28E PRIX SOLAIRE SUISSE 28. SCHWEIZER SOLARPREIS NORMAN FOSTER SOLAR AWARD PLUSENERGIEBAU-SOLARPREIS EUROPÄISCHER SOLARPREIS - CLEVERGIE

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28E PRIX SOLAIRE SUISSE 28. SCHWEIZER SOLARPREIS NORMAN FOSTER SOLAR AWARD PLUSENERGIEBAU-SOLARPREIS EUROPÄISCHER SOLARPREIS - CLEVERGIE
28e Prix Solaire Suisse
28. Schweizer Solarpreis
Norman Foster Solar Award
PlusEnergieBau®-Solarpreis
Europäischer Solarpreis
La meilleure architecture solaire suisse
Die beste Schweizer Solar-Architektur

2018                                       Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   1
28E PRIX SOLAIRE SUISSE 28. SCHWEIZER SOLARPREIS NORMAN FOSTER SOLAR AWARD PLUSENERGIEBAU-SOLARPREIS EUROPÄISCHER SOLARPREIS - CLEVERGIE
Leo Müller                                                                  Dr. Christoph Eymann
                                       Nationalrat CVP/LU,                                                         Nationalrat LDP/BS,
                                       Co-Präsident Solar Agentur Schweiz                                          Co-Präsident Solar Agentur Schweiz

PlusEnergieBauten sorgen für CO2-freie Mobilität
Am 21. Mai 2017 stimmten über 58% der               Dafür erarbeitete die Solar Agentur Schweiz           Das innovative Gebäudetechnologiege-
Schweizer/innen für das revidierte eidg. Ener-      mit den Fachhochschulen Nordwestschweiz,          werbe entwickelte sich rasant. Die Preise für
giegesetzt (EnG). Zum Ausstieg aus der Atom-        der Haute Ecole Spécialisée Genève und der        Solarstrom sanken in den letzten Jahren um
energie sieht das neue EnG vor allem die För-       Universität Genf eine «Gebäudestudie Mül-         80%. Vergleiche mit Neubauten oder ganzflä-
derung erneuerbarer Energien und eine               ler». Darin werden alle wichtigen Gebäude-        chigen Dachsanierungen zeigen, dass Solar-
Verbesserung der Energieeffizienz vor. Die          typen von Wohn- und Geschäftsbauten be-           strom heute zu rund 3 Rp./kWh auf dem eige-
Bundesratsvorlage vom 4. September 2013             züglich Energieeffizienz und Energiepotential     nen Dach erzeugbar ist. Die erwähnten
wurde im Bundesparlament leider gerade im           untersucht.                                       Bundesparlamentarier und ich setzen uns
Gebäudebereich erheblich abgeschwächt.                  Für die Berechnungen werden ausschliess-      deshalb für PEB ein, weil sie mit mehr als 100
Gefördert werden dafür über 100-jährige             lich gemessene Werte verwendet. Die Unter-        TWh/a über ein 100 Mal grösseres Energieef-
Technologien und/oder Technologien mit ge-          suchungen, welche nach der französischen          fizienzpotential verfügen und dazu gut 100
ringem Energiepotential.                            Übersetzung in deutscher und französischer        TWh/a mehr Strom zu 1/10 der KWKW-
     Dabei verfügt die Schweiz im Gebäudesek-       Sprache demnächst veröffentlicht werden,          Stromkosten erzeugen können.
tor über ein riesiges Energiepotential, welches     zeigen klar auf, dass der Gebäude- und Ver-           Wie die 25 PEB-Solarpreisträger 2018 zei-
erheblich grösser ist als jenes aller anderen       kehrssektor ein Mehrfaches der Schweizer          gen, können sich praktisch alle Minergie-P-
Energien zusammen. Deshalb reichte ich am           AKW-Produktion von rund 20 TWh/a durch            Wohn- und Geschäftsbauten selber mit eige-
17. März 2016 eine Motion im Nationalrat ein,       Effizienzmassnahmen reduzieren und die Ge-        nem Strom von der Gebäudehülle versorgen.
«Gewerbe-, Landwirtschafts- und MFH-Bau-            bäudehüllen im gleichen Ausmass CO2-freien        2017 wies ein EFH eine Eigenenergieversor-
ten ersetzen Mühleberg» (16.3171). Diese sah        Gebäudestrom erzeugen können - und auf            gung von 687% aus. (Es erzeugt 6.8 Mal mehr
u. a. vor, dass Betreiber von dach- und fassa-      diese Weise künftig die CO2-freie Mobilität ga-   CO2-freien Strom als es jährlich verbraucht.)
denintegrierten PV-Anlagen für Gewerbe,             rantieren.                                        Dieses Jahr erzeugt ein Gewerbebau mit rund
Landwirtschaft und MFH-Bauten mit einer                 Leo Müller, RA, Ruswil/LU                     425’000 kWh/a gut 557% des Eigenenergie-
Leistung von 30 kW bis 200 kW wählen kön-                                                             bedarfs (vgl. S. 36/37). Mit diesem hohen So-
nen, ob sie am Einspeisevergütungssystem                                                              larstromüberschuss könnten etwa 250 E-Mo-
teilnehmen oder eine Einmalvergütung (Art.
29) in Anspruch nehmen wollen. Dabei soll die
                                                    «Die Schweiz ver-                                 bile jeweils 12'000 kWh pro Jahr CO2-frei
                                                                                                      fahren. Mit einer Ausnahme können 2018 alle
Leistung von 200 kW auch überschritten wer-
den, wenn ganzflächige Dach- oder Fassa-
                                                    fügt im Gebäude-                                  PEB-Bewohner/innen mit 1 bis 250 Elektro-
                                                                                                      fahrzeuge CO2-frei durch die Schweiz fahren.
denflächen dies zulassen; entscheidend ist,
wie bei traditionellen Dach- und Fassadenma-
                                                    sektor über ein                                   PEB sind somit die besten Garanten für eine
                                                                                                      CO2-freie Versorgung des Gebäude- und Ver-
terialien, dass «Solaranlagen dach-, first-, sei-
ten- und traufbündig fachmännisch und ein-
                                                    riesiges Energiepo-                               kehrssektors mit insgesamt 85% des Gesam-
                                                                                                      tenergiebedarfs. Herzliche Gratulation allen
heitlich in die Dach- und Fassadenfläche
integriert sind.» Ausserdem sollten «Anlagen
                                                    tential.»                                         Solarpreispionieren und insb. den PEB-Preis-
                                                                                                      trägern.
(...) mit Doppelwirkung, die nebst der Stromer-                                                           Dr. Christoph Eymann, Basel/BS
zeugung auch durch Bausanierungen zusätz-
lich mindestens im gleichen Ausmass Ener-           Mehrere parlamentarische Vorstösse praktisch
gieverluste     im     Gebäudebereich       und     aller Parteien verlangen die Förderung von
CO2-Emissionen reduzieren, priorisiert behan-       PlusEnergieBauten (PEB). So z.B. NR Kurt Fluri
delt werden.»                                       (FDP/SO: Effiziente Energiemassnahmen,
     Der Nationalrat wollte keine Ergänzung des     Stromüberschüsse und Landschaftsschutz
mit dem Ständerat erzielten EnG-Kompromis-          statt 80% Energieverluste; 2017), NR Thomas
ses. Er lehnte meine Motion ab, obwohl den          Hardegger (SP/ZH: PEB im CO2-Reduktions-
meisten Parlamentarier/innen klar war, dass         programm; 2014), SR Hannes Germann (SVP/
mit dem abgeschwächten EnG die 2011 an-             SH: PEB statt 80% Energieverluste; 2015)
gepeilte Energiewende nicht zu schaffen ist.        und NR Leo Müller, wie oben ausgeführt.

