Dokumentenma-          ­Organisation, Dauer der Arbeit und andere de-
nagementsystems in öffentlichen Verwaltungen          mographische Daten (z.B. Alter und ­­Geschlecht).
(Kommune Bad Berleburg). Dabei haben sich             Beispielsweise könnten Mitarbeiterinnen oder
folgende fünf Konstrukte für den Fragebogen           Mitarbeiter in einem jüngeren A­ lter und mit we-
ergeben.                                              niger Berufserfahrung im ­  öffentlichen Sektor
                                                      eine größere technische A  ­ ffinität haben und
Die erste Kategorie ist rationale Entscheidungs-      neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegen-
findung. Das Modell wurde zusätzlich um zwei          über aufgeschlossener sein als ältere Mitarbeite-
weitere Variablen erweitert. Der wahrgenom­           rinnen und Mitarbeiter oder welche mit mehr
mene Wert und der Nutzen des Wechsels. Der            Berufserfahrungen.
wahrgenommene Wert gibt an, ob der Nutzen
des neuen Systems als hoch oder niedrig ein-
gestuft wird. Der Nutzen des Wechsels bezieht        2.3 Die Studie
sich auf den wahrgenommenen Mehrwert durch
den Wechsel zu einem neuen System.

Die zweite Kategorie handelt von kognitiven             Welche Faktoren erklären den
Fehlwahrnehmungen, die die wahrgenomme-                 Technologiewiderstand von Mitarbeite-
nen Verluste einer Veränderung beschreiben.             rinnen und Mitarbeiter in öffentlichen
                                                        Verwaltungen?
Die dritte Kategorie wird als psychologische
Verpflichtung bezeichnet. Die Studie bezieht
sich in dieser Kategorie nur auf die gesunkenen
Kosten und die Bemühungen, die eigene Arbeit
zu kontrollieren. Die sozialen Normen wurden            Welche Faktoren unterstützen die
der vierten Kategorie hinzugefügt, um sie im            Technologieakzeptanz von Mitarbeite-
Kontext des öffentlichen Sektors besser messen          rinnen und Mitarbeitern öffentlicher
zu können.                                              Verwaltungen?

Die vierte Kategorie befasst sich mit organisa-
torischen und sozialen Einflüssen und enthält
vier Variablen. Die Kategorie soziale Normen
wurde hier eingeordnet und in zwei separate             Wie kann der Technologiewiderstand von
Teile unterteilt: die Meinung der Kolleginnen           Beschäftigten in öffentlichen Verwaltun-
und Kollegen und das Management als Vorbild.            gen reduziert werden?
Ziel ist es, die Hierarchie zu berücksichtigen
und den Einfluss der Meinung sowohl von
­direkten ­Kolleginnen und Kollegen als auch von
 ranghöheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
 wie z.B. Managern, separat zu messen. Des           Methode
 ­Weiteren wurden dieser Kategorie noch zwei
  weitere ­Variablen hinzugefügt: organisatorische   Dreistufige Mix-Methode auf Grundlage der
  Unterstützung und wahrgenommener Wert für          Sta­­
                                                     ­   tus Quo Bias Perspektive (Kim und
  ­andere. Erstere handelt davon, dass die Orga-     ­Kankanhalli 2009)
   nisation in Zeiten einer Veränderung Unter­
   stützung leistet. Die zweite Kategorie bezieht

8              Berichte des NEGZ
Abbildung 2:
                                                                                                              Drei­stufige Mix-
                                                                                                              Methode

            1.                                          2.                             3.
        Qualitative                                 Testphase                        Umfrage
        Vorstudie

