Klimaschutz ist Lebensschutz - lage KKV Reise - KKV Bundesverband
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K V R ei se
eilage K
Mit B
ZEITSCHRIFT FÜR KATHOLIKEN IN WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG
04/18
Klimaschutz ist
Lebensschutz
Christian Haase MdB Ökumene im Blick Samstagsforum Hildesheim Lange Tradition
Kein „Europa light“ 90. Bundesverbandstag Veränderungen in der Kirche 150 Jahre KKV Freiburg
INHALT t TERMINE
TERMINKALENDER
4 / 18
18. Januar 2019
Neujahrsempfang des KKV Bundesverbandes,
4 „Ökologische Berufung“ Koblenz
Klimaschutz ist Lebensschutz
19. Januar 2019
5 Kein „Europa light“ Sitzung KKV Vorstand, Koblenz
Gastbeitrag von Christian Haase MdB
22. März 2019
8 Zukunft beflügeln Sitzung KKV Vorstand,
90. Bundesverbandstag in Kaarst Kardinal-Hengsbach-Haus, Essen
10 Worte des Geistlichen Beirats 23. März 2019
Karl Marx aus katholischer Sicht
Sitzung KKV-Hauptausschuss,
Kardinal-Hengsbach-Haus, Essen
19 Kirche der Laien
Samstagsforum des KKV Hildesheim
3. bis 12. April 2019
15 Einer der ältesten KKV Frühjahrsreise an den Golf von Korinth
150 KKV Laetitia Freiburg
31. Mai bis 2. Juni 2019
19 Gut organisiertes Land KKV Bundesverbandstag in Kaarst
Bildungsreise des KKV Bielefeld
11. bis 15. Juni 2019
22 Gebet am Grünkreuz Fünftägige Reise des KKV Landesverbandes Bayern
Tradition im Sinne des verstorbenen nach Assisi mit dem Geistlichen Beirat des KKV
Weihbischofs Friedrich Ostermann Bayern
20. bis 23. Juni 2019
Viertägige Bildungsfreizeit / 51. KKV Hirschberg-
Forum auf Schloss Hirschberg
IMPRESSUM
neue mitte – Zeitschrift für Katholiken in
Wirtschaft und Verwaltung
Herausgeber: KKV-Bundesverband.
Bismarckstraße 61, 45128 Essen,
E-Mail: info@kkv-bund.de,
www.kkv-bund.de
Redaktion: Joachim Hüpkes, Andreas Schuppert
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der
Redaktion. Die Redaktion behält sich sinngemäße
Kürzungen vor. Redaktionsschluss nächste Ausgabe:
12. Februar 2019
Die Neue Mitte erscheint vier Mal jährlich. Der
Bezugspreis beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20
Euro pro Jahr, jeweils inkl. Versandkosten. Für
Mitglieder ist der Bezugspreis im Verbandsbeitrag
enthalten.
Druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz.
Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem
Allen KKVerinnen, KKVern und allen unseren
Papier. Leserinnen und Lesern ein gesegnetes und
friedliches Weihnachtsfest!
2 neue mitte 04/18
AUF EIN WORT
Christen haben eine
hohe Vorbildfunktion
Im gesellschaftlichen Engagement liegt die Chance für ein gutes Miteinander
Liebe KKVerinnen und KKVer! sich mit aktuellen Themen kon-
struktiv auseinanderzusetzen. Viele
E
s geht einfach immer so Ortsgemeinschaften kümmern sich
schnell. Gerade haben wir in vorbildlicher Art und Weise zum
noch den diesjährigen „Jahr- Beispiel in sozialen Projekten, Paten-
hundertsommer“ mit vielen erlebnis- schaften und Diskussionsforen um
reichen Momenten genießen können, die Vermittlung gelebter christlicher
da beschert uns der goldene Oktober Werte.
noch einmal wunderschöne Zeiten
zum Verweilen in herbstlicher Natur. Auf unserem Bundesverbandstag
Jetzt ist Advent, und die Weihnachts- (31.Mai bis 2. Juni 2019 in Kaarst)
zeit steht vor der Tür. Die Abende beschäftigen wir uns mit der Zukunft
sind länger, Zeit für gute Lektüre der Sozialverbände im Rahmen von
bietet sich an, wenn es draußen eher Ökumene in einer interkulturellen
ungemütlich wird. So schreibt Pater Gesellschaft. Gerade die katholischen
Anselm Grün in seinen Tagesimpulsen Glaubensgemeinschaften eine hohe Sozialverbände haben hier Antworten
zum Dezember: Vorbildfunktion und wir KKVer ins- in sozialethischen und sozialpoli-
besondere. Die „Zeit Online“ schrieb tischen Fragestellungen zu geben.
Zeit der Erhellung vor einiger Zeit: „Alles Schreckliche, Wenn nicht wir, wer dann?
unserer Dunkelheit. so scheint es, passiert fast gleichzei-
Zeit der Verwandlung tig. Man kommt kaum noch hinterher Die Adventszeit, die ursprünglich als
unserer inneren Befindlichkeit. und stellt die Frage: Ist es auch diese Fastenzeit zwischen Martinstag und
In der Erfahrung der Stille Beschleunigung der Ereignisse, die Erscheinung des Herrn am 6. Januar
schöpfen wir neue Hoffnung, den Menschen solche Angst macht?“ galt, möge uns allen Zeit zur Besin-
dass alles neu werden kann, Angst ist ein schlechter Ratgeber, und nung, guten Gesprächen, Muße bei
dass alles gut wird mit uns. eine gute Gemeinschaft Gleichge- Kerzenschein im Kreise der Familie
sinnter wie wir im KKV kann Halt und und somit Hinwendung auf Weihnach-
Aber auch aktuelle Geschehnisse be- Zuversicht geben. ten mit dem Höhepunkt, Ankunft
schäftigen uns in diesen Tagen. Immer Christi, sein.
wieder ist von Krieg, Flüchtlingselend, Die Flüchtlingsnot hat an vielen Stel-
Umweltkatastrophen, Gewalt, Miss- len einen Kick in die Migrationspolitik In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
brauch, Terrorismus, Korruption, poli- gebracht. Es ist zu sehen, dass viel besinnliche Tage, ohne dem Konsum
tischen Umbrüchen und Verfolgung zu erreicht werden kann, wenn behörd- zu sehr zu verfallen, getreu dem KKV-
hören beziehungsweise zu lesen. Per liches und gesellschaftliches Engage- Motto „Kauf mal wieder offline“ – soll
Internet oder anderen Medien können ment vernetzt wird. Darin liegt auch heißen: „Kauf vor Ort in deiner Stadt.“
wir das heute quasi live miterleben, eine Chance zum guten Miteinander Ganz besonders wünsche ich Ihnen
und das macht uns Angst. in unseren Gemeinden und Städten, aber froh machende Weihnachten und
denn die sind auch bunter geworden. für das neue Jahr alles Gute bei bester
Foto: Andreas Schuppert
Gemäß der Präambel unseres Grund- Ein Einwanderungsgesetz könnte hier- Gesundheit und Wohlergehen in einer
gesetzes haben wir alle die Pflicht, zu auch mehr Klarheit bringen. friedlichen Welt. Kreuzschiff voraus!
„dem Frieden der Welt zu dienen“.
Wir Christen haben hierzu im Zusam- In unseren Foren und Veranstaltungen Josef Ridders
menwirken mit anderen friedlichen bieten wir vielfältige Möglichkeiten, Bundesvorsitzender
neue mitte 04/18 3
4 VOR 12
Klimaschutz ist
Lebensschutz
Christen haben eine „ökologische Berufung“. Bei der Diskussion um den Klimaschutz müssen
vor allem diejenigen berücksichtigt werden, die am meisten betroffen sind
D
er Jahrhundertsommer 2018 Grünen bezeugen dies. Doch die weit beigetragen. Damals hat sich die
hat uns die Erderwärmung Herausforderung ist groß: Die deut- Staatengemeinschaft verpflichtet, die
wieder ins Gedächtnis geru- schen Klimaziele können nur durch Erderwärmung auf 1,5 bis höchstens
fen. Spätestens seit Papst Franziskus einen beschleunigten Ausstieg aus zwei Grad zu begrenzen. Denn deren
ist klar: Ökologisch bekehrte Christen der Kohle erreicht werden, wie das Folgen, etwa zunehmende Wetterex-
nehmen den Klimawandel ernst und Deutsche Institut für Wirtschaftsfor- treme, sind schon jetzt für viele Men-
die weltweit am stärksten Gefähr- schung (DIW) vor kurzem dargelegt schen weltweit und besonders in den
deten in Schutz. hat. Zwar gibt es auch Fortschritte. ärmeren Ländern lebensgefährlich.
