3 2020 Außenwirtschaft aktuell - IHK Braunschweig

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3 2020 Außenwirtschaft aktuell - IHK Braunschweig
Außenwirtschaft aktuell

                      3   2020
3 2020 Außenwirtschaft aktuell - IHK Braunschweig
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Veranstaltungen/Unternehmerreisen                                                                                                          3
Kostenlose Webinare: Informationen zu weltweiten Märkten in der Corona-Krise:
Warentransport, Zoll, Reisemöglichkeiten etc. ................................................................................... 3
Seminar: Lieferantenerklärungen am 27. April .................................................................................... 4
Neues Seminar: Internationales Vertragsrecht - Verträge, Mahnverfahren und Vollstreckung im
Auslandsgeschäft am 28. April .............................................................................................................. 4
Zoll-/Außenhandels-Praxisworkshop am 28. April ............................................................................... 5
GTAI-Webinar „Wie übersteht Lateinamerika die Corona-Krise?“ am 8. April .................................... 5
Webinar „Das Funktionieren der Logistikkette in Italien in Coronavirus-Zeiten und die Incoterms
Handelsklauseln“ am 21. April .............................................................................................................. 5
GTAI-Webinar „40 Jahre UN-Kaufrecht“ am 29. April .......................................................................... 6

Zoll- und Außenwirtschaftsrecht                                                                                                            6
Ägypten: Aussetzung der Pflicht zur Legalisierung von Handelsdokumenten im Ausland ................. 6
Algerien: Exportverbote für Lebensmittel und Medizinprodukte ........................................................ 7
EU: Leitlinien für Grenzmanagementmaßnahmen ............................................................................... 7
EU: Übersicht über Maßnahmen der einzelnen EU-Länder im Warenverkehr .................................... 8
EU: Vereinfachter Marktzugang für Schutzausrüstung ........................................................................ 8
Frankreich: Beglaubigung von Zolldokumenten ................................................................................... 9
Polen: Grenzkontrollen vorerst bis zum 13. April ................................................................................. 9
Russland: Aussetzung der Vergabe von Arbeitsvisa ............................................................................. 9
Saudi-Arabien: Keine Beschränkungen für Warenimporte .................................................................. 9
Schweiz: Einführung von Green Lanes ................................................................................................ 10
Schweiz: Grenzkontrollen bei der Einreise ......................................................................................... 10
Schweiz: Ursprungszeugnisse in Zeiten von Corona........................................................................... 10
Tschechien: Verschärfte Regeln für Grenzpendler ............................................................................. 11
Vereinigtes Königreich: Companies House verlängert Fristen ........................................................... 11
Zoll: Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus auf den deutschen Außenhandel ......... 12

                                                                                                    Außenwirtschaft aktuell 03/2020
3 2020 Außenwirtschaft aktuell - IHK Braunschweig
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Ländernotizen                                                                                                                         12
China: Temporärer Einreisestopp ....................................................................................................... 12
Dänemark: Die Wirtschaft schrumpft ................................................................................................. 13
Italien: Rezession kaum zu vermeiden ............................................................................................... 13
Japan: Unternehmen überdenken Lieferketten ................................................................................. 14
Kroatien: Coronavirus bremst die Wirtschaft aus .............................................................................. 14
Mexiko: Industrie im Shutdown-Modus ............................................................................................. 15
Niederlande: Wirtschaft erhält Unterstützung - Covid-19 ................................................................. 16
Österreich: Maßnahmen zur Unterstützung notleidender Unternehmen ......................................... 16
Polen: Unterstützung für Unternehmen............................................................................................. 17
Russland: Einstellung des gesamten Flugverkehrs ............................................................................. 17
Schweden: Autohersteller schließen ihre Werke ............................................................................... 18
Slowakei: Wirtschaft in Rezession ...................................................................................................... 18
Südkorea: Coronavirus bremst Wachstum ......................................................................................... 19
Türkei: Wirtschaftliche Auswirkungen des Coronavirus ..................................................................... 19
Ukraine: Ausrufung des Notstands ..................................................................................................... 20
USA: Erste Indikatoren deuten auf enorme Wirtschaftsschäden....................................................... 20
Vereinigtes Königreich: Geschäftsaktivitäten auf Rekordtief ............................................................. 21

Veröffentlichungen                                                                                                                    22
GTAI-Sonderseite: Coronavirus - wirtschaftliche Auswirkungen auf Auslandsmärkten .................... 22
Wartezeiten an EU-Grenzen: Echtzeitkarte im Internet..................................................................... 22

Impressum                                                                                                                             22

                                                                                                  Außenwirtschaft aktuell 03/2020
3 2020 Außenwirtschaft aktuell - IHK Braunschweig
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Veranstaltungen/Unternehmerreisen
Kostenlose Webinare: Informationen zu weltweiten Märk-
ten in der Corona-Krise: Warentransport, Zoll, Reisemög-
lichkeiten etc.
In Kooperation mit dem DIHK und den deutschen Auslandshandelskammern
(AHKs) bieten wir interessierten Unternehmen mit der Webinar-Serie „Naviga-
tor“ aktuelle Informationen zu weltweiten Märken in der Corona-Krise an. Die
Experten der AHKs vor Ort informieren komprimiert über aktuelle Fragestel-
lungen wie Lieferketten, Reise-Möglichkeiten von Mitarbeitern, Angebote zur
Kurzarbeit, Steuerstundung, Cash-Support etc.
Viele Informationen sind nur aufwendig über die jeweiligen Informationssei-
ten der lokalen Regierungen abrufbar – oftmals nur in Landessprache.