Qualitative Vorstudie                                    gen Projekt, welches kurz vor Abschluss steht.
                                                         Ein projektrelevantes Dokument würden Sie
Für die qualitative Vorstudie wurden zwei Ziele          „ABC“ nennen, was auch von anderen Beteilig-
angesetzt. Zum einem die Überarbeitung und               ten ­genutzt werden kann. Um voran zu kom-
Weiterentwicklung eines Testfragebogens und              men, könnten Sie Daten aus einer anderen Ab-
zum anderen die Entwicklung eines Tätigkeits-            teilung gebrauchen. Sie bitten den zuständigen
szenarios.                                               ­Kollegen der Abteilung die Daten in das bei-
                                                          spielhaft oben genannte Dokument einzutra-
Für eine gemeinsame Erreichung der gesetzten              gen. Der ­Kollege vervollständigt die Daten und
Ziele, wurde eine Fokusgruppe mit Technolo-               sichert das Dokument unter „CBA“. Am nächs-
giebezug, die aus fünf Verwaltungsmitarbei-               ten ­Morgen würden Sie und Ihr Projektteam
terinnen und Verwaltungsmitarbeitern der                  gerne weiterarbeiten und können das Doku-
Stadt Bad Berleburg bestand, ausgewählt.                  ment mit dem ursprünglichen Namen nicht fin-
                                                          den. Der Kollege aus der anderen Abteilung
Für das erste Ziel sollte in einem ersten Schritt         nimmt an einer ganztägigen Besprechung au-
jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer die                ßer Haus teil und ist nicht erreichbar.
­persönliche Tätigkeit sowie die Technologie,
 welche zur Ausführung genutzt wird, näher               Können Sie sich so eine Situation vorstellen?
 ­beschreiben und sowohl die Vorteile als auch
  die Nachteile der Nutzung aufzählen. Der               Szenario
  ­Fokus lag auf der persönlichen Einstellung der
   ­Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.        Basierend auf den Interviews wurden zwei ab-
    ­Anschließend wurde in einem nächsten Schritt        teilungsübergreifende Probleme identifiziert.
     der vorgefertigte theoretische Testfragebogen
     diskutiert und fehlende unabhängige Variablen       1. Nicht jede Abteilung der Kommune hat Zu-
     sollten identifiziert werden.                          griff auf digital gespeicherte Dokumente.

Im Rahmen der Fokusgruppe wurden unter-                  2. Es gibt keine einheitliche und standardisierte
schiedliche Vorgehen und Methoden zur Imple-                Form der Dokumentenbezeichnung.
mentierung neuer Technologien innerhalb der
Kommune erfasst.                                          Das entwickelte Szenario handelt folglich von
                                                          der Nutzung und Bezeichnung von ­Dokumenten
Auf dieser Grundlage wurde das zweite                     in einem Dokumentenmanagementsystem. Ein
Ziel ­  angegangen. Die Teilnehmerinnen und               Dokumentenmanagementsystem regelt und
­Teilnehmer haben gemeinsam ein Tätigkeits-               speichert Dokumente und Informationen in
 szenario entwickelt, welches eine aktuelle               ­einer zentralen Datenbank. Die Suche sowie der
 Implementierung einer neuen Technologie
 ­                                                         Zugriff und Austausch von Dokumenten
 widerspiegelt. Das Ergebnis wird in Kapitel
 ­                                                         zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
                                                           ­
 „­Tätigkeitsszenario: Dokumentenmanagement“               ­verschiedener Abteilungen ist vereinfacht und
 näher erläutert.                                           effektiv gesteuert, um einen reibungslosen
                                                            ­Informationsfluss zu ermöglichen. Des Weiteren
Tätigkeitsszenario: Dokumentenmanagement                     können eine vorgelegte Zeichenzahl und Kate-
                                                             gorie Auswahl zur Verfügung gestellt werden
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten mit zwei                  und somit eine einheitliche Bezeichnung
­Arbeitskollegen gleichzeitig an einem wichti-           ­ermöglichen.

