Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch

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Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
Glaube und Gesellschaft im Gespräch

Zeitung der christlichen Kirchen von Villach        14. Jahrgang · Nr. 1 · Februar / März 2019

            Jugend ohne Gott?
           - Antworten auf Fragen, die keiner stellt
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
2 VORWORT                                                                                                         villacher brücke 1/2019

 KURZ GESAGT                                                                    AUS DEM INHALT

                                                                                Es geschehen noch Wunder                                             2

                                                                                Jugend ohne Gott oder                                                3
 Gerhard Simonitti                                                                Kirche ohne Jugend?

                                                             Foto: © privat
 Diözesanjugendseelsorger
                                                                                Kirche – das sind die Anderen                                        3

                                                                                Jugendarbeit in der Kirche                                       4-5
 Es geschehen noch Wunder!
 Der Bischof von Rom – Papst Franziskus – mit seinen
                                                                                Jugend ohne Gott                                                 6-7
 Amtskollegen beschließen, dass die nächste Bischofssynode
                                                                                Termine                                                              8
 sich mit dem Thema „Glaube und Jugend“ beschäftigen soll.
 Und Franziskus überholt alle! Zunächst einmal erweitert er                     Gebetswoche für die Einheit der Christen                             9
 das Thema um „Berufung“ (oder andere Übersetzungen:
 „Berufungsunterscheidung“; „Berufungsentscheidung“; …                          Dies & Das                                                   10 - 11
 im deutschen Sprachraum immer eine eindeutige Schlag­
 seite) und meint damit eigentlich die ganz persönliche Ent­                       Die nächste Ausgabe der Villacher Brücke erscheint
 scheidung zu glauben. Dann lädt er ALLE Jugendliche auf                           am Sonntag, 31. März 2019.
 der GANZEN Welt ein, ihren Traum vom Leben und die
 Hindernisse dafür deutlich zu benennen – mit einem On­
                                                                                Impressum:
 line-Fragebogen. Und schlussendlich lädt er auch noch Ju­
                                                                                villacher brücke
 gendliche direkt zur Synode – auch als Teilnehmer – ein.
                                                                                Kommunikationsorgan der christlichen Kirchen von Villach.
 Das Ergebnis ist verblüffend: Das Vorurteil über Jugend­                       Herausgeber: Dekanatsamt Villach-Stadt und Regionalstelle
 liche, sie interessieren sich nicht für Glauben, hat sich als                  der Katholischen Aktion, in Zusammenarbeit mit der Evangelischen
 haltlos erwiesen! Jugendliche interessieren sich sehr für                      Kirche A.B. und Altkatholischen Kirche. Redaktionsanschrift:
 Glauben und empfinden den Glauben als wichtigen Rück­                          Dekanatsamt Kirchensteig 2, 9500 Villach, Telefon 04242/56568
 halt. Sie vermissen jedoch ERWACHSENE, die ihnen ein                           Email: dekanat-villach-stadt@kath-pfarre-kaernten.at
                                                                                Redaktion: Veronika Partoloth, Felix Hulla, Barbara Velik-Frank,
 Vorbild sind und an denen sie sich reiben können. Gemeint
                                                                                F.d.I.v.: Herbert Burgstaller
 sind hier nicht die „Amtlichen“ Vorbilder – vielmehr sind                      Verlag, Produktion, Anzeigen: Santicum Medien GmbH,
 da ALLE Erwachsenen als authentische, auskunftsfähige                          9500 Villach, Willroiderstraße 3, Telefon 04242/30795
 Wegbegleiter gefragt. Zweitens wünschen sich Jugendliche                       oder 0650/3101690, E-Mail: office@santicum-medien.at
 auf der ganzen Welt konkrete Umsetzung des Glaubens in
 die alltäglichen Herausforderungen – Stichwort: Lebensre­
 levanz! Jugendliche suchen im Glauben keinen spirituellen
 Schrebergarten, in dem man sich in Extremzeiten zurück­
 ziehen und ein bisschen erholen kann. Sie brauchen Weg­
 begleiter in ihren alltäglichen Herausforderungen und vor
 allem Wegbegleiter, die sich für sie ECHT interessieren. Als
 Grundlage und Muster ist auch im Abschlussdokument die
 nachösterliche Begegnung der Emmausjünger im Lukas­
 Evangelium genannt.
 Was wird bleiben? Jede Menge Arbeit! Weniger für die Ju­
 gendlichen – viel mehr für die Erwachsenen, die Pfarren
 und die Amtsträger. Jugendliche werden uns Erwachsenen
 Nichts schenken – sie werden uns vielmehr herausfordern,
 ein authentisches Glaubenszeugnis zu geben. Das erfor­
 dert eine massive Beschäftigung mit dem eigenen Glauben!
 Jugendliche erwarten keine dogmatischen Glaubenssät­
 ze - diese können sie bei Bedarf auch im Internet finden
 - sie suchen (und finden hoffentlich auch) vom Glauben
                                                                              K. Maschke                                                Ges. m. b. H.
 durchwirkte und getragen Lebensbeispiele! Nicht die Hei­                     A-9500 Villach, Italienerstraße 56, Tel.: +43 (0) 4242 / 23 359, Fax DW 20
 ligen und andere Prominente, sondern die Eltern, Paten,                        eMail office@elektro-maschke.at · URL www.elektro-maschke.at
 Nachbarn, Freunde, …
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
villacher brücke 1/2019                                                                                    IST DIE KIRCHE TAUB?                 3