In den jeweiligen 45min langen Webinaren geben die AHKs einen Überblick
über aktuelle Maßnahmen der jeweiligen Regierungen zur Unterstützung von
lokalen Unternehmen. Während des Webinars gibt es die Möglichkeit, Fragen
an den AHK-Experten zu richten. Hier können Sie sich für die ersten drei We-
binare registrieren:

Freitag, 3. April 2020:
09:00 – 09:45 Uhr          Frankreich           Anmeldung Frankreich
10:00 – 10:45 Uhr             Italien              Anmeldung Italien
12:00 – 12:45 Uhr          Tschechien         Anmeldung Tschechien

Weitere geplante Webinare in dieser Serie:
       Asien: Südkorea, Singapur, China, Indien
       Amerika: Brasilien, Mexiko, USA, Kanada
       Europa: Polen, Spanien, Österreich, Großbritannien, Russland
       MENA/Subsahara-Afrika: Südafrika, Ägypten, VAE, Marokko
Aktuelle Informationen zur Webinar-Reihe finden Sie auf unserer Internetsei-
te www.braunschweig.ihk.de.

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Seminar: Lieferantenerklärungen am 27. April
von 09:00 - 16:30 Uhr, Kosten: 220,00 €
IHK Braunschweig
Die präferenzrechtlichen Vorschriften bezüglich der Lieferantenerklärungen
führen bei vielen Wirtschaftsbeteiligten zu Unsicherheiten. Dieses Seminar
soll die Hintergründe und Regelungen, die bei der Anforderung, Erstellung und
Kontrolle von Lieferantenerklärungen beachtet werden müssen, erläutern.
Ausgewählte Beispiele aus der Praxis ergänzen dieses Seminar.
Inhalte:
    -      Lieferantenerklärungen mit und ohne Präferenzursprung
    -      Einzel- und Langzeit-Lieferantenerklärungen
    -      Formale Anforderungen für die Ausstellung
    -      Prüfungsmöglichkeiten (Auskunftsblatt INF.4)
    -      Beispiele aus der Praxis
    -      Einführung in die Präferenzursprungsregelungen
Zur Anmeldung

Neues Seminar: Internationales Vertragsrecht - Verträge,
Mahnverfahren und Vollstreckung im Auslandsgeschäft am
28. April
von 09:00 - 16:00 Uhr, Kosten: 220,00 €
IHK Braunschweig

Im Seminar zum internationalen Vertragsrecht wird praxisnah und anhand
verschiedener Länderbeispiele aufgezeigt, welche Vertragsinhalte im Aus-
landsgeschäft wichtig sind, wie ein effizientes und erfolgreiches Forderungs-
management für Auslandsgeschäfte aufgebaut werden kann und nicht zuletzt
welche Vollstreckungsmöglichkeiten es im Ausland gibt.
Inhalte:
    -      Wichtige Vertragsinhalte bei Verträgen im Auslandsgeschäft
    -      Länder, in denen deutsche Gerichtsurteile anerkannt werden
    -      Internationale Gerichtsstände

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        Internationale Schiedsgerichtsbarkeit und internationale Vollstreck-
        barkeit
    -   Europäisches Mahnverfahren und Europäischer Vollstreckungstitel
    -   Vollstreckung im EU-Ausland
    -   Mahnverfahren und Vollstreckung im sonstigen Ausland (anhand von
        Länderbeispielen)
Zur Anmeldung

Zoll-/Außenhandels-Praxisworkshop am 28. April
von 09:00 - 16:30 Uhr, Kosten: 220,00 €
IHK Braunschweig
Durch die vielen Veränderungen im Zollbereich, beispielsweise durch die ver-
schiedenen Arten der AEO-Zertifizierungen bzw. die ständigen Änderungen in
den elektronischen Zollanmeldeverfahren (ATLAS, EMCS sowie NCTS), werden
die Anforderungen an die Zollverantwortlichen in den Unternehmen immer
anspruchsvoller und binden deutlich mehr Arbeitsressourcen als noch vor ei-
nigen Jahren. Durch die praxisnahe Konzeption dieses Workshops und die er-
gänzenden Informationen des Referenten erfahren die Teilnehmer/innen
durch regen Erfahrungsaustausch sowie aktuelle Frage- und Problemstellun-
gen eine praxisgerechte Lösungsfindung.
Zur Anmeldung

GTAI-Webinar „Wie übersteht Lateinamerika die Corona-
Krise?“ am 8. April
Der Coronavirus trifft Lateinamerika hart. Im kostenlosen Webinar am 8. April
von 15.00 bis 15:45 Uhr berichten die Korrespondenten von Germany Trade &
Invest (GTAI) in Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Mexiko über die aktuel-
le Lage. Weitere Informationen und Anmeldung unter:
https://register.gotowebinar.com/register/4917392438182047244

Webinar „Das Funktionieren der Logistikkette in Italien in

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Coronavirus-Zeiten und die Incoterms Handelsklauseln“ am
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21. April
Die AHK Italien organisiert eine Reihe von kostenlosen Webinaren, um deut-
schen Firmen zuverlässige Informationen im Zusammenhang mit der Corona-
virus-Pandemie und deren Auswirkungen auf die deutsch-italienischen Wirt-
schaftsbeziehungen zu vermitteln. Das Webinar am 21. April, 15.00 bis 15.30
Uhr, gibt einen Überblick über die aktuelle Situation der Logistik in Italien und
mögliche Probleme für deutsche Importeure oder Exporteure. Weitere Infor-
mationen und Anmeldung unter:
https://www.ahk-italien.it/events/events-detail/default-08f1df58d9-3