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                                                 9
Das Szenario zeigt, dass eine einheitliche            Die in Kapitel „Status Quo Bias im öffentlichen
­Bezeichnung von Dokumenten für eine intakte          Sektor“ genannten Kategorien bilden gleich­
 Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen          zeitig auch die Unterpunkte des Fragebogens,
 sehr wichtig ist. Es muss deutlich sein, wie ge-     die aus konkreten Fragen bestehen. Jede Kate-
 nau ein Dokument gespeichert werden muss,            gorie hat eine thematische Einführung, s­ odass
 damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu       sich die Beantwortenden in die Situation hinein-
 jeder Zeit ohne die Hilfe anderer und ohne lange     versetzen können. Darüber hinaus wird in der
 zu überlegen, das gewünschte Dokument fin-           Einführung der Kontext der dann folgenden Fra-
 den und nutzen können. Das Tätigkeitsszenario        gen erläutert und was das jeweilige Ziel der Fra-
 dient dazu, dass alle Mitarbeiterinnen und Mit-      gegruppe ist. An den notwendigen Stellen sind
 arbeiter, dieselbe Vorstellung über das vorhan-      Hinweise und Definitionen gegeben, damit Miss-
 dene Problem haben und sich in die gegebene          verständnisse vermieden werden (z.B. H   ­ inweis:
 Situation hineinversetzten können.                   Einige Fragen erfordern technische Erfahrun-
                                                      gen. Falls dies nicht auf Sie zutrifft, bitten wir
Testphase                                             Sie, sich in die Lage hineinzuversetzen und Ihre
                                                      persönliche Erwartung an die Situation einzu-
Basierend auf dem Gespräch mit den fünf Mit-          schätzen.).
arbeiterinnen und Mitarbeitern der technologie-
bezogenen Fokusgruppe wurde der Testfrage-            Der Fragebogen besteht aus Sieben-Punkt-­
bogen überarbeitet.                                   Antwortbatterien, die durch die genannten
                                                      ­Kategorien führen, wobei sich in den Zeilen der
Die Diskussionen hatten das Ergebnis, dass             Batterie die einzelnen Ausprägungen der
                                                       ­
Missverständnisse verhindert und ein Konsens           ­Fragen und in den Spalten die Antwortoptionen
bei der Formulierung geschaffen wurde. Somit            von eins bis sieben befinden. Dabei ist die
konnte sichergestellt werden, dass alle Verwal-         ­Zustimmung der Frage von eins bis sieben auf-
tungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitar-              steigend: eins = „Stimme überhaupt nicht zu“
beiter, die den Fragebogen letztendlich aus­             bis sieben = „Stimme voll zu“.
füllen, abgeholt werden und alle Begrifflichkeiten
verstehen.                                            Fragen zu Bürgerinnen und Bürger wurden in
                                                      die Umfrage einbezogen, da die Arbeit der Ver-
Durch mehrere Feedbackrunden wurde der                waltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter das
Fragebogen überarbeitet. Der Fokus lag auf
­                                                     Ergebnis des Nutzens für die Bürgerinnen und
­einem einheitlichen Verständnis aller Beteiligten.   Bürger ist bzw. die Bürgerschaft einen Mehrwert
 Auf dieser Grundlage wurde der Testfrage­            aus der Arbeit der Verwaltung ziehen können
 bogen anschließend als ein Onlinefragebogen,         soll. Vorgesetzte und der Verwaltungsvorstand
 siehe Kapitel „Umfrage“ erstellt und durch das       leben die Umsetzung gegebener Richtlinien vor,
 interne E-Mail-System der Kommune verbreitet.        weshalb sie in unserem Fragebogen berücksich-
                                                      tigt werden. Kontrolle und Entscheidungs­
Umfrage                                               freiheit sind weitere Bestandteile des SQB
                                                      und gut auf Verwaltungsmitarbeiterinnen und
Der Online-Fragebogen wurde an 135 Verwal-            ­-mitarbeiter anzuwenden. Entsprechend wurde
tungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitar-            die Studie um diese Variablen erweitert.
beiter der Stadt Bad Berleburg versendet.

Das Ziel der Umfrage war, signifikante Korrela-
tions- und Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu
ermitteln und die Akzeptanz gegenüber neuen
Technologien am Arbeitsplatz von Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern im öffentlichen Sektor
besser zu verstehen.

