Kampagnen und Projekte 2019
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Lernen Sie Greenpeace persönlich kennen Philanthropen und Stiftungen stehen heute einer Fülle von –– den Besuch eines Greenpeace-Büros, die Besichti Projekten und Anfragen gegenüber. Es wird für sie immer gung eines Greenpeace-Schiffes oder eines Projektes schwieriger, die geeignete Projektwahl zu treffen und ihre Spenden richtig anzulegen. Erwartungen an Organisationen –– ein Treffen mit der Fachperson einer aktuellen sind zu Recht immer höher. Kampagne Greenpeace hat deshalb den Anspruch, transparent zu sein –– ein Treffen mit der Geschäftsleiterin (national oder und über ihre Projekte und Kampagnen offen zu sprechen. international) Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Greenpeace zu verste –– die Vernetzung mit anderen Spenderinnen und Spen hen und zu erleben, damit interessierte, aber auch kritische dern der Kampagne Spenderinnen und Spender sich vergewissern können, dass sich eine Spende an Greenpeace und für ein bestimmtes Die Spenderinnen und Spender erhalten ausserdem: Projekt lohnt. –– einen Rapport der Aktivitäten über den Stand des Pro So ermöglichen wir Spenderinnen und Spendern, die uns jektes und die Wirkung ihrer Spende und den Jahres massgeblich unterstützen, die Menschen hinter Green bericht Greenpeace Schweiz und/oder International peace persönlich kennenzulernen. Nach Absprache mit uns organisieren wir gerne: –– den Revisionsbericht (auf Wunsch) Unterstützen Sie ein Projekt Ihrer Wahl In der Regel sucht Greenpeace nicht aktiv zweckgebunde Projektbezogene Spenden werden ausschliesslich für die ne Spenden. Freie Spenden stärken unsere Unabhängigkeit gewünschte Kampagne eingesetzt, jedoch unter Berück und ermöglichen es uns, unsere Mittel jederzeit und überall sichtigung eines Mindestbeitrages: der Dringlichkeit entsprechend einsetzen zu können. –– CHF 10‘000 für eine Schweizer Kampagne Trotzdem bilden auch spezifische Spenden für Kampagnen –– EUR 30‘000 für eine internationale Kampagne (Gel einen wichtigen Teil unseres finanziellen Rückgrates und ma der werden in das entsprechende Land weitergeleitet) chen Erfolge möglich. Für Personen und Stiftungen, die das –– Greenpeace Schweiz arbeitet auch bei ausgewählten Interesse haben, grössere Beträge in eine unserer Kampag internationalen Kampagnen mit. In diesem Fall ist es ab nen zu investieren, machen wir deshalb gerne eine Ausnah CHF 10‘000 möglich, die Schweizer Aktivitäten inner me. Für diese Fälle haben wir Projekt- und Kampagnenbe halb des internationalen Projektes zu finanzieren. schriebe erarbeitet und einen Mitarbeiterstab zur Betreuung aufgebaut, da der Aufwand für massgeschneiderte Gesuche Hinweis: Im Gespräch mit Ihnen und bei Dringlichkeit einer und projektbezogene Spenden bedeutend höher ist. Finanzierung können Ausnahmen gewährt werden. Unsere Spendenrichtlinien Aus Gründen der Unabhängigkeit nimmt Greenpeace ausserdem alle einmaligen Spenden über CHF 10‘000 und Schweiz keine Spenden von Kapitalgesellschaften, Partei mehr und behält sich das Recht vor, jede Spende, ungeach en, der öffentlichen Hand und internationalen Organisati tet ihrer Grösse, zurückzuweisen, wenn deren Annahme die onen entgegen. Greenpeace akzeptiert ausserdem keine Grundsätze und Prinzipien der Organisation kompromittie Spenden, welche die Ziele oder die Integrität der Organi ren würde. sation kompromittieren könnten. Die Organisation überprüft «We stand for a world where people co-exist peacefully with one another and with nature. We stand for a world where the limits of our resources are respected, celebrated and shared. But to get there we must choose cooperation over conflict. We must choose equity and sustainability over greed, human dignity and courage over exploitation.» Jennifer Morgan und Bunny McDiarmid Geschäftsleiterinnen von Greenpeace International Titel: Greenpeace erkundet mit dem Flaggschiff Rainbow Warrior und einem neuen ferngesteuerten Unterwasser fahrzeug unerforschte Meereswelten in der Grossen Australischen Bucht. © Richard Robinson / Greenpeace 2
Ihre Ansprechpersonen Wenn Sie Fragen haben oder Informationen wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Muriel Bonnardin Wethmar Leitung Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften Tel: 044 447 41 64 E-Mail: muriel.bonnardin@greenpeace.org Sie ist bereits ihr halbes Leben für Greenpeace Schweiz (und teilweise für Greenpeace International) tätig, wo sie die Programme Projektspenden, Stiftungen und Erbschaften aufgebaut hat. Heute betreut sie diesen Bereich mit einem Team. Dank ihrer langjährigen Mitarbeit bei Greenpeace Schweiz verfügt sie über ein breites Wissen der Organisation. Sie hat wiederholt Arbeitseinsätze an Bord der Rainbow Warrior geleistet und gehörte auch zur Crew des Greenpeace-Schiffes MV Amazon bei der ersten grossen Amazo nas-Expedition. 