                                                                                              Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   3
28E PRIX SOLAIRE SUISSE 28. SCHWEIZER SOLARPREIS NORMAN FOSTER SOLAR AWARD PLUSENERGIEBAU-SOLARPREIS EUROPÄISCHER SOLARPREIS - CLEVERGIE
Zusammenfassung

Die Solarpreis-Gewinner 2018
2018 wurden von 80 eingereichten Be­wer­bungen              Kategorie B                                                 HEV Schweiz-Sondersolarpreis
insgesamt 11 mit dem Schwei­zer Solarpreis, drei                                                                        Reihen-EFH-Sanierung Torres Nova, Zug
                                                            PlusEnergieBauten® (PEB/25)
mit dem Norman Foster Solar Award, drei mit dem                                                                         Die Erneuerung des Reiheneinfamilienhauses zeigt ex-
PlusEnergieBau-Solarpreis, eine mit dem HEV-                Norman Foster Solar Award (3)                               emplarisch auf, dass Energieeffizienz und Solarener-
Sondersolarpreis und eine mit dem Migros Bank-              114%-PEB Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans/NW                 gienutzung nicht zu Lasten des Gesamtbildes ausfallen
Sondersolarpreis ausgezeichnet. Zusätzlich wur-             Das leicht gewölbte Bogendach der Industriehalle der        müssen. Heute benötigt das Haus weniger als halb so
den 18 PEB- und sechs Solarpreis-Diplome ver-               Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans/NW ist nord- und          viel Energie und deckt diese fast ausschliesslich aus
liehen.                                                     südseitig ganzflächig mit einer knapp 6000 m2 grossen       enerneuerbaren Ressourcen.
                                                            und 1.05 MW starken PV-Anlage ausgestattet. Sie ist das
                                                            grösste Solarkraftwerk des Kantons Nidwalden.               Gebäude – Neubauten (3 Preise)
Kategorie A                                                 207%-PEB-Schulhaus, St. Margarethen/TG                      101%-PEB-EFH Lazarus, Le Locle/NE
Persönlichkeiten (2 Preise, 1 Diplom)                       Die 80 kW starke PV-Anlage auf dem Dach des Plus-           Das EFH kombiniert die jahrhundertealte regionale Tra-
Dr. Lucien Keller, Solarpionnier, Lavigny/VD                Energie-Schulhauses Kastanienhof deckt 207% des Ei-         dition einer Holzheizung mit neuer Solartechnik. Das
Dr. Lucien Keller war ein Vorreiter und wichtiger Akteur    genenergiebedarfs. Mit dem Solarstromüberschuss kön-        Gebäude zeichnet sich durch eine vorbildliche Däm-
in allen Bereichen der rationellen Energienutzung, ins-     nen zwei Nachbargebäude versorgt werden oder 28             mung mit tiefen U-Werten von 0.11 W/m2K aus.
besondere der Solarenergie. Er war von 1995 bis 2005        E-Mobile jährlich 12’000 km CO2-frei fahren.                Solares Mehrfamilienhaus, Reichenburg/SZ
Präsident der SSES und veröffentlichte rund 70 Artikel.     133%-PEB Fitness/Wellness NEST, Dübendorf                   Die zwei neu erstellten, familienfreundlichen MFH de-
Prof. Peter Steiger, Architekt, Zürich                      Die Fitness- und Wellness Unit zeigt, dass ein Plus-        cken ihren Gesamtenergiebedarf von ca. 120’000
Prof. Peter Steiger gründete 1973 den Verein Planung        EnergieBau auch für eine kommerzielle Wellness Anlage       kWh/a zu etwa 66% mit Solarenergie.
Energie Architektur (PLENAR) und befasste sich mit          mit hohem Wärmebedarf realisierbar ist. PV-Anlagen an       Wohnhaus Solaris, Zürich Wollishofen/ZH
energetisch-ökologischem Bauen. Mit seinem Buch             Fassade und Dach decken 133% des Energiebedarfs.            Der MFH-Neubau Solaris vereint modernes Wohnen mit
«Bauen mit dem Sonnen-Zeit-Mass» (1987) gelang ihm                                                                      Solararchitektur. Eine ganzflächig dach- und fassadenin-
ein originelles Werk zur Nutzung der Sonnenenergie.         PlusEnergieBau®-Solarpreise (3)                             tegrierte PV-Anlage erzeugt 47% des Eigenergiebedarfs.
Montageteam Schmid-Wolfisberg-Müller/LU                     557%-PEB-Gewerbebau, Gams/SG
Mit 25, 19 und 15 Jahren Tätigkeit in der Solarbranche      Der GLB-Gewerbebau zeichnet sich durch eine perfekt         Gebäude – Sanierungen (2 Preise, 2 Diplome)
bringt das Montageteam Schmid-Wolfisberg-Müller             in die Dach- und Fassadenfläche integrierte 447 kW          Villa Carlotta, Orselina/TI
der BE Netz AG zusammen fast 60 Jahre harte Arbeit          starke PV-Anlage aus. Sie sorgt für eine Eigenenergiever-   Beim 1939 erbauten EFH wurde die gesamte Dachflä-
und Erfahrung auf Solardächern mit.                         sorgung von 557%.                                           che mit einer 51 kW starken PV-Anlage ausgerüstet.
                                                            222%-PEB-Simmentalarena, Zweisimmen/BE                      Sie produziert rund 42’300 kWh/a und deckt 87% des
Institutionen (1 Preis, 2 Diplome)                          Das Mehrzweckgebäude ist auf der Südseite des Daches        Gesamtenergiebedarfs.
Gemeinde Entlebuch, Entlebuch/LU                            mit einer ganzflächig optimal integrierten PV-Anlage        Bauernhaus Galley, Ecuvillens/FR
Nach ihrem Motto «Wir leben neue Energie» unterstützte      ausgestattet. Die 180 kW starke PV-Anlage erzeugt           Das 1859 erbaute, denkmalgeschützte Landwirt-
und realisierte die Gemeinde Entlebuch viele Pionierpro-    180’400 kWh/a und deckt 222% des Energiebedarfs.            schaftsgebäude wurde mit terrakottafarbenen Solar-
jekte im Bereich der erneuerbaren Energien inkl. der        139%-PEB-MFH SonnenparkPLUS, Wetzikon/ZH                    modulen ausgerüstet. Das Gebäude weist eine Eigen-
Solarenergie. Die Gemeinde verfügt über eine 113-kWp-       Dank der vorbildlichen Dach- und Wanddämmung und            energieversorgung von 26% auf.
PV-Anlage auf den Dächern des Oberstufenschulhauses.        energieeffizienten Haushaltgeräten sank der Gesamt-         Vacheron Constantin, Plan-les-Ouates/GE
Aufklärung im Knonauer Amt, Affoltern a. A./ZH              energiebedarf des Mehrfamilien-Neubaus 10% unter            Das 2000 m2 grosse Flachdach der Uhrenfabrik
Das Knonauer Amt will bis 2050 80% des Energiebe-           den Minergie-P-Baustandard.                                 Vacheron Constantin wurde mit einer 246 kW starken
darfs der Region mit erneuerbarer Energie decken. Dafür                                                                 PV-Anlage ausgerüstet. Sie deckt 6% des hohen Ge-
                                                            Migros Bank-Sondersolarpreis für MFH                        samtenergiebedarf von ca. 4.16 GWh/a.
setzt sich die Standortförderung zusammen mit im Kno-
                                                            157%-PEB-MFH Überbauung, Tobel/TG                           EFH Keller Ammann, Luzern
nauer Amt aktiven Solar- und Holzunternehmungen ein.
                                                            Die PlusEnergie-Überbauung mit drei Mehrfamilien-           Der Gesamtenergiebedarf des EFH reduzierte sich
Genossenschaft SpiezSolar, Spiez/BE
                                                            häusern und 32 Wohnungen weist einen Solarstrom-            dank der Sanierung von 81’000 kWh/a auf rund einen
Seit 1999 setzt sich die Genossenschaft SpiezSolar für
                                                            überschuss von 57% auf, genug um 54 E-Mobile CO2-           Viertel oder 20’500 kWh/a.
die Nutzung der Sonnenenergie ein. Sie realisierte meh-
                                                            frei zu betreiben. Die Mietzinspreise sind 20%
rere PV-Anlagen, berät Interessenten und führt solare
                                                            günstiger als quartierübliche Mietzinse für vergleich-      Kategorie C
Informationsanlässe durch.
                                                            bare Wohnungen der Region.                                  Energieanlagen (3 Preise, 1 Diplom)
                                                            PlusEnergieBau®-Diplome (18)                                Birrer Holz AG, Hergiswil bei Willisau/LU
                                                            213%-PEB-Clevergie AG, Wyssachen/BE                         Mit der 1.14 MW starken PV-Anlage erzeugt die Birrer
                                                            211%-PEB-EFH Sanierung Seitz, Jegenstorf/BE                 Holz AG insgesamt 1.1 GWh/a Strom, fast das Doppelte
                                                            204%-PEB-EFH Sanierung, Bottighofen/TG                      des eigenen Elektrizitätsbedarfs von 570’000 kWh/a.
                                                            181%-PEB-Kirche Sanierung, Kölliken/AG                      Talstation Klein Matterhorn Bahn, Zermatt/VS
                                                            170%-PEB-DEFH Hässig, Uster/ZH                              Die ganzflächig perfekt in die Süd- und Westfassade
                                                            169%-PEB-EFH Sanierung Koch, Oberwil-Lieli/AG               integrierte PV-Anlage der auf 2939 m ü.M. stehenden
                                                            165%-PEB-Sanierung Tennishalle Feld, Aesch/ZH               Talstation der neuen 3S-Bahn zum Klein Matterhorn
                                                            162%-PEB-EFH Scherrer, Hünenberg See/ZG                     deckt 42% des Gesamtenergiebedarfs.
                                                            148%-PEB-EFH Sanierung Hunkeler, Buchrain/LU                Jucker Farm AG, Rafz/ZH
                                                            145%-PEB-Büro Vincenz Weishaupt, Ilanz/GR                   Die 167 kW starke PV-Dachanlage vermag den hohen
                                                            142%-PEB-MFH Gütliweg, Schaffhausen/SH                      Energiebedarf von 300’000 kWh/a für die Lagerung
                                                            134%-PEB-Schulhaus, Port/BE                                 und Kühlung von Gemüse zu 57% zu decken.
                                                            122%-PEB-EFH Sanierung Bommeli, Steffisburg/BE              Autobahnüberdachung, Stansstad/NW
                                                            118%-MFH AVI Immobilien, Bätterkinden/BE                    Die 840 kW starke PV-Anlage auf der Autobahnüberda-
                                                            115%-PEB-Lernzentrum, Hasliberg Goldern/BE                  chung in Stansstad erzeugt auf einer Fläche von 4’300
                                                            110%-PEB-MFH Büel, Gsteigwiler/BE                           m2 jährlich 750’000 kWh Solarstrom.
Ein Gewinner des Norman Foster Solar Awards 2018:           110%-PEB-MFH Sanierung Wapf, Altbüron/LU
114%-PEB Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans/NW               101%-PEB-EFH Lazarus, Le Locle/NE

