Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...

 
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                                        Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                         www.bmb.gv.at

  Bildungsreform, quo vadis?
  Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung
  Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt
  Bundeskanzler Christian Kern im Interview
Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
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               Portrait
               04   Bildungsministerin Sonja Hammerschmid | Eine von fünf

               trends
               07   Must-haves | Cool bleiben!

               im fokus

     12
               06   Kabinett | Das Kabinett stellt sich vor
               08   Die Bildungsreform
               09   Die Bildungsreform | Elementare Neuerungen
               10   Die Bildungsreform | Die Grundschulreform
               11   Die Bildungsreform | Einschreibung NEU
               12   Die Bildungsreform | Schlüsselfaktor Sprache
               13   Die Bildungsreform | Unter einem Dach
               16   Frauensektion | Frauenrechte stärken!

               im gespräch
               14   Bundeskanzler Christian Kern | Oberste Priorität!

               personalia und Publikationen
               17   Dekretüberreichungen im BMB
               18   Publikationen

14             watch out
               19   Webtipps und Gewinnspiel

                                    Impressum

Inhalt
                                    Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz BMBJournal, Zeitschrift für
                                    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums für Bildung
                                    Erscheinungsweise vierteljährlich, über Aktivitäten des Ressorts,
                                    Personalnachrichten, Service Medieninhaber, Herausgeber und
                                    Verleger Bundesministerium für Bildung | Abteilung Kommunikation,
                                    Minoritenplatz 5, 1010 Wien Redaktion Andrea Köfler (Chefredaktion),
                                    Bernadette Ullram, Ines Gludovatz, Lilian Müllner,
                                    Susanne Widmayer, Eva Wimmer Lektorat Andrea Bannert
                                    Grafisches Konzept & Artdirection PinkhouseDesign GmbH, Wien
                                    Coverbild Shutterstock.com / AGorohov
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Editorial

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

D
„Die Welt spielt verrückt“, titelte noch vor        im BMB Journal über die Definition von Bil-
einigen Ausgaben das Wochenmagazin Profil           dung, die eigene Schullaufbahn und gewährt
angesichts von Trump, Brexit, Terror und den        Einblicke in die nächsten Ziele der Bundesre-
Ereignissen in der Türkei und fragte sich: „Was     gierung. Wir freuen uns darüber.
läuft hier schief?“ Die politischen Umbrüche
und Entwicklungen der letzten Zeit lassen tat-      Dass viele KollegInnen bereits einen heißen
sächlich so etwas wie Sehnsucht nach einem          (Arbeits-)Sommer hinter sich gebracht haben,
ruhigen, klassischen Sommerloch aufkommen,          weiß er ganz genau: Martin Netzer, verant-
in dem sich trefflich über nichts weiter als drü-   wortlich für die Gesamtkoordination der
ckende, flirrende Hitze lamentieren ließe.          Bildungsreform im Haus, trägt diesbezüglich
                                                    selbst ein ziemliches großes Paket. Er gibt
Zumindest bildungstechnisch gab es im Juli          auf Seite 8 einen Überblick über den aktu-
aber auch good news. Bildungsministerin             ellen Stand der sechs Teilpakete und leitet
Sonja Hammerschmid konnte 750 Mio. Euro             damit das diesmalige Schwerpunktthema
für den Ausbau ganztägiger Schulformen ver-         Bildungsreform ein.
melden – ein Meilenstein, der die Chancenge-
rechtigkeit für alle Kinder auch wirklich „in       Ablenkung in Form cooler Empfehlungen ge-
Griffweite“ rücken lässt. Was sie sonst noch        gen die Sommerhitze hat Bernadette Ullram
so bewegt und was wir schon immer über              auf Seite 7 zusammengestellt und Karin
unsere neue Ministerin wissen wollten, bringt       Jakubowitz stellt auf Seite 6 die KollegInnen
uns Patrizia Pappacena, Pressesprecherin der        des Ministerinkabinetts vor, die wir auf die-
Ministerin und selbst sympathischer Neuzu-          sem Wege auch noch einmal herzlich will-
gang im BMB, in einem Porträt auf den Seiten        kommen heißen!
4 und 5 näher.

Stolz sind wir natürlich auch auf den diesma-       Einen schönen (Rest-)Sommer und
ligen prominenten Gast der Ausgabe: Bun-            viel Freude beim Lesen wünscht
deskanzler Christian Kern reflektiert exklusiv      Ihre Redaktion

BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                3
Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Portrait

Eine von fünf
Schülerin, Wissenschafterin, Managerin, Bildungsministerin:
Sonja Hammerschmid im Portrait.
Text: Patrizia Pappacena, MA

                               Z
                               Zur Welt kam unsere Bundesministerin Sonja
                               Hammerschmid am 24. Juni 1968 in Steyr als
                               Sonja Maria Theresia Mörwald. Der Berufsweg
                               war ihr, wenn man so will, nicht „in die Wiege
                               gelegt.“ Als Tochter einer Sekretärin und eines
                               KFZ-Mechanikers aus Baumgartenberg, einer
                               2.000-Seelen-Gemeinde in Oberösterreich,
                                                                                  Schöne Schulzeit
                                                                                  Wohlbehütet in der kleinen Marktgemein-
                                                                                  de besucht sie gemeinsam mit der Tochter
                                                                                  des Gemeindearztes und den Kindern der
                                                                                  umliegenden Bauernhöfe die Volksschule.
                                                                                  Alle spielen gemeinsam, lernen gemeinsam.
                                                                                  Eine andere Schule gibt es nicht – und auch
                               hätte ihr damals wohl niemand eine Zukunft         niemanden, der das bedauern würde. Un-
                               als Regierungsmitglied prophezeit. Völlig zu       terschiede gibt es natürlich zwischen den
                               recht, statistisch betrachtet ist dieser Weg       Kindern, das ist auch den LehrerInnen klar.
                               nämlich – nach wie vor – nicht vorgesehen.         Die einen zeichnen besonders gerne, andere
                               Fünf von 100 Kindern aus Arbeiterfamilien          lesen sehr gut. Andere mögen Mathe beson-
                               schließen ein Hochschulstudium ab. Und das         ders. So wie Sonja. All diese verschiedenen
                               im Jahr 2013. Eine Statistik, die viele Jahre      Interessen und Begabungen wussten ihre
                               später auf Sonja Mörwald, mittlerweile Bun-        Lehrerinnen und Lehrer besonders ans Ta-
                               desministerin Sonja Hammerschmid, einen            geslicht zu holen, zu fördern und gedeihen
                               nachhaltigen Eindruck machen sollte. Diese         zu lassen. Das betont die spätere Bildungs-
                               Zahl „Fünf“, eine der ersten, die sie als neue     ministerin immer wieder und lässt schon früh
                               Bildungsministerin „lernt“, lässt sie nicht mehr   eine Erkenntnis in ihr reifen, die später eine
                               los. Dennoch ist es bei Sonja Mörwald anders       der wichtigsten Überzeugungen in ihrem
                               gekommen, die „statistische Ausreißerin“ tritt     Ministeramt werden soll: Man kann entschei-
                               41 Jahre nach ihrer Einschulung das Amt als        den, planen, pädagogische Konzepte entwer-
                               Bildungsministerin an. Warum? Begeben wir          fen, wie man will. Was wirklich den Erfolg im
                               uns auf eine Spurensuche.                          Klassenzimmer ausmacht, ist die Motivation

4                                                                                                             BMBJOURNAL | 2.2016
Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Als «statistische Ausreißerin» tritt Sonja Hammerschmid 41 Jahre nach ihrer Einschulung das Amt der Bildungsministerin an.