2008 erschien ihr Buch Geld & Herzblut – 16 Menschen und ihr Testa- ment für den guten Zweck (Kontrast Verlag). Sibylle Jenni Verantwortliche Philanthropie & Stiftungen Tel: 078 829 99 44 E-Mail: sibylle.jenni@greenpeace.org Ihre Leidenschaft ist es, die richtigen Leute zusammenzubringen. Bei Greenpeace hat sie nach Jahren in der Privatwirtschaft die Gelegenheit gepackt, diese Leidenschaft mit ih rer inneren Überzeugung zu verknüpfen: dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit schlicht lebenswichtig sind und man dafür seine Forderungen pointiert in die Öffentlichkeit tragen soll. Eine leidenschaftliche Kontaktpflegerin und Organisatorin ist Sibylle auch in ihrer Frei zeit. Mit ihrem fundierten Marketing-Know-How hilft ihr das auch bei ihrem Hobby, das sie zum Nebenberuf gemacht hat: Die Produktion von Bio-Knuspermüesli, geröstet mit der Restwärme des Ofens einer Bio-Bäckerei. Wenn sie neben alldem die Zeit dafür findet, betätigt sie sich künstlerisch mit dem Pinsel, der Fotokamera oder in den Ballettschuhen. Anouk van Asperen Verantwortliche Philanthropie, Stiftungen & Erbschaften in der Romandie Tel: 022 907 72 75 / 079 681 76 73 E-Mail : anouk.vanasperen@greenpeace.org Sie ist an der Mittelmeerküste aufgewachsen und wurde früh von verschiedenen Umwelt problemen in ihrer Region geprägt. So liegt es für sie auf der Hand Sensibilisierungsprojek te für Umweltthemen aufzugleisen. Unter anderem übernahm sie mit Herzblut die Projekt leitung der Greenpeace-Wanderausstellung «AlimenTerre» zum Thema Pestizide und die «Post Plastic Lux»-Ausstellung über Plastikverschmutzung. Gleichzeitig unterrichtet sie in einem Integrationsverein für Migranten. Anouk widmet ihre Freizeit Foto-Projekten, Garten arbeit und ihren drei Kindern. Mutig, an der Front, Whistleblower, hartnäckig und gewaltlos – Greenpeace ist die Organisation, die am besten zu Anouks Grundwerten passt. 3
Klimaschutz und Energiewende Beim Klima befinden wir uns in einem kritischen Zeitfenster: Die Klimaforschung geht davon aus, dass wir noch vor 2020 die Trendwende schaffen müssen, um schlimmere und teurere Katastrophen zu vermeiden. Spätestens nach dem Pariser Klima-Abkommen ist klar, dass alle Länder weltweit so schnell wie möglich aus der Nutzung fossiler Energien (Öl, Gas und Kohle), der andauernden Abholzung und der enorm klimaschädlichen industriellen Produktion von Fleisch und Milch aus steigen müssen. Greenpeace setzt sich dafür ein, dass die wichtigsten Akteure aus dem Finanzsektor, der Landwirtschaft und der Politik umdenken und ihre Energien auf eine 100 % erneuerbare Zukunft fokussieren. Zudem unterstützt Greenpeace die wachsende Klimabewegung aus der Zivilbevölkerung, um dieses Umdenken zu stärken. Saubere Finanzierung erwünscht: Greenpeace-Freiwillige fordern mit einer schweizweiten Putzaktion von Credit-Suisse- und UBS-Filialen, dass die beiden Grossbanken ihre Investitionsrichtlinien auf Klimakurs bringen. © Greenpeace / Thomas Delley Ziele 2019 Klima-Politik und Klima-Bewegung: Dieses Jahr be Fleisch und Milch: Wir sensibilisieren die Öffentlichkeit für ginnt die Unterschriftensammlung für die von Greenpeace die enormen Klimaschäden des heute üblichen Verzehrs mit aufgebaute Gletscherinitiative. Die Volksinitiative vereint von tierischen Produkten und die Vorteile einer hauptsäch Menschen mit unterschiedlichen politischen Hintergründen lich pflanzenbasierten Ernährung für Umwelt, Gesundheit hinter dem Ziel, dass die Schweiz endlich eine mit dem Pa und Tiere. Grosse Städte bringen wir dazu, ihr Angebot riser Klima-Abkommen kompatible Politik für den komplet in Kantinen zu verbessern. Politisch streben wir an, den ten Ausstieg aus den Emissionen von Öl, Gas und Kohle Massnahmenplan für die nächsten vier Jahre Schweizer bekommt. Die Jugendbewegung für den Klimaschutz (Kli Landwirtschaftspolitik (AP22+) deutlich klima- und umwelt mastreiks) unterstützen wir mit der Weitergabe von Wissen, freundlicher zu machen. Als Grundlage haben wir in der um Erfahrungen und Material, mit der Weiterverbreitung ihrer fassenden Studie «Landwirtschaft mit Zukunft» aufgezeigt, Mobilisierungsmassnahmen sowie mit einem Sommer-Trai wie eine solches Agrarsystem in der Schweiz konkret aus ning zu Kampagnenführung und Klimawissen für über 100 sehen kann. Jugendliche. Klima-Gerechtigkeit: Mit dem Aufbau und der kon Klima-Finanzierung: Der Finanzplatz Schweiz verursacht tinuierlichen Unterstützung der Klimaklage des Vereins rund 22 Mal so viele Treibhausgas-Emissionen wie alle di KlimaSeniorinnen gegen den Bundesrat zeigen wir, dass rekten Emissionen der Schweiz zusammen. Banken, Versi seine zu schwache Klimapolitik gravierende Folgen hat. Die cherungen, Pensionskassen und auch unsere Nationalbank zunehmenden Hitzewellen machen heute schon Menschen steuern aktuell mit ihrer Art zu wirtschaften auf eine 4 bis krank, sie bedrohen die Grundrechte der verletzlicheren 6 °C heissere Welt zu. Wir fordern eine Transparenzpflicht Menschen unter uns. Die Klage liegt aktuell beim Bundes für alle Akteure. Unser Ziel ist es, die beiden Grossbanken gericht. Ein positives Gerichtsurteil in dieser Sache hätte und die grossen Schweizer Versicherungen zum sofortigen wegweisende Auswirkungen auf die Schweizer Klimapolitik. Ausstieg aus ihrer Unterstützung von Kohle und Teersanden sowie mittelfristig auch aus Erdöl und Erdgas zu bewegen. 4
