Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...

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Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...
jugendraum           Kirchliche Jugendarbeit in der Erzdiözese München und Freising

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Erzbischöfliches Jugendamt    Thema                      BDKJ München und Freising
Zukunftsmensch                MITBESTIMMUNG              Bock auf Wahl
Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...
inhalt
                                         thema: mitbestimmung

                                        Wer’s anders haben will – muss sich einmischen                          3

                                        Wie sollen Jugendliche in Gesellschaft, Politik und Kirche wirken?
                                        Antworten von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx                        4-5

                                          Stopp – Nicht ohne uns!                                               6
                                          Jugendsynode 2018                                                     7
                                          Reformation Reloaded                                                  8

                                         siebensachen                                                           9

                                          Mitbestimmung, wie geht das?                                       10-11
                                           aktion – Augen auf im Wohnumfeld                                     12
                                          PiMP your HOOD – offene Jugendarbeit im Wandel                        13

                                        BDKJ München und Freising
                                          Unsere Zukunft beginnt jetzt – BDKJ Bayern                           14
                                          Wahlalter „null“? – PRO und KONTRA                                   15

                                         rätsel – eine mysteriöse Botschaft                              16-17

                                          Zukunftszeit – zwei Projekte, die zählen                              18
                                          Echt Bock auf Wahl! – Bericht Frühjahrs-DV                            19
                                          PERSONALIEN                                                        20-21

                                          STAND-UP – sagen was Sache ist                                       22
                                          Jugendarbeit in Zahlen – neue Leistungsstatistik                     23

                                         wegweiser                                                      24-25

                                          Jugendkorbinian 2017 – Zukunftsmensch                                26
                                            aktion – gestaltet Zukunftsgeräte                                  27
                                          Rom 2018 – Ministrantenwallfahrt                                     28
                                          Einer geht: Daniel Lerch                                             29
                                          Einer kommt: Richard Greul                                           30

                                         gadgets                                                               31
    Foto: Martin Knorr/jugendfotos.de

                                          Impressum                                                             31

                                         waswannwo                                                            32
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jugendraum 1|17
Foto: Jana Wulf

                  Wer’s anders haben will – muss sich einmischen!

                  Als Jugendlicher fand ich Jugendarbeit        ment und gesellschaftliche Verantwor-
                  immer dann spannend, wenn ich nicht           tung heran zu führen. Mitbestimmung ist
                  nur Konsument war, sondern mitre-             deshalb ein lohnenswerter „Auftrag“ für
                  den und mitgestalten konnte: bei der          alle, die in der kirchlichen Jugendarbeit
                  Auswahl von Themen für Ministranten-          aktiv sind. Denn wer die Welt verändern
                  Wochenenden, bei der Gestaltung von           will, muss sich einmischen können.
                  Jugendgottesdiensten oder bei Wahlen
                  in der verbandlichen Gruppe. War meine        Mitbestimmen und mitgestalten heißt
                  Meinung und mein Engagement gefragt,          es für junge Leute in diesem Jahr auch
                  dann war ich gerne dabei.                     bei der Aktion Zukunftszeit des BDKJ,
                                                                den Bundestagswahlen und der von
                  Zugegeben – kleine Ereignisse im gro-         Papst Franziskus initiierten Befragung
                  ßen Thema „Mitbestimmung“.                    anlässlich der „Jugendsynode 2018“. Zu
                                                                diesen Themen und vielem mehr finden
                  Aber sie zeigen deutlich: Wenn Kinder         sich Informationen und Impulse in dieser
                  und Jugendliche mitentscheiden und            Ausgabe.
                  mitbestimmen dürfen, dann erleben sie
                  Angebote kirchlicher Jugendarbeit als         Viel Erfolg für jedes zukünftige Ein- und
                  attraktiver und reizvoller. Ich habe es oft   Mitmischen wünscht dir/Ihnen
                  genug selbst erlebt: Die verschiedenen
                  Formen von Partizipation helfen dabei,                                                                       Alois Obermaier
                  junge Menschen an soziales Engage-                                                        Stellvertretender Jugendamtsleiter

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Mitgesta
„Gleichgültigkeit wäre ein Bankrott für unsere Gesellschaft“

Wie sollen Jugendliche in Gesellschaft, Kirche und Politik wirken? Wie wichtig ist katholische
Jugendverbandsarbeit heute? Erzbischof Reinhard Kardinal Marx gibt Antworten auf Fragen der Zeit.

#jugendraum: Was ist der Auftrag junger Christinnen und             #jugendraum: Sehen Sie Anzeichen dafür, dass Jugendlichen
Christen in der demokratischen Gesellschaft?                        heute „Mitbestimmung“ in der Gesellschaft gleichgültig
                                                                    geworden ist?
Kardinal Marx: Das Zweite Vatikanische Konzil hat das Ver-
hältnis der Gläubigen zur Welt in einer positiven Weise neu         Kardinal Marx: Ganz im Gegenteil. Die Shell-Studie zeigt
beschrieben: Es geht ja darum Freude und Hoffnung, Trauer           beispielsweise, dass das Interesse an Politik bei Jugendli-
und Angst der Menschen von heute zu teilen. Daraus leitet sich      chen steigt. Im Jahr 2002 gaben 30 Prozent und im Jahr 2015
der Auftrag aller Getauften und Gefirmten ab, die Gesellschaft      41 Prozent an, politisch interessiert zu sein. Gleichgültigkeit
positiv mit zu gestalten, Verantwortung in der Welt zu überneh-     wäre ein Bankrott für unsere Gesellschaft. Solange Diskurse
men, sich nicht in das rein Private zurückzuziehen, sondern zu      stattfinden ist die Zukunft gerettet. Das Thema Europa ist
begreifen: Wir sind von Gott selbst in diese Welt und in diese      Jugendlichen auch sehr wichtig. Es ist ein starkes Zeichen,
Gesellschaft hineingestellt. Ich wünsche mir insbesondere von       dass sich Menschen zu Pro-Europa-Demonstrationen in ganz
den jungen Christinnen und Christen, dass sie sich in demokra-      Deutschland zusammenschließen. Vielleicht gibt es ein-
tische Prozesse einbringen und sich nicht zuletzt für Wahläm-       mal eine europäische Jugendkommission im Nachgang zur
ter in Kirche und Politik zur Verfügung stellen. Das mindeste ist   Jugend­s ynode 2018. Ich würde mir auch noch mehr europäi-
jedoch, vom eigenen Wahlrecht Gebrauch zu machen. Ich bin           sche Jugendtreffen wünschen.
froh, wenn die Jugendverbände dazu aufrufen.

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talten
 #jugendraum: Was würden Sie politisch engagierten Jugend­         #jugendraum: Welchen Beitrag leistet die katholische Jugend­
 lichen raten bei den Wahlen bzw. ihrer Wahlentscheidung zu        verbandsarbeit aus Ihrer Sicht zum Demokratieverständnis bei
 berücksichtigen?                                                  Kindern und Jugendlichen?

 Kardinal Marx: Es gibt eine gewisse Bandbreite des politischen    Kardinal Marx: Partizipation, Selbstorganisation und Demokra-
 Engagements, in der sich Menschen aus ihrer Verantwortung         tie gehören zu den Verbandsprinzipien und sind damit Grundla-
 gegenüber Gott und den Menschen bewegen. Wir Christen             ge der Arbeit der Kinder- und Jugendverbände. Das heißt, dass
 haben aber gewisse ethische Prinzipien, die es zu beachten        sie ihre Talente und Fähigkeiten frei entfalten können. Bei den
 gilt, wenn wir die Fragen der Gerechtigkeit, der Überwindung      Verbänden kommen die Jugendlichen selbst zu Wort und ihre
 von Armut, der Menschenwürde und des Lebensschutzes               Wünsche und Interessen werden gehört – erwachsen aus dem
 behandeln. Da ist die Gewissensentscheidung jedes und jeder       Ideal der Jugendbewegung „Jugend von Jugend geführt“. Sie ler-
 einzelnen gefragt. Aber es gibt ganz klar auch Grenzen, wo wir    nen Verantwortung zu übernehmen – bis hin zur Übernahme von
 als Christen sagen müssen: Da ist eine rote Linie!                Leitung. Das ist ein Lernfeld für demokratisches Handeln und
                                                                   mündet in die demokratische Organisation eines jeden Verban-
 #jugendraum: Wo eröffnet die Kirche Mitbestimmungs­               des. Damit lernen Jugendliche selber Politik zu gestalten.
 möglichkeiten für junge Menschen?
                                                                                          Reinhard Kardinal Marx
 Kardinal Marx: Die besondere Herausforderung besteht darin,
 dass Demokratie streng genommen kein theologischer Begriff                               Erzbischof von München und Freising,
 ist. Dennoch sind alle Getauften aufgerufen, die Kirche mitzu-                           Vorsitzender der Deutschen Bischofs-
 gestalten, in erster Linie durch ihr ganz konkretes Lebenszeug-                          konferenz und Präsident der Kom-
                                                                                          mission der Bischofskonferenzen der
 nis, im Gebet und guten Werken. Die Kirche versteht sich ja als
                                                                                          Europäischen Gemeinschaft (ComECE)
 lebendige Gemeinschaft, in der jeder und jede zählt.

