Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte - gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP - Roman ...
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2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP ¹ 2.1 Einleitung den Kapitel neben der Mittelschicht und der Gesellschaft als Ganzes auch die unteren und 2.1.1 Die Mittelschicht als zentraler oberen Einkommensschichten durchleuchtet. Ankerpunkt der Gesellschaft? Damit wird über die Ränder der Mittelschicht Die Mittelschicht steht unter besonderer wis- hinausgeblickt und die gesamte Gesellschaft senschaftlicher und politischer Beobachtung. darauf untersucht, welche Gruppen ähnliche Dieser Fokus begründet sich zum einen da- Sorgen, Einstellungen und das Gefühl sozialer durch, dass sie den Großteil der Bevölkerung Eingebundenheit haben und welche Unter- Deutschlands umfasst. 47 Prozent der Men- gruppen es innerhalb der Schichten gibt. schen gehörten im Jahr 2016 zur Mittelschicht im engeren Sinne. Zum anderen hat der 2.1.2 Gesellschaftliche Differenzierungen in Zustand der Mittelschicht auch eine Signalwir- Sorgen, Einstellungen und Empfindungen kung, weil von ihrer Größe und Beschaffenheit Um die Gesellschaft in ihren Unterschieden auf den Zustand einer Gesellschaft geschlos- analysieren und besser abbilden zu können, sen wird. Als Bindeglied zwischen Arm und gibt es in der ökonomischen wie sozialwis- Reich stellt sie auch einen zentralen Indikator senschaftlichen Forschung verschiedene für die Stabilität der Gesellschaft dar. Bezeich- Schichtungs- und Milieumodelle. Der Fokus nungen wie »Seismograf«, »Motor« oder »An- liegt dabei häufig entweder auf einer alleinigen ker« der Gesellschaft betonen die Bedeutung Abgrenzung nach dem Einkommen oder auf der Mittelschicht. Welche Sogwirkung von einer Abgrenzung nach soziodemografischen der Mittelschicht ausgeht, wird auch dadurch Kriterien wie Bildung oder Wertevorstellungen. deutlich, dass die meisten Menschen sich als Mitglieder der Mittelschicht sehen, auch wenn Die mit den sozialen Schichten oder Klassen sie durch ihr Einkommen einer höheren oder traditionell assoziierten Eigenschaften und Ste- tieferen Schicht angehören (Niehues, 2017; reotype in Bezug auf Einstellungen, Konsum- Engelhardt/Wagener, 2018). muster oder Verhaltensweisen können heute nicht mehr eindeutig aufrechterhalten werden. Die Ergebnisse der RHI-Diskussion »Die Der steigende Wohlstand – auch der unteren gespaltene Mitte. Werte, Einstellungen und Schichten – führte dazu, dass eine »Verbin- Sorgen« (Niehues/Orth, 2018) haben gezeigt, dung von Klasse oder Schicht und der Lebens- dass es sich bei der Mittelschicht keineswegs führung der Menschen weniger eng wurde« um eine homogene Gruppe handelt. Vielmehr (Burzan, 2011, 89). In der Folge bildeten sich spaltet sich die Mittelschicht in eine eher vielfältigere Lebensstile und Milieus heraus. besorgte und eine weniger besorgte Gruppe. An diese Analyse der Mittelschicht schließt sich Durch die Kombination von sozialem Status unmittelbar folgende Frage an: Nimmt die Mit- und Grundorientierungen lassen sich jedoch telschicht mit diesem Befund eine Sonderrolle relativ homogene soziale Gruppen definieren, in der Gesellschaft ein? Oder finden sich diese die jeweils ähnliche lebensweltliche Vorstellun- Spaltungstendenzen auch in der gesamten gen und eine gemeinsame Identität aufweisen. Gesellschaft und in anderen gesellschaftlichen Da sich die Gesellschaft im Lauf der Zeit wan- Schichten? delt, verändern sich auch die sozialen Milieus und sie werden zunehmend komplexer, um der Mit derselben Methodik der Clusteranalyse, steigenden Individualisierung und Heteroge- mit der die Autorinnen die Ergebnisse der ge- nität der Gesellschaft gerecht zu werden. Die nannten RHI-Diskussion (Niehues/Orth, 2018) einzelnen Gruppen vereinen hierdurch nur je- herausgearbeitet hatten, werden im vorliegen- weils kleine Teile der Bevölkerung. In der »bür- gerlichen Mitte« der bekannten Sinus-Milieus befanden sich im Jahr 2018 beispielsweise nur 1 Die Autorinnen danken Anja Katrin Orth für ihre knapp 13 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jah- konzeptionelle Unterstützung in der Vorbereitung dieser Studie und Lennart Bolwin für seine wertvolle Zuarbeit ren (Sinus, 2018; vgl. für Werte von 2017 auch bei der Auswertung der Clusteranalysen. Kapitel 3, S. 37). 16
In der sozialwissenschaftlichen Theorie und Forschung wird davon ausgegangen, dass Die traditionell mit den die Zugehörigkeit zu einer Schicht Einfluss auf Einstellungen und Verhalten der ihr zugehöri- sozialen Schichten assozi gen Personen hat (Burzan, 2011, 65). Angehö- rige einer Klasse oder Schicht haben ähnliche ierten Eigenschaften und ökonomische Bedingungen und Lebenslagen, welche dazu führen, dass homogene Inte- Stereotype zu Einstellungen, ressen und Wertorientierungen ausgeprägt werden, die sich von denen anderer Klassen Konsum oder Verhalten unterscheiden (Lepsius, 1990). Die Tatsache, einer bestimmten Schicht anzugehören, erhöht lassen sich heute nicht mehr also die Wahrscheinlichkeit, mit bestimmten Problemen stärker oder schwächer konfrontiert aufrechterhalten. zu werden und entsprechend korrespondie- rende Haltungen und bestimmte Verhaltens- muster anzunehmen. Die Sorgen und Einstellungen von Angehörigen muster innerhalb der Gesellschaft bilden. bestimmter Gesellschaftsschichten werden Darüber hinaus wird verglichen, wie sich die insbesondere im Zusammenhang mit sich wan- Ergebnisse der Mittelschicht von der gesamten delnden Rahmenbedingungen thematisiert. Es Gesellschaft unterscheiden. Deswegen wird besteht die Annahme, dass unterschiedliche auch hier die Methodik der Clusteranalyse ver- soziale Schichten mit den Belastungen durch wendet. Damit lassen sich Ähnlichkeiten und Veränderungen auch unterschiedlich umgehen. Unterschiede innerhalb einer Gruppe erkennen, So habe jede Milieugruppe gemäß ihrer Tradi- mittels derer sich die Gruppe möglicherweise tion eine spezifische