GTAI-Webinar „40 Jahre UN-Kaufrecht“ am 29. April
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den interna-
tionalen Warenkauf vom 11. April 1980, kurz „UN-Kaufrecht“, wird 40 Jahre
alt. GTAI nimmt dies zum Anlass, seine wesentlichen Bestimmungen sowie die
aktuelle Rechtsprechung hierzu in einem kostenlosen Webinar am 29. April,
15.00 Uhr, näher zu beleuchten. Weitere Informationen und Anmeldung un-
ter:
https://register.gotowebinar.com/register/2555093904493438477

Zoll- und Außenwirtschaftsrecht
Ägypten: Aussetzung der Pflicht zur Legalisierung von
Handelsdokumenten im Ausland
Berlin (DIHK) - Ägypten setzt angesichts der Corona-Pandemie die Pflicht zur
Bescheinigung und Legalisierung von Handelsdokumenten durch IHKs und
ägyptische Konsulate im Ausland bis auf weiteres aus. Die ägyptische Zollver-
waltung ist angewiesen, bei der Einfuhr auch solche Ursprungszeugnisse und
Rechnungen zu akzeptieren, die aufgrund der Corona-Pandemie die Stempel
der Industrie- und Handelskammern und der ägyptischen Botschaften im Aus-
land nicht aufweisen. Diese Vereinfachung gilt, sofern die Importeure „ver-
sprechen“ können, dass die vorgelegten Dokumente zur Freigabe der Sendun-

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gen echt sind. Zudem können IHKs und Unternehmen bis auf weiteres nun
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auch mit Ägypten flächendeckend auf elektronisch ausgestellte Ursprungs-
zeugnisse (eUZ) zurückgreifen.

Algerien: Exportverbote für Lebensmittel und Medizin-
produkte
Bonn (GTAI) - Der algerische Premierminister Abdelaziz Djerad hat am 22.
März 2020 ein vorübergehendes Ausfuhrverbot für bestimmte Medizinpro-
dukte und Lebensmittel angeordnet. Betroffen sind folgende Produkte: Hart-
weizengrieß, Mehl, Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln, Öle, Zucker, Kaffee, Mineral-
wasser, Tomatenmark, Lebensmittelzubereitungen, alle Milchprodukte inklu-
sive Babynahrung, frisches Obst und Gemüse, rotes Fleisch und Geflügel, me-
dizinische und paramedizinische Ausrüstung, Produkte für die persönliche Hy-
giene sowie Haushaltsreinigungsmittel. Die algerische Zollverwaltung wurde
außerdem angewiesen, „Green Lanes“ für die schnellere Einfuhrabfertigung
von Medizinprodukten und Hygieneartikeln zu schaffen, die für den Kampf
gegen die Ausbreitung des Coronavirus dringend benötigt werden. Einfuhrdo-
kumente können laut einer Mitteilung der algerischen Zentralbank nur noch
elektronisch bei den Geschäftsbanken eingereicht werden.

EU: Leitlinien für Grenzmanagementmaßnahmen
Brüssel (EU-Kommission) – Die Europäische Kommission hat Leitlinien für
Grenzmanagementmaßnahmen veröffentlicht, die dem Schutz der Gesund-
heit sowie zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Waren und wesentlichen
Dienstleistungen innerhalb der EU dienen sollen. Diese Leitlinien sollen den
einzelnen Mitgliedsstaaten eine Orientierung für die Ausarbeitung von Best-
immungen und Maßnahmen, die in Folge des Coronavirus ergriffen werden,
geben. Damit soll auch eine integrierte und abgestimmte Vorgehensweise
beim Grenzmanagement erreicht werden. Die Leitlinien finden Sie hier:
https://eur-lex.europa.eu/legal-
content/DE/TXT/HTML/?uri=OJ:C:2020:086I:FULL&from=DE

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EU: Übersicht über Maßnahmen der einzelnen EU-Länder im
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Warenverkehr
Brüssel (EU-Kommission) - Die Europäische Kommission hat eine Übersicht
über die Maßnahmen der einzelnen EU-Länder im Warenverkehr erstellt:
https://ec.europa.eu/transport/coronavirus-response_en

EU: Vereinfachter Marktzugang für Schutzausrüstung
Bonn (GTAI) - Durch das Coronavirus ist die Nachfrage nach persönlicher
Schutzausrüstung (PSA) und bestimmten Medizinprodukten gestiegen. Hierzu
zählen unter anderem Gesichtsmasken, Schutzanzüge, Schutzbrillen sowie
Operationsmasken, Handschuhe und bestimmte Kittel. Die Europäische Kom-
mission verfolgt das Ziel, die Verfügbarkeit sicherzustellen und Empfehlungen
bezüglich Konformitätsbewertungsverfahren und Marktüberwachung ab. No-
tifizierte Stellen sollen demnach Anträge auf Konformitätsbewertungen, die
PSA betreffen, vorrangig bearbeiten. Es besteht zudem die Möglichkeit für die
Bewertung andere technische Lösungen als die harmonisierten Normen zu be-
rücksichtigen, sofern ein angemessenes Schutzniveau sichergestellt werden
kann, das den Anforderungen der Verordnung (EU) 2016/425 entspricht. Noti-
fizierte Stellen, die eine solche Bescheinigung ausstellen, sollen die zuständige
Behörde sowie andere notifizierte Stellen darüber informieren. Die Kommissi-
on sieht eine Ausnahme für PSA oder Medizinprodukte vor, die gemäß den
Anforderungen ein angemessenes Gesundheits- und Sicherheitsniveau sicher-
stellen, obwohl die Konformitätsbewertungsverfahren nicht vollständig im
Einklang mit den harmonisierten Normen erfolgten. Marktüberwachungsbe-
hörden können die Bereitstellung für einen begrenzten Zeitraum erlauben.
Auch im Rahmen der Beschaffung sind Ausnahmen vorgesehen. PSA oder
Medizinprodukte ohne CE-Kennzeichnung können einbezogen werden. Es
muss jedoch zum einen sichergestellt werden, dass die Produkte nur medizini-
schen Fachkräften und zum anderen nur für die Dauer der derzeitigen Aus-
nahmesituation zur Verfügung gestellt werden.