Die jüngsten Debatten und Ereignisse Hier braucht es in ethischer Hinsicht
Es ist 4 vor 12: Der Klimawandel rund um den Hambacher Forst haben also eine klare Option für die Gefähr-
ist menschengemacht, und er kann aber beispielhaft gezeigt, wie vertrackt deten als Option für den Klimaschutz
bloß noch abgemildert werden. Noch die Sache ist. Von den Beschäftigten und damit auch für einen ganzheitlich
immer begreifen viele nicht, was das und der Leitung von RWE, den Um- verstandenen Lebensschutz. So sehr
für die Zukunft der Erde bedeutet; weltaktivisten und Umsiedlern bis und so notwendig gerade wir Christen
einige leugnen den Klimawandel sogar hin zur Politik – ganz unterschiedliche für den Schutz des Lebens am Le-
und wittern nur Schwindel, Verschwö- Interessengruppen liegen hier mitei- bensanfang und -ende eintreten, so
rungen und „Fake Science“. Dabei ist nander im Clinch. Doch eine Inte- sehr sollten wir uns auch für die Leben
der Intergovernmental Panel on Cli- ressengruppe wird oft vergessen: die all derjenigen engagieren, die durch
mate Change (IPCC), der „Weltklima- gegenwärtigen und zukünftigen Opfer die Folgen von Umweltzerstörung und
rat“, längst durch das läuternde Feuer des Klimawandels. Klimawandel weltweit am meisten
der Kritik gestählt worden und stellt gefährdet sind. Sie leben vor allem in
die menschlichen Einflüsse auf die Er- Kehren wir daher zurück zur globalen denjenigen Staaten, die sich für die
derwärmung in jedem seiner Berichte Perspektive und schauen uns die um- Verhandlungen auf den Klimakon-
konservativ und solide auf internati- weltethische Position unserer Weltkir- ferenzen zu den Gruppen der Least
onalem Forschungsertrag gegründet che an: Schon Papst Johannes Paul II. Developed Countries (LDCs) und der
heraus. Was die Weltgemeinschaft tun hat während seines Pontifikats mehr- Alliance of Small Island States (AO-
muss, ist schon seit vielen Jahren klar: fach an die „ökologische Berufung der SIS) zusammengetan haben. Wegen
Weniger CO2-Ausstoß, weg mit den Christen“ appelliert und nichts weni- des klimawandelbedingten Anstiegs
fossilen Brennstoffen, mehr erneuer- ger als eine „ökologische Bekehrung“ des Meeresspiegels bangen jene Insel-
bare Energien. gefordert. Auch Papst Benedikt XVI. staaten schlicht um ihre Existenz.
hat den „Schrei nach frischer Luft“
Wie ist die Lage bei uns in Deutsch- der ökologischen Bewegung bei seiner Das lässt die Probleme und widerstrei-
land? Die Tage von Bundeskanzlerin Rede vor dem Bundestag ausdrücklich tenden Interessen hier in Deutsch-
Angela Merkel sind gezählt, das Image gewürdigt. Dann kam Papst Franziskus land dagegen geradezu verblassen.
der „Klima-Kanzlerin“ ist indes schon mit ,Laudato si‘, die den Klimawandel Die ärmsten Länder und die kleinen
seit langem so abgeschmolzen wie visionär und prägnant als Mensch- Inselstaaten und ihre Bewohner bilden
mancher Gletscher, deren Rettung heitsaufgabe beschreibt, jedoch mehr indes diejenige Interessengruppe, die
sie sich einst auf die Fahnen schrieb. ist als eine reine Umweltenzyklika. Sie die Anwaltschaft der Industrieländer
Seit dem letzten Sommer kommen ermahnt nämlich sehr deutlich dazu, und auch der Kirche zweifellos am
dagegen wieder mehr Bürger auf den „die Klage der Armen ebenso zu hören nötigsten hat. Denn Klimaschutz ist
Trichter, dass der deutsche Elan in wie die Klage der Erde“ (LS 49). Lebensschutz.
Sachen Klimapolitik wieder aus der Der Pontifex hat mit seinen Appel- Lars Schäfers
Eisstarre geholt werden muss; nicht len zum erfolgreichen Abschluss der Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle
zuletzt die jüngsten Wahlerfolge der Pariser Klimakonferenz 2015 ein Stück Mönchengladbach
4 neue mitte 04/18
AUS DEM BUNDESVERBAND
Bundesvorsitzender Josef Ridders (Zweiter von links) beim KKV Mainz. Rechts: Bundesgeschäftsführer Joachim Hüpkes.
Annäherung ist möglich
Der Bundesvorsitzende Josef Ridders traf sich mit dem Vorstand des KKV Mainz, der vor vier
Jahren aus dem Bundesverband ausgeschieden ist
N
ach gut vier Jahren Funkstil- Knauer, Christian Dohmen und punkte ergeben sollten, wären
le traf sich der Vorstand des Manfred Kerz – wurde der Wunsch Kooperationen unter Einbindung der
KKV Mainz und der Bundes- geäußert, sich wieder anzunähern. KKV Diözesanebene möglich. Per-
vorsitzende Josef Ridders in Mainz. Wolfgang Knauer machte jedoch auch spektivisch, so der Bundesvorsitzende,
deutlich, dass finanzielle Aspekte und gehörten die Mainzer in den KKV
Die Initiative des Gespräches ging von die Auseinandersetzung nach der Bei- Bundesverband. J. Hüpkes
Bundes- und Diözesanebene des KKV tragserhöhung Spuren im KKV Mainz
aus, nachdem Josef Ridders bereits hinterlassen haben. Herr Ridders lud
beim 140-jährigen Jubiläum des KKV den KKV Mainz zum Jahresempfang
Mainz Gast war. Kurz drauf erfolgte am 18 Januar 2019 nach Koblenz ein
ein Gegenbesuch des Mainzer Vor- und bot an, einen Artikel über die
standes anlässlich der Feierlichkeiten „Karnevals-KKV-Prunkfremdensit-
zum 140-jährigen Verbandsjubiläum zung“ am 24. Februar in der „Neuen
im September 2017 in Worms, Alzey Mitte“ abzudrucken. Darüber hinaus
und Mainz. wird der KKV die Monatsmitteilungen
aus Mainz erhalten und die Mainzer
Nach einer ausführlichen Kennenlern- erhalten Informationen von der Bun-
runde – neben Josef Ridders, waren desebene. Der KKV Mainz lädt am 24. Februar
Patrick Wiegand vom Diözesanverband 2019 zur „Prunkfremdensitzung“
Foto: KKV Bund
und Geschäftsführer Joachim Hüp- Für die Zukunft wurde ein partner- ins Kurfürstliche Schloss zu Mainz
kes dabei; für die Mainzer Ortsge- schaftlicher Austausch vereinbart. ein. Karten und Infos gibt es unter
meinschaft der Vorsitzende Wolfgang Wenn sich sich thematische Schnitt- E-Mail: info@kkv-mainz.de
neue mitte 02/18 5
KIRCHE UND GESELLSCHAFT
Ein „Europa light“ darf es
nicht geben
Der Brexit hat das Grundgerüst der Europäischen Union verändert. Worüber müssen wir spre-
chen, wenn wir über die Zukunft des alten Kontinents nachdenken. Was trägt und verbindet
uns? Ein Gastbeitrag des Bundestagsabgeordneten Christian Haase
E
s liegt in der Natur des Werte wie wir, dann gehörst Du zu
Menschen, alles verbessern unserer Welt“ – könnte man verein-
zu wollen. Oder zu meinen, facht sagen. Mit dem Christentum
es durch Veränderung auch zu ver- einher kam eine rasante Entwicklung
bessern. So auch mit der Cola. Man der Wissenschaft und der Kunst. Men-
trinkt sie gerne, aber als dann the- schen lernten Lesen und Schreiben.
matisiert wurde, welche Mengen an Bildung ist von Klöstern aus in die
Kalorien enthalten sind, musste der weltliche Welt getragen worden und
Zucker raus. Er wurde durch Süß- oder kultivierte diese. Und trotz aller Aus-
andere Ersatzstoffe ausgetauscht. Der einandersetzungen und Kriege formte
Geschmack verändert sich – je nach sich durch das verbindende Band des
Gefühl – stark oder mittelmäßig. Es Christentums ein europäisches Wesen,
ist eine Cola „light“, oder eine Cola dessen kulturelle Gemeinsamkeiten
„zero“ entstanden. Die dominanteste jenseits aller Differenzen zur Heraus-
Zutat wurde entfernt. Und so richtig bildung einer europäischen Identität
das Gleiche ist es nicht geblieben. beitrugen.