10             Berichte des NEGZ
3. ERGEBNISSE DER STUDIE

Die Ergebnisse basieren auf Daten von insge-           Selektion durchgeführt. Dabei wurden alle
samt 19 Verwaltungsmitarbeiterinnen und                ­unabhängigen Variablen schrittweise aus dem
Verwaltungsmitarbeitern der Kommune Bad
­                                                       Modell entfernt, die am wenigsten auf die
Berleburg, mit einer Rücklaufquote von 14,07            ­Vorhersagen der abhängigen Variable (Nutzer-
Prozent. Davon sind es 10 Frauen, 5 Männer und           widerstand) Einfluss haben und diese am
4 nicht spezifizierte. Alle Teilnehmerinnen und          wenigsten negativ beeinträchtigen. Es zeigte
                                                         ­
Teilnehmer haben eine Kontrollfrage „Bitte               sich, dass das Modell als Ganzes in drei Fällen
kreuzen Sie „Stimme voll zu“ an“ in angemes-             einen Erklärungsbeitrag leistet: Der wahrgenom-
sener Weise beantwortet.                                 mene Wert für andere (p = .011; Regressionsko-
                                                         effizientB = -.336), der Nutzen des ­Wechsels
Insgesamt arbeiten 14 der Teilnehmerinnen und            (p = .000; RegressionskoeffizientB = -.451) und
Teilnehmer in der öffentlichen Verwaltung, 1 der         für die Unsicherheitskosten (p = .001; Regress-
Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeitet in               ionskoeffizientB = -.368).
der Technikabteilung, 1 der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer als Gebäudemanagerin und                Hinweis: Je höher die Werte sind, desto besser
­-manager oder Reinigungskraft und 3 Teilneh-          ist die Übereinstimmung zwischen dem Modell
 merinnen und Teilnehmer sind nicht näher              und den Daten.
 ­angegeben. 5 der Befragten haben angegeben
  weniger als drei Jahre in der Gemeinde tätig zu      Die Studie liefert vier interessante Befunde. Der
  sein. 1 der Befragten gab an zwischen sieben         wahrgenommene Wert für andere, der Nutzen
  und neun Jahren in der Gemeinde tätig zu sein        des Wechsels, der wahrgenommene Wert und
  und 13 der Befragten seit über elf Jahren.           die geringen Unsicherheitskosten haben einen
  ­Davon haben 9 der Befragten Personalverant-         negativen Einfluss auf die Resistenz von Mitar-
   wortung und 10 haben keine ­solche Verantwor-       beiterinnen und Mitarbeitern öffentlicher Ver-
   tungen. Darüber hinaus haben insgesamt 12           waltungen.
   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angegeben,
   dass sie keinerlei Erfahrungen mit der Doku-        Der wahrgenommene Wert für andere spiegelt
   mentenverwaltung und einem Dokumenten­              das Ergebnis der eigenen Arbeit für andere
   managementsystem haben.                             Menschen wider. Wenn z.B. die Zufriedenheit
                                                       der Bürgerinnen und Bürger mit den Dienstleis-
Wir haben zunächst mit einer einfachen linearen        tungen öffentlicher Verwaltungen nach der Ein-
Regressionsanalyse begonnen, um zu prüfen, ob          führung von E-Government zunimmt, sehen die
ein Zusammenhang zwischen einer unabhängi-             Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Vorteile der
gen und der abhängigen Variable (Nutzerwider-          Einführung und sind eher dazu geneigt, Techno-
stand) besteht. Um zu überprüfen, ob die einfa-        logie tatsächlich zu nutzen.
chen Regressionsmodelle insgesamt signifikant
sind, wurde ein F-Test durchgeführt.                   Der Nutzen des Wechsels beschreibt den
                                                       Wechsel zu einer neuen Technologie und die
Dabei wurde geprüft, ob die Vorhersage der             Vorteile, die daraus resultieren. Wenn z.B. die
abhängigen Variable durch Hinzufügen der
­                                                      Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter
­unabhängigen Variable verbessert wurde. Es            nach einem Wechsel zu der Erkenntnis kommen,
 zeigte sich, dass das Modell als Ganzes in zwei       dass durch Technologie die Arbeitsleistung
 Fällen einen Erklärungsbeitrag leistet: Für den       deutlich verbessert wurde, verringert sich der
 wahrgenommenen Wert (F (1,17) = 8,089; p =            Widerstand gegen eine Veränderung.
 .011) und für den Nutzen eines Wechsels (F (1,17)
 = 7,600; p = .013) zeigt sich, dass die Modelle als   Unsicherheitskosten entstehen, weil Menschen
 Ganzes signifikant sind.                              das Gefühl der Inkompetenz vermeiden und
                                                       dazu neigen, an etablierten und bekannten Sys-
In einem zweiten Schritt wurde die multiple            temen festzuhalten. Wenn Nutzerinnen und
­lineare Regressionsanalyse als eine Rückwärts-        Nutzer ein System bereits besitzen und den