                                                   Außenwirtschaft aktuell 03/2020
Frankreich: Beglaubigung von Zolldokumenten
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Paris (GTAI) - Bedingt durch die aktuelle Corona-Krise können zurzeit nur noch
Dokumente beglaubigt werden, die dringend benötigt werden. Hierzu hat die
französische Verwaltung eine Kontaktadresse für Firmen eingerichtet, die bei-
spielsweise beglaubigte Dokumente für Zollformalitäten benötigen. Zunächst
ist   eine   Anfrage     an   folgende   E-Mail-Adresse   zu       richten:   bu-
reau.legalisation@diplomatie.gouv.fr. Stellt die zuständige Behörde die Dring-
lichkeit fest, sind die zu beglaubigenden Dokumente per Post an das Ministe-
rium für Europa und auswärtige Angelegenheiten (Ministère de l’Europe et
des Affaires étrangères, Bureau des Légalisations) zu versenden.

Polen: Grenzkontrollen vorerst bis zum 13. April
Warschau (GTAI) - Mit der Verordnung des Ministers für Inneres und Verwal-
tung vom 13. März wurden in Polen die Grenzkontrollen wieder eingeführt,
die mit einer Verordnung vom 24. März bis zum 13. April verlängert wurden.
Zudem müssen sich seit dem 27. März Personen, die in einer Grenzregion ar-
beiten und die Grenze in Richtung der Republik Polen überqueren, einer
zweiwöchigen häuslichen Quarantäne unterziehen.

Russland: Aussetzung der Vergabe von Arbeitsvisa
Moskau (AHK) - Am 18. März 2020 hat Russland aufgrund der Coronavirus-
Krise die Vergabe von Arbeitsvisa und Arbeitsgenehmigungen an ausländische
Staatsbürger beendet. Die russische Regierung hat am 16. März 2020 einen
entsprechenden Erlass veröffentlicht, der in der deutschen Übersetzung der
AHK Russland vorliegt:
https://russland.ahk.de/fileadmin/AHK_Russland/Newsroom/2020/03/16_Vis
a/2020-03-16_RF-Regierungsanordnung_635-R_DE.pdf
Der Erlasse gilt zunächst bis zum 1. Mai 2020.

Saudi-Arabien: Keine Beschränkungen für Warenimporte
Riad (GTAI) - Als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat Saudi-Arabien die
Ausfuhr von Arzneimitteln und anderen Medizinprodukten untersagt. Die

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Zollabfertigung von Waren soll weiterhin ohne Beschränkungen, aber mit er-
höhten Hygienemaßnahmen aufrechterhalten werden. Dies teilte die saudi-
arabische Zollverwaltung am 19. März per Twitter mit. Zu den Maßnahmen
für die Wirtschaft gehört auch ein 30-tägiger Zahlungsaufschub für Zölle.

Schweiz: Einführung von Green Lanes
Bonn (GTAI) - Die sogenannten „Green Lanes“, vorranginge Fahrspuren für
den Warentransport, werden an bestimmten Grenzübergängen eingeführt.
Sie können von LKW genutzt werden, die folgende Waren transportieren:
•Medizinische Güter
•Lebensmittel inklusive Getreide, Futter und Düngemittel
•Güter des Bereichs Mineralöls/Brennstoffe
•Brief und Paketpost gemäß Weltpostvertrag
Dazu stellt die Eidgenössische Zollverwaltung eine Übersicht zur Verfügung,
an welchen Grenzübergängen Green Lanes eingerichtet werden sollen:
https://www.ezv.admin.ch/ezv/de/home/teaser-startseite/brennpunkt-
teaser/coronavirus/liste-geoeffnete-grenzuebergaenge.html

Schweiz: Grenzkontrollen bei der Einreise
Bonn (GTAI) - Die für die Schweizer Grenzkontrolle zuständige Behörde ver-
weigert allen Personen aus einem Risikoland oder aus einer Risikoregion die
Einreise in die Schweiz, sofern diese nicht gewisse Voraussetzungen für Aus-
nahmeregelungen erfüllen. Weitere Informationen auf der Internetseite des
Staatssekretariats für Migration (SEM) unter:
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/aktuell/faq-
einreiseverweigerung.html

Schweiz: Ursprungszeugnisse in Zeiten von Corona
Bonn (GTAI) - Die Schweiz erlaubt für die Inanspruchnahme von Einfuhrpräfe-
renzen vorübergehend die Nutzung von digital ausgestellten Warenverkehrs-
bescheinigungen und Ursprungszeugnissen sowie Kopien von herkömmlichen
Bescheinigungen bzw. Ursprungszeugnissen. Es handelt sich dabei um eine

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Maßnahme, die im Rahmen der aktuellen Coronakrise getroffen wird und bis
auf weiteres gilt.

