KAPITALMARKTKOMPASS - UPDATE "SARS-COV-2": LAGE SPITZT SICH WEITER ZU - UNSERE EINSCHÄTZUNGEN ZU DEN AUSWIRKUNGEN AUF KONJUNKTUR, UNTERNEHMEN UND ...

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18.03.2020    Makro | Zinsen | Credits | Aktien

Kapitalmarktkompass –
Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu
Unsere Einschätzungen zu den Auswirkungen auf Konjunktur,
Unternehmen und Märkte
Erstellt am: 18.03.2020
KAPITALMARKTKOMPASS - UPDATE "SARS-COV-2": LAGE SPITZT SICH WEITER ZU - UNSERE EINSCHÄTZUNGEN ZU DEN AUSWIRKUNGEN AUF KONJUNKTUR, UNTERNEHMEN UND ...
SARS-CoV-2 breitet sich weiter stark aus

Betroffene Länder und Zahl der mit dem neuen Corona-Virus SARS-CoV-2 Infizierten
Fallzahlen per 18.03.2020

Quelle: https://www.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                    2
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Corona-Erkrankungen: Entwicklung in anderen Staaten
als Blaupause?

Registrierte Infektionen
Anzahl Personen, Zeitverschoben, so dass am Tag 6 erstmals mehr als 500 Erkrankte
registriert wurden
 90.000

 80.000

 70.000

 60.000

 50.000

 40.000

 30.000

 20.000

 10.000

      0
             1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46

                       China         Italien       Frankreich        Spanien          Deutschland         USA          Südkorea

Quelle: Bloomberg, LBBW Research

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Situation in China stabilisiert sich – nachhaltig?

Zahl der Neuinfizierten bei Null                                   Zahl der „aktiv Infizierten“ fällt
Fallzahlen per 16.03.2020                                          Fallzahlen per 16.03.2020

Quelle: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/china/

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China: Wirtschaftsindikatoren brechen wie erwartet ein

China: Industrieproduktion                                     China: Einzelhandelsumsätze
in % Y-Y                                                       in % Y-Y

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

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China: Kapazitätsauslastung steigt wieder an

China: Produktion wird wieder hochgefahren (Stand: 13. März 2020)

Quelle: https://www.elektroniknet.de/markt-technik/halbleiter/coronavirus-laesst-chinas-wirtschaft-einbrechen-174456.html

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Situation in Südkorea – entschlossen reagiert

Zahl der Neuinfizierten bei Null                                   Zahl der „aktiv Infizierten“ fällt
Fallzahlen per 16.03.2020                                          Fallzahlen per 16.03.2020

Quelle: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/china/

18.03.2020    Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                           7
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Wann wo was?

Maßnahmen in den am schwersten betroffenen Ländern
                           19.02. (Daegu)                                  24.02. Erste Fälle in   Ab Anfang März: 17. März
                           Südkorea                                        Deutschland seit dem    Infektionen in ganz Die EU beschließt ein
                           rapider An-               22.02. Italien stellt Webasto-Fall in Bay-    Deutschland         Einreiseverbot für
                           stieg der                 neun Gemeinden ern (28.1). Reisende                               nicht EU-Bürger.
                                                                                                   12-14. März: Die
 23.01.                    Fallzahlen. Erste         unter Quarantäne aus Italien und der                              Ausgangssperren in
                                                                                                   Bundesländer
 Abriegelung               Infektion am              (erstes Auftreten Karneval sorgen für                             Frankreich, Italien und
                                                                                                   schließen die
 Wuhans                    20.01.                    am 20.02.)            die Verbreitung.                            Spanien ein paar Tage
                                                                                                   Schulen
                                                                                                                       zuvor

             17.02.                 22.02.
                                                               04.03. Italien   08.03. Italiens          Ab 16.03. In
             In Hubei               Schließung öff.
                                                               schließt Schulen Norden wird              Deutschland
             ruht das               Gebäude in
                                                               und Hochschulen abgeriegelt               Schließung der
             öffentliche            Daegu,                                                               Geschäfte, das
             Leben                  Schulen und                                   Ab 10.03. ist
                                                                                                         öffentliche
                                    Universitäten                                 ganz Italien
                                                                                                         Leben ruht
                                                                                  Sperrzone
                                                                                  Ab 11. März
                                                                                  Schließung
                                                                                  aller Geschäfte
                                                                                  etc.
Quelle: LBBW Research

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Corona-Virus: Schematischer Verlauf

Einstufung der Länder im Zyklus

Quelle: LBBW Research

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Ziel der Maßnahmen: Geschwindigkeit der Ausbreitung
verlangsamen

„Flattening the curve“
Kapazität des Gesundheitssystems
 Anzahl der Infektionen

                                                    ohne Eindämmungs-
                                                       maßnahmen

                                                                                               Kapazität Gesundheitssystem

                                                      mit Eindämmungsmaßnahmen

                                                                  Zeit seit erster Infektion
Quelle: LBBW Research

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Deutschland in einer vergleichsweise guten Ausgangslage!

Krankenhausversorgung in den OECD-Ländern
Durchschnittliche Anzahl von Krankenhausbetten auf 1.000 Einwohner (jüngste verfügbare Zahlen)

Quelle: OECD.

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Sterberaten im Ländervergleich

Anteil registrierter Gestorbener an gemeldeten Infizierten
Jeweils die aktuellsten verfügbaren Werte

 9%

 8%

 7%

 6%

 5%

 4%

 3%

 2%

 1%

 0%

Quelle: Bloomberg, LBBW Research

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3-fach-Schock für die Weltwirtschaft

Einfluss des Coronavirus auf die Weltwirtschaft

Wirtschaftlicher Effekt
             Nachfrageschock                                             Angebotsschock                                         Finanzmarktschock
             fallende Konsumentennachfrage                               Unterbrechung der Produktion                           Kursverfall und erhöhte Volatilität

Wirkungskanäle
         Rückgang der                    Geringere                     Unterbrechung               Gesundheits-                Rückgang der               Finanzmarkt-
         Reisetätigkeit                  Konsumneigung                 der Lieferkette             system am Limit             Rohstoffpreise             volatilität