4   |   Schweizer Solarpreis 2018    |   Prix Solaire Suisse 2018
28E PRIX SOLAIRE SUISSE 28. SCHWEIZER SOLARPREIS NORMAN FOSTER SOLAR AWARD PLUSENERGIEBAU-SOLARPREIS EUROPÄISCHER SOLARPREIS - CLEVERGIE
Gallus Cadonau
                                           Geschäftsführer Solar Agentur
                                           Schweiz/Directeur Agence Solaire
                                           Suisse, Zürich/Waltensburg/GR

PlusEnergieBauten setzen Pariser Klimaabkommen um
Zum 28. Mal werden die Schweizer Solar-                   den erzeugten 2017 mit 140 kWh/m2a                    triques du canton de Schaffhouse (EKS), la
preise verliehen. Ohne die grossartige Unter-             300-400% mehr Solarstrom als die                      Banque Migros pour le Prix Solaire Spécial pour
stützung unserer Solarpreispartner und aller              schwächsten. Sie sind laut Norman Foster              immeubles BEP, Affentranger Bau AG, SIGA, BE
weiteren Beteiligten wären die «jährlichen                auch in ästhetischer Hinsicht am attraktivs-          Netz AG, Ernst Schweizer AG, Züst Ingenieurbü-
Innovationsschübe» im Solarbereich nicht                  ten (vgl. 2017: S. 56 u. S. 91). Die pfiffigsten      ro Haustechnik AG, KABE et la SSES. Nos re-
möglich. Solaranlagen wären kaum besser                   Architekten zeigen, wie alle PV-Fassadenfor-          merciements vont aussi aux présidents et mem-
integriert als in unseren Nachbarländern. Die             men der Welt möglich sind, ohne jegliche              bres du jury du Prix Solaire Suisse de même
Schweizer Solar- und PlusEnergieBauten                    Leistungsreduktion durch verfärbte PV-Glä-            qu’à ceux du jury du Norman Foster Solar Award
mit und dank Lord Norman Foster würden                    ser. PEB und solare Powerfassaden können              (NFSA) pour BEP, à la commission technique et
kaum Europäische Solarpreise gewinnen.                    85% des Schweizer Energiebedarfs substi-              aux autres personnes impliquées (cf. p. 105).
    Deshalb ein ganz grosses und herzli-                  tuieren und die CO2-freie E-Mobilität garan-              L’essor des bâtiments à énergie posi-
ches Dankeschön an die SIG (Services In-                  tieren ohne einen Bach durch ein neues                tive (BEP) se poursuit. Exemplaires, les BEP
dustriels de Genève) als Hauptsponsorin                   Kleinwasserkraftwerk (KWKW) zu zerstören.             lauréats du NFSA s’imposent comme un stan-
und an alle weiteren langjährigen Solarpreis-                                                                   dard d’avant-garde de l’architecture solaire du
partner/innen wie die Stiftung Campus Sur-                                                                      futur, à la fois esthétique et ne rejetant pas de
see, Flumroc AG, HEV Schweiz, Elektrizitäts-
werk des Kt. Schaffhausen (EKS), Migros
                                                          «Sans Bâtiments à                                     CO2. Ils sont LA chance de la transition énergé-
                                                                                                                tique et de la mise en œuvre de l’Accord de
Bank für den PEB-Sonderpreis für MFH, Af-
fentranger Bau AG, SIGA, BE Netz AG, Ernst
                                                          Énergie Positive,                                     Paris sur le climat. En 2014, Robert Küng, pré-
                                                                                                                sident du Conseil d’État du canton de Lucerne,
Schweizer AG, Züst Ingenieurbüro, Tellco,
Repower, KABE und SSES. Grossen Dank
                                                          pas de tournant 		                                    puis en 2015 Adolf Ogi, ancien Conseiller fédé-
                                                                                                                ral, expliquaient déjà que les BEP montrent la
den Präsidenten und Mitgliedern der
Schweizer Solarpreisjury, der Norman Foster
                                                          énergétique –                                         voie vers une transition énergétique écono-
                                                                                                                mique. Cela s’applique pour 2018 aussi.
PEB-Jury, der Technischen Kommission und
weiteren Beteiligten (vgl. S. 105).
                                                          Ohne PlusEnergie-                                         Depuis 1990, 3’564 personnes et institu-
                                                                                                                tions ont adressé leur candidature à un Prix So-
    Der Trend zu PlusEnergieBauten (PEB)
ist ungebrochen. Die vorbildlichen Norman
                                                          Bauten keine                                          laire Suisse. Les installations et bâtiments so-
                                                                                                                laires en lice leur ont valu 412 Prix Solaires
Foster Solar-PEB bilden den ästhetisch weg-
weisenden und saubersten Baustandard der
                                                          Energiewende.»                                        Suisses, 18 NFSA et 45 Prix Solaires Europé-
                                                                                                                ens. Nous sommes entrés de plain-pied dans
künftigen Solararchitektur. Sie sind der Joker                                                                  l’ère des bâtiments à énergie positive. De plus
für die Energiewende und zur Umsetzung                    Cette année, les Prix Solaires Suisses sont remis     en plus de propriétaires innovateurs optent pour
des Pariser Klimaabkommens. Bereits 2014                  pour la 28e fois. Sans le généreux soutien de         des BEP. En 2017, les surfaces solaires les
erklärten der Luzerner Regierungspräsident                nos partenaires et de nombreuses autres par-          plus puissantes produisent quelque 140
Robert Küng und 2015 der e. Bundesrat                     ties prenantes, ces «impulsions annuelles» à          kWh/m2a de courant vert, soit 300 à 400% de
Adolf Ogi, dass PEB den Weg für eine öko-                 l’expansion du solaire ne seraient pas possibles.     plus que les moins puissantes. Selon Norman
nomische Energiewende aufzeigen. Das-                     Certaines installations solaires n’auraient certai-   Foster, les premières sont aussi esthétiquement
selbe gilt für 2018.                                      nement jamais été mieux intégrées que dans les        plus attrayantes (cf. 2017: p. 56 et ss; p. 91).
    Seit 1990 beteiligten sich 3’564 Perso-               pays voisins. Et des constructions solaires et        Les architectes les plus ingénieux montrent
nen und Institutionen mit ihren Solaranlagen              bâtiments à énergie positive helvétiques              comment exploiter les différentes formes de
und Gebäuden am Schweizer Solarpreis.                     n’auraient pas gagné de Prix Solaires Europé-         façades PV et prouvent que les modules colorés
412 Solarpreise, 18 NFSA und 45 Europäi-                  ens.                                                  n’en diminuent pas le rendement. Les BEP ainsi
sche Solarpreise holten Schweizer Solar-                  Nous adressons donc un sincère et très grand          que les surfaces solaires pourraient répondre à
preisträger/innen bisher. Die neue Solar-                 merci aux SIG (Services industriels de Genève),       85% de la demande énergétique suisse et as-
epoche der PlusEnergieBauten ist ange-                    notre sponsor principal, et aux partenaires de        surer une mobilité zéro émission, évitant ainsi la
brochen und überzeugt immer mehr innova-                  longue date comme la Fondation Campus Sur-            construction de nouvelles petites centrales hyd-
tive Bauherrschaften. Solare Powerfassa-                  see, Flumroc AG, APF Suisse, les services élec-       roélectriques (PCH) qui détruisent les cours d’eau.