Strategie dafür entwickelt in verschiedene Untergruppierungen (Cluster) (Vester, 2003, 253 f.). einteilen lässt. Das Ergebnis gibt einen Hinweis darauf, ob sich die deutliche Zweiteilung der Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass Mittelschicht in ein eher besorgtes und ein un- sich die verschiedenen Schichten hinsichtlich besorgtes Cluster (Niehues/Orth, 2018) auch in ihrer Sorgen, Einstellungen und Empfindungen der Gesellschaft als Ganzes oder den weiteren unterscheiden und aktuelle Herausforderun- Einkommensschichten findet. gen die Schichten in unterschiedlichem Maße verunsichern. Eine Schichtzugehörigkeit führt 2.2.1 Daten und Konzepte nicht zwangsläufig auch zur Zugehörigkeit zu Theorie und Analysemethode dieser Studie einer bestimmten Interessengruppe oder zur bauen auf der Publikation »Die gespaltene Ausprägung bestimmter Merkmale. Zudem Mitte. Werte, Einstellungen und Sorgen« kann die Abgrenzung der Gruppen insbeson- (Niehues/Orth, 2018) auf. Als Datengrundlage dere an den Übergängen unscharf werden dient wieder das Sozio-oekonomische Panel (Burzan, 2011, 65; Geißler, 1994, 26). Daher (SOEP). Im Auftrag des Deutschen Instituts wird zunächst die Gesamtgesellschaft auf Ähn- für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) werden lichkeiten in Sorgen, Einstellungen und Empfin- in der jährlichen Wiederholungsbefragung seit dungen analysiert. 1984 repräsentative Daten zu Einkommen, Erwerbstätigkeit und Bildung sowie subjektive 2.2 Gespaltene Gesellschaft: eine Cluster Einschätzungen erhoben. Zurzeit werden mehr analyse der Gesamtgesellschaft als 35.000 Personen in knapp 15.000 Haus- Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, ein Abbild halten erfasst. Daten zu Sorgen und Einstel- der Stimmung in der gesamten Gesellschaft lungen fließen nur von Befragten ab 17 Jahren zu gewinnen und auszumachen, inwiefern ein, die einen eigenen Personenfragebogen sich unterschiedliche Einstellungs- und Werte- ausfüllen. 17
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP In der vorliegenden Analyse werden die Daten der SOEP-Welle aus dem Jahr 2017 verwen- Exkurs: Die Methodik der Clusteranalyse det (Version 34 – v34). Da in den Befragungs- Zur Untersuchung der Homogenität oder wellen teilweise unterschiedliche Variablen Heterogenität von Sorgen, Einstellungen und erhoben werden, können viele Variablen, die sozialer Eingebundenheit in der Gesellschaft in die Mittelschichtsanalyse von Niehues/Orth wird die Methode der Clusteranalyse angewen- (2018) eingeflossen sind, im Folgenden nicht det. In einem hierarchischen Verfahren wer- berücksichtigt werden. Diese Einschränkung den möglichst homogene Gruppen (Cluster) bezieht sich insbesondere auf das Variablen- gebildet, die die Streuung der berücksichtigten set zu den politischen Prioritäten und den Variablen innerhalb der Gruppe minimieren. Einstellungen. Aus der Aktualisierung ergibt Das heißt, es wird nach Personen gesucht, die sich hingegen die Möglichkeit, neue Variablen eine ähnliche Ausprägung von Werten, Einstel- zu betrachten, die in der Diskussion um die lungen und Sorgen haben. Als Ähnlichkeits- Stabilität des gesellschaftlichen Gesamtgefü- maß wird die quadrierte Euklidische Distanz ges eine Rolle spielen. verwendet. Da dieses Maß stark auf Ausreißer reagiert, basiert die Analyse auf standardisier- Die folgenden Einstellungs-Variablen werden ten Variablen. Hierfür wird von jeder Variab- hier einbezogen und waren auch Bestandteil lenausprägung der arithmetische Mittelwert der Studie von Niehues/Orth (2018): abgezogen und die resultierende Differenz durch die Standardabweichung geteilt. Eine – Gefühl, etwas Wertvolles zu tun, Standardisierung ermöglicht zudem, dass der – Risikobereitschaft, Einfluss von Variablen mit unterschiedlichen – Politikinteresse. Skalenniveaus vergleichbar wird (für weitere Informationen vgl. RHI-Diskussion Nr. 30: Ebenso können alle Variablen zu den Sorgen, Niehues/Orth, 2018). die in der Mittelschichtsstudie von Niehues/ Orth (2018) genutzt wurden, auch in dieser Analyse zur Gesamtbevölkerung verwendet werden. Das betrifft die Sorgen um Im Mittelpunkt der Debatten um soziale Ungleichheit und damit verbundener Gesell- – die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, schaftsdiagnosen stehen häufig Fragen um die – die eigene wirtschaftliche Situation, Bedeutung und Spannweite sozialer Ausgren- – die Entwicklung der Kriminalität, zung (Böhnke, 2005). Soziale Ausgrenzung – die Zuwanderung nach Deutschland, kann verstanden werden als Mangel der Mög- – den sozialen Zusammenhalt, lichkeit der Menschen, in das gesellschaftliche – die eigene Altersversorgung, Leben integriert zu sein – sowohl mit Blick auf – den Schutz der Umwelt, Lebensstandards als auch auf die Einbindung – den Erhalt des Friedens, in soziale Netzwerke und gesellschaftliche – die eigene Gesundheit. Partizipation (Böhnke, 2005, 32). Die folgenden Betrachtungen zielen darauf Die Angaben über das Gefühl der sozialen ab, ein tieferes Verständnis der Substruktu- Ausgrenzung geben somit Hinweise darauf, ren innerhalb der Gesellschaftsschichten zu wie stark sich Angehörige der jeweiligen erhalten. Damit sollen auch Rückschlüsse auf Schichten als integrierter Bestandteil der Parallelen und Unterschiede möglich werden, Gesellschaft sehen. Diese Informationen sind die das gesamte gesellschaftliche Gefüge be- insofern besonders relevant, als Menschen, treffen. Deshalb werden Variablen zum Gefühl die sich ausgegrenzt oder einsam fühlen, auch der sozialen Eingebundenheit beziehungsweise weniger Halt durch das demokratische Sys- Ausgegrenztheit einbezogen, die im SOEP im tem und weniger Bezug zur Politik insgesamt Jahr 2017 abgefragt wurden. empfinden (Krause/Gagné, 2019). Darüber hinaus stellt sich in Gesellschaftsdebatten 18