Tschechien: Verschärfte Regeln für Grenzpendler
Prag (GTAI) - Wer als Berufspendler Tschechiens Grenze weiterhin überqueren
will, um im Umkreis von bis zu 100 Kilometern in Deutschland oder Österreich
einer Tätigkeit nachzugehen, darf nicht mehr täglich pendeln. Vielmehr muss
er sich ab dem 26. März in diesen Ländern für mehrere Wochen eine Unter-
kunft suchen. Das sagte Innenminister Jan Hamacek nach der Kabinettsitzung
am 23. März. Er empfahl einen Zeitraum von drei Wochen und baut dabei auf
die Bereitschaft der Arbeitgeber, den tschechischen Arbeitnehmern behilflich
zu sein. Nach der Rückkehr in die Heimat müssen sich diese in eine zweiwö-
chige Quarantäne begeben, die strikt kontrolliert werden soll. Das Risiko des
Pendelns soll dadurch aus gesundheitlicher Sicht so gering wie möglich gehal-
ten werden. Die Zunahme der Covid-19-Erkrankungen in den beiden Nachbar-
ländern hat die tschechische Regierung zu dieser Maßnahme bewogen. In
Tschechien selbst gelten seit dem 16. März sehr strenge Regeln, um die Infek-
tionen mit dem neuartigen Coronavirus in Schach zu halten. Die Reise- und
Bewegungsfreiheit ist erheblich eingeschränkt, das Tragen eines Nasen- und
Mundschutzes Pflicht. Zuwiderhandlungen werden geahndet. Bisher galt als
Pendler, wer regelmäßig und mehrfach in der Woche die Landesgrenze in bei-
de Richtungen zu Arbeitszwecken überschritt. Seit dem 16. März 2020 müssen
Berufspendler dies durch eine Bescheinigung des Arbeitgebers oder den Ar-
beitsvertrag dokumentieren. Seit 21. März ist zusätzlich ein Ausweisbuch zu
führen.

Vereinigtes Königreich: Companies House verlängert Fristen
Bonn (GTAI) - Aufgrund der aktuellen Coronapandemie haben die britische
Regierung und das Companies House eine Verlängerung der jährlichen Mittei-
lungspflichten um drei Monate beschlossen. Im Companies House registrierte
Unternehmen müssen jährlich ihre Abschlüsse und Berichte einreichen. Unter
normalen Umständen wird gegen Unternehmen, die ihren Jahresabschluss

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verspätet einreichen, automatisch eine Strafe verhängt. Seit dem 25. März
2020 haben Unternehmen allerdings die Möglichkeit, sich für eine dreimona-
tige Fristverlängerung zur Einreichung dieser Dokumente zu registrieren. Als
Teil der vereinbarten Maßnahmen müssen die Unternehmen zwar die Verlän-
gerung um drei Monate beantragen, aber denjenigen, die sich auf Probleme
im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus berufen, wird automa-
tisch und unverzüglich eine solche Verlängerung gewährt.

Zoll: Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus
auf den deutschen Außenhandel
Die deutsche Zollverwaltung hat einen FAQ-Bereich für Auswirkungen des
Coronavirus auf den deutschen Außenhandel veröffentlicht. Diese beinhaltet
auch Fragen auf Antworten zu Risiken von China-Importen (eine Infektion
über importierte Waren wird wie bisher als unwahrscheinlich eingestuft, spe-
zielle Importbeschränkungen für Waren aus China alleine aufgrund des Virus
bestehen daher weiterhin nicht) oder zu möglichen Ausfällen der zuständigen
Zollämter. Weitere Informationen finden Sie auf:
https://www.zoll.de/SharedDocs/Fachmeldungen/Aktuelle-
Einzelmeldungen/2020/uebergreifend_coronavirus.html

Ländernotizen

China: Temporärer Einreisestopp
Beijing (OWC) - Vor dem Hintergrund der weltweiten Ausbreitung des
Coronavirus und der damit rasch einhergehenden Zunahme von COVID-19-
Erkrankungen hat die chinesische Regierung am 26. März die Einreise von Aus-
ländern mit Wirkung ab dem 28. März vorübergehend ausgesetzt. Der Einrei-
sestopp gilt auch für Ausländer, die im Besitz von Visa oder Aufenthaltsge-
nehmigungen sind, die zum Zeitpunkt der Ankündigung noch gültig sind. Da-
von betroffen sind auch Inhaber von APEC Business Travel Cards. Zudem setzt
China die für bestimmte Städte und Regionen gewährte Visumfreiheit vo-

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rübergehend aus. Ausgenommen von dieser Regelung sind unter anderem
Diplomaten und Inhaber von C-Visa (Besatzungsmitglieder von Fluggesell-
schaften oder Reedereien). Wer jetzt aus beruflichen oder humanitären
Gründen nach China reisen will, muss ein neues Visum beantragen. Inhaber
von Visa, die nach der Ankündigung des chinesischen Außenministeriums aus-
gestellt wurden, sind vom Einreisestopp nicht betroffen.