 Reisebeschränkungen,            Quarantäne-Restriktionen,     Fabrikschließungen führen   Hoher Bedarf an             Niedrigere Nachfrage und   Erhöhte Risikoaverion führt
 Absage von Dienstreisen         Schul-, Fabrik-, Geschäfts-   zu Produktionsausfällen     Intensivpflege, geringere   Angebotsschock durch       zu Rückgang an Aktien-
 und Urlaubsreisen, Absage       schließungen, Angst vor       und Verzögerungen,          Kapazitäten für geplante    Ausweitung der Förderung   märkten und steigenden
 großer Veranstaltungen          Menschenansammlungen,         globale Lieferketten        Operationen, hohe           in Saudi-Arabien hält      Spreads; steigende Aus-
                                 Sorge vor Arbeitslosigkeit    unterbrochen                Personalkosten              Ölpreise niedrig           fallraten; niedrige Zinsen

Besonders negativ betroffene Sektoren
Fluglinien                       Lokale Dienstleister          Technologie                 Krankenhausbetreiber        Rohstoffexporteure         Banken
Kreuzfahrtunternehmen            Groß- und Einzelhandel        Automobil                                                                          Versicherer
Hotels                           Transport                     Telekommunikation
Gastronomie                      Reise/Freizeit                Schifffahrt
Reise/Freizeit allgemein         Bildung                       Logistik
                                                               Pharma

Quelle: Moody‘s, LBBW Research

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Corona-Virus: Geschäftstätigkeit der deutschen Wirtschaft leidet

Covid-19: Anteil befragter Unternehmen, die negative Auswirkungen spüren

 Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung sonstiger Reservierungsdienstleistungen                95,9%   Aktuelle Unternehmens-
 Gastgewerbe                                                                                         79,8%
                                                                                                             meldungen:
 Herstellung von sonstigen Waren                                                                     76,5%
 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen                                                           73,2%   • Alitalia wird verstaatlicht.
 Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen                               71,1%
 Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen                                            68,4%   • TUI, FTI, Lufthansa bemühen
 Herstellung von Möbeln                                                                              65,5%     sich um Staatshilfen.
 Maschinenbau                                                                                        64,8%
 Herstellung von chemischen Erzeugnissen                                                             63,6%   • Moody‘s senkt Rating von
 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen                                                 61,9%     Lufthansa auf Ba1 (weiter
 Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen                                           60,0%     „under review for downgrade“).
 Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern     58,3%
 Verkehr und Lagerei                                                                                 58,0%   • AIDA und TUI-Cruises haben
 Öffentliche Dienstleister                                                                           57,1%     Kreuzfahrtflotte stillgelegt.
 Herstellung von Textilien, Bekleidung und Ledergewerbe                                              56,4%
 Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus                                                      52,5%   • VW, Daimler, Ford und Airbus
 Sonstige Dienstleister                                                                              51,9%     kündigen Produktionspause an.
 Metallerzeugung und –bearbeitung                                                                    50,0%
                                                                                                     50,0%
                                                                                                             • Hypovereinsbank und
 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie sonstiger Fahrzeugbau
 Herstellung von Metallerzeugnissen                                                                  45,7%     Commerzbank schließen
 Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln                                                         45,5%     wegen des Coronavirus
 Getränkeherstellung                                                                                 42,9%     vorübergehend hunderte
 Information und Kommunikation                                                                       42,4%     Filialen.
 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren                                                          42,4%
 Unternehmensdienstleister                                                                           39,1%   • MTU setzt Dividendenvorschlag
 Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)                                    38,2%     zur Liquiditätssicherung aus.
 Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden                     33,3%
 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen                                                       25,0%
 Energie- und Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung/Beseitigung von Umweltverschmutzung   20,6%
 Grundstück und Wohnungswesen                                                                        11,8%
Quelle: ifo Konjunkturumfragen vom März 2020.

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                   14
Rezession in Deutschland und Europa voraus
Italien dürfte es besonders massiv treffen
                                                                    Szenarien                        Auswirkungen
                                                                                        Positiv

                                                                  Abklingen der           30%      Milde Rezession in
                                                                Epidemie ab Ende                   Deutschland und im
                                                                      April.                           Euroraum

                                                                                        Haupt

                                                               Globale Pandemie mit       60%      Deutliche Rezession
             Ausgangssituation                                      regionalen                    in Deutschland und im
                                                                  Schwerpunkten                        Euroraum.

                                                                                        Negativ

                                                               Weltweite Verbreitung,     10%     Weltweite Rezession,
                                                                Pandemie „außer                      globales BIP-
                                                                    Kontrolle“.                     Wachstum
Covid-19: Vollbremsung der Weltwirtschaft

2020: Zuwachs des BIPs ausgewählter Länder sowie der Weltproduktion
(Veränderung zum Vorjahr in %)

LBBW Research: Aktuelle Prognoserevisionen
vis à vis dem Jahresausblick 2020

   China:                             von        5,7 %         auf 3,9 %
   USA:                               von        1,5 %         auf 1,0 %
   Deutschland:                       von        0,6 %         auf -1,0 %
   Euroraum:                          von        0,9 %         auf -1,0 %
   Großbritannien:                    von        1,6 %         auf 0,8 %
   Japan:                             von        0,6 %         auf 0,2 %    Summa summarum

                                                                            779 Mrd. USD
   Weltwirtschaft:                    von 3,1 % auf 2,2 %                   weniger
                                                                            an produzierten Gütern und
                                                                            Diensten weltweit
Quelle: LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                             16
Einkaufsmanagerindizes Manufacturing –
China massiv eingebrochen, weitere Länder dürften folgen

Globale Einkaufsmanager-Indizes im Verarbeitenden Gewerbe

                       2008                2009        2010     2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020
Global
JPM Global

North America
USA
Canada

Europe
Eurozone
Germany
France
Italy
UK

Asia/EM
Japan
China - official
China - Caixin
Brazil
Russia
India
South Africa

                    60 56 54 52 51 50 49 48 46 44 40

                     Expansion       Contraction

Quelle: Bloomberg, LBBW Research

18.03.2020         Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                    17
Geldpolitik: Notenbanken reagieren auf Corona

     Leitzinssenkung
     Leitzins unverändert
     Leitzinserhöhung
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu   18
“Cash is King”: Bundrenditen und Goldpreis reagieren
kontraintuitiv auf jüngste Zuspitzung der Coronarisiken