häufig die Frage, ob soziale Ausgrenzung von zial ausgegrenzt zu sein. Das dritte Cluster mit sozioökonomischen Faktoren abhängt und der Nummerierung 2b umfasst rund ein Drittel bestimmte Personengruppen stärker betroffen der Bevölkerung. Es ist ebenfalls besorgter als sind (Eyerund/Orth, 2019). das zuversichtlichere Cluster 1, unterscheidet sich aber hinsichtlich Einstellungen und des Die Fragen zur sozialen Eingebundenheit Gefühls, Wertvolles zu tun, kaum von diesem lauten: Wie oft haben Sie das Gefühl, ... (Abbildung 1). Finanzielle und gesundheitliche Sorgen sind etwas geringer als beim besorgten ... dass Ihnen die Gesellschaft anderer fehlt? Cluster 2a. Das Gefühl sozialer Ausgegrenztheit ... außen vor zu sein? tritt in erkennbar geringerem Ausmaß auf. ... dass Sie sozial isoliert sind? Es zeigen sich somit in Form der Cluster 1, 2a 2.2.2 Sorgen, Einstellungen und Empfindungen und 2b: in der Gesellschaft: Zuversichtliche, Besorgte und Beunruhigte – Zuversichtliche. Ein großes zuversicht- Eine Analyse der Gesellschaft als Ganzes liches Cluster 1, dessen Angehörige sich gibt zunächst Informationen darüber, ob sich sozial eingebunden fühlen. Cluster mit ähnlichen Sorgen und Einstellungen – Besorgte. Ein kleines, insbesondere auch oder Tendenzen zum Gefühl sozialer Ausge- finanziell besorgtes Cluster 2a, dessen An- grenztheit herausbilden und mit welchen sozio- gehörige sich sozial ausgegrenzt fühlen. ökonomischen Kriterien diese zusammenhän- – Beunruhigte. Ein mittelgroßes Cluster 2b, gen. Die Clusteranalyse für die Gesellschaft als dessen Angehörige sich größere Sorgen Ganzes – ohne Unterteilung in soziokulturelle machen – aber weniger finanzieller, son- oder einkommensbasierte Schichten – deutet dern vor allem gesellschaftlich-kultureller auf das Bestehen von drei Clustern hin. Art – und sich selten ausgegrenzt fühlen. Abbildung 1 (Seite 20) stellt die Ausprägun- Generell war das Niveau der Sorgen um die gen der standardisierten Variablen in den drei wirtschaftliche Situation im Jahr 2017 in der identifizierten Clustern dar. Sie zeigt, welche Gesamtbevölkerung relativ niedrig. In Cluster 1 der berücksichtigten Variablen für die Heraus- machen sich nur rund 4 Prozent große Sor- bildung der Cluster besonders wichtig sind. Die gen um die eigene wirtschaftliche Situation, Standardisierung der Variablen ist erforderlich, in Cluster 2a sind es knapp 43 Prozent und in um den Einfluss der Variablen trotz unterschied- Cluster 2b rund 18 Prozent. In den eher gesell- licher Skalenniveaus (von drei Antwortkatego- schaftlich-kulturellen Sorgen-Kategorien fallen rien bis elf Antwortmöglichkeiten) vergleichbar die Unterschiede zwischen den drei Clus- zu machen. Positive Werte bedeuten Abwei- tern noch größer aus. Allerdings ist in diesen chungen vom Durchschnitt nach oben, negative Werte Abweichungen nach unten. Große Ab- stände zwischen den Linien der Cluster weisen auf besonders deutliche Unterschiede in der Ausprägung der jeweiligen Variable zwischen Die Gesellschaft besteht den drei Clustern der Gesamtgesellschaft hin. aus drei Clustern: Cluster 1 hat weniger Sorgen als die beiden an- deren und zudem das Gefühl, eher Wertvolles den Zuversichtlichen (52 Prozent), zu tun und sozial integriert zu sein. Es umfasst rund 52 Prozent der Bevölkerung. Ein kleines den Besorgten (14 Prozent) und zweites Cluster mit der Nummerierung 2a (rund 14 Prozent) hat eher größere Sorgen, insbe- den Beunruhigten (34 Prozent). sondere finanzieller Art, seltener das Gefühl, Wertvolles zu tun, und häufiger das Gefühl, so- 19
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP Abbildung 1 Einstellungen, Sorgen und Gefühl sozialer Eingebundenheit in den drei Clustern der Gesamtgesellschaft im Jahr 2017 Gefühl, etwas Wertvolles zu tun Sozial isoliert sein Risikobereitschaft 1,5 Außen vor sein Politikinteresse 1,0 0,5 Gesellschaft anderer fehlt 0,0 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung –0,5 Eigene Gesundheit Eigene wirtschaftliche Situation Erhalt des Friedens Entwicklung der Kriminalität Schutz der Umwelt Zuwanderung nach Deutschland Eigene Altersversorgung Sozialer Zusammenhalt ■ Cluster 1 (52 %) ■ Cluster 2a (14 %) Hierarchische Clusteranalyse mittels des Ward-Verfahrens und der quadrierten Euklidischen Distanz als Ähnlichkeitsmaß, ■ ■ Cluster 2b (34 %) Z-standardisierte Variablen. Cluster 1: eher zuversichtliche Menschen, die sich sozial eher eingebunden fühlen. ■ Einstellungen Cluster 2a: gesellschaftlich-kulturell und finanziell besorgtere Menschen, die sich sozial vergleichsweise häufig ausgegrenzt fühlen. ■ Sorgen um … Cluster 2b: eher gesellschaftlich-kulturell besorgte Menschen, die sich sozial eher eingebunden fühlen. ■ Gefühl sozialer Quellen: SOEP v34; eigene Berechnungen Eingebundenheit Sorgen-Kategorien auch das grundsätzliche Cluster 2a. Gleichzeitig haben jedoch 70 Pro- Niveau in der Bevölkerung höher. In Cluster 1 zent der Angehörigen des Clusters 2b oft oder machen sich rund ein Viertel große Sorgen um sehr oft das Gefühl, Wertvolles zu tun, und Zuwanderung und Kriminalität sowie ein Drittel erreichen damit fast den Wert des Clusters 1 um die Erhaltung des Friedens. In Cluster 2a (77 Prozent). Rund 90 Prozent und mehr der sorgen sich knapp zwei Drittel über die Krimi- Angehörigen der Cluster 1 und 2b fühlen sich nalitätsentwicklung in Deutschland, 60 Prozent selten oder nie ausgegrenzt – auch hier sind über die Zuwanderung nach Deutschland und die Werte der beiden Cluster sehr ähnlich. über 70 Prozent um die Erhaltung des Frie- In Cluster 2a hat hingegen nur rund ein Drittel dens. In Cluster 2b machen sich sogar 87 Pro- der Cluster-Angehörigen oft oder sehr oft das zent große Sorgen um die Friedenserhaltung. Gefühl, Wertvolles zu tun. Ein ähnlich großer Die Sorgen um Kriminalität und Zuwanderung Anteil (30 Prozent) fühlt sich oft oder sogar sind mit 65 und 50 Prozent ähnlich hoch wie in sehr oft sozial ausgegrenzt. 20