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                          11
Nutzen dessen anerkannt haben, so ist der          Administratoren oder Eigentümer von Doku-
Wechsel zu einem neuen System mit hohen            menten können Zugriffsrechte festlegen und
­Unsicherheitskosten verbunden, auch wenn das      den Ablageort von Dokumenten bestimmen. So
 neuere System empfehlenswerter gegenüber          wird unbefugter Zugriff verhindert und Doku-
 dem alten System ist.                             mente können nicht von ihrem gespeicherten
                                                   Ort entwendet oder umbenannt werden.
 Der wahrgenommene Wert beschreibt, ob der
 wahrgenommene Nutzen gegenüber einem
 neuen System höher ist als die Kosten dafür.      3.2 Digitale Kompetenzen
 Wenn Nutzerinnen und Nutzer den wahrge-
 nommenen Nutzen einer Technologie niedriger       Es bedarf für den digitalen Wandel in öffent­
 als die Kosten dafür bewerten, so steigt der      lichen Verwaltungen der Kompetenzentwick-
 ­Widerstand gegenüber diesem System. Wenn         lung der Beschäftigten statt bloßer monetärer
  der Nutzen jedoch höher als die Kosten ist, so   oder technischer Ressourcen. Im Rahmen der
  ist der Widerstand gegenüber der Technologie     wissenschaftlichen Begleitung fiel auf, dass die
­geringer.                                         innere Haltung der Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                   beiter für den digitalen Wandel vor Ort von
Die Ergebnisse beziehen sich nur auf Daten der     zentraler Bedeutung ist. Viele Beschäftigte
                                                   ­
Kommune Bad Berleburg, um diese skalieren          ­wollen, dass „die Dinge so bleiben, wie sie sind“.
und validieren zu können, müssen weitere            Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die ver-
Kommunen und Organisationen ebenfalls
­                                                   fügbaren Geräte und Applikationen trotz des
­untersucht werden, um das Wissen übertragen        hohen Mehrwerts nur eingeschränkt nutzen und
 zu können. Vor diesem Hintergrund können           ihnen mit Skepsis oder sogar Angst begegnen,
 dann zukünftige Forscherinnen und Forscher         entsteht praktischer Handlungsbedarf wie theo-
 Strategien ableiten, wie die Skepsis von Ver-      retisches Erkenntnisinteresse.
 waltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmit-
 arbeitern im Umgang mit neuen Verfahren und       Der zentrale Befund der Studie ist, dass Unsi-
 Technologien entgegengewirkt werden kann.         cherheiten über aktuelle Entwicklungen und
                                                   ­zukünftige Trends häufig zu Heuristiken und
                                                    verzerrten Einschätzungen führen.
3.1 Lösung des Tätigkeitsszenarios
                                                   Bedarfsgerechte Kompetenzoffensiven wie in
Um der im Tätigkeitsszenario geschilderten Pro-    Bad Berleburg helfen den Mitarbeiterinnen und
blematik entgegenwirken zu können, müssen          Mitarbeitern, sich besser mit dem Heute auszu-
die SQB-Perspektiven berücksichtigt sowie eine     kennen und darauf aufbauend sicherer mit dem
freundliche Umgebung geschaffen werden, in         Morgen umzugehen. Es sind die eigenen Kom-
der die Nutzung neuer Technologien gefördert       petenzen, die sie maßgeblich dabei unterstüt-
wird (siehe Kapitel „Handlungsempfehlungen“).      zen, Herausforderungen passend einzuschätzen
Ein Beispiel für eine neue Technologie ist die     und sie als Chancen zu begreifen. Dafür ist
Einführung eines Dokumentenmanagement­             ­notwendig, bestehende Lücken zu entdecken,
systems.                                            zu schließen und in die digitale Resilienz und
                                                    Selbstwirksamkeit der Mitarbeiterinnen und Mit-
Die Hauptproblematik des Tätigkeitsszenarios        arbeiter vor Ort zu investieren.
war zum einen, dass nicht alle Abteilungen auf
die relevanten Dokumente zugreifen können          Es kommt auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten
und zum anderen, dass keine einheitliche Doku-     jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters an!
mentenbezeichnung vorliegt.                        Univ.-Professor Dr. Dr. Björn Niehaves, der Direk-
                                                   tor des FoKoS und Inhaber des Lehrstuhls für
Ein Dokumentenmanagementsystem ist für ein         Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen,
organisationsweites Wissensmanagement kon-         hebt die Bedeutung digitaler Kompetenzen
zipiert, was eine gemeinsame Bearbeitung für       hervor. Er will schon heute an die Arbeit in
                                                   ­
alle Abteilungen innerhalb einer öffentlichen      ­öffentlichen Verwaltungen von morgen denken,
Verwaltung ermöglicht. Dadurch wird das             um so einen Mehrwert für Bürgerinnen und
Informationsmanagement der Abteilungen
­                                                   ­Bürger, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
­beschleunigt und die Zusammenarbeit unter           schließlich die öffentliche Hand insgesamt zu
 den Kollegen gestärkt.                              generieren.

