KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK

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KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK
Klima
WECHSEl
 iN DER
SCHUlE

    WER WIR SIND,
    WAS WIR TUN.
KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK
…setzt sich nachhaltig dafür ein,
                                Unterricht und Zusammenleben
                                so zu gestalten, dass Gewalt und
                                 Angst keine Chance haben, die
                                 Mauer von Vorurteilen durch-
                                   brochen wird, ethnische und
                                 religiöse Minderheiten in ihren
                                    Eigenarten respektiert und
                                        integriert werden.
                               Der Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammen-
                               arbeit in seiner Begründung zur Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille

Dieses Heft ist entstanden im Rahmen des XENOS-Projekts „Informieren und Qualifizieren“ gefördert   Die Arbeit der Bundes-    Trägerverein
durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds.               koordination von SOR-
                                                                                                    SMC wird gefördert von:
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Konzeption:
Sanem Kleff
Eberhard Seidel

Klimawechsel
in der Schule
Das Courage-Netzwerk

• Wer wir sind,
• Was wir tun.
KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK
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          Herausgeber:                       Text- und Bildredaktion:
          Bundeskoordination                 Britta Geithe | Jeannette Goddar |
          Schule ohne Rassismus –            Sanem Kleff | Eberhard Seidel
          Schule mit Courage
                                             Produktion
                                             Jörg Kohn | Claudia Benders | Bernd Cornely
          Ahornstr. 5
          10787 Berlin                       Titelillustration
                                             Alasdair MacKenzie
          Tel.: 030 | 21 45 86 0             Seite 2 und 51
          Fax: 030 | 21 45 86 20             Peter O. Zierlein

          E-mail:                            Druck und Bindung:
          schule@aktioncourage.org           Mintzel Druck

          Internet:                          V.i.S.d.P. Eberhard Seidel
          www.schule-ohne-rassismus.org      Geschäftsführer
          facebook.com/SchuleohneRassismus
                                             ISBN-Nummer 978-3-933247-58-2
          © 2013 Aktion Courage e.V.
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D
        eutschland ist ein Land der Vielfalt. Bereits jedes dritte schul-
        pflichtige Kind hat einen Migrationshintergrund. Wo so viele
        unterschiedliche Kulturen miteinander leben, stellt sich die
Frage: Wie wollen wir zusammen l(i)eben? Was sind unsere gemeinsa-

                                                                                      Editorial
men Werte und Normen? Von den Antworten auf diese Fragen hängt
es ab, wie liebens- und lebenswert Deutschland ist.

    Kinder und Jugendliche haben zu diesen Themen eine Menge zu
sagen. Sie möchten an der Stärkung demokratischer Verhältnisse mit-
wirken und sie wollen Verantwortung für den gesellschaftlichen Zu-
sammenhalt übernehmen. In der Schule, der Jugendeinrichtung, aber
auch im Stadtteil und in der Kommune.

     Kinder und Jugendliche werden aktiv, weil es sie stört, wenn Men-
schen zum Beispiel auf Grund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder
auf Grund ihrer Religion beschimpft, gemobbt oder gar körperlich be-
droht werden. Sie engagieren sich, weil es die Situation erfordert, und
sie handeln unmittelbar, ohne zuvor ein Expertenkomitee zu Rate zu
ziehen oder Fünfjahrespläne zu erstellen. Das Courage-Netzwerk bie-
tet Schülerinnen und Schülern einen angemessenen Rahmen für ihr

                                                                            Foto: Metin Yilmaz
bürgerschaftliches Engagement. Mit 1.250 „Schulen ohne Rassismus –
Schulen mit Courage“ ist das Courage-Netzwerk eine lebendige und
kreative Jugendbewegung.
                                                                                                 Sanem Kleff
     Das Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ des                                   Leiterin
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ermöglichte der Bun-
deskoordination des Courage-Netzwerkes von Juni 2009 bis Mai 2013,
innovative Ansätze in der Antidiskriminierungsarbeit und der politi-
schen Bildungsarbeit zu entwickeln und diese bundesweit in die poli-
tische Bildungsarbeit zu implementieren. Die vorliegende Broschüre
stellt Ergebnisse dieser fruchtbaren Zusammenarbeit vor.

      Diese Broschüre wurde im Rahmen der XENOS-Maßnahme „In-
formieren und Qualifizieren“ vom Bundesministerium für Arbeit und
Soziales, dem Europäischem Sozialfond, und der Gewerkschaft Erzie-
                                                                            Foto: Metin Yilmaz

hung und Wissenschaften (GEW) gefördert. Für die Inhalte des Heftes
ist allein die Bundeskoordination von „Schule ohne Rassismus – Schu-
le mit Courage“ verantwortlich.
                                                                                                 Eberhard Seidel
                                                                                                 Geschäftsführer
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              Klimawechsel in der Schule

Inhalt

                                                                                                                                                      Foto: Metin Yilmaz
              Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4

              Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5

              1. Das Projekt – die Akteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7

              ◆ Die Geschichte ◆ Das Projektziel ◆ Der Trägerverein
              ◆ Die Bundeskoordination und die Landeskoordinationen
              ◆ Kooperationspartner ◆ Die Patinnen und Paten
              ◆ Die SchülerInnen ◆ Die Prinzipien ◆ Die Selbstverpflichtung
              ◆ Auszeichnungen ◆ Finanzen und Entwicklung

              2. Die Handlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25

              ◆ Demokratische Schulkultur ◆ Rechtsextremismus
              ◆ Antiziganismus ◆ Flucht und Asyl ◆ Antisemitismus
              ◆ Rassismus ◆ Tipps zur Nachhaltigkeit

              3. Die Innovationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 39

              ◆ Kommunikation, Medien und Vernetzung
              ◆ Jugend zwischen Islam, Islamismus und Islamophobie
              ◆ Liebe, Geschlecht und Migration
              ◆ Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft
              ◆ Stadt ohne Rassismus
KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK
Das Projekt – die Akteure
◆ Die Geschichte ◆ Das Projektziel ◆ Die Bundeskoordination und
die Landeskoordinationen ◆ Die Patinnen und Paten ◆ Die SchülerIn-
nen ◆ Die Kooperationspartner ◆ Die Prinzipien ◆ Die Selbstver-
pflichtung ◆ Auszeichnungen ◆ Finanzen und Entwicklungen

An mehr als 1.250 Schulen setzen sich rund eine Million SchülerIn-   Foto: Metin Yilmaz

nen für einen Klimawechsel an ihrer Schule und für ein demokrati-
sches Miteinander ein. „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ ist damit das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Es
setzt erfolgreich auf die Eigeninitiative und das Engagement von
SchülerInnen und LehrerInnen. Doch wie funktioniert das Netz-
werk eigentlich, und wie kann man mitmachen?
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DAS PROJEKT – DIE AKTEURE

                SEITE 8

                                                        Die
                                                        Geschichte
                                                        1995 Nur wenige Monate nach dem Start ist        ist immens – auch das der Öffentlichkeit.
                                                        es so weit: Die erste Schule hat die geforder-   Und die Hamburger Körber-Stiftung zeich-
                                                        ten 70 Prozent Unterschriften für ein demo-      net die Reihe in ihrem Wettbewerb „Praxis-
                                                        kratisches und diskriminierungsfreies Mit-       forum Schule und Islam“ als vorbildhaft
                                Foto: Universal Music