                        Jugend ohne Gott                                                                          Kirche –
                     oder Kirche ohne Jugend?                                                              das sind die Anderen
                                             Aus meinen vielfältigen Gesprächen                                             Religionsunterricht
                                             mit den Jugendlichen am CHS weiß                                               (Religions)Unterricht lebt in
                                             ich, dass Fragen nach dem Woher und                                            einem Beziehungsgeflecht. Ei-
                                             dem Wohin unseres Menschseins im-                                              nerseits zwischen den teilneh-
                                             mer gestellt werden. Das Nachdenken                                            menden Menschen, andererseits
                                             über das Leben, die Gesellschaft und                                           zwischen der Herausforderung
                                             die Welt, über Gerechtigkeit, Unge-                                            durch die anderen Fächer. Ge-
Foto: © privat

                                             rechtigkeit und Leid sind Themen, die                                          lingt dieses Geflecht entweder

                                                                                     Foto: © privat
                                             Jugendliche sehr wohl beschäftigen.                                            als sicheres Netz oder als leben-
                                             Allerdings: Kirche ist nicht mehr für                                          diger Austausch von Lebens-
                 alle die Institution, die adäquate Antworten anbietet. Die Spra-                                           fragen, ist die Stellung des RU’s
                 che der Jugendlichen und die oft ritualisierte Sprache in unseren                nicht hoch genug einzuschätzen. Jugendliche besuchen
                 Kirchenräumen finden meist nicht mehr zu einander. Der Reli-                     dann äußerst gerne die Stunden. Sie brennen darauf, spi-
                 gionsunterricht ist hier eher der Ort, wo Gespräche „über Gott                   rituelle Fragen im Lebensalltag mithilfe eines guten Un-
                 und die Welt“ stattfinden. Dazu braucht es aber eine vertrau-                    terrichts zu entdecken. Unterschiede sind hier deutlich
                 ensvolle Atmosphäre, dass das, was jemanden im Herzen, in                        im Alter zu bezeichnen. Sind 10-13jährige offen für un-
                 seinem Inneren beschäftigt, auch ausgesprochen werden kann.                      terschiedliche Glaubensansätze, ist für die Älteren von
                 Und immer gibt es dabei mehr Fragen als Antworten. Diese                         immenser Bedeutung, dass Fragen des Lebens, der Ge-
                 Erfahrungen werden aber nicht mehr mit Kirche verbunden.                         sellschaft, des Geldes, der Macht, der Sinnhaftigkeit etc.
                 In dieser Hinsicht haben es junge Leute heute nicht leicht. Sie                  behandelt werden. Oftmals scheint es am sinnvollsten zu
                 finden wenig religiöse Ansprechpartner und kaum mehr of-                         sein, im RU über alles zu reden, nur nicht über Gott. Soll
                 fene Pfarrhöfe, wo man willkommen ist. Wo jemand da ist, der                     heißen: die Faszination des Göttlichen wird nicht unter-
                 Zeit hat für ein Gespräch. Der auch einmal fragt: „Wie geht es                   richtet, sondern magisch geweckt.
                 dir in der Schule?“ Oder: „Was machst du?“ „Was beschäftigt
                 dich?“ Der Kirchenraum ist nochmals eine andere Thematik.                        Kirche
                 Betreten Jugendliche heute eine Kirche, werden sie beinah er-                    Kirche – das sind die anderen. Hier scheint es für die Mehr-
                 schrocken angesehen. Hat sich gar jemand verirrt? Müssten wir                    zahl der Jugendlichen zu gelten, was Sartre über die Hölle
                 nicht viel mehr Kirche als Einladung und Willkommen erfahr-                      gesagt hat. Hölle – das sind die anderen. Eine Ausnahme
                 bar machen. Das Bewusstsein, dass sich Kirche durch alle Ge-                     gibt es, wenn Jugendliche sich innerhalb von Gemeinde
                 nerationen und Gesellschaftsschichten abbildet, sollte in jedem                  oder Jugendarbeit engagieren: sie haben innerhalb ihrer
                 Pfarrgemeinderat immer wieder Thema sein. Unsere Kirche,                         Familie eine fixe Einbindung oder einen „Wunderwutzi“,
                 mit einer immer (noch) aktuellen Botschaft hat ein Marketing-                    also Bezugsperson in Form von Pfarrer/in oder Mitarbei-
                 problem. Die Kraft der Botschaft muss für Jugendliche spürbar                    ter/in. Ansonsten stehen sie der evangelischen Kirche sehr
                 und erlebbar werden. Einerseits spirituell, andererseits aber                    distanziert gegenüber. Ausnahmen bilden Jugendliche, die
                 auch im sozialen Handeln. Aber: Kirche sind wir alle. In die-                    innerhalb einer evangelikal geprägten kirchlichen Umge-
                 sem Sinne sehe ich schon die Mitverantwortung aller Christen.                    bung aufgewachsen sind und sich dieser Tradition verbun-
                 Die Sprache der Verkündigung braucht Reflexion, um von der                       den wissen.
                 Zuschreibung „Es ist immer das Gleiche“ wegzukommen. Die
                 neuen Medien sind durchaus auch eine Chance, Interesse zu we-                    Glaube
                 cken, Kontakte herzustellen bzw. Informationen weiterzugeben.                    Glaubensansätze der Jugendlichen sind in jeder Form re-
                 Danke an die Pfarren, die Jugendgruppen begleiten und Gottes-                    ligionslos zu erkennen. Wobei die spirituelle Ausrichtung
                 dienste ansprechend gestalten. Junge, rhythmische Musik ist                      noch stärker Privatsache zu sein scheint, als z.B. Fragen zur
                 für viele ein Türöffner zur Kirche. Das wird gut angenommen                      Sexualität. Das sog. Elternhaus zeigt hier – von wenigen
                 und ist auch unsere Erfahrung bei den Schulgottesdiensten. Das                   Ausnahmen abgesehen – eine ausgeprägte Sprachlosigkeit.
                 kath. Jugendzentrum in der Mitte der Stadt ist auch ein Ort, wo                  Den Lehrenden ist es vorbehalten, Glaubensansätze zu
                 Jugendliche freundlich empfangen werden. Es braucht Begeg-                       präsentieren, ohne dass sie von den Jugendlichen infrage
                 nung und Beziehung als Basis, auf der sich Kirche „jugendlich“                   gestellt oder kritisiert werden. Die persönliche Stellung-
                 ereignet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen bei-                    nahme des Lehrenden spielt eine besondere Rolle, wenn es
                 sammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Dass diese Erfah-                   darum geht, Glauben im Lebensalltag zu formulieren.
                 rung möglich ist, wünsche ich den Jugendlichen und der Kirche.
                                                                                                  Jürgen Öllinger,
                 Mag. Christine Tschojer-Kollienz,                                                Unterrichtet seit vielen Jahren am Peraugymnasium und am
                 Prof. für kath. Religion am CHS-Villach                                          CHS Villach Evangelische Religion
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
4 JUGENDARBEIT IN DER KIRCHE                                                                      villacher brücke 1/2019