Zieht man die sozioökonomischen Kriterien hinzu, fällt auf, dass die drei Cluster einige Das Einkommen ist ein Unterschiede in den Bereichen Einkommen und Bildung aufweisen. Das finanziell und zentrales Statusmerkmal, in gesellschaftlich besorgte und sich eher isoliert fühlende Cluster 2a verfügt über ein erkennbar dem sich viele soziokulturelle geringeres Einkommen gegenüber den an- deren beiden Clustern. Das durchschnittliche Merkmale wie Bildung oder bedarfsgewichtete Nettoeinkommen pro Kopf und Monat von Cluster 2a beträgt rund 1.700 Erwerbsstatus zeigen. Euro gegenüber 2.150 Euro in Cluster 2b und 2.380 Euro in Cluster 1. Auch finden sich in den Clustern 2a und 2b mehr Menschen mit geringem Bildungsniveau und weniger Hoch- schulabsolventen als in Cluster 1. Das Cluster 2.3.1 Konzept der Einkommensschichten 2a hat den geringsten Anteil von Hochschul- Analog zur Definition der Mittelschicht orientie- absolventen und den höchsten Anteil von Per- ren sich die Grenzen der übrigen Einkommens- sonen ohne Abschluss oder Berufsausbildung. schichten in der hier verwendeten Definition am bedarfsgewichteten Medianeinkommen. Die Ausprägung von finanziellen Sorgen und Dieses beschreibt das Einkommen, das die das Gefühl, sozial isoliert zu sein, zeigen Bevölkerung in zwei Hälften teilt: Die eine demnach einen deutlichen Zusammenhang mit Hälfte hat ein höheres Einkommen, die andere dem Einkommen. Andere Sorgen wie über die ein geringeres. Für das Jahr 2016 betrug der Entwicklung der Kriminalität, die Zuwanderung Median des monatlichen Nettoeinkommens für nach Deutschland oder den Erhalt des Frie- Singles 1.869 Euro. Teilt man die Bevölkerung dens stehen in geringerem Zusammenhang zu anhand dieser Grenze in fünf Einkommens- Einkommen und Bildung. schichten, ergibt sich folgende Schichtung (Tabelle 1, Seite 22): 2.3 Gespaltene Schichten: eine Clusteranalyse der Einkommensschichten – Zur Schicht der relativ Armen gehört, Mit Blick auf das breite Einkommensspektrum wer über weniger als 60 Prozent des in der Gesamtgesellschaft zeigt sich bei der Medianeinkommens der Gesamtbevölke- Clusteranalyse der Gesamtgesellschaft – im rung verfügt und damit der konventionellen Gegensatz zu den Befunden von Niehues/Orth Definition der Armutsgefährdung entspricht. (2018) – durchaus eine Abhängigkeit höherer Im Jahr 2016 bedeutete das, als Single Sorgen von sozioökonomischen Variablen wie weniger als 1.120 Euro netto pro Monat beispielsweise der Bildungs- und Einkommens- zur Verfügung zu haben. situation. Eher gesellschaftsorientierte Sorgen wie über die Kriminalität und Zuwanderung scheinen hingegen weniger von sozioökono- mischen Charakteristika wie dem Einkommen abzuhängen. Das mittlere monatliche Im Folgenden wird die Analyse daher für un- Nettoeinkommen eines terschiedliche Einkommensschichten durch- geführt. Einkommen stellt ein zentrales Status- Singles lag im Jahr 2016 merkmal dar, in dem sich viele soziokulturelle Merkmale wie Bildung und Erwerbsstatus nie- bei 1.869 Euro. derschlagen und das somit wesentliche sozio- ökonomische Differenzierungsmerkmale der drei Cluster der Gesamtgesellschaft aufgreift. 21
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP Tabelle 1 Einkommensgrenzen nach Haushaltstyp Haushaltsnettoeinkommen des Jahres 2016, in Euro 1 Schicht Einkommen in Single Alleinerziehend Paar Paar Paar Prozent des Median- mit einem Kind 2 ohne Kinder mit einem Kind 2 mit zwei Kindern 2 einkommens Relativ Arme unter 60 unter 1.120 unter 1.460 unter 1.680 unter 2.020 unter 2.350 Untere Mitte 60 bis unter 80 1.120 bis unter 1.500 1.460 bis unter 1.940 1.680 bis unter 2.240 2.020 bis unter 2.690 2.350 bis unter 3.140 Mitte i. e. S. 80 bis unter 150 1.500 bis unter 2.800 1.940 bis unter 3.640 2.240 bis unter 4.210 2.690 bis 5.050 3.140 bis unter 5.890 Obere Mitte 150 bis unter 250 2.800 bis unter 4.670 3.640 bis unter 6.070 4.210 bis unter 7.010 5.050 bis 8.410 5.890 bis unter 9.810 Relativ Reiche ab 250 ab 4.670 ab 6.070 ab 7.010 ab 8.410 ab 9.810 1Werte gerundet auf 10 Euro. 2Unter 14 Jahren. Quellen: SOEP v34; eigene Berechnungen Exkurs: sichtigt. Da ein Zweipersonenhaushalt nicht Die Berechnung der Einkommensschichten unmittelbar zwei Bäder, zwei Küchen und zwei Die Festlegung der Einkommensgrenzen ori- Wohnzimmer benötigt, muss er nicht über das entiert sich an der Definition der Einkommens- doppelte Einkommen eines Alleinstehenden schichten (Niehues et al., 2013) des Instituts der verfügen, um einen ähnlichen Lebensstandard deutschen Wirtschaft (IW). Bei der Berechnung zu erreichen. Entsprechend erhält die erste der Einkommensschichten werden alle Haus- Person im Haushalt ein Gewicht von 1, jedes haltsmitglieder berücksichtigt (SOEP). In den weitere Haushaltsmitglied ab 14 Jahren ein aktuell verfügbaren Haushaltsbefragungsdaten Gewicht von 0,5 und ein Kind unter 14 Jahren des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) sind ein Gewicht von 0,3. Hieraus resultiert, dass Einkommensinformationen bis zum Jahr 2016 ein Paar ohne Kinder beispielsweise nur das verfügbar, da sich detaillierte Einkommensab- 1,5-Fache des Einkommens eines Alleinste- fragen jeweils auf das Vorjahr einer Befragung henden zur Verfügung haben muss, um einen beziehen (und die Aufbereitung einer Befra- vergleichbaren Lebensstandard zu erreichen. gung jeweils eine gewisse Zeit in Anspruch Eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren nimmt). erlangt mit dem 2,1-Fachen des Einkommens eines Alleinstehenden die gleiche Position in Wie konventionell in Verteilungsanalysen der Einkommensverteilung. üblich, werden sogenannte bedarfsgewichtete Nettoeinkommen gebildet. Die Nettoeinkom- Bei der Festlegung der Grenzen wurde in der men verstehen sich als Einkommen abzüglich IW-Analyse von Niehues et al. (2013) zunächst Sozialversicherungsabgaben und Steuern so- eine soziokulturelle Mittelschicht definiert und wie zuzüglich Renten- und Transferleistungen. dann untersucht, welche Einkommensberei- Um finanzielle Vorteile von Wohneigentümern che Haushalte mit mittelschichtstypischen zu berücksichtigen, fließen auch die Nettomiet- Bildungsabschlüssen und Berufen vorwiegend vorteile aus selbst genutztem Wohneigentum in besetzen. Die Verteilung der soziokulturellen die Nettoeinkommen ein. Mittels der Bedarfs- Mittelschicht ließ sich besser durch eine diffe- gewichtung werden schließlich unterschied- renziertere Einteilung in fünf anstelle von drei liche Bedarfe je nach Haushaltsgröße berück- Einkommensgruppen abbilden. 22