20   |   Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018
Dr. Sjef de Bruijn
                                    Kurt Frei                                                                  Bereichsleiter Solarsysteme
                                    Geschäftsführer Flumroc AG,                                                Ernst Schweizer AG, Metallbau,
                                    8890 Flums/SG                                                              8908 Hedingen/ZH

Energiewende: Potential bei Gebäuden nutzen
Mit effizienter Energienutzung, aber                Mit eigenen Energiequellen können wir         produktion. Obwohl Lösungen für die Integ-
auch mit mehr einheimischer und erneu-           uns selbst versorgen. Das macht uns weni-        ration von Solarmodulen im Dach schon seit
erbarer Energie will die Schweiz die             ger abhängig von ausländischen Energie-          20 Jahren bekannt sind, werden weitere
Energieversorgung sicherstellen und den          quellen und -lieferanten und stärkt die eige-    Schritte unternommen. Beispielsweise mit
Energieverbrauch senken. Der Weg dahin           ne Wirtschaft.                                   farbigen Modulen für denkmalgeschützte
ist steinig, es bleibt noch viel zu tun. Zu-        Die Solar Agentur Schweiz hat das riesi-      Gebäude, damit sie nicht nur ihren alten
mindest bei den Gebäuden sind die Fort-          ge Potential der Plusenergie-Gebäude er-         Glanz zurückerhalten, sondern auch Energie
schritte vielversprechend. PlusEnergie-          kannt und setzt alles daran, diese zu fördern,   produzieren.
Gebäude können entscheidend zum                  unter anderem mit dem jährlichen Solar-              Der Trend geht weiter Richtung Fassade.
Wandel beitragen.                                preis, der als Anreiz zur effizienten Nutzung    Die zunehmende Wirtschaftlichkeit und die
                                                 der Solarenergie dient. Ein sinnvolles Enga-     Gestaltungsmöglichkeiten mit Farben und
Der Energieverbrauch in der Schweiz soll         gement, das die Flumroc AG seit Jahren aus       Oberflächenstrukturen schaffen die Voraus-
sinken, der Anteil an erneuerbarer und ein-      Überzeugung unterstützt. Damit PlusEner-         setzungen. Für viele Architekten ist es noch
heimischer Energie steigen – soweit das          gie-Gebäude in der Zukunft nicht mehr ein        immer eine Herausforderung, Solarfassa-
Ziel. Tatsächlich ist der Energiebedarf in der   Optimalfall sind, sondern eine Selbstver-        den und Solardächer in bestehende Gebäu-
Schweiz nach wie vor sehr hoch. Der Anteil       ständlichkeit.                                   de zu integrieren.
fossiler Energieträger liegt bei über 60 Pro-       Kurt Frei, Flumroc AG                         Fassaden bieten eine grosse Chance für die
zent. Im Bereich Verkehr und Transport ist                                                        Solarthermie, insb. für das Warmwasser.
dieser Anteil noch höher, ein baldiger Wan-                                                           Auch das Jahr 2018 liefert wieder zahl-
del scheint illusorisch. Umso erfreulicher       «Damit PlusEnergie-                              reiche gute Beispiele, die als Vorgabe für
läuft die Entwicklung bei den Gebäuden.                                                           Architekten und Fachplaner dienen können.
Dank strengeren Energievorschriften ist hier     Gebäude in der                                   Das ist sehr positiv, da die weitere Ausbil-
vieles in Bewegung. Und technische Fort-                                                          dung mit Solarsystemen dringend notwen-
schritte sorgen für eine kontinuierliche Ver-    Zukunft nicht mehr                               dig ist, um die Energiewende zu schaffen.
besserung der Energiebilanz.                                                                      Solche Beispiele sind sehr wichtig, damit
   Gerade bei der Photovoltaik ist das Po-       ein Optimalfall sind,                            Investoren und Bauherren sehen, dass heu-
tential noch lange nicht ausgeschöpft. Preis                                                      te schon wirtschaftlich, zukunftsgerecht und
und Leistung haben sich bereits verbessert.      sondern eine                                     nachhaltig gebaut werden kann.
Auffallend sind auch die ästhetischen Fort-                                                           Wir sind aber auf noch mehr Begeiste-
schritte. Photovoltaik-Anlagen lassen sich       Selbstverständlich-                              rung von Architekten, Planern, Installateu-
heute optisch passend integrieren – Gebäu-                                                        ren, Investoren und Bauherren angewiesen,
deeigentümer müssen diesbezüglich keine          keit.»                                           damit noch mehr Solarenergiesysteme ge-
Abstriche mehr in Kauf nehmen. Es ist span-                                                       baut werden.
nend zu beobachten, wie beliebt Solaranla-                                                            Zum Schluss ein grosses Dankeschön an
gen zunehmend auch an Fassaden sind. So          Obwohl aus ökologischer Sicht die Solar-         alle Teilnehmer dieses Solarpreis-Wettbe-
vergrössert sich das Flächenpotential für die    thermie in vielen Fällen die bessere Wahl        werbs. Unabhängig von Technologie, An-
Energiegewinnung mit Sonne um ein Vielfa-        wäre, führen die Photovoltaik-Anwendun-          wendung oder Farbe, ist es erfreulich zu
ches. Nutzen wir diese Möglichkeit! In Kom-      gen die Solarwende an. Es gibt aber deutli-      sehen, dass immer mehr Solarenergiesyste-
bination mit einer guten Dämmung und             che Zeichen, dass die Solarthermie auch in       me installiert werden. Damit leisten Sie ei-
smarter Haustechnik lässt sich der Energie-      der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.    nen wichtigen Beitrag für die Gestaltung
verbrauch beim Wohnen und Arbeiten mas-          Immer öfters wird sie zusammen mit Photo-        einer nachhaltigen Zukunft.
siv reduzieren. Im besten Fall sind sogar        voltaik genutzt, womit das Beste beider Wel-         Dr. Sjef de Bruijn, Ernst Schweizer AG
PlusEnergie-Gebäude möglich, die mehr            ten kombiniert wird.
Energie produzieren, als sie für den Eigen-         Das Gebäude und damit die Gebäude-
betrieb benötigen.                               hülle, bleibt in der Schweiz das wichtigste
                                                 Anwendungssegment für die Solarenergie-

                                                                                         Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   35
Bernd Geisenberger
                Leiter Firmenkunden
                Migros Bank AG, 8001 Zürich

PlusEnergie-MFH lohnen sich – auch für Mieter/innen
                            Nachhaltiges Bauen lohnt sich für Bauherr-        triebskosten und erhöhen den Marktwert
«Energieeffiziente          schaften – so das Fazit der Ernst & Young-
                            Studie «Nachhaltigkeitsaspekte bei Immo-
                                                                              ihrer Immobilie. Je mehr Flächen am Gebäu-
                                                                              de für Photovoltaik genutzt werden, desto
Wohnungen sind              bilieninvestitionen».1 In dieser Analyse
                            erwarten 78% der Befragten, dass sich eine
                                                                              grösser ist das Ertragspotenzial und damit
                                                                              der Einfluss auf die Rendite von Liegen-
preisgünstig und            nachhaltig konzipierte Immobilie aufwertet.
                            Umgekehrt dürften Immobilien mit kaum
                                                                              schaften. PEB-Mehrfamilienhäuser sind be-
                                                                              sonders geeignet, um die 80% Energiever-
garantieren bis zu          nennenswerten Nachhaltigkeitsaspekten an
                            Wert einbüssen, so das Urteil von 73% der
                                                                              luste im Gebäudesektor zu senken und
                                                                              Solarstromüberschüsse für den CO2-freien
20% günstigere              Befragten.
                                Gar 88% der Befragten erwarten, dass
                                                                              Verkehr im Quartier zu generieren. So er-
                                                                              möglichen grosse Flächen auf optimale Wei-
Mieten.»                    Nachhaltigkeitsaspekte ihres Immobilienin-
                            vestments zu einer höheren Rendite führen.
                                                                              se günstigen Solarstrom für das eigene Ge-
                                                                              bäude und oft auch für E-Mobile im Quartier.
                            Voraussetzung sei allerdings, dass Nachhal-
                            tigkeit und Energieeffizienz des Mietobjekts      … und für die Mieterinnen und Mieter
                            zu reduzierten Betriebskosten führen.             Gleichzeitig profitieren PEB-Mieter/innen
                                Tatsächlich, so zeigt die Praxis, werden      von tieferen Nebenkosten und tieferen Net-
                            Solaranlagen immer produktiver und damit          tomieten. Das beweist der 2018 erstmals
                            steigt auch die Attraktivität von PlusEnergie-    vergebene «Sondersolarpreis der Migros
                            Bauten (PEB) und PEB-Sanierungen. In den          Bank für Mehrfamilienhäuser», indem er,
                            letzten Jahren fand eine regelrechte Revolu-      zum ersten mal bei Solarpreisen, quartier-
                            tion im Gebäudetechnologiegewerbe statt.          übliche Mieten als Vergabekriterium mit
                            Immer energieeffizientere Bauten konsu-           einschliesst. Die Jahre alten Vorurteile der
                            mieren bei vollem Komfort immer weniger           erhöhten Betriebskosten werden mit dem
                            Energie. So wenig, dass sie in vielen Fällen      Migros-Bank-Sondersolarpreis für PEB-
                            mehr CO2-freie Energie erzeugen, als sie für      MFH fundamental und eindrücklich wieder-
                            Warmwasser, Heizung und Strom im Jahres-          legt! Energieeffiziente Wohnungen sind
                            durchschnitt benötigen.                           preisgünstig und garantieren bis zu 20%
                                                                              günstigere Mieten (vgl. 157%-PEB-Über-
                            Energieeffizienz rechnet sich für die Im-         bauung, 9555 Tobel/TG, S.44). Das Objekt
                            mobilieninhaber/innen…                            ist gerade für Pensionskassen und Wohn-
                            Die bisherigen Solarpreisgewinner und die         baugenossenschaften ein überaus positives
                            innovative Gebäudebranche zeigen denn             Signal. Es zeigt beispielhaft, dass sich Ener-
                            auch: Die Erzeugung von CO2-freiem Solar-         gieeffizienz und bezahlbare Wohnungen
                            strom an der Gebäudehülle rechnet sich in         kombinieren lassen.
                            mehrfacher Hinsicht. Je nach Ausrichtung
                            und Lage erzeugt ein Quadratmeter Solar-          1
                                                                                  Diese Ergebnisse stammen aus einer 2011 durchgeführten Befragung
                                                                                  durch Ernst & Young (EY) Real Estate GmbH bei rund 40 deutschen Insti-
                            modul jährlich bis zu 200 kWh Solarstrom.             tuten und Unternehmen des Immobiliensektors. Meister, Dietmar (2011):
                                                                                  Nachhaltigkeitsaspekte bei Immobilieninvestitionen.
                            Wird der CO2-freie Gebäudestrom auch für              Frankfurt: Ernst&Young Real Estate GmbH
                            den Betrieb von einer Wärmepumpe einge-           2
                                                                                  «Integrale Solararchitektur – Ästhetisch herausragende Bauten als Ener-
                                                                                  gieerzeuger», EnergieSchweiz, Bundesamt für Energie, 2015
                            setzt, resultiert ein Brennstoff- bzw. Energie-
                            preis von 3 bis 4 Rappen pro kWh Nutzener-
                            gie.2
                               Gegenüber einer Öl- oder Gasheizung
                            bedeutet das «Profit pur» für die Liegen-
                            schaftsinhaber/innen: Sie senken die Be-