Renditen ausgewählter Staatsanleihen mit 10-j. Laufzeit und
Goldpreis
1,00                                                                                                                1200   • In der jüngsten Runde der
                                                                                                                             Marktturbulenzen sind selbst
                                                                                                                             viele „klassische“ sichere Häfen
0,75                                                                                                                         nicht mehr sich vor
                                                                                                                    1300     Kursverlusten.
0,50                                                                                                                       • Die Rendite 10-jähriger
                                                                                                                             Bundesanleihen stieg
                                                                                                                    1400     gegenüber ihrem Tief vom
0,25                                                                                                                         09.03.2020 um mehr als 30 Bp.
                                                                                                                             Die Renditen niederländischer
                                                                                                                             oder österreichischer
0,00                                                                                                                1500     Staatsanleihen stiegen sogar
                                                                                                                             noch stärker an.
-0,25                                                                                                                      • Zwar dürfte Enttäuschung über
                                                                                                                    1600     das Ausmaß der EZB-
                                                                                                                             Maßnahmen diese Reaktion
-0,50                                                                                                                        zum Teil erklären.
                                                                                                                    1700   • Der gleichzeitige Absturz des
-0,75                                                                                                                        Goldpreises deutet jedoch
                                                                                                                             darauf hin, dass Anleger auf
                                                                                                                             breiter Front in allen
-1,00                                                                                                               1800     Anlageklassen „Kasse machen“
    Jan 19         Mrz 19           Mai 19           Jul 19     Sep 19        Nov 19       Jan 20      Mrz 20                bzw. machen müssen – Cash
        10Y Bund          10Y Frankreich            10Y Österreich       10Y Niederlande     Goldpreis (RS; invertiert)      ist der ultimative Fluchtpunkt!
Quelle: Bloomberg, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                              19
Fiskalpolitik: Hilfen für die Wirtschaft in der EU

• Italien: Bislang 25 Mrd. Euro für priv. HH, Unternehmen und Gesundheitssystem, im Extremfall
  bis 350 Mrd. Euro (=2% des BIP)

• andere Hilfen zum Vergleich:

• Deutschland: „Unbegrenzt“ als Beihilfen für Unternehmen (Kurzarbeitergeldschwelle wird
  gesenkt, Sozialbeiträge übernommen, Steuerstundungen, Liquiditätsbeihilfen), eine Zahl, die
  genannt wurde, war 500 Mrd. Euro

• Frankreich: 45 Mrd. Euro (= 2% des BIP) direkte Beihilfen, 300 Mrd. Euro an Garantien und
  Krediten

• Spanien: Bis zu 200 Mrd. Euro Fiskalprogramm

• EU: 37 Mrd. „Investitionspaket“ (Fokus und Finanzierung noch ungewiss, ggf. typische „EU-
  Mogelpackung“)

Quelle: Presse, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                     20
Schuldenfinanzierte Konjunkturspritzen auch am
Rentenmarkt ein Thema – selbst für bonitätsstarke Staaten!

5Y CDS-Prämien für ausgewählte Euro-Staaten

100                                                                                                                 300   • Die Implikationen der stark
                                                                                                                            wachsenden staatlichen
                                                                                                                            Hilfsversprechen für Defizite
                                                                                                                    250     und Verschuldung in
80                                                                                                                          inzwischen auch am
                                                                                                                            Rentenmarkt als Thema
                                                                                                                            entdeckt worden.
                                                                                                                    200
                                                                                                                          • Hierauf deutet ein spürbarer
60                                                                                                                          Anstieg der CDS-Prämien für
                                                                                                                            die Euro-Staaten in den
                                                                                                                    150     vergangenen Tagen hin.

40                                                                                                                        • Dies trifft vor allem die Staaten
                                                                                                                            der Peripherie, ist aber auch für
                                                                                                                    100     Deutschland, Österreich und
                                                                                                                            Frankreich erkennbar mit CDS-
                                                                                                                            Prämien jeweils auf dem
20
                                                                                                                    50      höchsten Stand seit 2017.
                                                                                                                          • Je stärker sich die
                                                                                                                            Konjunkturmaßnahmen
 0                                                                                                                  0       kumulieren, desto eher könnte
 Jan. 13          Jan. 14           Jan. 15          Jan. 16       Jan. 17    Jan. 18     Jan. 19         Jan. 20           die Defizitthematik zu einer
                                                                                                                            nachhaltigeren Belastung
                  Deutschland             Niederlande          Österreich    Frankreich    Italien (RS)                     selbst für Bunds werden. Eine
                                                                                                                            weitere Aufstockung der EZB-
                                                                                                                            Käufe sollte dem jedoch u.E.
Quelle: Bloomberg, LBBW Research
                                                                                                                            entgegenwirken.
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                             21
Was uns der Markt verrät: Wie schlimm wird es in Italien?

Aktienindex (Mailand) und BIP
(Veränderung zum Vorjahr in %)

  3.0                                                                        30%    •   Der Absturz der Aktienmärkte hat auch vor der
                                                                                        Finanzkrise und vor der EWU-Schuldenkrise den
  2.0                                                                                   BIP-Rückgang vorweggenommen (allerdings auch
                                                                             20%
  1.0
                                                                                        2017, das ein gutes Jahr für Italien war,
                                                                             10%
                                                                                        fälschlicherweise eine Rezession prognostiziert).
  0.0
                                                                                    •   Wenn man für den italienischen Aktienindex den
 -1.0                                                                        0%
                                                                                        aktuellen Absturz bis zum Jahresende einfriert,
                                                                                        käme man auf einen BIP-Rückgang um rund 3%.
 -2.0                                                                        -10%

 -3.0                                                                               •   Aber Achtung: Diese Zahl ist keine Prognose für
                                                                             -20%       die ital. Aktienmärkte! (nur eine Simulation).
 -4.0
                                                                             -30%
 -5.0

 -6.0                                                                        -40%
        2008       2010       2012      2014       2016        2018   2020

                BIP Y/Y            Aktienindex Börse Mailand Y/Y

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                              22
Italien-Risiko: Euro-Schuldenkrise reloaded
oder EZB-Kommunikationspanne?