Dänemark: Die Wirtschaft schrumpft
Stockholm (GTAI) - Mitte März 2020 führte der größte Arbeitgeberverband
Dänemarks Dansk Industrie (DI) eine repräsentative Umfrage unter seinen
Mitgliedsunternehmen durch. Anhand der abgefragten Prognosen in Bezug
auf die Umsatzentwicklung bezifferte DI die Kosten der Corona-Krise für die
Wirtschaft des Landes auf etwa 155 Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet
rund 20,7 Milliarden Euro. Demnach erwartet über das Gesamtjahr nur jeder
hundertste Befragte einen Umsatzzuwachs. Lediglich fünf Prozent der Unter-
nehmen glauben, ohne Einbußen durch die Krise zu kommen. Mehr als zwei
Drittel erwarten Umsatzrückgänge zwischen sechs und 30 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. Die düsteren Geschäftsaussichten schlagen sich in den Zu-
kunftsplänen der dänischen Unternehmer nieder. So haben bis Mitte März
2020 bereits über 60 Prozent der Befragten einzelne Investitionsvorhaben ab-
gebrochen, weitere 40 Prozent mussten sie zumindest verschieben. Bei je-
weils jedem Zehnten werden solche Maßnahmen konkret geplant. Die Ent-
wicklung könnte ferner zu einer Krise auf dem Arbeitsmarkt führen. Jedes
dritte befragte Unternehmen hat bereits mindestens einen Teil seiner Beleg-
schaft entlassen oder in die Zwangsferien geschickt. Ähnliche Überlegungen
gibt es bei nahezu jedem zweiten Arbeitgeber, mehr als jeder fünfte hat be-
reits konkrete Pläne dazu.

Italien: Rezession kaum zu vermeiden
Mailand (GTAI) - Nach einem Minus im 4. Quartal 2019 ist Italiens Wirtschafts-
leistung wohl auch im 1. Quartal 2020 zurückgegangen, wobei sich die
Coronakrise erst ab März voll auf die Zahlen auswirkt. Das genaue Ausmaß der

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Schäden bleibt abzuwarten, zumal nicht klar ist, wie viele Unternehmen sich
nach Ende der Schutzmaßnahmen wieder erholen. Das Wirtschaftsforschungs-
institut Centro Enaudi rechnet, je nach Dauer des Stopps der Wirtschaft, mit
direkten Schäden des Bruttoinlandsproduktes zwischen 34 Milliarden und 66
Milliarden Euro. Für das 1. Halbjahr 2020 geht das Forschungsinstitut Ref Ri-
cerche von einem Minus des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,6 Prozent aus.
Die Prognosen zum BIP für das Gesamtjahr 2020 reichen von 0,0 Prozent (Or-
ganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD), über
ein Plus von 0,6 Prozent (Internationaler Währungsfonds, IWF) bis hin zu ei-
nem Minus von 0,5 bis 0,7 Prozent (Moodys). Die meisten Beobachter sehen
für 2020 einen Rückgang des BIP und einen deutlichen Anstieg der Verschul-
dung (Economist Intelligence Unit: 3,6 Prozent des BIP), was aber dank des
ausgesetzten Stabilitätspaktes nicht das größte Problem ist. Der größte Ein-
schlag droht im Export. Bereits 2019 war der bilaterale Handel mit Deutsch-
land schwächer. Die italienischen Importe aus Deutschland waren um 0,8 Pro-
zent gesunken, die Export nach Deutschland 0,1 Prozent. Positive Ausnahmen
waren die italienische Lebensmitteleinfuhr aus Deutschland und die deut-
schen Pharmaimporte aus Italien.

Japan: Unternehmen überdenken Lieferketten
Tokyo (GTAI) -Das Coronavirus dürfte die Neubewertung von Lieferketten-
Risiken unter japanischen Unternehmen beschleunigen. Geld für Veränderung
ist genug vorhanden. Etwa die Hälfte der japanischen Unternehmen sehen ih-
re Lieferketten durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Als Konse-
quenz sind sie dabei oder planen, ihre Lieferketten auf Krisenfestigkeit zu
überprüfen. Dies ergab eine Reuters-Umfrage bei japanischen Unternehmen
unterschiedlicher Größe, die von Nikkei Research im Auftrag in der ersten
Märzhälfte 2020 durchgeführt wurde.

Kroatien: Coronavirus bremst die Wirtschaft aus
Zagreb (GTAI) - Die kroatische Wirtschaft dürfte 2020 einen scharfen Einbruch
erleiden. Zahlreiche Fachleute korrigieren ihre Wachstumsprognosen deutlich

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nach unten. So erwartet das Wiener Institut für Internationale Wirtschafts-
vergleiche (WIIW) infolge der Coronakrise statt 2,7 Prozent nur noch eine Zu-
nahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent. Das wäre immerhin
noch Wachstum. Experten der österreichischen Raiffeisen Research (RBA) sind
deutlich pessimistischer. Sie gehen bereits für 2020 von einem starken Rück-
gang der Wirtschaftsleistung von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Für
2021 wird allerdings eine Erholung und ein Wachstum von 3,6 Prozent prog-
nostiziert. Einer der wichtigsten Gründe für den massiven Einbruch 2020: Der
große Anteil der Tourismusbranche am kroatischen BIP (rund elf Prozent) und
damit die hohe Abhängigkeit von Einnahmen aus diesem Sektor. Die Vorsai-
son gilt bereits als verloren. Je länger jedoch die Pandemie anhält, desto grö-
ßer werden die damit verbundenen Unsicherheiten auch für die Hauptsaison.

