Empfehlungen für die schulische IT- und Medienausstattung in Schleswig-Holstein - Schleswig-Holstein. Der echte Norden.

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Empfehlungen für die schulische
IT- und Medienausstattung
in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein. Der echte Norden.
I M P RE S S UM

Impressum
Empfehlungen für die schulische IT- und Medienausstattung in Schleswig-Holstein (2015)

Herausgeber:
Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes
Schleswig-Holstein (MSB)
Brunswiker Str. 16 − 22
24105 Kiel

Umgesetzt vom Institut für Qualitätsentwicklung an
Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)
im Auftrag des Ministeriums für Schule
und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein und
der Kommunalen Landesverbände Schleswig-Holsteins

Gestaltung:
Stamp Media, Kiel

Titelbild: Getty Images, Troels Graugaard

Bestellungen:
Brigitte Dreessen
Tel.: +49(0)431 5403-148
Fax: +49 (0)431 5403-200
brigitte.dressen@iqsh.landsh.de

Druck: Druckhaus Leupelt GmbH, Handewitt
Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.

August 2015
Auflage: 3000

Best.-Nr. 07/2015

2
Empfehlungen für die schulische
IT- und Medienausstattung
in Schleswig-Holstein

                                  3
I N H A LT

Inhalt

1 Einleitung – 5

2 Hinweise für Schulträger – 5

3 Empfehlungen zur allgemeinen Infrastruktur – 6
3.1    LAN – 6
3.2    WLAN – 6

4 Empfehlungen für die unterrichtliche Medienausstattung – 8
4.1    Medienentwicklungsplanung – 9
4.2    Aufbau der digitalen Medienausstattung – 10
4.2.1  Internetzugang und -bereitstellung – 10
4.2.2  Datenablage – 11
4.2.3  Beamer und Interaktive Whiteboards – 11
4.2.4  Didaktische Funktionen – 12
4.2.5  Softwareverteilung – 13
4.2.6  Endgeräte – 13
4.2.7  Peripherie – 15
4.2.8  Lern-Management-Systeme – 16
4.3    Szenarien für Schulnetzwerke – 17
4.4    Pädagogisch-technisches Beratungsangebot / Musterlösung – 23

5 Empfehlungen für die Schulverwaltung – 24
5.1    Computer Im Landesnetz Bildung – 24
5.2    Server im Landesnetz Bildung – 25
5.3    Schulverwaltungssoftware – 26
5.4    Stundenplanprogramme – 27
5.5    Zeugnisprogramme – 27
5.6    Helpdesk für Schulen und Schulträger – 28

6 Glossar – 30

4
1 E IN LE IT UNG

1 Einleitung

Die Informations- und Datenverarbeitung sowie die dafür        Für den Bereich der pädagogischen IT-Ausstattung gilt
benötigte Hard- und Software sind ein fester Bestandteil       außerdem, dass die Schulen in Zusammenarbeit mit
von Schule geworden. Kommunale Schulträger wie auch            ihren Schulträgern eine Medienentwicklungsplanung
das Land Schleswig- Holstein haben in den letzten Jahren       vornehmen (siehe Kapitel 4.1). Diese dient dazu, dass
erfolgreiche Anstrengungen unternommen, um die Schu-           die Schulen eine an ihr Medienkonzept angepasste
len mit funktional sinnvoller IT-Ausstattung auszurüsten       Ausstattung erhalten, die wiederum durch konsequente
und deren Betreuung sicherzustellen.                           Standardisierung effizient beschafft, eingerichtet und
                                                               gewartet werden kann. Die Medienentwicklungsplanung
Dabei hat sich gezeigt, dass die bereits im Jahre 2003         erfolgt sinnvollerweise für alle Schulen eines Schulträgers
erstmals veröffentlichten gemeinsamen Ausstattungs-            gemeinsam.
empfehlungen für Schulträger und Schulen eine hilfrei-
che Leitlinie für die Investitionen in eine verlässliche und   Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schles-
effiziente IT-Ausstattung in Unterricht und Verwaltung der     wig-Holstein (IQSH) unterstützt die Umsetzung dieser
Schulen waren.                                                 Ausstattungsempfehlungen durch Beratungen für Schul-
                                                               träger und Schulen vor Ort.
Die von der AG IT-Bildung überarbeitete Version der
Ausstattungsempfehlungen soll den bisherigen Weg
der landesweiten Standardisierung konsequent fort-
setzen und konkrete Lösungen für die IT-Infrastruktur
und -Ausstattung vorgeben beziehungsweise vorschla-
gen. Der zentrale Grundsatz dabei ist aus Gründen des
Datenschutzes und der IT-Sicherheit die konsequente
Trennung von Verwaltung und pädagogischer IT-Aus-
stattung. Dieses spiegelt sich auch im Aufbau dieser
Empfehlungen wider.

                                                                                                                          5
2 H I N WE I S E F ÜR S CHU LTR ÄGER

2 Hinweise für Schulträger

Die Nutzung moderner Informations- und Kommunika­            Mit dem zunehmenden Einsatz von IT-Lösungen nimmt
tionstechniken ist inzwischen fester Bestandteil des schu-   jedoch auch die Abhängigkeit von der Technik zu,
lischen Alltags geworden.                                    sodass es nicht nur um einen möglichst reibungslosen
                                                             Tagesbetrieb, sondern zunehmend auch um eine mög-
Nicht jeder technische Trend ist jedoch für die Nutzung      lichst schnelle Wiederherstellung ausgefallener Technik,
in der Schule sinnvoll oder datenschutzrechtlich zulässig.   Programme und Daten geht. In kritischen Bereichen sollte
Diese Ausstattungsempfehlungen sollen daher nicht nur        der Betrieb daher durch entsprechende Verträge und
für die Schulen, sondern auch für die Schulträger eine       Vereinbarungen abgesichert werden.
Hilfestellung bieten,
                                                             These 1: Die Nutzung mobiler Endgeräte in der Schu-
– die wichtigen technischen Trends für Schulen zu kennen,             le wird weiter zunehmen. Langfristig werden
                                                                      Schüler/-innen und Lehrkräfte über eigene
– die Möglichkeiten und den Nutzen technischer Ent-                   digitale Arbeitsgeräte verfügen und diese auch
  wicklungen für den Schulalltag zu erkennen und                      in unterrichtlichen Zusammenhängen nutzen
                                                                      (siehe auch Punkt 4).
– insbesondere die damit verbundenen Anforderungen                    Der zunehmende Einsatz mobiler Endgeräte im
  an und Auswirkungen auf die schulische Infrastruktur zu             Unterricht erfordert langfristige Investitionen
  erkennen.                                                           in den Auf- und Ausbau einer leistungsfähigen
                                                                      kabelgebundenen und WLAN-Netzwerk-Infra-
Dabei ist grundsätzlich zu beachten, dass die Ausstat-                struktur in der Schule (siehe auch Punkt 3).
tungsempfehlungen einen empfehlenden Charakter ha-
ben; die in ihnen genannten Möglichkeiten stehen unter       These 2: Schulen benötigen professionelle Lösungen
dem Vorbehalt der Leistungsfähigkeit der Schulträger.                 für Schulnetzwerke, welche die notwendigen
                                                                      pädagogischen, administrativen, (datenschutz-)
Die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur erfor-            rechtlichen und organisatorischen Fragestel-
dert vorausschauendes Handeln und zum Teil teure und                  lungen ausreichend klären. Dazu zählt unter
langfristige Investitionen. Umso wichtiger ist hier der               anderem, dass Sicherheitsupdates und Soft-
Einsatz zukunftsfähiger und wartungsarmer IT-Lösungen,                wareinstallationen weitgehend automatisiert
die mit möglichst geringen finanziellen und personellen               regelmäßig an allen Rechner installiert werden
Folgekosten für den Schulträger und die Schule verbun-                können (siehe auch Punkt 4.3).
den sind. Dies wird sich nur durch den Einsatz möglichst
standardisierter IT-Lösungen erreichen lassen.               These 3: Medienentwicklungsplanung (MEP) auf Schul-
                                                                      trägerebene hilft Fehlinvestitionen zu vermei-
Für eine moderne IT-Ausstattung der Schulen zu sorgen,                den. Die technische Betreuung kann aufgrund
stellt für die Schulträger auch aufgrund der freien Schul-            einheitlicher Strukturen zentral und damit
wahl und des zunehmenden Wettbewerbs der Schulen                      kosteneffizienter organisiert werden. Auch die
untereinander eine große Herausforderung dar. Nur                     Beschaffung wird durch einheitliche Konzepte
durch (landes-)einheitliches Vorgehen und den Einsatz                 einfacher und kostengünstiger. Grundlage der
standardisierter IT-Lösungen werden sich die Kosten für               Medienentwicklungsplanung sind die unbe-
eine moderne IT-Ausstattung in zumutbaren Grenzen                     dingt erforderlichen pädagogischen Konzepte
halten lassen.                                                        der Schulen (siehe auch Punkt 4.1).