10-Jahres-Renditen diverser europ. Länder
in Prozent

                                                               Griechenland

                                                               Italien

                                                               Spanien, Portugal

                                                               Irland, Österreich

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                        23
Fed nun bei null
Anleihekäufe wiederaufgelegt, um Wirtschaft und Märkte zu stützen

US-Leitzins und Rendite 10-jähriger US-                                      Fed-Bilanzsumme und Überschussreserven
Staatsanleihen + LBBW-Prognosen                                              der Geschäftsbanken (in Mrd. USD)
                                                                             5.500

                                                                             5.000

                                                                             4.500

                                                                             4.000

                                                                             3.500

                                                                             3.000

                                                                             2.500

                                                                             2.000

                                                                             1.500

                                                                             1.000

                                                                              500

                                                                                0
                                                                                Jan 08 Jan 09 Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 Jan 21
                                                                                         Fed-Bilanzsumme (in Mrd. USD)          Überschussreserven der Banken (in Mrd. USD)

• Die größte Sorge der Fed gilt aktuell neben der Konjunktur der Funktionsfähigkeit des US-Staatsanleihemarktes bzw. des Marktes für kurzfristige
  besicherte Refinanzierungen (Repomarkt), insbesondere angesichts der massiven Turbulenzen im vergangenen Herbst.
• Die Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms (700 Mrd. USD; faktisch „QE4“) und massive zusätzliche Liquiditätsbereitstellung am Repomarkt
  (bis zu 1,5 Bio. USD) dürften die Bilanzsumme der Fed in Kürze deutlich über die bisherigen Höchsstände von 4,5 Mrd. USD hinaus aufblähen.

Quelle: Bloomberg, Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                                   24
Marktprognosen

Konjunktur                                                                           Aktienmarkt
in %                                           2018             2019e      2020e     in Punkten                   aktuell   30.06.20   31.12.20   30.06.21
                            BIP                 1,5              0,6        -1,0
Deutschland                                                                          DAX                          8 681     10 000     11 000     12 000
                            Inflation           1,8              1,4        1,0
                            BIP                 1,8              1,2        -1,0
Euroland                                                                             Euro Stoxx 50                2 398      2 750      3 000      3 250
                            Inflation           1,7              1,2        0,9
                            BIP                 2,9              2,3        1,0
USA                                                                                  Dow Jones                    21 246    23 000     25 000     27 500
                            Inflation           2,4              1,7        1,0
                            BIP                 6,6              6,1        3,9
China                                                                                Nikkei 225                   17 002    19 000     20 500     22 000
                            Inflation           2,1              2,9        3,5
                            BIP                 3,8              2,9        2,2
Welt
                            Inflation           3,1              3,4        2,8

Zinsen                                                                               Rohstoffe und Währungen
in %                           aktuell      30.06.20           31.12.20   30.06.21                                aktuell   30.06.20   31.12.20   30.06.21

EZB Einlagesatz                -0,50           -0,50            -0,50      -0,50     US-Dollar je Euro             1,11       1,09       1,07       1,05

Bund 10 Jahre                  -0,50           -0,75            -0,50      -0,40     Franken je Euro               1,06       1,08       1,10       1,12

Fed Funds                       0,25           0,25              0,25       0,25     Gold (USD/Feinunze)          1485       1700       1650       1600

Treasury 10 Jahre               0,81           0,60              0,90       1,20     Öl (Brent - USD/Barrel)        30        30         30         35
Quelle: LBBW Research                                                                   Angehoben ggü. Vormonat
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                            Gesenkt ggü. Vormonat                                              25
2020 –Risikoassets im freien Fall

Total Return 2020
in Prozent

                                                                    Sichere Häfen gefragt

                                        Riskantere Renten/Credits
                                               unter Druck

                           Aktienmärkte
                           brechen ein

Quelle: Refinitiv, LBBW Research, Stand: 18.03.2020

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                26
Corona-Virus:
Pandemie hat Aktienmärkte weltweit in der Mangel

Aktienmärkte 2020
indexiert 01.01.2020=100 Indexpunkte
                                                               • Nach einem guten Start ins Jahr
                                                                 tauchte ein neues Risiko-Thema auf:
                                                                 Steigende Ansteckungszahlen in
                                                                 China ließen Sorgen um eine
                                                                 Corona-Pandemie entstehen – und
                                                                 die Aktienkurse weltweit einbrechen.
                                                               • Die ersten Rücksetzer im Januar
                                                                 waren – ausgehend vom zuvor
                                                                 erreichten Jahreshoch – in China
                                                                 naturgemäß am heftigsten.
                                                                 Chinesische Aktien gaben in der
                                                                 Spitze um über 10 % nach.
                                                               • Nachdem sich der Virus außerhalb
                                                                 Chinas stärker verbreitete, folgte die
                                                                 zweite, nun deutlich stärkere
                                                                 Verkaufswelle, die die meisten
                                                                 Aktienmärkte weltweit in eine Baisse
                                                                 stürzte.

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                         27
Während der „Spanischen Grippe“ verloren US-Aktien 30%,
 in der Weltwirtschaftskrise sogar 85%

 S&P 500: Corona-Krise im Lichte schlimmsten Zäsuren aller Zeiten
 Ausmaß in Prozent
 0%                                                                                                                                     • Blickt man weiter in die Ver-
                                                                                                                                          gangenheit zurück und nimmt

                                                                                                              Kurseinbruch in Prozent
                                                                                                                                          die von Yale-Professor erho-
-10%
                                                                                                                                          benen Daten zum US-Aktien-
                                                                                                                                          markt (lediglich Monatsend-
-20%                                                                                                                                      werte) als Basis, könnten die
                                                                                                                                          „Spanischen Grippe“ (eigentlich
-30%                                     1946                                                                                             US-Grippe; Frühjahr 1918 bis
        1987
    2020     1902             1919
                                                                                                                                          Frühjahr 1919)- also die wohl
                                                                                   1909           1886
                                                                                                                                          größten Pandemie aller Zeiten
-40%                                            1881
                1906                                                                                                                      – sowie die Weltwirtschaftskrise
                                                                                                                                          (letztere als absoluter Worst
                             1973 2000
-50%                                                                                                                                      Case) als mögliche Referenzen
                      2007                                                                                                                gewählt werden.
-60%                                                             1937
                                                                                                                                        • Während US-Aktien im Verlauf
                                                                                                                                          der „Spanischen Grippe“ um
                                                                                                                                          gut 30% einbrachen, verlor der
-70%
                                                                                                                                          US-Aktienmarkt während der
                                                                                                                                          Weltwirtschaftskrise sogar
-80%                                                                                                                                      unglaubliche 85%.
                                                                                          Dauer in Jahren
-90%                                 1929
       0          1             2           3          4         5       6     7     8      9            10