– Zur einkommensschwachen beziehungs- sich – ähnlich wie bei der Vorgängeranalyse weise unteren Mitte zählt, wer über 60 bis von Niehues/Orth (2018) – eine Aufteilung von unter 80 Prozent des Medianeinkommens rund 65 Prozent im zuversichtlichen Clus- verfügt. ter 1 und rund 35 Prozent im eher besorgten – Die Mitte im engeren Sinne umfasst Cluster 2. diejenigen, die zwischen 80 und unter 150 Prozent des Medianeinkommens Relativ Arme erzielen, während In der Bevölkerungsschicht mit den relativ – die einkommensstarke beziehungsweise geringsten Einkommen findet sich, wie bei der obere Mitte zwischen 150 bis unter Mittelschicht im engeren Sinne, eine Aufteilung 250 Prozent aufweist. in zwei Cluster. – Relativ Reiche verfügen über mindestens 250 Prozent des Medianeinkommens. Das – Trotz des geringen Einkommens gibt es bedeutet, dass ein relativ einkommensrei- unter den relativ Armen ein Cluster 1 von cher Single mehr als 4.670 Euro Nettoein- etwa 45 Prozent, welches – im Vergleich zum kommen erzielen muss. zweiten Cluster – durch substanziell weniger Sorgen gekennzeichnet ist. Nur knapp 9 Pro- 2.3.2 Gespaltene Gesellschaftsschichten zent des ersten Clusters machen sich große Teilt man die Gesellschaft anhand der be- Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation. schriebenen Grenzen in fünf Einkommens- 34 Prozent sorgen sich hingegen nicht um schichten, entstehen unterschiedlich große ihre wirtschaftliche Situation. Auch das Gefühl, Gruppen. Zur untersten Einkommensschicht sozial eingebunden zu sein, ist hier deutlich gehören rund 17 Prozent der Bevölkerung und höher. Etwa 50 Prozent haben nie das Gefühl, gut 16 Prozent zur unteren Mitte. Die Mittel- sozial isoliert zu sein. schicht im engeren Sinne umfasst etwas mehr als 47 Prozent der Bevölkerung und macht die – Die eher besorgte Gruppe stellt mit rund größte Gruppe aus. Zur oberen Mitte gehören 55 Prozent die etwas größere Gruppe dar rund 16 Prozent und die Schicht der relativ (Cluster 2). Hier macht sich die Hälfte große Reichen stellt mit etwas mehr als 3 Prozent Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation der Bevölkerung die kleinste Gruppe dar. und über 60 Prozent blicken sorgenvoll auf die eigene Altersversorgung. Etwa jeder Fünfte des Die Clusteranalysen für die einzelnen Gesell- Clusters fühlt sich darüber hinaus oft oder sehr schaftsschichten zeigen, dass die Aufteilung oft sozial isoliert. in ein eher besorgtes und ein eher zuversicht- liches Cluster in der untersten Einkommens- Auffällig ist, dass es einen Altersunterschied schicht und in der Mittelschicht im engeren zwischen den beiden Clustern gibt. Im zuver- Sinne vorhanden ist. In der unteren und oberen sichtlicheren Cluster 1 beträgt das Medianalter Mitte und bei den relativ Reichen differenzieren 25 Jahre, im eher besorgten Cluster 33 Jahre. sich eher drei Cluster heraus (Abbildung 2, Hier liegt die Vermutung nahe, dass die Seite 24). Wahrscheinlichkeit, zum eher zuversichtlichen Cluster zu gehören, bei Auszubildenden oder Es ist auffällig, dass sich die Clustergrößen Studenten mit temporärem Armutsrisiko höher zwischen den Schichten deutlich unterschei- ist. Tatsächlich ist der Anteil Auszubildender den. Beispielsweise repräsentiert das zuver- und Studenten im zuversichtlicheren Cluster sichtliche Cluster in der unteren Mittelschicht deutlich höher als im eher besorgten Cluster. nur 15 Prozent der Einkommensschicht. Im weniger besorgten Cluster befinden sich In der oberen Mittelschicht und bei den relativ auch mehr Personen mit Hochschulabschluss. Einkommensreichen umfassen die zuversicht- Der Anteil von West- oder Ostdeutschen un- lichen Cluster hingegen gut 70 beziehungs- terscheidet sich kaum zwischen den Clustern. weise fast 80 Prozent der jeweiligen Schicht. Die Einkommen variieren aber – wie durch die Für die Mittelschicht im engeren Sinne zeigt Schichteinteilung beabsichtigt – kaum. 23
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP Abbildung 2 Aufteilung der Bevölkerung auf die Schichten und Cluster im Jahr 2016 Cluster 1 44,9 % Relativ Arme 16,7 % Cluster 2 55,1 % Cluster 1 15,0 % Untere Mitte 16,3 % Cluster 2a 24,3 % Cluster 2b 60,7 % Cluster 1 64,7 % Gesellschaft Mitte i. e. S. 47,3 % Cluster 2 35,3 % Cluster 1a 32,9 % Obere Mitte 16,4 % Cluster 1b 38,5 % Cluster 2 28,6 % ■ Eher zuversichtliche Cluster Cluster 1a 37,6 % ■ Eher besorgte Cluster (finanziell und gesell- Relativ Reiche 3,4 % Cluster 1b 41,6 % schaftlich-kulturell) Auffallend höhere gesellschaftlich- Cluster 2 20,9 % kulturelle Sorgen Ergebnisse einer hierarchischen Clusteranalyse mittels des Ward-Verfahrens und der quadrierten Euklidischen Distanz als Ähnlichkeitsmaß; Abgrenzung nach den IW-Einkommensschichten auf Basis des bedarfsgewichteten Nettoeinkommens des Vorjahres (vgl. Tabelle 1); Abweichungen zu 100: Rundungsdifferenzen. Quellen: SOEP v34; eigene Berechnungen Untere Mitte 60 Prozent haben keine Sorgen in Bezug auf Bei der unteren Einkommensmittelschicht die eigene Gesundheit und 75 Prozent des ergibt die Clusteranalyse eine Aufteilung in drei Clusters fühlen sich nie sozial isoliert. Cluster – Cluster 1 sowie die einander ähn- licheren Cluster 2a und 2b: – Die Angehörigen von Cluster 2a, das etwa ein Viertel der Einkommensschicht um- – Das eher zuversichtliche Cluster 1 hat fasst, machen sich hingegen deutlich größere in dieser Einkommensschicht mit 15 Prozent Sorgen, insbesondere finanzieller Art und um den geringsten Umfang. Die Angehörigen die eigene Gesundheit. Der Anteil mit großen dieses Clusters haben nur geringe Sorgen. Sorgen in diesen Bereichen beträgt jeweils Zwei Drittel machen sich beispielsweise keine fast 55 Prozent. Häufig sozial isoliert (das heißt Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation, oft oder sehr oft gegenüber manchmal, selten 24