           Kirche und Jugend                                          Die Loretto Gemeinschaft
           oder besser gesagt                                    Wer bereits an Veranstaltungen der Loretto Gemeinschaft teil-
                                                                 genommen hat, konnte feststellen, dass hier vor allem junge
           Kirche ohne Jugend                                    Leute anzutreffen sind. Loretto steht ganz im Sinne von ‚Die
Während bei Veranstaltungen wie dem Weltjugendtag,               Kirche lebt und sie ist jung!‘ Genau das hat mich, als ich Loretto
Taizé-Treffen und dem Fest der Jugend tausende von Jugend-       kennenlernte, so fasziniert: die vielen Jugendlichen, die ihren
lichen zusammenkommen, bleiben sonntags die Kirchenbän-          Glauben auf authentische und fröhliche Weise leben.
ke leer. Woran liegt das? Was kann jeder Einzelne tun, um die
Jugendlichen wieder in die Kirche zu integrieren?

                                                                 Bei Loretto sind viele, die erfahren haben, dass Gott real ist und
                                                                 dass er dem Leben eine Freude, einen Sinn und eine Fülle ver-
Wenn es eine Antwort auf diese Frage geben würde, hätte die      leiht, welche auf diese Weise sonst nirgends zu finden sind. All
Umsetzung schon begonnen. Ich merke in der Arbeit mit Ju-        unsere Angebote machen wir deshalb in erster Linie für Gott.
gendlichen immer mehr, wie unterschiedlich die Bedürfnisse       Unser Anliegen ist es aber auch, die Freude und Faszination am
der Jugendlichen sind. Die einen sehnen sich nach Tradition      Glauben weiterzugeben. Wir wollen Räume schaffen, wo Men-
und Ordnung, die anderen nach freier Spiritualität, Meditati-    schen wieder einen Zugang zu Gott finden und Jesus kennen-
on, wieder andere nach schwungvollen Messen mit modernen         lernen. Der Loretto Gebetskreis Klagenfurt ist unter anderem
Liedern. Einen Mittelweg zu finden, scheint hier unmöglich.      so ein Ort. Wir singen hier Lobpreislieder, beten zusammen,
Dass es aber regelmäßig Aktionen, Messen und Veranstal-          hören Glaubensimpulse und erleben Gemeinschaft. Jeder ist
tungen der Katholischen Jugend und einzelner Pfarren gibt,       willkommen, darf kommen und gehen oder auch bleiben.
welche diese verschiedenen Bereiche abdecken, wird durch                                              Text und Foto: Lucija Oitzl
Jugendliche oft gekonnt ignoriert. „Oh my God“ – Gottes-
dienste, Nightfever und Reisen nach Taizé sind nur ein paar
Beispiele. Bei Schulbesuchen habe ich eine Umfrage gemacht,          Und du willst Pforrer wern?
was sich in der Kirche ändern müsste, damit die Jugendlichen     Als ich vor zwei Jahren mit meinen
sonntags zur Messe gehen. Eine der häufigsten Aussagen war       Freunden einmal in einer Disko un-
„schwungvolle Musik, keine langweiligen Messen“. Ich habe        terwegs war, fragte mich ein Kolle-
ihnen von solchen Messen berichtet und Termine gegeben,          ge: „Ah was? Und du willst wirklich
die Bereitschaft diese zu besuchen, wurde aber schnell von       Pforrer wern?“ – Hatte mit Ja geant-
verschiedensten Ausreden abgelöst.                               wortet und er meinte nur drauf:
Ich kann hier nur Vermutungen aufstellen, warum dies der         „Du waßt oba schon, doss’d donn
Fall ist, aber ich denke, dass durch die extreme Reizüberflu-    nit heiraten derfst?“ – „Jo ich weiß“,
tung und die Lebensweise, die den Jugendlichen vermittelt        sagte ich und höhnisch fügte er hin-
wird, das Verlangen nach Gott und Glauben zwar präsent ist,      zu: „Werst jo nit bled sein! Ach ge,
sie ihm aber viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Zu-          do find ma wohl noch ane für di! Wir wer ma di schon noch
sätzlich sind junge Erwachsene leicht zu prägen und durch        bekehrn!“ Dann rief ich zurück: „Na, na das mach ma schon
moderne Medien wird ihnen meist ein Bild von Kirche ver-         umgekehrt!“ – Ja und das ist auch der Grund, warum ich Prie-
mittelt, welches ein Zugehörigkeitsgefühl zu dieser immer        ster werden möchte! Ich will in der Liturgie, im persönlichen
schwerer ermöglicht. Als Kirchliche Mitarbeiter, Eltern, Ge-     Gespräch und in der Nächstenliebe Gott zu den Menschen
schwister, Freunde, aber vor allem als Christen, müssen wir      bringen und sie mit ihm gemeinsam in den Himmel führen.
alles daran setzen, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, der   Und das ist spannender als jeder Hollywood-Blockbuster.
Liebe Gottes in ihrem Leben einen fixen Platz zu schenken.       Wichtig dabei ist nur, sich immer neu zu verlieben … also
Am einfachsten funktioniert dies, indem wir als Vorbild fun-     nicht das, was Sie jetzt denken … sondern sich immer neu
gieren, sie mit ihren Fragen, Ängsten und Kritikpunkten ernst    zu verlieben in die Gottesmutter und die Kirche! Das wären
nehmen und versuchen sie auf dem Weg zu einem gefestigten        nämlich die zwei wichtigsten Hilfsmittel für mich im Dienst
Glauben zu unterstützen. Text und Foto: Carina Wetternig         als Priester!                          Text und Foto: Luca Fian
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
villacher brücke 1/2019                                                             JUGENDARBEIT IN DER KIRCHE 5