Aktuelle Erfolge Gletscher-Initiative: Mitten im Hitzesommer 2018 feiert Banken und Versicherungen: Seit einiger Zeit macht der Verein Klimaschutz mit über 80 Personen seine Grün Greenpeace Druck auf Finanzinstitute, damit sie aus der Fi dung beim Steingletscher im Berner Oberland. Anfang 2019 nanzierung fossiler Energieträger bzw. deren Förderung und lanciert der Verein die Gletscherinitiative, welche die Umset Transport aussteigen. Dieser Druck scheint immer mehr zung des Pariser Klima-Abkommens in der Schweiz sicher Wirkung zu zeigen. Die Credit Suisse macht zwar nach wie stellen wird. Konkret verlangt die Volksinitiative, dass die vor wenig Anstalten, einen Kurswechsel vorzunehmen. Die Schweiz bis 2050 aus der Nutzung sämtlicher fossiler Ener UBS hingegen macht immerhin einen ganz kleinen Schritt gien wie Öl, Gas und Kohle aussteigt und ihren CO2-Auss in die richtige Richtung mit etwas strengeren Richtlinien für toss auf Null senkt. Greenpeace hat Mitte 2018 Sophie Fürst die Kohle-Finanzierung. Viel weiter sind die Versicherer: Die angestellt und sie mit dem Aufbau des Vereins betraut. Heu Swiss Re hat sich in der jüngsten Bewertung der Koalition te ist sie unabhängig von Greenpeace die Geschäftsleite Unfriend Coal gar zum Branchenprimus in Sachen Kohlein rin des Vereins, der schon über 2000 Mitglieder zählt. Der dustrie-Versicherung gewandelt. In Einklang mit dem Pari Verein schafft es, die Klimapolitik weg von den politischen ser Klima-Abkommen sind die Richtlinien aber noch nicht Polen auf eine sachliche Ebene zu heben. – Greenpeace setzt sich für weitere Verbesserungen ein. Klimaseniorinnen: Teil der wachsenden Klimabewegung Kohle-Ausstieg in Deutschland: Nach langen Verhand sind auch die mittlerweile über 1200 Frauen im Pensions lungen ist es Tatsache – die deutsche Kohlekommission alter, die von der Schweiz auf dem Rechtsweg mehr Kli beschliesst den Ausstieg Deutschlands aus der Kohle. Bis maschutz verlangen. Anfang 2019 beschliessen die Klima 2022 gehen viele Kraftwerke vom Netz, spätestens 2038 seniorinnen einstimmig, ihre Klage vor Bundesgericht zu ist ganz Schluss mit Kohle. Das ist zwar später als nötig, ziehen. Greenpeace hat die Schweizer Klimaklage mit auf aber doch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eine gebaut. Weltweit gibt es unterdessen schon über tausend gute Nachricht ist der Kohleausstieg auf jeden Fall für den Fälle, in denen sich die Zivilbevölkerung gerichtlich gegen Hambacher Forst, der nach grossen, von Greenpeace un Regierungen oder Konzerne wehrt. Greenpeace ist an dut terstützten Demonstrationen nun definitiv stehen bleibt. zenden davon beteiligt Mit dem Kohle-Ausstieg haben auch sie ihr Ziel erreicht: Demonstrierende gegen die Rodung des Hambacher Forsts – Greenpeace unter stützte ihren Protest tatkräftig. © Kevin McElvaney / Greenpeace 5
Plastik/Einwegprodukte Bis zu zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich in unsere Ozeane, schätzen Wissenschaftlerinnen und Wissen schaftler – umgerechnet wird jede Minute eine Lastwagenladung Plastik ins Meer gekippt. Bilder von vermüllten Stränden und am Plastik verendeten Meerestieren gehen um die Welt. Das Übermass von Plastik in der Umwelt und den Weltmeeren hat aber auch Konsequenzen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Ein Beispiel ist Mikroplastik: Plastik zersetzt sich in Gewässern zu winzigen Partikeln, die mit blossem Auge nicht mehr sichtbar sind. Über die Nahrungskette gelangt das Plastik so wieder zu uns Menschen. Da Plastik wie ein Magnet auf verschiedenste Schadstoffe wirkt, muss ein hohes Ge sundheitsrisiko für Mensch und Tier befürchtet werden. Greenpeace steht im Dialog mit den relevanten, global und national operierenden Schweizer Firmen sowie den Detailhändlern und stellt Forderungen, denen Aktivistinnen und Aktivisten je nachdem mit Protest-Akti- onen Nachdruck verleihen. Basis für die Kampagne sind Studien, Recherchen und Reports von Greenpeace und externen Fachpersonen. Im September 2018 hat Greenpeace aufgezeigt, wie intransparent die Schwei- zer Detailhändler sind bezüglich ihres Plastikverbrauchs. Für 2019 ist hierzu ein Nachfolgebericht geplant. Im Frühling dieses Jahres tourte das Greenpeace-Schiffs «Beluga» mit einer eindrücklichen Plastikmons- ter-Skulptur durch die Schweiz, und es fanden verschiedene Protestaktionen statt, um den Konsumgüterkon- zern Nestlé zur Abkehr von Einwegverpackungen zu bewegen. Für den Sommer ist ein Sensibilisierungs-Tag für KonsumentInnen geplant. Bei der internationalen Bewegung «Break free from plastic» ist Greenpeace mit zwei Mitarbeitenden im Leitungsausschuss vertreten. Ziele 2018 Nicht immer ist die Plastikkrise so sichtbar wie auf diesem Bild: Eine Krabbe hat sich in einem Plastikbecher verfangen in der Isla-Ver de-Strasse in den Philippinen, einem Hotspot der Biodiversität. © Noel Guevara / Greenpeace Ziele 2019 Öffentliche Debatte: Eine Gebühr für Einwegprodukte Lösungen bei den Konsumgüterkonzernen: Nestlé wie Take-away-Schalen, Kaffeebecher etc. wird als Thema zeigt in seiner Roadmap auf, wie es auf Einwegverpackun öffentlich gesetzt und als Massnahme diskutiert (zusätzlich gen verzichten will und profiliert sich als Vorreiter in diesem zu den bestehenden Gebühren auf Plastiksäcke). Zudem Bereich. wurde der Regulierungsprozess initiiert. Engagement: Wir unterstützen couragierte Menschen und Transparenz bei Einwegprodukten: Zwei Schweizer De verstärken ihre Stimme. Zusammen mit vielen engagierten tailhändler veröffentlichen Zahlen zur ihrem Verbrauch an Menschen auf der ganzen Welt wollen wir lokale und nati Kunststoff und Karton für ihre Produkte. onale Akteure dazu bringen, ihren Plastik-Fussabdruck zu verringern und so das Plastikproblem an der Quelle zu stop Lösungen beim Take-away: Ein Mehrweg-Behälter etab pen. Dabei zeigen wir auch: Ein Leben ohne Einweg-Plastik liert sich als Standard und wird von mindestens 50 wichti ist möglich. gen Akteuren im Take-away-Bereich angeboten. 6