oder nie) fühlt sich in diesem Cluster der unte- ren Mitte rund ein Fünftel der Menschen. Die untere Einkommensmitte – Cluster 2b stellt mit knapp 61 Prozent macht sich im Vergleich zu die größte Gruppe der unteren Mitte. Das Sorgenniveau der Angehörigen ist geringer als allen anderen Schichten am in Cluster 2a, aber höher als in Cluster 1. Die Höhe der Sorgen kommt dem stark besorg- meisten Sorgen. ten Cluster 2a am ehesten bei den Sorgen in Bezug auf die Kriminalitätsentwicklung, die Zuwanderung, den sozialen Zusammenhalt und die Friedenserhaltung nahe, weniger bei den finanziellen Sorgen. Um die eigene wirt- die eigene wirtschaftliche Situation sind hier schaftliche Situation machen sich etwa 12 Pro- sehr selten. 56 Prozent machen sich gar keine zent große Sorgen, um die Friedenserhaltung Sorgen darüber. Lediglich um die Friedens- jedoch knapp 63 Prozent. erhaltung macht sich auch in diesem eher zu- versichtlichen Cluster mit 46 Prozent beinahe Die Einkommensspanne der Schicht beträgt die Hälfte des Clusters große Sorgen. Über zwar nur 380 Euro. Doch auch gemessen an 90 Prozent haben darüber hinaus das Gefühl, dieser geringen möglichen Streuung sind die sozial gut eingebunden zu sein. Sie fühlen sich Unterschiede im Einkommen der drei Clus- selten oder nie sozial isoliert. Auch das Gefühl, ter minimal. Das weniger besorgte Cluster 1 Wertvolles zu tun, ist weit verbreitet. zeichnet sich allerdings durch höhere Bil- dungsniveaus aus, was wiederum auf ledig- – Cluster 2 umfasst etwa ein Drittel der lich temporär geringe Einkommen hindeuten Mittelschicht. Hier sind die Sorgen ausgepräg- könnte. Hierfür spricht die gegenüber den ter als im ersten Cluster. Keine Sorgen um die anderen beiden Clustern höhere Zahl an eigene wirtschaftliche Situation machen sich Studenten und Auszubildenden, deren Anteil hier nur knapp 8 Prozent. Stärker als um finan- jedoch niedriger liegt als in der armutsgefähr- zielle Belange sorgen sich die Angehörigen deten Schicht. des Clusters 2 aber um Themen wie Krimina- litätsentwicklung und Friedenserhaltung. Hier Grundsätzlich deutet sich an, dass die untere machen sich jeweils fast 80 Prozent große Einkommensmitte am stärksten von Sorgen Sorgen. Allerdings fühlt sich auch die Mehrheit durchdrungen ist. Eine Erklärung könnte darin des zweiten Clusters selten sozial isoliert. Der liegen, dass in der Schicht der relativ Armen Anteil, der sich manchmal, oft oder sehr oft mehr Menschen mit temporär geringem Ein- sozial isoliert fühlt, ist jedoch mit 20 Prozent kommen zu finden sind. Diese Vermutung wird etwa doppelt so hoch wie in Cluster 1. durch das deutlich höhere Medianalter in der unteren Einkommensmitte unterstützt. Wie in Niehues/Orth (2018) zeigen sich auch hier nur sehr geringe sozioökonomische Unter- Mitte im engeren Sinne schiede zwischen den Clustern. Weder bei Ein- Bei der Mittelschicht im engeren Sinne zeigt kommen noch bei Alter, Region, Haushaltstyp, sich eine Teilung in zwei Cluster. Durch die Erwerbsstatus oder Siedlungstyp sticht eines (im Vergleich mit Niehues/Orth, 2018) neuen der beiden Cluster merklich hervor. Lediglich Variablen wird zudem erkennbar, dass die eher der Anteil der Hochschulabsolventen ist in Besorgten sich auch sozial eher ausgegrenzt Cluster 1 mit 18 Prozent höher als in Cluster 2 fühlen als die eher Zuversichtlichen. mit 8 Prozent. – Das zuversichtliche Cluster 1 umfasst mit Obere Mitte knapp 65 Prozent der Schichtzugehörigen In der oberen Einkommensmittelschicht stellen deutlich mehr Personen. Finanzielle Sorgen um die weniger Besorgten erwartungsgemäß den 25
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP größten Anteil. Zwei Cluster – 1a und 1b – zäh- Relativ Reiche len hierzu. Ein drittes Cluster mit der Nummer 2 In der Schicht der relativ Reichen zeigt sich ein weist trotz der vergleichsweise gehobenen ähnliches Bild wie in der oberen Mittelschicht. Einkommenssituation weiterhin finanzielle Erneut umfassen die beiden zuversichtlicheren Sorgen auf. Cluster – 1a und 1b – den Großteil der Bevöl- kerungsschicht. Ein kleineres, drittes Cluster – Etwa ein Drittel der oberen Mittelschicht ist mit der Nummer 2 ist besorgter. Generell sind Cluster 1a zuzuordnen. Sorgen sind hier sehr die Ausdifferenzierungen in dieser Schicht gering ausgeprägt. Weder finanzielle Sorgen schwächer als in der oberen Mittelschicht. Dies noch Sorgen um andere gesellschaftliche Pro- kann unter anderem an der geringeren Fallzahl bleme wie Kriminalität, sozialen Zusammenhalt aufgrund der kleinen Schichtgröße liegen. oder Friedenserhaltung treten in diesem Clus- ter in erkennbarem Maße hervor. Das Gefühl, – In Cluster 1a sind Sorgen und das Gefühl sozial ausgegrenzt zu sein, ist ebenfalls gering. sozialer Ausgrenzung sehr gering. Erwartungs- Fast 70 Prozent haben nie das Gefühl, sozial gemäß treten auch finanzielle Sorgen kaum isoliert zu sein. 80 Prozent haben oft oder sehr auf. Fast 80 Prozent machen sich über die oft das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun. Damit eigene wirtschaftliche Situation keine Sorgen, sind diese Gefühle auf ähnlichem Niveau wie in die restlichen 21 Prozent einige Sorgen. Zwei Cluster 1b. Drittel machen sich einige Sorgen um den Um- weltschutz, 72 Prozent einige Sorgen um die – Zu Cluster 1b zählen rund 39 Prozent der Friedenserhaltung, allerdings nur wenige große oberen Mittelschicht. Die finanziellen Sorgen Sorgen um diese Themen. sind hier ähnlich gering wie in Cluster 1a, je- doch sind die Sorgen um Kriminalität, Zuwan- – Diese Sorgen sind in Cluster 1b ausge- derung, sozialen Zusammenhalt, Umweltschutz prägter. Finanzielle Sorgen sind hingegen ge- und Friedenserhaltung etwas ausgeprägter. nauso gering. Hinsichtlich des Gefühls sozia- Beispielsweise machen sich immerhin rund ler Ausgrenzung unterscheiden sich die drei 46 Prozent Sorgen um Zuwanderung und den Cluster kaum – es kommt in allen drei Clustern sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. der relativ Reichen nur selten vor. – In Cluster 2 fallen diese Sorgen noch hö- – Cluster 2 weist jedoch auch in anderen her aus. Hier kommen jedoch auch ausgepräg- Kategorien neben Umweltschutz und Friedens- tere finanzielle Sorgen hinzu. 