 Ansätze für die Jugendarbeit,                                      Großer Zulauf der Jugend
     oder: Let’s have fun!                                         in evangelischen Freikirchen
Wenn wir Jugendliche am Anfang einer Schulung oder              Die Arme zum Himmel erhoben, die Augen zum Gebet ge-
einer Konfirmandenfreizeit fragen, was sie sich von der         schlossen - sanft wiegen sich die Körper der Gottesdienst-
Zeit wünschen, dann kommt häufig eine Antwort: Spaß!            besucher im Klang der Musik und Lieder, die die Gemeinde
                                                                immer und immer wieder singt. Bis jemand in frei formu-
                                 Aber ist das nicht ein         lierten Worten betet und ein neues Lied anstimmt, zu dem
                                 sehr      oberflächlicher      die Sänger begeistert klatschen.
                                 Wunsch? Ist das nicht
                                 typisch „die Jugend“?
                                 Eine       internationale
                                 Konf ir mand enstud i e
                                 kommt zu dem gleichen
                                 Ergebnis: Konfis wie
                                 auch      Konfimitarbei-
                                 tende, wollen vor allem
                                 eins: Spaß! Schaut man
                                 etwas genauer hin, dann
ist dieser Wunsch aber alles andere als oberflächig. Spaß,
so legt es die Studie nahe, bedeutet für die befragten Ju-
gendlichen „doing meaningful things together with nice
people“ (Bedeutsame Dinge zusammen mit netten Men-
schen tun).

Das wirft schon gleich ein ganz anderes Licht auf „Spaß“.
Jugendliche heute lassen sich nur noch schwer zu etwas

                                                                                                                              Foto: © pixabay
motivieren, weil etwas halt „dazugehört“, weil es Traditi-
on ist oder weil es von Autoritäten vorgeschrieben wird
und Ich finde: das ist gut so!

Für die Jugendarbeit im kirchlichen Kontext birgt das na-       Diese Form des Gottesdienstes ist ein Erkennungszeichen
türlich die Frage: Wie können wir unsere Arbeit so gestal-      jener Christen, besonders in deren Jugendszene, die sich in
ten, dass sie auf solche Art und Weise „Spaß“ macht? Da-        ihrem Glauben vor allem auf den Heiligen Geist berufen. Sie
für gibt es sicherlich kein fertiges Patentrezept. Dennoch      suchen nach einer unmittelbaren Begegnung mit dem Geist
vielleicht ein paar Ansätze, die ich als hilfreich erlebe: An   Gottes. Ein solcher charismatischer Aufbruch stand nach
aller erster Stelle steht sicherlich die Wichtigkeit guter      den biblischen Berichten auch am Anfang des Christentums.
Gemeinschaft: Die Jugendarbeit in unseren Gemeinden             Die Pfingstgeschichte berichtet davon, wie die urchristliche
sollte Jugendlichen einen Ort bieten, wo sie sich ernstge-      Gemeinde nach der Ausgießung des Heiligen Geistes eksta-
nommen, angenommen und gut integriert wissen.                   tische Wundererfahrungen machte („Und es geschah plötz-
                                                                lich ein Brausen vom Himmel", Apostelgeschichte 21 2-4).
Als fast ebenso wichtig erachte ich Partizipation. Jugend­
liche sich ausprobieren lassen, sie ihre Gaben herausfin-       Aus der Milieu-Nische pfingstkirchlicher Jugendmis­
den lassen, sie herausfordern, ihnen Raum geben, ihnen          sionswerke heraus, verstreut über ganz Österreich, wirkt
Verantwortung übertragen, sie ernst nehmen. Das trägt           die emotionale Art und Weise, in der Pfingstler ihrer Be-
ungemein dazu bei, dass die Teilnahme oder Mitarbeit in         ziehung zu Gott Ausdruck verleihen, anziehend auf viele
einer Gruppe als „bedeutungsvoll“ angesehen wird. Auch          Traditionschristen – aber auch auf Kirchendistanzierte und
wenn wir mit Jugendlichen über Glaube und Spirituali-           Jugendliche.
tät ins Gespräch kommen wollen, dürfen wir uns fragen:
Welche Themen und Texte haben etwas mit Leben und               Die charismatischen Anliegen „Gott mit Leib und Seele zu
Fragen Jugendlicher zu tun?                                     loben“ (evang. Theologe Prof. Peter Zimmerling, Leipzig)
                                                                komme einem Grundbedürfnis der modernen Erlebnisge-
Drei kleine Ansätze und es gibt definitiv mehr! Kurz zu-        sellschaft sehr entgegen. Auch der Erfolg der Charismatiker
sammengefasst: Let’s have fun!                                  bei der Jugend erklärt sich für den Theologen aus dem Zeit-
                                                                geist: Die charismatische Bewegung sei geprägt von der Er-
Text und Foto: Timon Weber,                                     wartung an Gottes Wirken im Hier und Jetzt.
Diözesanjugendreferent Kärnten-Osttirol                         Text: Felix Hulla
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
6 JUGEND OHNE GOTT                                                                               villacher brücke 1/2019