                      der Lehrerinnen und Lehrer, die Frage, ob sie     managerin eines international tätigen Labor-     Zeit hat sie nicht, um sich in die neue Aufga-
                      es schaffen, Neugierde zu wecken, Kinder          ausstatters, nach ein paar Jahren als Leiterin   be einzuarbeiten, so stürzt sie sich auf Daten,
                      zu fördern, wo sie es brauchen, und sie zu        des Live Science Austria bei der Innovations-    Fakten, Studien. Sie will Tatsachen als Basis
                      fordern, um über sich hinauszuwachsen. Die        agentur GmbH. Danach wird sie Investment-        für ihre Bildungspolitik nutzen. Sie weiß aber
                      Lehrerinnen und Lehrer bestimmen über den         managerin und Geschäftsführerin der ARGE         auch: Sie muss die Aufgabe, Österreichs Schul-
                      Lebensweg der Kinder. Und: Sie wissen am          LISA Vienna Regio und dann Geschäftsfüh-         wesen bestmöglich zu gestalten, nicht alleine
                      besten, was die Kinder heute, morgen, gerade      rerin der ARGE Impulsprogramm Creativwirt-       bewältigen. Die wahren BildungsexpertInnen
                      wirklich brauchen.                                schaft, von 2003-2010 Leiterin des Bereichs      hat sie in ihrem Haus und in den Klassen-
                      So verbringt Sonja vier schöne Jahre in der       Technologie & Innovation und Gesamtproku-        zimmern des Landes. Sie ist angetreten, das
                      Volksschule. Am Ende stellt sich die Frage des    ristin in der Austria Wirtschaftsservice GmbH.   Know-how, die Erfahrung, die neuen Ideen der
                      Gymnasiums gar nicht, trotz ausgezeichneter       Als Rektorin der Veterinärmedizinischen Uni-     Kolleginnen und Kollegen, so zu „managen“,
                      Noten. Das nächste ist viel zu weit weg, alle     versität Wien kommt sie 2010 zurück in die       dass das Beste dabei herauskommt: Das BES-
                      Freundinnen und Freunde gehen gemeinsam           Wissenschaft – diesmal allerdings, um den        TE Bildungssystem für ALLE Kinder in diesem
                      weiter auf die Hauptschule. Die Noten blei-       wissenschaftlichen Betrieb zu managen.           Land. Damit die Statistik 5:100 endgültig der
                      ben ausgezeichnet, für die Eltern steht fest:                                                      Vergangenheit angehört.
                      Die Tochter soll studieren.                       Bildungsmanagerin
                      So kommt es dann auch: Ihre Neugierde, die        Wissenschafterin und Managerin – das ist
                      motivierten Lehrerinnen und Lehrer, die Freu-     Sonja Hammerschmid in Personalunion, als sie     „Mein Ziel ist ein
                      de am Entdecken führen zu einer Matura mit        im Mai 2016 – nach erst wenigen Monaten          Bildungssystem, in dem
                      Auszeichnung. Es folgen das Biologiestudium       als erste Frau an der Spitze der Österreichi-    alle die Chance auf die
© BKA / Andy Wenzel

                      und schließlich die Promotion 1995.               schen Universitätenkonferenz – dem Ruf des       beste Bildung erhalten“
                      Noch zwei Jahre bleibt sie wissenschaftliche      Bundeskanzlers folgt und Bildungsministerin      Bundesministerin Sonja
                      Mitarbeiterin an der Uni, dann zieht es sie hi-   wird. Wissenschafterin und Managerin: So ist     Hammerschmid
                      naus, in die Wirtschaft. Zunächst als Produkt-    auch ihr Selbstverständnis im neuen Amt. Viel

                      BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                            5
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Im Fokus

Das Kabinett stellt sich vor
„Alles neu macht der Mai“, das wusste schon Komponist Hermann A.
von Kamp 1829. Und so ist auch seit Mai (fast) alles neu im Kabinett.
Text: Mag.a Karin Jakubowicz

K
Kabinettchef ist Brian Schmidt. Als Jurist      und quasi mit ihrem Handy verheiratet (ak-                   v.l.n.r. zweite Reihe: Sabine Engerth,
gab es beruflich viel zu entdecken. Angefan-    tuell trägt sie 3 Stück mit sich herum). Neben           Birgit Ponath, Stanislava Zivkovic-Weiss,
                                                                                                  Brian Schmidt, Sven Fisler, Michael Hausladen,
gen vom Parlament über den Asylgerichtshof      E-Mails verschlingt sie Bücher. Seit Anfang                         Johann Klemen, Bernhard Bigl,
zum BKA, zuletzt als Leiter des Büros von Jo-   des Jahres ist Karin Jakubowicz Presse-                           Karin Jakubowicz, Kathrin Liener
sef Ostermayer, wo er sich um die Verfassung    referentin. In ihrer Freizeit hat sie stets den                  v.l.n.r. erste Reihe: Juliane Soyka,
                                                                                                        Eva-Maria Engelsberger, Sevim Aksakalli,
und die Regierungskoordinierung geküm-          Blick auf das nächste Fotomotiv gerichtet,                 Sonja Hammerschmid, Jasmin Obrtlik,
mert hat, ist er nun im BMB gelandet. Brian     wodurch sie öfters vom Weg abkommt, aber                    Christopher Walch, René Mayerhofer,
Schmidt läuft gerne (langsam), isst gerne       immer Neues entdeckt.                                                Paul Risse, Patrizia Pappacena
(scharf) und reist gerne (in kühle Länder).     Sevim Aksakalli, Eva-Maria Engelsberger
Stellvertretender Kabinettchef ist Sven Fis-    und Juliane Soyka blieben uns als Referentin-
ler. Er kommt aus dem Norden Deutschlands       nen erhalten. Für Sevim Aksakalli sind die kon-
(Schleswig-Holstein), hat Rechtswissenschaft    struktiven Gespräche mit zahlreichen KollegIn-
in Kiel, Göttingen und Wien studiert und ist    nen besonders in Erinnerung und sie freut sich
nach einigen Jahren in Spanien und Frank-       auf die weiteren, die folgen werden. Eva-Maria    Bildungsressort des Landes Steiermark tätig.
reich seit 2006 wieder in Wien. Erfahrungen     Engelsberger ist seit November 2014 im Team.      Seine freie Zeit verbringt der Absolvent der
konnte er bereits in den Kabinetten von         Persönlich fasziniert sie das unterschiedliche    Diplomatischen Akademie gerne mit Lesen,
                                                                                                                                                        © Regina Aigner, Shutterstock.com / -strizh-

Schmied und Heinisch-Hosek sammeln.             Sein und Funktionieren von Systemen, sie liest    Radfahren und Reisen.
Die neue Pressesprecherin ist Patrizia Pap-     gerne Literatur zu Governance und Leadership.     Tatkräftige Unterstützung erhalten wir von
pacena. Sie ist Italienerin, in Bayern aufge-   Juliane Soyka war viel im Ausland unterwegs.      den Assistentinnen und Assistenten: Bern-
wachsen und hat in der Mitte ihre Wahlhei-      Privat interessiert sie sich für fremdsprachige   hard Bigl, Birgit Ponath, Sabine Engerth,
mat gefunden. Sie kann außer Nudeln nichts      Literatur, außerdem kocht sie gern und geht       Michael Hausladen, Johann Klemen,
kochen, steht auf Österreichs Berge und Seen    zum Stressabbau gern joggen.                      Rene Mayerhofer, Jasmin Obrtlik, Jenni-
und versteht, warum sie besungen werden.        Unser neuer Kollege ist Paul Risse. Er war        fer Vogler, Christopher Walch, Günther
­Kathrin Liener ist zweite Pressesprecherin     zuvor als Jurist im Kabinett des BMG und im       Walter und Stanislava Zivkovic-Weiss.

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Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Redaktion: Bernadette Ullram                                                                                                        Trends

                Voller Klang
                Klein, aber oho. Das ist das Motto des Zipp
                Mini von Libratone, der im Taschenformat Töne
                wie ein Großer spuckt. Das Selbstbewusstsein
                kommt nicht von ungefähr: 22,1 Zentimeter
                klein, verbindet der Zipp Mini Premium-Klang
                mit einem frischen, kompakten Design sowie
                Multi-Room-Konnektivität. Weitere Featu-
                res: ein 360 Grad-Klangerlebnis, 10 Stunden
                Dauerlaufzeit, WLAN- und Bluetooth-Konnekti-
                vität sowie ein intuitives Touch-Bedienfeld mit
                Gestensteuerung.Kurz gesagt: der beliebteste
                Partygast des Sommers.
                → 229,90 Euro, Saturn

                                                                                                 Neu vertont
                                                                                                 Als neuntes Studio-Album kommt A Moon Shaped Pool mit
                                                                                                 ruhigeren Klängen, vielen Streichern und orchestralen
                                                                                                 Elementen etwas weniger „neurotisch“ als von Radiohead
                                                                                                 gewohnt, beweist an vielen Stellen aber immer noch die
                                                                                                 Experimentierfreudigkeit der britischen Artrockgruppe. Für alle
                                                                                                 Fans ein Muss – und auch für all jene, die es werden sollten.
                                                                                                 → 12,99 Euro, XL Recordings

                                                          Schick verpackt
                                                          Auch ein Laptop muss vor der Sonne geschützt werden. Da
                                                          Sonnenhut und Lichtschutzfaktor 30 hier keine Option dar-
                                                          stellen, hilft nur vollständige Verhüllung. Am schönsten mit
                                                          den Notebookhüllen der Pariser Marke Maison Baluchon.
                                                          Zum Dahinschmelzen.
                                                          → 115 Euro, www.maisonbaluchon.fr