Christian Haase
Klares Bekenntnis zu den
Derzeit diskutieren wir über die christlichen Wurzeln
Zukunft der Europäischen Union. Der beobachten, und so gab es auch schon
Austritt Großbritanniens verändert das verschiedene Vorschläge diesem Trend Und hier möchte ich klar zwischen
Grundgerüst, sowohl politisch als auch zu begegnen, beispielsweise mit dem Werten und Kultur unterscheiden.
wirtschaftlich. Die Sicherheitsarchi- Europa der unterschiedlichen Ge- Denn selbstverständlich haben auch
tektur Europas muss auf den internati- schwindigkeiten oder die Vereinigten das Judentum, der Islam und die
onalen Terrorismus reagieren. Inter- Staaten von Europa. Aufklärung die Kultur der einzelnen
nationale Krisenherde an den Grenzen europäischen Länder geprägt. Unsere
Europas bedrohen unseren Frieden. Wie kann es sein, dass bei einer Werte hingegen wurzeln historisch
Migrationsbewegungen fordern uns Diskussion um die Neuausrichtung gesehen klar im Christentum.
innen- und außenpolitisch heraus. Europas keine Diskussion über unsere Sind es nicht diese Werte und Wurzeln
Nationalistische Bewegungen in den Wurzeln stattfindet? Wie kann es sein, die uns als Europa zusammenhalten?
Mitgliedsstaaten werden stärker. dass wir bei der Gestaltung unserer Mehr als die politische Integrati-
Ich bin ein bekennender Europäer und Zukunft nicht einmal zurückblicken, on, der Binnenmarkt und sogar der
war nie zuvor so sehr davon überzeugt, woher wir kommen und was uns Euro. Sollten wir uns nicht auf die
dass man heute Probleme nicht mehr geprägt hat? Wie kann es sein, dass wir christlichen und menschlichen Werte
alleine lösen kann. so wenig über unsere christliche Werte zurückbesinnen, wenn wir unsere
Es muss eine Diskussion über die sprechen, die uns und unseren Kon- Zukunft konzipieren?
Werte Europas geben tinent – ja unsere Identität – ausma-
chen? Leugnen wir unsere christlich- Dazu gehören auch eine klare Spra-
In einem so großen Staatenbund wie jüdische Tradition? Soll ein Europa che und ein Bekenntnis zu unseren
der EU gibt es natürlich – wie in jeder „light“ entstehen? Ein Europa „zero“? christlichen Wurzeln in einer neuen
Schulklasse auch – die besonders Keine Seele mehr, keine Herkunft? Präambel des europäischen Vertrags.
starken und engagierten Mitglieds- Europa basiert auf der Einheit der Ähnlich wie im Grundgesetz die „Ver-
staaten und jene, die nicht ganz so christlichen Werte und dem Glaubens- antwortung vor Gott und den Men-
stark voranpreschen (können). Diese bekenntnis, einer gemeinsamen Welt- schen“ verankert ist, sollte man auch
Entwicklungen sind schon lange zu anschauung. „Glaubst Du an dieselben auf europäischer Ebene dazu stehen.
6 neue mitte 04/18
KIRCHE UND GESELLSCHAFT
Anders erscheint es doch sehr zwei- Gute“ ist hier das Motto (1 Thess Einheit als ethnische. Wenn wir unser
felhaft, ob das Prägende des Christen- 5,21). Die unantastbare Würde des Europa umgestalten und neu ausrich-
tums, das christliche Menschenbild, Menschen, seine Freiheit und die ten wollen, dann müssen wir dieses
für die alltägliche politische Arbeit sich daraus ergebenden Folgerungen Haus auf solidem Grund bauen, auf
aufrechterhalten bleibt. Es muss wie Respekt, Gemeinschaft und verbindendem Element. Und das sind
deutlich werden, dass neben einer Versöhnung sind aus den christlichen unsere christlichen Werte. Verleugnen
verbindenden Kultur auch die Religion Grundsätzen erwachsen – aus den wir unsere Seele und unsere Herkunft,
zu den entscheidenden Fundamenten Evangelien. Christen stellen den so werden wir anfällig und schwach.
Europas gehört. Und dies ist inklusiv Menschen in den Mittelpunkt. Und Ein Europa „light“ darf es nicht ge-
gemeint. Wir laden alle Menschen ein, zwar jeden Menschen. Das Ausmaß ben. Wenn das klar ist, kann man auf
unsere Werte zu teilen. Für uns aber an antisemitisch motivierten Anschlä- diesem sicheren Fundament kontro-
müssen sie unantastbar sein, und wir gen in Deutschland und Europa ist verse Debatten über die Zukunft des
müssen stark und mit klarer Sprache abscheulich und eine Entwicklung, Kontinents führen.
dafür einstehen! Dabei verhindert der wir uns entschieden entgegen-
der christliche Wert der Toleranz, stellen müssen. Denn daran richtet
dass andere Religionen und Kulturen sich auch unsere Politik aus. Europas
ausgegrenzt werden. Versprechen ist Frieden, Freiheit und Die Wwahl 2019 wird die neunte
die Achtung der Menschenwürde. Direktwahl zum Europäischen Parlament.
Und dabei geht es keinesfalls um Und die Würde erhält man im christ- Sie findet vom 23. bis 26. Mai 2019 in
Stillstand. Wenn ich von der Rückbe- lichen Verständnis von Gott, um ihrer den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen
sinnung auf den Ursprung spreche, selbst willen und nicht als Mittel zum Union statt, in Deutschland am 26. Mai
dann im dynamischen Sinne. „Bewah- Zweck. Wir sehen die Kostbarkeit des 2019. Gewählt werden 705 Abgeordnete.
ren heißt erneuern“ – wie bei einem menschlichen Lebens in allen seinen Sie ist voraussichtlich die erste Wahl zum
Haus, welches man erhalten will. Stadien. Europa, das ist in stärkerem Europäischen Parlament nach dem
Wir Christen sind offen für Verände- Maß kulturelle als geografische Größe Austritt des Vereinigten Königreichs aus
rungen. „Prüfet alles und bewahrt das – in einem größeren Maß religiöse der EU. Deshalb: Gehen Sie wählen!
Foto:s Büro Christian Haase/pixabay.com
Blick auf das Europa-Parlament in Straßburg.
neue mitte 04/18 7
BUNDESVERBAND
Zukunft beflügeln – Ehrbarer
90. Bundesverbandstag Kaufmann
Die Ortsgemeinschaft Kaarst und der gesucht
Bundesverband laden alle KKVerinnen
und KKVer zum 90. Bundesverbands- Mut, faire Führung, Familienfreund-
tag vom 31. Mai bis 2. Juni 2019 nach lichkeit und bürgerschaftliches Enga-
Kaarst ein. gement – zum sechsten Mal sucht
der KKV den „Ehrbaren Kaufmann“
Unter dem Motto: „Die Zukunft beflü- und schreibt den gleichnamigen
geln – Die Zukunft der Sozialver- Preis aus. Der Ehrenpreis, ist ein
bände – Ökumene in einer interkul- starkes Zeichen für einen verantwort-
turellen Gesellschaft“ hat sich mit lichen und ethisch guten Umgang
dem Berliner Erzbischof Dr. Heiner von Führungskräften aus Wirtschaft
Koch ein hochrangiger Vertreter der oder Verwaltung mit Mitarbeitern und
katholischen Kirche zum Podium an- Kunden sowie der Gesellschaft als
gemeldet, um gemeinsam mit Ansgar Ganzes. „Es ist ein klares Bekenntnis
Heveling, MdB aus Kaarst/Krefeld, zur Sozialen Marktwirtschaft, wenn
dem katholischen Publizisten Hein- der KKV Menschen auszeichnet, die
rich Wullhorst und anderen zusammen diese Ideale in Wirtschaft oder Verwal-
mit dem Publikum über (katholische) tung vorleben“, betont der Bundesvor-
Sozialverbände und die Ökumene zu sitzende Josef Ridders.
diskutieren. Das Logo des 90. Bundesverbandstag, der in
Kaarst stattfindet.