                                            Jugend ohne Gott?
Religionslehrerin Christine Tschojer-Kollienz befragte Schülerinnen der 5CHW, die den katholischen Religionsunterricht besuchen,
zum Thema Jugend und Gott. Von Sabrina Duhs, Carmen Milachowski, Sabrina Wertschnig, Anna Hecher, Desiree Micheli, Stefanie
Pignet und Julia Laggner.
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
villacher brücke 1/2019                                                             JUGEND OHNE GOTT 7

                        Glaube - Religionsunterricht – Kirche
Religionsleher Jürgen Öllinger sammelte Statements von Schülerinnen aus dem evangelischen Religionsunterricht des
CHS Villach. Von Vreni Albel, Anna Liza Schaumberger und Nina Waltersdorfer.
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
8 TERMINE/NEWSLETTER                                                                                       villacher brücke 1/2019

                            Termine für Christinnen und Christen
                                 Februar 2019 / März 2019
               KATHOLISCHE STADTKIRCHE                                  Forum, Glaube und Gesellschaft
                                                                        Donnerstag, 28.2.,
                                                                        19.30 Uhr, Pfarrzentrum St. Martin, Forum Glaube und Gesellschaft.
                                                                        „Die Donaupriesterinnen. Die Rolle der Frau in der katholischen
Sonntagsmessen in den Stadtpfarrkirchen                                 Kirche“ mit Dr.in Barbara Velik-Frank
Hl. Dreifaltigkeit: 10.15 Uhr                                           Donnerstag, 21.3,
Heiligengeist: 8.30 Uhr                                                 19.30 Uhr, Pfarrzentrum St. Martin, Forum Glaube und Gesellschaft.
Heiligenkreuz: 8.45 Uhr                                                 „Spitzensport ein Weg zu sich selbst?“ mit Professor Baldur Preiml
Maria Landskron: 9.30 Uhr
St. Jakob: 9, 10, 18.30 Uhr
St. Josef: 10.15 Uhr                                                                   EVANGELISCHE STADTKIRCHE
St. Leonhard: 10 Uhr                                                    Sonntagsgottesdienste
St. Martin: 10 Uhr                                                      Stadtpark: 9.30 Uhr, jeden 1. So. Hl. Abendmahl,
St. Nikolai: 9.30, 11, 19 Uhr                                           jeden 3. So. mit anschl. Kaffeestube,
                                                                        4. So. Generationen-Gottesdienst mit Hl. Abendmahl.
Fremdsprachige Gottesdienste
Englisch: 15 Uhr, Kirche St. Jakob, jeden 2. und 4. So im Monat        Villach-Nord: 10 Uhr, jeden 1. So. Thesengottesdienst und Kirchen-
Italienisch: 10.30 Uhr, Kirche Heiligenkreuz                            kaffee, jeden 2. So. Thesengottesdienst/Kindergottesdienst, jeden 3.
Kroatisch: 13 Uhr, Kirche St. Martin, jeden Sonntag                     So. Gottesdienst mit Hl. Abendmahl, jeden 4. So Gottesdienst.

Gemeinsamer Kreuzweg der Villacher Stadtpfarren                         St. Ruprecht: 10 Uhr, 1. So. Yonah-Gottesdienst, 3. So. Godly Play
Jeden Fastensonntag,14 Uhr,                                             mit Kindergottesdienst, letzter So im Mo.18 Uhr mit Chor und Band.
Kalvarienberg – Obere Fellach
10.3. St. Jakob
                                                                                           ÖKUMENISCHE TERMINE
17.3. Maria Landskron / St. Leonhard
24.3. St. Nikolai                                                       Freitag, 1. März
31.3. Heiligenkreuz / Hlgst. Dreifaltigkeit                             Weltgebetstag der Frauen 2019
7.4. Ökum. Kreuzweg: St. Josef / Kirche im Stadtpark                    in Villach
14.4. St. Martin                                                        15 Uhr: Gottesdienst (Kapelle des LKH)
                                                                        15 Uhr: Gottesdienst in der VS Pogöri-
Heilig-Haupt-Andacht                                                    ach (St. Georgener Str. 127)
Stadthauptpfarrkirche St. Jakob, 31. März 2019 bis 7. April 2019        18 Uhr: Pfarrsaal Maria Landskron
Gesamtthema: „DAS HL. HAUPT UND DIE SÜNDIGEN GLIEDER“                   18 Uhr: Altenheim Treffen (Betsaal der Diakonie)
Prediger: P. Bernhard Vosicky OCist                                     19 Uhr: Moderner Abendgottesdienst (Kirche im Stadtpark)
18 Uhr:    Rosenkranz mit Novenengebet
18.30 Uhr: Predigt                                                      Freitag, 8. März,
19 Uhr:    Festmesse                                                    21 Uhr, Kirche im Stadtpark, Politisches Nachtgebet 2019