                                                                     Schweizer Solarpreis 2018           |    Prix Solaire Suisse 2018 |             43
Kategorie B                                 Der PlusEnergie-Gewerbebau Clevergie AG in Wyssachen/BE konsumiert 30’200 kWh/a. Die
PlusEnergieBauten                           PV-Anlage auf dem Dach produziert zusammen mit der optimal integrierten Fassadenanlage
PlusEnergieBau®-Diplom 2018                 rund 64’400 kWh/a. Somit entsteht ein Solarstromüberschuss von 34’200 kWh/a oder 113%.
                                            Der Solarstrom wird in Batterien und einem Warmwasserspeicher gespeichert; damit kann der
                                            Strombedarf von zwei Schlechtwettertagen überbrückt werden. Die Wasserspeicher liefern die
                                            Wärme für die Bodenheizung. Zwei Ladestationen speisen fünf Elektroautos und die Elektro-
                                            stapler mit dem hauseigenen CO2-freien Solarstromüberschuss. Die dunkle PV-Fassade harmo-
                                            niert ausgezeichnet mit der darunterliegenden Holzfassade.

213%-PEB-Clevergie AG, 4954 Wyssachen/BE
Im März 2017 bezog die Clevergie AG den                    kWh/a liegt die Eigenenergieversorgung so-     Technische Daten
PlusEnergie-Gewerbebau in Wyssachen.                       mit bei 213%. Der produzierte Solarstrom       Wärmedämmung
Die massive Betonkonstruktion des Gewer-                   wird in Batterien und einem Warmwasser-        Wand:         24 cm         U-Wert:      0.16 W/m2K
                                                                                                          Dach:         19 cm         U-Wert:      0.14 W/m2K
bebaus sorgt zusammen mit der Wärme-                       tank gespeichert. Die Batterien können den     Boden:        35 cm         U-Wert:      0.21 W/m2K
pumpe für einen niedrigen Energiebedarf                    elektrischen Bedarf für etwa zwei Schlecht-    Fenster:    dreifach        U-Wert:      0.62 W/m2K
von 30’200 kWh/a.                                          wettertage decken. Der Warmwasserspei-         Energiebedarf
                                                                                                          EBF: 1019 m2              kWh/m2a         % kWh/a
    Die 330 m2 grosse, optimal fassadeninte-               cher dient als thermische Reserve für die      Warmwasser:                   1.0          4 1’050
grierte PV-Anlage im oberen Stockwerk har-                 Bodenheizung.                                  Elektrizität WP:              7.2         24 7’350
                                                                                                          Elektrizität:                21.4         72 21’760
moniert ausgezeichnet mit der Lärchenholz-                    Zwei Ladestationen speisen fünf Elektro-    Gesamt-EB:                   29.6        100 30’160
Fassade im ersten Stock. Das Flachdach                     autos und die Elektrostapler mit hauseige-     Energieversorgung
dient als «Museum» für alte Solarpaneele,                  nem CO2-freien Solarstromüberschuss. Die-      Eigen-EV:     m2 kWp kWh/m2a    % kWh/a
                                                                                                          PV Fass.:  298.5 42.6    108 106.8 32’175
um Erkenntnisse über die Langlebigkeit der                 ser PlusEnergie-Gewerbebau verdient mit        PV Dach:   305.9 47.7    105 106.7 32’207
Paneele zu gewinnen. Die PV-Dachanlage                     seiner eleganten PV-Fassade das PlusEner-      Eigenenergieversorgung		 213 64’382
ist daher suboptimal integriert.                           gieBau-Diplom 2018.                            Energiebilanz (Endenergie)		 % kWh/a
                                                                                                          Eigenenergieversorgung:			  213 64’382
    Die 43 kW starke PV-Fassadenanlage                                                                    Gesamtenergiebedarf:			100 28’304
produziert zusammen mit der 50 kW starken                                                                 Solarstromüberschuss:			113 34’222
PV-Dachanlage mindestens 64’400 kWh/a.                                                                    Bestätigt von Onyx Energie Dienste AG am 02.07.18
                                                                                                          Sarina Streit, sarina.streit@aekonyx.ch
Bei einem Energiebedarf von ca. 30’200
                                                                                                          24 Elektrofahrzeuge können mit dem Solarstrom-
                                                                                                          überschuss je 12’000 km/a CO2-frei fahren.

                                                                                                          Beteiligte Personen
                                                                                                          Bauherr, Standort des Gebäudes und PV-Anlage
                                                                                                          clevergie ag
                                                                                                          Möösli 307, 4954 Wyssachen
                                                                                                          Tel. 062 966 00 66, info@clevergie.ch
                                                                                                          Architekturbüro
                                                                                                          Zürcher & Partner, Hans Ulrich Zürcher
                                                                                                          Eigerweg 8, 4912 Aarwangen
                                                                                                          Tel. 062 922 61 61, www.zupartner.com
                                                                                                          Gebäudehülle und Spenglerarbeiten
                                                                                                          Habisreutinger Gebäudehülle GmbH
                                                                                                          Brückenstr. 6a, 4950 Huttwil
                                                                                                          Tel. 062 962 44 40, www.dichter-dran.ch

1                                                                                                         2

1    Die optimal fassadenintegrierte Anlage harmo-         2   Der PlusEnergie-Gewerbebau hat bei einem
     niert ausgezeichnet mit der Lärchenholz-Fassa-            Energiebedarf von rund 30’200 kWh/a eine
     de und produziert rund 32’200 kWh/a.                      Eigenenergieversorgung von 213%.

52    |   Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018
Kategorie B                                 Das ehemalige Bauernhaus der Familie Wapf in Altbüron/LU brannte 1973 durch einen Blitzein-
PlusEnergieBauten                           schlag nieder und wurde 1974 als Mehrfamilienhaus neu aufgebaut. Dank der Sanierung 2017
PlusEnergieBau®-Diplom 2018                 und einer ganzflächig integrierten 31 kW starken PV-Dachanlage sank der Energieverbrauch von
                                            40’580 kWh/a auf 27’280 kWh/a. Die nach Ost-West ausgerichteten monokristallinen Solarzel-
                                            len erzeugen 30’000 kWh/a. Damit erreicht das PlusEnergie-MFH eine Eigenenergieversorgung
                                            von 110%. Der Solarertrag versorgt die zwei Wohnungen sowie die angrenzende Gärtnerei. Mit
                                            dem Solarstromüberschuss von 2’720 kWh/a könnten zwei E-Mobile je 12’000 km CO2-frei fah-
                                            ren.