Mexiko: Industrie im Shutdown-Modus
Mexico City (GTAI) - Nachdem Mexiko und die USA die gemeinsame Grenze
am 21. März einvernehmlich für den Tourismus und andere aufschiebbare
Reisen geschlossen hatten, betonten US-Außenminister Mike Pompeo und
sein mexikanisches Pendant Marcelo Ebrard, dass die Warenflüsse davon
nicht betroffen seien. Die Regelungen gelten zunächst für 30 Tage. Für Mexi-
kos Industrie sind das gute Nachrichten, da sie zahlreiche Vorprodukte und
Kapitalgüter aus den USA bezieht. Auch die Lieferketten mit anderen Weltre-
gionen wie Europa und Ostasien funktionieren derzeit noch, könnten aber ab
Mitte April ins Stocken kommen. Dennoch schließen immer mehr Betriebe,
um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Unter den deutschen Auto-
bauern etwa stellte Audi die Fertigung im Werk in Puebla bereits am 22. März
ein. Daimler fuhr die zusammen mit Nissan betriebene Produktion in Aguasca-
lientes am 25. März herunter. BMW und Volkswagen werden mit ihren Fabri-
ken in San Luis Potosí, Guanajuato und Puebla am 28. bzw. 30. März folgen.
Auch weitere Pkw-Bauer und Zulieferer wie Ford und General Motors machen
ihre mexikanischen Werke dicht, um ihre Mitarbeiter vor dem Virus zu schüt-
zen - und um Überkapazitäten zu vermeiden. Alleine für die USA, dem größten
Markt für mexikanische Industriegüter, prognostizieren Analysten einen Rück-

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gang der Wirtschaftsleistung um 30 Prozent im 2. Quartal. Die Nachfrage dürf-
te bei einer erwarteten Arbeitslosenquote von knapp 13 Prozent einbrechen.

Niederlande: Wirtschaft erhält Unterstützung - Covid-19
Den Haag (GTAI) - Die niederländische Regierung hat eine Reihe von Instru-
menten erlassen, um Unternehmen angesichts Pandemie-bedingter Umsatz-
ausfälle Liquidität zu sichern. Zum einen gibt es das GO-Programm, das Darle-
hen an Unternehmen absichert. Darüber hinaus hat das Kabinett beschlossen,
dass Mikrokredite des Anbieters Qredits zu günstigen Bedingungen bis zu
sechs Monate gestundet werden. Ferner existiert zunächst bis zum 1. April
2020 das Sonderprogramm BMKB-C, um Kredite an kleine und mittlere Unter-
nehmen abzusichern. Für Selbstständige, die Corana-bedingte Verdienstaus-
fälle erleiden, hat die Regierung bis zunächst 1. Juni 2020 das Bbz-Instrument
geschaffen. Dieses sieht direkte Unterstützungszahlungen von bis zu 1.500 Eu-
ro und Kredite von bis zu 10.157 Euro zu besonders günstigen Konditionen
vor. Alle Fördermaßnahmen für die Wirtschaft hat die niederländische Regie-
rung in Englischer Sprache auf ihrer Homepage zusammengefasst:
https://business.gov.nl/the-coronavirus-and-your-company/
Unternehmen mit Beschäftigten, denen wegen Corona Umsatzeinbrüche von
mindestens 20 Prozent drohen, können das Programm NOW (Tijdelijke
Noodmaatregel Overbrugging voor Werkbehoud) in Anspruch nehmen. Dieses
ermöglicht die Erstattung von 90 Prozent der Lohnkosten über einen Zeitraum
von maximal drei Monaten. Nähere Informationen zum NOW-Programm fin-
den sich auf Englisch im Internet:
https://business.gov.nl/subsidy/corona-crisis-temporary-emergency-
measure-now/

Österreich: Maßnahmen zur Unterstützung notleidender
Unternehmen
Wien (GTAI) - Die Bundesregierung in Wien hat sehr umfangreiche Maßnah-
men zur Unterstützung notleidender Unternehmen ergriffen. Dies gilt auch für
Niederlassungen deutscher Firmen in Österreich. Die Austrian Business

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Agency hat am 17. März einen umfangreichen Text veröffentlicht, der sich
umfassend mit rechtlichen und steuerlichen Aspekten dieses Hilfspakets be-
schäftigt:
https://investinaustria.at/de/news/2020/03/corona-massnahmen-
wirtschaft.php

Polen: Unterstützung für Unternehmen
Warschau (GTAI) - Polens Regierung hat am 18. März 2020 ein Anti-Krisen-
Schild mit verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen für Firmen vorgestellt.
Das Programm hat ein Volumen von 47 Milliarden Euro. Unter bestimmten
Voraussetzungen wird beispielsweise ein Teil der Gehälter für Arbeitnehmer
übernommen. Ein weiterer Teil des Programms ist die Ausweitung der Investi-
tionen in die öffentliche Infrastruktur (unter anderem im Bereich Bau, Ener-
gie, Digitalisierung und Umweltschutz). Rund 1,65 Milliarden Euro erhält das
Gesundheitssystem. Auch Unterstützungsmaßnahmen des polni-
schen Finanzministeriums gehören zum Anti-Krisen-Schild. Sie sehen unter
anderem Steuererleichterungen vor. Nach Informationen der Deutsch-
Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) soll außerdem die Frist
für Unternehmen zur Einreichung des Jahresabschlusses verlängert werden.

Russland: Einstellung des gesamten Flugverkehrs
Moskau (GTAI) - Die Russische Föderation hat in der Nacht zum 27. März den
gesamten Flugverkehr eingestellt, um eine weitere Ausbreitung des Coronavi-
rus im Land zu verhindern. Davon ausgenommen sind nur Flüge, die der Rück-
kehr russischer Staatsbürger aus dem Ausland dienen, und bestimmte Flüge
im Auftrag der Regierung. Die Zugverbindungen sind bereits eingestellt. Alle
zurückkehrenden Bürger werden direkt am Flughafen auf das Coronavirus un-
tersucht. Bei ihrer Ankunft wird die Körpertemperatur gemessen, ein Abstrich
für den Test entnommen und sie werden für 14 Tage vorsichtshalber unter
häusliche Quarantäne gestellt.