Aktuelle Erfolge Detailhändler-Bericht, «Tomaten-Index»: Mit einem Engagements von Greenpeace-Freiwilligen: Am Frei Bericht zeigt Greenpeace Schweiz die Intransparenz der willigentreffen «Greencamp» entstehen viele Ideen für Mass Schweizer Supermarktketten bezüglich ihres Plastik-Fuss nahmen basierend auf dem Handbuch/Toolkit. Vieles davon abdrucks und skizziert die «Zero-Waste»-Vision von Green wird auch umgesetzt, z.B. aktiver Dialog mit der Mensa Uni peace Schweiz. Eine Untersuchung mit Unterstützung von Zürich zusammen mit der Nachhaltigkeitskommission der Greenpeace-Freiwilligen liefert anschliessend erste Zahlen: Studierenden; Engagement für plastikfreie Take-aways, Re Allein für Tomaten verwenden die Detailhändler hierzulande staurants und Cafés mit dem Ziel auf Mehrweg umzustel rund 1000 Tonnen Plastik pro Jahr. Die Berichte lösen eine len (Regionalgruppe Zürich); Präsentationen in einer Schule breite Medienberichterstattung aus. zum Thema Einwegplastik (Regionalgruppe Tessin); Aktivi täten für eine plastikröhrlifreie Stadt (Regionalgruppe Laus Handbuch/Toolkit: Greenpeace lanciert eine praktische anne), Sensibilisierungs-Aktionen bei Coop und Migros etc. Anleitung für engagierte Menschen, die Lösungsvorschlä ge, Tipps und Ratschläge suchen, um sich persönlich für Einwegplastik-Verbot in der EU: Ende 2018 beschliesst weniger Plastik-Einwegverpackungen zu engagieren – bei die Europäische Union ein Verbot von unter anderem Ein spielsweise mit Sensibilisierungsaktionen in Schulen, En wegplastik-Geschirr und -Besteck. Zudem nimmt die EU gagements in klassischen Medien und Social Media, Auf die für die Plastikflut verantwortlichen Firmen in die Pflicht. räumaktionen, Forderungen für plastikfreie Supermärkte Sie werden fürs Aufräumen und für die Verwertung gewis oder Restaurants sowie lokalen Petitionen an PolitikerInnen. ser Einweg-Plastikgegenstände zur Kasse gebeten. Die Seit der Lancierung wurde das Handbuch/Toolkit insgesamt Schweizer Politik hinkt beim Thema noch hinterher – der fast 600 Mal heruntergeladen und über 1100 Mal angeklickt. Nationalrat hat aber immerhin eine Motion gutgeheissen, die den Bundesrat beauftragt, zusammen mit den betroffenen Branchen Massnahmen gegen die Plastikflut zu ergreifen. 1000 Tonnen Plastik verbrauchen die Schweizer Detailhändler jährlich allein, um Tomaten einzupacken: Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten protestieren gegen unnötige Verpackungen vor dem Migros-Hauptsitz am Limmatplatz in Zürich. © Michael Würtenberg / Greenpeace 7
Ökologische Landwirtschaft Die Landwirtschaft sichert unser tägliches Brot. Doch ein Viertel der globalen Treibhausgas-Emissionen gehen aufs Konto von Land- und Forstwirtschaft sowie Landnutzungsänderungen wie beispielsweise der Umwandlung von Wald in Acker land. Die industrielle Landwirtschaft vergiftet Böden und Wasser, bringt ganze Ökosysteme mitsamt den enorm wichtigen Bienen und anderen Bestäubern zum Verschwinden, und sie raubt Millionen von Menschen ihre Selbstbestimmung – sie entzieht uns quasi den Boden unter den Füssen. Greenpeace setzt sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Ein solches nachhaltiges Landwirtschaftsmodell zeigt Greenpeace für die Schweiz mit der Vision «Landwirtschaft mit Zukunft» auf. Greenpeace Schweiz arbeitet an der internationalen Kampagne «Food for Life» mit, erarbeitet Studien und Analysen, klärt die Öffentlichkeit über die Problematik des heutigen Agrarsystems auf und zeigt Lösungsan- sätze für eine ökologische Landwirtschaft auf. Von Behörden und Politik fordert Greenpeace Schweiz einen Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft und genügend Gelder für eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion. Greenpeace macht Lust auf fleischlose Menüs mit «Rezepten für das Klima»: Gerstotto mit Erbsen © Emanuel Büchler / Greenpeace Ziele 2019 Fleisch und Milch: Vergangenes Jahr hat Greenpeace die Greenpeace intervenieren und dazu beitragen, dass sol Kampagne «Less is more» lanciert, welche zum Ziel hat, den che toxischen Stoffe aus dem Verkehr gezogen werden. Mit Konsum von Fleisch, Milch und Milchprodukten global bis Tests und Analysen halten wir die gesellschaftliche Debatte 2050 um die Hälfte zu reduzieren. In der Schweiz wollen wir und den medialen Diskurs zu diesem Thema aufrecht – und hierzu die gesellschaftliche Sensibilisierung für die Klima- damit den Druck, um einen Wandel zu erreichen. Zudem und Umweltwirkung des Konsums tierischer Produkte wei soll die Privatanwendung von giftigen