110%-PEB-MFH Sanierung Wapf, 6147 Altbüron/LU
Dank schrittweiser Sanierung des MFH re-                   Der Solarertrag von 30’000 kWh/a reicht,         Technische Daten
duzierte sich der Gesamtenergiebedarf von                  um den Jahresenergiebedarf der 4.5-Zim-          Wärmedämmung
40’580 kWh/a auf 27’280 kWh/a und wur-                     mer-Wohnung im Parterre und der 5.5-Zim-         Wand:        20 cm         U-Wert:     0.17 W/m2K
                                                                                                            Dach:        20 cm         U-Wert:     0.17 W/m2K
de im Frühjahr 2017 zu einem PlusEnergie-                  mer-Wohnung im Obergeschoss zu decken.           Boden:       12 cm         U-Wert:     0.22 W/m2K
MFH.                                                       31% des generierten Stroms kann sofort           Fenster:		                 U-Wert:     0.91 W/m2K
   Bis 2007 wurde das Gebäude mit Heizöl                   verbraucht werden.                               Energiebedarf vor der Sanierung [100% | 149%]
                                                                                                            EBF: 350 m2           kWh/m2a      %     kWh/a
beheizt. Ab 2007 sparte sich die Familie                      Die Solarstromproduktion reduziert die        Wamwasser & Heizung:      81.2 70.1     28’435
Wapf den Öleinkauf und schloss sich einem                  Fremdenergiezufuhr aus dem Wärmever-             Elektrizität:             34.7 29.9     12’145
                                                                                                            Gesamt-EB:              115.9 100       40’580
Wärmeverbund an, der die umliegenden                       bund um ca. 10’200 kWh/a.
                                                                                                            Energiebedarf nach der Sanierung [67% | 100%]
Liegenschaften mit Wärme für Heizung und                      Mit dem PEB-Solarstromüberschuss von          BF: 350 m2           kWh/m2a      %      kWh/a
Warmwasser aus einer Holzschnitzelhei-                     2’720 kWh/a könnten zwei Elektrofahrzeu-         Wamwasser & Heizung:     51.9 66.6      18’180
                                                                                                            Elektrizität*:           26.0 33.4       9’100
zungszentrale versorgt.                                    ge jährlich je 12’000 km CO2-frei fahren.        Gesamt-EB:               77.9   100    27’280
   Die 188 m2 grosse PV-Dachanlage ist als                    Das PlusEnergie-MFH der Familie Wapf          * Elektrizität: ohne Energiebedarf der Gärtnerei
rahmenloses Glas-Laminat-Indachsystem                      erhält das PlusEnergieBau-Diplom 2018.           Energieversorgung
ganzflächig angebracht und erzeugt 30’000                                                                   Eigen-EV: m2 kWp kWh/m2a              %     kWh/a
                                                                                                            PV Dach: 188 30.6  159.6             110   30’000
kWh/a Solarstrom. Die Produktion der nach
                                                                                                            Energiebilanz (Endenergie) 		  %   kWh/a
Ost-West gerichteten monokristallinen Zel-                                                                  Eigenenergieversorgung:       110 30’000
len übertrifft den Jahresenergiebedarf für                                                                  Gesamtenergiebedarf:		100         27’280
                                                                                                            Solarstromüberschuss:		        10  2’720
Heizung, Warmwasser sowie den Haus-
                                                                                                            Bestätigt von der CKW am 10.04.2018,
halts- und Betriebsstrom um 110%.                                                                           Tel. 041 249 58 08 und von der Bossert Forst AG
                                                                                                            am 01.07.2018, Tel. 062 927 24 11
                                                                                                            2 Elektrofahrzeuge können mit dem Solarstromüber-
                                                                                                            schuss jährlich je 12’000 km CO2-frei fahren.

                                                                                                            Beteiligte Personen

                                                                                                       1    Standort des Gebäudes
                                                                                                            Monika und Rolf Wapf, Hintergasse 7, 6147 Altbüron
                                                                                                            Architekturbüro
                                                                                                            Koffel + Partner AG, Dorfplatz 1, 6146 Grossdietwil
                                                                                                            Tel. 062 562 86 60, info@koffel-baupartner.ch
                                                                                                            PV-Anlage
                                                                                                            clevergie ag, Möösli 307, 4954 Wyssachen
                                                                                                            Tel. 062 966 00 66, info@clevergie.ch

1                                                                                                           2

1    Das rahmenlose Glas-Laminat-Indachsystem              2   Vor der Sanierung 2017 verbrauchte das MFH
     wurde ganzflächig auf der Dachfläche integriert.          mit dem alten Dach 40’580 kWh/a und damit
     Die 31 kW starke PV-Anlage erzeugt 30’000                 149% mehr Energie.
     kWh/a.

68    |   Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018
Thomas Ammann
               Ressortleiter Energie- und Bautechnik,
               HEV Schweiz, 8032 Zürich/ZH

Das Auto - der neue Stromspeicher?
                            Die Photovoltaik ist definitiv salonfähig ge-    Etwas einfacher ist es da mit dem Elektroau-
«Aus finanzieller           worden und jede Bauherrschaft muss bei
                            der Erstellung oder der Erneuerung ihres
                                                                             to. Auch dieses verfügt über eine grössere
                                                                             Batterie und kann, wenn sie intelligent ins
Sicht kann es               Gebäudes den Einsatz von «Solarzellen» in
                            Betracht ziehen und vorzugsweise auch um-
                                                                             Netz eingebaut wird, ebenfalls als Speicher
                                                                             für das Gebäude genutzt werden. Der
durchaus interes-           setzen. Unzählige Beispiele, solche die mit
                            dem Solarpreis ausgezeichnet wurden und
                                                                             grosse Vorteil an der Autobatterie? Sie wird
                                                                             über einen anderen Budgetposten abge-
sant sein, den Ei-          auch andere zeigen, dass es möglich ist. Ins-
                            besondere bei Einfamilienhäusern wird
                                                                             bucht! Für viele Eigentümer spielt die Ren-
                                                                             tabilität beim Auto eine deutlich untergeord-
genbedarfsanteil            dank einer flächendeckenden Photovoltaik-
                            anlage meist ein Plusenergiehaus resultie-
                                                                             netere Rolle als bei der Heizung oder
                                                                             Energieerzeugung. Bedeutend wichtiger
möglichst gross zu          ren. Bereits zum neunten Mal zeichnet der
                            Solarpreis dieses Jahr solche Objekte aus.
                                                                             sind Prestige und Komfort. Weshalb nicht
                                                                             diese Vorteile auch zur Erhöhung des Eigen-
halten. »                      Ein grosser Solarstromüberschuss ist das
                            eine, den selbst erzeugten Strom möglichst
                                                                             verbrauchsanteils nutzen?
                                                                                 Noch bis vor wenigen Jahren waren die
                            auch selber zu nutzen das andere. Aus fi-        einzigen Anknüpfungspunkte von Gebäude
                            nanzieller Sicht kann es durchaus interes-       und Individualmobilität die Garage für das
                            sant sein, den Eigenbedarfsanteil möglichst      Auto. Mit der Eigenstromerzeugung und der
                            gross zu halten. Die Rückliefervergütungen       Elektromobilität wachsen diese beiden Be-
                            sind in den vergangenen Jahren gesunken.         reiche deutlich näher zusammen und begin-
                            Ohne Mehrwertvergütung oder Einspeise-           nen sich zu ergänzen. Ein Schritt der auf-
                            vergütung ist ein rentabler Betrieb für Klein-   zeigt, in welche Richtung die Entwicklung
                            anlagen ohne Eigenverbrauch schwierig.           einer kleinräumigen Energievernetzung füh-
                               Möglichkeiten zur Erhöhung der Eigen-         ren dürfte.
                            verbrauchsquote gibt es deren viele. Allen           Keinen Überschuss produziert das Sie-
                            voran der Einsatz von Wärmepumpen zur            gerprojekt des diesjährigen HEV Sonderso-
                            Erzeugung der Wärme. Wird Heizung und            larpreises. Dennoch basiert beinahe der
                            Warmwasseraufbereitung mit thermischen           gesamte Energiebedarf des Reiheneinfami-
                            Pufferspeichern ergänzt, kann die Wärme-         lienhauses auf erneuerbaren Ressourcen.
                            pumpe vom Solarstrompeak am Nachmittag           Die Photovoltaikanlage mit der Wärmepum-
                            profitieren. Langsam auf dem Markt Fuss          pe für das Warmwasser wird durch einen
                            fassen auch die Batteriespeicher. Noch sind      zentralen Holzspeicherofen mit Wasserre-
                            sie relativ teuer in der Anschaffung verhel-     gister ergänzt. Die Bilanz für das Haus fällt
                            fen jedoch einem Einfamilienhaus einfach         so auch mit einer kleinen Photovoltaikanla-
                            zu einem Eigenverbrauchsanteil von 80 und        ge gut aus. Ökologie und Ökonomie finden
                            mehr Prozent.                                    beide Beachtung.
                               Batteriespeicher werden in den kom-
                            menden Jahren sicher günstiger werden.
                            Bereits laufen Forschungen in denen die
                            ausrangierten Akku der Elektrorollerflotte
                            der Post zu stationären Speichern zusam-
                            mengeschlossen werden. Dadurch wird den
                            alten Batterien ein zweites Leben geschenkt
                            und die Preise können weiter sinken.