6
3 E MP FE HLUN GE N ZUR ALLGE ME IN E N IN FRASTRUKT UR

3 Empfehlungen zur allgemeinen Infrastruktur

3.1 LAN                                                    3.2 WLAN
Die Basis einer funktionellen IT-Ausstattung ist immer     Beim Aufbau einer WLAN-Infrastruktur ist eine umfas-
eine ausreichend dimensionierte Netzwerkstruktur.          sende Planung von großem Vorteil, damit eine zuverläs-
Grundlage − auch für WLAN-Ausstattungen − ist da-          sige und ausreichend leistungsfähige Funktionalität des
bei eine kabelgebundene Vernetzung. Diese sollte alle      Systems gewährleistet werden kann. Aufgrund des hohen
Gebäude, Gebäudeteile und gegebenenfalls Räume er-         Anteils aktiver Komponenten wie Access Points, die in der
reichen, in denen aktuell oder zukünftig digitale Medien   Schule verbaut werden und anschließend betreut werden
verwendet werden. Die Komponenten müssen entspre-          müssen, sind der Betreuungsaufwand und die damit ver-
chend der geplanten Nutzung ausreichend dimensioniert      bundenen Kosten deutlich höher als bei einer reinen ka-
sein. Sicherheits-, Wartungs- und Datenschutzanforderun-   belgebundenen Vernetzung. Bei der WLAN-Ausstattung
gen lassen sich jedoch nur mit qualitativ hochwertigen     größerer Bereiche beziehungsweise ganzer Schulgebäu-
Geräten verwirklichen.                                     de wird der Einsatz zentral administrierbarer Systeme
                                                           empfohlen. Das bedeutet, dass alle Access Points zentral
Um einen störungsfreien und datenschutzrechtlich           über eine Oberfläche verwaltet und miteinander verbun-
einwandfreien Betrieb des schulischen Netzwerks zu ge-     den werden können.
währleisten, müssen die verschiedenen Bereiche sauber
voneinander getrennt sein (Verwaltungsnetz, Lehrernetz,    Entsprechend leistungsfähige Access Points können auch
Schülernetz etc.). Technischer Standard dafür ist – ins-   über verschiedene SSIDs mehrere voneinander getrennte
besondere in großen Netzwerken – die Nutzung von           Netze anbieten. Damit können die entsprechend gestal-
sogenannten VLANs (siehe Glossar). Mithilfe dieser lässt   teten VLAN-Strukturen im LAN auch im WLAN abgebildet
sich ein Netzwerk in Unterbereiche aufteilen, ohne dass    und so für getrennte Netze auch dort gesorgt werden.
dafür jeweils eigene Komponenten, wie z. B. Switche,
notwendig sind.                                            Aufgrund der besonderen Anforderungen in Bezug auf
                                                           den Datenschutz und die Datensicherheit ist derzeit die
Folgende Eckpunkte seien empfohlen:                        Nutzung von WLAN für die Schulverwaltung im Landes-
                                                           netz Bildung nicht zulässig.
– Strukturierte Verkabelung mit 19‘‘-Netzwerkschränken,
                                                           Folgende Eckpunkte seien empfohlen:
– Verwendung farbiger Netzwerkkabel in den Schränken
  zur Unterscheidung der Netze,                            – Anschluss der Access Points über Kabel (Gigabit-LAN,
                                                             keine Funkbrücken),
– Gigabit-Verkabelung,
                                                           – Stromversorgung ggf. über POE,
– Gigabit-Komponenten (z. B. Switche),
                                                           – der Zugriff sollten nur autorisierten Personen möglich
– Verwendung VLAN-fähiger Komponenten (z. B. mana­           sein (Absicherung über Captive Portal, Radiusserver
  gebare Switche) zur Realisierung getrennter Netzwerk-      etc.),
  bereiche (IEEE 802.1q),
                                                           – Funkstandard mind. 802.11n (300 Mbit/s),
– Lichtwellenleiter zur Überbrückung größerer Distanzen
  oder zur Verbindung von Knotenpunkten,                   – bei größeren Projekten:
                                                             – Zentrale Steuerung der Access Points über Controller,
– möglichst nur bekannte Geräte sollten Zugriff auf das      – Ausleuchtungsplanung.
  Netzwerk bekommen (MAC-Adressen).

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4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

4 Empfehlungen für die unterrichtliche Medienausstattung

Medienbildung wird heute als untrennbarer Bestandteil                         (und der Lehrkräfte) sind, fallen im Bereich der Endgeräte
schulischer Bildung angesehen, die in alle Fächer ein-                        allerdings auch geringere Kosten für deren Beschaffung
bezogen werden soll. Im Beschluss „Medienbildung in                           und die Pflege an.
der Schule“1 der Kultusministerkonferenz vom 8.3.2012
werden Medien als „Motor und Motivator für das Lehren                         Damit erforderliche Mittel zielgerichtet und zukunftssi-
und Lernen in der Schule“ benannt, das didaktisch-me-                         cher eingesetzt werden, ist die Erstellung einer indivi-
thodische Potenzial wird herausgehoben. Betont wird                           duellen Medienentwicklungsplanung für jede Schule
in dem Beschluss auch die Notwendigkeit einer „anfor-                         angeraten. In dieser werden die technischen und päda-
derungsgerechten Ausstattung, damit die Schülerinnen                          gogischen Perspektiven in enger Verzahnung entwickelt.
und Schüler mit und über Medien lernen und arbeiten
können“. Die dafür notwendige Hard- und Software soll                         In den vorliegenden Ausstattungsempfehlungen wird
an den eigentlichen Lernorten zur Verfügung stehen                            dargelegt, welche pädagogischen, technischen, organi-
– also nicht nur in Computerräumen. Lehrkräfte sollen                         satorischen und rechtlichen Überlegungen beim Erstellen
dabei von der technischen Betreuung entlastet wer-                            und Umsetzen von Ausstattungskonzepten zu berück-
den, um sich auf die pädagogischen und didaktischen                           sichtigen sind, damit die schulische Medienausstattung
Aspekte des Unterrichtens mit digitalen Medien konzen-                        praxistauglich, möglichst wartungsarm, bezahlbar und
trieren zu können.                                                            zukunftsorientiert ist. Dazu werden die verschiedenen Be-
                                                                              reiche der Ausstattung beleuchtet und mögliche Umset-
Während Lehrkräfte und Schüler/-innen die digitalen                           zungsvarianten in Form von Szenarien dargestellt.
Werkzeuge als Arbeitswerkzeuge außerhalb des Unter-
richts schon regelmäßig einsetzen, findet der Unterricht
selbst aber noch weitgehend analog statt – wenngleich                         4.1 Medienentwicklungsplanung
häufig mit digital vorbereitetem Material. Die mediale
Ausstattung in der Schule beschränkt sich oft auf Klassen-                    Die Medienausstattung in der Schule dient nie als Selbst-
raumcomputer und Computerräume, die keine flexible                            zweck, sondern bildet die Grundlage für den funktional
Nutzung von Medien im alltäglichen Unterricht zulassen.                       sinnvollen Medieneinsatz im Unterricht. Basis jeder Me-
                                                                              dienausstattung in einer Schule sollten eine gründliche
Unter der Annahme, dass digitale Medien eine zentrale                         Bestandsaufnahme und eine Bedarfsanalyse sein. Diese
Rolle in Lernprozessen spielen werden, wird mobilen                           lassen sich wie folgt gliedern.
Endgeräten aufgrund der flexibleren Einsatzmöglichkei-
ten eine immer wichtigere Rolle zukommen. Auch wird                           Damit die unterrichtliche Mediennutzung und der Auf-
die Entwicklung mittel- bis langfristig dahin gehen, dass                     bau von Medienkompetenz bei den Schülerinnen und
jedem und jeder Lernenden ein eigenes digitales Arbeits-                      Schülern nicht dem Zufall überlassen bleibt, sollten die
gerät zur Verfügung stehen wird. In vielen Schulen gibt                       zu vermittelnden Inhalte und Kompetenzen in einem
es bereits Notebook- oder Netbooksätze; diese stehen                          pädagogischen Medienkonzept zusammengetragen und
aufgrund der Kosten aber meist nur in geringer Anzahl zur                     systematisiert werden. Je nach Schulart, den baulichen
Verfügung. In Modellversuchen arbeiten einige Schulen                         Voraussetzungen und dem pädagogischen Konzept der
derzeit mit Tablets in Klassen. Diese haben aber noch kei-                    jeweiligen Schule werden die Medienkonzepte sehr un-
ne Breitenwirkung erreicht. Einzelne Schulen experimen-                       terschiedlich ausfallen. Im Rahmen der Medienentwick-
tieren auch mit der Nutzung schülereigener Endgeräte im                       lungsplanung können die Schulträger die Vorlage des
Unterricht (BYOD – „Bring Your Own Device“).                                  pädagogischen Konzeptes einfordern.