                                                        einander beisammen: Das Immanuel-Kant-           aus.
                                                        Gymnasium in Dortmund wird Deutsch-              2004 Das von der Bundesregierung ins Le-
                                                        lands erste „Schule ohne Rassismus“. Erster      ben gerufene Bündnis für Demokratie und
                                                        Pate wird der Fernsehjournalist Friedrich        Toleranz zeichnet „Schule ohne Rassismus –
                                                        Küppersbusch.                                    Schule mit Courage“ als „Botschafter der To-
                                                        2000 Nach fünf Jahren im beschaulichen           leranz“ aus. Zur Begründung heißt es, das
Wirunterstützen„Schule
                                                        Bonn brechen neue Zeiten an: Sanem Kleff,        Projekt setze sich „ideenreich und engagiert
ohne Rassismus“, weil                                   Lehrerin aus Berlin und Expertin für inter-      gegen Ausländerfeindlichkeit, Diskriminie-
Kinder und Jugendliche                                  kulturelle Pädagogik, übernimmt im Vor-          rung und Ausgrenzung ein“.
unsere Zukunft sind, und                                stand des Trägervereins Aktion Courage die       2005 Mit Unterstützung von Journalisten
                                                        Leitung des Projektes. Sie verlegt das Büro      und Grafikern der Tageszeitung taz produ-
weil Rassismus durch ihr
                                                        nach Berlin, stellt das Projekt inhaltlich und   zieren 17 SchülerInnen die erste Ausgabe der
entwickeltes Bewusst-                                   organisatorisch auf eine breitere Basis und      Schülerzeitung Q-Rage. Im Dezember wer-
sein weniger stattfindet,                               erweitert den Namen: „Schule ohne Rassis-        den mehr als 100.000 Exemplare verteilt. Ab
bis er in Zukunft ganz                                  mus – Schule mit Courage.“ Zwei Jahre später     2007 wird die Q-Rage mit einer Auflage von
                                                        ist die heutige Chefetage komplett: Der Jour-    mehr als einer Million die größte Schülerzei-
verschwunden sein wird.
                                                        nalist und Buchautor Eberhard Seidel wird        tung Deutschlands.
2raumwohnung, Musiker;
                                                        Geschäftsführer.                                 Im selben Jahr wird der zehnte Geburtstag
seit dem 08.05.2009 Paten des
Robert-Bosch-Gymnasiums                                 2001 Der Koordinierungsrat der Gesellschaf-      mit einem Festakt in Saarbrücken begangen.
Langenau, Baden-Württemberg                             ten für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit       Und: Mit dem Paulus-Prätorius-Gymnasium
                                                        verleiht der Bundeskoordination von „Schu-       in Wolfsburg hat sich die zweihundertste
                                                        le ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die      Schule zu Aktionen gegen Diskriminierun-
                                                        Buber-Rosenzweig-Medaille. Mit der Aus-          gen verpflichtet.
                                                        zeichnung werden seit 1968 Persönlichkei-        2006 Das kleine Bremen ist seit Jahren in Sa-
                                                        ten, Initiativen oder Einrichtungen gewür-       chen „Schule ohne Rassismus“ ganz groß.
                                                        digt, die sich um Verständigung und christ-      Nun wollen SchülerInnen es wissen: Geht
                                                        lich-jüdische Zusammenarbeit verdient ma-        auch „Stadt ohne Rassismus“? Drei Tage lang
                                                        chen.                                            werben sie im Foyer der Bürgerschaft um Un-
                                                        2002 Es ist ein merkwürdiger Zufall: Nicht       terschriften unter ihre selbst geschriebene
                                                        nur die erste, sondern auch die hundertste       „Anti-Diskriminierungs-Agenda“. Es klappt:
                                                        „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-       Mehr als 70 Prozent der Volksvertreter erklä-
                                                        ge“ ist eine in Dortmund. Im Rahmen eines        ren sich dazu bereit, gegen jede Form von
                                                        Jugendaktionstages gegen Rechts wird der         Diskriminierung einzutreten. Bremen wird
                                                        Gustav-Heinemann-Gesamtschule              das   die erste „Stadt ohne Rassismus“.
                                                        Schild feierlich überreicht. Und die stellt      2007 Auch im Süden machen SchülerInnen
                                                        schon auf ihrer Website klar, dass es da nicht   mobil: In den fränkischen Gemeinden Karl-
                                                        nur zum Spaß hängt: „Wir haben uns dazu          stadt und Wunsiedel liefern sich Jugendliche
                                                        verpflichtet, eine kontinuierliche Arbeit ge-    ein Kopf-an-Kopf-Rennen darum, alle Schu-
                                                        gen Rechts zu leisten.“                          len der Stadt mit dem Titel auszustatten.
                                                        2003 Seit dem 11. September 2001 ist der Is-     Karlstadt erreicht das Ziel zuerst; Wunsiedel
                                                        lam in aller Munde. Aber kommen in der De-       zieht kurze Zeit später nach. Die Jugendin-
                                                        batte auch SchülerInnen zu Wort? Die Bun-        itiative Wunsiedel – die das Schulnetzwerk
                                                        deskoordination findet: viel zu selten. Und      maßgeblich vorangebracht hat – hat seither
                                                        stellt eine bundesweite Reihe von Open-          einen großen Erfolg erzielt: Statt der Nazis
                                                        Space-Veranstaltungen auf die Beine. Mehr        versammelt sich am Todestag von Rudolf
                                                        als 2.000 Jugendliche kommen zum Thema           Heß dort inzwischen die Zivilgesellschaft –
                                                        „Islam und Ich“ ins Gespräch. Das Interesse      zum „Tag der Demokratie“.
KLIMA WECHSEL IN DER SCHULE - WER WIR SIND, WAS WIR TUN - VIELFALT-MEDIATHEK
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2008 Erscheint das Themenheft „Jugendkul-        2010 Pünktlich zum Geburtstag von „Schule         Aktion Courage e. V. initiiert „Schule
turen zwischen Islam und Islamismus. Live-       ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wird         ohne Rassismus“ in Deutschland. Auf
                                                                                                   einer Pressekonferenz zum Auftakt
style, Medien und Musik“.                        im Sommer die 750. Schule ausgezeichnet.          des Projektes stellt Ignatz Bubis, Vor-
2009 Die Kultusminister der Länder widmen        Am 13. Juni wird das 15-jährige Jubiläum feier-   sitzender des Zentralrats der Juden,
sich der demokratischen Kultur an Schulen.       lich begangen: mit einem Festakt im Jüdi-         das Projekt am 25. August 1995 vor:
Sie verabschieden einen Beschluss zur Demo-      schen Museum Berlin und 400 geladenen Gä-         „Die Jugend in Deutschland ist gegen-
kratieerziehung, in dem sie mehr „Verant-        sten, darunter SchülerInnen aus allen Bun-        über Fremden viel vorurteilsfreier als
                                                                                                   die ältere Generation. Es gibt zwar
wortungsübernahme von Kindern und Ju-            desländern.                                       Fremdenfeindlichkeit mit rassisti-
gendlichen für ihr Lebensumfeld“ fordern.        2012 Im Januar ist das Netzwerk auf 1.000         schen Zügen, erfreulicherweise
Und, wörtlich: „die Ausweitung von Initiati-     Schulen angewachsen. Drei Monate später,          herrscht bei vielen jungen Menschen
ven wie ‚Schule ohne Rassismus‘.“ Zur Be-        am 28. April, erhält „Schule ohne Rassismus –     jedoch eine deutlich andere Stim-
gründung sagt der Präsident der Kultusmini-      Schule mit Courage“ die Theodor-Heuss-Me-         mung.“ Oben: Im Sommer 2010 ta-
                                                                                                   gen Jugendliche aus Schulen des
sterkonferenz: „Demokratie ist nicht selbst-     daille. Und im Mai wird der Alternative Medi-     Netzwerkes im Jüdischen Museum,
verständlich; sie ist stets aufs Neue Gefahren   enpreis für das Schülerzeitungsprojekt „Q-ra-     Berlin. Foto: Metin Yilmaz
ausgesetzt.“                                     ge“ verliehen.
                                                 2013 Inzwischen besuchen rund eine Million
                                                 Kinder und Jugendliche eine Courage-Schule.
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                                                          Das Projektziel,
                                                          die Struktur, die Akteure
                                                          Junge Menschen stehen traditionellen Orga-       gend an Schulen in Nordrhein-Westfalen und
                                                          nisationen wie Parteien, Kirchen oder Ge-        dem benachbarten Niedersachsen.
                                                          werkschaften oft kritisch gegenüber. Dies be-       Im Jahr 2000 machte das Projekt große
                                                          deutet aber nicht, dass sie nicht am gesell-     Schritte. Die türkisch-deutsche Expertin für
                                                          schaftspolitischen Leben teilhaben wollen.       interkulturelle Pädagogik und Lehrerin Sa-
                               Foto: NDR, Andrea Weitze