In eigener Sache:
Aktuelle Termine im NEWSLETTER der Stadtkirche Villach                     Newsletter und etwaige Veranstaltungen
Um unsere Termine möglichst aktuell zu halten, haben wir auf ei-           an angegebene email und können den
nen monatlichen (digitalen) Newsletter umgestellt, in dem Sie alle         Newsletter jederzeit abbestellen.)
aktuellen Veranstaltungen der Pfarren und Kirchen in Villach finden.    •	Sie können den aktuellen Newsletter jeder-
                                                                           zeit auf unserer Homepage herunterladen:
• Bestellen Sie sich den Newsletter auf ihre E-Mail! Dazu bitten wir      www.kath-kirche-kaernten.at/villach-stadt
   um eine formlose E-Mail mit dem Betreff: ANMELDUNG NEWSLET-          • Die Pfarren sind bemüht eine ausgedruckte Version im Schau-
   TER an dekanat-villach-stadt@kath-pfarre-kaernten.at (Es sind           kasten oder auch am Info-Stand bereitzustellen. Bitte halten Sie die
   keine weiteren Angaben von Daten notwendig. Sie erhalten den            Augen offen und informieren Sie sich.

        DIE V I L L AC H E R NOTA R E                                                           Ihre Notare in Villach:

       n Rechtsberatung & Vorsorge                                                  n DR. CLAUDIA STERN, Rathausplatz 2,
                                                                                      Tel. 0 42 42/23 960, claudia.stern@notar.at
       n Private und öffentliche Urkunden
                                                                                    n DR. JOHANNES LOCNIKAR, Hauptplatz 23,
       n Schenkung und Übergabe                                                       Tel. 0 42 42/23 523, notariat@locnikar.at

       n Grundbuch und Firmenbuch                                                   n DR. WOLFGANG MILZ, Widmanngasse 43/1,
                                                                                      Tel. 0 42 42/25 234, milz@notar.at
       n Erbrecht und Testament
                                                                                    n MAG. GERALD RAUCHENWALD, 10.-Oktober-Str. 18,
       n Gesellschafts- und Handelsrecht                                              Tel. 0 42 42/24 836, office@notarrauchenwald.at

         REC H T O H N E S TR E IT: DIE 4 VIL L AC HE R NOTA RE
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
villacher brücke 1/2019                                                                                   DIES & DAS 9

        Ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen

Tag des Judentums                                                 Geschieden ohne Trennung?
                                          Im Vorfeld der          Ein     weiteres
                                          Gebetswoche             Highlight der
                                          lud die evange-         ökumenischen
                                          lischen Kirche          Gebetswoche
                                          im Stadtpark            war ein theo-
                                          zum Tag des             logischer Input
                                          Judentums. Su-          durch Herbert
                                          p e r i nt e n d e nt   Burgstaller und
                                          Manfred Sau-            Felix     Hulla,
                                          er setzte den           die sich über
                                          Menschen in             Zugänge zum
                                          Relation           zu   Herrenmahl
den Bäumen mit seinen vielseitigen Funktionen, wie eben           Gedanken machten. Der Vortrag von Herbert Burgstaller
auch der Fähigkeit sich zu verwurzeln. Das Judentum ist           erlaubte in die Tiefen der Theologie des ökumenischen
die Quelle unseres Glaubens. Wenn wir diese Wurzeln               Diskurses einzusteigen und ermöglichte einen pastoralen
kappen, dann werden wir selbst vertrocknen. Das enga-             Blickwinkel auf kirchliche Gesetzesgrundlagen, die - bei
gierte ökumenische Vorbereitungsteam führte mit Gebe-             gelebter Einheit - einen gewissen Handlungsspielraum er-
ten und Bitten durch den Gottesdienst. Musikalisch ge-            öffnen. Ergänzend dazu skizzierte Felix Hulla Grundlagen
staltet wurde der Gottesdienst durch Astrid Tendis-Knely,         der verschiedenen Abendmahlstheologien und schärfte
die jüdische Lieder mit einer Ukulele begleitete. Die Ni-         die Sicht auf weitere Streitpunkte wie die Bedeutung des
guns, das sind kurze einfache Melodien, luden zum Mit-            Wortes, des Amtsverständnisses, des Opfercharakters der
singen ein. Anschließend wurde noch zur Agape in das              Eucharistie oder die Interpretation der Zeichenhaftigkeit
evangelische Pfarrhaus geladen.                                   und der Gegenwart Jesu. Insgesamt herrschte ein Klima
                                                                  der Zufriedenheit und es wurde festgestellt, dass das Ge-
Christus lädt zum Herrenmahl                                      lingen der Ökumene grundlegend von den agierenden
                                            Die gute öku-         Personen abhängig ist.
                                            menische Zu-
                                            sammenar-             Ökumenischer Gottesdienst in St. Georgen
                                            beit in Villach       Der         schon
                                            drückte      sich     traditionelle
                                            auch durch die        ökumenische
                                            hohe Zahl an          Gottesdienst
                                            Messbesuchern         in der kleinen
                                            aus, die sich         St. Georgener
                                            in     praktisch      Kirche in Vil-
                                            gelebter     Ge-      lach     zeichnet
                                            meinschaft am         sich vor allem
Sonntagvormittag in St. Martin einfanden. Pfarrer Her-            durch die her-
bert Burgstaller betonte den Wert des Herrenmahls, in             zerfrischende
dem uns Christus begegnet. Die Erschließung des Wortes            Gastfreundschaft der St. Georgener Frauen aus. Der Got-
erfolgte durch Pfarrer Felix Hulla, der der ökumenischen          tesdienst wurde von Pfarrer Felix Hulla und Dekanatsas-
Gemeinde das Geheimnis des Wunders näherbrachte. Er               sistentin Barbara Velik-Frank gestaltet und musikalisch
betonte die Sinnesfreude Jesu, die besonders in der Hoch-         durch Sabine Kämmerer begleitet. Das Thema der Ge-
zeit zu Kanaan zum Ausdruck kommt. Das eigentliche                betswoche „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit – ihr sollst du
Programm Jesu kommt allerdings erst im letzten Satz des           nachjagen“ wurde von Christen aus Indonesien erarbei-
Berichtes deutlich zum Ausdruck: Jesus offenbart seine            tet. Der auf den ersten Blick recht trockene Gesetzestext
Herrlichkeit. Es gibt vieles, was uns trennt, erinnerte Felix     aus dem Buch Deuteronomium entpuppt sich jedoch bei
Hulla, doch - in Anlehnung an Martin Luther King - träu-          näherem Hinsehen als Anleitung wirkliche Gemeinschaft
me auch er einen Traum, nämlich, dass alle Christen in            zu leben. Gerecht gelebte Gemeinschaft endet nicht beim
Freiheit und ein jeder mit seiner eigenen Kultur und Tra-         Almosen für die Armen, sondern verwirklicht sich durch
dition am gemeinsamen Tisch sitzen können, um Mahl zu             gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Danach gab es noch
halten. Um dies zu konkretisieren, wurde anschließend             Gelegenheit, bei einer ausgezeichneten Agape im Kir-
zur gemeinsamen Agape geladen.                                    chenvorraum, Gemeinschaft zu vertiefen.
Jugend ohne Gott? - Antworten auf Fragen, die keiner stellt - Glaube und Gesellschaft im Gespräch
10 DIES & DAS                                                                                villacher brücke 1/2019