Diese Entwicklungen und Erwartungen stellen die Schul-                        Aus den pädagogischen Überlegungen können Schluss-
träger vor finanzielle und organisatorische Herausfor-                        folgerungen für die notwendige mediale Ausstattung
derungen, da sie einer modernen und leistungsfähigen                          gezogen werden. Diese wird in einem technischen
technischen Infrastruktur bedürfen. Wenn aber Endgeräte                       Ausstattungskonzept festgeschrieben, welches neben
zum Einsatz kommen, die im Besitz der Schüler/-innen                          der Festlegung der Endgeräteausstattung auch konkrete

1
    http://www.kmk.org/bildung-schule/allgemeine-bildung/faecher-und-unterrichtsinhalte/weitere-unterrichtsinhalte/medienbildung-in-der-schule.html
    (letzter Zugriff: 22.07.2015)

8
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

Überlegungen zur deren Administration und der Verwal-                           4.2 A
                                                                                     ufbau der digitalen
tung der schulischen Infrastruktur enthalten sollte.
                                                                                    Medienausstattung
Dazu sollte auch ein Supportkonzept erstellt werden, das                        Grundsätzlich sollten sich die Ausgestaltung eines
festlegt, vom wem die im laufenden Betrieb anfallenden                          Schulnetzwerkes und die damit zusammenhängenden
Supportaufgaben ausgeführt werden.                                              Ausstattungskomponenten immer an den unterrichtli-
                                                                                chen Anforderungen orientieren und daher so konzipiert
Außerdem sollte ein Finanzierungskonzept aufgestellt                            werden, dass zukünftige pädagogische und technische
werden, in dem der notwendige Finanzbedarf sowohl für                           Entwicklungen möglichst integriert werden können. Inso-
die Anschaffung und wiederkehrende Erneuerung der                               fern ist es hilfreich, der Idee einer Modularisierung zu fol-
Hard- und Software als auch die Einrichtung, Adminis­                           gen. Schulnetzwerke werden insbesondere in Abhängig-
tration und Wartung des gesamten Systems durch einen                            keit von Schulart, Schulgröße, pädagogischem Konzept,
IT-Dienstleister oder Mitarbeiter/-innen des Schulträgers                       Gebäudesituation, bereits vorhandenen Strukturen und
zu berücksichtigen ist. Dabei sind natürlich auch die                           nicht zuletzt finanzieller Ausstattung sehr unterschiedlich
finanziellen Spielräume des Schulhaushaltes beziehungs-                         aufzubauen sein. Es kann daher keine vollständig einheit-
weise des Schulträgers angemessen einzubeziehen.                                liche Ausstattung für alle Schulen geben.

Wenn diese verschiedenen Schritte miteinander verzahnt                          Neben den pädagogischen Erfordernissen stellt sich
sind, spricht man von einer Medienentwicklungsplanung                           für die Schulträger auch die Frage, wie eine technische
(MEP). Zum Team der Medienentwicklungsplanung ge-                               Betreuung für alle im Zuständigkeitsbereich befindli-
hören im Regelfall mindestens ein Mitglied der Schullei-                        chen Schulen gewährleistet werden kann. Eine sinnvolle
tung, Lehrkräfte, Mitarbeiter/-innen des Schulträgers und                       Überlegung ist dabei auch, dass die Schulen eine stan-
technische Dienstleister. Naturgemäß treffen verschiede-                        dardisierte Lösung fahren, die aber dennoch Raum für
ne Interessen aufeinander, auch wenn alle gemeinsam                             individuelle Unterschiede bietet. Möglich wäre auch, dass
die Entwicklung von Schule als Ziel haben. Das IQSH                             es unterschiedliche Systeme je nach Schulgröße gibt,
kann die Beteiligten bei der Konzeption der Teilbereiche                        zum Beispiel ein System für die Grundschulen und ein
im Rahmen des Beratungsangebotes unterstützen.                                  anderes System für die weiterführenden Schulen eines
                                                                                Schulträgers. Wenig sinnvoll wird es jedoch im Regelfall
Empfohlen wird, dass die Medienentwicklungsplanung                              sein, wenn sich jede Schule eines Schulträgers für eine
auf Schulträgerebene für alle Schulen durchgeführt wird.                        andere technische Lösung entscheidet, weil dadurch
Ziel ist ein technisches Grundkonzept, dass sich in mög-                        der Support deutlich schwieriger zu organisieren ist und
lichst allen Schulen umsetzen lässt und die Betreuung                           höhere Kosten verursachen wird.
vereinfacht und die Kosten minimiert. Dieses Konzept
sollte aber genügend Spielraum bieten, um die pädago-
gischen Bedürfnisse aller Schulformen abzudecken.                               4.2.1 Internetzugang und
                                                                                       -Bereitstellung
Die verschiedenen Bereiche der Medienentwicklungspla-
nung werden kontinuierlich beziehungsweise in entspre-                          Bei der Nutzung des Internets für schulische Zwecke sind
chenden Zeitabständen evaluiert und fortgeschrieben,                            verschiedene organisatorische, technische und rechtliche
um den pädagogischen und technischen Entwicklungen                              Aspekte zu beachten.2
Rechnung tragen zu können.
                                                                                Abhängig von der angedachten Nutzerzahl und den an-
Detaillierte Informationen zur Medienentwicklungspla-                           gedachten Anwendungen eines schulischen Netzwerkes
nung können einem gesonderten Themenpapier ent-                                 ist zunächst die ausreichend breitbandige Internetversor-
nommen werden.                                                                  gung zu berücksichtigen. Gerade bei hohen Nutzerzah-
                                                                                len sind VDSL- und Glasfaseranschlüsse oder alternativ

2
    Siehe auch: Hinweise des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft zur Internetnutzung an Schulen:
    http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/L/lehrer_innen/internetnutzung.html (letzter Zugriff: 22.07.2015)

                                                                                                                                            9
4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

schnelle Richtfunkanbindungen zu bevorzugen. Wenn                            aus erreichbar ist. Er dient als Austauschmedium, über den
diese nicht verfügbar sind, ist auch die Nutzung mehre-                      die Lehrkraft zum Beispiel Dateien verteilen und einsam-
rer Anschlüsse möglich, die über entsprechende Router                        meln kann. Persönliche Dateien speichern die Schüler/-in-
gebündelt werden können.                                                     nen und die Lehrkräfte bevorzugt auf einem USB-Stick.