Hinter dem „Ehrbaren Kaufmann“
Beginnen werden wir am Freitag, 31. steckt die Idee, dass Eigentum
Mai um 13.30 Uhr. Die anschließende Martinus statt, bevor es anschließend verpflichtet. Ein Unternehmen muss
Podiumsveranstaltung endet gegen mit einen Umzug zur festliche Stunde Gewinne erzielen und auch wachsen.
16.30 Uhr. Um 18 Uhr beginnt die des Verbandes ins Rathaus der Stadt Aber nicht über alle Maßen, nicht ein-
hl. Messe mit Erzbischof Dr. Koch, Kaarst geht. seitig zu seinem persönlichen Nutzen
Monsignore Prof. Schallenberg und und nicht auf Kosten seiner Mitar-
anderen in St. Antonius. Um 14.30 endet der 90. Bundesver- beiter, Kunden oder der Gesellschaft.
bandstag in Kaarst. „Vor allem muss er vom verdienten
Ab 19.30 Uhr lädt die Ortsgemein- Geld auch etwas an das Gemeinwesen
schaft zum Begrüßungsabend ins Tagungshotel ist das 4*Hotel Mercure zurückgeben. „Der ehrbare Kaufmann
naheliegende Pfarrzentrum St. Anto- (Königsbergerstraße 20, 41564 übernimmt Verantwortung, persön-
nius ein. Kaarst). Außerdem haben wir ein lich, langfristig, für sein Unterneh-
Zimmerkontingent im Classic Hotel men, aber auch für sein Umfeld“,
Am Samstag beginnt die Delegier- (Friedenstraße 12, 41564 Kaarst) erläutert Bundesgeschäftsführer
tenversammlung um 9.15 Uhr mit reserviert; beide unter dem Stichwort Joachim Hüpkes.
einem ökumenischen Gebet, ab 13.30 KKV bis Anfang April 2019 zu buchen.
Uhr wird es ein Rahmenprogramm und Mehr Fragen beantworten wir Ihnen Der Preis wird am 1. Juni 2019 beim
Arbeitskreise für Delegierte bis 16 Uhr gerne in der Bundesgeschäftsstelle Festabend des 90. Bundesverbands-
geben. Ab 19 Uhr findet der Festabend unter 0201 87923-0. tages in Kaarst verliehen. Er wurde
des KKV im 4*Mercure Hotel statt, erstmals beim Ökumenischen Kir-
das im Übrigen auch das Tagungshotel Dieser Bundesverbandstag hat chentag 2010 in München verliehen.
des Verbandstages ist. Auch die Preis- übrigens noch eine Besonderheit zu
verleihung zum Ehrbaren Kaufmann bieten. Bürgermeisterin der Stadt ist Vorschläge nimmt die Bundesge-
2019 wird hier vorgenommen. Dr. Ulrike Nienhaus, gleichzeitig die schäftsstelle des KKV, Bismarckstr.
Vorsitzende der KKV Ortsgemein- 61, 45128 Essen, bis zum 20. März
Am Sonntag findet die heilige schaft. Mehr Infos im Internet unter: 2019 entgegen. Bewerbungsformu-
Messe mit dem Kölner Weihbischof www.kkv-kaarst.de lar nebenstehend oder im Internet
Dr. Schwaderlapp um 10 Uhr in St. KKV Bund unter www.kkv-bund.de (Presse).
8 neue mitte 04/18
Foto: KKV Kaarst
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WORT DES GEISTLICHEN BEIRATS
Karl Marx aus katholischer Sicht
Liebe KKVerinnen und KKVer! Karl Marx entgegengesetzt: Nicht die
Entfesselung der freien Kräfte und
D
ie aktuelle sozialpolitische Interessen des Individuums, sondern
Diskussion dreht sich die Fesselung durch einen revolutionär
verstärkt um den uralten produzierten radikal neuen Gesell-
Begriff der Gerechtigkeit; der etwas schaftsvertrag im Zeichen absoluter
jüngere Begriff der Solidarität folgt auf Gleichheit aller Menschen ist das
dem Fuß. Diskutiert wird wachsende Ziel. Der Mensch ist rettungslos Wolf
Ungleichheit in den westlichen Län- und muss gebändigt werden durch die
dern, nicht zuletzt auch in Deutsch- Gesellschaft.
land, konkreter: wachsender Reichtum Das Ende der augustinischen
bei Wenigen und (im Vergleich dazu)
„Civitas dei“
Anwachsen der relativen Armut bei
Vielen. Muss man Gerechtigkeit und Der Mensch ist aber in dieser Analyse
Solidarität neu definieren oder sogar nicht nur Wolf, sondern auch Arbeits-
als vermeintlich gestrige Romantik in biene: „Die Bourgeoisie hat keine
den Giftschrank des Gutmenschen- andere Bande zwischen Mensch und
tums verbannen? Der 200. Geburtstag Mensch übriggelassen, als das nackte
von Karl Marx in diesem Jahr wie auch Interesse, als die gefühllose bare
die Erinnerung an sein „Kommuni- schichte von Klassenkämpfen.“ Schon Zahlung. Sie hat die heiligen Schauer
stisches Manifest“ aus dem Jahre 1848 in diesem programmatischen Satz aus der frommen Schwärmerei, der ritter-
bieten dazu Gelegenheit: Was bleibt dem „Kommunistischen Manifest“ lichen Begeisterung, der spießbürger-
von Karl Marx in Zeiten hoch entwi- wird deutlich: Menschliche Gattung lichen Wehmut in dem eiskalten Was-
ckelter Sozialstaaten? und menschliches Individuum werden ser egoistischer Berechnung ertränkt.
in ihrer Entwicklung parallel gesehen. Sie hat die persönliche Würde in den
Marx wählt den Weg einer
Die Menschheit als Kollektivwesen Tauschwert aufgelöst.“ Dies hat Karl
radikalen Neubestimmung
entwickelt sich über Generationen Marx im Kommunistischen Manifest
1848 treten gleich zwei Revolutionen so, wie das Individuum durch seine fein beobachtet: Die Neuzeit führt
mit dem Willen zur Utopie auf: Die Lebensstadien. unmerklich zu einer radikalen Umwer-
Frankfurter Paulskirche wagt den revo- tung der Werte. Staat und Gesellschaft
lutionären Schritt hin zur Demokratie Dabei werden in der durch Revolution werden nicht mehr, wie von Augusti-
– und erstarrt doch im kleindeutschen herbeigeführten Utopie die unter- nus bis zum Ende der Renaissance, als
Nationalstaat. Das „Kommunistische schiedlichen Klassen ersetzt durch die Abbild der Gesellschaft Gottes, der
Manifest“ will die neuzeitliche Klas- eine einzige industrielle Klasse. Es ist „civitas Dei“, der Gemeinschaft der
sengesellschaft überwinden – und die Gemeinschaft aller in planender Liebe gesehen, sondern als friedlicher
erstarrt bald im Totalitarismus. Beide oder ausführender Funktion produk- Freiheitsraum miteinander konkurrie-
Bewegungen sind ein spätes Echo auf tiv Tätigen. Dieses strikt funktionale render Individuen.