                                                                                                     Frischer Wind
                                                               30 Grad Tendenz steigend und kein Lüftchen weit und breit.
                Tief gekühlt                                  Zumindest beim letzten Punkt kann der stylische Ventilator –
                Wer kennt das nicht: Gerade das Eis aus der           mit dem bezeichnenden Namen Q – Abhifeschaffen.
                Box in die Schüssel gegupft, rinnt es einem           Die Technik wurde von Stadler Form perfekt mit dem
                schon vom Löffel und verwandelt sich von           außergewöhnlichen Design des Schweizers Carlo Borer
                Creme in Suppe. Doch es gibt Hoffnung: Das         in Einklang gebracht, sodass Q an kühlen Tagen immer
                kühlende Keramikgeschirr der finnischen Marke          noch als cooles Designobjekt das Büro verschönert.
                Magisso hält nach 60 Sekunden Abspülen unter                                  → 209 Euro, www.connox.at
                kaltem Wasser seinen Inhalt stundenlang kühl.
                Im Norden kennt man sich eben aus mit Kälte!
                → Cool-ID Glas 2er-Set, 39,90 Euro, connox.at

                                                                                               Gut betucht
                                                                      Egal ob man sich den besten Platz am Pool
                                                                        reservieren möchte, eine bequeme Liege-
                                                               auflage sucht oder sich im Bad einfach nur stilvoll
                                                              abtrocknen möchte: Die Badetücher des Schweizer
                                                                 Design-Kollektivs Schönstaub verbinden einzig-
                                                               artige Optik mit höchster Qualität und sind damit
                                                                      die perfekten Begleiter durch den Sommer.
                                                                              → 120 Euro, www.schoenstaub.com
                Unsere Sommer-Tipps
                garantieren einen

                                                           Cool bleiben!
                kühlen Kopf – oder
                zumindest angenehme
© beigestellt

                Ablenkung von
                der Hitze.

                BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                        7
Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Im Fokus

Die Bildungsreform
Wo wir stehen und was uns im Herbst erwartet.
Text: Mag. Martin Netzer, MBA

                                                D
                                                Die sechs Pakete der Bildungsreform haben       pakets, für die das Bildungsministerium die
                                                vielen KollegInnen einen heißen (Vor-)Som-      Verantwortung trägt, bereits in Umsetzung.
                                                mer beschert – selbst dann, wenn die Tempe-     Andrea Werner-Thaler stellt auf Seite 13
                                                raturen nicht die 30-Grad-Marke erreichten.     grundsätzliche Überlegungen zu einem der
                                                Etliche Reformmaßnahmen konnten bereits         komplexesten Pakete der Bildungsreform
                                                in konkrete Gesetzesvorhaben gegossen           an, nämlich zum Modellregionenpaket. Eine
                                                werden, und zu zahlreichen weiteren Maß-        Arbeitsgruppe unter der Leitung von Andrea
                                                nahmen liegen detaillierte Konzepte vor, die    Werner-Thaler und Claudia Chwala hat be-
                                                über den Sommer ergänzt und bis zum Herbst      reits Eckpunkte zur pädagogischen und orga-
                                                fertig gestellt werden.                         nisatorischen Ausgestaltung der gemeinsa-
                                                Mit der Beschlussfassung des Schulrechts-       men Schule der 10- bis 14-Jährigen erarbeitet
                                                änderungspakets rechtzeitig vor der Som-        und ein Ressourcenmodell konzipiert. Bis
                                                merpause des Parlaments wurde bereits der       zum Herbst wird nun ein entsprechendes
                                                erste große Meilenstein bei der Umsetzung       Gesamtkonzept erstellt.
                                                der Reform erreicht. Das gesamte Schulein-      Auch im Behördenorganisationspaket und im
                                                gangsphasen- und Volksschulpaket tritt mit      Autonomiepaket sind die Konzepte bereits
                                                September in Kraft und wird ab dem Schul-       sehr weit fortgeschritten. Während für die
                                                jahr 2016/17 Schritt für Schritt umgesetzt.     Fertigstellung des Behördenorganisationspa-
                                                Rüdiger Teutsch, Gerhild Trummer und            kets eine verfassungsrechtliche Einigung und
                                                Muriel Warga-Fallenböck zeigen auf den          damit die Zustimmung der Länder Vorausset-
                                                Seiten 10 bis 12 dieser Ausgabe, was das        zung ist, können im Autonomiepaket zahl-
                                                konkret für die SchülerInnen und deren          reiche Maßnahmen des Ministerratsvortrags
                                                Eltern sowie für die SchulleiterInnen und       über den Sommer in konkrete Modelle und
                                                Lehrkräfte bedeutet.                            erste Gesetzesentwürfe gegossen werden.
                                                                                                Mit der stufenweisen Umsetzung der Bildungs-
                                                Die Pakete im Überblick                         reform sind wir auf einem guten Weg. An der
                                                Auch wesentliche Teile des Elementarpäd-        Nahtstelle zwischen Kindergarten und Volks-
                                                agogikpakets konnten noch vor den Som-          schule und im Bereich der Volksschule selbst
                                                merferien gesetzlich verankert werden. So-      werden ab dem Herbst wichtige Reformschrit-
                                                                                                                                                   © Shutterstock.com / phipatbig, BKA/Valerie Alwasiah

                                                gar ein Jahr früher als geplant wurde die       te gesetzt, um den Kindern einen guten Schul-
                                                Weiterentwicklung der BAKIPs zu Berufsbil-      start zu ermöglichen und eine solide Basis für
                                                denden Höheren Schulen beschlossen, und         die weitere Bildungslaufbahn zu legen.
                                                zugleich erhält dieser Schultyp einen neu-      Nächstes Ziel ist es, das Autonomiepaket und
Verantwortlich für die Gesamtkoordination der   en, maßgeblich erweiterten Bildungs- und        das Modellregionenpaket auf Verwaltungs-
Bildungsreform im Haus: Martin Netzer.          Qualifizierungsauftrag. Ulrike Zug berichtet    ebene bis zum Oktober fertig zu stellen, da-
                                                über die konkreten Änderungen in diesem         mit noch in diesem Jahr eine Regierungsvor-
                                                Bereich auf Seite 9. Sie darf zur Recht stolz   lage verabschiedet werden kann. Für viele
                                                auf ihre Leistungsbilanz sein, denn damit       KollegInnen wird die Sommerhitze also naht-
                                                sind große Teile des Elementarpädagogik-        los in einen heißen Herbst münden!          ←

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Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Im Fokus

                                                                   PAKET
                                                                                   Elementare Neuerungen
                                                                 Elementar-        Implikationen der Bildungsreform für die Bildungsanstalten für
                                                                 pädagogik
                                                                                   Elementarpädagogik und Bildungsanstalten für Sozialpädagogik.
                                                                                   Text: Mag.a Ulrike Zug

                                                           Z
                                                           Zahlreiche der Inhalte, Maßnahmen und                                                     im Fachbereich, wenn er zukünftig „Lehr-
                                                           Innovationen zur Elementarpädagogik                                                           gang für Inklusive Elementarpädago-
                                                           im Rahmen des Schulrechtsände-                                                                   gik“ heißt. Besondere Beachtung
                                                           rungsgesetzes sind bereits über                                                                     erfährt in Hinkunft die Eignungs-
                                                           viele Jahre vorbereitet und aufge-                                                                    prüfung an den Bildungsanstal-
                                                           baut worden. Sowohl die Neu-                                                                           ten, um sicherzustellen, dass
                                                           Positionierung der „Höheren                                                                             von Beginn an auch Burschen
                                                           Anstalten der Lehrer- und Er-                                                                           für die Ausbildung gut er-
                                                           zieherbildung“ (wie die BAKIP                                                                            reicht werden.
                                                           und BASOP bisher im SchOG                                                                               Wie zuvor genannt, kamen
                                                           eingegliedert waren) nun als                                                                           zahlreiche Impulse und Auf-
                                                           Berufsbildende Höhere Schulen                                                                         träge durch den MRV. Das Er-
                                                           als auch die Erweiterung des Fel-                                                                    gebnis ist nun das Produkt der
                                                           des der Sozialpädagogik (von bisher                                                                Koordination, der Mitgestaltung
                                                           „Hort- und Heimpraxis“) zu einem                                                                und gemeinsamen Bearbeitung vieler
                                                           ausgewiesenen umfassenden sozialpäda-                                                        Expertinnen und Experten im BMB und an
                                                           gogischen Feld sind hier zu nennen.                                                     unseren Schulen. Die Themen waren vielfältig,
                                                                                                                                                   wie auch die persönlichen Kontakte und auch
                                                           Wesentliche Innovationen                                                                die Erleichterung, wenn ein geplanter Schritt
                                                           Mit dem Ministerratsvortrag (MRV) vom 17.                                               tatsächlich zu einem Voranschreiten führte.
                                                           November 2015 erhielt die Elementarpäd-                                                 Danke für die gute Zusammenarbeit!
                                                                                                           auf einen blick
                                                           agogik und damit verbunden die Bildungs-
                                                                                                           → Überarbeitung der Lehrpläne und
                                                           anstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP)       Erweiterung der Ausbildung:
                                                           zahlreiche weitere Impulse und Aufträge,        •an BAKIP: bisher Kinder von 3-6,
                                                           ein Anstoß, der vieles „ins Rollen“ brachte:    neu: Kinder vom 1. Lbj. bis zum
                                                           In den eigentlich im Fertigstellen begriffe-    Schuleintritt;
                                                           nen, neuen, kompetenzorientierten Lehrplan      •an BASOP: bisher „Hort- und Heim-
                                                           wurden noch zahlreiche, wesentliche Innova-     praxis“, neu: erweitertes sozialpäda-
                                                           tionen aufgenommen. Eine ganz wesentliche       gogisches Feld. Inkrafttreten mit
                                                                                                           1.9.2016, erste Absolvent/innen 2021
                                                           Neuerung wird die Altersspanne sein. Bisher
                                                                                                           → BAKIP und BASOP werden im
                                                           lag der Schwerpunkt für alle Schülerinnen
                                                                                                           SchOG von „Höheren Anstalten
© Shuttersstock / hxdbzxy / Larysa Ray, Alexander Köfler