                                                                                                                                  5
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Stopp!                    nicht ohne uns!
Engagement? Ja, bitte! Drei junge Leute, die sich in unterschiedlichen Zusammenhängen für ihre
eigenen und die Belange anderer Jugendlicher einsetzen. Sie sind aktiv in Gremien, wie Pfarrge-
meinderat, StadtschülerInnenvertretung und Hausversammlungen. Warum ihnen mitreden, dabei
sein und mitbestimmen so wichtig ist, erklären sie im Folgenden.

    Michael Völkl (19)                         Hannah Imhoff (19)                            Delman Kaeede (11)
    Der Jugend                                 Betroffene                                    Mitbestimmen
    eine Stimme geben                          zu Wort kommen lassen                         macht Spaß
    Ich bin seit 2014 im Pfarrgemeinderat      Zur StadtschülerInnenvertretung               Jeden Mittwoch ist im Schülertreff
    in der Pfarrei Maria Schutz im Pfarrver-   München bin ich 2013 eher ungeplant           Café Klatsch unser Mädchentreff, da
    band München-Pasing. Als Oberminis-        gekommen. Spontan nahm ich als                kommen nur wir Mädchen zusam-
    trant finde ich es wichtig, dass wir in    Schülersprecherin meiner Schule am            men und hören Musik, basteln,
    diesem Gremium vertreten sind. Wer         „Münchner Schülerkongress“ teil und           backen und kochen. Oder wir unter-
    etwas bewirken will, kann im Pfarrge-      diskussionsfreudig, wie ich bin, wurde        nehmen gemeinsam etwas, gehen
    meinderat seine Meinung sagen und          ich gefragt, ob ich mitmachen will.           ins Kino, Eislaufen, Bowling oder so.
    mitentscheiden. Sicher denkt man sich      Wollte ich! Denn man sollte grund-            Was wir vorhaben wird dabei immer
    bei langatmigen Sitzungen manchmal,        sätzlich alles, was einen empört, auch        erst einmal gemeinsam besprochen
    dass sich diese zwei Stunden auch          sagen. Jeder kann sich engagieren,            und wenn wir uns geeinigt haben,
    spannender verbringen lassen, aber         Verantwortung wahrnehmen und seine            den Sozialpädagogen von unse-
    dennoch meine ich, dass die Erwach-        Stimme laut werden lassen. Schüler            ren Mädchentreff-Sprecherinnen
    senen in der Pfarrei wissen sollen,        und Schülerinnen sollen sich zu Wort          vorgestellt. Wenn wir dann ein
    was Jugendliche denken. Ein großer         melden, weil sie die Betroffenen sind.        OK bekommen haben, planen wir
    gemeinsamer Erfolg war im Vorjahr          Es wird von Politikern, Lehrern und El-       zum Beispiel den Ausflug genauer.
    das erste Jugendfest. Ohne die gute        tern so viel ÜBER Schüler geredet, aber       Wir basteln einen Werbezettel mit
    Zusammenarbeit im Pfarrverband und         die Menschen, die es betrifft, sind oft       Uhrzeit, Preisen usw. und rufen für
    mit den Pfarrgemeinderäten hätte das       nicht anwesend oder sie werden nicht          Reservierungen an. Meistens ist es
    sicher nicht so gut funktioniert. Mit-     gehört. Wir Schüler verfügen über ei-         nicht sehr schwierig sich auf eine
    machen, selber machen, dabei sein –        nen enormen Erfahrungsschatz, denn            Aktion zu einigen, aber es soll schon
    darum geht es! Ob ich bei der nächsten     WIR sind täglich in der Schule, das soll-     jede ihre Meinung sagen und sich für
    Pfarrgemeinderatswahl 2018 wieder
                                                                                                                                     Foto: MissingAgain/jugendfotos.de, Michael Völkl privat, Hannah Imhoff privat

                                               te genutzt werden. Den Schülern möch-         etwas entscheiden. Ich bin eine von
    kandidieren werde, weiß ich wegen          te ich gerne sagen: Es geht um euch!          vier Sprecherinnen im Mädchentreff.
    meines Medizinstudiums noch nicht.         Sprecht für euch selbst, sonst tun das        Weil ich auch in der Schule Klas-
    Aber ich werde dafür werben, dass je-      andere! Als Stadtschüler-Sprecherin           sensprecherin meiner 5. Klasse bin,
    mand nachrückt und sich Jugendliche        war ich bei Vorträgen, Workshops, Po-         habe ich mich gleich gemeldet als
    als Kandidaten aufstellen lassen.          diumsdiskussionen, Sitzungen – das            Kandidatinnen gesucht wurden und
                                               ist interessant und man lernt viel. Am        würde es auch wieder tun. Es macht
                                               meisten Spaß hatte ich bei kreativen          mir wirklich Spaß mitzuhelfen und
                                               Aktionen und Projekten. Dabei haben           dass wir Mädchen in unserem Treff
                                               wir zum Beispiel unsere Anliegen, wie         mitbestimmen finde ich wichtig.
                                               „für ein preiswerteres Schülerticket“,
                                               mit großer Öffentlichkeitswirkung aber
                                               kleinem Aufwand einfach umgesetzt.          #jugendraum-Redakteurin Claudia
                                               Engagiert euch!                             Hoffmann befragte Michael, Hannah
6                                                                                          und Delman im März und April 2017.
Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...
jugendraum 1|17

Mit an den Tisch!

Wie Mitbestimmung auf der Jugendsynode funktionieren kann
Im Oktober 2018 versammeln sich Bischöfe zur Jugendsynode. Deswegen holt der Vatikan nun
durch einen Fragebogen an Verantwortliche in der Jugendpastoral und eine Online-Umfrage die
Meinungen junger Menschen weltweit ein. Damit Mitbestimmung bei der Jugendsynode verwirk-
licht werden kann, braucht es jedoch mehr.

„Die Kirche möchte auf Eure Stimme hören, auf Eure Sensibilität,    Konkrete Mitbestimmung
auf Euren Glauben, ja auch auf Eure Zweifel und Eure Kritik.“ –
Papst Franziskus hat Anfang des Jahres alle jungen Menschen         Deshalb fordern wir als Vertreterinnen und Vertreter der jun-
aufgefordert, sich vor der Jugendsynode zu Wort zu melden. Und      gen Kirche in Deutschland unsere Bischöfe auf, die Lebens-
im Fragebogen, den der BDKJ beim Erscheinen dieses Heftes für       realitäten, Überzeugungen und Gewissensentscheidungen
die Antwort aus Deutschland an das Synodensekretariat bereits       junger Menschen anzuerkennen und in die weltkirchliche
beantwortet hat, heißt es: „Was erbitten die Jugendlichen Eures     Diskussion einzubringen.
Landes heute konkret von der Kirche?“ Genauso konkret wendet
sich der Vatikan hoffentlich in der Online-Umfrage direkt an alle   Mitbestimmung kann also mit einem Fragebogen des Vati-
jungen Menschen von 16 bis 29 Jahren, die im Mittelpunkt der        kans beginnen. Aber sie muss sowohl im Vorfeld der Synode
Beratungen der Bischöfe stehen werden. Die Veröffentlichung         als auch dann – ganz konkret – in Rom bei den Beratungen
der Online-Umfrage wird für Mai erwartet.                           darüber hinausgehen. Wenn die Bischöfe im Vatikan diskutie-
                                                                    ren, müssen dort auch junge Menschen gehört werden. Denn
Konkrete Themen                                                     sie gehören mit an den Tisch, damit nicht über sie, sondern
                                                                    mit ihnen gesprochen wird.
Es ist gut und wichtig, dass Papst Franziskus sich für die
Haltungen junger Menschen interessiert. Dass diese bereit
sind, Auskunft zu geben, zeigte die große Beteiligung an der
Umfrage vor der Familiensynode, die der BDKJ initiiert hatte.
Über 10.000 junge Menschen nahmen sich da Zeit, die Online-                                Simon Linder
Umfrage zu beantworten. Und zwar so, wie unser Papst es sich
wünscht: Ganz konkret – also auch mit Zweifeln und Kritik.                                 Referent für Kirchenpolitik
                                                                                           und Jugendpastoral im
                                                                                           BDKJ Bundesverband
Kritische Antworten wird es auch diesmal wieder geben. Denn
Themen wie die Nichtzulassung von Frauen zu Weiheämtern
und die kirchliche Lehrmeinung zu homosexuell veranlagten
Menschen bewegen junge Menschen. Deshalb erwarten Sie bei
der Jugendsynode eine offene Diskussion darüber.

                                                                                                                                    7
Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...
Eine Aktion der Evangelischen Jugend in Bayern
271 Thesen haben Jugendliche aus ganz Bayern aus Anlass des Reformationsjubiläums erstellt und auf einer
Onlineplattform der Evangelischen Jugend in Bayern veröffentlicht. Anlass ist das Reformationsjubiläum in diesem
Jahr. Von März bis Mai können sie jetzt abstimmen, welche der gesammelten Aussagen ihnen am wichtigsten sind.