Pestiziden verboten ter vorantreiben und Alternativen aufzeigen. Zudem nimmt werden. Für dieses Ziel lobbyiert Greenpeace mit diversen Greenpeace auf die Agrarpolitik Einfluss, um die Subventio weiteren Organisationen aktiv in Bern. nen von der Tierhaltung hin zum ökologischen Pflanzenbau umzulagern. Schliesslich streben wir an, dass mindestens Ökologische Landwirtschaft: Wir engagieren uns zu zwei Schweizer Städte ihre Ernährungsrichtlinien verschär sammen mit Verbündeten für eine fortschrittliche Agrarpo fen und dadurch den Einsatz tierischer Produkte reduzieren. litik AP22+. Wir fordern dabei ein Umdenken hin zu einer echt nachhaltigen und standortgerechten Landwirtschaft, Pestizide: Viele der in der Schweiz zugelassenen Pestizide welche gesunde Lebensmittel produziert, ohne die Natur sind giftig für die Umwelt und den Menschen. Dank dem übermässig zu belasten. neuen Beschwerderecht für Umweltorganisationen kann 8
Erfolgreicher Protest: Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten fordern vor dem spanischen Agrar-Ministerium ein Verbot von Pestiziden, die Bienen gefährden. © Pablo Blazquez / Greenpeace Aktuelle Erfolge Verbot giftiger Pestizide: Nach sechs Jahren intensiver Weniger Fleisch in öffentlichen Betrieben: Eine wach Kampagnenarbeit verbieten die Schweiz und die EU im sende Zahl europäischer Städte trifft Massnahmen zur Re April endlich den Einsatz der drei giftigsten sogenannten duktion des Fleischkonsums in Schulkantinen und anderen Neonicotionide im Freiland – ein Erfolg für die Bienen. Die öffentlichen Betrieben. Die finnische Hauptstadt Helsinki hat Bienenrettungs-Kampagne hat eine Handvoll Greenpeace- sich beispielsweise das Ziel gesetzt, bis in sechs Jahren 50 Freiwillige aus der Waadt ins Leben gerufen. Prozent weniger Fleisch und Milchprodukte zu servieren. In Frankreich wurde ein nationales Gesetz erlassen, das die Keine Ausnahmen bei der Gentechnik: Mit neuen gen Schulen verpflichtet, einmal in der Woche ein vegetarisches technischen Verfahren wie CRISPR veränderte Organis Menü aufzutischen. men (GVO) werden in der EU gleich behandelt wie mit her kömmlichen Verfahren produzierte GVO. Der europäische Transparenz bei Zulassungen: Die EU setzt der Geheim Gerichtshof hat entschieden, dass die «neuen» GVO unter haltung von Industriestudien zur Zulassung von Pestiziden, die geltenden Gesetzesbestimmungen fallen bezüglich Ri gentechnisch veränderten Organismen etc. ein Ende. Die sikoabschätzung, Nachverfolgbarkeit und Kennzeichnung. Agrokonzerne werden zwar weiterhin ihre eigenen Studien Der Gerichtsentscheid bestätigt Warnungen von Wissen durchführen können, um die Gefahren eines Produkts ab schaftlern, wonach die neuen gentechnischen Verfahren zuschätzen, werden diese aber veröffentlichen müssen. So zu unbeabsichtigten DNA-Schäden mit unvorhersehbaren können diese von unabhängigen Wissenschaftlern geprüft Folgen führen können. werden. Die neue Regelung tritt 2021 in Kraft. 9
Meeresschutz Nach Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sind 80 Prozent der wirt schaftlich wichtigen Fischbestände komplett ausgebeutet, überfischt oder erschöpft. Beliebte Arten der grossen Speise fische wie Thunfisch, Schwertfisch, Dorsch und Heilbutt sind schwer in Bedrängnis: Ihre Bestände gingen weltweit um 90 Prozent zurück. Zudem verenden jährlich Millionen Haie, Delfine, Schildkröten und andere Meerestiere als Beifang. Überfischung ist aber nicht die einzige Bedrohung, der das marine Ökosystem gegenübersteht. Verschmutzung durch ungeklärte Abwässer und zunehmende Mengen an Plastikmüll bringen das Leben im Meer in Bedrängnis und wirken auch gesundheitsschädigend auf den Menschen. Auch die Jagd auf Wale durch Japan, Norwegen und Island geht trotz Verbot des kommerziellen Walfangs weiter. Nicht zuletzt macht sich auch die Klimakrise in den Meeren bemerkbar: Die Erwärmung führt dazu, dass die Arten vermehrt in Richtung der Pole wandern, dass Korallen ausbleichen und sterben. Das andere Pro blem: Durch zu viel CO2 versauern die Meere. Das ist für zahlreiche Lebewesen im Meer schädlich, vor allem für diejenigen, die Kalkschalen bilden. Das Ozeanwasser ist inzwischen so sauer wie seit 20 Millionen Jahren nicht mehr. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne zur Errichtung von Meeresschutzgebieten, in denen jegliche industrielle Aktivitäten wie Ölbohrungen und nichtnachhaltige Fischerei verboten werden. Un- ter anderem ist eine zwölfmonatige Expedition durch die Weltmeere geplant. Dank unseren modernen Schif- fen und unserer wissenschaftlichen Ausrüstung sind wir in der Lage, selbst die entferntesten Winkel der Welt zu erforschen, den Zustand der Meere festzuhalten und überall nach Umweltfrevlern Ausschau zu halten. Mit einer grossen Schiffsexpedition von Pol zu Pol zeigt Greenpeace die Dringlichkeit von Meeresschutzgebieten: Die Arctic Sunrise in antarktischen Gewässern. © Sune Scheller / Greenpeace Ziele 2019 Weltweite Meeresschutz-Bewegung: Die UNO verhan setzt sich international auf politischer Ebene dafür ein, dass delt derzeit ein Hochseeschutzabkommen. Dagegen gibt es diese Schutzgebiete Realität werden. Widerstand etlicher Fischereinationen. 