                                                           und Schüler auf Kindern von 3-6 Jahren,         der Lehrer- und Erzieherbildung“ in
                                                           mit dem neuen Lehrplan werden alle Schü-        berufsbildende höhere Schulen (BHS)
                                                           lerinnen und Schüler für Kinder vom ersten      übergeführt.
                                                           Lebensjahr bis zum Schuleintritt ausgebildet,   → Eine Maßnahme mehr junge Män-          „Sollte sich der aufmerksame Leser / die
                                                           eine Maßnahme, die auf veränderte, gesell-      ner für die Ausbildung zu gewinnen,      aufmerksame Leserin vielleicht gewun-
                                                                                                           ist die besondere Beachtung der          dert haben, über eine neue Schulart im
                                                           schaftliche Erfordernisse reagiert.
                                                                                                           Eignungsprüfungen.                       Vorspann? – Ja, die Erweiterung der Alters-
                                                           Weitere Veränderungen betreffen mehrere                                                  spanne wird zukünftig auch in der Schular-
                                                                                                           → Für Lehrende an BAKIP und BASOP
                                                           Umbenennungen: z.B. berücksichtigt der                                                   ten-Bezeichnung deutlich: Bildungs-
                                                                                                           wird ein neues Curriculum im             anstalt für Elementarpädagogik.“
                                                           bisherige „Lehrgang für Sonderkindergar-        Rahmen der neuen PädagogInnenbil-        Mag.a Ulrike Zug
                                                           tenpädagogik“ die aktuellen Bestrebungen        dung entwickelt.

                                                           BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                   9
Journal Bildungsreform, quo vadis? - Sechs starke Pakete für chancengerechte Bildung Bundesministerin Sonja Hammerschmid im Porträt Bundeskanzler ...
Im Fokus

       PAKET
                         Die Grundschulreform
       Volks-            Chancengleicheit durch die Neugestaltung der Schuleingangs-
       schule
                         phase, Individualisierung und Kompetenzorientierung.
                         Text: Dr. Rüdiger Teutsch, Dipl.-Päd.in Mag.a Gerhild Trummer

D
Das Paket zur Neugestaltung der Schul­
eingangsphase und der Volksschule zielt
darauf ab, den Übergang vom Kindergarten
in die Schule fließender und kindgerechter
zu gestalten und den pädagogischen Hand­
lungsspielraum der Schulen so zu erweitern,
dass den individuellen Interessen, Talenten,
Begabungen und Förderbedürfnissen aller
Kinder besser Rechnung getragen werden
kann. Ziel ist es, allen Kindern – unabhängig
von ihrer Herkunft – die besten Bildungs­
chancen in einem inklusiven Bildungsraum
zu ermöglichen. Durch die Orientierung an
den Potenzialen – statt an den Defiziten – der
Kinder kann die individuelle Wahrnehmung,
Begleitung und Förderung besser gelingen
und eine frühe Selektion vermieden werden.
Konkret bedeutet dies, dass beim Übergang
die pädagogischen Erkenntnisse über die in­      Haben die Grundschulreform im Griff: Gerhild Trummer und Rüdiger Teutsch
dividuellen Entwicklungsprozesse aus dem
Kindergarten so genutzt werden, dass die
                                                 Zielsetzung
PädagogInnen in der Volksschule unmittelbar                                                 dritten Schulstufe kann ab jetzt am Schulstand­
                                                   Im Grundschulbereich setzt
auf die vielfältigen elementarpädagogischen        sich die Bildungsreform folgen-          ort autonom und schulpartnerschaftlich festge­
Fördermaßnahmen aufbauen können. Er­               de Ziele:                                legt werden, ob an Stelle der Beurteilung der
kenntnisse über die sprachliche Entwicklung,                                                Leistungen durch Noten eine Leistungsbeschrei­
die schon jetzt im Kindergarten gesammelt        → Chancengleichheit beim Bildungs­         bung erfolgt. Dazu sind auch Kind-Eltern-Leh­
werden, bilden so die Basis für eine bruchlose   zugang unabhängig von der                  rer-Gespräche vorgesehen, wie sie schon jetzt
Fortsetzung in der Volksschule. Weitverbreite­   Erst­sprache und mehr Freiheit beim        in der Neuen Mittelschule stattfinden.
                                                 Besuch von ganztägigen Schulen in
te Portfolios, die in Kindergärten eingesetzt                                               Aber auch die Möglichkeiten zum jahrgangs­
                                                 verschränkter Form un­abhängig vom
werden, finden zukünftig – mit dem Einver­       Wohnort                                    übergreifenden Lehren und Lernen werden
ständnis der Eltern – auch bei der SchülerIn­    → Individualisierung und Kompetenz­        nun in die Verantwortung der Schulstandorte
neneinschreibung Berücksichtigung.               orientierung in der Primarstufe            selbst gelegt. Wie sich in der Vergangenheit
                                                                                                                                                  © Shutterstock.com / Ola-ola, Andi Wnzel, Alexander Köfler

                                                 Das Schulrechtspaket tritt mit             gezeigt hat, kann auch eine altersübergrei­
Mehr Autonomie für Schulen                       1.9.2016 in Kraft und beinhaltet:          fende Gruppenbildung als Stärkung der indi­
Pädagogische Entscheidungen, für die bisher      → Die Neugestaltung der Schul­             viduellen Fördermöglichkeiten wirken.
ein Schulversuchsantrag gestellt und von ver­    eingangsphase und weitere                  Einen ganz starken Fokus richtet das Reform­
schiedenen Instanzen bearbeitet und bewilligt    Anpassungen der Grundschule                paket auf die Weiterentwicklung des Grund­
                                                 (jahrgangsübergreifender Unterricht,
werden musste, sollen nunmehr verstärkt am                                                  schul-Lehrplans mit dem Ziel der Stärkung
                                                 alternative Leistungsbeschreibung)
Schulstandort selbst getroffen werden können.                                               der Grundkompetenzen und der Kulturtech­
                                                 → die Ausweitung der Sprachförder­
Dies betrifft etwa die Entscheidung über päd­    kurse für außerordentliche Schülerin­      niken Lesen, Schreiben und Rechnen sowie
agogisch alternative Beschreibungsformen, die    nen und Schüler sowie                      sprachlicher und digitaler Kompetenzen als
sich im Schulversuch über viele Jahre hinweg     → eine Flexibilisierung der Schulorga­     Voraussetzung für eine erfolgreiche weiter­
bereits bewährt haben: Bis einschließlich der    nisation und des Personaleinsatzes         führende Bildungslaufbahn.                   ←

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Im Fokus

                                             PAKET
                                                               Einschreibung NEU
                                             Volks-            Umfassende Informationen aus der Kindergartenzeit erleichtern
                                             schule
                                                               Planung und Umsetzung individueller Fördermaßnahmen.
                                                               Text: Dr. Rüdiger Teutsch

                                                               Die enge Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule legt den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.