       Kurseinbrüche am US-Aktienmarkt im Umfang von 25% oder mehr seit 1871

 Quelle: Robert J. Shiller, LBBW Research

 18.03.2020    Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                         28
DAX taucht erstmals seit der Eurokrise wieder unter
seinen 12-Monats-Forward-Buchwert ab

DAX und 12M-Forward-Buchwert
in Indexpunkten
14.000                                                                                                     14.000   • In den drei vorausgegangenen
                                                                                                                      Einbrüchen tauchte der DAX
                                                                                                                      jeweils für wenige Tage unter
12.000                                                                                                     12.000     seinen 12-Monats-Forward-
                                                                                                                      Buchwert ab, bevor er sich
                                                                                                                      wieder erholte.
10.000                                                                                                     10.000
                                                                                                                    • Inzwischen ist der DAX erst-
                                                                                                                      mals seit der Euro-Krise wieder
                                                                                                                      unter seinen Buchwert gefallen.
 8.000                                                                                                     8.000
                                                                                                                    • Der 12-Monats-Forward-
                                                                                                                      Buchwert liegt aktuell bei 8.700
                                                                                                                      Punkten, der 12-Monats-
 6.000                                                                                                     6.000
                                                                                                                      Trailing-Buchwert liegt derzeit
                                                                                                                      bei 8.540 Punkten.

 4.000
                                                                                        Eurokrise
                                                                                                           4.000
                                                                                                                    • In allen drei Vorgängerkrisen
                                                                                                                      tauchte der DAX dabei nicht
                                                                          Finanzkrise
                                                                                                                      nur einmal, sondern gleich zu
                                                                                                                      mehreren Terminen unter
 2.000                                                                                                     2.000
                                                                Dotcom-                                               seinen (12MF)-Buchwert ab.
                                                                 Krise
                                                                                                                    • Im Worst-Case landete er bei
      0                                                                                                    0          einem Buchwert von 0,88, sank
       1988              1993               1998                 2003     2008              2013    2018              also um 12% unter diesen –
                                                                                                                      dies würde derzeit 7.650
             DAX      12M Fwd. Buchwert - rechte Skala                                                                Punkten entsprechen.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020    Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                         29
S&P 500 noch weit von seinem Buchwert entfernt –
strukturelle Höherbewertung wegen hoher ROEs von US-Konzernen

S&P 500 und Buchwert S&P 500
in Indexpunkten                                                • Anders als der DAX ist der S&P noch weit
                                                                 entfernt von seinem aggregierten
                                                                 Buchwert, der knapp 1.000 Indexpunkte
                                                                 beträgt. Diese ergibt derzeit ein Kurs-
                                                                 Buchwert-Verhältnis (KBV) von rund 2,5 –
                                                                 deutlich höher als beim DAX, der bereits
                                                                 seinen Buchwert erreicht hat. Die Höherbe-
                                                                 wertung des S&P 500 erklärt sich durch die
                                                                 höheren Eigenkapitalrenditen (ROE) in den
                                                                 USA (aktuell: 17,6%).
                                                               • Sollten sich diese stärker eintrüben, könnte
                                                                 in den USA noch weitere Luft entweichen.
                                                                 Würde der S&P 500 auf sein bisheriges
                                                                 KBV-Tief, welches während der Finanz-
                                                                 krise erreicht wurde (1,3), ergäbe sich ein
                                                                 Worst-Case-Indexwert von 1.300 Punkten.
                                                                 Damals lag der ROE jedoch bei unter 10%!
                                                               • Derzeit ist jedoch nicht absehbar, dass die
                                                                 ROEs so stark einbüßen. Die Trump-
                                                                 Steuerreform hob das ROE-Niveau
                                                                 ohnehin strukturell um ca. zwei Prozent-
                                                                 punkte an. Ausgehend vom klaren
                                                                 Zusammenhang zwischen EK-Renditen
                                                                 und KBVs lässt sich dadurch ein um ca.
                                                                 0,4 höheres KBV-Multiple ableiten. Der
                                                                 Worst-Case für den S&P 500 würde in
                                                                 dieser Betrachtung auf 1.700 Punkte
Quelle: I/B/E/S, LBBW Research
                                                                 ansteigen.
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                              30
Volatilitäten: Implizite Volatilitäten zeigen Panik -
Finanzkrise mit zwei Vola-Spikes auf dem Weg zu neuen Tiefs

VIX und S&P 500 langfristig (seit 1990)                               VIX und S&P 500 (2008-2009)
in % bzw. in Punkten                                                  in % bzw. in Punkten

• Die impliziten Volatilitäten in den USA haben sogar das bisherige   • Während des aktuellen Corona-Crashs wurde die VIX-Marke von
  Rekordniveau von überschritten, welches zuletzt zur Finanzkrise       80 % am „Black Monday“ diese Woche erstmals (16.3.2020)
  erreicht wurde:                                                       überschritten – 82,69 % - 2.386 Punkte beim S&P 500.
• 27.10.2008 – VIX 80,06 % - S&P 500 848 Punkte                       • Sollte die Finanzkrise die Blaupause für die aktuelle Aktienbaisse
• 20.11.2008 – VIX 80,86 % - S&P 500 752 Punkte                         sein, so stünden noch weitere schwierige Monate bevor.
                                                                      • Aber: Bereits am 09.04.2009 wurde das erste zyklische Tief vom
• 09.03.2008 – VIX 49,68 % - S&P 500 676 Punkte
                                                                        27.10.2008 (848 Punkte) wieder überschritten – sechs Monate
                                                                        nach dem ersten Überschreiten der 80%-Marke.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                 31
Sehr skeptische Stimmung –
aber steht die finale Kapitulation erst noch bevor?