Über geeignete Lösungen ist durch die Schule soweit wie                      In einer erweiterten Form bietet die zentrale Datenablage
möglich sicherzustellen, dass minderjährige Schüler und                      die Möglichkeit, passwortgeschützte Klassenordner einzu-
Schülerinnen keinen Zugriff auf jugendgefährdende In-                        richten, sodass der Zugang nur den zugeordneten Benut-
halte bekommen. Eine Internetfilterung unterstützt dabei                     zerinnen und Benutzern möglich ist. Eine weitere Differen-
und sorgt für einen ausreichenden Jugendmedienschutz                         zierung ergibt sich durch die Option, persönliche Ordner
und die rechtliche Absicherung der Schule.                                   anzulegen, sodass jeder Benutzer, jede Benutzerin über
                                                                             einen nur persönlich zugänglichen Speicherbereich verfügt.
Wenn eine unbeaufsichtigte Nutzung des Internets
erfolgt, sind alle Anmeldevorgänge und die anschließen-                      Es ist zu berücksichtigen, dass sich der Verwaltungsauf-
den Nutzeraktivitäten im Internet personenbezogenen                          wand mit jedem gerade dargestellten Schritt erhöht. So
zu protokollieren und für einen festgelegten Zeitraum zu                     setzen personenbezogene Ordner zum Beispiel eine
speichern. Damit ist sichergestellt, dass die Schule bei                     entsprechende Benutzerverwaltung voraus, die Betreu-
strafrechtlichen Verstößen oder zivilrechtlichen Forderun-                   ungsaufwand generiert.
gen den Urheber, die Urheberin des Schadens ermitteln
kann. Jede Schule sollte für die Internetnutzung der                         Unabhängig von den genannten Aspekten kann die
Schüler/-innen eine Nutzungsordnung erstellen, in der                        zentrale Datenablage auch für weitere Einsatzbereiche
die wichtigsten Regeln und Vorgaben für die schulische                       verwendet werden. So lassen sich verschiedene Lern-
Internetnutzung festgelegt sind. Sie sollte durch die                        programme so installieren, das Lernfortschrittsdaten der
Schulkonferenz beschlossen werden. Alle Schüler/-innen                       Schüler/-innen dort abgelegt werden. Damit kann ein
und ihre Eltern haben eine entsprechende Kenntnisnah-                        Schüler, eine Schülerin innerhalb des Lernprogramms
me der Nutzungsordnung zu unterzeichnen, bevor der                           immer am individuellen Lernfortschritt arbeiten, unab-
Zugang zum Internet freigeschaltet wird.                                     hängig davon, an welchem Rechner er/sie sitzt.

Die Hinweise zum Jugendmedienschutz und zur benut-                           Technisch realisiert wird die Zentrale Datenablage in ser-
zerbezogenen Protokollierung gelten im WLAN in beson-                        verlosen Netzwerken durch ein sogenanntes NAS (Network
derem Maße, da gerade beim Einsatz mobiler Endgeräte                         Access Storage). Dies ist ein Gerät, das in das Netzwerk
eine permanente Beaufsichtigung nur schwer zu gewähr-                        integriert wird. In Netzwerken mit Server wird die Zentrale
leisten ist. Da zunehmend auch schüler- beziehungsweise                      Datenablage in der Regel durch diesen bereitgestellt.
lehrereigene Geräte im Netz verwendet werden, sollte
zudem eine Beschränkung des Schulnetzes auf bekannte
und registrierte Geräte vorgenommen werden, um einem                         4.2.3 Beamer und Interaktive
Missbrauch entgegenzuwirken.
                                                                                    Whiteboards
Detaillierte Informationen hierzu finden sich in dem The-                    Mithilfe eines mobilen oder festinstallierten Beamers
menpapier „Internetnutzung in Schulen“. 3                                    können digitale audiovisuelle Medien erheblich zur Ver-
                                                                             anschaulichung und Attraktivität von Unterrichtsinhalten
                                                                             in Klassen- und Fachräumen beitragen. Ebenso können
4.2.2 Datenablage                                                            digital erstellte Unterrichtsergebnisse der Schülerinnen
                                                                             und Schüler ohne großen Aufwand schnell präsentiert
Die zentrale Datenablage ist ein häufig gewünschter Be-                      werden. Bei einer festen Installation des Beamers und ei-
standteil im Schulnetzwerk. In der einfachsten Form handelt                  nes dazugehörigen Computers sinkt der Aufwand für den
es sich dabei um einen Ordner, der von allen Arbeitsplätzen                  Unterrichtseinsatz und damit auch die Hemmschwelle zur

3
    Download unter http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/IQSH/Organisation/ITMedien/ITMedien.html (letzter Zugriff: 22.07.2015)

10
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

Benutzung bei den Lehrkräften erheblich. Daher ist der          tern und unterstützen die Arbeit mit neuen Medien. Von
Einsatz mobiler Systeme allenfalls für die gelegentliche        einem Steuerrechner oder einer Weboberfläche aus
Nutzung anzuraten.                                              lassen sich bestimmte Befehle an alle oder ausgewählte
                                                                Schülerrechner senden und dadurch unterrichtliche Ab-
Zusätzlich zur reinen Präsentation ist auch eine Erwei-         läufe störungsfreier und effizienter gestalten. In Schul-
terung um interaktive Funktionalitäten in Form eines            serversysteme sind bereits die wichtigsten didaktischen
Interaktiven Whiteboards (IWB) möglich. Dadurch kann            Funktionen integriert. Aber auch in serverlosen Systemen
man direkt auf der Projektionsfläche die Bedienung des          lassen sich die meisten Funktionen über ergänzende
angeschlossenen Computers vornehmen und dadurch                 Programme realisieren.
zum Beispiel Tafelbilder entwickeln. Diese können um
interaktive und audiovisuelle Elemente ergänzt werden.          Wichtige didaktische Funktionen im Überblick:
Tafelbilder und Präsentationen können sowohl von den            – Dateien austeilen/einsammeln,
Lehrkräften als auch den Schülerinnen und Schülern zum          – im Klassenarbeitsmodus z. B. Tauschordner und Inter-
Beispiel zu Hause vorbereitet, wiederverwendet und wei-           net sperren,
terentwickelt werden. Häufig ersetzt so ein Interaktives        – Internet/WLAN/Intranet/Bildschirm/Tastatur/Maus/USB-
Whiteboard dabei die herkömmliche Wandtafel. Da im                Stick sperren und freigeben,
Regelfall jeder Hersteller von IWB eine eigene Tafelsoft-       – Benutzer/-innen abmelden, PCs ein-, ausschalten und
ware mitliefert, sollte innerhalb einer Schule eine einheit-      sperren,
liche Lösung angestrebt werden.                                 – Bildschirme überwachen und übertragen,
                                                                – Kontingente für Speicherplatz und Druckaufträge festlegen.
Die interaktive Funktionalität des Interaktiven White-
boards erfordert ein erheblich größeres Umdenken bei            Die Erfahrung hat gezeigt, dass in den meisten Schu-
den Lehrkräften, da im Regelfall die Wandtafel ersetzt          len nur ein kleiner Teil dieser Funktionen regelmäßig
wird. Dadurch ergibt sich ein erheblicher Schulungs- und        genutzt wird. Daher sollte darauf geachtet werden, dass
Einarbeitungsaufwand bei den Lehrkräften. Außerdem              die für die jeweilige Schule wichtigsten Funktionen
muss das vorhandene (analoge) Unterrichtsmaterial digital       abgedeckt sind.
aufbereitet werden, um es am Board nutzen zu können,
was in den ersten Jahren der Nutzung einen nicht uner-
heblichen zeitlichen Mehraufwand nach sich zieht. Hier ist      4.2.5 Softwareverteilung
eine Kooperation innerhalb des Kollegiums von großem
Nutzen, indem digitale Materialien ausgetauscht werden.         Pflege und Wartung des Schülernetzes nehmen aufgrund
                                                                der ständig steigenden Gerätezahlen immer mehr Zeit
Die Mehrkosten für die interaktive Funktionalität im Ver-       in Anspruch. Um den Administrationsaufwand im Schü-
gleich zum Beamer sind erheblich. Dieses fällt vor allem        lernetz zu verringern, empfiehlt sich die Einrichtung
bei einer flächendeckenden Ausstattung ins Gewicht. Es          eines Systems zur Softwareverteilung. Dabei findet die
sollte daher gründlich geprüft werden, ob die interak-          Softwareverwaltung der im Netzwerk angeschlossenen
tiven Funktionalitäten für die pädagogischen Ziele der          Rechner nur noch zentral von einem Rechner oder über
jeweiligen Schule notwendig sind.                               eine Weboberfläche statt. Von hier aus können dann Pro-
                                                                gramm- und Sicherheitsupdates, Neuinstallationen und
Für beide Ansätze gilt, dass zusätzlich zur Anschaffung         Konfigurationen auf die Rechner verteilt werden. Einige
auch die Folgekosten eingeplant werden. Dazu gehören            Systeme ermöglichen darüber hinaus auch das komplett
die regelmäßige Reinigung der Beamerfilter, der Tausch          automatisierte Installieren von Betriebssystemen oder
der Beamerlampen und die Stromkosten.                           Klonen von Rechnern. Für das Grundsystem und die
                                                                Paketierung können einmalige und fortlaufende Kosten
                                                                entstehen, die vom jeweiligen System abhängen.
4.2.4 Didaktische Funktionen
                                                                Es wird empfohlen, regelmäßig Betriebssystem- und
Eine wichtige Rolle im Unterrichtsalltag können die soge-       Browserupdates einzuspielen, was durch ein System zur
nannten Didaktischen Funktionen einnehmen. Sie erleich-         Softwareverteilung deutlich erleichtert wird.