den Westfälischen Frieden von 1648. Geschichts- und Menschenbild wird
Aber der Friede war erkauft um den bei Karl Marx noch schärfer gefasst: Diese kopernikanische Wende inner-
Preis der Festschreibung der sozi- Alle Geschichte ist Klassenkampf halb der sich schnell entwickelnden
alen Verhältnisse. Erst das Elend der und zugleich Kampf der Individuen bürgerlichen Ethik der Selbsterhal-
massiven Industrialisierung läßt den untereinander. Deutlich schimmert tung und der Überlebensstrategien
revolutionären Schwung der Utopie im Hintergrund die Deutung „homo steht auch Pate bei der Geburt des
von Gerechtigkeit und Solidarität, die homini lupus est“, die von Augustinus modernen Kapitalismus. Es entsteht
in der Hoffnung des Christentums auf inspirierte Überzeugung des Tho- eine verkürzte Sicht des Menschen,
ein besseres Jenseits nur geschlum- mas Hobbes durch, der Mensch nach der nicht mehr als Verkörperung eines
mert hatte, neu aufleben. Karl Marx Kain und Abel sei dem Mitmenschen unsichtbaren Ideals oder des Gottes-
wählt den radikaleren Weg einer radi- Wolf. Hobbes‘ Menschenbild freilich ebenbildes, sondern als Funktionär im
kalen Neubestimmung von Mensch steht auch Pate bei der zeitgleichen Überlebensprozess erscheint. Auch
und Gesellschaft. „Die Geschichte al- Entstehung des politischen Libera- Karl Marx verbleibt grundsätzlich auf
ler bisherigen Gesellschaft ist die Ge- lismus. Freilich ist die Folgerung bei dem Boden dieses Menschenbildes:
10 neue mitte 04/18WORT DES GEISTLICHEN BEIRATS
Nach Abschaffung der Ausbeutung einer klassenlosen Gesellschaft neu Partei“ bleibt die alte Menschheitsfra-
verbleibt nur die Arbeit als Sinn und einander zugeordnet werden. Die ge nach der Zuordnung von Paradies
Form des Menschen. Die bare Zahlung Lösung erblickt Karl Marx in der und Utopie, nach dem machbaren
ist durch die Utopie gleicher und ge- Abschaffung des Privateigentums und Glück und der nur erhofften Glückse-
rechter Bedürfnisbefriedigung ersetzt, der Umwälzung der Produktionsweise. ligkeit. Alles entscheidet sich am
ohne dass deutlich würde, ob es mehr Übrig bleibt der nicht mehr private, Menschenbild: Der Mensch erfährt
als das Bedürfnis nach langem und sondern der beraubte Mensch: beraubt sich als Mängelwesen und darin
gesundem Überleben geben könnte. der Ideale und der individuell höchst zugleich als Wesen der Sehnsucht nach
Die Arbeit ist dem Menschen der unterschiedlichen und ungleichen dem verlorenen Ursprung und dem
endgültige Wolf, als Form technisch Selbstentfaltung, der auf die Grund- Wiedergewinn des geglückten und
diktierter Selbstverwirklichung, aber bedürfnisse reduzierte Mensch. doch verlorenen Anfangs. Der christ-
ein hinreichend handzahmer Wolf. Wiederum sieht Karl Marx die Folgen liche Name für den Inhalt dieses
Schließlich ist aber der Mensch des Abschieds von der Idealität. Es Glücks heißt schlicht und einfach
auch ein ständiger Konkurrent, und bleibt als Ausweg nur die revolutionäre Gott; sozialethisch übersetzt wird er
auch das ist zuletzt das Erbe des Flucht zur Utopie. zur Gerechtigkeit.
Bruderzwistes von Kain und Abel.
Der klassische Gegensatz von Ge- Auch 200 Jahre nach der Geburt von Ihr
meinschaft und Freiheit soll in der Karl Marx und 170 Jahre nach dem Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg,
revolutionär herbeigeführten Utopie „Manifest der Kommunistischen Geistlicher Beirat des KKV Bundesverbandes
Unterstützen Sie die Bildungsarbeit des KKV
Wenn Ihnen der KKV am Herzen liegt, denken Sie an die KKV Stiftung für Fort-
und Weiterbildung. Werden Sie Zustifter – zu einem besonderen Anlass wie
einer Goldhochzeit, einem runden Geburtstag, einem Firmenjubiläum, oder
einfach nur so. Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben: Bundesgeschäftsfüh-
rer Joachim Hüpkes steht Ihnen gerne Rede und Antwort. Auch eine Infoveran-
staltung vor Ort oder für Gruppen von Interessierten ist möglich, bitte wenden
Sie sich an ihn. Beachten Sie bitte auch den Flyer in dieser Ausgabe.
KKV Stiftung für Fort-und Weiterbildung - Bank im Bistum Essen – IBAN DE77 3606
Foto: privat
0295 0018 0190 19, Verwendung: Bildungsarbeit des KKV
neue mitte 04/18 11NEUE MITGLIEDER t DIÖZESANVERBAND
NEUE MITGLIEDER
Wir begrüßen als neue Mitglieder
Hildegard Föhr, Viersen Wolfgang Knauer, Mainz Pfr. Dr. Martin H. Thiele, Greven
Josef Föhr, Viersen Uschi Prümm, Koblenz
Kirche der Laien
Samstagsforum beim KKV Hildesheim: Die dramatischen Veränderungen in Kirche und Gesell-
schaft geben der Rolle der Laien eine ganz neue Dimension
Z
um traditionellen KKV Sams-
tagsforum hatten der KKV
Diözesanverband und die
Ortsgemeinschaft Hildesheim Ende Der Vorsitzende
des KKV
Oktober in den Rathaussaal eingela- Hildesheim,
den. Es ging um ein ausgesprochen Thomas
„katholisches“, aber hochaktuelles Michalski
Thema: „Auf dem Weg von der Prie- (rechts), dankt
dem Referenten
sterkirche zur Kirche der Laien – 50 Claus-Dieter
Jahre Diözesanrat der Katholiken im Paschek.
Bistum Hildesheim“. Referent war
Claus-Dieter Paschek, der Vorsitzende
des Diözesanrates, gewissermaßen der
„oberste Laie“ im Bistum. Etwa 50 mangel und Gemeindezusammenle- Dass der neue Bischof von Hildesheim,
KKVer und Gäste waren der Einladung gungen bewirken, dass das kirchliche Dr. Heiner Wilmer, in seinem ersten
gefolgt, auch aus den benachbarten Leben vor Ort wesentlich durch ehren- Hirtenwort alle Katholiken einlädt, ihm
Ortsgemeinschaften Elze/Gronau und amtliche Laien getragen und geprägt zu schreiben und Fragen, Probleme und
Braunschweig. Unter den Gästen war wird. Und in einer säkularen Gesell- persönliche Erfahrungen und Sichtwei-
auch der KKV Bundesvorsitzende Josef schaft können christliche Werte nur sen mitzuteilen, ist ein ermutigendes
Ridders, eine besondere Ehre für den durch das Engagement kompetenter Zeichen.
KKV Hildesheim. und glaubwürdiger Laien in Politik und
Wirtschaft eingebracht werden. Die Diskussionen zeigten, dass die Bot-
Claus-Dieter Paschek erläuterte Aufbau schaften des Referenten angekommen
und Arbeitsweise des Diözesanrates Vor diesem Hintergrund ist ein „Dialog sind, hinterfragt und ergänzt werden.
und zeigte auf, wie sich das Gremium auf Augenhöhe“ zwischen Laien und So haben wir es uns für ein Samstagsfo-
in den letzten Jahrzehnten eine wich- Klerus unverzichtbar. Nur so können rum gewünscht: In einer wichtigen Fra-
tige Rolle im Bistum erarbeitet hat. wir „gemeinsam Kirche sein“, wie es ge neue Impulse geben, Perspektiven
Schon immer gingen von engagierten das Abschlussdokument zum Dialog- aufzeigen, nachdenklich machen und
Laien wichtige Initiativen aus, sowohl prozess der Deutschen Bischofskon- Motivation für das eigene Engagement
in den katholischen Verbänden als auch ferenz auf den Punkt gebracht hat. In erzeugen. Der Vorsitzende der OG
in den Gemeinden. Die dramatischen der Praxis gibt es dazu noch viel zu Hildesheim wünschte Claus-Dieter Pa-
Veränderungen in Kirche und Gesell- tun und bestehende Hierarchien und schek im Namen des KKV weiter alles
schaft geben der Rolle der Laien aber traditioneller Klerikalismus (auch bei Gute für seine anspruchsvolle Arbeit im
eine ganz neue Dimension. Priester- Laien) bleiben eine Herausforderung. Diözesanrat T. Michalski
12 neue mitte 04/18FÜR MITGLIEDER
Das Berliner Hotel Morgenland bietet KKV Mitgliedern einen Rabatt.