                                                             „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-      nem Kleff übernahm die Leitung der Bun-
                                                          rage“ entfaltet sich dort, wo Kinder und Ju-     deskoordination, verlegte deren Sitz nach
                                                          gendliche bereits sind: an ihren Schulen. In     Berlin und entwickelte die heutige Organisa-
                                                          ihrem unmittelbaren Lebensumfeld finden          tionsstruktur.
                                                          sich vielfältige Möglichkeiten, das Schulkli-       Von nun an wurde die Bundeskoordinati-
                                                          ma mitzugestalten, Ideen spontan zu entwi-       on bundesweit aktiv.
                                                          ckeln und eigenständig umzusetzen. Dies ist         Der Titel wurde – und dies ist mehr als ein
Ich unterstütze „Schule                                   ein ungewöhnlicher Rahmen für Schulen in         Detail – erweitert. Er lautet nun: „Schule ohne
ohne Rassismus“, weil es                                  Deutschland. Er ermöglicht SchülerInnen,         Rassismus – Schule mit Courage“. Der heutige
nicht nur, aber natürlich                                 erste Schritte zur Beteiligung an integrativen   Name unterstreicht, dass der Ansatz nicht
                                                          Prozessen einzuüben und maßgeblich an der        ausschließlich den „klassischen Rassismus“
auch in der Schule dar-                                   inhaltlichen Ausgestaltung der schulischen       in den Blick nimmt, sondern alle Ideologien
auf ankommt, was die                                      Menschenrechtsbildung mitzuwirken.               der Ungleichwertigkeit von Menschen.
Menschen im Kopf ha-                                         Erstmals entwickelten diese Vorstellung          „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-
ben. Und nicht, welche                                    SchülerInnen und PädagogInnen Ende der           rage“ orientiert sich dabei an der 2009 auch
                                                          1980er Jahre in Belgien. Vor dem Hinter-         in Deutschland in Kraft getretenen Grund-
Haut- oder Haarfarbe                                      grund der zunehmenden fremdenfeindli-            rechte-Charta der Europäischen Union. Dort
dieser Kopf hat.                                          chen und rechtsextremistisch motivierten         heißt es: „Diskriminierungen, insbesondere
Annika de Buhr, Journalistin                              Gewalt erklärten sie ihre Schulen zu rassis-     wegen des Geschlechts, der Rasse [sic!], der
und TV-Moderatorin; seit dem                              musfreien Orten, eben zu einer „Schule ohne      Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Her-
25.02.2010 Patin der Haupt-                               Rassismus“. Sie wollten dieses Ziel erreichen,   kunft, der genetischen Merkmale, der Spra-
und Realschule Dörverden,
Niedersachsen
                                                          indem sie Kinder und Jugendliche dabei un-       che, der Religion oder der Weltanschauung,
                                                          terstützten, ihren eigenen Beitrag zur Ent-      der politischen oder sonstigen Anschauung,
                                                          wicklung einer demokratischen Alltagskul-        der Zugehörigkeit zu einer nationalen Min-
                                                          tur zu leisten.                                  derheit, des Vermögens, der Geburt, einer Be-
                                                             Der Bonner Verein Aktion Courage e.V.         hinderung, des Alters oder der sexuellen Aus-
                                                          übertrug 1995 die Idee von „Schule ohne Ras-     richtung, sind verboten.“
                                                          sismus“ auf Deutschland. Bis 2000 war das           Letztendlich reicht es sicherlich nicht, al-
                                                          Projekt im Bonner Büro des Vereins Aktion        leine gegen menschenfeindliche Ideologien
                                                          Courage e.V. angesiedelt und agierte überwie-    zu sein. Es geht vielmehr um das positive Ziel,
                                                                                                           das Schulklima nachhaltig so zu verändern,
                                                                                                           dass im Schulalltag die Stärkung von Zivil-
   Eine europäische Idee macht Schule                                                                      courage gezielt gefördert wird und gegensei-
                                                                                                           tige Achtung mit der Suche nach gemeinsa-
   „Schule ohne Rassismus“ entstand 1988 in Belgien. Seit 1992
                                                                                                           men Werten und Regeln einhergeht.
   gibt es den Ansatz auch in den Niederlanden. Nach der Übernah-
                                                                                                              Um den Titel „Schule ohne Rassismus –
   me der Idee für Deutschland (1995) kamen dazu noch Gründun-                                             Schule mit Courage“ zu erhalten, müssen sich
   gen in Österreich (1999) und in Spanien (2002).                                                         mindestens 70 Prozent aller SchülerInnen,
   Gemeinsam ist „Schule ohne Rassismus“ in allen Ländern fol-                                             LehrerInnen und MitarbeiterInnen einer
   gende Grundidee: Schulen, die sich dem Netzwerk anschließen,                                            Schule mit ihrer Unterschrift zu den drei
   einigen sich in einer Selbstverpflichtung mehrheitlich darauf, ak-                                      Punkten des Selbstverständnisses des Projek-
   tiv gegen Rassismus vorzugehen. Diese Grundidee wird wegen                                              tes bekennen. Sie verpflichten sich selbst da-
   der andersartigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und                                              zu, Aktivitäten gegen Gewalt, Diskriminie-
   Schullandschaften in den einzelnen Ländern auf sehr unter-                                              rungen aller Art, insbesondere Rassismus
   schiedliche Weise umgesetzt.                                                                            durchzuführen und künftig nicht wegzu-
                                                                                                           schauen, wenn derartiges geschieht.
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Oben: Cem Özdemir ist Gründungs-
mitglied von „Schule ohne Rassis-
mus“. Während der 15-Jahr-Feier im
Juni 2010 überreicht Sanem Kleff, Lei-
terin der Bundeskoordination, dem
Politiker ein Bild von der Pressekonfe-
renz zum Auftakt des Projekts 1995.
Mit auf dem Bild sind u.a. Ignatz Bu-
bis und Smudo.
Unten links: Am 21. Juni 1995 wird
die erste „Schule ohne Rassismus“ in
Deutschland ausgezeichnet. Pate ist
der Fernsehjournalist Friedrich Küp-
persbusch.
Unten rechts: Jugendliche beim Jah-
restreffen 2005 in der Gedenkstätte
Neue Bremm in Saarbrücken.
Foto oben: Aris Papadopoulos
Fotos unten: Metin Yilmaz
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                                                             Der Trägerverein                                   ziert und motiviert, sich aktiv gegen jede
                                                                                                                Form der Diskriminierung zu stellen.
                                                             Aktion Courage e.V.                                Die Bundeskoordination ist dabei oft die er-
                                                             In Deutschland ist nur der Verein Aktion           ste Anlaufstelle für interessierte Schulen:
                                                             Courage e.V. berechtigt, die Unterschriftenli-
                                                             sten der Anwärterschulen anzuerkennen                 • Sie informiert mit der umfassenden
                                                             und einer Schule den Titel „Schule ohne Ras-          „Startinfo“ über die Voraussetzungen für
                                                             sismus – Schule mit Courage“ zu verleihen.            den Erwerb des Titels „Schule ohne Rassis-
                                                                Sowohl „Schule ohne Rassismus“ als auch            mus – Schule mit Courage“.
                                                             „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-            • Sie regt an, vor Ort eine Initiativgruppe
                                                             ge“ sind geschützte Wort-Bild-Marken, die             zu bilden.
                                                             beim Deutschen Patent- und Markenamt auf              • Sie organisiert das Verfahren der Auf-
                                                             den Verein Aktion Courage e.V. eingetragen            nahme neuer Schulen in das Netzwerk,
                                                             sind. Der Abdruck des geschützten Logos so-           versendet die Anerkennungsurkunden
                                                             wie die Durchführung von Qualifizierungs-             und die Schilder mit dem Logo für das
                                                             maßnahmen, Veranstaltungen, Seminaren,                Schulgebäude.
                                                             Schulungen, Konferenzen oder die Herausga-
                               Foto: Bündnis 90/Die Grünen

                                                             be von Publikationen unter dem Label „Schu-        Die Patinnen und Paten
                                                             le ohne Rassismus – Schule mit Courage“ be-
                                                             dürfen der Genehmigung durch Aktion Cou-           des Netzwerkes
                                                             rage e.V.                                          Zu dem Konzept von „Schule ohne Rassismus
                                                                Ebenfalls ist es nur Aktion Courage e.V.        – Schule mit Courage“ gehört auch, dass sich
                                                             vorbehalten, in den Bundesländern geeignete        jede Schule bis zur Titelübergabe eine Patin
                                                             Organisationen zu Trägern der Landes- und          oder einen Paten aussucht. In der Regel sind
Ich unterstütze „Schule                                      Regionalkoordinationsstellen zu benennen,          dies Persönlichkeiten des öffentlichen Le-
ohne Rassismus“, weil es                                     sowie Vereinbarungen mit außerschulischen          bens. Sie motivieren die Aktiven oder
                                                                                                                                                        1750
toll ist, wenn sich „mei-                                    Kooperationspartnern des Netzwerkes abzu-          verschaffen ihnen öffentliche Auf-
                                                             schließen, beziehungsweise aufzulösen.             merksamkeit in den Medien 1600
ne“ Schule einmal im
                                                                Mit diesem umfassenden Schutz der Mar-          und haben einen wichti-
Jahr einen ganzen Tag                                        ke „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-        gen Anteil am Erfolg des 1400
lang über Rassismus in                                       rage“ stellt der Trägerverein sicher, dass         Projektes. Im beruf-
der Gesellschaft die                                         Schulen, die den Titel tragen und Maßnah-          lichen Leben tun Pa- 1173
                                                             men, die unter dem Label „Schule ohne Ras-         ten ganz Unter-
Köpfe heiß redet.
                                                             sismus – Schule mit Courage“ durchgeführt          schiedliches:     Sie
Tarek al-Wazir, MdL
                                                             werden, qualitative Mindeststandards erfül-        sind zum Beispiel
(Bündnis 90/Die Grünen);
seit dem 27.09.2004 Pate der                                 len und das Projekt bundesweit nach den glei-      Fußballer,
Rudolf-Koch-Schule,                                          chen Grundsätzen und Prinzipien arbeitet.          Künstler, Mu- 998
Offenbach, Hessen                                                                                               siker,
                                                             Die Arbeit der                                     Schau-      843