                                                                                                                         11
4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

4.2.6 Endgeräte                                                       bearbeitung, Multimediaapplikationen zur Nutzung
                                                                      und Bearbeitung von Audio- und Videomaterial sowie
Die Wahl der Endgeräte hängt maßgeblich von den im                    ausgesuchte Übungsprogramme erlauben einen sofor-
pädagogischen Medienkonzept angedachten Einsatzvari-                  tigen Einsatz des Gerätes. Die Schule kann den Rech-
anten ab. Eine generelle Empfehlung kann es daher auch                ner bei Bedarf mit eigener Software ergänzen. Eine
für einzelne Schularten nicht geben.                                  besondere Rolle für die Betriebssicherheit kommt dem
                                                                      Systemschutz zu, der den Rechner vor unerwünschten
Stationäre Geräte können in Medienecken, Computer-                    Änderungen schützt.
räumen oder als Klassenraum-PC aufgestellt werden.
Gerade bei Computerräumen will wohlüberlegt sein, ob                  Die Vorgaben für die Konfiguration des Schulrechners SH
aufgrund der wenig flexiblen Einsatzmöglichkeiten eine                werden laufend fortgeschrieben und können beim IQSH
gute Auslastung erreicht werden kann. Medienecken                     über den Helpdesk abgerufen werden.
sind gerade in Grundschulen eine gute Alternative zu
Computerräumen, wenn die räumlichen Voraussetzun-
gen gegeben sind oder hergestellt werden können.                      4.2.6.2 Laptops
Mobile Geräte sind entweder in größerer Menge in Lap-
topwagen oder in kleinerer Anzahl in Koffersystemen                   Bei der Beschaffung von schuleigenen Laptops sollte
transportabel einsetzbar. Alternativ werden zunehmend                 auf eine robuste Verarbeitung geachtet werden. Die
auch Endgeräte, die sich im Besitz der Schüler/-innen                 Akkulaufzeit sollte möglichst so ausgelegt sein, dass die
befinden, für unterrichtliche Zwecke genutzt (siehe                   Geräte einen ganzen Schultag ohne Aufladen genutzt
BYOD / schülereigene Geräte).                                         werden können. Dabei sollte auch berücksichtigt wer-
                                                                      den, dass die Kapazität der Akkus mit der Anzahl der
                                                                      Ladezyklen abnimmt. Die Bildschirmgröße ist gemäß
4.2.6.1 Schulrechner                                                  dem angedachten Einsatzszenario auszuwählen. Wenn
                                                                      die Geräte häufig durch das Schulgebäude transpor-
Insbesondere wenn kein mobiler Einsatz notwendig                      tiert werden, sind Bildschirmdiagonalen zwischen 11,6‘‘
und ein fester Standort gewünscht ist, sind sogenannte                und 14,1‘‘, ein mattes Display und ein Gesamtgewicht
Desktop-PCs vorteilhaft. Sie sind im Regelfall robuster               unter 2 kg empfehlenswert. Die Hinweise zur Garantie-
als Laptops. Reparaturen können bei Bedarf einfacher                  dauer beim Schulrechner gelten auch für die Laptops.
ausgeführt werden und Peripheriegeräte, wie zum                       Bei herkömmlichen Laptops empfiehlt sich eine dem
Beispiel Tastaturen oder Monitore, einfach ge-                        Schulrechner vergleichbare Konfiguration, um einen
t­a uscht werden.                                                     reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Die Vorgaben
                                                                      des Schulrechners SH können auch bei diesen Geräten
Bei der Beschaffung von neuen Schulrechnern sollte auf                umgesetzt werden.
eine lange Garantiedauer (60 Monate, bevorzugt vor
Ort) geachtet werden. Ein Vor-Ort-Service ist den „Bring              Für die Aufbewahrung und den Transport von Laptops
in“- oder „Pickup and return“-Varianten, bei denen der                innerhalb des Schulgebäudes gibt es verschiedene
Rechner eingeschickt werden muss, vorzuziehen.                        Lösungen. Diese reichen von mobilen Koffersystemen
                                                                      bis hin zu großen Laptopwagen, die aufgrund von Größe
Das IQSH entwickelt seit vielen Jahren unter der                      und Gewicht im Regelfall nur kleinere Strecken zurück-
Bezeichnung „Schulrechner SH” einen speziell an die                   legen und keine Treppen überwinden können. In jedem
Bedürfnisse des Unterrichts angepassten PC. Zweckmä-                  Fall sollte bei der Aufbewahrung an die Möglichkeit zur
ßige System- und Softwareeinstellungen gewährleisten                  Aufladung der Laptops gedacht werden. Welche Variante
einen störungsfreien Unterrichtseinsatz. So werden                    zum Einsatz kommt, hängt vom pädagogischen Einsatz-
beispielsweise Fehlermeldungen oder unerwünschte                      szenario ab.
Systemmeldungen weitgehend abgefangen. Eine
praxisgerechte Nutzung ergibt sich auch aus der vorin­
stallierten Software. Betriebssystem, Internetbrowser,
Officeanwendungen, Software zur Bildbetrachtung und