Gute Partner des KKV
Seit mehr zehn Jahren besteht die Kooperation zwischen dem KKV und den VCH-Hotels. Mit-
glieder erhalten zehn Prozent auf den regulären Hotelpreis. In der NEUEN MITTE stellen wir die
VHC-Hotels vor. Diesmal das Hotel Morgenland in Berlin
Das Hotel Morgenland strahlt auf den Zeiten ein Ort geistiger Arbeit, inter- Hotelgutschein für
ersten Blick etwas Besonderes aus. Es nationaler Begegnung und Kommuni- richtige Preisfrage!
ist ein Ort zum Wohlfühlen – unauf- kation. Für Tagungen im großen und
dringlich, freundlich, ruhig und mit kleinen Rahmen verfügt das Hotel über Der KKV Bundesverband verlost einen
wohltuendem Ambiente. Das Hotel zwei Seminarräume und ein Konfe- Hotelgutschein für zwei Personen
besteht aus einem Altbau und einem renzraum. Alle Räume verfügen über im Hotel Morgenland. Nach Beant-
Fotos: KKV Hildesheim/Hotel Morgenland
Neubau, die miteinander verbunden Tageslicht und sind zu verdunkeln. Es wortung einer Preisfrage: Wann war
sind. bestehen barrierefreie Zugänge. Voltaire, der französische Philosoph
und Schriftsteller, zum ersten Mal in
In ruhiger Umgebung gelegen, bietet Kontakt: Finckensteinallee 23-27, Berlin? Unter allen richtigen Einsen-
es den idealen Rahmen für Übernach- 12205 Berlin (Steglitz), dungen verlosen wir den Hotelgut-
tungen, Seminare und Feierlichkeiten. Tel.: +49 (0)30 84 38 89-0 schein. Einsendungen per Post oder
Als Stammsitz der Morgenländischen Fax: +49 (0)30 84 38 89-79 per E-Mail an den KKV Bundesvor-
Frauenmission war das Haus in allen E-Mail: info@hotel-morgenland.de stand in Essen. Stichwort: Preisfrage.
neue mitte 04/18 13DIÖZESANVERBAND t ORGANSPENDE
Limburg: Neuer Diözesanvorsitzender
D
as diesjährige Treffen des zender des KKV Frankfurt, vor. Röhr- Heribert Schmidt (Beisitzer), Hartmut
Diözesanverbandes Lim- bein dankte allen Vorstandsmitgliedern Röhrbein (Beisitzer). Hartmut Röhr-
burg fand Mitte Oktober in für die gute Zusammenarbeit. Alle bein erklärte sich als Beisitzer zur
Frankfurt statt. Hier konnte der KKV Teilnehmer der Ortsgemeinschaften Einarbeitung und Unterstützung von
Frankfurt sein 140-jähriges Jubiläum Frankfurt, Limburg und Wiesbaden Fritz Zeuner bereit. Als Kassenprüfer
begehen. Am Vormittag sprach der dankten Hartmut Röhrbein herzlich für wurden wieder Margareta Wüsthoff und
Bundesvorsitzende Josef Ridders über seine großartige Arbeit in den letzten Brigitte Trapp einstimmig gewählt.
das Thema: „KKV gestern, heute und 30 Jahren. Auf Vorschlag wurde er Am Nachmittag erfolgte eine Führung
morgen“. einstimmig zum Ehrenvorsitzenden durch die neue „Altstadt“, die großes
des KKV Diözesanverbandes Limburg Interesse fand.
Im Anschluss fand eine Diözesanver- gewählt.
sammlung mit Neuwahl des Diözesan- Den Abschluss des Diözesantages
vorstandes statt. Vorsitzender Hartmut Der neue Diözesanvorstand wurde wie bildete eine Eucharistiefeier mit
Röhrbein begrüßte alle Teilnehmer. folgt vorgeschlagen und gewählt: Pfarrer Franz Beffart, Geistlicher Beirat
Er hatte 30 Jahre das Amt des Diöze- Fritz Zeuner (Diözesanvorsitzender), des KKV Frankfurt, in der Kapelle des
sanvorsitzenden inne und stand nicht Dieter Müller (stellvertretender Vorsit- Caritashauses.
mehr zur Verfügung. Er schlug als zender), Annemarie Fuhrmann (Schatz-
seinen Nachfolger Fritz Zeuner, Vorsit- meisterin), Manfred Ernst (Beisitzer), KKV Limburg
Der KKV will seine Mitglieder dazu ermutigen, Lebensretter zu werden, denn viele
schwerkranke Menschen warten auf ein lebensrettendes Organ.
Helfen Sie Leben retten!
Mit diesem Ausweis geben Sie sich als Organspender zu erkennen und helfen
im Ernstfall Menschen, die dringend auf eine Transplantation warten. Einfach
beide Karten ausschneiden, zusammenkleben, ausfüllen, unterschreiben - und
Sie sind KKV Organspender.
14 neue mitte 04/18VOR ORT
150 Jahre KKV Freiburg
A
m 8. Oktober 1868 schlossen
sich Mitglieder der „Con-
gregation für Jünglinge“ in
Freiburg zum Verein „Katholischer
Jünglingsverein Lätitia“ zusammen.
Der Vereinsname wurde mehrfach
geändert und nach der Gründung des
KKV Bundesverbandes im Jahr 1877,
1880 in „Katholischer Kaufmännischer
Verein Lätitia“ umbenannt.
Den Festgottesdienst, den die Merku-
ria-Singers der befreundeten Merkuria
Basel mit der Deutschen Messe von
Schubert und Musik mit Orgel und
Flöte feierlich gestalteten, zelebrierte
Weihbischof em. Dr. Bernd Uhl unter
Mitwirkung des Geistlichen Beirates
Prof. Dr. Franz Enz. In seiner dankbar
aufgenommenen und mit Beifall be- Bundesvorsitzender Josef Ridders (rechts) zu Gast beim KKV Freiburg – mit Nico Wopperer.
dachten Festpredigt ging Weihbischof
Dr. Uhl sowohl auf das segensreiche lisches Programm aufgeboten. Nach eine besondere Stellung einnehme,
Wirken des KKV Ortsvereins in der dem Essen brachte das getragene Stück zumal die Freiburger Laetitia einer der
langen Zeit ihres Bestehens, aber auch „What a wonderful world“ von G. Weiss, ältesten Ortsvereine im Bund darstellt.
auf das Evangelium und die Feier des gespielt auf dem Saxophon von Bernd Irmgard Waldner, die Vorsitzende von
Erntedankfestes ein mit der Schlussfol- Wetzel mit Klavierbegleitung von Kolping Freiburg, betonte die gleiche
gerung, dass auch das Bestehen einer Gottfried Beck, die richtige Einstim- Zielsetzung der beiden Vereinigungen.
Vereinigung wie des KKV Laetitia nach mung zum nun folgenden Höhepunkt Der engen und besonders freundschaft-
150 Jahren eine Art von Erntedank des Festaktes mit der Ansprache des lichen Verbindung mit der Merkuria
darstellt. Geistlichem Beirats Prof. Dr. Enz mit Basel geschuldet, überbrachte Präsi-
dem anspruchsvollen Thema: „Gott dent Martin Kohler seine Glückwün-
Präsident Bernhard Sänger konn- und Glauben neu denken?“. sche.