                                    M
                                    Mit dem Schulrechtspaket 2016 wird der                      im überblick
                                    Übergang vom Kindergarten in die Volks-                       Welche Unterlagen sind im Rahmen der SchülerInneneinschreibung
                                    schule neu geregelt und die Nutzung der im                    zu berücksichtigen?
                                    Kindergarten erlangten Erkenntnisse über die
                                                                                                → Im Rahmen der gemäß Art. 15a B-VG verpflichtenden frühen sprachlichen Förde-
                                    Entwicklungssituation der Kinder, insbeson-
                                                                                                rung sind Verfahren zur Sprachstandsfeststellung vorgesehen, die im Rahmen der
                                    dere deren Sprachkenntnisse, ermöglicht.                    SchülerInneneinschreibung und anschließender Förderung heranzuziehen sind: Es
                                    Es ist daher vorgesehen, dass die Erziehungs-               handelt sich dabei um den Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz
                                    berechtigten im Zuge der Schülerinnen- und                  in Deutsch von Kindern mit Deutsch als Erstsprache (BESK 2.0), den Beobachtungs-
                                    Schülereinschreibung Unterlagen, Erhebun-                   bogen zur Erfassung der Sprachkompetenz in Deutsch von Kindern mit Deutsch als
                                                                                                Zweitsprache (BESK DaZ 2.0) oder ein vergleichbares auf sprachwissenschaftlicher
                                    gen, Förderergebnisse usw., die während des
                                                                                                und kindergarten-pädagogischer Basis festgelegtes Instrumentarium.
                                    Kindergartenbesuchs durchgeführt wurden,
                                                                                                → In zahlreichen Kindergärten werden Beobachtungen zum Entwicklungsstand des
                                    vorzulegen haben. Die Ergebnisse über Ent-                  Kindes durch Bildungsdokumentationen, Entwicklungseinschätzungen oder auch
                                    wicklungen, Potenziale, Interessen und Be-                  Übergangsportfolios festgehalten.
                                    gabungen sind im Rahmen der Schülerinnen-                   → In Betracht gezogen sollten jedenfalls alle Unterlagen werden, die von den Eltern
                                    und Schülereinschreibung zu berücksichtigen                 im Rahmen der Schülerinnen- und Schülereinschreibung vorgelegt werden und
                                    und in die Planung und Umsetzung durch-                     die für eine unmittelbar an die elementarpädagogische anschließende schulische
                                    gängiger Fördermaßnahmen in der Grund-                      Förderung relevant sind.
                                    schule einzubeziehen.                                       → Ein „Bildungskompass“, der Sprachstand und Entwicklung durchgängig dokumen-
© Shutterstock.com / Sunny studio

                                                                                                tiert, wird derzeit unter Federführung des Bundesministeriums für Familie und Jugend
                                    Gesetzlich festgelegt wurde auch, dass das
                                                                                                erarbeitet und soll zukünftig zur österreichweiten Vereinheitlichung beitragen.
                                    schulpflichtig gewordene Kind bei der Schul­
                                                                                                → Die von den Eltern vorgelegten Informationen sind aufzubewahren, jedoch spä-
                                    einschreibung persönlich vorzustellen ist. Unver-           testens mit Ablauf des betreffenden Unterrichtsjahres den Eltern zurückzuerstatten
                                    ändert bleibt, dass der Landesschulrat die vorzu-           oder zu vernichten bzw. zu löschen.
                                    legenden Personalurkunden nach den örtlichen                → Die Frist für die Schülerinnen- und Schülereinschreibung soll künftig vier Monate
                                    Erfordernissen durch Verordnung festgelegt.  ←             vor Beginn der Hauptferien enden.

                                    BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                          11
Im Fokus

        PAKET
                         Schlüsselfaktor Sprache
      Volksschule        Sprachförderkurse/Sprachstartgruppen:
                         Gezielte Förderung für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache
                         Text: Mag. Jan Sisko, Dr.in Muriel Warga-Fallenböck

B
Bildung ist immer auch sprachliche Bildung.
Gute Sprachkenntnisse sind der Schlüssel
zu mehr Bildungsgerechtigkeit im öster-
reichischen Schulsystem und nicht zuletzt
ist das Verständnis von und für Sprachen
einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren eines
friedlichen Zusammenlebens. Ein Eckpfeiler
der Maßnahmen zur Schuleingangsphase
ist daher die Möglichkeit der Einrichtung
von Sprachstartgruppen und Sprachförder-
kursen für Schüler und Schülerinnen, deren
Sprachkenntnisse in der Unterrichtssprache
Deutsch nicht ausreichen, um dem Unterricht
folgen zu können. Auf formaler Ebene wird
den betroffenen Kindern der außerordentli-
che Status zuerkannt und damit die Voraus-
setzung für die Teilnahme an der Maßnahme
geschaffen.

Ergänzend sind folgende Begleit- und Unter-
stützungsmaßnahmen in Umsetzung:                 Sprachförderkurse und Sprachstartgruppen garantieren einen erfolgreichen Schulstart für alle.

→ Im Rahmen der Qualitätsoffensive Schulqua-
                                                                                                          im überblick
lität Allgemeinbildung (SQA) nimmt die sprach-   strument zur evidenzbasierten Unterrichtsent-
                                                                                                             Ergebnis des Schulrechtspakets
liche Bildung einen hohen Stellenwert ein.       wicklung wird derzeit an mehreren Schulstand-               2016: Verlängerung und
                                                 orten erprobt, mit dem Ziel die Erfahrungen der             Verbreiterung einer erfolg-
→ USB-DaZ (Unterrichtsbegleitende Sprach-        praktischen Anwendung in die Ausgestaltung                  reichen Maßnahme.
standsbeobachtung Deutsch als Zweitspra-         des Instruments einfließen zu lassen.
che) ist derzeit bundesweit im Einsatz. Ziel                                                              → Verlängerung des Zeitraums, in dem
                                                                                                          Sprachförderkurse/Sprachstartgruppen
des Diagnoseinstrumentes ist es durch Be-        → Das       Österreichische      Sprachen-
                                                                                                          angeboten werden können, um drei
obachtung die sprachlichen Kompetenzen           Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) setzt im Auftrag                 Jahre bis Ende des Schuljahres 2018/19.
von Schülerinnen und Schülern, die Deutsch       des BMB Angebote wie den sprachsensib-                   → Verpflichtender Einsatz von Dia-
als Zweitsprache lernen, mittels eines Be-       len Fachunterricht, der Lehrerinnnen und                 gnose- und Förderinstrumenten im
obachtungsbogens zu erheben. Die daraus          Lehrer unterstützt, um in allen Gegenstän-               Sinne der Qualitätsentwicklung und
gewonnenen Erkenntnisse zu Stärken und           den – auch z.B. in naturwissenschaftlichen               Qualitätssicherung.
                                                                                                                                                       © Shutterstock.com / Syda Productions

Schwächen hinsichtlich ihres sprachlichen        Fächern – die bildungssprachlichen Kom-                  → Ausweitung der Maßnahme auf
Entwicklungsstandes sind die Basis für           petenzen aller Schüler und Schülerinnen zu               alle mittleren und höheren Schulen
                                                                                                          ab dem Schuljahr 2016/17.
punktgenaue Fördermaßnahmen.                     erweitern. Eine Vielzahl weiterer Projekte
                                                                                                          → Flexible Handhabung der bis zu elf
                                                 liefert wertvolle Materialien und Impulse
                                                                                                          Stunden Förderung – integrativ oder
→ USB+ (Unterrichtsbegleitende Sprachstands-     mit dem Ziel, Sprachen altersadäquat zu                  in geblockter Form sowie schulstu-
beobachtung Plus) zielt auf die umfassende       entdecken und wertzuschätzen.                            fen-, schul- oder schulartenübergrei-
sprachliche Förderung aller Kinder. Dieses In-   www.oesz.at/sprachsensiblerunterricht  ←                fend – bleibt bestehen.

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Im Fokus

                                                        PAKET
                                                        Modell-
                                                       regionen
                                                                        Unter einem Dach
                                                                        Modellregionen zur Gemeinsamen Schule der 6- bis 14-Jährigen.
                                                                        Text: Mag.a Andrea Werner-Thaler