12             Berichte des NEGZ
4. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

 Unsicherheiten     abbauen,    Kompetenzen         Mehr Mut für neue Technologien! Es ist hilf-
­stärken! Unsicherheiten von Mitarbeiterinnen       reich, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran zu
 und Mitarbeitern können durch vor Ort Schu-        erinnern, dass sie mit Systemen und Techno-
 lungen, Sprechstunden, anonyme Frage­              logien vertraut sind, bei denen sie die Einfüh-
 stunden oder eine offene Fehlerkultur reduziert    rung bereits sehr gut gemeistert haben. Dies
 werden, sobald ein neues System oder eine          verringert die Angst Fehler zu machen und
 neue Arbeitsweise eingeführt wird. Gleichzeitig    schafft Mut für Neues.
 führt das zu einem Abbau von Skepsis.
                                                    Vorteile für Bürgerinnen und Bürger deutlich
Vorteile neuer Technologien deutlich machen!        machen! Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Wert des Systems sowie die Vorteile für alle    ­öffentlicher Verwaltungen und auch die Bürge-
Beteiligten können durch anschaulich aufberei-       rinnen und Bürger profitieren von neuen
tete Präsentationen, Whiteboards, Poster etc.        Arbeitsweisen. Diese Vorteile sind ebenfalls
                                                     ­
in den Arbeitsräumen in den Fokus rücken,            durch Poster, Whiteboards etc. in den Arbeits-
­sodass diese allen Mitarbeiterinnen und Mitar-      räumen zu unterstreichen, um eine positive
 beiter dauerhaft zugänglich und präsent sind,       Einstellung gegenüber neuen Systemen zu
                                                     ­
 um eine positive Einstellung gegenüber einem        stärken und den Mehrwert für die Gesellschaft
 neuen System zu schaffen.                           zu verdeutlichen.

Positive Anker setzen! Positive Anker zu ­setzen
und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
­bewusst zu machen kann Ängste verringern.
 Durch regelmäßige Erinnerungen besuchter
 Schulungen oder die bewusste Hervorhebung
 über die bereits erlernten Fähigkeiten erhöhen
 die Bereitschaft neue Technologien auszupro-
 bieren und zu nutzen.

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                      13
5. ZUSAMMENFASSUNG

Diese Arbeit liefert einen Leitfaden, wie sich Mit-   und Kankanhalli (2009), führten darauf auf­
arbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen        bauend Interviews, identifizierten zusätzliche
Sektors an die durch die digitale Transformation      Variablen, entwickelten einen Fragebogen und
verursachten Veränderungen anpassen können.           ermittelten schließlich wichtige Einflussfaktoren.
Vor diesem Hintergrund illustriert die Studie         Die Datenerhebung unserer Studie wurde von
einen ersten Schritt, um die kognitive Vorein-        einer verantwortungsvollen Datenanalyse und
genommenheit der Beschäftigten der öffent­            -interpretation begleitet. Diese Phasen können
lichen Verwaltung zu berücksichtigen und ihre         in anderen Settings und Bereichen wiederholt
Widerstände gegen die Technologie zu reduzie-         werden.
ren. Mit der gemischtmethodischen Untersu-
chung konnten wir aufzeigen, welche Variablen         Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher
Widerstand beeinflussen und welche den größ-          Verwaltungen müssen sich bewusst mit den
ten Spielraum für Interventionen versprechen.         Veränderungen des digitalen Wandels beschäf-
Erste Indikatoren zeigen, dass sich der wahrge-       tigen und offener im Umgang mit neuen Tech-
nommene Wert, die Vorteile eines Wechsels, der        nologien werden. In Zukunft kann es für sie
Wert für andere und geringe Unsicherheits­            ­spanend sein, wie ihre Kompetenzen sich dahin-
kosten negativ auf den Widerstand der Anwen-           gehend verändert und weiterentwickelt haben
derinnen und Anwender bei der Einführung               und inwieweit ein Mehrwert ihrerseits verspürt
­einer neuen Technologie auswirken. In diesem          und wahrgenommen wird. Des Weiteren wäre
 Fall kann also eine Bereitstellung bzw. einfache      es interessant, wie sich ihr Widerstand gegen-
 Darstellung dieser Informationen zu einer             über neuen Technologien mit der Zeit verändert
 ­besseren Nutzerakzeptanz führen.                     und wie sie mit neuen Gegebenheiten umgehen.

Aus theoretischer Sicht bestand das überge­           Es kann für Forscherinnen und Forscher in der
ordnete Ziel dieser Arbeit darin, Erkenntnisse        Zukunft spannend sein, verschiedene Mitarbei-
darüber zu gewinnen, wie verschiedene ­Modelle,       tergruppen zu vergleichen, zusätzliche Kontroll-
die sich aus dem Paradigma der rationalen Wahl        variablen hinzuzufügen (z.B. Einsatz eigener
und der begrenzten Rationalität ergeben, inte-        Technologien am Arbeitsplatz) und andere
griert werden können. Ziel war es, reichhalti­gere    Technologieszenarien zu entwickeln (z.B. künst-
Erklärungen für den Technologiewiderstand in          liche Intelligenz, Chat-Bots und Sprachunter-
öffentlichen Verwaltungen zu liefern. Wir stütz-      stützung).
ten unsere Überlegungen auf die Arbeit von Kim

14             Berichte des NEGZ
LITERATUR

Ben Rehouma, M. 2018. „Beteiligung der Beschäftigten bei IT-Projekten in öffentlichen
­Verwaltungen: Umfrage in deutschen Bundesbehörden am Beispiel der E-Akte“, Multikonferenz
 Wirtschaftsinformatik 2018, Lüneburg, S. 645-656.