                                                                    Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   69
Marius Fischer                                                            Johannes Berry
                                   Geschäftsleiter BE Netz AG,                                               Projektleiter, Züst Ingenieurbüro
                                   6030 Ebikon/LU                                                            Haustechnik AG, 7214 Grüsch/GR

PlusEnergieBauten sichern CO2-freie Elektromobilität
Fahrzeuge bewegen die Schweiz! Im Ver-          Energien, des Klimas und der Umwelt. Un-        ser Ziel als Haus­technik Ingenieurbüro ist
kehr, den Gemütern und Emotionen! Das           sere PEB beweisen jedes Jahr aufs Neue,         es, den Bauherrn solche Faktoren und den
Auto ist immer noch ein beliebtes Fortbewe-     wie Gebäude und Mobilität CO2-neutral           Einfluss auf den zukünftigen Energiever-
gungsmittel. Entgegen einer logischen Kon-      funktionieren. Jedes umgesetzte Projekt         brauch näher zu bringen. So kann die Farbe
sequenz hinsichtlich der globalen Dekarbo-      dient unserem Klima.                            der Bodenbeläge nach ein paar Jahren pro-
nisierung werden die Autos immer schwerer          Los geht’s – aber mit Vollgas!!              blemlos geändert werden, jedoch nicht die
und leistungsfähiger. Sie brauchen stets                                                        Ausrichtung des Gebäudes.
mehr Treibstoff und stossen mehr CO2 aus.          Marius Fischer, BE Netz AG                      Wir sind überzeugt davon, dass die Sen-
Das Auto ist in unserer Gesellschaft allge-                                                     sibilisierung der gesamten Bevölkerung ein
genwärtig und gilt für viele noch als wichti-                                                   wichtiger Bestandteil ist, um die Energie-
ges Statussymbol. So verursacht die Schweiz
deutlich mehr Verkehrsemissionen pro Kopf
                                                «Ein wichtiger Be-                              wende zu schaffen. Der Schweizer Solar-
                                                                                                preis ist eine ideale Plattform, die neusten
als viele andere Länder. Ebenfalls einen gro-
ssen Pro-Kopf-Ausstoss von Treibhausga-
                                                standteil auf dem                               und innovativsten Energiekonzepte zu prä-
                                                                                                sentieren. Helfen Sie mit, die Schweiz von
sen nehmen die ineffizienten Gebäude mit
zunehmend grösseren Wohnflächen ein.
                                                Weg zur Energie-                                morgen zu gestalten. Fangen Sie bei sich zu
                                                                                                Hause an und werden Sie vom Energiebezü-
     Angesichts der fortschreitenden Klima-
erwärmung und der anzustrebenden Dekar-
                                                wende sind die                                  ger zum Energielieferanten. Wir helfen Ih-
                                                                                                nen gerne dabei.
bonisierung zur Umsetzung des Pariser Kli-
maabkommens ist die Schweiz gefordert,
                                                PlusEnergieBau-                                    Johannes Berry, Züst Ingenieurbüro
                                                                                                   Haustechnik AG
insbesondere bezüglich CO2-Ausstoss in
der Mobilität und im Gebäudepark. Worte
                                                ten.»
müssen in Taten umgesetzt werden. Der
Handlungsbedarf ist sehr gross und bietet
ein vielfältiges und spannendes Marktseg-       Täglich benötigen wir Energie, doch sind wir
ment an.                                        uns bewusst wann wir Energie benötigen
     Die Schweiz soll ihre Innovationskraft     und wann wir diese verschwenden? Der
richtig auf den Boden bringen: Der ökologi-     schonungslose Umgang mit Energie macht
sche Nutzen und wirtschaftliche Erfolg las-     den Weg zur angestrebten Energiewende
sen sich wertvoll vereinigen. Ein Ansatz dazu   nicht einfacher. Wir alle müssen mithelfen,
sind PlusEnergieBauten (PEB), die eine          die Energiewende zu schaffen. Ein wichtiger
CO2-freie Elektromobilität unterstützen.        Bestandteil auf dem Weg dazu sind die
Sonnenkraft löst stinkende fossile Pferde-      PlusEnergieBauten (PEB). Jedem Bauherren
stärke ab. Die innovative Solarbranche be-      bieten sich während der Bauphase ver-
wegt. Die PEB-Solararchitektur reduziert ei-    schiedene Möglichkeiten, sein Gebäude auf
nerseits den CO2-Ausstoss im Gebäude-           einen PlusEnergieBau-Standard zu trim-
­­sektor und generiert andererseits CO2-frei-   men.
en Solarstrom für die Elektromobilität. Das        Meistens scheitert das Vorhaben jedoch
klingt einfach – und ist einfach.               an der zu geringen Sensibilisierung auf die
     Technische Errungenschaften trendig        Energiethematik. So wird lieber stunden-
vernetzen: Der Schweizerische Solarpreis        lang über die Farbe des Bodenbelages oder
hebt diese Projekte hervor und belebt den       die Sanitärarmaturen diskutiert. Den ent-
zukünftigen Markt. Wir – BE Netz – freuen       scheidenden Faktoren wie zum Beispiel der
uns, als Solarpreispartner diese wichtige       Gebäudehülle, der Ausrichtung des Gebäu-
Botschaft engagiert unterstützen zu dürfen.     des, der Wärmeerzeugung usw. wird meist
BE Netz steht im Dienst der erneuerbaren        nur eine geringe Beachtung geschenkt. Un-

                                                                                       Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   73
Dr. Patrick Hofer-Noser                                                     Roman Wiget
                                   Vorsitzender der Geschäftsleitung                                           Leiter Immobilien und Mitglied der
                                   3S Solar Plus AG                                                            Direktion Tellco Vorsorge AG
                                   3645 Gwatt (Thun)/BE                                                        6431 Schwyz/SZ