Growth vs. Value                                                    Sentiment Börsenbriefe
in % bzw. in Punkten                                                in % bzw. in Punkten

• Die „Wachstumsgläubigkeit“ ist auch in der aktuellen Baisse       • Zwar dürfte die Zeitreihe der Stimmung der Börsenbriefe mit etwas
  ungebrochen.                                                        Time-Lag versehen sein. Angesichts des schnellen und
                                                                      dramatischen Absturzes dürften noch nicht alle Börsenbriefe ihre
• Wachstumstitel müssen zwar auch Federn lassen, vorzugsweise
                                                                      neue Meinung zu Papier gebracht haben.
  fliegen jedoch offenbar Value-Titel aus den Portfolien, wie ein
  Vergleich des MSCI World Growth mit seinem Value-Pendant zeigt.   • Derzeit hat sich die Stimmung zwar klar eingetrübt, ist jedoch nach
                                                                      wie vor positiv.
                                                                    • In früheren Krisen war die Mehrheit auch meist bärisch – so zuletzt
                                                                      sogar zum Jahreswechsel 2018/2019!
Quelle: Refinitiv, LBBW Research
18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                           32
Unternehmensanleihen: Spreads massiv gestiegen

iTraxx Main vs. iTraxx Crossover
Asset Swap Spread in Basispunkten

 250                                                                                                                     1200
                                                                              "Whatever it takes"

                                                                                                                         1000
 200

                                                                                                                         800
 150

                                                                                                                         600

 100
                                                                                                                         400

   50
                                                                                                                         200

    0                                                                                                                    0
                         2008                     2010                2012              2014        2016   2018   2020
               iTraxx Europe Generic                   iTraxx Crossover Generic (rhs)

Quellen: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                 33
Drastische Underperformance bei High Yield
und Nachrängen

Total Return                                                                                                            Total Return
indexiert auf 100                                                                                                       indexiert auf 100

                                                      Downgrade HY und Hybride                                                                                     Downgrade
 250                                                                                              250                   200                                                                                    200
                                                                                                                                                                Banken-Nachränge

                                                                                                                        180                                                                                    180
 200                                                                                              200
               Underperformance                                                                                         160      Underperformance                                                              160
                HY und Hybride                                                                                                   Banken-Nachrang
 150                                                                                              150                   140                                                                                    140

                                                                                                                        120                                                                                    120
 100                                                                                              100
                                                                                                                        100                                                                                    100

  50                                                                                              50                     80                                                                                    80
             2008      2010        2012     2014      2016     2018    2020                                                    2008     2010     2012    2014     2016     2018      2020
             EUR IG Non-Financials                    EUR HY Non-Financials                                                    EUR Unsubordinated Fin.            EUR Lower Tier 2
             EUR Non-Financial Sub                    Recession                                                                Recession
                                                                          Quelle: Refinitiv Datastream, LBBW Research                                                                  Quelle: Refinitiv Datastream, LBBW Research

• Innerhalb der Sub-Asset-Klassen zeigten die „riskanteren“ Unternehmensanleihen wie High Yields und Hybride in der Vergangenheit im Vorfeld von
  Rezessionen die zu erwartende Underperformance ggü. Investment-Grade Anleihen. Mit Blick auf die gestiegenen konjunkturellen Risiken hatten
  wir daher unsere Allokationsempfehlung für die Segmente High Yield und Hybride am 3. März von „0/+“ auf „0/-“ zurück genommen.
• Analog hierzu hatten wir auch im Financials-Bereich die Nachrang-Anleihen von „0/+“ auf „0/-“ heruntergestuft, um den aktuell erhöhten Risiken
  Rechnung zu tragen.
• Beide Untergewichtungen erwiesen sich als richtig, allerdings waren die Allokationsempfehlungen aufgrund der massiven Abwärtsdynamik und
  weitgehend illiquider Märkte in der Kürze der Zeit kaum umsetzbar.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                                                                           34
Ausfallraten dürften deutlich steigen – Basisszenario von
Moody‘s vermutlich deutlich zu optimistisch

Ausfallraten HY-Corporates
global; jeweils für vergangene zwölf Monate (inkl. Forecast)

                                                                                                                                  • Das Basisszenario von Moody‘s
 16%                                                                                                                                dürfte sich als zu optimistisch
                                                                                                                                    erweisen. Realistischer wirkt
 14%                                                                                                                                das pessimistische Szenario.
                                                       Finanzkrise                                                                • In diesem geht Moody‘s davon
 12%                                                                                                                                aus, dass die globale
                                                                                                                                    Ausfallrate auf 9,7 % steigt –
             Dotcom-Krise                                                                                                           vergleichbar mit dem
 10%
                                                                                                                                    Höchststand 2002 (9,6%).
                                                                                                                                  • Moody‘s verwendet die Finanz-
   8%                                                                                                                               krise 2008-09 nicht als Maß-
                                                                                                                                    stab, weil Verbesserungen im
   6%                                                                                                                               Bankensektor die Wahrschein-
                                                                                                                                    lichkeit einer Störung des
                                                                                                                                    Finanzsystems gesenkt haben
   4%
                                                                                                                                    (höheres Kernkapital, geringere
                                                                                                                                    illiquide Vermögenswerte,
   2%                                                                                                                               stärker diversifizierte Erträge,
                                                                                                                                    verstärkte Überwachung).
   0%                                                                                                                             • Da die Zahl der Emittenten mit
     01/00         01/02       01/04        01/06       01/08        01/10       01/12      01/14      01/16    01/18     01/20     aktuell jedoch größer ist als
                                                                                                                                    2002, wäre die Zahl der
              Global Actual            Global Baseline Forecast              Global Pessimistic Forecast       Mean since 1999
                                                                                                                                    ausgefallenen Unternehmen
                                                                                                                                    deutlich höher als im Jahr 2002.
Quelle: Moody‘s®, LBBW Research, Stand 03/2020

18.03.2020     Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                   35
EZB-Maßnahmen stützen Corporates

EZB-Kaufprogramme vs. EUR IG Non-Financial Spreads
in Mrd. Euro (linke Skala) bzw. Basispunkten (rechte Skala)

                                                               • Die EZB hat ein Maßnahmen-
                                                                 bündel beschlossen, um den
                                                                 Folgen der Corona-Pandemie
                                                                 entgegen zu treten. So wird
                                                                 z.B. das Anleihekaufprogramm
                                                                 um netto 120 Mrd. Euro bis
                                                                 Ende 2020 ausgeweitet.
                                                               • Darüber hinaus bietet die EZB
                                                                 neue Langfristtender an und hat
                                                                 beim TLTRO-III nachgebessert.
                                                                 Damit subventioniert die EZB
                                                                 quasi die Geschäftsbanken und
                                                                 schafft Anreize zur Kredit-
                                                                 vergabe.
                                                               • Ergänzend zu den geldpoliti-
                                                                 schen Maßnahmen hat die EZB
                                                                 Erleichterungen für Banken
                                                                 beschlossen, die direkt von ihr
                                                                 überwacht werden. Insbeson-
                                                                 dere werden die Eigenkapital-
                                                                 anforderungen an die Banken
                                                                 gelockert, so dass die Gefahr
                                                                 eines Credit Crunch durch
                                                                 schrumpfendes EK bei den
Quellen: Refinitiv, LBBW Research
                                                                 Banken vermindert wird.