                                                                                        Z
                                                                                        Ziel dieses Reformpaketes ist es, die Chan-        nen und Schüler an eine gläserne Decke, da
                                                                                        cengerechtigkeit im österreichischen Bil-          zentrale Kriterien einer gemeinsamen Schule
                                                                                        dungssystem auf internationales Niveau zu          der 10- bis 14-Jährigen unerfüllt blieben.
                                                                                        heben und das Bildungsniveau aller Kinder          Eine gemeinsame Schule ist ihrer Definition
                                                                                        zu erhöhen.                                        nach die einzige Schulform auf der Sekundar-
                                                                                        Der Übergang von der Volksschule in die            stufe I, sie bildet das gesamte Begabungs-
                                                                                        Sekundarstufe I basiert nicht – wie gerne          spektrum ab und umfasst die sozio-ökono-
                                                                                        argumentiert – auf Unterschieden im Leis-          mische Bandbreite einer Region. Laut OECD
                                                                                        tungsvermögen der SchülerInnen. Wer wo,            definieren sich erfolgreiche Schulsysteme
                                                                                        warum, welche Schulart besucht, hängt häu-         als solche, die überdurchschnittliche Leis-
                                                                                        fig vom Bildungshintergrund der Eltern und         tungen erreichen und unterdurchschnittliche
                                                                                        der regionalen (Schul-) Infrastruktur, wie dem     Ungleichheiten aufweisen. Diese Schulsyste-
                                                                                        Vorhandensein einer AHS-Unterstufe oder            me bieten allen SchülerInnen – unabhängig
                                                                                        den Verkehrsverbindungen in der Region ab.         von ihrem sozio-ökonomischen Hintergrund
                                               Zusammengefasst                          Diese Zufälligkeiten wollen es, dass in Vor-       – gleiche Lernmöglichkeiten (OECD, 2013;
                                                  Der Ablauf zur Einrichtung der        arlberg 22,9% der Kinder eine AHS besuchen,        PISA, 2012 Results: What Makes Schools Suc-
                                                  Modellregionen im Detail:             während es in Wien 51,8% und im gesamtös-          cessful? Resources, Policies and Practices).
                                                                                        terreichischen Schnitt 35,7% sind. (Statistik
                                               → Die Bundesländer reichen Konzepte      Austria: Bildung in Zahlen 2014/15). Zu-           Daraus ergibt sich, dass die Modellregion
                                               zur Einrichtung von Modellregionen
                                                                                        sätzliche Bestätigung erfahren diese Befun-        alle Schulen der jeweiligen Region umfasst.
                                               entlang festgelegter Kriterien zur
                                               Genehmigung durch die Frau Bun-          de durch Bildungsstandardsergebnisse und           Das heißt, die Grundschule ist Zubringer und
                                               desministerin ein.                       andere Forschungen im Bereich der Schüle-          steht in enger Kooperation zur gemeinsamen
                                               → Die Gesamtzahl der Standorte in        rInnen-Leistungen, die deutlich zeigen, dass       Schule, die die bisherigen Neuen Mittelschu-
                                               der Modellregion darf 15% der je-        die Überlappung der Kompetenzprofile von           len, AHS-Unterstufen und Allgemeinen Son-
                                               weiligen Schulart nicht überschreiten.   NMS und AHS-SchülerInnen weitreichend ist.         derschulen unter einem pädagogischen und
                                               → Bundes- und Landeslehrpersonen         Wenn es um Leistung gehen soll, wird die           organisatorischen Dach vereint.           ←
                                               werden gleichmäßig auf die Stand-
                                                                                        frühe Trennung der Kinder in unterschiedliche
                                               orte verteilt.
                                                                                        Schullaufbahnen eher zum Stolperstein als
                                               → SchülerInnen aller Leistungs-
                                                                                        zum Meilenstein.
                                               spektren werden an den Schulen
                                               aufgenommen.
                                               → Modellschulen sind leistungsori-       Der nächste Schritt
                                               entierte, inklusive und ganztägige       Die Einführung der Neuen Mittelschule war
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                                               Schulen.                                 ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die
                                               → Lehrpersonen nehmen die individu-      Evaluation der NMS ergab eindeutig, dass an
                                               ellen Lernprozesse ihrer SchülerInnen    jenen Schulen, an denen die pädagogischen
                                               in den Fokus.
                                                                                        Vorgaben hinsichtlich einer neuen Lehr- und         „Die Einführung der Neuen Mittelschule
                                               → Sie werden durch Support- bzw.         Lernkultur umfassend umgesetzt wurden, die          war ein erster Schritt in die richtige Rich-
                                               multiprofessionelle Teams sowie                                                              tung. Die Einführung der Modellregionen
                                               durch gezielte Fortbildungsmaßnah-       Leistungen in allen Bereichen gestiegen sind.
                                                                                                                                            zur Gemeinsamen Schule ist die logische
                                               men und Vernetzungsmöglichkeiten         Diese Steigerung stößt jedoch auf Grund der         Weiterentwicklung.“ Andrea Werner-Thaler
                                               unterstützt.                             mangelhaften Durchmischung der Schülerin-

                                               BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                   13
Oberste Priorität!
Bundeskanzler Mag. Christian Kern im Gespräch über
die bevorstehenden Aufgaben der Bundesregierung,
seinen Begriff von Bildung und die eigene Schulzeit.
Interview: Andrea Köfler

Herr Bundeskanzler, welche sind die               Neben der Bildung haben wir uns weitere            timalen Schule ist: Das Talent und die Neu-
dringlichsten Aufgaben, die jetzt unmit-          Schwerpunkte in der Regierung gesetzt: Wir         gier der Kinder bestimmen das Geschehen,
telbar anstehen?                                  wollen ein Paket für Wachstum und Arbeit           nicht Lehrpläne.
Bildung steht ganz oben auf der Prioritätenlis-   schnüren, das öffentliche und private Investi-
te. Für jedes Kind soll es in der Nähe seines     tionen besser verzahnt, wir wollen Forschung       Wie war Ihre eigene Schulzeit? Wer/Was
Wohnortes möglich sein, eine Ganztagsschule       und Entwicklung fördern, auch da gibt es jetzt     hat Sie aus dieser Zeit geprägt?
zu besuchen. Weil der Vorteil ein dreifacher      noch einmal frisches Geld. Der wichtigste          Ich habe in meiner eigenen Bildungslaufbahn
ist: Erstens pädagogisch: Es gibt mehr Lern-      Hebel aber ist einer, den man mit Einzelmaß-       und späteren beruflichen Laufbahn von der
erfolg – das zeigt sich auch im internationalen   nahmen nicht so leicht bewegen kann: Stim-         Bildungspolitik profitiert, die in den 70ern ein-
Vergleich – und mehr Raum für soziales Ler-       mung. Schlechte Stimmung ist eine Bremse           geleitet worden ist. Ich habe selbst erfahren
nen. Zweitens sozial: Derzeit werden rund 110     für jede Veränderung zum Besseren, für jeden       dürfen, welche Chancen und Aufstiegsmög-
Millionen Euro jährlich von Familien für Nach-    Fortschritt. Es gibt zu viel von einem diffusen    lichkeiten Politik und Bildungspolitik ermögli-
hilfe ausgegeben. Kinder, deren Eltern sich       Gefühl der Unsicherheit in unserem Land. Des-      chen können. Das hat mich sicher geprägt.
keine Nachhilfe leisten können, profitieren       halb setzen wir auf eine Politik der Hoffnung.
klar von dem Ausbau von ganztägigen Schu-                                                            Was macht aus Ihrer Sicht eine(n) gute(n)
len. Drittens wirtschaftlich: Eine Bauinvesti-    Was bedeutet der Begriff Bildung für Sie,          LehrerIn aus?
tion in dieser Größenordnung bewegt auch          was erwarten Sie von der aktuellen Bil-            Neugier, Einfühlungsvermögen, Leidenschaft
einiges an Wirtschaft und Beschäftigung.          dungsreform und dem Bildungssystem                 für einen der wichtigsten Jobs in unserer Ge-
                                                  im Allgemeinen?                                    sellschaft. Und die Fähigkeit, Menschen für
Wir werden jetzt 750 Millionen Euro in den        Bildung bedeutet Chancen, Bildung bedeutet         neues Wissen zu begeistern.
weiteren Ausbau der Ganztagsschule inves-         Entfaltung. Gute Bildung bringt das Beste aus
tieren. Was weniger im Scheinwerferlicht der      uns hervor. Wir wollen in einer Gesellschaft       Welche Vorbilder hatte der Manager
Öffentlichkeit steht, sind weitere 50 Millionen   leben, in der alle Kinder faire und möglichst      Kern? Welche der Politiker Kern?
Euro, die wir in eine Innovationsstiftung für     gerechte Chancen haben. Eine Gesellschaft,         Ich habe keine Vorbilder, es gibt nur Men-
Bildung einbringen. Hier sollen neue Wege in      in der Kinder nicht zu Verlierern gestempelt       schen, die mich inspiriert und berührt haben,
der Pädagogik erprobt werden. Besonderer          werden, nur weil sie im falschen Stadtteil         und da gibt es eine breite Palette: Steve Jobs
Schwerpunkt: Die Bildungseinrichtungen und        aufwachsen, einen falschen Vornamen haben          gehört genauso dazu wie Bruno Kreisky.
Klassenzimmer digitalisieren.                     oder die Eltern finanziell nicht die Möglichkei-
                                                  ten haben, sie ausreichend zu fördern. Dass        Wenn Sie einen Wunsch für Ihre aktuelle
                                                  Bildungssystem und Bildungsreform für die-         Amtsperiode frei hätten, welcher wäre
„Bildung bedeutet                                 ses große Ziel arbeiten, das erwarte ich mir.      das?
Chancen, Bildung                                                                                     Wünschen ist eigentlich keine politische Kate-
                                                  Was ist die minimalste Anforderung, was            gorie. In der Politik geht es um Visionen. Aber
bedeutet Entfaltung.
                                                  Schulen und Ausbildungsstätten heute               ich würde mir wünschen, dass wir es schaffen,
Gute Bildung bringt das
                                                                                                                                                          © BKA / Andy Wenzel

                                                  leisten können müssen; was wäre die                wieder mehr Menschen für Politik zu begeistern.
Beste aus uns hervor.“                            ­Vision einer optimalen Schule?
Christian Kern                                     Kluge Politik geht immer vom Optimum aus,         Herr Bundeskanzler, vielen Dank für das
                                                   nicht vom Minimum. Meine Vision einer op-         Interview.

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Im Gespräch

                       Für Bundeskanzler Christian Kern
                       und die österreichische Bundesregierung
                       steht die Bildungspolitik ganz oben auf der
                       Prioritätenliste. Zentral: der Ausbau
                       der Ganztagsschule.