2019 steht deshalb im Zeichen einer grossen Schiffsexpedition vom Nordpol Überfischung: Rund 30 Prozent des weltweiten Fisch zum Südpol. Während zwölf Monaten erforschen wir mit fangs erfolgt illegal, unerkannt und unkontrolliert. In interna Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen den tionalen Gewässern erfolgt die Umladung auf Schiffe, wel Zustand der Meere. Wir dokumentieren, konfrontieren, de che auch EU-Staaten beliefern. Greenpeace wird weiterhin cken auf, sensibilisieren und mobilisieren. Die Expedition soll vor Ort Fischereiflotten beobachten und illegale Aktivitäten der Nährboden sein dafür, dass die Politik die Dringlichkeit den zuständigen Behörden melden. von Schutzgebieten endlich anerkennt und entsprechend handelt. Möglichst viele Menschen können und sollen uns Walfang: Seit Jahren arbeiten wir daran, mit viel Kleinstar weltweit dabei unterstützen. beit und Aufklärung ein Umdenken in den Bevölkerungen der Walfangländer auszulösen. Das Resultat: Obwohl diese Meeresschutzgebiete: Wir engagieren uns dafür, dass die Waljagd nicht einstellen wollen, essen immer weniger mindestens ein Drittel der globalen Meeresfläche geschützt Menschen dort Walfleisch. Die Gefahren für die Wale sind wird, also weder für industrielle Zwecke wie Ölförderung jedoch mannigfaltig: Plastikverschmutzung, Fischerei, Un noch für die Fischerei genutzt werden darf. Nur so können terwasserlärm insbesondere der Ölindustrie sowie der Kli sich die Unterwasserfauna und -flora erholen. Greenpeace mawandel setzen den Meeressäugern enorm zu. Unsere erarbeitet wichtige wissenschaftliche Grundlagen zu öko Aufmerksamkeit gilt all diesen Themen gleichermassen. logisch besonders wertvollen und sensiblen Gebieten und 10
Aktuelle Erfolge Amazonas: Brasilien verweigert dem französischen Ölkon zu verzichten. Dazu gehören auch Pufferzonen im Umkreis zern Total die Erlaubnis für Bohrungen im Mündungsgebiet von bis zu 40 Kilometern um Pinguinkolonien. Die beteiligten des Amazonas-Regenwaldes. Dort hatten Wissenschaftle Unternehmen decken zusammen 85 Prozent des gesamten rinnen und Wissenschaftler ein einzigartiges artenreiches Krillfangs in der Antarktis ab. Krill ist das Grundnahrungs Korallenriff entdeckt, das in derart trüben Gewässern nicht mittel für viele Tierarten in der Antarktis. Die kleinen Krebs für möglich gehalten wurde. Totals Pläne waren hoch ris tiere werden gefangen, um daraus Futtermehl für die Fisch kant, hätten das ganze Riff und viele Tiere unmittelbar be zucht oder Nahrungsergänzungsmittel herzustellen. droht. Wir arbeiteten drei Jahre lang intensiv daran, dies zu verhindern: mit vielen Gesprächen, zähen Verhandlungs Grossbritannien: Die britische Regierung unterstützt die runden und gross angelegten wissenschaftlichen Schiff Greenpeace-Forderung, dass ein Drittel der Ozeane welt stouren. Mit an Bord war ein Schweizer Freiwilliger: der an weit bis im Jahr 2030 geschützt wird. Angekündigt hat gesehene Bieler Arzt und Viszeralchirurg Jérôme Tschudi. die britische Regierung den Schritt vor der UNO-General versammlung – das nährt die Hoffnung, dass sich weitere Antarktis: Die Krillfischerei-Industrie lässt künftig empfind Länder der Forderung anschliessen. Derzeit stehen gerade liche Gebiete in den südlichen Polarmeeren in Ruhe. Deren einmal knapp 4 Prozent der Weltmeere unter Schutz. Branchenverband erklärt an einer Arbeitsgruppensitzung der internationalen Antarktis-Schutzkommission, in grossen Aktuelle Erfolge im Kampf gegen die Plastikflut in den Welt- Gebieten rund um die antarktische Halbinsel auf Fischerei meeren sind im Kapitel Plastik/Einwegprodukte aufgeführt. Vor den Ölbohrplänen von Total geschützt: Fische im einzigartigen Amazonas-Riff. © Greenpeace 11
Schutz der Wälder Wälder sind die Lungen und Kohlestoffspeicher der Erde und Heimat für Mensch, Tier und Pflanzen. Trotzdem zerstören wir sie: Alle drei Sekunden wird eine Waldfläche von der Grösse eines Fussballfelds vernichtet. Wissenschaftlichen Unter suchungen zufolge ist die Waldzerstörung für mehr als 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Neben den klimatischen Gefahren, die von der Waldzerstörung ausgehen, führt insbesondere das zerstörerische Roden der verblei benden Urwälder zum Verlust der Biodiversität. Die Rodungen geschehen gut zur Hälfte illegal und hängen vielfach stark mit Menschenrechtsverletzungen und Korruption zusammen. Haupttreiber der Zerstörung von riesigen Waldflächen ist die Herstellung von Soja, Fleisch, Holz, Palmöl, Papier und Zell stoff. Greenpeace konzentriert sich auf jene Waldregionen, die das grösste Potenzial für die Reduktion von CO2 bieten und eine Schlüsselrolle im Bereich Biodiversität einnehmen. In den vergangenen Jahren waren dies die Wälder Indonesiens sowie des Kongo- und Amazonas-Beckens. Ebenso fokussiert sich Greenpeace auch auf die schützenswerten Wälder der nördlichen Hemisphäre, die borealen Wälder. Noch vor zehn Jahren schien das Konzept von «Zero Deforestation» – also Null Urwaldzerstörung – als unrealistisch. Dank der bisherigen Greenpeace-Kampagnen haben inzwischen zahlreiche Fir men, Investoren und Regierungen reagiert und Richtlinien eingeführt, welche die Abholzung von schützenswerten