Ziel der Aktion „Reformation reloaded“ ist es, Jugend-                        Bei der Erstellung der Thesen wurden Jugendgruppen
liche mitbestimmen zu lassen und ihren Wünschen                                           auch von Ehrenamtlichen der Landeseben
und Forderungen Gehör zu verschaffen. Heute                                                    unterstützt. Als „Reformationspaten“
können wir viel schneller und einfacher das                                                         waren sie mit einer Schatzkiste,
erreichen, was Luther und andere Reformato-                                                                gefüllt mit Methoden und
ren/innen uns vor 500 Jahren vorgelebt ha-                                                                        Material, unterwegs
ben: Missstände aufdecken und benennen                                                                        und haben den Jugend-
– und so dazu beitragen, dass sich Dinge                                                                       lichen die Möglichkeit
verändern. Martin Luther wandte sich nicht                                                              gegeben, ihre Wünsche und
gegen die Kirche, sondern gegen das, was                                                           Ideen als Thesen zu formulieren.
aus der Kirche geworden war. Auch heu-
te könnte die Welt anders sein.                                                                Abstimmungsphase läuft
Ideen einbringen                                                                         Über die Onlineplattform mitmachen.ejb.de
                                                                                          konnten die Forderungen in einer ersten
Das Leitungsgremium der                                                                 Phase veröffentlicht werden. Seit März läuft
Evangelischen Jugend                                                                     als zweite Phase die Abstimmung. Die dar-
in Bayern, die                                                                            aus resultierenden wichtigsten 95 Thesen
Landesjugendkam-                                                                              werden am 1. Juli 2017 um 17:17 Uhr an
mer, hat deshalb seit                                                                       verschiedenen Orten in ganz Bayern im
vergangenem Oktober                                                                        Rahmen von Jugendgottesdiensten, Fes-
Jugendliche und Ehrenamt-                                                                    ten und Aktionen veröffentlicht. Ob als
liche aus Kirchengemeinden,                                                                     „Thesenanschlag“ an die Kirchentür
Verbänden, Dekanaten und Schulen                                                              oder das Rathaus, als Infotafel vor der
aufgerufen mitzumachen und ihre Ideen                                                          Schule oder dem Gemeindehaus, der
einzubringen. „Was willst du verändern in der                                                  Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Gesellschaft, in Politik und in Kirche?“ war die Grundfrage.
Die gesammelten Forderungen reichen von moderner Gottes-             Nach dem 1. Juli 2017 werden die Ideen, Forderungen und Wün-
dienstmusik über weniger Umweltverschmutzung bis hin zu mehr        sche der Jugendlichen weiter in der Landesjugendkammer bear-
Toleranz, Akzeptanz und Gleichberechtigung.                         beitet und in kirchliche und politische Diskussionen eingebracht.

                              „Heute, knapp 500 Jahre später, bestaunen wir seinen Mut und die weltweiten Auswirkungen seines
                              Handelns. Er regt uns an über unsere Werte nachzudenken, unsere Stimme gegen Ungerechtigkeiten
                              zu erheben, die wir in der Welt wahrnehmen, und für unsere Meinung einzustehen.“

                                                                                                     Daniela Schremser
                                Ulrich Strobl                                                        Öffentlichkeitsreferentin
                                Evangelische Jugend in Bayern                                        Evangelische Jugend in
                                                                                                     Bayern
                                                                                                                                        Foto Luther: ©ejb.de

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jugendraum 1|17

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                                                                                                                                                                                                                Diesmal geht’s bei #siebensachen um?

                                                                                                                                                                                                                                                             Vielleicht heute leichter? Die Bibel über-
                                                                                                                                                                                                                                                             setzen: Text eingeben – klick – und fertig

                                                                                                                                                                                                                 Martin Luther. Was wäre 2017 typisch
                                                                                                                                                                                                                 für ihn? Welche sieben Sachen hätte er
Fotos: Luther: Joachim Schäfer, Ökumenisches Heiligenlexikon; Zeichnung Familie: Thomas Bergmeister; Doktorhut: Volodymyr Kyrylyuk/fotolia; Weinflasche: Thomas Bergmeister; Mikrofon: Maclatz_pixelio.de

                                                                                                                                                                                                                heute dabei? Lieber Martin, zeig sie uns!

                                                                                                                                                                                                                                                                        Kinder, Kinder – bei uns im Haus war
                                                                                                                                                                                                                                                                           immer etwas los. Katharina, meine
                                                                                                                                                                                                                                                                         Frau und höchster Schatz auf Erden,
                                                                                                                                                                                                                                                                            hielt mir immer den Rücken frei.
                                                                                                                                                                                                            Erst für meinen Vater Jura,
                                                                                                                                                                                                              dann für mein Leben Theo-
                                                                                                                                                                                                             logie. Ich stehe für meine
                                                                                                                                                                                                                       Überzeugung ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Philipp Melanchton
                                                                                                                                                                                                                                                                                  und ich sind ziemlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                  beste Freunde!

                                                                                                                                                                                                            Vielleicht hätte mir die Medizin
                                                                                                                                                                                                            2017 besser geholfen. So bin ich
                                                                                                                                                                                                                         dauernd sehr krank.

                                                                                                                                                                                                                                     Singend zu Gott beten, das ist
                                                                                                                                                                                                                                     meine Devise! Also: Guter Sound
                                                                                                                                                                                                                                     zu Ehren Gottes!

                                                                                                                                                                                                                                                                       Follow me unter:
                                                                                                                                                                                                                                                                       @DerReformator

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               9
Jugendraum - MITBESTIMMUNG Thema - Erzbischöfliches Jugendamt München und ...
Mitbestimmen                             Es gibt viele Formen aktiver
                                                                           Meinung
                                                                           bilden
                                                                           Ein Einstieg zur aktiven Mitbestimmung ist es, sich eine eige-
                                                                           ne Meinung zu bilden. Nur wer sich schlau macht, die Infor-
                                         Mitbestimmung. Manche erfordern   mationen kritisch bewertet und daraus eine eigene Position
                                         viel Mühe, andere sind ohne       bezieht, kann diese mit gutem Gewissen vertreten.

                                         größeren Aufwand umzusetzen.      #   Unterschiedliche Nachrichten lesen

                                                                           #   Informationen kritisch bewerten
                                         #jugendraum zeigt beispielhaft    #   Fake-News (Hoax) erkennen
                                         was möglich ist.                      Hilfe: www.mimikama.at oder www.klicksafe.de

                                                                           #   Suchmaschine wählen
                                                                               Alternativen: www.ecosia.de, www.benefind.de

                                                                           #   Wahl-O-Mat nutzen
                                                                               www.wahl-o-mat.de

                                                                           Verbänden
                                                                           beitreten
                                                                           Verbände und Organisationen sind schlagkräftiger als Einzel-
                                                                           personen und leisten in unserer Gesellschaft wichtige Lobby­
                                                                           arbeit. Es ist von großer Bedeutung auch dort seine Meinung
                                                                           einzubringen und so unser Land mitzugestalten.

                                                                           #   Kirche und Gesellschaft
                                                                               z.B. Bund Deutscher Katholischer Jugend (BDKJ) und
                                                                               seine Mitgliedsverbände www.bdkj.org

                                                                           #   Umwelt- und Klimaschutz
                                                                               z.B. Greenpeace, BUND, greencity München, etc.

                                                                           #   Menschenrechte und Minderheiten
                                                                               z.B. misereor, amnesty international, etc.

                                                                           #   Parteimitglied werden

                                                                                      Andrea Glodek
Foto: Mittelpunktonline/jugendfotos.de

                                                                               Bildungswissenschaftlerin und
                                                                                      Grundsatzreferentin im
                                                                                  Erzbischöflichen Jugendamt
                                                                                        München und Freising

                                         10
itbestimmenjugendraum 1|17

        Meinung
        mitteilen
                                  ...aber wie?
    Im nächsten Schritt ist es wichtig, die eigene Position öffent-
    lich einzubringen und nicht einfach für sich zu behalten. Nur
                                                                          Meinung
                                                                          zeigen
                                                                          Die eigene Meinung lässt sich durch die Beteiligung an Mas-
                                                                          senveranstaltungen zeigen. Menschen treten so gemeinsam
    wer seine Meinung äußert, wird von anderen, insbesondere              für ihre Anliegen ein und beeinflussen damit verantwortli-
    verantwortlichen Personen, wahrgenommen.                              che Personen. Jede Person kann dadurch unkompliziert
                                                                          öffentlich zeigen für was er oder sie steht.
    #   E-Mails oder Briefe an Verantwortliche schreiben

    #   Unterschriftenlisten unterschreiben                               #   An Demonstrationen teilnehmen
        z.B. www.openpetition.de
                                                                          #   An Carrotmobs teilnehmen
    #   Petitionen einreichen
        z.B. https://epetitionen.bundestag.de/                            #   An (Bürger-)Versammlungen teilnehmen

    #   Medien auf Probleme und Anliegen aufmerksam machen

    #   Sprechstunden von Politikerinnen und Politikern aufsuchen

    #   Aktionen unterstützen
        z.B. U28 Aktion BDKJ oder Wahlversprechen DBJR

                                                                          Selber
    Vertreter/innen                                                       kandidieren
    wählen                                                                Als Sprecher/in einer Gruppe oder Organisation gibt es viel
                                                                          Gestaltungsspielraum und zugleich auch Verantwortung.
    Schule, Hochschule, Betrieb, Kirche und Staat – überall gibt
                                                                          Hier kann man direkt Einfluss nehmen, mitbestimmen und
    es die Möglichkeit Interessenvertreter zu wählen. Jeder kann
                                                                          Dinge verändern. Menschen, die sich dieser Aufgabe stellen,
    durch die Beteiligung an Wahlen in unserer demokratischen
                                                                          werden immer gesucht.
    Gesellschaft Einfluss nehmen und mitbestimmen.