                                                             Bundeskoordination                                 spieler

                                                             Die Berliner Geschäftsstelle der Bundeskoor-             675
                                                             dination ist die zentrale Koordinierungsstel-
                                                             le des Netzwerkes. Sie gewährleistet, dass die
                                                             Aktivität von „Schule ohne Rassismus – Schu-
                                                                                                                519
                                                             le mit Courage“ nicht als lokale Initiative ein-
                                                             zelner Schulen wahrgenommen wird,
                                                             sondern als eine nachhaltige europäi- 400
           Anzahl der Schulen                                sche Idee, die deutschlandweit
                                                                                                    320
                   bundesweit                                Kinder und Jugendli-
                                                                                             259
     Stand: 31. Dezember 2012                                che vernetzt,             222
             ab 2013 Prognose                                qualifi-            185
                                                                          141

                                                                    80
                     34    39                                 47
         20    27
 5

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
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Die inhaltliche Arbeit an den Courage-Schulen wird von über 200 regional und überregional aktiven außerschulischen Kooperationspartnern übernom-
men. Beispiele für solche Partner sind das Jüdische Museum, das Anne-Frank-Zentrum, Landeszentralen für politische Bildung, das Archiv der Jugend-
kulturen, Sportvereine und viele andere mehr. Fotos oben: Aris Papadopoulos, Foto unten: Metin Yilmaz
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                                                         oder auch Politiker. Mehr als 1.400 Persön-      Nach der Titelverleihung sind die Landesko-
                                                         lichkeiten unterstützen eine oder mehrere        ordinationen zuständig für die nachhaltige
                                                         Schulen. Für die SchülerInnen sind sie, da sie   Begleitung der Courage-Schulen durch Bera-
                                                         ihnen nicht nur bei der Titelübergabe, son-      tung und Begleitung bei der Umsetzung ih-
                                                         dern auch im Alltag zur Seite stehen, eine       rer Projekte.
                                                         große Unterstützung.                                 • Sie übernehmen die Öffentlichkeitsar-
                                                                                                              beit im Bundesland.
                                                         Die Landes- und                                      • Sie vernetzen regionale und lokale Ak-
                                                                                                              teure.
                                                         Regionalkoordinationen                               • Sie führen landesweite Vernetzungstref-
                                                         Eine nachhaltige Begleitung und Unterstüt-           fen und Aktiventreffen durch.
                                                         zung der Courage-Schulen erfordert stand-            • Sie bauen das Netzwerk der außerschuli-
                                                         ortnah und kontinuierlich erreichbare An-            schen Kooperationspartner im Land in
                                                         sprechpersonen. Um eine hochwertige Un-              Absprache mit der Bundeskoordination
                               Foto: Laurence Chaperon

                                                         terstützung zu gewährleisten, richtet die            aus.
                                                         Bundeskoordination in den Bundesländern              • Sie fördern die Kommunikation zwi-
                                                         Landeskoordinationen ein. Sie benennt für            schen den Schulen im Land mit einer Lan-
                                                         diese Rolle geeignete Organisationen zu Trä-         desrundmail oder mit landesspezifischen
                                                         gern der Landeskoordinationsstellen. Unter           Broschüren.
                                                         ihnen befinden sich sowohl staatliche Ein-           • Sie akquirieren Landesmittel zur Finan-
Die Präventionsarbeit                                    richtungen wie Landeszentralen für politi-           zierung der Arbeit der Landeskoordinati-
                                                         sche Bildung als auch zivilgesellschaftliche         on und der Maßnahmen an den Schulen.
gegen Fremdenfeindlich-
                                                         Organisationen wie das Kolping Bildungs-
keit und Rassismus muss                                  werk.                                            Die außerschulischen
nachhaltig angelegt sein.                                   Die Landeskoordinationen entwickeln das
                                                         Netzwerk auf regionaler Ebene weiter. Die Re-
                                                                                                          Kooperationspartner
Ich halte es für notwen-
dig, dass in jeder Schule                                gionalkoordinationen halten persönlichen         Um bei begrenzten finanziellen Ressourcen
                                                         und regelmäßigen Kontakt zu den Schulen,         das Rad nicht unnötig immer wieder neu er-
die Bekämpfung von Ras-                                  unterstützen sie standortnah und stellen so      finden zu müssen, schaffen sich die Bundes-
sismus auf der Tagesord-                                 die Nachhaltigkeit des Ansatzes sicher.          und Landeskoordinationen keinen eigenen
nung steht. Neonazis                                        Eine aktuelle Liste der Landeskoordinatio-    Pool von ReferentInnen. Vielmehr wird die
darf keine Möglichkeit                                   nen finden Sie auf unserer Homepage unter:       inhaltliche Arbeit an den Courage-Schulen
                                                         www.schule-ohne-rassismus.org/                   von mehr als zweihundert regional und
gegeben werden, Kinder                                   landeskoordination.html                          überregional aktiven außerschulischen Ko-
und Jugendliche mit ih-                                                                                   operationspartnern übernommen. Beispiele
                                                         Die Träger der Landeskoordinationsstellen        für solche Partner, mit denen die Bundesko-
rem rassistischen Gedan-
                                                         verpflichten sich bei ihrer Ernennung, das       ordination schriftliche Kooperationsverein-
kengut zu beeinflussen.                                  Projekt im Sinne der von der Bundesge-           barungen abschließt, sind Landeszentralen
Vorbildcharakter hat                                     schäftsstelle entwickelten organisatorischen     für politische Bildung, das Jüdische Museum
das Projekt „Schule ohne                                 und inhaltlichen Leitlinien und in Absprache     Berlin, der Türkische Bund Berlin-Branden-
                                                         mit der Geschäftsstelle der Bundeskoordina-      burg, das Anne-Frank-Zentrum, der Zentral-
Rassismus – Schule mit
                                                         tion in ihrem Bundesland umzusetzen. Sie         rat der Juden in Deutschland, das Archiv der
Courage“.                                                übernehmen dabei vielfältige Aufgaben:           Jugendkulturen, Sportvereine, der Hauptvor-
Maria Böhmer, Beauftragte                                   •Sie vertreten die Bundeskoordination
der Bundesregierung für
                                                                                                          stand und die Landesverbände der Gewerk-
                                                            gegenüber den Courage-Schulen in ihrem        schaft Erziehung und Wissenschaft, verschie-
Migration (CDU), Flüchtlinge
und Integration, 07.12.2011
                                                            Bundesland und in Absprache mit der           dene Jugendeinrichtungen und viele andere
                                                            Bundeskoordination gegenüber den Ver-         mehr. Die aktuellen Kooperationspartner
                                                            waltungen auf Landesebene sowie gegen-        finden Sie auf unserer Homepage unter:
                                                            über anderen Kooperationspartnern im          www.schule-ohne-rassismus.org/partner.html
                                                            Land.                                            Die Koordinationsstellen bauen das Netz
                                                            •Sie beraten und begleiten Anwärterschu-      der außerschulischen Kooperationspartner
                                                            len bis zur Titelverleihung.                  kontinuierlich aus und verstetigen die Zu-
                                                            •Sie verleihen im Rahmen des festlichen       sammenarbeit mit ihnen. Schließlich können
                                                            Aktes den Titel und übergeben das Schild      Kinder und Jugendliche nur dann aktiv am
                                                            mit dem Netzwerklogo.                         schulischen und gesellschaftlichen Gesche-
                                                                                                          hen teilhaben, wenn sie vielfältig und kompe-
                                                                                                          tent in ihren Aktivitäten unterstützt werden.
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Organigramm des Courage-Netzwerks
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                                                  Die Schülerinnen                                  Courage“, die dann von rund zwei Millionen
                                                                                                    Schülerinnen und Schülern besucht werden.
                                                  und Schüler                                          Damit hat der Trägerverein Aktion Coura-
                                                  Las but not least kommen wir zu der wichtig-      ge e.V. eine nachhaltige Institution und einen
                                                  sten Gruppe des Netzwerkes. Es sind die Kin-      attraktiven Rahmen geschaffen, der Genera-
                                                  der und Jugendlichen, die die Courage-Schu-       tionen von Kindern und Jugendlichen er-
                                                  len besuchen und das Netzwerk mit Leben           muntert, einen dauerhaften Beitrag zur Ent-
                                                  füllen. Seit Gründung von „Schule ohne Ras-       wicklung einer demokratischen Alltags- und
                                                  sismus – Schule mit Courage“ haben die            Schulkultur zu leisten. Ausgehend von ihren
                                                  SchülerInnen mehr als 10.000 Projekttage          schulischen Erfahrungen können sie auch als
                                                  und Aktionen organisiert. An diesen haben         Erwachsene aktiv an der gesellschaftlichen
                                                  Millionen von SchülerInnen teilgenommen.          Demokratieentwicklung mitwirken.
                                                     Die Aktivitäten der Kinder und Jugendli-          Ein so großes Netzwerk muss untereinan-
                                                  chen leisten einen wichtigen Beitrag zur Inte-    der kommunizieren. Täte es dies nicht, wäre
                               Foto: Daimler AG