BMBJOURNAL | 2.2016                                                 15
Im Fokus

Frauenrechte stärken!
Ein Rückblick über die Errungenschaften der
Frauenpolitik der letzten beiden Jahre.
Text: SCin Mag.a Ines Stilling

I
In den vergangenen beiden Jahren wurden         Vereinbarkeit von Beruf und                                nähere informationen
zahlreiche Maßnahmen gesetzt, die ein           Familienleben
selbstbestimmtes und unabhängiges Leben         Es hat oftmals den Anschein, als sei die Verein-           → Nationaler Aktionsplan zum Schutz
                                                                                                           von Frauen vor Gewalt:
von Frauen garantieren sollen. Im Fokus         barkeit nach wie vor ein Frauenthema. Dass                 (https://www.bmb.gv.at/frauen/ge-
standen dabei ein Leben ohne Gewalt und         es auch andere Möglichkeiten gibt, zeigt das               walt/nap.html)
sexuelle Belästigung. Mit dem Strafrecht-       REC-Projekt „Männer und Vereinbarkeit von                  → Aktionsplan Frauengesundheit:
sänderungsgesetz, das mit 1. Jänner 2016 in     Beruf und Familie: Wege zur gerechten Vertei-              (http://www.bmgf.gv.at/home/Ge-
Kraft getreten ist, konnte eine weitreichen-    lung von Karenz-, Betreuungs- und Arbeitszei-              sundheit/Frauengesundheit/Aktions-
                                                                                                           plan_Frauengesundheit)
de Verbesserung für Frauen erreicht werden.     ten“, an dem neben der Frauensektion auch das
Mit dem neuen Straftatbestand „Verletzung       BMASK, L&R und FORBA und die Sozialpartner                 → Gender Budgeting-Blog:
                                                                                                           (http://blog.imag-gendermainstrea-
der sexuellen Selbstbestimmung“ ist erst-       AK, ÖGB und IV beteiligt sind, und das 2015
                                                                                                           ming.at/)
mals strafgesetzlich klargestellt, dass ein     startete. Ziele des Gesamtprojekts sind die Er-
„Nein“ auch ein „Nein“ bedeutet.                höhung des Bewusstseins über positive Aus-
Ein ganzes Bündel an Maßnahmen sieht der        wirkungen der partnerschaftlichen Aufteilung
Nationale Aktionsplan zum Schutz von Frauen     von Karenz und (Eltern)Teilzeit auf Haushalts-,
vor Gewalt (2014 bis 2016) vor: Es reicht von   Betriebs- und gesellschaftlicher Ebene.
Gewaltprävention und Schutz und Unterstüt-
zung von Opfern über rechtliche Vorhaben        Frauen in Führungspositionen                       den gesetzlichen Zielwerte. Daher wurde das
und Neuerungen bis hin zu Maßnahmen im          Eine weitere Maßnahme in den vergangenen           von der EU ko-finanzierte PROGRESS-Projekt
Bereich der europäischen und internationalen    beiden Jahren war die Erhöhung des Frau-           „Women are top! To the top by innovative
Zusammenarbeit. 2015 wurde die zweijährige      enanteils in Aufsichtsräten staatsnaher Un-        coorporate cultures“ umgesetzt, in dem vor-
Kampagne „GewaltFreiLeben“ gegen Gewalt         ternehmen, der derzeit bei 38% liegt. Für die      bildhafte Maßnahmen für mehr Frauen und
an Frauen und Kindern, die im Rahmen eines      Privatwirtschaft gelten bislang keine binden-      Führungspositionen gesammelt wurden.  ←
EU-PROGRESS-Projekts kofinanziert und ge-
meinsam mit dem Verein Autonome Österrei-
chische Frauenhäuser, der Wiener Interventi-
onsstelle gegen Gewalt in der Familie und der
Bundesjugendvertretung durchgeführt wurde,
abgeschlossen.
Auch in den „Aktionsplan Frauengesund-
heit“, den Gabriele Heinisch-Hosek 2014
gemeinsam mit Gesundheitsministerin und
nunmehrigen Nachfolgerin im Amt als Frau-
enministerin, Sabine Oberhauser, initiierte,
floss der Gewaltschutz ein. Themen sind u.a.
ein positives Selbstbild junger Frauen, die
Wichtigkeit, auch im Erwerbsalter eine gute
Balance zwischen beruflichen und familiären
Verpflichtungen und Freiräumen, zu finden
sowie die besonderen Herausforderungen,
mit denen ältere Frauen und deren Angehö-
                                                                                                                                                        © BMBF

                                                v.l.n.r.: Dr.in Vera Jauk, Mag.a Ingrid Löscher-Weninger, MMag.a Jacqueline Niavarani, Mag.a Ines
rige konfrontiert sind.                         Stilling, Dr.in Eva Wagner-Lukesch, Dr.in Anna Lasser, Mag.a Elisabeth Graf-Pasecky

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Redaktion: Ines Gludovatz                                                                                                           Personalia

                        Personalia
                        Bundesministerin Dr.in Sonja Hammer-
                                                                                                       Dekretüberreichungen im BMB(F)

                                                                         → MinR Ing. Mag. Christian SCHRACK,              → Aurelia HABITZL, Mitarbeiterin der Ab-
                        schmid überreichte im Juni 2016 Dekre-            Fachexperte in der Sektion II, wurde mit         teilung für Bildungsmedien (IT/3), wird mit
                        te über Pensionierungen, Ehrenzeichen             13.4.2016 auf eine Planstelle der Verwen-        31.7.2016 pensioniert.
                        und Betrauungen an Mitarbeiterinnen               dungsgruppe A1/5 ernannt.
                        und Mitarbeiter des damaligen Bundes-                                                             Den Kolleginnen und Kollegen der
                        ministeriums für Bildung und Frauen              → Der Leiterin der Abteilung für Personalan-     Sektion I wurden ihre Dekrete am 27. Juni
                        (jetzt BMB).                                       gelegenheiten des Verwaltungspersonals         2016 im Blauen Salon des Bildungsministe-
                                                                           der nachgeordneten Dienststellen und           riums überreicht.
                        Die Dekretübergabe am 21. Juni 2016 fand           -behörden (Abt. III/3), ALin Mag.a Eveline     → Die bisherige provisorische Leiterin des Re-
                        im Audienzsaal statt:                              HORVATITS, wurde der Amtstitel „Ministe-         ferates I/4a (Koordinationsstelle „Literacy“,
                        → Mag.a Dr.in Ursula BAZANT, vormals in der        rialrätin” verliehen.                            Entwicklung und Steuerung von Maßnah-
                          Präsidialsektion als Fachexpertin und als                                                         men zur Leseförderung), MinRin Mag.a
                          Mitarbeiterin des Generalsekretärs tätig,      → Dem stellvertretenden Leiter der Abteilung       Maria DIPPELREITER, wurde mit Wirkung
                          wurde mit Wirkung vom 19.4.2016 mit der          Präs.5 (Budgetangelegenheiten Bildung;           vom 22.6.2016 mit der Leitung des Referats
                          Leitung der Abteilung Interne Revision be-       Gesamtkoordination aller budgetrelevan-          betraut. Mag.a Dominika RADITSCH, pro-
                          traut und erhielt die Verwendungsbezeich-        ten Maßnahmen), ADir. Harald MAR-                visorische Leiterin des Referates Sonderpä-
                          nung „Abteilungsleiterin“.                       SCHITZ, der Mitarbeiterin der Abteilung          dagogik und Inklusion (I/1a), übernahm mit
                                                                           für LehrerInnenaus-, -fort- und -weiterbil-      21.6.2016 die Leitung des Referates und
                        → Der Leiter der Abteilung III/8 (Sachaufwand      dung für berufsbildende Schulen (Abt. II/7),     erhielt die Verwendungsbezeichnung „Re-
                          Bundesschulen und Förderabrechnungen),           ADir.in Waltraud SVOBODA und dem Lei-            feratsleiterin“.
                          MinR Dr. Helmut MOSER, übernahm mit              ter des Referates Personalangelegenheiten
                          1.3.2016 die Leitung der Gruppe III/A (Per-      der Pädagogischen Hochschulen (III/2a),
                          sonalvollzug und Schulerhaltung) und er-         ADir. Erwin NEUBERGER, wurde der Be-           Stehend v.l.n.r.: Erwin NEUBERGER, Elisabeth
                          hielt die Verwendungsbezeichnung „Grup-          rufstitel „Regierungsrätin“ /“Regierungs-      GRIMLING, Ing. Mag. Christian SCHRACK,
                                                                                                                          GS Ing. Mag. Andreas THALLER, Dr. Helmut MOSER,
                          penleiter“. Er wurde auf eine Planstelle der     rat“ verliehen.                                Harald MARSCHITZ, Johann PAUXBERGER
                                                                                                                          Sitzend v l.n.r.: Waltraud SVOBODA,
                          Verwendungsgruppe A1, Funktionsgruppe                                                           FBM Dr.in Sonja HAMMERSCHMID, Aurelia HABITZL,
                          7 ernannt.                                                                                      Mag.a Eveline HORVATITS, Mag.a Dr.in Ursula BAZANT
© Willibald Haslinger