12
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

4.2.6.3 Tablets                                                             4.2.6.4 BYOD/Schülereigene Geräte
Unter Tablets versteht man mobile Endgeräte mit einer                       Soll das Arbeiten mit digitalen Medien zum Unter-
Displaygröße zwischen 7‘‘ und 12‘‘, die im Regelfall nicht                  richtsalltag werden, kommen 1:1-Ausstattungskonzepte
über eine eigene Tastatur verfügen. Durch ihr geringes                      verstärkt in die Diskussion. Damit ist gemeint, dass jeder
Gewicht und die meist langen Akkulaufzeiten lassen sie                      Schüler, jede Schülerin über ein eigenes mobiles digita-
sich flexibel im Unterricht einsetzen, zum Beispiel für                     les Arbeitsgerät verfügt.
Recherchezwecke, Audio-, Foto- und Videoaufnahmen,
kleine Präsentationen usw.                                                  Eine solche Ausstattung wird aufgrund der benötigten
                                                                            Menge an Endgeräten durch die Schulträger finanziell
Tablets sind überwiegend mit den Betriebssystemen                           und vom Betreuungsaufwand her nicht leistbar sein. Eine
Windows, Android und IOS (Apple) ausgestattet. Sie                          zukunftsweisende Idee ist es daher, auf schülereigene
zeichnen sich in der Bedienung durch eine leichte                           Endgeräte zu setzen, die überwiegend bereits vorhan-
Zugänglichkeit aus. Die üblichen Windowsprogram-                            den sind4. Ähnlich wie bei Schulranzen, Federtasche und
me lassen sich, außer auf Windows-Tablets, aber nicht                       Sportbeutel würde die Verantwortung für das eigene Ar-
nutzen. Dafür gibt es meist ein reichhaltiges Angebot an                    beitswerkzeug in die Hände von Schülern/Schülerinnen
Programmen (sogenannten „Apps“), die in den Shops                           und Eltern gelegt, was auch zu einem pfleglicheren Um-
kostenlos oder kostenpflichtig heruntergeladen werden                       gang führen würde. Ein Pool von Geräten für Kinder aus
können.                                                                     finanzschwachen Familien oder für Reparaturfälle müsste
                                                                            durch die Schule vorgehalten werden. Für elternfinanzier-
Durch die Verwendung von Glasdisplays sind die Tab-                         te Geräte bietet der Handel ausgereifte Finanzierungs-
lets gegenüber Sturzschäden empfindlicher als robuste                       angebote an, die beispielsweise auch eine Versicherung
Laptops. Auch bei Tablets sollte – ähnlich wie bei Laptops                  einschließen.
– die Aufbewahrungs-, Transport- und Lademöglichkeit
im Vorwege bedacht werden.                                                  Um den Unterricht mit digitalen Medien für die Lehrkräfte
                                                                            planbar zu machen, würden die Schulen sinnvollerweise
Windows-Tablets können, wie entsprechende PCs und                           Vorgaben für die Endgeräte machen. Dabei würde es
Laptops, konfiguriert und administriert werden. Sie las-                    sich weniger um Markenempfehlungen handeln als um
sen sich daher gut in bestehende Administrationsstruk-                      Vorgaben zu Bildschirmgröße, Kamera, Tastatur usw.
turen einbinden. Android- und IOS-Geräte können auch
zentral administriert werden, dieses ist jedoch nicht                       Eine flächendeckende Nutzung von BYOD – auch nur in
über die aus der Windows-Welt bekannten Systeme                             einigen Klassenstufen – stellt erhebliche Anforderungen
möglich. Es sind entweder herstellereigene Lösungen                         an die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der technischen
zu nutzen oder spezielle Systeme zum „Mobile Device                         Infrastruktur einer Schule. Dazu zählen insbesondere die
Management“ (MDM).                                                          Internetanbindung sowie das kabelgebundene Netzwerk
                                                                            und vor allem das WLAN.
Informationen zu Umsetzungsmöglichkeiten von MDM
können durch die Kommunen bei der Komfit (Kommuna-
les Forum für Informationstechnik e. V.) unter info@komfit.
de abgerufen werden.

4
    Die JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-)Media) untersucht die Mediennutzung und -verfügbarkeit bei Jugendlichen und wird jährlich veröf-
    fentlicht. Demzufolge verfügen ca. 80 % der Jugendlichen über eigene Computer/Laptops. Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest
    (Hrsg.): JIM 2014. Jugend, Information, (Multi-)Media − Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Abrufbar unter:
    http://www.mpfs.de/index.php?id=631 (letzter Zugriff: 22.07.2015)

                                                                                                                                               13
4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

4.2.7 Peripherie                                                      4.3 Szenarien für Schulnetzwerke
Bei der Peripherie sind insbesondere die Druckmöglich-                Schulnetzwerke werden insbesondere in Abhängigkeit
keiten zu betrachten. Dabei stellt sich grundsätzlich die             von Schulart, Schulgröße, pädagogischem Konzept,
Frage, ob große zentrale Druckeinheiten (z. B. Kopierer)              Gebäudesituation, bereits vorhandenen Strukturen
zum Einsatz kommen sollen oder eher im Gebäude dezen-                 und nicht zuletzt finanzieller Ausstattung sehr unter-
tral aufgestellte Netzwerkdrucker. Dieses hängt zum einen             schiedlich aufgebaut sein. Es kann daher nicht eine
von den pädagogischen Einsatzzwecken und zum anderen                  Ausstattungsempfehlung für alle Schulen geben. Die
von einer anzustellenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung               häufigsten Anforderungen wurden aus diesem Grund
ab. In jedem Fall sollten möglichst einheitliche Geräte zum           in Szenarien zusammengefasst. Dabei wird zwischen
Einsatz kommen, um den Wartungsaufwand gering zu halten.              einem serverlosen und einem serverbasierten System
Auch sollten bei der Anschaffung immer die Druckkosten                unterschieden. Ein zusätzliches Szenario beschäftigt
berücksichtigt werden. Um diese zu begrenzen, gibt es                 sich mit der zentralen Steuerung mehrerer serverba-
Systeme zur Einrichtung von Druckkontin­genten, die auch              sierter Schulnetzwerke.
in einigen Schulservern enthalten sind.
                                                                      Für die Durchführung verschiedener administrativer
                                                                      Aufgaben und die Bereitstellung didaktischer Funktionen
4.2.8 Lern-Managementsysteme                                         besteht an vielen Schulen die Überlegung, einen Server
                                                                      einzusetzen. Die dahinterstehende Idee ist, dass sich
Ein Lern-Management-System (LMS) dient der Bereitstel-                mithilfe eines Servers diese beiden Aspekte effizienter
lung von Lerninhalten und der Organisation von Lern-                  umsetzen lassen.
prozessen; gleichzeitig ermöglicht es auch die (elektro-
nische) Kommunikation zwischen allen am schulischen                   Ob wirklich ein Server notwendig ist, hängt von den
Lern- und Lehrprozess Beteiligten. Ein LMS kann also                  pädagogischen Anforderungen ab und müsste im Rah-
auch die Aufgaben einer Kommunikations- und Organisa-                 men des technischen Konzeptes konkretisiert werden.
tionsplattform übernehmen.                                            Dabei spielen auch die Schulgröße, die Anzahl der zu
                                                                      betreuenden Rechner, die Nutzerzahl usw. eine Rolle. In
Die Einführung eines LMS ist ein Element zur Schulent-                den Szenarien, die im folgenden Abschnitt vorgestellt
wicklung und sollte im Vorfeld im Mediennutzungskon-                  werden, gibt es sowohl serverlose als auch serverbasierte
zept der Schule festgeschrieben werden. Bei der Auswahl               Varianten.
eines LMS hat die Schule auf folgende Punkte zu achten:
                                                                      Bei der Auswahl eines Servers ist – neben der Dimensio-
– Grundsätzlich wird empfohlen, dass das LMS von                      nierung der Hardware – die zentrale Frage die Auswahl
  einem professionellen Anbieter technisch betreut wird,              des auf dem Server zu installierenden Systems. Dabei
  damit der administrative Aufwand aufseiten der Schule               werden die beiden häufigsten Optionen entweder ein
  so gering wie möglich ist.                                          Gerät mit Windows-Serverbetriebssystem oder ein spe-
                                                                      zieller Schulserver sein. Windows-Serverprodukte haben
– Soweit in diesem LMS personenbezogene Daten von                     für Schulen über entsprechende Schullizenzen geringere
  Schülerinnen und Schülern verarbeitet werden, sind                  Anschaffungskosten als spezielle Schulserver. Die Mehr-
  die datenschutzrechtlichen Regelungen zu beachten.                  kosten der auf Schule spezialisierten Produkte können
  Personenbezogene Daten, die der Schulverwaltung zu-                 sich aber aufgrund der erweiterten Funktionalitäten und
  zurechnen sind (z. B. Zwischenbenotungen und Notizen                der Abstimmung auf die Arbeitsabläufe der Schulen
  der Lehrkräfte, Konferenzprotokolle usw.) dürfen nicht              rentieren. Im Regelfall sind alle wichtigen Funktionen wie
  in einem LMS verarbeitet werden.                                    Benutzerverwaltung, Softwareverteilung, Internetfilter
                                                                      usw. in diesen Systemen vereint und an die schulische
– Bei der Auswahl des Anbieters ist darauf zu achten,                 Nutzung angepasst. Sie sind in der Bedienung – im
  dass nicht nur die Daten im Europäischen Wirtschafts-               besten Falle – so aufgebaut, dass auch Lehrkräfte ohne
  raum (EWR) verarbeitet werden, sondern auch der                     Administrationskenntnisse zum Beispiel einfach Passwör-
  Anbieter seinen Sitz im EWR hat.                                    ter zurücksetzen können.