                                                  gration und für den gesellschaftlichen Zu-        „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-
                                                  sammenhalt. Das Projekt trägt auf diese Wei-      ge“ keine bundesweite Initiative mit einer ho-
                                                  se bundesweit maßgeblich zur Prävention           hen Attraktivität für Kinder und Jugendliche
                                                  und zum Abbau von gesellschaftlichen Kon-         mehr, sondern eine Ansammlung von isolier-
                                                  flikten bei und erhöht auf diese Weise nicht      ten, lokal begrenzten Aktivitäten ohne größe-
Ich unterstütze „Schule                           zuletzt auch die Attraktivität des Produkti-      re Ausstrahlungskraft in die Gesellschaft.
ohne Rassismus“, weil                             onsstandortes Deutschland.
                                                     Das Interesse an der Arbeit von „Schule        Um diese wichtige Kommunikation sicher-
Produkte made in Ger-
                                                  ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steigt       zustellen,
many zwar weltweit ei-                            stetig. Das Projekt ist nicht nur bundesweit         • führt die Bundeskoordination bundes-
nen erstklassigen Ruf ha-                         aktiv; es wird auch bundesweit wahrgenom-            weite Fachtagungen, Qualifikationssemi-
ben, es in Sachen Offen-                          men. Die Zahl der ausgezeichneten Schulen            nare und Vernetzungstreffen durch.
                                                  ist seit 2001 um mehr als das Fünfzehnfache          • Sie entwickelt und betreibt eine Home-
heit, Toleranz und Zivil-
                                                  gestiegen.                                           page, eine Facebookseite, gibt die Zeitung
courage made in Germa-                                                                                 Q-rage, Plakate und Postkarten heraus so-
ny aber noch Luft nach                            Qualitätssicherung                                   wie einen monatlichen Rundbrief und
oben gibt. Das zu ändern,                                                                              weitere Informationsmaterialien.
                                                  und Zukunft
ist Ziel der Initiative –
                                                  Zur Zeit des Redaktionsschlusses Mitte 2013          Die Geschäftsstelle der Bundeskoordinati-
und ich bin stolz, sie als                        besteht das Courage-Netzwerk aus:                 on stellt sicher, dass die verbindlichen Stan-
Pate zu unterstützen!                                • der Geschäftsstelle der Bundeskoordi-        dards bundesweit einheitlich gelten und dau-
Dr. Dieter Zetsche,                                  nation,                                        erhaft eingehalten werden. Zur Qualitätssi-
Vorsitzender des Vorstandes                          • Landeskoordinationen in vierzehn Bun-        cherung erstellt die Bundeskoordination Ma-
der Daimler AG und Leiter                            desländern,                                    terialien, in denen die Handlungsansätze,
Mercedes-Benz Cars;
                                                     • mehr als dreißig Regionalkoordinatio-        Themenfelder, die Methoden und die Arbeits-
seit dem 19.11.2012 Pate des
Hilda-Gymnasium Pforzheim,                           nen in den Ländern,                            weise von „Schule ohne Rassismus – Schule
Baden-Württemberg                                    • über 200 regional und überregional täti-     mit Courage“ vorgestellt werden.
                                                     gen außerschulischen Kooperationspart-            Die Handbücher für die Grund- und für die
                                                     nern,                                          Sekundarstufe stellen den Handlungsansatz
                                                     • mehr als 1.400 Patinnen und Paten der        von SOR-SMC vor, und sie benennen die The-
                                                     Courage-Schulen,                               menfelder und die Methoden, mit denen die-
                                                     • 1.250 Courage-Schulen. Diese verteilen       se im Rahmen der Antidiskriminierungsar-
                                                     sich auf sechzehn Bundesländer und auf         beit und von Projekttagen umgesetzt werden
                                                     alle Schulstufen und -arten: von der           können. Darüber hinaus erstellt die Bun-
                                                     Grundschule bis zum Berufskolleg. Sie          deskoordination Themenhefte zu innovati-
                                                     werden von rund einer Million SchülerIn-       ven Handlungsfeldern wie „Rechtsextremis-
                                                     nen besucht.                                   mus in der Einwanderungsgesellschaft“,
                                                                                                    „Diskriminierung auf Grund der sexuellen
                                                     „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-       Orientierung“ und „Jugendkulturen zwi-
                                                  rage“ ist eine zukunftsfähige Initiative. Hoch-   schen Islam und Islamismus“.
                                                  gerechnet gibt es im Jahr 2020 bundesweit
                                                  2.500 „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit
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„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bietet Kindern und Jugendlichen einen Rahmen, in dem sie erste Schritte hin zur gesellschaftspolitischen
Partizipation einüben und aktiv an der inhaltlichen Ausgestaltung der Menschenrechtserziehung teilnehmen können. Sie werden bei ihren Aktivitäten
von der Bundes- und den Landeskoordinationen, von KooperationspartnerInnen und von LehrerInnen und PatInnen unterstützt. Bei regelmäßigen Tref-
fen auf Landes- und auf Bundesebene qualifizieren sie sich weiter, tauschen Erfahrungen aus und entwickeln neue Ideen. Fotos: Metin Yilmaz
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                                                             Häufige
                                                             Fragen
                                                             1. Was ist „Schule ohne Rassismus –               4. Was bedeutet der Titel genau?
                                                                Schule mit Courage“?                           Der Titel ist kein Preis und keine Auszeich-
                                                             Wir sind ein Projekt von und für SchülerIn-       nung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist
                                                             nen. Es bietet Kindern und Jugendlichen die       eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart
                                                             Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv      und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel
                                                             mitzugestalten, indem sie sich bewusst            trägt, ist Teil eines Netzwerks, das sagt: Wir
                                                             gegen jede Form von Diskriminierung, Mob-         übernehmen Verantwortung für das Klima
                                                             bing und Gewalt wenden. Wir sind das größte       an unserer Schule und unser Umfeld.
                                                             Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören
                              Foto: Bundesinnenministerium