    #   Klassensprecherwahlen
                                                                          #   Schülersprecher/in

    #   Jugendratswahlen
                                                                          #   Studierendenvertreter/in

    #   Oberministrantenwahlen
                                                                          #   Auszubildendenvertretung

    #   Pfarrgemeinderatswahlen
                                                                          #   Pfarrjugendleitung

    #   Mitarbeitervertretungs- bzw. Betriebsratswahlen
                                                                          #   Oberministrant/in

    #   Kommunal-, Landtags-, Bundestags- oder Europawahlen
                                                                          #   Jugendratsmitglied

                                                                          #   Vorstand eines Jugendverbands

    Aktionen organisieren
    Aktionen bieten die Möglichkeit sich auf Zeit für bestimmte Themen einzusetzen. Organisatoren von Aktionen erleichtern es anderen,
    sich für wichtige Themen einzusetzen und Meinungen sichtbar werden zu lassen. Für viele Aktionen gibt es Unterstützung von Lobby-
    verbänden, wie den katholischen Jugendverbänden.

    #   Carrotmob organisieren z.B. www.carrotmob-macht-schule.de

    #   Unterschriftenaktionen organisieren z.B. mit openpetition.de

    #   Fastenaktionen organisieren z.B. www.jugendaktion.de

    #   Jugendpolitische Aktionen organisieren z.B. www.zukunftszeit.de

    #   Wahlen für Jugendliche organisieren z.B. www.u18.org

                                                                                                                                         11
Augen auf im
                                                                                                                     ak tion

               Wohnumfeld!

MACHT mit! Partizipation in der Jugendarbeit
Mitbestimmung heißt Kinder und Jugendliche an allen Dingen zu beteiligen, die ihr Leben direkt betreffen.
Um ein mündiges Mitglied der Gesellschaft zu werden, braucht es eine Pädagogik, die Minderjährigen
Zugänge zu Politik und Demokratie ermöglicht. Die Katholische Studierende Jugend hat eine Arbeitshilfe
zur Partizipation von jungen Menschen herausgegeben. Hier eine von 53 guten Ideen:

Die nähere Umgebung wird auf ihre          Diskutiert untereinander, warum euch        Variante
Kinder- und Jugendfreundlichkeit un-       die entsprechenden Orte gefallen oder       Befragt Leute auf der Straße zu euren
tersucht. Dies wird dokumentiert, die      nicht gefallen und überlegt auch, wie sie   Orten und dokumentiert ihre Aussagen.
Ergebnisse ausgewertet und an die örtli-   verbessert werden könnten. Folgende         Damit könnt ihr ein noch viel breiteres
che Entscheidungsträger und die Presse     Stichworte können euch dabei vielleicht     Meinungsbild erfassen.
weitergegeben.                             helfen:

Ablauf                                     •   nicht kinder- und jugendgerecht          Mehr Methoden zu Partizipation
                                           •   gefährlich                               in der Broschüre:
Ihr macht mit eurer Gruppe einen
                                           •   schmutzig
ausführlichen Spaziergang durch eure
                                           •   nicht überwindbar
nähere Umgebung und sagt dabei, was
                                           •   zu alt
                                                                                                                                 Quelle: © Katholische Studierende Jugend Bundesamt Foto: knipseline und holmi, beide pixelio.de
euch gefällt oder auch nicht gefällt.
                                           •   unverständlich
                                           •   nicht zeitgemäß
 Alter:        ab 8 Jahren                 •   uninteressant
                                           •   nicht barrierefrei
 Dauer:        1 bis 2 Gruppenstunden

 Komplexität : mittel                      Macht Fotos von euren Orten und
                                           haltet dabei immer die entsprechenden
 Ort:          draußen                     Daumenkarten sichtbar in die Kamera.
 Material:                                 Markiert die Orte in eurem Stadtplan,
 Foto, Karten mit „Daumen hoch/runter“,    damit ihr sie später besser wiederfinden
 Stifte, Papier, Stadtplan                 könnt.

 Zielsetzung:                              Am Ende sammelt ihr alle eure Ergeb-
 Entdecken der vorhandenen und feh-        nisse und dokumentiert sie. Diese
 lenden Angebote vor Ort und               Dokumentation könnt ihr dann an Ent-
 Finden von Ideen zur Verbesserung         scheidungsträger und Entscheidungsträ-
 der Umgebung                              gerinnen und die Presse weitergeben.         zu bestellen unter bundesamt@ksj.de

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jugendraum 1|17

                                 Mitbestimmung
                                 in der offenen Jugendarbeit wandelt sich
                                 Lange Jahre war das Jugendzentrum JUZ die erste Anlaufstelle nach der Schule.
                                 Hier traf man seine Freunde und konnte sich in Gremien an vielen Entscheidungen beteiligen.
                                 Sich treffen findet heute im Chat statt, dazu braucht man nicht in ein Jugendzentrum zu kommen.

                                 Weitere Veränderungen in der Lebenswelt Jugendlicher erschwe-
                                 ren es, dem Anspruch an Mitbestimmung in der offenen Jugendar-
                                 beit immer gerecht zu werden, zum Beispiel:

                                 • Ganztagesbetreuung: Jugendliche verbringen immer mehr Zeit
                                                                                                        pimp your hood
                                 in der Schule oder anderen Betreuungseinrichtungen. Sie haben
                                 weniger frei gestaltbare Zeitfenster zur Verfügung.

                                 • Überpädagogisierung: Durch die Pflichtzeiten in der offenen und
                                 gebundenen Ganztagesschule wächst bei jungen Menschen der
                                 Wunsch nach mehr Freiraum ohne pädagogisches Angebot.

                                 • Bildungsbenachteiligte Zielgruppen: Die Besucher der Jugend-
                                 zentren zählen häufig zu sozial- und bildungsfernen Milieus, die
                                 wenig mit gängigen Partizipationsstrukturen anfangen können.

                                 Beteiligung zu ermöglichen ist weiterhin eine Kernaufgabe offener
                                 Jugendarbeit. Jugendliche sollen über einzelne Angebote ent-
                                 scheiden, diese eigenverantwortlich realisieren und so den Alltag
                                 im „JUZ“ mitgestalten. Die pädagogischen Fachkräfte unterstüt-
                                 zen dabei Aushandlungsprozesse zwischen Gruppen unterschied­
                                 licher Schichten und Kulturkreise. Die Formate sollen Beteiligung
                                 für alle ermöglichen. Zwischen Konsens und Kompromiss können
                                 Jugendliche so demokratische Verhaltensweisen erlernen.
                                                                                                       Jugendliche im sozialen Brennpunktgebiet München-
                                 Das praktische Beispiel „PiMP your HOOD“ ergab sich aus der Tat-      Neuper­lach sehnten sich nach einem Ort „zum Chillen
                                 sache, dass sich Jugendliche immer mehr einer „Überpädagogisie-       und ohne Erwachsene“. Durch Interviews, aufsuchende
                                 rung“ entziehen. Sie wollen unter sich bleiben und weichen in den     Jugendarbeit, Ortsbegehungen zur Sondierung von Mög-
                                 öffentlichen Raum aus. Wenn sich offene Jugendarbeit für solche       lichkeiten, Sensibilisierung für das Projekt durch Aktionen
                                 Freiräume einsetzt, haben junge Menschen die Chance, soziale          am zukünftigen Standort, konnte unter Einbeziehung der
                                 und politische Kompetenzen zu erwerben und ein Demokratiever-         Jugendlichen ein Unterstand auf einem Bolzplatz als Treff-
                                 ständnis zu entwickeln. Wertvolle Erfahrungen in einer Zeit, in der   möglichkeit verwirklicht werden.
                                 einzelne Zielgruppen der offenen Jugendarbeit demokratiefeindli-
                                 chen Tendenzen aufgeschlossen gegenüber stehen.