Wäldern prinzipiell ausschliessen. Greenpeace Schweiz unterstützt die internationale Kampagne und sensibilisiert die Schweizer Öffentlichkeit. Im Rahmen der Kampagne zu Einwegprodukten und -verpackungen arbeiten wir daran, dass hier nicht einfach anstelle von Plastik holzbasierte Produkte wie Papier und Karton eingesetzt werden. Gefährdet durch die Produktion von Palmöl, Papier und Zellstoff: Urwald in Papua. © Ulet Ifansasti / Greenpeace Ziele 2019 Amazonas: Die Holz-, Soja- und Rindfleischindustrie sind Kongobecken: Illegal gerodetes Holz aus der Demokra die Haupttreiber der Zerstörung des Amazonas-Regenwal tischen Republik Kongo und weiteren zentralafrikanischen des. Hinzu kommen von Korruption geprägte grosse In Ländern gerät trotz neuen Holzimportregulierungen weiter frastrukturprojekte wie Strassen und Staudämme. Mit der hin auf den Markt. Insbesondere die Offenlegung der Ex Regierung von Jair Bolsonaro in Brasilien droht eine weitere porte in die EU und nach China stehen im Zentrum unserer Aufweichung des Waldschutzes. Greenpeace setzt sich un Arbeit. Auch Landgrabbing und die Entwaldung für Palmöl- ter dem Motto «All Eyes on the Amazon» in enger Zusam und Gummiplantagen durch Firmen sind ein wichtiges The menarbeit mit indigenen Völkern für den Schutz des Ama ma. Greenpeace fordert diese Firmen und die Regierungen zonas ein. Dies geschieht durch Aufdecken der Liefer- und auf, die Rechte der lokalen Bevölkerung zu respektieren und Produktionsketten von Gütern aus Waldzerstörung sowie «Zero Deforestation»-Richtlinien umzusetzen. durch Mobilisierung und politische Arbeit in Brasilien. 12
Indonesien: Die Palmöl-, Papier und Zellstoffindustrie ro Boreale Wälder: Die grossen nördlichen Wälder machen det riesige Flächen Urwald und schützenswerte Torfmoor fast die Hälfte der intakten Urwaldgebiete weltweit aus. Aus landschaften, um Plantagen anzubauen. Greenpeace wird serdem sind sie für unser Klima von entscheidender Bedeu branchenführende Konzerne weiterhin in die Verantwortung tung: So speichern die grossen Wälder des Nordens mehr nehmen und überprüft laufend die versprochenen Mass Kohlenstoff als alle tropischen Wälder zusammen. Dennoch nahmen der Konzerne. Auf Papua arbeiten wir erfolgreich stehen heute weniger als 3 Prozent dieser für das weltweite mit lokalen Dörfern an einem Community-Lösungsprojekt. Klima und die Biodiversität wichtigen Waldlandschaften un Wir unterstützen die Dörfer bei Anträgen für staatliche Ge ter Schutz. Dies soll sich ändern. Neben der Wahrung der nehmigungen, ihren Wald und dessen Ressourcen selber Rechte der indigenen Bevölkerung setzt sich Greenpeace zu verwalten. Zudem fördern und unterstützen wir sie in auf politischer Ebene in Kanada, Russland und Skandina Produktion und Vertrieb von alternativen Waldprodukten vien für den Schutz der schützenswerten borealen Wälder (Agroforstwirtschaft z. B. für Bananen, Sago, oder Harze). ein. Greenpeace zieht Grosskonzerne zur Verantwortung und sensibilisiert die Bevölkerung. Aktuelle Erfolge Indonesien: Über 1,3 Millionen Menschen fordern gemein Boreale Wälder: Ende 2018 verabschieden das Parlament sam mit Greenpeace den Rodungsstopp des Regenwaldes und der Präsident der russischen Förderation als Ergebnis für Palmöl. Wilmar, der grösste Palmölproduzent weltweit, einer Kampagne von Greenpeace Russland eine wichtige reagiert auf den Protest. Bis Ende 2019 will das Unterneh Änderung im russischen Waldgesetz, um die Wiederherstel men mit Satellitenbildern überprüfen, woher sein Palmöl lung von Wäldern auf landwirtschaftlichen Flächen anzu stammt und ob Zulieferer weiterhin Regenwald dafür zer erkennen. Als Resultat könnten damit in Zukunft rund 100 stören. Millionen Hektar Wald – eine Fläche dreimal so gross wie Deutschland – auf landwirtschaftlichen Flächen legalisiert Kongobecken: Der Singapurer Kautschuk-Konzern Hal werden. cyon Agri willigt nach einer hartnäckigen Kampagne von Greenpeace Afrika – ein von Greenpeace Schweiz mitfinan Argentinien: Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten ziertes Büro – ein, seine Waldrodungen in einem bestimm demonstrieren in Salta im Nordwesten des Landes gegen ten Konzessionsgebiet im Süden Kameruns auszusetzen. die von der Regierung angeordnete Abholzung von regiona len Wäldern. Mit Erfolg: Durch die Proteste wird die illegale Rodung gestoppt und der Wald gerettet. Gemeinsam gegen die Zerstörung der grossen Wälder des Nordens: Indigene vom Volk der Sámi demonstrieren mit Greenpeace-Aktivis tinnen und -Aktivisten in Finnland. © Jonne Sippola / Greenpeace 13