te beim Festbankett im Stadthotel
Kolping Oberbürgermeister Martin Gott und Glaube müssen nicht Für den befreundeten KKV Columbus
Horn und viele Gäste begrüßen. Zum neu gedacht werden Offenburg sprach die Vorsitzende El-
Beispiel den KKV-Bundesvorsitzenden friede Litterst die Grußworte. Roland
Josef Ridders, die Freunde des KKV Dem Redner mit seinem fundierten Fröhlich, der Erste Vorstand der Kauf-
Columbus Offenburg, der Merkuria theologischen Wissen und seinen auch mannsgilde Stuttgart gratulierte und
Basel sowie der Lätitia-Kaufmannsgilde dem Laien zugänglichen Formulie- schlug zur Intensivierung der beste-
aus Stuttgart und die Vorsitzende des rungen gelang es, dem aufmerksamen henden Freundschaft ein Treffen der
Kolpingwerkes in Freiburg. In seinen Zuhörer den geistigen Impuls des beiden Vereine im Nordschwarzwald
Grußworten bedankte sich Oberbürger- Tages zu vermitteln. Gott und Glaube vor. Vizepräsident Nico Wopperer über-
meister Martin Horn beim KKV Lätitia können und müssen nicht neu gedacht nahm die Aufgabe der Ehrung langjäh-
und zeigte sich überzeugt, dass der werden, war das Fazit unseres Geist- riger Mitglieder. Am Ende dieses sehr
Verein in den vergangenen 150 Jahren lichen Beirats!. Der Bundesvorsitzende gelungenen und dem Anlass gemäßen
Fotoss: KKV Lätitia
viel zum Wohl der Stadt beigetragen Josef Ridders überbrachte die Glück- Festtages konnte Nico Wopperer allen
hat. Ehrenpräsident Gottfried Beck wünsche des Bundesverbandes und danken, die zum Gelingen und zur
hatte zur Freude der Festgemeinde betonte, dass Freiburg in der Süd- Organisation dieses Tages beigetragen
wieder ein ausgezeichnetes musika- westecke Deutschlands für den KKV haben. KKV Lätitia Freiburg
neue mitte 04/18 15VOR ORT
Dr. Klaus Geppert referierte in Greven über das Frauenwahlrecht.
Taten, nicht Worte
100 Jahre Frauenwahlrecht war Thema beim KKV Greven
D
er KKV in Greven hatte Frauen haben sich über Jahrhunderte des Grundgesetzes der Bundesrepublik
zum Thema „100 Jahre für die Gleichbehandlung von Frauen Deutschland. Schlusslicht in Europa
Frauenwahlrecht“ einge- in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und hinsichtlich Umsetzung des Frau-
laden und eine Vielzahl von Interes- Kirche eingesetzt und tun dieses mit enwahlrechts ist Lichtenstein. Hier
sierten (nicht nur Frauen) waren der Recht auch heute noch. Das Kampf- wurde erst 1984 das eingeschränkte
Einladung in das Bistro des Maria- motto der Suffragettenbewegung Frauenwahlrecht eingeführt. In Saudi
Josef-Hospitals an der Lindenstraße (eine mehr oder weniger organisierte Arabien ist es bis heute nicht einge-
gefolgt. Als Referent ging Dr. Klaus Frauenrechtsorganisation in Großbri- führt. Klaus Geppert: „Auch hierzu-
Geppert, Greven, ausführlich auf die tannien) war „Taten, nicht Worte“. lande ist die Gleichstellung von Mann
lange geschichtliche Entwicklung Vor allem mit passivem Widerstand, und Frau in Gesellschaft, Wirtschaft,
des Frauenwahlrechtes ein. Schon im Störung offizieller Veranstaltungen bis Verwaltung, Politik als auch Kirche
Schöpfungsbericht 6. Tag heißt es „… hin zu Hungerstreiks traten die Frauen nicht vollständig umgesetzt.“ Der KKV
Gott schuf den Menschen zu seinem für ein allgemeines Wahlrecht und für Greven wird sich dafür einsetzen, eine
Bilde, er schuf sie als Mann und Frau.“ Gleichstellung ein. Straße nach einer aufrichtigen Frauen-
Mitnichten lässt sich daraus ableiten, rechtlerin zu benennen. Josef Ridders,
dass die Frau weniger Rechte als der In diesem Zusammenhang sind sehr Vorsitzender des KKV Greven, dankte
Mann hat. aktive Frauenrechtler/innen wie Klaus Geppert für seinen umfassenden
Emmeline Punkhurst, Emily Davison, Vortrag. Ridders: „Es lohnt sich, für
Nur von der Natur her gibt es den Clara Zetkin, aber auch August Bebel seine Ideen und Ideale zu kämpfen,
einzigen Unterschied, Frauen kön- zu nennen, so Dr. Geppert. Ebenso Eli- auch dafür steht der KKV als aktiver
nen Kinder gebären. Viele namhafte sabeth Selbert als eine der vier Mütter Sozialverband.“ KKV Greven
16 neue mitte 04/18Foto: KKV Greven/Bundesverband
neue mitte 04/18
17JUBILARE
JUBILARE
Gottes Segen unseren Jubilaren
25 Jahre Wolfram Berg, Neunkirchen Alfons Neuhofer, München
Bernhard Boch, München Heinrich Nünnerich, Lippstadt
Margarete Bergmann, Vechta Gottfried Bohmann, Cloppenburg Wolfgang Puke, Greven
Erwin Büscher, Gronau Rudolf Didas, Neunkirchen Wolfgang Sander, Vechta
Beate Diephaus, Vechta Klemens Dierkes, Cloppenburg Karl Josef Schlösser, Lippstadt
Theodor Diephaus, Vechta Hermann Dütemeyer, Cloppenburg Kurt Schmitt, München
Irmgard Dierken, Vechta Günter Ellmann, Cloppenburg Maria Schöll, München
Ursula Englert, Kitzingen Heinz Engelhardt, Aachen
Ilse Erning, Gronau Msgr. Prof. Dr. Fried- 60 Jahre
Johanna Frilling, Vechta rich Janssen, Vechta
Theodor Baumkötter, Münster
Werner Frilling, Vechta Hans-Jürgen Grimme, Cloppenburg Erich Fathmann, Vechta
Maria Geisel, Kitzingen Meinhard Hempen, Cloppenburg Benno Freitag, Arnsberg-Hüsten
Siegfried Greiner, München Manfred Hopmann, Münster Hans Fröhls, Düsseldorf
Ursula Hanft, Kitzingen Ursula Kleine, Düsseldorf Franz-Josef Geck, Arnsberg-Hüsten
Birgitta Helmke, Hamburg Leo Kröger, Cloppenburg Franz Immler, München
Lilo Henke, Kitzingen Friedrich Kühling, Vechta Karl Klotz, Kitzingen
Helga Kleist, Lippstadt Dieter Lanz, Arnsberg-Neheim Friedhelm Meyer, Lippstadt
Irmtraud Köhler, Kitzingen Prof. Dr. Hermann Lieber- Gerhard Nörthemann, Hildesheim
Franz Lamberty, Arnsberg-Hüsten meister, Neunkirchen
Irmgard Lammers, Gronau Clemens Lüske, Cloppenburg
Peter Langens, Viersen Werner Rech, Neunkirchen 65 Jahre
Walburga Langens, Viersen Dr. Ludwig Schäfers, Lippstadt Willi Buller, Greven
Justine Merk, München Hermann Josef Scher, Neunkirchen Herbert Dillmann, Bochum
Franz-Josef Merten, Wuppertal Michaela Schmid, Augsburg Heinz Dreis, Greven
Anni Neeser, Kitzingen Bernhard Schmidt, Cloppenburg Walter Dzwiza, Hannover
Joachim Neumann, Würzburg Heidi Schmitt, Würzburg Hans Grothausmann, Bochum
Markus Schmieszek, Aachen Rolf Schüth, Bochum Leo Hinderding, Greven
Anna Senske, Gronau Franz Spils, Cloppenburg Walter Prikl, Kitzingen
Werner Senske, Gronau Dieter Steinmaier, Neunkirchen Franz-Josef Stolte, Hildesheim
Berthold Somorowsky, Kitzingen Manfred Vomwalde, Neunkirchen Dr. Walter Vogt, Kitzingen
Dr. Norbert Veth, Hamburg Paul Wienken, Cloppenburg
Brigitte Zacheja, Viersen Prof. Dr. Rolf Zawar, Neunkirchen
Gisela Zwirlein, Würzburg 70 Jahre
40 Jahre 50 Jahre Hans Bonus, Viersen
Max Lingenbrinck, Viersen
Wilhelm Abeln, Cloppenburg Horst Baumann, Augsburg Wilhelm Schneider, Aachen
Raimund Bastian, Neunkirchen Walter Häder, Greven Werner Welter, Arnsberg-Neheim
Änny Bauer, Aachen Hanns-Peter Kreuser, München
Gerhard Bauer, Würzburg Werner Meyer, Hildesheim
Hermann Bauer, Aachen Dr. Hans-Georg Muth, Arnsberg-Hüsten ***
18 neue mitte 04/18VOR ORT
Gut organisiertes Land
Eine Studienreise unternahm der KKV Bielefeld in das Nachbarland Niederlande
A
msterdam, Rotterdam, Den
Haag: die drei größten und
bedeutendsten Städte der
Niederlande standen auf dem Pro-
gramm einer Studienreise des KKV
Hansa Bielefeld zu unseren Nachbarn
im Nordwesten. Außerdem besuchte
die 47-köpfige Reisegruppe die Provin-
zen Nord- und Südholland.