Crummenerl, C., Gensicke, T. J., Brückner, I., Krinke, C., Reith, J. und Herkewitz, H. 2019. „Wandel
der Arbeitswelt im öffentlichen Dienst: Auswirkung der digitalen Transformation auf
­Personalmanagement und -strategien in deutschen Verwaltungen“, Capgemini (Hg.).

Eggers, B. und Hollmann, S. 2018. „Digital Leadership – Anforderungen, Aufgaben und Skills von
Führungskräften in der „Arbeitswelt 4.0““, in Disruption und Transformation Management: Digital
Leadership - Digitales Mindset - Digitale Strategie, F. Keuper, M. Schomann, L. I. Sikora und
R. Wassef (Hg.), Wiesbaden: Gabler, S. 43-68.

Kim, H.-W. und Kankanhalli, A. 2009. „Investigating user resistance to information systems
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for re-conceptualizing and incorporating biases“, Information Systems Journal (27:6), S. 733-752
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Ogonek, N., Greger, V., Zepic, R., Räckers, M., Becker, J. und Krcmar, H. 2016. „Auf dem Weg zu
­einer innovativen Verwaltung: Rollen und Kompetenzen der Verwaltung im E-Government-­
 Kontext“, Lecture Notes in Informatics (LNI) (1), S. 13-24.

Räckers, M., Nelke, A. und Gilge, S. 2017. „E-Kompetenz im öffentlichen Sektor eine Positions­
bestimmung“, Gesellschaft für Informatik e. V.; Nationales E-Government Kompetenzzentrum e.V.
(NEGZ).

Samuelson, W. und Zeckhauser, R. 1988. „Status quo bias in decision making“, Journal of Risk and
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­Administration Review (50:2), S. 249 (doi: 10.2307/976872).

 Simon, H. A. 1944. „Decision-making and administrative organization“, Public Administration
­Review (4:1), S. 16 (doi: 10.2307/972435).

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 Simon, H. A. 1997. Administrative behavior: A study of decision-making processes in
­administrative organizations, New York, NY: Free Press.

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                                      15
16   Berichte des NEGZ
ÜBER DIE AUTORINNEN UND
AUTOREN

Frederike Oschinsky arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinfor-
matik und am Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ der Universität Siegen. Als
­ausgebildete Politikwissenschaftlerin interessiert sich Frederike Oschinsky für die Digitalisierung
 ländlicher Räume, die Technologieakzeptanz und -resistenz am Arbeitsplatz, die Wahrnehmung,
 Aufmerksamkeit, Denken und Entscheiden bei der Nutzung von Technologie, Kreativitätstechniken
 und Design Thinking, sowie empirische Sozialforschung und Mixed-Methos-Ansätze. Sie ist Mit-
 arbeiterin in den Forschungsprojekten „Eureka – Scheduling ‚Eureka‘ Moments“, „BLB.digital“,
 ­„REGIONALE 2025“, „Gemeinsame Initiative Digitalisierung“ und „Digitale Modellkommunen NRW“.

Aida Stelter arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der
Universität Siegen. Sie hat ihren Masterabschluss in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen und
­interessiert sich für die Digitalisierung ländlicher Räume und Technologieakzeptanz und -resistenz.
 Sie arbeitet im Forschungsprojekt „Open Government Lab – Kurort der Zukunft“ und erarbeitet
 Konzepte zur Modernisierung von Kurorten.

Constantin Kaping arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
der Universität Siegen. Aktuell studiert er Wirtschaftsinformatik im Masterstudiengang und unter-
stützt im Themenbereich Digitalisierung in Kommunen das Forschungsprojekt „Kompetenzoffen-
sive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)“.