                        BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                            17
Personalia, Publikationen

                                                                                                  Stehend v.l.n.r.: SC Kurt NEKULA, MA,
                                                                                                  FBM Dr.in Sonja HAMMERSCHMID
                                                                                                  Sitzend v l.n.r.: Dr.in Elisabeth ELSER,
                                                                                                  Dipl.-Päd.in Barbara PITZER, M.Ed., Ingrid CSIZMAZIA,
                                                                                                  Friederike SCHLICHTINGER, Mag.a Maria DIPPELREITER,
                                                                                                  Mag.a Dominika RADITSCH

→ Dipl.-Päd.in Barbara PITZER, M.Ed., vor-        Schulen (Abt. I/3), MinRin Dr.in Elisabeth       SCHLICHTINGER, wurde der Berufstitel
  mals im Landesschulrat für Oberösterreich       ELSER, wurde mit Wirkung vom 29.2.2016           „Regierungsrätin“ verliehen.
  tätig und jetzt Mitarbeiterin der Abteilung     in den Ruhestand versetzt und erhielt den
  für Allgemein bildende Pflichtschulen, Son-     Ehrenring für treue Dienste für das BMBF        Die Redaktion gratuliert allen Kolleginnen
  derpädagogik und Inklusion (Abt. I/1), wur-     und das Große Ehrenzeichen für Verdienste       und Kollegen herzlich und wünscht den bei-
  de mit 1.1.2016 auf eine Planstelle der Ver-    um die Republik Österreich verliehen.           den ausscheidenden Mitarbeiterinnen alles
  wendungsgruppe A1/2 ernannt und erhielt                                                         Gute.
  den Amtstitel „Ministerialrätin“.              → ADir.in Ingrid CSIZMAZIA, Mitarbeiterin
                                                  der Sektion I (Allgemeinbildung), und der
→ Die stellvertretende Leiterin der Abtei-        Leiterin des R
                                                               ­ eferates I/3a (Lehrplanbeglei-
 lung für Kunst- und Kulturvermittlung für        tende Kulturaktionen), ADir.in Friederike

Publikationen

Trio – Hallo Österreich!                         Zahlenspiegel 2015 /                             Übergang Schule und
Viele Sprachen ­­– eine Schule                   Statistical Guide 2015                           Arbeits-/Berufswelt
                                                 Statistiken im Bereich Schule und                Integration in der Praxis – Heft 35
Herausgeber: Österreichisches Rotes Kreuz        Erwachsenenbildung in Österreich
Wien, Mai 2016                                                                                    Herausgeber: BMBF, Abt. I/5 (jetzt Ref. I/1a)
39 Seiten                                        Herausgeber: BMBF, Abt. IT/1 (IT-Verwal-         (Sonderpädagogik, Inklusion)
                                                 tungsapplikationen, Datenerhebung und            Wien, November 2015
Die Sonderausgabe des mehrsprachigen             -auswertung, Bildungsdokumentation)              54 Seiten
Magazins Trio bietet Texte, Spiele, Rätsel       Wien, 2016
und Übungen für die 2. bis 6. Schulstufe auf     jeweils 56 Seiten                                Die Publikation informiert umfassend über
Deutsch, Arabisch, Englisch und Farsi/Dari.                                                       die Aspekte und Aufgaben der Maßnahmen
Neben Österreich werden auch die Länder          Die auf Deutsch und Englisch erschienene         am Übergang Schule-/Arbeitswelt und bie-
Afghanistan, Irak und Syrien vorgestellt.        Publikation präsentiert aktuelle Zahlen zum      tet einen Überblick über die verschiedenen
                                                                                                                                                          © Willibald Haslinger, beigestellt

→ www.bmb.gv.at/publikationen (Bestellbar)       österreichischen Bildungssystem in kompakter     Angebote, integrativen Projekte und Best
                                                 Form. Sie umfasst Tabellen zu Schulen-, Klas-    Practice Beispiele in den Bundesländern.
                                                 sen- und SchülerInnen-Zahlen, zum Bildungs-      → www.bmb.gv.at/publikationen
                                                 stand der österreichischen Wohnbevölkerung       (Abruf- und bestellbar)
                                                 und zu EU-Benchmarks.
                                                 → www.bmb.gv.at/statistik (Abrufbar)

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Redaktion: Eva Wimmer (Webtipps)                                                                                                Watch out

                                                                    Webtipps:
                                                                    Alternative Suchmaschinen
                                                                    Ecosia
                                                                    … spendet 80% seiner Werbeeinnahmen für Baumpflan-
                                                                    zungen. Weltweit wurden bereits mehr als 4 Millionen
                                                                    Bäume gepflanzt, die auch für den CO2-Ausgleich der
                                                                    durch die Suchanfragen entstehenden Emissionen sorgen.
                                                                    → www.ecosia.org

                                                                    startpage                                                        Wacko Search
                                                                    … ist die diskreteste Suchmaschine der Welt - hier wird          … dient eher dem Amüsement, denn diese Suchmaschine liefert einfach
                                                                    Ihre Privatsphäre ebenfalls gut geschützt. Das bescheinigt       irgendwelche Ergebnisse. Der Suchbegriff „Google“ bringt ein besonders
                                                                    auch das Europäische Datenschutzsiegel.                          nettes Ergebnis. ;-)
                                                                    → www.startpage.com                                              → www.wackosearch.com

                                                                    MetaGer                                                          Tineye
                                                                    … liefert als Metasuchmaschine Ergebnisse aus mehreren           … hilft bei der Bildersuche. Hier kann ein Bild hochgeladen werden und die
                                                                    Suchmaschinen. Für Datenschutz ist auch hier gesorgt.            Suchmaschine gibt Web­seiten aus, auf denen dieses Bild verwendet wird.
                                                                    → metager.de                                                     → www.tineye.com

                                                                    Gewinnspiel
                                                                    LW-Hinweis:
                                                                                                                                           Diesmal zu gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen des Lösungs-
                                                                                                                                           wortes verlosen wir zwei Meinl-Geschenkkörbe.

                                                                    Die Buchstaben in den nummerierten Feldern ergeben                     Auflösung der letzten Ausgabe: Bildungsreform
                                                                    ein hochgradiges Lösungswort.                                          Gewinnerinnen: Michaela Mares und Mag.a Anna Stix
                                                                                                                                           Wir gratulieren recht herzlich!
                                                                    Gesuchtes Lösungswort:

                                                                                                                                           Waagrecht
                                                                    1        2        3    4      5       6       7      8       9         4 Wo See-lige kleinweise ins Schwimmen kommen, bis sie unterm
                                                                                                                                              Laubbaum landen (Mz)
                                                                                                                                           6 Fehlgezaudert? Wer die pünktliche Abfahrt damit behindert,
                                                                                                                                              muss sich vor Gezeter schützen!
                                                                                                                                           9 Euer Weinverständnis vorausgesetzt, werden wir sie ins
                                                                                                                                              Vertrauben ziehen (Mz)
                                                                                                                                           10 Zurechtweisung an den Hund, der in Wäähring Grausbirnen frisst?
                                                                                                                                           12 Die Causa ist be-stürzend
                                                                                                                                           13 Bei dem Bauprojekt der Inuitiative liegt die Eis-Diele gleich
© Rätsel: phoenixen, www.phoenixen.at, Shutterstock.com / Senoldo

                                                                                                                                              hinterm Eingang (Mz)
                                                                                                                                           14 Für die Lösung geben wir maximal 60 Minuten Zeit
                                                                                                                                           15 Ist‘s Sommer in Paris, heißt‘s im Tee gut umrühren

                                                                                                                                           Senkrecht
                                                                                                                                           1 Füllwort im Akku-sativ? Der Apparat bleibt im Kommoden-
                                                                                                                                              schubelement?
                                                                                                                                           2 Damit den Törnaround zu versuchen, ist für BeTuchte bei jeder
                                                                                                                                              Reisegelegenheit im Angeboot
                                                                                                                                           3 Hochzeiter? Ziemlich richtig!
                                                                                                                                           5 Geschichteträchtiges Verhalten: männliche Pronomen
                                                                                                                                              nummerieren?
                                                                                                                                           7 Ist der große Wurf gelungen, gibt’s Gründe zum Feiern
                                                                                                                                           8 Wie ich im italienischen O-Ton hörte, reistet ihr an die slowenische
                                                                                                                                              Grenze
                                                                                                                                           11 Ist sie dabei, kann ich die Zeche mit Bleistift notieren
                                                                    → Einsendeschluss: 26. August 2016 → Einreichungen an: kommunikation@bmb.gv.at, Betreff: Rätsel

                                                                    BMBJOURNAL | 2.2016                                                                                                                     19
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