Amsterdam präsentierte sich als eine
überaus lebendige Stadt. „Menschen
aus 180 Nationen leben hier“, erläu-
terte Reiseleiterin Ines Bink, „wir kom-
men gut miteinander aus“. Bei einer
Grachtenrundfahrt – die insgesamt 80
Kilometer langen Wasserstraßen im
„Venedig des Nordens“ gehören zum
UNO-Weltkulturerbe – bekamen die
Bielefelder einen Eindruck vom „Gol-
denen Zeitalter“ der einhundert Jahre
andauernden wirtschaftlichen und
kulturellen Blütezeit der Niederlande
im 17. Jahrhundert. Prächtige Giebel-
häuser geben Zeugnis davon. Die Markthalle von Rotterdam ist eines der vielen modernen Gebäude in der Stadt.
Rotterdam, dessen Innenstadt bei vielseitig, eng und freundschaftlich. durchzogen von Kanälen. Kühe und
einem deutschen Bombenangriff 1940 Deutschland gehört für die Niederlan- Schafe grasen hier, liefern die Milch für
zu 80 Prozent zerstört wurde, gilt heute de zu den politisch und wirtschaftlich die Käseherstellung. Nichts behin-
mit seiner imposanten Sky-Line als das engsten Partnern. Die Bundesrepublik dert in dieser Landschaft den Blick.
„Manhattan an der Maas“. Wahrzei- ist der mit Abstand wichtigste Han- Der Himmel ist klar, Wolken ziehen,
chen ist die Erasmus-Brücke über die delspartner der Niederlande. 2017 der Horizont scheint unendlich weit.
Neue Maas, die wegen ihres 139 Meter exportierte Deutschland Waren im Nordholland ist alles andere als spekta-
hohen, angewinkelten Pylons auch „de Wert von 85,9 Milliarden Euro in die kulär. Aber gerade das macht den Reiz
zwaan“, der Schwan, genannt wird. Niederlande, das damit mit Platz 4 der aus. Südholland mit seinen Sanddünen
wichtigsten Abnehmerländer Deutsch- ist eher touristisch geprägt und zieht
Das „Zentrum der Macht“ befindet lands belegt. Umgekehrt belegen die viele Urlauber aus Deutschland an.
sich in Den Haag. Im historischen Bin- Niederlande Platz zwei der wichtigsten
nenhof, der von Grachten umgeben ist, Lieferländer Deutschlands mit einem Das Reiseziel Holland habe man
tagen die erste und die zweite Kammer. Export im Wert von 91,4 Milliarden bewusst ausgewählt, erläutert KKV
Ministerpräsident Mark Rutte hat hier Euro. Darunter nehmen Nahrungsmit- Hansa-Vorsitzender Frank Fröhlich:
seinen Amtssitz. Bei einem Spaziergang tel mit rund neun Milliarden Euro Rang „Wir wollten unseren Mitgliedern eher
durch das Regierungsviertel wurden 1 ein. Ein Zehntel davon ist Käse. unbekannte Regionen unseres Nach-
Unterschiede zu Deutschland deut- barlandes näherbringen. Und wir haben
lich. Keine Sicherheitskontrollen, man Und der wird hauptsächlich in der ein gut organisiertes Land mit freund-
Foto: Frank Fröhlich
schlendert entspannt umher. Provinz Nordholland produziert. Bei lichen und aufgeschlossenen Menschen
den Fahrten durch diese Provinz er- erlebt, die europäisch denken.“
Die Beziehungen zwischen Deutsch- lebte die Reisegruppe ein flaches Land
land und den Niederlanden sind mit sattgrünen Wiesen, immer wieder KKV Bielefeld
neue mitte 04/18 19VOR ORT
Monheim: Herz aus dem Takt
F
ast 80 Mitglieder, Freunde neben Luftmangel bei Belastung ein Langzeit-EKG sind die Voraussetzung
und Gäste des KKV konnte sehr häufiger Grund für die Vorstellung zur Planung weiterer sich ergebender
der Monheimer Vorsitzende eines Patienten in meiner kardiolo- diagnostischer Maßnahmen, aber auch
Herbert Süß, begrüßen die sich für gischen Praxis“, führte Dr. med. Szabo für therapeutische Konsequenzen.
diesen medizinischen Vortrag interes- aus. Dabei bestünden teils erhebliche Die Präsentation unterstützte die
sierten. Der Referent, der in Lengen- Ängste seitens der Patientinnen und verschiedenen Aspekte dieses breit
feld niedergelassene Kardiologe Dr. Patienten, die mit nicht unerheblichen gefächerten Spektrums eines Teils
med. Sebastian Szabo, konnte, aus Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Kardiologie sehr anschaulich. Der
seiner reichen Kenntnis und seinen einhergehen. Eine differenzierte und Vorsitzende Herbert Süß dankte ihm
Erfahrungen auf die verschiedenen gründliche Erhebung der Vorgeschichte für den inhaltsreichen Vortrag und die
Facetten wie Ursachen, Diagnos- mit Eruierung möglicher Auslöser der ausführliche Beantwortung der vom
tik und Behandlungsmöglichkeiten Herzrhythmusstörungen, der Umstän- Publikum gestellten Fragen mit dem
hinweisen. „Herzrhythmusstörungen de des Auftretens und anderer Aspekte Buchgeschenk „Rheinblicke“ von H.P.
wie beispielsweise Herzstolpern, der aktuellen Diagnostik mit Ruhe, Schmitz.
Vorhofflimmern oder Herzrasen sind EKG, Ultraschall, Belastungs-EKG und KKV Monheim
Münster: Pfarrer Scharf gestorben
P
farrer Michael Scharf, ehe- an der Staatlichen Ingenieurschule in Mal 1982 und 1988 ein weiteres Mal.
maliger Geistlicher Beirat Münster, Steinfurt-Burgsteinfurt und Von 1989 bis 2002 war er Stadtdechant
des KKV Hansa Münster e.V., Recklinghausen sowie Subsidiar in St. im Stadtdekanat Münster. 1998 wurde
ist am 1. September im Alter von 84 Lamberti Münster. Ein Jahr später er zum Pfarrer in St. Lamberti Münster
Jahren gestorben. Pfarrer Scharf wurde wurde er zusätzlich Studentenpfarrer ernannt. Zusätzlich wurde er von 2004
am 5. Januar 1934 in Wuppertal gebo- an der Staatlichen Ingenieurschule bis 2005 mit der Pfarrverwaltung in St.
ren und empfing am 29. Juni 1962 die für Bauwesen und an der Staatlichen Martini Münster beauftragt. 2008 wur-
Priesterweihe. Ingenieurschule für Maschinenbau und de er zum Geistlichen Beirat des KKV
1971 zusätzlich Studentenpfarrer an Hansa Münster berufen. Dieses Amt
Zunächst war er als Kaplan in St. Paulus der Katholischen Fachhochschule NRW, hatte er bis Oktober 2016 inne.
Recklinghausen tätig. 1964 wurde er Abteilung Münster. 1974 übernahm Seine seelsorglichen Dienste für den
Religionslehrer am Staatlichen Gymna- Scharf die Pfarrstelle St. Michael KKV Hansa Münster bleiben unverges-
sium für Jungen in Kleve und Subsi- Münster-Gievenbeck. Die Aufgaben sen. Mitglieder und Vorstand gedenken
diar an der Propsteikirche St. Mariä des Dechanten im Dekanat Münster- seiner mit Dankbarkeit!.
Himmelfahrt. 1967 wurde er Dozent Liebfrauen übernahm er zum ersten KKV Münster
Wer im Schutz des Höchsten wohnt und
ruht im Schatten des Allmächtigen, der
sagt zum Herrn: „Du bist für mich Zu-
flucht und Burg, mein Gott, dem ich ver-
traue.“ Psalm 91
20 neue mitte 04/18Sie können auch lesen