                                                                                                               5. Kümmert ihr euch
                                                             mehr als 1.250 Schulen an, die von rund einer
                                                             Million SchülerInnen besucht werden.
                                                                                                                  nur um Rassismus?
                                                                                                               Nein. Wir beschäftigen uns gleichermaßen
                                                             2. Wie wird man eine „Schule ohne                 mit Diskriminierung aufgrund der Religion,
                                                                Rassismus – Schule mit Courage“?               der sozialen Herkunft, des Geschlechts, kör-
                                                             Jede Schule kann den Titel erwerben, wenn         perlicher Merkmale, der politischen Weltan-
                                                             sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Minde-      schauung und der sexuellen Orientierung.
                                                             stens 70 Prozent aller Menschen, die in einer     Darüber hinaus wenden wir uns gegen alle
Ich unterstütze „Schule                                      Schule lernen und lehren (SchülerInnen, Leh-      totalitären und demokratiegefährdenden
ohne Rassismus“, weil                                        rerInnen und technisches Personal) ver-           Ideologien.
weil wir friedlich und gut                                   pflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich
                                                                                                               6. Beschäftigt ihr euch
                                                             künftig gegen jede Form von Diskriminie-
nur miteinander aus-                                         rung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei
                                                                                                                  nur mit den Deutschen?
kommen, wenn wir die                                         Konflikten einzugreifen und regelmäßig Pro-       Nein. Wir sind davon überzeugt, dass alle
                                                             jekttage zum Thema durchzuführen.                 Menschen, egal woher sie kommen und wie
Menschen aller Kulturen
                                                                                                               sie aussehen, in der Lage sind, zu diskrimi-
mit ihren Lebensweisen                                       3. Zu was verpflichtet                            nieren. Deshalb nehmen wir zum Beispiel
und Werten achten. Das                                          sich eine Schule?                              den Antisemitismus oder die Homophobie
gilt nicht nur in der Schu-                                  Wer sich zu den Zielen einer „Schule ohne         eines (alt)deutschen Jugendlichen genauso
                                                             Rassismus – Schule mit Courage“ bekennt,          ernst wie den eines Jugendlichen mit türki-
le, sondern auch in der
                                                             unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:       schen oder arabischen Wurzeln.
Gesellschaft. Als Pate
gebe ich euch meine An-                                      1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu     7. Wo steht ihr politisch?
                                                             einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird,       Wir stehen weder rechts noch links. Das An-
erkennung und freue                                          langfristige Projekte, Aktivitäten, Initiativen   liegen von „Schule ohne Rassismus – Schule
mich, dass ihr Verant-                                       zu entwickeln, um Diskriminierungen, ins-         mit Courage“ sollte Aufgabe aller Demokra-
wortung für das Mitein-                                      besondere Rassismus zu überwinden.                ten sein. Vertreter aller im Bundestag vertre-
ander in eurer Schule                                                                                          tenen Parteien unterstützen unser Anliegen,
                                                             2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskrimi-
                                                                                                               ebenso Vertreter von Gewerkschaften und
übernehmt und ein Zei-                                       nierende Äußerungen oder Handlungen aus-
                                                                                                               Glaubensgemeinschaften.
chen für lebendige Demo-                                     geübt werden, wende ich mich dagegen und
                                                             setze mich dafür ein, dass wir in einer offe-     8. Ist das Projekt
kratie setzt.                                                nen Auseinandersetzung mit diesem Pro-               eher etwas für Gymnasien?
Dr. Hans-Peter Friedrich,                                    blem gemeinsam Wege finden, uns zukünf-
Bundesminister des Innern                                                                                      Keineswegs. An unserem Netzwerk nehmen
                                                             tig zu achten.                                    alle Schulformen teil.
(CSU); seit dem 28.07.2012
Pate des Jean-Paul-Gymnasi-                                  3. Ich setze mich dafür ein, dass an meiner
ums Hof, Bayern                                                                                                9. Wo seid ihr am stärksten vertreten?
                                                             Schule einmal pro Jahr ein Projekt zum The-
                                                                                                                  Im Osten oder im Westen?
                                                             ma Diskriminierungen durchgeführt wird,
                                                                                                               Mehr als zwanzig Jahre nach der deutschen
                                                             um langfristig gegen jegliche Form von Dis-
                                                                                                               Einheit gibt es da keinen Unterschied mehr.
                                                             kriminierung, insbesondere Rassismus vor-
                                                                                                               Wir sind ein gesamtdeutsches Projekt, und
                                                             zugehen.
                                                                                                               uns gibt es in allen Bundesländern.
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Oben: SchülerInnen, LehrerInnen sowie Eltern der Berliner Grundschule in den Rollbergen im Märkischen Viertel beteiligen sich an einer Projektwoche.
Gemeinsam mit den Profis vom „Zirkus Zack“ war der „Zirkus Courage“ geboren. Mitte: Theater ist ein weiteres beliebtes Medium, mit dem die Schü-
lerInnen ihr Anliegen ausdrücken. Hier probt eine Gruppe Jugendlicher auf dem Bundestreffen 2011 in Dessau in Sachsen-Anhalt. Unten: Szenen vom
Bundestreffen 2011 in Dessau und 2010 in Berlin. Fotos: Metin Yilmaz
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Die Selbstverpflichtung
Wer sich zu den Zielen einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekennt,
unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:

1
       Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe einer Schule
       wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln,
       um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
       Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen

2      ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in
       einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden,
       uns zukünftig zu achten.

3
       Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum
       Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von
       Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Eine Schule bekommt den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, wenn
mindestens 70 Prozent aller Menschen an einer Schule diese Selbstverpflichtung unter-
schrieben haben.

Auszeichnungen:
1996   Jugendkulturpreis NRW der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische
       Dienste Jugendkunstschulen NRW e.V.
1997   Förderpreis „Demokratie leben“ des Deutschen Bundestages
1997   CIVIS-Preis des WDR Köln
1997   Aachener Friedenspreis
1997   Heinrich-Bußmann-Preis der SPD Lünen
1998   Bremer Solidaritätspreis des Senats der Hansestadt
1998   Jugendkulturpreis NRW der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische
       Dienste Jugendkunstschulen NRW e.V.
1999   Förderpreis „Demokratie leben“ des Deutschen Bundestages
2001   Buber-Rosenzweig-Medaille des deutschen Koordinierungsrates
       der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
2004 Auszeichnung als „Botschafter der Toleranz“ vom
     „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ der Bundesregierung
2012   Theodor-Heuss-Medaille von der Theodor-Heuss-Stiftung
2012   Alternativer Medienpreis für das Schülerzeitungsprojekt Q-rage von der
       Nürnberger Medienakademie e.V.
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HipHop – Graffiti, Breakdance und Rap – ist eine der interessantesten Jugendkulturen. Die Musikindustrie hat das erkannt. Sie macht viel Geld mit Texten,
die Gewalt verherrlichen und Frauen und Schwule beleidigen. „Schule ohne Rassismus“ ist davon überzeugt, dass gegen diese Entwicklung keine Verbote
helfen, sondern nur eine lebendige und kontroverse Debatte unter Jugendlichen. Die Bundeskoordination organisiert jedes Jahr einen Rap Contest. Ju-
gendliche zeigen, dass gute Texte nicht diskriminieren müssen. Mit den GewinnerInnen wird eine CD produziert. Fotos: Metin Yilmaz
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                                                            Finanzen
                                                            und Entwicklung
                                                            Anfang 2012 trat mit dem Domgymnasium             reiche Arbeit sowie die bundesweite Expansi-
                                                            in Naumburg die 1000. Schule dem Courage-         on nicht möglich gewesen. Aber auch das
                                                            Netzwerk bei. In nur wenigen Jahren entwik-       Presse-    und      Informationsamt       der
                                                            kelte sich aus einer kleinen, regionalen In-      Bundesregierung, die Medienanstalt Berlin-
                                                            itiative aus Nordrhein-Westfalen eine bun-        Brandenburg und das Bundesministerium
                                                            desweite Bewegung. Die Bilanz lässt sich se-      für Familie, Senioren, Frauen und Jugend so-
                                                            hen: Seit Gründung von „Schule ohne Rassis-       wie die Beauftragte der Bundesregierung für
                                                            mus – Schule mit Courage“ fanden an den           Migration, Flüchtlinge und Integration haben
                                                            Courage-Schulen mehr als 10.000 Projektta-        wichtige Modellprojekte und Teilmaßnah-
                                                            ge statt. Millionen von SchülerInnen haben        men gefördert.
                                                            daran teilgenommen. Das Couragenetzwerk              Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle
                                                            hat damit einen respektablen Beitrag zum          dem Bundesministerium für Arbeit und Sozi-
                                                            Zusammenhalt der Gesellschaft geleistet.          ales (BMAS), mit dessen Unterstützung nicht
                                                               Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch all       nur diese Broschüre erstellt wurde. Seit 2001
                                      Foto: Thomas Kläber