                                 Jugendzentren sind zentrale Orte um Jugendlichen, insbesondere                          Markus Bloch
Foto: Harry Hautumm/pixelio.de

                                 sozial- und bildungsferne, positive Erfahrungen mit Partizipati-                        Dipl. Sozialpädagoge,
                                 onsprozessen zu ermöglichen. Dazu braucht es unter den sich                             Bereichsleiter Offene Jugendarbeit
                                 schnell wandelnden Bedingungen weiterhin kreative Ideen,                                und Schulsozialarbeit des
                                 attraktive Ziele, schnelle Entscheidungen und am besten schnelle                        Erzbischöflichen Jugendamts
                                 Ergebnisse, um Jugendliche zur Mitgestaltung zu gewinnen.                               München und Freising

                                                                                                                                                                     13
BDKJ im Gespräch mit Politikern und
                                                                          Politikerinnen beim Jugendpolitischen Forum im Bayerischen Landtag 2017

Unsere Zukunft beginnt                                                                  jetzt!
Für eine Generationengerechtigkeit aus der Perspektive junger Menschen gib es viele Ansätze, die die
verschiedensten Aspekte unseres Zusammenlebens betreffen. Im aktuellen Beschluss „Unsere Zukunft
beginnt jetzt“ des BDKJ Bayern zeigen wir diese Ansätze auf.

Die wesentlichste Forderung ist die Wahlalterabsenkung auf 14       von Entscheidungen im Sinne älterer Menschen könnte damit
Jahre – bei gleichzeitiger Verstärkung der politischen Bildung      entgegen gewirkt werden.
in Schulen. Junge Menschen müssen vermehrt in der Schule
lernen wie Sachverhalte kritisch zu betrachten sind, befähigt       Denn es liegt ein strukturelles Grundproblem unserer Demo-
werden sich aufgrund verschiedener Medien eine eigene Mei-          kratie vor – die Bevorzugung der Gegenwart bei gleichzeitiger
nung zu bilden und wie man diese artikuliert.                       Vernachlässigung der Zukunft. Dies ist angesichts der altern-
                                                                    den Gesellschaft besonders schwerwiegend: bereits im Jahr
Die Wahlalterabsenkung ist wahrlich keine neue Forderung und        2035 wird gemäß Berechnungen des ifo-Instituts die Hälfte
schon gar nicht revolutionär. Vielmehr ist sie längst überfällig!   der Bevölkerung in Deutschland im Rentenalter sein und rund
Vor 19 Jahren schon trat der BDKJ Bayern für die Herabsetzung       60 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen. Eine alternde
des Wahlaltes (damals noch auf 16 Jahre) für Kommunal-, Lan-        Gesellschaft läuft Gefahr, die Bedürfnisse der jungen Genera-
des-, Bundes- und Europaebene ein.                                  tionen zu vernachlässigen und trifft deswegen langfristige Ent-
                                                                    scheidungen für die nicht sie, sondern die jungen Menschen
                                                                    die Verantwortung übernehmen müssen. So muss eine heute
 Beschluss „Unsere Zukunft beginnt jetzt“                           15jährige 70 Jahre lang die Konsequenzen einer politischen
 download unter http://bit.ly/2l0B9yk                               Entscheidung tragen, an der sie gar nicht beteiligt war. Das ist
                                                                    nicht gerecht!

Es darf nicht sein, dass nur für und über junge Menschen ent-       Obwohl Partizipation und Mitbestimmung für die katholischen
schieden wird, statt mit ihnen. Durch eine Wahlalterabsenkung       Jugendverbände selbstverständlich sind, müssen wir uns immer
würden im Gesetzgebungsverfahren automatisch die nach-              wieder fragen, ob unsere Strukturen diesem Ideal standhalten.
wachsende Generation berücksichtig werden. Der Tendenz              Was wir aber aufgrund unserer täglichen Arbeit wissen: Junge
                                                                    Menschen unter 18 Jahren haben eigene Meinungen, Wünsche,
                                                                    Interessen und Ideale! Lasst sie mitreden und mitentscheiden!

                     Daniel Köberle
                                                                     Auch der DBJR bietet eine Aktion zu
                       Landesvorsitzender                            den anstehenden Wahlen an:
                             BDKJ Bayern
                                                                     Mitmachaktion "wahlVersprechen"

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jugendraum 1|17

Wahlrecht
 ab Geburt ?
     ?                                     !
Ob Brexit oder Trump – aktuelle politischen Entwicklungen     Wiederholt wird die Forderung nach einer Absenkung des
hängen maßgeblich von der älteren Bevölkerung ab. Gera-       Wahlalters damit begründet, dass damit die Politikverdros-
de im Bereich Bildung, Arbeit, Integration und Generatio-     senheit bekämpft und die junge Generation für politische
nengerechtigkeit wird die Politik von denen bestimmt, die     Teilhabe begeistert werden kann. Aber stimmt das wirklich?
die Konsequenzen nicht tragen müssen – zu Lasten der
jüngeren Generationen. In den Jugendverbänden erleben         In meiner täglichen politischen Arbeit erlebe ich, dass sich
wir jedoch tagtäglich, wie gerne und verantwortungsbe-        durchaus Jugendliche in Vereinen, Bürgerinitiativen und
wusst Kinder und Jugendliche partizipieren und ihr Umfeld     verschiedenen Jugendorganisationen einbringen und aktiv
gestalten, wenn ihnen die Möglichkeit dazu gegeben            für ihre Interessen eintreten. Sie verfassen darüber hinaus
wird. Bei unserer Forderung, dem „Wahlrecht ab Geburt“        Internet-Blogs zu verschiedenen Themen, beteiligen sich
geht es nicht darum, dass Babys auf Wahlzettel sabbern        über Facebook & Twitter an Diskussionen und vertreten ihre
sollen, sondern um die Öffnung des Wahlrechts für junge       Standpunkte auch öffentlich – wie man zuletzt bei der Frage
Menschen.                                                     um die Einführung von TTIP deutlich sehen konnte.

Sobald sich Kinder in der Lage fühlen zu wählen, lassen sie   Unsere Jugend wird wieder politischer und interessiert sich
sich in ein Wahlregister eintragen und dürfen fortan ihre     dafür, was in Deutschland und der Welt passiert. Dennoch
Stimme abgeben. Dafür braucht es natürlich mehr als den       nehmen leider zu wenige junge Menschen auch mit 18 ihr
juristischen Rahmen. Eine umfassende politische Bildung       Wahlrecht wahr, hier gibt es unbestritten Handlungsbedarf.
und Aufklärung im schulischen sowie im außerschulischen       Wer aber glaubt, mit einer Absenkung des Wahlalters mehr
Bereich sind essentiell für eine fundierte Willens- und       zu motivieren, an die Wahlurne zu gehen, dessen Hoffnung
Meinungsbildung. Mit diesen Maßnahmen sind auch pau-          und Lösungsansatz greifen meiner Meinung nach zu kurz.
schale Einwände, wie Kinder seien leichter zu manipulieren    Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die Jugend ernst zu
und wählten tendenziell extrem, nicht haltbar. Kinder und     nehmen, ihre Sprache zu sprechen, sie von der Kommunal-
Jugendliche wollen unsere und ihre Gesellschaft gestalten –   politik bis zu den parlamentarischen Ebenen einzubinden
geben wir ihnen die Möglichkeit dazu.                         und dafür zu arbeiten, dass mehr Erstwähler von ihrem
                                                              Wahlrecht Gebrauch machen.

          Isabell Prothmann                                                     Dr. Gerhard Hopp, MdL
                  Diözesanleitung der                                           Jugendpolitischer Sprecher und
             KjG München und Freising                                           stellvertretender Vorsitzender
                                                                                der "Jungen Gruppe" der
                                                                                CSU-Landtagsfraktion

                                                                                                                            15
Eine mysteriö
 E    in Kurier überbringt
      Dir einen Beutel mit
 einem mysteriösen Schrei-
 ben. Leider ist es einem
 Brand zum Opfer gefallen
 und die wichtigsten Stellen
 sind nicht mehr lesbar. Im
 Beutel befinden sich zudem
 einige Gegenstände mit
 seltsamen Zeichen. Können
 sie Dir helfen, die Lücken
 zu füllen?

                                            Suche den richtigen Weg und male ihn vollständig aus.
                                                Das bringt Dich zu dem geheimnisvollen Ort.

                                                                     ------ ------
     Um diese Inschrift ranken sich viele
                                                                     in der Wart --
     Gerüchte, unter anderem die Zahl 13.
          Kannst Du sie entziffern?
                                                                     die -- ------ v

                                                                                                    an
16
jugendraum 1|17                                                   jugendraum 1|17

öse Botschaft
      95      Th e s n
                                                    Welche Zahlen befinden sich auf

                                                                                           Fotos: fotolia: Franz, vulcanus, timboosch, Fiedels. Labyrinth: ©Conceptis Puzzles. ©Erzbischöfliches Jugendamt München und Freising
                                                     den Unterseiten der Würfel?

         Dinge verändern sich, wenn
         man die Position wechselt.

                                      rätsel
                                      Gewinnspiel: Rätseln, Lückentext ausfüllen
                                      und Lösungssatz bis 30.9.2017 senden an:

- befindet sich                       info@jugendraum-magazin.de

                                      Unter allen richtigen Einsendungen

 --- nachdem er                       verlosen wir 10 x das Buch
                                      „Der geheimnisvolle Raum:
                                      7 Live Escape Games zur Bibel“ und

 verfasst hat.                        10 x süße Überraschungspakete des
                                      BDKJ München und Freising.

nno domini            ----
                                                                                      17
Wählen heißt
                                                                                                         Zukunft formen: Im
                                                                                                Vorfeld von Wahlen wollen
                                                                                       auch Jugendverbände aufklären und
                                                                               sich für eine tolerante Gesellschaft einsetzen:
                                                                         Hier zwei Beispiele, wie Jugendliche und Jugend-
                                                                    verbände Aktionsstunden für „Zukunftszeit“ sammeln.