Greenpeace Photo Award 2012 wurde der Greenpeace Photo Award ins Leben gerufen. In Medienpartnerschaft mit namhaften Magazinen wie «GEO» (2014, 2016, 2018) und «Du» (2012) unterstützt Greenpeace fotografische Arbeiten, die sich mit der Umwelt auseinander setzen. Es werden keine «fertigen» Fotos prämiert, sondern Projektideen, die den Künstlerinnen und Künstlern besonders wichtig sind und ihnen am Herzen liegen. Gesucht wird ein neuer Blick auf Umweltthemen. Über die Vergabe des Awards entscheiden eine Experten-Jury und die Öffentlichkeit, die sich in einem Online-Voting an der Wahl beteiligt. Mit der Prämie rung erhalten die Fotografinnen und Fotografen einen Produktionsbeitrag mit dem sie ihre Projektidee umsetzen können. Die Werke werden in den Partnermedien erstveröffentlicht sowie in renommierten Institutionen wie der Winterthurer Galerie Coalmine, dem deutschen Umweltfotofestival Horizonte Zingst sowie im Museum der Arbeit in Hamburg gezeigt. Für die vierte Photo-Award-Ausschreibung 2018 wurden renommierte Fotoschaffende aus der ganzen Welt eingeladen. Die Jury setzte sich zusammen aus Lars Willumeit, freier Kurator und Dozent Fotofachklasse F+F (CH), Lars Lindemann, Bildredaktor bei «GEO» (D) sowie Britta Jaschinsky, Fotografin (GB). Der 7-jährige Dez spielt in seinem Bett in Fort McKay, Alberta. Er wurde mit einem Herzfehler geboren. Seine Eltern und Gesundheitsfach leute sind überzeugt, dass sein Zustand eine Folge der durch den Ölsandabbau verursachten Industrieverschmutzung ist. © Ian Willms Ziele 2019 Umsetzung: Die beiden Gewinnerarbeiten werden 2019 sam machen. Zudem spricht die Bekanntmachung des von den beiden Fotografen umgesetzt. Awards in beliebten Magazinen, via Internet und in Ausstel lungen neue Zielgruppen an. Ausstellungen: Die Coalmine in Winterthur stellt im Ok tober die Arbeit des Jurypreisträgers Ian Willms aus. Die Qualitätssicherung: Da sich das Netzwerk mit nationalen Gesellschaft für humanistische Fotografie in Berlin wird und internationalen Fotografinnen und Fotografen ständig von August bis Oktober ebenfalls das Fotoprojekt von Ian erweitert, kann Greenpeace die Qualität und den themati Willms ausstellen, sowie die Arbeit des Gewinners des Pu schen Fokus in der visuellen Kommunikation kontinuierlich blikumspreises Pablo Piovano. steigern. Publikation: Die Fotogeschichte von Ian Willms wird in der Netzwerke: Die Zusammenarbeit mit Partnern im Print Oktobernummer des Schweizer Greenpeace-Magazins pu bereich (Magazine) und Fachpersonen (Jury) ermöglicht es bliziert. Ebenso ist eine Veröffentlichung des Fotoprojektes den Greenpeace-Bildredaktionen, neue Kontakte in Medi von Pablo Piovano im Magazin «GEO» geplant. en, Kultur und Gesellschaft aufzubauen. Sensibilisierung: Greenpeace kann dank eindrücklichen Partizipation: Der Publikumspreis involviert die breite Öf Bildern die breite Bevölkerung auf Umweltthemen aufmerk fentlichkeit und schafft nachhaltig Resonanz. 14
Industrielle Anlage in Patagonien, Argentinien © Pablo Piovano Greenpeace Photo Award 2018 Jurypreis: Ian Willms (Kanada) Publikumspreis: Pablo Piovano (Argentinien) «As Long as the Sun Shines» «Patagonia, Territory in Conflict» In der kanadischen Provinz Alberta, unter 175’000 km2 Wild, ursprüglich und atemberaubend schön gibt sich Pa borealen Nadelwaldes, liegt etwa ein Drittel der weltwei tagonien für die Touristen, die jedes Jahr dorthin pilgern, ten Ölsand-Vorkommen. Seit den 1930er-Jahren wird die um die raue Natur mit ihren Wäldern und Gletschern zu be Erde systematisch abgetragen, um Platz zu machen für die staunen. Hinter der Postkartenidylle beleuchtet der argenti klaffenden Wunden der Teersand-Minen. Die Erdölproduk nische Fotograf Pablo Piovano auch die Schattenseiten Pa tion verbraucht Unmengen Wasser und Energie, und die tagoniens. Landwirtschaft, Atomkraftwerke und Extraktion Industrie hat im Laufe der Jahre über eine Billion Liter gifti von fossilen Brennstoffen bedrohen die Lebensgrundlage ge Abfälle in Rückfangbecken angesammelt und damit die ethnischer Gruppen wie die Mapuche. Stimmen werden Teersande zu einem der grössten und umweltschädlichsten laut, aber die Regierung will nichts davon wissen, schliess Industrieprojekte gemacht. Die gesundheitlichen Auswir lich generieren diese Extraktionsprojekte Milliarden von Pe kungen sind verheerend: Die Ärzte in den Gemeinden nahe sos. Mit ihren Protesten setzen die Mapuche ihre Existenz der Abbaustätten verzeichnen steigende Krebsraten und aufs Spiel, manche von ihnen haben schon mit ihrem Leben mehr Geburtsfehler. Für sein Projekt «As Long as the Sun bezahlt. Für sein Projekt «Patagonia, Territory in Conflict» Shines» setzt sich Ian Willms mit dem Ölsandabbau in Ka plant Pablo Poviano eine Portätserie von Mapuche-Aktivis nada und seinem Einfluss auf Kultur, Umwelt und Wirtschaft tinnen und -aktivisten, Bilder der landesweiten Proteste so auseinander. An der Schnittstelle zwischen Journalismus wie Auszüge der gewaltigen Natur Patagoniens. und Kunst versucht er die dokumentierten Umstände der betroffenen Menschen so getreu wie möglich wiederzuge Pablo E. Piovano (1981) ist in Argentinien aufgewachsen. ben. Er arbeitet in Buenos Aires als unabhängiger Fotograf und interessiert sich vor allem für soziale und ökologische The- Ian Willms (1985) lebt in Toronto (Kanada), wo er als Foto- men. journalist u. a. für «The New York Times», «Time Magazine» und «GEO» arbeitet. Er ist Gründungsmitglied von Namara Represents und des Boreal Collective, das sich der Doku- mentation von komplexen, sich verändernden Lebenswel- ten verschrieben hat. Rückseite: Die Klimabewegung wächst, weltweit und in der Schweiz – Grosskundgebung der Klimastreik-Jugendlichen in Zürich © Greenpeace / Ex-Press / Kathrin Grissemann 15
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