Univ.- Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves steht für das Thema Digitale Innovationen und ihre Bedeutung
für die unternehmerische Wertschöpfung und Arbeitswelt von heute und morgen. Nach Zwischen-
stationen u. a. in Harvard (USA), an der Waseda University (Japan), London School of Economics
(UK), Copenhagen Business School (DK) und der Hertie School of Governance (DE) ist er heute
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik sowie Direktor des Forschungskollegs (FoKoS)
an der Universität Siegen. Neben seiner Forschungstätigkeit ist Professor Niehaves als Keynote
Speaker und Berater für führende Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und internationale
­Organisationen tätig. Zahlreiche seiner über 300 Publikationen wurden mit Forschungs- und In-
 novationspreisen ausgezeichnet.

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IMPRESSUM

Die Kurzstudie basiert auf einer          Nationales E-Government
Initia­tive des Nationalen E-Government   Kompetenzzentrum e. V.
Kompetenz­zentrums e. V.
                                          Pressehaus / 4102
                                          Schiffbauerdamm 40
Ansprechpartner                           10117 Berlin

Frederike Oschinsky                       +49 (0)30 80494747
Universität Siegen                        info@negz.org
frederike.oschinsky@uni-siegen.de         negz.org

Aida Stelter                              Gestalterische Umsetzung
Universität Siegen                        made in – Design und Strategieberatung
aida.stelter@uni-siegen.de                www.madein.io

Constantin Kaping
Universität Siegen
constantin.kaping@student.uni-siegen.de

Univ.-Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves
Universität Siegen
bjoern.niehaves@uni-siegen.de

18            Berichte des NEGZ
BERICHTE DES NEGZ

Folgende Kurzstudien sind in der Reihe „Berichte des NEGZ“ bereits erschienen:

Nr. 1   Schuppan, T., Köhl, S., Off, T. (2018). Vollzugsorientierte Gesetzgebung durch
        eine Vollzugssimulationsmaschine, Berlin. » DOI

Nr. 2   Ogonek, N., Distel B., Ben Rehouma, M., Hofmann, S., Räckers, M. (2018).
        Digitalisierungsverständnis von Führungskräften, Berlin. » DOI

Nr. 3   Djeffal, C. (2018). Künstliche Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung,
        Berlin. » DOI

Nr. 4   Fadavian, B., Franzen-Paustenbach, D., Rehfeld, D., Schmitt, M., Schweikart, D.,
        Djeffal, C. (2019). Data Driven Government, Berlin. » DOI

Nr. 5   Balta, D., Hofmann, S., Rehfeld, D., Kuhn, P., Krcmar, H. (2019). Sharing
        Economy: Potential im öffentlichen Sektor, Berlin. » DOI

Nr. 6   Hoepner, P., Welzel, C., Wulff, M. (2019). Identifizierung und Authentifizierung
        leicht gemacht – die Nutzer ins Zentrum stellen, Berlin. » DOI

Nr. 7   Köhl, S., Müller, H. (2019). Sicherheitsanforderungen und -nachweise bei
        Cloud-Diensten – Grundlagen für öffentliche Auftraggeber, Berlin. » DOI

Nr. 8   Houy, C., Gutermuth, O., Fettke, P., Loos, P. (2020). Potentiale Künstlicher
        Intelligenz zur Unterstützung von Sachbearbeitungsprozessen im
        Sozialwesen, Berlin. » DOI

Nr. 9   Schaffer, S., Reithinger, N., Standt, J., Krebs, R. (2020). Sprachsteuerung von
        E-Government Diensten in Deutschland, Berlin. » DOI

Nr. 10 Houy, C., Gutermuth, O., Fettke, P. (2020). Robotergestützte
       Prozessautomatisierung für die Digitale Verwaltung, Berlin. » DOI

Nr. 11 Ogonek, N., Distel, B., Hofmann, S. (2020). Kompetenzvermittlung im
       öffentlichen Sektor neu gedacht, Berlin. »DOI

Nr. 12 Distel, B., Hofmann, S., Østergaard Madsen, C. (2020). Nationale E-Government-
       Strategien: Deutschland und Dänemark im Vergleich, Berlin. »DOI

Nr. 13 Halsbenning, S., Scholta, H., Distel, B. (2020). Quo vadis, Civis? Entwicklung
       ­einer Citizen Journey für eine nachfrageorientierte Dienstleistungsentwicklung
        im öffentlichen Sektor, Berlin. »DOI

Kompetenzoffensive Bad Berleburg Digital (KOBoLD)                                          19
Nationales E-Government
Kompetenzzentrum e. V.
Pressehaus / 4102
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

+49 (0)30 80494747
info@negz.org
negz.org

 ISSN (online) 2626-6032
 DOI 10.30418/2626-6032.2021.14
Sie können auch lesen