                                                            die Akteure, die wir Ihnen in dieser Broschüre    fördert das BMAS mit Unterbrechungen im
                                                            bislang vorgestellt haben. Aber engagierte        Rahmen seiner XENOS-Programme Maßnah-
                                                            Kinder und Jugendliche, LehrerInnen, Koope-       men der Bundeskoordination zur inhaltli-
                                                            rations- und Bündnispartner, gute Ideen und       chen Weiterentwicklung und Qualifizierung
                                                            eine effiziente Organisationsstruktur alleine     der Akteure des Courage-Netzwerkes durch
Ich unterstütze „Schule                                     genügen nicht. Auch die finanziellen Rah-         die Bundeskoordination. Die langjährige Zu-
                                                            menbedingungen müssen stimmen. Auch in            sammenarbeit ist nicht verwunderlich, denn
ohne Rassismus – Schule                                     unserem Fall gilt die alte Volksweisheit –        das Bundesprogramm XENOS – Integration
mit Courage“, weil es                                       „Ohne Moos nichts los“.                           und Vielfalt will „Demokratiebewusstsein
wichtig ist, dass Men-                                                                                        und Toleranz stärken und Fremdenfeindlich-
schen endlich begreifen,                                                                                      keit und Rassismus abbauen. Dabei geht es
                                                            Wichtige Förderer                                 vor allem um präventive Maßnahmen gegen
andere nicht nach ihrer                                                                                       Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem
                                                            des Courage-Netzwerkes
Hautfarbe, sondern aus-                                                                                       Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft“,
schließlich nach ihrem                                      Bis heute erhält die Bundeskoordination von       schreibt das BMAS.
                                                            „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-
Charakter zu beurteilen.                                    ge“ keine Regelförderung. Trotz breiter fach-
Dr. Gregor Gysi,                                            licher Anerkennung, trotz Unterstützung           XENOS –
Rechtsanwalt, MdB (DIE LINKE),
                                                            durch alle im Bundestag vertretenen Partei-       Eine Würdigung
seit dem 01.10.2007 Pate der
Gebrüder-Montgolfier-Schule, Berlin                         en. Die Folge: In den letzten Jahren drohte der
                                                            Bundeskoordination und damit dem ganzen           Den Anfang der fruchtbaren Kooperation
                                                            Projekt wiederholt das finanzielle Aus.           zwischen dem BMAS und uns machte von 11/
                                                                Glücklicherweise waren seit 2001 sowohl       2001 bis 10/2004 die XENOS-Maßnahme
                                                            staatliche als auch nichtstaatliche Stellen be-   „Schule ohne Rassismus – Schule mit Coura-
                                                            reit, der Bundeskoordination zu vertrauen         ge geht nach Ostdeutschland und Berlin.
                                                            und ihre Arbeit zu fördern. Die Bundeszentra-     Schwerpunkte Chancengleichheit – Qualifi-
                                                            le für politische Bildung (BPB) und der Haupt-    zierung – Vernetzung“. In diesen Jahren wur-
                                                            vorstand der Gewerkschaft Erziehung und           de das Projekt in den neuen Ländern imple-
                                                            Wissenschaft (GEW) sowie der Landesverband        mentiert, das Konzept der Landes- und Regio-
                                                            Berlin haben stets an das Potential des Netz-     nalkoordinationen sowie der außerschuli-
                                                            werkes geglaubt. Sie haben die Arbeit der         schen Kooperationspartner entwickelt. Das
                                                            Bundeskoordination seit 2001 kontinuierlich       Netz wurde schrittweise ausgebaut, erste Ma-
                                                            und in vielfältiger Form unterstützt. Und         terialien zur Weiterqualifizierung der Akteu-
                                                            ohne die Förderung der Geschäftsstelle durch      re wurden entwickelt. Dieser Prozess dauert
                                                            die BPB in den Jahren 2009 bis 2011 und durch     bis heute an.
                                                            das Bündnis für Demokratie und Toleranz in           „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-
                                                            den Jahren 2012 und 2013 wäre unsere erfolg-      rage stärkt die Medienkompetenz von Ju-
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Im Mai 2012 veranstaltete die Bundeskoordination das „Zukunftslabor“ in Berlin. Auf der bundesweiten Fachtagung mit Multiplikatoren des Netzwerks ging es um die Frage, „Wie
machen wir das Courage-Netzwerk fit für die Zukunft? Was braucht es, um die innovative, zeitgemäße Arbeit gegen jede Ideologie der Ungleichwertigkeit nachhaltig fortsetzen zu
können?“ Oben: Podiumsdiskussion mit dem Islamwissenschaftler Michael Kiefer, dem Extremismusexperten der Bundeszentrale für politische Bildung, Ulrich Dovermann, dem
Geschäftsführer der Bundeskoordination, Eberhard Seidel, mit Barbara John, Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, mit Wilhelm Heitmeyer, Direktor des Bielefelder
Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, und mit Sanem Kleff, Leiterin der Bundeskoordination von „Schule ohne Rassismus –Schule mit Courage“ (von links)
Fotos: Aris Papadopoulos
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                                             gendlichen und eröffnet neue Wege der Inte-       labor „Das Courage-Netzwerk. Ziele, Wege
                                             gration" hieß unsere nächste XENOS-Maß-           und Strukturen“. Eingeladen waren Multipli-
                                             nahme. Von 9/2006 bis 9/2008 entwickelte          katoren des Netzwerks, um über die Frage zu
                                             die Bundeskoordination die Zeitung „Q-ra-         diskutieren: Wie machen wir das Courage-
                                             ge“, „Radio Q-rage“, „Rap for Q-rage“, Postkar-   Netzwerk fit für die Zukunft? Was braucht es,
                                             ten- und Postermotive sowie das bis heute         um die innovative und zeitgemäße Arbeit ge-
                                             viel beachtete und gelesene Themenheft „Ju-       gen jede Ideologie der Ungleichwertigkeit
                                             gendkulturen zwischen Islam und Islamis-          auch nach dem Ende der XENOS-Maßnahme
                                             mus. Lifestyle. Medien und Musik“. Die in die-    „Informieren und Qualifizieren“ im Mai 2013
                                             sem Prozess entwickelten Medienformate so-        nachhaltig fortsetzen zu können?
                                             wie das dazugehörige Vertriebssystem sind            Auf der Eröffnungsveranstaltung spra-
                                             bis heute tragende Säulen der Kommunikati-        chen Barbara John, als Ombudsfrau für die
                                             on im Netzwerk.                                   Angehörigen der NSU-Opfer, und der Wissen-
                                                Im November 2007 formulierte der dama-         schaftler Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer über
                                             lige Minister für Arbeit und Soziales, Franz      alltäglichen Rassismus und gruppenbezoge-
                                             Müntefering, in einem Brief an 10.000 Schu-       ne Menschenfeindlichkeit in Deutschland.
                                 Foto: bpb

                                             len seine Vision: „Wir möchten das Netzwerk       Frau John bezeichnete „Schule ohne Rassis-
                                             „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage       mus – Schule mit Courage“ dabei als „die
                                             in den nächsten Jahren auf 1.000 Schulen          größte Präventionsagentur gegen Ungleich-
Das Netzwerk von                             ausweiten. Ich wünsche mir, dass möglichst        heitsdenken in Deutschland“. Und Wilhelm
„Schule ohne Rassismus                       viele Schüler und Lehrerinnen und Lehrer die      Heitmeyer, Initiator der zehnjährigen Studie
                                             Initiative zum Mitmachen ergreifen.“              zur gruppenbezogenen Menschenfeindlich-
– Schule mit Courage“ ist
                                                Auch Franz Münteferings Nachfolger, Olaf       keit, fragte provokant: „Ist Schule überhaupt
ein unschätzbarer Teil                       Scholz und Ministerin Ursula von der Leyen,       in der Lage zu integrieren, oder gibt es nicht
gewaltpräventiverArbeit                      engagieren sich in außergewöhnlicher Form         doch große Probleme in der Anerkennung?“
in Deutschland. Die rund                     für das Anliegen von „Schule ohne Rassismus       Den anwesenden Pädagoginnen riet Heit-
                                             – Schule mit Courage“. Im November 2011           meyer, „Gleichwertigkeitserlebnisse“ und
1.000 beteiligten Schu-
                                             übernahm Ministerin von der Leyen die Pa-         „Anerkennungsprozesse“ zu schaffen. „Sie
len halten die Augen of-                     tenschaft der Erich Kästner Oberschule in         müssen nach Stärken fahnden, statt nach
fen und setzen sich sach-                    Laatzen, Niedersachsen.                           Schwächen zu suchen.“
und fachkundig gegen                                                                              Nachhaltigkeit, Qualifikation und Kom-
                                             Von 6/2009 bis 5/2013 widmete sich die Bun-       munikation – so lauteten die Schlagwörter
Fremdenfeindlichkeit
                                             deskoordination mit der XENOS-Maßnahme            des Zukunftslabors. Während der zweitägi-
und Gewalt zur Wehr. Sie                     „Informieren und Qualifizieren“ schließlich       gen Veranstaltung diskutierten 200 Pädago-
vermitteln, wie wichtig                      den Ideologien der Ungleichwertigkeit in der      gen, Politiker und Fachreferenten in drei auf-
Toleranz und Demokra-                        Einwanderungsgesellschaft. Innovative Fort-       einander aufbauenden Panels mit insgesamt
                                             bildungsmaterialien und Handlungsansätze          18 Workshops. Die TeilnehmerInnen infor-
tie für eine lebendige und
                                             für die Antidiskriminierungsarbeit wurden         mierten sich über ausgewählte Themenfel-
pluralistische Gesell-                       erarbeitet und implementiert. Darunter die        der wie Antisemitismus, Homophobie, Gen-
schaft sind.                                 Themenhefte:                                      der sowie Rassismus und berieten sich über
Thomas Krüger, Präsident                        • „Rechtsextremismus in der Einwande-          unterschiedliche Methoden und Vermitt-
der Bundeszentrale für                          rungsgesellschaft. Exjugoslawen, Russ-         lungsinstrumente wie Theater, Illustration
politische Bildung, 14.01.2012                  landdeutsche, Türken, Polen“.                  und Musik. Näheres dazu können sie in den
                                                • „Fatma ist emanzipiert, Michael ein Ma-      folgenden Kapiteln „Die Handlungsfelder“
                                                cho!? Geschlechterrollen im Wandel“.           und „Die Innovationen“ lesen.
                                                • „Klimawechsel in der Schule – Das Cou-          Am zweiten Tag ging es dann um die Her-
                                                rage-Netzwerk.. Wer wir sind, was wir          ausforderungen für das Netzwerk: Wie kann
                                                tun“.                                          es etwa gelingen, die Akteure an Schulen zu
                                                • „Rassismus in der Einwanderungsgesell-       qualifizieren, wie können wir belastbare
                                                schaft“.                                       Kommunikationsstrukturen zwischen allen
                                                                                               Akteuren etablieren und nach außen darstel-
                                             Das bundesweite                                   len, und wie gelingt der Transfer von „Schule
                                                                                               ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in die
                                             Zukunftslabor                                     Regelsysteme? Auch die nachhaltige Entwick-
                                             Am 09. und 10. Mai 2012 veranstaltete die         lung des Netzwerks in finanzieller Hinsicht
                                             Bundeskoordination in Berlin das Zukunfts-        wurde kreativ diskutiert.
Die Handlungsfelder
◆ Demokratische Schulkultur ◆ Rechtsextremismus
◆ Antiziganismus ◆ Flucht und Asyl ◆ Antisemitismus ◆ Rassismus
◆Tipps zur Nachhaltigkeit