       Rede &
        Antwort
Dr. Christian Magerl, MdL (Bündnis 90/die Grünen) im Gespräch mit Jugendli-
chen der Kolping Bildungsagentur Freising.
                                                                                               Film ab!
                                                                              Das Projektteam: Schüler des Theodolinden-Gymnasium München, Vertreter
                                                                              des Jugendhauses Schwabing, Mitglieder der Verbände: BDKJ in der Region
                                                                              München e.V., CAJ-Diözesanverband München und Freising e.V., KjG München
                                                                              und Freising und KLJB München und Freising.
Im März 2017 fand unter dem Motto „Eine/r von uns – Gemein-
                                                                              „Mut zum Kreuz – Ergreif Partei“ ist ein Filmprojekt zur Bundes-
sam für ein buntes Land“ die Josefstag-Aktion der Kolpingjugend
                                                                              tagswahl 2017, das Parteiprogramme in ihrer „pursten Form“ er-
München und Freising statt. In der Kolping Bildungsagentur
                                                                              lebbar macht. Es wird der fiktiven Frage nachgegangen: Wie sieht
Freising durften rund 40 Jugendliche, – viele davon mit Migrati-
                                                                              das Leben eines jungen Menschen aus, das von den Programmen
onshintergrund oder selbst junge Geflüchtete – die dort gerade
                                                                              von SPD/CDU-CSU/Grünen/Linke/FDP/AfD bestimmt wird?
Maßnahmen der Berufsvorbereitung absolvieren, ihre Fragen an
die Landtagsabgeordneten Dr. Christian Magerl (Bündnis 90/
                                                                              Das Projektkonzept basiert auf dem Tagesablauf des Jugendli-
die Grünen) und Joachim Unterländer (CSU) sowie die stellvertre-
                                                                              chen Max Mustermann. Dieser durchlebt sechsmal denselben Tag
tende Landrätin Birgit Mooser-Niefanger (Freisinger Mitte) und
                                                                              in sechs verschiedenen Partei-Welten. Der Tag des Hauptdarstel-
dem Bundestagskandidaten Andreas Mehltretter (SPD) richten.
                                                                              lers wird anhand verschiedener Szenen dargestellt: Aufstehen,
                                                                              Frühstück, Schulweg, Schule, Supermarkt, Party.
In rotierenden Kleingruppen nutzten sie die Gelegenheit über
Themen zu diskutieren, die sie beschäftigen. Dazu bekamen die
                                                                              Die Filme sollen jungen Menschen zeigen, wie ihr Leben aussehen
Jugendlichen einen Bogen mit verschiedensten Begriffen, die sie
                                                                              würde, wenn ein real-umgesetztes Parteiprogramm ihren Alltag
in ihre Fragen einbauten. Die Politiker und die Politikerin hatten
                                                                              beeinflussen würde. Das Projekt soll einen Prozess des Nachden-
die Aufgabe die Jugendlichen zu Berufswunsch, Herkunft oder
                                                                              kens und der Meinungsbildung in Gang setzen, damit sich junge
Hobbys zu interviewen. So entstanden sehr interessante und
                                                                              Menschen mit deutscher Politik (u.a. Parteien) auseinandersetzen.
bereichernde Gespräche. Am Ende nahmen die Politiker und die
Politikerin viele gute Anregungen mit.                                                                        Infos unter: www.mut-zum-kreuz.de

               Matthias Schneider                                                                    Philipp Tröbinger
                      Jugendbildungsreferent                                                         Öffentlichkeitsreferent
                              Kolpingjugend                                                          BDKJ in der Region
                        München und Freising                                                         München e.V.

18
jugendraum 1|17

Echt Bock
       auf Wahl!
BDKJ Frühjahrs-Diözesanversammlung in Gauting
„So was von diszipliniert und konzentriert – das gab’s selten“, staunten BDKJ-Delegierte beim
Wahl-Marathon der Frühjahrs-Diözesanversammlung am 4. März 2017 in Gauting. 75 Teilnehmende
wählten nicht nur, sondern tauschten sich aus, erhielten Informationen zu Veranstaltungen 2017 und
beschlossen die Umsetzung der Vorschläge des Diözesanen Ausschusses.

                                                                                           eintägig im Freisinger Dom und in Zelten
                                                                                           auf dem Festplatz Freising unter dem Mot-
                                                                                           to „Zukunftsmensch“ durchgeführt.

                                                                                           Wie gewohnt, diskutierten die Delegierten
                                                                                           akribisch den Wortlaut des vorliegenden
                                                                                           Antrags zur Umsetzung der Broschüre:
                                                                                           Versammlungen verständlich und barriere-
                                                                                           arm, die der Diözesane Ausschuss vorleg-
                                                                                           te. Diese enthält Handlungsempfehlungen
                                                                                           für den Umgang mit Konferenzneulingen
                                                                                           und Menschen mit Behinderungen. Be-
                                                                                           schlossen wurde, dass die Empfehlungen
Der Platz im Saal des Instituts für Jugend-   Wahlgänge betrafen u.a. die Nachwahl         der Broschüre weitestgehend umgesetzt
arbeit reichte gerade so für die Frühjahrs-   von Barbara Purschke und Magdalena           werden und es zukünftig bei der Anmel-
Diözesanversammlung, denn wirklich viele      Poruba in den Diözesanausschusses (DA)       dung zu BDKJ Diözesanversammlungen
Delegierte aus Mitglieds- und Kreisverbän-    sowie vier Delegierte für den Diözesanrat.   und Konferenzen die Möglichkeit geben
den waren diesmal dabei. Der Wahl-Mara-                                                    wird, individuelle Bedürfnisse anzugeben.
thon dauerte bis in den Abend.                Neben Verbandsregularien standen
                                              eine Vorschau auf den Start der aktiven      Die BDKJ Herbst-Diözesanversammlung
Das Ergebnis: Bis Ende Mai besteht der        Phase bei der Aktion Zukunftszeit sowie      2017 findet am 14. und 15. Oktober 2017 im
BDKJ-Diözesanvorstand aus dem neu ge-         Informationen zum Jugendprogramm             Jugendhaus Josefstal am Schliersee statt.
wählten Sebastian Appolt, Dr. Stephanie       Maria #volldiegnade, das zum Jubiläum
von Luttitz, der wiedergewählten Monika       100 Jahre Maria Patrona Bavariae am 12.
Godfroy und Diözesanjugendpfarrer Daniel      und 13.Mai 2017 mit Beteiligung des BDKJ                         Claudia Hoffmann
Lerch. Im Juni wird der bisherige Landju-     stattfindet, auf der Agenda. Zudem gab
gendpfarrer der Erzdiözese München und        es Aktuelles über die derzeit anlaufenden                        Referentin für
Freising Richard Greul seine Aufgaben als     Vorbereitungen für die neu konzipierte                           Öffentlichkeitsarbeit
Präses des BDKJ-Diözesanverbands Mün-         Jugendkorbinianswallfahrt. Jugendkorbi-                          BDKJ München und
                                                                                                               Freising
chen und Freising übernehmen. Weitere         nian 2017 wird am 18. November erstmals

                                                                                                                                  19
personalien
                                            Ne Kölsche Jung im Süden
                                            Wie vielfältig Sebastian Appolt in seinem Leben unterwegs war und ist, zeigte er bei
                                            seiner Vorstellung als Kandidat für das Amt des BDKJ-Diözesanvorsitzenden anschau-
                                            lich auf. Von den Messdienern im heimatlichen Bechen im Bergischen Land über KLJB-
                                            Ortsgruppen und den BDKJ Diözesanverband Köln reichen seine verbandlichen Wur-
                                            zeln. Beruflich war der Diplom-Theologe bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
                                            LMU München und promoviert derzeit.

                                            Für seine Zeit als BDKJ-Diözesanvorsitzender hat sich Sebastian Appolt, der im April
                                            im KorbiniansHaus startete, insbesondere die Themen Nachhaltigkeit, Integration und
                                            Generationengerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben. Er freue sich schon darauf kon-

                                                                                                                                         Porträtfotos: Katharina Zöpfl
                                            krete Themen anzugehen und zu zeigen, was „katholisch, politisch, aktiv“ heißt, sagte
                                            er bei seiner Wahl in Gauting.

                                            Dass er kein Kind von Traurigkeit ist, davor bewahrt ihn schon seine rheinländische Her-
                                            kunft – ne Kölsche Jung eben. Lieber Sebastian, herzlich Willkommen und einen guten Start!