Frauen mit Kopftuch treffen Schwestern mit Schleier           "Nightfever Special" in Villach

Es war eine sehr herzliche Begegnung im Kloster Wernberg:     Beim "Nightfever Special" in Villach bot die „offene“ Kirche
Frauen aus Syrien, Marokko und dem Irak wollten Frauen        St. Jakob eine besondere Atmosphäre aus Musik, Gebet und
kennenlernen, die ebenfalls aus religiösen Gründen eine       Kerzenlicht. Es gab die Möglichkeit zur Anbetung und zur
Kopfbedeckung tragen.                                         Beichte. Zu einer Zeit, in der Kirchen normalerweise längst ge-
Es war für sie völlig neu, dass auch wir manchmal mit dum-    schlossen sind, wurden Passanten und Besucher des Advent-
men Bemerkungen zum Ordenskleid konfrontiert sind. Sie        marktes mit einer Kerze zu einem „Gebetsstop“ in die Kirche
hatten noch nie ein christliches Kloster betreten und wa-     eingeladen. Das grandiose Nightfever-Team aus Klagenfurt
ren entsprechend gespannt. Im Innenhof als erste Erkennt-     wusste bei der Nightfever-Special-Edition in Villach mit klei-
nis: „So sind auch arabische Häuser gebaut!“ Aufmerksam       neren und größeren Schwierigkeiten hervorragend umzugehen
folgten sie einer Führung, waren sehr beeindruckt von den     und gestaltete in der Kirche und im Jugendzentrum eine me-
Fastenbildern in unserem Abt Pfanner Saal und vor allem       ditative und einladende Atmosphäre. Gefreut hat uns beson-
von unserem Zentrum, der Kirche. Beim Miteinander im          ders auch die Teilnahme einiger sehr engagierter Firmlinge.
Speisesaal gab es sehr interessante Fragen und Gespräche      Ein Dank gilt auch der Pfarre Villach St. Jakob, welche uns die
– getragen von großer gegenseitiger Wertschätzung. Auch       Kirche zur Verfügung stellte. Die ca. 350 verteilten Kerzen und
die Kinder verloren ihre Scheu und erkundeten munter das      durchgehend gut besuchte Kirche, sprechen für sich selbst.
Terrain. Es gab auch fröhliches Gelächter und weitere Tref-   Text und Foto: bvf
fen wurden vereinbart. Ein Danke der Stadt Villach, die den
Transport organisiert hat.                                    Mosaik in neuem Glanz
Text und Foto: Sr. Andreas Weißbacher