71 Prozent aus erhaltung höhere Sorgenniveaus auf. Trotz der Cluster 2 machen sich beispielsweise einige sehr gehobenen Einkommensposition machen Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation, sich nahezu alle Angehörigen – der jedoch knapp 18 Prozent sogar große Sorgen. Auch eher kleinen Gruppe – des dritten Clusters un- das Gefühl sozialer Isoliertheit ist höher als in ter den Einkommensreichen mindestens einige Cluster 1a und 1b. Das Cluster 2 stellt mit rund Sorgen um die eigene finanzielle Situation. 29 Prozent die kleinste Gruppe der gehobenen Mittelschicht. Da es in dieser Schicht keine Einkommensbe- grenzung nach oben gibt, ist ein Blick auf die In Bezug auf sozioökonomische Kriterien gibt Einkommensunterschiede zwischen den Clus- es erneut nur wenige Unterschiede zwischen tern interessant. Angehörige des Clusters 1a den Clustern. Die Angehörigen des Clusters 2 haben ein Medianeinkommen von 5.660 Euro haben etwas geringere Einkommen als die netto im Monat. In Cluster 1b liegt es bei 5.780 Angehörigen der anderen beiden Cluster. Das Euro und in Cluster 2 bei 5.420 Euro. monatliche Medianeinkommen beträgt 3.190 Euro netto gegenüber 3.350 Euro in Cluster 1b 2.4 Fazit: Besorgt ist nicht gleich besorgt und 3.370 Euro in Cluster 1a. Der Anteil an Die Clusteranalyse der Gesamtgesellschaft Hochschulabsolventen ist ebenfalls etwas sowie der einzelnen Schichten zeigt eine Auf- geringer. teilung in mehrere Gruppen an – auch über die 26
Mittelschicht hinaus. Auf gesamtgesellschaft- Sorgen und dem Gefühl sozialer Integriertheit licher Ebene sind drei Cluster vorhanden. Ein kaum vom zuversichtlichen Cluster der obe- großes zuversichtliches Cluster, dessen Ange- ren Mitte. Die Anteile, die sich große Sorgen hörige sich sozial eher eingebunden fühlen, ein in den einzelnen Bereichen machen und die kleines, insbesondere auch finanziell besorgtes sich sozial selten isoliert fühlen, sind in beiden Cluster, dessen Angehörige sich sozial eher Gruppen ähnlich hoch. Das stärker besorgte ausgegrenzt fühlen, und ein mittelgroßes Clus- Cluster 2a der unteren Mittelschicht hat im ter, dessen Angehörige sich eher gesellschaft- Vergleich zum stärker besorgten Cluster 2 der lich-kulturelle Sorgen machen und sich gleich- oberen Mittelschicht erwartungsgemäß ausge- zeitig sozial stärker eingebunden fühlen. In den soziodemografischen Kriterien der drei Cluster sind vor allem Unterschiede in den Bereichen Einkommen und Bildung erkennbar. Je größer die finanziellen Nimmt man durch die Bildung von Einkom- mensschichten das wesentliche vertikale Sorgen, desto häufiger Abgrenzungsmerkmal »Einkommen« heraus, verbleibt, dass sich quasi in allen Einkommens- das Gefühl sozialer schichten eine besorgte Gruppe differenziert, die allerdings in den einzelnen Schichten unter- Ausgegrenztheit – vor allem im schiedlich groß ist und sich im Fall der unteren Mittelschicht noch einmal differenziert. Selbst unteren Einkommensbereich. in den vom Umfang her gegenüber der Mittel- schicht im engeren Sinne deutlich kleineren Einkommensschichten zeigt sich somit eine große Heterogenität bezüglich der Sorgen und Einstellungen. prägtere finanzielle und auch gesundheitliche Sorgen. Das Sorgenniveau um Friedenserhal- Dennoch weisen die eher besorgten Cluster tung oder sozialen Zusammenhalt unterschei- der unterschiedlichen Schichten nicht zwangs- det sich zwischen beiden Clustern aber kaum. läufig dieselben Sorgentypen auf. Aufgrund der Auch das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun, ist unterschiedlichen Clusteranzahl und Beschaf- in beiden Clustern ähnlich vorhanden. Deut- fenheit der Schichten ist ein direkter Vergleich lichere Unterschiede zeigen sich aber bei dem zwischen den Clustern der Schichten nicht Gefühl der sozialen Integriertheit. ohne Weiteres möglich. Betrachtet man aber die Schichten mit gleicher Clusteranzahl, fallen Diese Befunde weisen darauf hin, dass nicht- einige Unterschiede auf. Das besorgte Cluster finanzielle Sorgen einen geringen Zusammen- der einkommensarmen Schicht hat im Ver- hang zum Einkommen haben. Das Gefühl gleich zum besorgten Cluster der Mittelschicht der sozialen Isoliertheit scheint aber stärker im engeren Sinne deutlich höhere finanzielle aufzutreten, wenn auch finanzielle Sorgen Sorgen. Bezüglich der anderen Sorgen (wie ausgeprägter sind. Allerdings sind die Größen Kriminalität, Zuwanderung, Friedenserhaltung) der Cluster und das Ausmaß finanzieller Sor- ist der Anteil mit großen Sorgen in der besorg- gen und des Gefühls sozialer Ausgegrenztheit ten Mittelschicht (im engeren Sinne) aber sogar jeweils deutlich geringer als die gesellschaft- eher noch höher als bei den besorgten relativ lich-kulturellen Sorgen, die auch noch in sehr Einkommensarmen. Diese fühlen sich jedoch hohen Einkommensbereichen in nennenswer- zu einem höheren Anteil sozial isoliert als die tem Maß vorkommen. besorgten Mittelschichtsangehörigen. Insgesamt sticht die untere Mittelschicht in den Das zuversichtliche Cluster 1 der unteren Ergebnissen hervor. Hier ist das Cluster der Mittelschicht unterscheidet sich im Niveau der Zuversichtlichen am kleinsten. Die finanziellen 27