Unsere Moni!
Souveräne Vorstellung, kurze Personaldebatte, nahezu einstimmige Wiederwahl bei
der BDKJ Frühjahrs-Diözesanversammlung – Monika Godfroy bleibt bis 2020 BDKJ-
Diözesanvorsitzende! Was wir an „unserer Moni“ haben und wie sehr ihre freundliche,
bestimmte, kontinuierlich zielstrebige Art geschätzt wird, zeigte sich auch im don-
nernden Applaus als ihr ein farbenfroher Blumenstrauß überreicht wurde. Mit Blick
auf inhaltlich karge Zeiten, freut sich Monika Godfroy jetzt darauf ihre thematischen
Schwerpunkte wie Bildungspolitik, Arbeitswelt und Kritischen Konsum in den Blick zu
nehmen.

                                            Richard Greul neuer Präses

                                            Nachdem Richard Greul sich mit unterschiedlichen „Hüten“ facettenreich vorgestellt
                                            hatte, passte sein neuer „Hut“ als Präses des BDKJ Diözesanverbands München und
                                            Freising dann wirklich perfekt. Denn er wurde mit überwältigender Stimmenmehrheit
                                            bei der Frühjahrs-Diözesanversammlung gewählt. Im Juni 2017 wird der bisherige Land-
                                            jugendpfarrer der Erzdiözese München und Freising seine neue Aufgabe antreten.
                                                                                               Mehr zu Richard Greul auf Seite 30

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jugendraum 1|17

                                             Zu Vorständen des BDKJ-Kreisverbands
                                             Freising wurden am 7. März 2017 Jonas
                                             Riedel neu und Magdalena Poruba wie-
                                             der gewählt.

                                             Die Leitung des BDKJ-Kreisverbands
                                             Traunstein liegt erneut bei Alexander
                                             Klug und neu bei Franzi Thums.

                                                                                         Aus dem Ministrantenverband ROM
                                                                                         kommt Patrick Pfliegl. Er ist bereits seit
                                                                                         November 2016 Mitglied des BDKJ-Kreis-
                                                                                         verbands Rosenheim Stadt und Land.
                                                                                         Somit gehören dem Vorstand an: v.l.n.r.:
                                                                                         Stefan Reis (geistlicher Leiter), Gisela Hin-
                                                                                         terstocker, Manuela Fritz, Anja Gschirr,
                                                                                         Markus Erlich, Patrick Pfliegl.

      b e s on de re ve rdie n s te
Für ihr großes Engagement in der verbandlichen Jugendarbeit wurden Ehrenamtliche mit dem Ehrenkreuz in Silber des BDKJ
Diözesanverbands München und Freising geehrt. In den Jahren 2016 und 2017 bekamen das Ehrenkreuz in Silber:

Martin Aicher, für sein herausragendes Engagement als Diözesanvorsitzender der KLJB
München und Freising, Mitglied im Jugendwerk St. Korbinian e.V. und Mitglied des AK
Jugendkorbinian.

                                             Petra Hitzenbichler, für ihr herausragen-
                                             des Engagement als Diözesanvorsitzende
                                             der PSG München und Freising.

Joachim Baumann, durch sein herausragendes Engagement als stellvertretender
Jugendamtsleiter in den Jahren 2004 bis 2016, in denen er die katholische Jugendver-
bandsarbeit wesentlich mitgestaltete.

                                                                                                                                   21
Kritzelblockseite und Foto: BDKJ Speyer
Sagen, was Sache ist!
Wer nicht deutlich sagt, um was es ihm geht – wird nicht gehört. Wer nicht aufsteht gegen
Missstände – wird nicht gesehen. Deshalb hier gleich einmal eintragen wofür ihr auf die
Straße gehen würdet.

                                                                                                                               Der Jugendpol
                                                                                                                                                      itische Kri
                                                                                                                                  Kritzeln. Zeichn
                                                                                                                                                  en. Denken.                tzelblock
                                                                                                                                                                Bilden. Politi
                                                                                                                                                                              k machen!

Der jugendpolitische Kritzelblock ist eine Initiative des BDKJ Speyer und soll zur Auseinandersetzung mit politischen Themen
anregen. Kostenlose Bestellung unter: info@bdkj-speyer.de; Download unter www.bdkj-speyer.de

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                                                                                                                                     ... und jetzt
                                                                                                                                                     auch noch
                                                                                                                                                                 ein Block
                                                                                                                                                                             vom
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                                                                                                                                    Foto: Erzbischöfliches Jugendamt Bamberg
        mehr als gedacht...!
Mehr als 101.600 teilnehmende Kinder und Jugendliche in der Erzdiözese
Im Rahmen der amtlichen Statistik zur Kinder- und Jugendarbeit wurden vergangenes Jahr alle Angebote kirchlicher
Jugendarbeit in Bayern für das Jahr 2015 erhoben. Jetzt liegen die Zahlen für die Erzdiözese München und Freising vor.
Mehr als 2.550 Veranstaltungen, Gruppenstunden und offene Treffen wurden in unserer Diözese durchgeführt.

In der Erzdiözese München und Freising meldeten 65 Prozent der befragten Pfarreien, Jugendverbänden, geistlichen Gemeinschaf-
ten und Fachstellen des Erzbischöflichen Jugendamtes 2.550 Angebote kirchlicher Jugendarbeit. Die Rücklaufquote lässt anneh-
men, dass nicht alle Veranstaltungen erfasst wurden und insgesamt mehr Aktivitäten durchgeführt wurden. Um die kirchliche
Jugendarbeit auch in Zukunft attraktiv und zeitgemäß gestalten zu können, formulierte der BDKJ München und Freising Forderun-
gen an Verantwortliche in Staat und Kirche.

  Wenig öffentliche Förderung                                      Die tragende Säule
  Der Großteil, 73 Prozent der gemeldeten katholischen             Bei den unterschiedlichen Angeboten der kirchlichen
  Jugend­arbeitsangebote in der Erzdiözese, fand ohne              Jugendarbeit engagierten sich 15.044 Ehrenamtliche. Für
  staatliche Förderung statt. Überwiegend wurden Veranstal-        die Gruppenangebote ist das ehrenamtliche Engagement
  tungen, wie Freizeiten, Projekte und Bildungsmaßnahmen,          von besonderer Bedeutung: Die Hälfte aller Gruppentreffen
  gefördert. Der Dschungel an Förderrichtlinien stellt eine er-    wurde nur von Ehrenamtlichen durchgeführt. Ministranten-
  hebliche Hürde für die Beantragung öffentlicher Mittel dar.      gruppenleiter und -gruppenleiterinnen sind dabei häufig
  Zudem ist ein großer Teil kirchlicher Jugendarbeit, insbeson-    unter 18 Jahren.
  dere religiöse Angebote, nicht förderfähig.

  Kirchliche Jugendarbeit braucht einfachere Förderrichtlini-      Die übertragene Verantwortung an minderjährige Grup-
  en, einheitliche Kriterien auf allen Jugendringebenen und ein    penleiter und -gruppenleiterinnen muss zum Schutz der
  breiteres Spektrum an förderfähigen (z.B. auch religiösen)       Jugendlichen altersgerecht bleiben und von Erwachsenen,
  Maßnahmen.                                                       insbesondere Hauptamtlichen aktiv begleitet werden.

                                                                                     Andrea Glodek
Weitere Informationen zur Leistungsstatistik kirchlicher Jugend­                     Bildungswissenschaftlerin und
arbeit in Bayern finden sich unter www.landesstelle-bayern.de                        Grundsatzreferentin im
                                                                                     Erzbischöflichen Jugendamt
und zu den Zahlen der Erzdiözese München und Freising unter
                                                                                     München und Freising
www.bdkj.org

                                                                                                                               23
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                                      wegweiser

Foto: Martin Büdenbender_pixelio.de
jugendraum 1|17

                                                                                                                                                                                                         „Freie Wahlen“

                                                                                                                                                                                                         Dieser hier ist für alle, die im Sportunterricht auch immer als letzte gewählt
                                                                                                                                                                                                         wurden! In meiner Klasse wurde ständig Fußball gespielt, selbst in der Fünfmi-
                                                                                                                                                                                                         nutenpause rannten sie runter auf den Schulhof, schnell ein paar Tore schie-
                                                                                                                                                                                                         ßen und wieder zurück in die Klasse, und im Schulsport das große „Yeah!“,
                                                                                                                                                                                                         wenn mal wieder Fußball dran war.
Quelle: Ursprünglich erschienen als Radiobeitrag unter dem Titel „Gladiatoren in der Sportstunde“, unter http://archiv.katholisches-rundfunkreferat-nrw.de/index.php?id=inhalt_11057

                                                                                                                                                                                                         Und natürlich Mannschaftswahlen. Reicht ja nicht, im Spiel gedemütigt zu
                                                                                                                                                                                                         werden. Vorher müssen wir noch die Fußball-Looser, die Unbeliebten und die
                                                                                                                                                                                                         Mädchen gerecht aufteilen, damit keine Mannschaft zu sehr benachteiligt ist.
                                                                                                                                                                                                         Eine ätzende Erinnerung.

                                                                                                                                                                                                         Also ich hätte einen Vorschlag: eine Mannschaftswahl sollte erst gültig wer-
                                                                                                                                                                                                         den, wenn die Gewählten sie annehmen – wie in der Politik. Oder besser noch:
                                                                                                                                                                                                         Man kann nur diejenigen wählen, die auch kandidieren.