Wenn Wolle verbindet

                                                                                                                            Foto: ©Fojan

                                                              Viel Zeit und Mühe der Pfarraktivitäten fließt in die Restau-
Von der Luftmasche bis zum fertigen Hausschuh gab es kürz-    rierung der meist unter Denkmalschutz stehenden Kirchen. So
lich in Villach Sankt Josef für alle Lernstufen Anweisungen   wurde erst kürzlich das Altarmosaik der Pfarrkirche Heiligste
zum Häkeln und Stricken. Im Rahmen des von HIPPY-Trai-        Dreifaltigkeit gereinigt. Um Fresken und Kirchenräume fach-
nerin Dragana Jakoljevic initiierten wöchentlichen "Deutsch   kundig zu restaurieren, braucht es nicht nur Kompetenz, son-
Frühstücks für Frauen" motivierte die Hobbykünstlerin Ma-     dern oft auch sehr spezielle Mittel, wie jahrelang abgelagerten
ria Reinprecht mit viel bunter Wolle und vor allem mit viel   Sumpfkalk oder spezielle Farbmischungen und Pigmente. Für
Herz zum kreativen Handarbeiten. Dieses ist, wie sich he-     die Reinigung des Altarbildes aus dem Gründungsjahr der Kir-
rausstellte, kultur- und grenzüberschreitend - und macht in   che 1967 musste erst ein 17,7 m hohes Gerüst verankert wer-
Gemeinschaft gleich mehr Freude. Fortsetzung folgt!           den. Es erstrahlt nun wieder in seinem ursprünglichen Glanz,
Text und Foto: hwd                                            dank Initiative der Familien Fojan und Moser.
villacher brücke 1/2019                                                                             DIES & DAS 11

                      Advent in den Pensionistenheimen                               Firmlingsnachmittag

                                                                                                                                                     Foto: © ZS
Foto: © Sabine Kämmerer

                                                                                     Nachlassende Wahrnehmung, eingeschränkte Beweglich-
                                                                                     keit, Kräftemangel, Würde im Alter, Pflegeheimalltag und
                                                                                     noch vieles mehr war das Thema des Firmlings-Nachmittags
                                                                                     in Villach St. Martin am 11. Jänner. In den von Sabine Käm-
                                                                                     merer organisierten workshops konnten die Jugendlichen
                                                                                     entdecken, was es heißt, nicht richtig sehen, hören, riechen
                      Wie jedes Jahr sorgt die Advent- und Weihnachtszeit auch
                                                                                     oder sich nur mehr eingeschränkt bewegen zu können. Sie
                      für ein dichtes Programm in den Pensionistenheimen. Ne-
                                                                                     wurden für die Würde im Alter und die älteren Menschen
                      ben Adventkranzsegnungen, Rosenkranzgebet und Weih-
                                                                                     sensibilisiert. Alltag und der tägliche Betrieb in Alten- und
                      nachtsgottesdiensten besuchte auch heuer wieder der
                                                                                     Pflegeheimen wurde ihnen von Heimleiterin Silke Kaden
                      Hl. Nikolaus die Bewohner der Seniorenresidenz Sene Cura
                                                                                     nahegebracht.
                      Warmbad. Er kam mit Pony Hermann, der eine volle Kut-
                      sche mit Päckchen zog. Sabine Kämmerer und ihr Team            Sternsinger
                      brachten mit Geschichten, Gesang und Gebet die Weih-
                      nachtsbotschaft in die Häuser.

                      Krippenandachten in Villach

                                                                                                                                                     Foto: © ZS

                                                                                     Nach den Weihnachtsfeiertagen bis Dreikönig waren die
                                                                                     Sternsinger der Villacher Pfarren unterwegs. Die engagier-
Foto: © Brandstätter

                                                                                     ten Kinder und Jugendliche spendeten vor allem ihre Frei-
                                                                                     zeit und besuchten Familien, brachten den Segen Gottes in
                                                                                     die Häuser und baten um Spenden für die Bedürftigen in
                                                                                     der Welt. Es war, wie jedes Jahr, eine Aktion, die von vielen
                                                                                     Ehrenamtlichen in unzählbaren Stunden durchgeführt wird.
                      Vor allem Kinder sind die Adressaten der zahlreichen Krip-     Die Fragen, die die fleißigen Helfer beschäftigen, sind jedes
                      penspiele, die im Dekanat Villach Stadt angeboten werden.      Jahr die gleichen: wie kontaktiere ich die Kinder? Kommen
                      Jesus als Kind in der Krippe lädt uns ein, die Friedensbot-    alle? Wie werden Gruppen zusammengestellt? Die Kleider
                      schaft des Weihnachtsfestes weiterzutragen. In der Niko-       der Könige werden hergerichtet, gebügelt, repariert,
                      laikirche haben Ministrantinnen und Ministranten das           …Auch eine Kassa braucht es, Pickerln, Kreide, Weihrauch,
                      Krippenspiel vorbereitet, und der Kinderchor sang unter        …Lieder werden geprobt und Sprüche gelernt. Die Rou-
                      der Leitung von Eva Wolfsgruber. Die Pfarre Heiligenkreuz      te muss geplant werden und dann gibt es auch diejenigen,
                      nahm die Weihnachtsbotschaft zum Anlass, um für einen          die die hungrigen Sternsinger verköstigt haben, die Beglei-
                      guten Zweck, nämlich für die Jugendnotschlafstelle (JUNO)      ter, die dafür sorgen, dass auch wirklich alles klappt, und
                      in Villach, zu sammeln. In St. Josef begeisterten die Kinder   vieles mehr … Am Abend warteten dann die Geldzähler
                      und Jugendlichen – mit der Unterstützung Erwachsener –         auf die müden Sternsinger und wir können nun aus Villach
                      mit Szenen aus dem Weihnachtsevangelium in Reimform.           105.390,98 EUR an die Dreikönigsaktion weiterleiten.
12 DIES & DAS                villacher brücke 1/2019

        1-4 INSERAT
     Kloster Wernberg
   ist in Freigabeschleife
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