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschäftigt sich mit   Foto: Metin Yilmaz

allen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die
Themen, zu denen sich die Jugendlichen engagieren, sind deshalb
so vielschichtig wie die Facetten möglicher Diskriminierung: zum
Beispiel Mobbing, Rechtsextremismus, Homophobie, Sexismus,
Nationalsozialismus, Antisemitismus und Antiziganismus, Islamis-
mus, Islamfeindlichkeit, Rassismus sowie Flucht und Asyl. Sechs
Beispiele aus dem größten Schulnetzwerk Deutschlands.
DIE HANDLUNGSFELDER

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                                               Demokratische
                                               Schulkultur
                                               Schulen vereinen Kinder und Heranwach-            relle HipHop-Ragga-Band Brothers Keepers
                                               sende ganz verschiedener sozialer und kultu-      haben sie ebenso schon an die Schule geholt
                                               reller Herkunft und mit unterschiedlichen         wie die kölschen Barden Bläck Fööss. Auch der
                                               sozialen Kompetenzen. Im besten Fall gelingt      Pate Günter Wallraff war schon da; und die
                                               es, eine demokratische Kultur zu schaffen, in     Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-
                               Foto: H. Flug

                                               der SchülerInnen nicht nur Fachkompeten-          Eckardt. Letztere kam mit dem Projekt „Cul-
                                               zen, sondern auch ethisch-moralische Hal-         ture on the Road“ vorbei, das im Auftrag des
                                               tungen entwickeln. An vielen „Schulen ohne        Berliner Archivs der Jugendkulturen, eines
                                               Rassismus“ glückt das seit Jahren.                Kooperationspartners, Workshops zu Ju-
„SchuleohneRassismus“                             Denen, die es nicht schon immer geahnt         gendszenen veranstaltet. Schon zweimal dis-
muss sein, weil die Wür-                       hatten, machten gleich zwei Anschläge auf         kutierten Kölner Schüler mit den Berliner Be-
de eines jeden Menschen,                       Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Düs-         suchern über die Ursprünge von verschiede-
unabhängig von Her-                            seldorf im Jahr 2000 überdeutlich: Gewalttä-      nen Jugendkulturen – Punks und HipHopper,
                                               tiger Antisemitismus ist nicht auf die neuen      Boarder und die Skins zum Beispiel. Jährlich
kunft, Religion, Ge-                           Länder beschränkt. Bundesweit erreichte die       wiederkehrend verknüpft die Schule einen
schlecht oder Sexualität,                      Debatte über Rechtsextremismus eine neue          Sporttag mit der Beschäftigung mit Demo-
unantastbar ist und                            Dimension. Und Bundeskanzler Gerhard              kratie und Menschenrechten. Vielleicht am
bleibt.                                        Schröder forderte höchstpersönlich einen          wichtigsten aber ist, dass Vorfälle von Diskri-
                                               „Aufstand der Anständigen“.                       minierung ernst genommen werden.
MIA, Musiker, seit dem 21.5.
2005 Paten der Johann-Gott-
                                                  Das Kollegium des Nicolaus-August-Otto-
fried-Herder-Oberschule,                       Berufskollegs in Köln-Deutz fragte sich: Was      Jedes Jahr werden wieder
Berlin                                         kann unsere Schule tun? Nicht, dass es beson-
                                               ders schlecht lief an der Schule. Genau ge-
                                                                                                 Unterschriften gesammelt
                                               nommen lief es angesichts der Tatsache, dass      Dass das Engagement andauert, ist vor allem
                                               1.700 Jungen und junge Männer (Sic! Der           den nachhaltigen Strukturen zu verdanken.
                                               Frauenanteil liegt bei drei Prozent!) ab 16 un-   „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
                                               ter einem Dach unterrichtet werden, sogar         steht nicht nur im Briefkopf, sondern auch im
                                               ganz gut. Aber das sollte auch künftig so blei-   Schulprogramm. Ein Glaskasten im Foyer prä-
                                               ben. Und: Demokratischer geht immer.              sentiert laufend Neuigkeiten aus dem Projekt.
                                                                                                 Jede Klasse absolviert im Politikunterricht
                                               Furcht, an den Pranger                            eine Unterrichtseinheit „Schule ohne Rassis-
                                                                                                 mus“; jedes Jahr werden wieder Unterschrif-
                                               gestellt zu werden                                ten gesammelt. Das ist besonders wichtig, weil
                                               Auf der Suche nach Möglichkeiten, sich zu         Schüler hier viel weniger präsent sind als an-
                                               engagieren, stieß man auf „Schule ohne Ras-       derswo: Viele bleiben nur ein Jahr; und die
                                               sismus – Schule mit Courage“. LehrerInnen         meisten kommen nur zweimal pro Woche.
                                               und SchülerInnen besprachen die Sache;               Und? Ist das Leben nun anders? Armin Ahl-
                                               dann beschlossen Schulkonferenz sowie             heim sagt prompt: „Ja!“ Und zum Beweis: Inzwi-
                                               Schülervertretung ganz offiziell: Wir wollen      schen unterschreiben jedes Jahr neun von zehn
                                               das! Die benötigten Unterschriften zu be-         der neuen Schüler das „Ja“ zum demokratischen
                                               kommen, gibt der Lehrer Armin Ahlheim un-         Handeln – von jüngst eingereisten Flüchtlingen
                                               umwunden zu, war dann allerdings gar nicht        über Jugendliche ohne Schulabschluss bis zu zu-
                                               so leicht. Es gab SchülerInnen, die skeptisch     künftigen KFZ-Mechatronikern. So mancher,
                                               waren, was mit ihrer Signatur passiert; und       der eine Wahl hat, sagt, er sei wegen „Schule
                                               solche, die fürchteten, die Deutschen sollten     ohne Rassismus“ ans Berufskolleg gekommen.
                                               irgendwie „an den Pranger gestellt“ werden.       Das heißt nicht, dass es gar keine Probleme
                                               Eineinhalb Jahre dauerte es, dann waren           mehr gäbe. Auch hier kann es immer noch pas-
                                               mehr als 70 Prozent überzeugt.                    sieren, dass einer ein Hakenkreuz in die Klotür
                                                  Heute ist das Kolleg eins der aktivsten bun-   ritzt und sich enorm rebellisch vorkommt. Aber
                                               desweit. Die Schüler haben am Open Space          anders als früher kann er sich sicher sein, es
                                               „Islam-und-Ich“ teilgenommen; bei jedem           wird einer kommen und sagen: „Das geht so
                                               Bundestreffen sind sie dabei. Die multikultu-     nicht – wir haben was unterschrieben!“
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