14
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

Windows-Serversysteme erfordern im Normalfall einen
höheren Aufwand in der Integration der verschiedenen
Dienste. Auch ist die Bedienung der verschiedenen
Funktionen dem Fachpersonal vorbehalten. Didaktische
Funktionen müssen über Zusatzprogramme integriert
werden.

Die Einrichtung und Wartung von Serversystemen wird im
Regelfall nicht von Lehrkräften sondern von technischen
Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Schulträgers oder
externen Dienstleistern durchgeführt werden müssen.

Zum Szenario 1 („serverloses Netzwerk“) bietet das IQSH
eine schlanke Musterlösung an. Dieses wird Mitarbei-
tern/Mitarbeiterinnen von Schulträgern sowie externen
Dienstleistern zur Verfügung gestellt, um standardisierte
Schulnetze realisieren zu können.

Für die weitergehenden Szenarien gibt es verschiedene
Produkte am Markt, welche die unten genannten Merk-
male in unterschiedlicher Ausprägung erfüllen. Das IQSH
bietet bei der Marktsichtung und Entscheidungsfindung
Unterstützung im Rahmen des Beratungsangebotes an.

                                                                                                                      15
4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

Szenario 1: Serverloses Netzwerk

Zielgruppe                                                                Merkmale

Die Zielgruppe des serverlosen Schulnetzes sind Schu-                     – Wartungsarmes, betriebssicheres und damit
len, die nur Basisfunktionalitäten benötigen und ein                        kostengünstiges System, da keine Serververwaltung
möglichst wartungsarmes und vergleichsweise kosten-                         erforderlich ist und die Rechner über einen System-
günstiges Schulnetzwerk anstreben. Dieses Netzwerk ist                      schutz verfügen,
technisch auf eine für den Anwender, die Anwenderin
einfache Bedienung und Nutzung hin optimiert. Alle                        – einfache Bedienung, da keine besonderen Anforderun-
grundlegenden Aspekte medialen Unterrichts können                           gen an die Benutzer/-innen gestellt werden,
umgesetzt werden. Zudem sind Erweiterungen möglich.
So können zum Beispiel eine Benutzerauthentifizierung                     – bekannte Arbeitsumgebung für die meisten Anwen-
etwa für das WLAN und persönliche Ordner realisiert                         der/-innen (Standard-Windows-8.1-System mit sinn­
werden. Dies steht aber nicht im Fokus dieser Konzepti-                     vollen Anpassungen),
on. In der Praxis werden wir serverlose Schulnetze häufig
in kleineren Schulen haben, wenngleich das System vom                     – Gewährleistung des Jugendmedienschutzes durch
Prinzip her nicht auf eine bestimmte Anzahl von Rechnern                    Internetfilterung,
oder Anwendern/Anwenderinnen limitiert ist.
                                                                          – didaktische Funktionen durch ergänzende Software
                                                                            möglich,
Aufbau
                                                                          – Softwareverteilung zum regelmäßigen Einspielen
Das Szenario beruht auf einer Zusammenstellung                              von Betriebsystem- und Browserupdates sowie neuer
erprobter Komponenten. Basis ist der Aufbau einer                           Unterrichtssoftware,
kabelgebundenen Netzwerkinfrastruktur. Im Zentrum
steht der für den Unterricht optimierte Schulrechner SH                   – allgemeine oder personenbezogene Protokollierung
(stationärer Rechner oder Notebook), dessen Betriebssi-                     der Zugriffe auf das Internet möglich,
cherheit durch einen Systemschutz gewährleistet ist. Zur
Bereitstellung und zum Austausch von Daten dient ein in                   – passwortgeschützter, individueller Netzwerk­
das Netzwerk eingebundenes NAS5; der Jugendmedien-                          speicherplatz möglich.
schutz wird durch einen separaten Internetfilter realisiert.
Auch die Kombination dieser Funktionen in einem Gerät
ist möglich.

Die Einbindung von mobilen Geräten ist in verschiede-
nen Ausbaustufen möglich, erfordert allerdings zusätzli-
che Komponenten und sorgfältige Planung.

5
    NAS (Network Attached Storage): über das Netzwerk angeschlossenes Dateispeichersystem

16
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

Visualisierung

                                                              Notebook           Notebook
   PC            PC   PC

                                                              Notebook           Notebook

                                                                                 Access Point

                            Internet

                           Netzwerkschrank

                                                              Internetfilter

                                                              Switch

                                                              NAS

                                                                                             17
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Szenario 2: Schulserver

Zielgruppe                                                            – umfangreiche Raum-, Gruppen- und Benutzer­
                                                                        administration:
Schulserver sind für Unterrichtsabläufe optimierte Werk-                – einfache Kennwortverwaltung
zeuge zur Administration von Schulnetzwerken. Sie sind                  – Importschnittstelle zur Schulverwaltung
insbesondere für größere Schulen interessant, die Funk-                 – Druck- und Festplattenkontingente für Benutzer/-innen
tionen wie eine umfangreiche Benutzerverwaltung mit                     – Protokollierung der Internetnutzung
personenbezogenen Ordnern, einen Portalserver oder                      – personenbezogene Ordner
eine automatisierte Komplettinstallation von Rechnern
nutzen wollen.                                                        – zentrale Datenablage

                                                                      – didaktische Funktionen
Aufbau
                                                                      – Internetfilterung
Durch die Möglichkeit, Rechner weitgehend automa-
tisiert zu installieren, mit Software zu versorgen und                – Portalserverfunktionen:
ins Netzwerk einzubinden, entfällt ein großer Teil der                  – Fernwartung
sonst üblichen „Turnschuhadministration“. Schulserver                   – Zugriff von außen auf einige Funktionen
übernehmen zudem die Benutzerverwaltung sowie die                       – E-Mail-/Kalenderfunktion
Internetfilterung und -protokollierung. Auch die Einbin-                – Lernplattform
dung des WLAN-Netzes über einen Radiusserver bieten
die meisten Schulserver an. Außerdem wird häufig ein                  – sichere Einbindung des WLAN-Netzes, z. B. per Radius-
„Portal“ angeboten, das sowohl von innen als auch von                   server oder Authentifizierung über ein Captive Portal
außen von berechtigten Nutzern/Nutzerinnen verwendet
werden kann. Über dieses kann auf E-Mails, Termine,
Dateien, Foren, eine Lernplattform, aber auch auf die ad-             Auswahl
ministrativen Funktionen zugegriffen werden. Der Einsatz
dieser Funktionen sollte Bestandteil des pädagogischen                Die Auswahl eines geeigneten Schulserversystems ist ab-
Medienkonzeptes der Schule (siehe Medienentwick-                      hängig von der jeweiligen Situation vor Ort. Daher kann
lungsplanung) sein. Eine datenschutzrechtliche Beurtei-               eine unabhängige Beratung je nach Schule und Schulträ-
lung der Lernplattform ist erforderlich.                              ger sinnvoll sein. Diese wird vom IQSH angeboten.