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                 36
Im Investment-Grade-Bereich werden Ausfälle weit
jenseits des Worst Case eingepreist

Spreadimplizierte 5-Jahres-Ausfallraten EUR IG Corporates
kumuliert über fünf Jahre (in Prozent)
                                                                                                                                  • Im Zuge der drastischen
  25%
                                                                                                                                    Spreadausweitung hat sich die
                                                                                                                                    in den Spreads zum Ausdruck
                                                                                                                                    kommende implizite Ausfall-
                                                                                                                                    wahrscheinlichkeit massiv
  20%
                                                                                                                                    erhöht.
                                                                                                                                  • Die eingepreiste Ausfallrate
                                                                                                                                    liegt aktuell mehr als doppelt so
  15%                                                                                                                               hoch wie der historische Worst
                                                                                             Investoren preisen bei IG              Case für Investmentgrade-
                                                                                             aktuell 11,3% Ausfälle ein             Unternehmen.
                                                                                             (kumuliert über 5 Jahre)             • Für „Buy-and-Hold“-Investoren
  10%                                                                                                                               kann das aktuelle Spreadniveau
                                                                                                                                    damit bereits als attraktiv
                                                                                                                                    bezeichnet werden.
                                                                                                                                  • Gemessen an früheren
   5%
                                                                                                                                    Eskalationsphasen wären
                                                                                                                                    allerdings kurzfristig weitere
                                                                                                                                    Spreadanstiege nicht
                                                                                                                                    ungewöhnlich.
   0%
     01/00        01/02       01/04        01/06       01/08   01/10     01/12       01/14      01/16       01/18         01/20

                Historical Maximum 5Y Default Rate              Swap Spread Implied 5Y cumulated probability of default

Quelle: Refinitiv, LBBW Research, Stand: 17.03.2020

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                         37
Märkte berücksichtigen in den Notierungen bereits
dramatisch steigende Ausfälle von High Yields

Spreadimplizierte 5-Jahres-Ausfallraten EUR HY Corporates
kumuliert über fünf Jahre (in Prozent)

                                                                                                                                      • Im Zuge der drastischen
  70%                                                                                                                                   Spreadausweitung hat sich die
                                                                                                                                        in den Spreads zum Ausdruck
                                                                                                                                        kommende implizite
  60%
                                                                                                                                        Ausfallwahrscheinlichkeit
                                                                                                                                        massiv erhöht.
                                                                                                  Investoren preisen bei
  50%                                                                                             HY aktuell knapp 42%                • Die eingepreiste Ausfallrate
                                                                                                  Ausfälle ein (kumuliert               liegt im High-Yield-Bereich
                                                                                                  über 5 Jahre)                         aktuell über 40% (kumuliert in
  40%                                                                                                                                   den kommenden fünf Jahren).
                                                                                                                                      • Selbst nach der Finanzkrise
  30%                                                                                                                                   lagen die Ausfälle über einen 5-
                                                                                                                                        Jahres-Zeitraum „nur“ bei 20%.
                                                                                                                                      • Ein breit diversifiziertes High-
  20%
                                                                                                                                        Yield-Portfolio besitzt demnach
                                                                                                                                        gute Chancen, gegenüber einer
  10%                                                                                                                                   „sicheren“, aber negativ
                                                                                                                                        verzinsten Anlageform in den
                                                                                                                                        kommenden fünf Jahren eine
   0%                                                                                                                                   signifikante Outperformance zu
     01/07      01/08     01/09    01/10     01/11    01/12    01/13   01/14      01/15   01/16   01/17     01/18     01/19   01/20     erzielen.
                        swap spread implied 5Y cumulated probability of default             historical default rate last 5Y

Quelle: Refinitiv, LBBW Research, Stand: 17.03.2020

18.03.2020   Update „SARS-CoV-2“: Lage spitzt sich weiter zu                                                                                                          38
Fazit: Weltwirtschaftliche Verwerfungen werden lange nachwirken

             China und Südkorea haben es zunächst geschafft, die Ausbreitung einzudämmen.

             Entscheidend: Wann greifen die Eindämmungsmaßnahmen in Europa? U.E. könnten erste
             Erfolge in den nächsten 4 Wochen sichtbar werden. Wie ist der Verlauf in den USA?

             Eine Rezession ist im Jahr 2020 in vielen Teilen der Welt aber nicht mehr zu verhindern.

             Geld- und Fiskalpolitik geben Vollgas. Finanzierbarkeit der Staatsfinanzen (insb. Italien,
             aber auch weitere Länder) wird zum Thema. Niedrigzinsumfeld bleibt langfristig erhalten.

             Aktien bereits im Ausverkaufsmodus. Bodenbildung könnte in den nächsten Wochen
             gelingen. Mittelfristig attraktiv.

             Credits: Spreadausweitungen im Vergleich zum Einbruch an den Aktienmärkten
             unterdurchschnittlich. Anstieg der Ausfallraten wird kommen.

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Anhang: Geldpolitische Maßnahmen der Fed vom 15. März

• Zielband für den Tagesgeldsatz wird um 100 Bp auf 0 % - 0,25 % gesenkt. Einlagesatz auf
  Überschussreserven sinkt von 1, % auf 0,1 %. Zweite außerplanmäßige/vorzeitige Senkung
  innerhalb von zwei Wochen nach „Notfall-Schritt“ vom 3. März.

• Anleihekäufe im Volumen von mindestens 700 Mrd. USD innerhalb von „einigen Monaten“
  (bisher erwirbt die Fed kurzlaufende Wertpapiere im Volumen von monatlich 60 Mrd. USD),
  zusätzlich zur Wiederanlage fälliger Wertpapiere, davon:
   • US-Staatstitel im Volumen von mindestens 500 Mrd. USD.
   • Hypothekenbesicherte Anleihen (MBS) im Volumen von mindestens 200 Mrd. USD.