                                                                                                                                                                                                         Und wer will, kann eine eigene Mannschaft gründen und die Gegner in dem
                                                                                                                                                                                                         Bereich übertrumpfen, wo sie nicht so gut sind. Statt auf’s Fußballfeld ge-
                                                                                                                                                                                                         zwungen zu werden wie ein Gladiator („Kämpfe oder stirb!“), könnte man den
                                                                                                                                                                                                         Gegner einfach in einem anderen Feld besiegen, z.B. in Diskussionen über den
                                                                                                                                                                                                         Sinn des Lebens, am Klavier, mit Tanzgymnastik, im Pizzabacken oder beim
                                                                                                                                                                                                         Witzeerzählen – freie Wahlen eben.

                                                                                                                                                                                                                                                                       Florian Sobetzko
                                                                                                                                                                                                                                                                       Autor und Sprecher bei Kirche in 1live im WDR,
                                                                                                                                                                                                                                                                       Pastoralreferent im Bistum Aachen,
                                                                                                                                                                                                                                                                       Forschungsmitarbeiter am Zentrum für
                                                                                                                                                                                                                                                                       angewandte Pastoralforschung Bochum
                                                                                                                                                                                                                                                                       Weitere Texte vorbestellbar im Herder Verlag:
                                                                                                                                                                                                                                                                       „Stille Wörtchen: Von Null auf Gott in 90 Sekunden“.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 25
Zukunftsmensch – Gott steht an unserer Seite!
Bald ist es so weit! Jugendkorbinian öffnet zum ersten Mal auf dem Festplatz in Freising die Zelte. Alle jungen Menschen
der Erzdiözese sind eingeladen mitzubeten und mitzufeiern. Zuerst Wallfahrten nach Freising, dann der festliche
Gottesdienst im Dom und im Anschluss ein vielfältiges Programm auf dem Festplatz. Auf in die Zukunft!

Zukunftsmensch: Jetzt ist die Zeit sich für eine wertvolle Zukunft einzusetzen. Die Digita-
lisierung unserer Lebenswelt, das Erstarken der politischen Ränder, ein fortwähren-
der Flüchtlingsstrom und die damit verbundene Angst vor Überfremdung - wir
leben in Zeiten eines massiven gesellschaftlichen Wandels. Die Sorgen
und Ängste scheinen zu wachsen. Ohne Glauben wird das Leben müh-
                                                                                Motto-Area                           Spiri-Area
sam. Mit Gott an unserer Seite blicken wir positiv in die Zukunft!                                                Inspiration & Glaube
                                                                               Erleben & Vertiefen
Die Vorbereitungen für einen abwechslungsreichen Sams-
tag im Dom und auf der Festwiese in Freising laufen auf
Hochtouren. Das Fest wird mit einem echten „Korbi-
Gottesdienst“, geplant von der CAJ, eröffnet. Die KjG
                                                              Aktiv-Area
stellt bereits spannende und kreative Programm-
punkte in den verschiedenen Zelten zusammen.            Mitmachen & Gestalten                                                Kino-Area
                                                                                                                            Lachen & Weinen
Es wird wieder kulturelle Angebote, abenteu-
erliche Erlebnisse, Aktionen zum Mitmachen
und ganz viel Musik geben. In der Motto-Area
wird die KLJB die Teilnehmenden am Thema
„Zukunftsmenschen“ mitdenken und mitentwi-
ckeln lassen.                                               Kult-Area                         Event-Area
                                                        Band & Schauspiel                       Band & Party
An den Food Trucks finden die Hungrigen eine
große Auswahl an leckeren Speisen und Geträn-                                                                              Info-Area
ken. Nach dem Nachtimpuls gelangt man im MVV-                                                                        Schauen & Informieren
Gebiet mit außerfahrplanmäßigen S-Bahnen nach
Hause. Für weit Gereiste gibt es die Möglichkeit sich für            Abenteuer-Area
eine Übernachtung in Turnhallen anzumelden.                            Mut & Nervenkitzel
                                                                                                    Genuss-Area
Jugendkorbinian 2017 ist die Zeit um Glauben zu (er)leben und sich                                    Essen & Treffen
mit Gott an unserer Seite für eine wertvolle Zukunft einzusetzen.
                                                                         Samstag 18. November 2017
         Barbara Anzengruber
                                                                         tagsüber    Wallfahrten nach Freising
         Referentin für Großveranstaltungen                              17.00 Uhr   Gottesdienst mit Kardinal Marx im Dom in Freising
                Erzbischöfliches Jugendamt
                                                                         19.00 Uhr   Beginn Programm Festivalgelände siehe Schaubild
                       München und Freising
                                                                         23.30 Uhr   Nachtimpuls
                                                                         24.00 Uhr   Ende

                                                                                                      www.jugendkorbinian.de
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jugendraum 1|17

                                 a k t i o n : g e s t a l te t z u k u n f t s g e r ä te

                               Erfinde den
Foto: leungchopan/fotolia.de

                               Zukunftsmenschen
                               Mehr Vernetzung, einfachere Aktivitätenaufzeichnung, vernetzte Kommunikation! Mit tragbaren Geräten,
                               sogenannten „Wearables", wollen Menschen einen Mehrwert für ein erfülltes Leben. Was brauchen wir für ein
                               gelungenes Leben? Die Aktion macht genau das kreativ zum Thema.

                               Mehrwert tragen                                                       Gruppenauftrag: Welche „Zukunft-Wearables“ haltet ihr für
                               Die Gruppe sammelt auf einem Plakat bereits bekannte „Wearab-         nötig? Fertigt eine kurze Beschreibung des Apparats und seiner
                               les“, wie Smart-Watch, Fitnesstracker, Virtual-Reality-Brille, Kör-   Funktionsweise an. Erfindet einen Namen dafür. z.B.:
                               perkamera, Smarte Sportkleidung, GoogleGlass-Datenbrille, etc.
                                                                                                     #Gefühls-Projektor
                                                                                                     Heute einfach keine Lust auf Reden? Einfach den Gefühlsregler
                               Impuls                                                                hinter dem Ohr umstellen und schon sieht jeder über deinem
                               Zusammen sehen sich die Teilnehmer den Youtube-Clip „KIKA Erde
                                                                                                     Kopf die rot-schimmernde Gedankenblase „angenervt“.
                               an Zukunft – Musik in der Zukunft“ oder „KIKA Erde an Zukunft -
                               Kommunikation in der Zukunft“ an.                                     #Fake-News-Warner
                                                                                                     Die Erweiterung für deinen Netzhaut-Infoscreen legt einen pul-
                               Nachdenken                                                            sierenden roten Rahmen um erkannte Fake-News, die in dein
                               Die Gruppe hört was Jesus den Menschen für die Zukunft mit            Sichtfeld kommen. Der Warner hält auch weiterführende Infos
                               auf den Weg gegeben hat. Dazu wird folgende Bibelstelle vor-          und Quellen bereit.
                               gelesen: „[...] Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben           #Silent-Switch
                               und es in Fülle haben.“ Joh 10, 10                                    Der streichelzarte Schalter auf deinem Unterarm macht die
                                                                                                     spontane Auszeit im vernetzten Leben möglich. Leg den Schal-
                               Mitdenken                                                             ter um und alle in deiner Nähe wissen sofort, dass du „Wellness
                               In einer Gesprächsrunde diskutiert die Gruppe ihre Wünsche            für deine Seele“ machst. Der Rest der Welt hat gerade Pause!
                               und Vorstellungen von einer gelungenen Zukunft:
                                • Wie sieht dieses „Leben in Fülle“ heute für dich aus?
                                • Was brauchen wir, um in der Zukunft erfüllt leben zu können?       Dauer:      60 – 90 Minuten
                                • Welchen Mehrwert könnten „Wearables“ haben?                        Teilnehmer: ab 6 Personen
                                                                                                     Alter:      ab 12 Jahren
                               Erfinder sein                                                         Material:   Plakat, Stifte, Kleber, verschieden große Kartons
                               In Kleingruppen überlegen die Teilnehmenden, welches kleine
                                                                                                                 oder Schachteln, Einweg-Overalls, Beamer, Laptop
                               Gerät dringend erfunden werden sollte und welchen Mehrwert,
                               dieses dann bieten würde (siehe Gruppenauftrag im Kasten).
                                                                                                                           Markus Lentner
                               Ingenieur sein
                               Aus Kartons, Schachteln oder anderen Bastelmaterialien                                      Gemeindereferent
                               können jetzt die „Zukunft-Wearables“ gestaltet werden. Eine                                 Referent für Ministrantenarbeit
                                                                                                                           und religiöse Bildung im
                               Person aus der Kleingruppe zieht einen Einweg-Overall an und
                                                                                                                           Erzbischöflichen Jugendamt
                               wird zum „Zukunfts-Mensch“. Mit seinen Besonderheiten wird
                                                                                                                           München und Freising
                               er fotografiert und die Fotos in einer Ausstellung präsentiert.

                                                                                                                                                                      27
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