Merkmale

– zentral verwaltbare und zur Verfügung gestellte
  IT-Dienste

– Bereitstellung von Active-Directory-kompatiblen
  Domänendiensten

– einfache Pflege und Neuinstallation von Rechnern
  durch:
  – Softwareverteilung
  – automatisierte Komplettinstallation / Imaging
  – Geräteinventarisierung
  – Rechnerschutzfunktion

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4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

Visualisierung

                           schülereigene    Schul-Laptops      Schul-PCs
                              Laptops

        Lehrerzimmer Drucker
             PCs
                                                                                  Drucker
                                    Accesspoint
                                                               Switch
                                                      VLAN

                                            VLAN
                                                                 VLAN
lehrereigene
  Laptops         Accesspoint    Switch
                                            VLAN        Switch                        Modemrouter        Internet
                                                                        Schulserver

                                                    Accesspoint
       lehrereigene
          Tablets

                       Schul-Laptops
                                                   schülereigene
                                       schülereigene Tablets
                                          Laptops

                                                                                                              19
4 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E U NTER R I CHTLI C HE MEDIE N AUS STATTUN G

Erweiterung zu Szenario 2: Schulübergreifende(r) Server (Schulträger)
Das Szenario wird um die Anforderung erweitert, dass                  die „Unterserver“ in den Schulstandorten verteilt. Die
eine zentrale Administration und Steuerung mehrerer                   Personen an den einzelnen Schulen haben nur Zugriff auf
Schulnetzwerke durch einen Schulträger erfolgen kann,                 die Bereiche der eigenen Schule.
wenn dieser mehrere Schulen in der Betreuung hat. Alter-
nativ wäre ein Einsatz auch für einzelne Schulen denkbar,             Merkmale:
die mehrere Standorte haben.
                                                                      – leichte Integration weiterer Schulen in eine
Diese Variante bietet auch den Vorteil, dass zentral auf                Schul-Domäne, wobei alle relevanten IT-Services, wie
einem Server die Administration für alle beteiligten                    E-Mail, Internetzugang oder Lernmanagementsysteme,
Schulen vorgenommen werden kann. Die jeweils für eine                   jeder Schule sofort zur Verfügung stehen
Schule relevanten Inhalte werden dann automatisch auf

VISUALISIERUNG

                                                                      Internet

                                                             Zentralserver

           Server                              Server                              Server                       Server
          Schule 1                            Schule 1                            Schule 1                     Schule 1

 Client               Client         Client               Client         Client              Client   Client              Client

20
4 E MP FE HLUN GE N FÜR DIE UN TE RRICHTLICHE ME DIE N AUS STAT T UNG

4.4 P
     ädagogisch-Technisches
    Beratungsangebot / Musterlösung
Das IQSH bietet interessierten Schulen und Schulträgern
Unterstützung bei den verschiedenen Aspekten der
Medienentwicklungsplanung an. Diese Beratung kann
sich je nach Bedarf auf den gesamten Prozess oder auf
Teilaspekte erstrecken.

Für die Umsetzung des Szenario 1 bietet das IQSH eine
Musterlösung an.

Die Kontaktaufnahme für die Beratung erfolgt durch die
Schulen über das Helpdeskformular des IQSH:

              http://helpdesk.lernnetz.de.

Schulträger und Dienstleister nehmen bitte Kontakt auf
über die E-Mail-Adresse:

 helpdesk_schulberatung@bildungsdienste.landsh.de.

                                                                                                                     21
5 E M P F E H LUN G E N FÜ R DI E SC HU LVER WALTU NG

5 Empfehlungen für die Schulverwaltung

Die Schulverwaltung ist ein Bereich, in dem vertrauli-                     verbunden werden (s. Abbildung Netzwerk LanBSH). Das
che Informationen und personenbezogene Daten von                           Betriebssystem sollte nach Möglichkeit zusammen mit
Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern                    dem PC erworben werden. Die Installation von Office
mit Computern und den dazugehörigen Fachanwendun-                          sollte möglichst auch in der Erstkonfiguration enthalten
gen, wie Schülerverwaltungsprogrammen, Zeugnispro-                         sein. Falls die Schule bereits über geeignete Lizenzen
grammen oder Stundenplanprogrammen, automatisiert                          verfügt, müssen keine weiteren Lizenzen erworben wer-
verarbeitet werden. Daraus erwächst unter anderem auch                     den und die Installation kann im Nachgang anhand der
die datenschutzrechtliche Vorgabe, dass die Computer                       vorhandenen Office-Lizenzen erfolgen.
der Schulverwaltung nicht direkt an das Internet ange-
bunden werden dürfen. Da aber die Kommunikation über                       Folgende Office-Versionen sind im Augenblick für das
Computer und Internet notwendiger Bestandteil einer                        Landesnetz nutzbar:
effizienten Schulverwaltung geworden ist, besteht für alle                 – Office 2010 Standard
Schulen die rechtliche Vorgabe6, Verfahren mit Personen-                   – Office 2010 Professional
bezug ausschließlich im gesicherten Landesnetz Bildung
zu betreiben und somit nach den Vorgaben des Daten-                        Folgende Windows-Versionen sind im Augenblick für das
schutzes zu arbeiten. Das Landesnetz Bildung ist Teil des                  Landesnetz nutzbar:
Landes-Behördennetzwerkes Schleswig-Holstein und                           – Windows 7 Professional
ermöglicht eine sichere Kommunikation aller mit Schule                     – Windows 7 Enterprise
befassten Dienststellen, wie dem Ministerium für Schule
und Berufsbildung (MSB), den Schulämtern, den Schul-                       Die Installation von Windows 8 ist nach derzeitigem
trägern und den Schulen selbst. Das Landesnetz Bildung                     Stand für das Landesnetz noch nicht vorgesehen. Der
bietet allen angeschlossenen Schulen eine vertrauliche                     Einsatz von Office 2013 wird im Augenblick geprüft. Eine
Kommunikation über Outlook sowie einen verlässlichen                       Beratung zum Thema Softwareeinsatz im Landesnetz kön-
Internetzugang und ermöglicht den sicheren Betrieb der                     nen interessierte Schulen über den Helpdesk anfordern.
eingesetzten Schulverwaltungssoftware.
                                                                           Um das Landesnetz mit allen eingesetzten Komponen-
Das Landesnetz Bildung ist ein gemeinsames Vorhaben                        ten verlässlich betreuen zu können, ist ein hohes Maß
des Ministeriums für Schule und Berufsbildung, des                         an Standardisierung erforderlich. Aus diesem Grund ist
Finanzministeriums, des Instituts für Qualitätsentwicklung                 die Installation der Computer nicht frei wählbar, sondern
an Schulen Schleswig-Holstein und der kommunalen                           erfolgt nach engen Richtlinien, die das IQSH in seinen
Schulträger. Das Projekt beinhaltet den Aufbau und den                     Installationsvorgaben festgelegt hat. Diese Vorgaben
Betrieb einer zentral administrierten Servicelandschaft                    können auf Wunsch als Installationsanleitungen an
für Schulen mit dem Ziel, den technischen Aufwand für                      interessierte Schulen, Schulträger oder Dienstleister
Lehrkräfte und Mitarbeiter/-innen des Schulträgers zu                      übermittelt werden. Bei Neuanschaffung wird empfoh-
minimieren und einen weitgehend störungsfreien Betrieb                     len, die Computer beim Lieferanten entsprechend der
der Schulverwaltung zu gewährleisten. Zu diesem Zweck                      Installationsanleitung vorinstalliert und mit einer umfas-
betreibt das IQSH seit 2007 einen Helpdesk, über den                       senden Garantieleistung von 60 Monaten zu erwerben
Schulen bei technischen Störungen schnelle und unkom-                      und somit den Support für die Hardware abzudecken.
plizierte Unterstützung erhalten.                                          Je nach Lieferant werden hierbei drei Arten der Garantie
                                                                           unterschieden:

5.1 Computer im Landesnetz Bildung                                         1. Bei der Bring-In-Garantie müssen defekte Geräte di-
                                                                              rekt beim Lieferanten abgegeben und von dort wieder
Für die Ausstattung der Arbeitsplätze werden handels-                         abgeholt werden.
übliche Bürocomputer mit dem Betriebssystem Windows
und dem Softwarepaket Microsoft Office benötigt, die                       2. Bei der Pick-Up-and-Return-Garantie werden defekte
über eine strukturierte Verkabelung mit dem Landesnetz                        Geräte von einem Lieferdienst in der Schule abgeholt

6
    Siehe Datenschutzverordnung Schule (DSVO): https://www.datenschutzzentrum.de/gesetze/dsvo-schule/ (letzter Zugriff: 22.07.2015)

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Sie können auch lesen