• Banken erhalten über 90 Tage Zugang zum Diskontfenster

• Mindestreservequote wird auf 0 % gesenkt.

• Fed vereinbart Swaplinien mit fünf anderen Notenbanken (EZB, BoJ, BoE, SNB, BoC) um
  Dollar-Liquidität weltweit zu sichern.

• Am 17. März „nachgeschoben“: Reaktivierung eines Hilfsprogramms aus der Finanzkrise
  (CPFF), um den Markt für Commercial Paper wiederzubeleben, der derzeit eingefroren ist.
Quelle: Federal Reserve, LBBW Research

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Anhang: Unsere Einschätzung zur Wirkung der Fed-
Maßnahmen

• Die US-Notenbank ist in den „Krisenmodus“ übergegangen. Zinssenkung und
  Mindestreservesenkung sollen einerseits die Vergabe von Krediten beflügeln sowie die
  Zinsbelastung von Unternehmen und Haushalten (Neuverhandlungen von Hypothekenkrediten)
  senken.

• Ein Schwerpunkt der Maßnahmen liegt eindeutig darauf, die Funktionsfähigkeit des
  Staatsanleihemarktes und nicht zuletzt auch des Repomarktes als zentrales Instrument der
  kurzfristigen Refinanzierung zu sichern. Die deutliche Aufstockung der Staatsanleihemärkte dient
  offiziell diesem Ziel der Liquiditätssicherung, faktisch stellt sie indes eine Rückkehr zur Politik der
  quantitativen Lockerung dar.

• Fed-chef Powell hat deutlich gemacht, dass der Notenbank in der aktuellen Krisenbekämpfung
  nicht die Hautrolle zukommt. Die gravierendsten Folgen der Coronakrise für Unternehmen und
  Verbraucher können nur durch die Fiskalpolitik adressiert werden.

• Alle Maßnahmen der Fed (und der Fiskalpolitik) sind ihrer Natur nach zwar vorübergehend.
  Während die Staatsanleihekäufe nach der „akuten“ Krisenphase u.E. relativ bald zurückgefahren
  werden dürften, rechnen wir im Falle der jüngsten Zinssenkungen jedoch nicht mit einer
  Rücknahme. Angesichts der aus Fed-Sicht persistent zu niedrigen Inflation liegen die Hürden für
  eine Wiederanhebung der Leitzinsen bis auf weiteres recht hoch.
Quelle: LBBW Research

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Anhang: Geldpolitische Maßnahmen der EZB vom 12.
März

• Zusätzliche Long Term Refinancing Operations (LTRO, als fixed rate tender mit Vollzuteilung)
  zum Einlagesatz bis Juni 2020.

• TLTRO-III wird nachgebessert:
   • Zinssenkung um 25 Bp. für die Zeit von Juni 2020 bis Juni 2021 (für die zu diesem Zeitpunkt
     ausstehenden Operationen).
   • Erhöhung der borrowing allowance von 30% auf 50% der eligible loans (hier ist nicht klar, ob
     dies auch rückwirkend gilt, aber vermutlich nur für die künftigen Operationen).
   • Collateral-Anforderungen werden gesenkt, Details sind noch festzulegen.

• Anleihekäufe im Rahmen des APP: 120 Mrd. Euro zusätzlich bis Ende 2020. Mit einem
  Schwerpunkt auf private Anleihen (vermutlich Corporates).

Quelle: EZB, LBBW Research

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Anhang: Warum hat die EZB diese Maßnahmen getroffen?

Philip Lane, EZB Chefvolkswirt, im ECB-Blog:

• Ursprünglicher Angebotsschock von Corona hat auch die Nachfrage getroffen.

• Financial conditions im Euroraum haben sich durch den Kurssturz am Aktienmarkt, steigende
  Renditen einiger Asssetklasssen und die Aufwertung des Euro deutlich verengt.

• Die EZB will drei Dinge erreichen:
   • Liquiditätsbereitstellung gewährleisten
   • Kreditversorgung der Realwirtschaft sicherstellen (hierfür TLTRO)
   • Verhindern, dass sich die Finanzierungsbedingungen prozyklisch weiter verschlechtern

• Warum hat die EZB die Leitzinsen nicht gesenkt?

• Leitzinssänderungen wirken am stärksten, wenn sie als dauerhaft wahrgenommen werden, über
  den Erwartungskanal auf die Zinskurve.

• Die EZB geht davon aus, dass der Corona-Shock nur temporär wirkt.

Quelle: EZB, LBBW Research

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Anhang: Unsere Einschätzung zur Wirkung der EZB-
Maßnahmen

• Die Märkte werden derzeit sehr stark von Erwartungen über den weiteren Verlauf der Corona-
  Pandemie getrieben. Ob sich die beabsichtigte Wirkung der EZB-Maßnahmen rasch einstellt, ist
  daher ungewiss. Primär werden hierfür die Maßnahmen der Gesundheitsbehörden den
  Ausschlag geben. Soweit die Unternehmen betroffen sind, auch Liquiditätsbeihilfen durch die
  Fiskalpolitik.

• Über den Tag hinaus sind die Anreize der EZB für die Kreditbereitstellung hoch. Vor allem
  dadurch, dass die Zinsen für die TLTRO vorübergehend unter das Niveau für die Einlagesätze
  bei der EZB genommen werden (im besten Fall!), sind die neuen Konditionen attraktiv.

• Über die angekündigten LTRO ist noch zuwenig bekannt. Mit ihnen sollen
  Liquiditätsverspannugen vermieden werden. Die EZB dürfte hier ggf. mit weiteren Maßnahmen
  nachlegen, falls es am Geldmarkt zu unerwünschten Knappheiten kommt.

• Alle Maßnahmen der EZB (und der Fiskalpolitik) sind ihrer Natur nach vorübergehend. Sobald
  sich die Lage entspannt, werden sie wieder zurückgenommen. Dies ist der Fall, wenn entweder
  Impfstoff und/oder Behandlungen für Covid-19-Fälle verfügbar sind, oder durch eine hohe
  Ansteckungsrate die Bevölkerung weitgehend immunisiert ist.

Quelle: LBBW Research

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