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP die Virusepidemie auch negative Auswirkungen In allen Schichten gibt es auf das Sorgenniveau in der gesamten Ge- sellschaft haben wird. 2017 waren die finan- gesellschaftlichkulturelle ziellen Sorgen insgesamt auf sehr geringem Niveau. Inwiefern und wie stark diese durch die Sorgen. Gesellschaftliche Corona-Krise wieder zunehmen und auch kul- turell-gesellschaftliche Sorgen der Menschen Verunsicherung tritt also größer werden, kann empirisch erst analysiert werden, wenn die entsprechenden Daten für eher unabhängig vom diesen Zeitraum vorliegen. Einkommen auf. Die Ergebnisse der hier vorgestellten empi- rischen Untersuchung weisen auch darauf hin, dass die oberen Einkommensschichten keinesfalls sorgenfrei sind. Gesellschaftliche Verunsicherung tritt somit insgesamt relativ Sorgen und das Gefühl sozialer Ausgegrenzt- unabhängig von der Einkommensposition auf. heit erreichen beinahe eine ähnliche Höhe wie unter den relativ Armen; das durchschnittliche In der vorliegenden Analyse wurden nur die Ausmaß gesellschaftlich-kultureller Sorgen ist deutlich hervortretenden Unterschiede zwi- in der unteren Einkommensmitte sogar am schen finanziellen und gesellschaftlich-kulturel- stärksten ausgeprägt. Ein Grund dafür könnte len Sorgen herausgearbeitet. Insbesondere zur sein, dass es sich bei dieser Schicht vor allem Ableitung von gesellschaftspolitischen Hand- um eine Gruppe handelt, die sich ein gewis- lungsoptionen ist jedoch eine weitere Differen- ses Einkommen erarbeitet hat und in steter zierung der vorhandenen Sorgen angezeigt, Sorge ist, die erreichte Einkommensposition da unterschiedliche Verunsicherungsquellen – womöglich auch durch äußere Einflüsse – – beispielsweise Sorgen um die allgemeine wieder zu verlieren. wirtschaftliche Entwicklung, den Umweltschutz oder die Kriminalitätsentwicklung – sehr unter- Die Auswirkungen der Corona-Pandemie im schiedliche Antworten erfordern. Gleichwohl Frühjahr 2020 und die dadurch verursachten deutet die Analyse darauf hin, dass in einem wirtschaftlichen Folgen könnten daher diese kleineren Teil der Gesellschaft bestimmte Sor- Gesellschaftsschicht besonders stark treffen. gen in einem gehäuften Maß auftreten. Für die Es ist darüber hinaus davon auszugehen, dass Politik gilt es, diese Sorgen ernst zu nehmen. 28
Das Wichtigste in Kürze – Die Gesamtgesellschaft kann in drei Cluster – In der oberen Mitte und bei den relativ unterteilt werden: ein großes zuversichtliches Reichen gehört die Mehrheit zu den Zuver- Cluster, dessen Angehörige sich sozial einge- sichtlichen. Diese Gruppe kann jeweils unter- bunden fühlen, ein kleines, insbesondere auch teilt werden in etwa ein Drittel insgesamt wenig finanziell besorgtes Cluster, dessen Angehörige Besorgte und ein Drittel Zuversichtliche, aber sich vergleichsweise häufig sozial ausgegrenzt finanziell leicht Besorgte. fühlen, und ein mittelgroßes Cluster, dessen Angehörige sich größere Sorgen machen, – Finanzielle Sorgen gehen häufig mit einem wenn auch weniger finanzieller Art, und sich höheren Gefühl sozialer Ausgegrenztheit einher sozial stärker eingebunden fühlen. und treten verstärkt im unteren Einkommens- bereich auf. Allerdings sind die finanziellen – Eine Zweiteilung in ein zuversichtliches Sorgen im Betrachtungsjahr 2017 auf einem und ein besorgteres Cluster findet sich in der sehr niedrigen Niveau. untersten Einkommensschicht (relativ Arme) und der Mitte im engeren Sinne. Die übrigen – In allen Einkommensschichten zeigen sich Schichten zeigen eine Differenzierung in drei gesellschaftlich-kulturelle Sorgen auf substan- Cluster auf. ziellem Niveau. Gesellschaftliche Verunsiche- rung tritt somit insgesamt relativ unabhängig – In der unteren Mitte sortiert sich der Groß- von der Einkommensposition auf. teil in zwei eher besorgte Cluster. Das kleinere besorgte Cluster hat ausgeprägte Sorgen auch finanzieller Art, das größere besorgte Cluster hat eher generelle Sorgen und etwas geringere finanzielle Sorgen. 29
2 Judith Niehues / Theresa Eyerund Gespaltene Mitte – gespaltene Gesellschaft? Eine empirische Clusteranalyse auf Basis des SOEP Literatur Böhnke, Petra, 2005, Teilhabechancen und Lepsius, M. Rainer, 1990, Soziale Ungleich- Ausgrenzungsrisiken in Deutschland, in: heit und Klassenstrukturen in der Bundes- Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 37/2005, republik Deutschland, in: Lepsius, M. Rainer S. 31–37 (Hrsg.), Interessen, Ideen und Institutionen, Wiesbaden, S. 117–152 Burzan, Nicole, 2011, Soziale Ungleichheit. Eine Einführung in die zentralen Theorien, Niehues, Judith, 2017, Die Mittelschicht in Wiesbaden Deutschland – vielschichtig und stabil, in: IW-Trends, 44. Jg., Nr. 1/2017, S. 3–20 Engelhardt, Carina / Wagener, Andreas, 2018, What do Germans think and know about Niehues, Judith / Orth, A. Katrin, 2018, Die income inequality? A survey experiment, gespaltene Mitte. Werte, Einstellungen und in: Socio-Economic Review, 16. Jg., Nr. 4, Sorgen, RHI-Diskussion, Nr. 30, https://www. S. 743–767 romanherzoginstitut.de/fileadmin/user_upload/ Publikationen/PDFs-Publikationen/RHI- Eyerund, Theresa / Orth, A. Katrin, 2019, Diskussion_Nr._30.pdf [11.7.2019] Einsamkeit in Deutschland. Aktuelle Entwick- lung und soziodemographische Zusammen- Niehues, Judith / Schaefer, Thilo / Schröder, hänge, IW-Report, Nr. 22, Köln Christoph, 2013, Arm und Reich in Deutsch- land: Wo bleibt die Mitte?, IW-Analysen, Geißler, Rainer, 1994, Die pluralisierte Nr. 89, Köln Schichtstruktur der modernen Gesellschaft: zur aktuellen Bedeutung des Schichtbegriffs, Sinus, 2018, Informationen zu den Sinus- in: Geißler, Rainer (Hrsg.), Soziale Schichten Milieus 2018, Stand 09/2018, SINUS Markt- und Lebenschancen in Deutschland, Stuttgart, und Sozialforschung, Heidelberg S. 6–36 SOEP v34 – Sozio-oekonomisches Panel Krause, Laura-Kristine / Gagné, Jérémie, Daten der Jahre 1984–2017, Version 34, Berlin 2019, Die andere deutsche Teilung. Zustand und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft, Vester, Michael, 2003, Die Krise der politi- https://www.dieandereteilung.de/media/ schen Repräsentation: Spannungsfelder und nthptlnv/moreincommon_dieandereteilung_ Brüche zwischen politischen Eliten, oberen studie_v1-0-2.pdf [15.1.2020] Milieus und Volksmilieus, in: Hradil, Stefan / Imbusch, Peter (Hrsg.), Sozialstrukturanalyse, Bd. 17, Oberschichten – Eliten – Herrschende Klassen, Opladen, S. 237–270 30
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