Allez! Lasst uns die Schweiz von morgen bauen!
Gebäude waren und sind heute immer noch                                                             Beirat eingesetzt: Die Tellco Vorsorge
global für mehr als 40% der CO2-Emissio-
nen verantwortlich. Mit dem MegaSlate
                                                «Das Gebäude und                                 AG hat einen «Energiebeirat» aus internen
                                                                                                 Fachleuten und externen Beratern/Planern
Dach- und Fassadensystem und den Hyb-
ridkollektoren von 3S Solar Plus produzieren
                                                damit die Gebäude-                               eingesetzt. Dieser beurteilt Neuakquisitio-
                                                                                                 nen und Bestandssanierungen bezüglich
wir qualitativ hochstehende Schweizer Pro-
dukte, mit denen sich das Solarpotential auf
                                                hülle, bleibt in der                             der Integration energetischer Optimierun-
                                                                                                 gen und der Realisierung von Plusenergie-
Hausdächern und Fassaden spielend auf
ästhetisch hohem Niveau umsetzen lässt.
                                                Schweiz das wich-                                gebäuden. Wir streben bereits heute mit je-
                                                                                                 dem Bauvorhaben einen positiven Beitrag
Das zeigen auch die zahlreichen mit dem
Solarpreis ausgezeichneten Gebäude, die
                                                tigste Anwendungs-                               für die Energiebilanz unseres Portfolios an.
                                                                                                    Rechtssicherheit: Die MuKEn 2014 for-
mit Produkten von 3S bestückt sind.
    Die Schweiz verfügt über ein immenses
                                                segment für die                                  dert: «Neue Gebäude versorgen sich ab
                                                                                                 2020 ganzjährig möglichst selbst mit Wär-
Solarenergiepotenzial: Gemäss einer Studie
von Swissolar liegt das nachhaltige Poten-
                                                Solarenergiepro-                                 meenergie und zu einem angemessenen
                                                                                                 Anteil Elektrizität.» Für Investoren bedeutet
zial zur Produktion von Solarstrom auf Dä-
chern und Fassaden in der Schweiz bei rund
                                                duktion. »                                       dies, dass Eigenstrom an die Mieter verkauft
                                                                                                 wird. Die Rechtsgrundlagen dazu sind u.E.
50% des heutigen Stromverbrauchs. Umso                                                           noch ungenügend.
beschämender, dass der Solarstromanteil         PEB - Nachhaltigkeit für Umwelt und Porte-          Roman Wiget, Tellco Vorsorge AG
2017 lediglich 3% betrug. Und das in einem      monnaie:
der reichsten Länder der Welt, das sich erst    Die stetige Verbesserung der Energieeffizi-
noch für seine Nachhaltigkeit rühmt.            enz und der Einsatz erneuerbarer Energien
    Eindrücklich ist neben dem Potential        ist ein Anspruch, den wir uns gesetzt haben.
auch der Preiszerfall: 1992 lagen die Kos-          Als Portfolioverantwortliche für rund 120
ten pro Kilowattstunde Solarstrom bei etwa      Liegenschaften in der ganzen Schweiz und
2 Fr. und im Jahr 2000 bei 1 Fr. Heute liegen   rund 1’000 Wohnungen in Entwicklung und
die Kosten je nach Anlagegrösse und Art der     Bau befassen wir uns fast täglich mit Ener-
Integration unter 20 Rp. pro Kilowattstunde.    giethemen. Dabei gibt es eine Vielfalt von
Hiermit ist der Solarstrom von Ihrem Gebäu-     Situationen, mit denen wir konfrontiert wer-
de deutlich günstiger als der Strom, den Sie    den. Einerseits geht es um die Bestandes-
vom Energieversorger beziehen!                  liegenschaften, welche jede eine eigene
    3S wurde bereits 2001 gegründet. Seit-      Objektstrategie aufweist, und andererseits
her wurden schweizweit über 10’000 Anla-        um Zukäufe, welche teils als Bestandesbau-
gen mit unseren Systemen gebaut. 2010           ten, teils als Bauprojekte oder Bauland er-
fusionierten wir mit Meyer Burger. Seit Juni    worben werden. Hinter jeder Bestandes-
2018 sind wir mit unserem MegaSlate-            baute existiert eine grobe Planung,
Dach- und Fassadensystem wieder frei und        gegliedert nach den wesentlichen Bauteilen
eigenständig. Wir danken und gratulieren        über deren Lebenszyklus. Daraus resultiert
allen Solarpreisgewinnern, die mit uns unse-    eine Finanzplanung. In den meisten Fällen
re Vision von CO2-freien Gebäuden in die        wird die energetische Aufrüstung zusam-
Realität umsetzen.                              men mit einer grosszyklischen Sanierung
    Patrick Hofer-Noser, 3S Solar Plus AG       vorgenommen.

                                                                                        Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018 |   75
Kategorie B                                 Die zwei neu erstellten, familienfreundlichen Mehrfamilienhäuser in Reichenburg/SZ decken
Gebäude: Neubauten                          ihren Gesamtenergiebedarf von 120’000 kWh/a zu etwa 66% mit Solarenergie. Die 77 kW starke
Schweizer Solarpreis 2018                   PV-Anlage erstreckt sich über die beiden Dächer, die Balkonbrüstungen und die Lärmschutz-
                                            wand. Die 30 m2 grosse solarthermische Anlage dient der Warmwasseraufbereitung. Ihr som-
                                            merlicher Wärmeüberschuss wird mittels Energiepfählen im Erdreich gespeichert. Den Mietern
                                            stehen Ladestationen für E-Mobilität zur Verfügung. Das Projekt besticht durch die Kombination
                                            ästhetisch ansprechender Solararchitektur mit nachhaltiger Energieversorgung.

Solares Mehrfamilienhaus, 8864 Reichenburg/SZ
Im Schwyzerischen Reichenburg wurden in                    Solarwärme wird mit Energiepfählen zurück         Technische Daten
den Jahren 2017 und 2018 zwei Mehrfa-                      in die Erde geführt. Im Winterhalbjahr tragen     Wärmedämmung
milienhäuser mit insgesamt 41 Wohnungen                    die Fenster mit ihrem Energiedurchlassgrad        Wand:       20 cm        U-Wert:       0.18 W/m2K
                                                                                                             Dach:       18 cm        U-Wert:       0.20 W/m2K
und einer Energiebezugsfläche von total                    von 65% ebenfalls zur Sonnenenergienut-           Boden:      10 cm        U-Wert:       0.19 W/m2K
2’871 m2 erstellt. Zusammen erzeugen ihre                  zung bei.                                         Fenster:  dreifach       U-Wert:       0.93 W/m2K
PV-Anlagen und die solarthermische Anla-                      Das Projekt zeigt, wie Solarwärme zu-          Energiebedarf
                                                                                                             EBF: 2’871 m2             kWh/m2a %         kWh/a
ge 79’000 kWh/a. Dies entspricht einem                     sammen mit Energiepfählen und einer Wär-          Warmwasser:                   6.8 16       19’447
solaren Eigenenergieversorgungsgrad von                    mepumpe als alleinige Wärmequelle auch            Elektrizität WP:             15.3 37       44’046
66%. Die einzigartige Holzschindelfassade                  in Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden          Elektrizität:                19.6 47       56’272
                                                                                                             Gesamt-EB:                   41.7 100     119’765
mit den integrierten Solarpanelen an der                   kann. Die Verwendung von natürlichen Bau-         Energieversorgung
Brüstung wurde speziell für das Objekt ge-                 materialien aus der Umgebung sorgt für            Eigen-EV:      m2 kWp kWh/m2a %             kWh/a
schaffen.                                                  eine harmonische Atmosphäre. Für Miete-           SK gesamt: 30.1		 6.77 100                 19’447
                                                                                                             PV Dach:      248  43     132 55           32’612
   Die PV-Anlage deckt etwa 50% des Ge-                    rinnen und Mieter dieser familienfreundli-        PV Fassade: 103    16       8 15            9’193
samt-energiebedarfs. Sie besteht aus den                   chen Überbauung stehen eine Ladestation           PV LS-Wand:    83  18     211 30           17’528
                                                                                                             PV gesamt: 434     77		       100          59’333
zwei ost-west-ausgerichteten Dachanlagen,                  für E-Mobile und weitere Ladestationen für        Eigen-EV gesamt:					                      78’780
den in die Balkonbrüstungen integrierten                   E-Bikes und Scooter zur Verfügung. Auch           Energiebilanz (Endenergie) 		 %              kWh/a
Solarpanelen und den Solarpanelen auf der                  Besucher können die Schnellladestation be-        Eigenenergieversorgung:		 66                78’780
                                                                                                             Gesamtenergiebedarf:		100                  119’765
Lärmschutzwand, die das Grundstück gegen                   nutzen.                                           Fremdenergiezufuhr:		 34                    40’985
die vielbefahrene Landstrasse abschirmt.                                                                     Bestätigt vom Elektrizitätswerk Reichenburg am
   Die suboptimale Dämmung verursacht                                                                        15.06.2018, Roman Anderegg, Tel. 055 464 30 75
einen hohen winterlichen Raumwärmebe-                                                                        Beteiligte Personen
darf, der durch die oberflächennahe geo-
thermische Nutzung gedeckt wird. Die 30                                                                      Bauherrschaft
                                                                                                             Sanjo Liegenschaften AG, c/o CEO Joseph M. Grab
m2 grosse, verglaste thermische Solaranlage                                                                  Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf
stellt das Warmwasser bereit. Überschüssige                                                                  Generalplaner
                                                                                                             Sanjo Management, CEO Joseph M. Grab,
                                                                                                             c/o Josef Grab sen., Abteilung erneuerbare Energien
                                                                                                             Bahnhofstrasse 1, 8852 Altendorf
                                                                                                             Tel. 055 462 20 26, www.sanjo.ch
                                                                                                             Ausführungsplanung und Bauleitung
                                                                                                             Feusi Architektur AG
                                                                                                             Zürcherstrasse 12; 8716 Schmerikon
                                                                                                             Tel. 055 511 22 77, www.feusi-architektur.ch
                                                                                                             Planung und Ausführung Solaranlagen PV:
                                                                                                             Clevergie AG, Ruedi Schmid
                                                                                                             Standort Bennau SZ
                                                                                                             Tel. 055 412 24 66, www.clevergie.ch
                                                                                                             Planung und Ausführung thermische Anlagen:
                                                                                                             Furrer Solartechnik GmbH
                                                                                                             Langackerstrasse 5, 6330 Cham ZG
                                                                                                             Tel. 041 780 25 07, www.furrer-solartechnik.ch

1                                                                                                            2
1    Die 77 kW starke PV-Anlage erstreckt sich über        2   Die 30 m2 grosse solarthermische Anlage und
     die beiden Dächer, die Balkonbrüstungen und               die PV-Anlagen decken zusammen 66% des
     die Lärmschutzwand.                                       Gesamtenergiebedarfs.

78    |   Schweizer Solarpreis 2018   |   Prix Solaire Suisse 2018
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