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Schweden: Autohersteller schließen ihre Werke
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Stockholm (GTAI) - Die Volkswagen-Tochter Scania kündigte wegen Kompo-
nentenengpässen sowie Störungen in den Lieferketten die vorübergehende
Schließung aller europäischen Werke ab dem 25. März an. An den drei schwe-
dischen Standorten Luleå, Oskarshamn und Södertälje sind 9.000 Mitarbeiter
betroffen. Der Konkurrent Volvo lässt ebenfalls ab der 13. Kalenderwoche sei-
ne gesamte Produktion in Schweden ruhen. Betroffen sind etwa 20.000 Mit-
arbeiter. Neben den von Scania genannten Gründen verweist die Firma auf
„potenzielle Auswirkungen [der Corona-Krise] auf die zukünftige Nachfrage“.
Bis zu 25.000 Angestellte wird der vorübergehende Produktionsstopp von
Volvo Cars in Schweden betreffen. Die Bänder im Autowerk in Göteborg, der
Motorenproduktion in Skövde sowie der Fabrik von Karosserieteilen in O-
lofström sollen nach derzeitiger Planung vom 26. März bis nach Ostern still-
stehen. Die Werke in Belgien und den USA sind bereits geschlossen. „Wir hof-
fen, in Schweden und den USA nach Ostern langsam zum Normalbetrieb zu-
rückkehren zu können“, erklärt Pressesprecher Stefan Ekström. Die Auswir-
kungen der Produktionsstopps auf die gesamte Branche im Inland sind zurzeit
schwer abzuschätzen. Laut dem schwedischen Statistikamt SCB sind knapp
1.000 Unternehmen in der Kfz-Industrie in Schweden tätig, 90 Prozent der
Firmen hat weniger als 50 Mitarbeiter. Die meisten beliefern ausschließlich
oder überwiegend die drei einheimischen Hersteller und verfügen über gerin-
ge Finanzpuffer.

Slowakei: Wirtschaft in Rezession
Prag (GTAI) - Je nach Szenario kann die slowakische Wirtschaftsleistung 2020
im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 bis 9,4 Prozent schrumpfen. Das teilte die
Nationalbank am 24. März mit. Für wahrscheinlich hält sie angesichts der sich
hinziehenden Krise einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um min-
destens 4,5 Prozent. Es handelt sich um die erste offizielle Einschätzung seit
dem Ausbruch der Coronavirus-Krise und den Notstandsmaßnahmen, die die
Slowakei schrittweise seit dem 12. März verhängt hat. Wegen der enormen
Unsicherheit und des sich rapide verändernden Umfelds im In- und Ausland

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hat die Nationalbank auf ihre Standardprognose verzichtet und arbeitet statt-
dessen mit Szenarien. Eine detaillierte Prognose möchte sie erst im Juni 2020
veröffentlichen. Ihre letzte Vorhersage aus der Zeit vor der Pandemie hatte
das Wachstum für 2020 auf 2,2 Prozent veranschlagt.

Südkorea: Coronavirus bremst Wachstum
Seoul (GTAI) - Südkorea ist eines der Länder mit einem größeren Ausbruch des
Coronavirus, ein Schwerpunkt lag in der Stadt Daegu und der benachbarten
Provinz North Gyeongsang. Mitte März 2020 zeigte sich das Land aber relativ
erfolgreich bei der Eindämmung von Neuinfektionen. Diese sanken von 909
pro Tag Ende Februar auf unter 100 pro Tag Mitte März. Allerdings ist das Vi-
rus mittlerweile in allen Regionen des Landes präsent. Für den Kampf gegen
das Virus nimmt Südkorea einige Einschränkungen in Kauf. Großveranstaltun-
gen und Messen werden praktisch flächendeckend abgesagt oder auf spätere
Termine verlegt, Schulen geschlossen. Viele Firmen ordnen an, dass möglichst
viele Mitarbeiter von zu Hause arbeiten. In wichtigen Branchen wie der Kfz-
Branche und der Elektronikindustrie steht die Produktion teilweise still im Fal-
le von Lieferengpässen bei Vorprodukten oder temporären Schließungen von
Werken, wo es Infektionen mit dem Virus gab. Südkorea versucht, fehlende
Vorprodukte durch eigene Produktion oder Importe aus anderen Ländern zu
ersetzen. Wenn die Fertigung im Inland zum Teil stillsteht, versuchen einige
Firmen diese in ihre Produktionsstätten im Ausland zu verlagern. Der südko-
reanische Zoll hilft durch schnelle Abfertigung benötigter Vorprodukte.

Türkei: Wirtschaftliche Auswirkungen des Coronavirus
Istanbul (AHK Türkei) – Die Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer
(AHK) hat eine Umfrage zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-
Pandemie unter ihren Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Die Antworten
kamen schwerpunktmäßig aus den Sektoren Bereichen Tourismus und Gast-
gewerbe, Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Finanzwesen. 142 der über
900 Mitgliedsunternehmen nahmen an der Erhebung teil. Zwanzig Prozent
der an der Umfrage teilnehmenden Firmen beklagten bereits jetzt erhebliche

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Rückgänge in ihren Geschäften. Die Mehrheit der Befragten erwartet in den
kommenden Wochen einen Geschäftsrückgang aufgrund von Reiseeinschrän-
kungen, Absage von Messen und Besprechungen. Nahezu alle Unternehmen
gaben an, Maßnahmen getroffen zu haben. Dazu gehören die Beschaffung
von notwendigen Medikamenten und Hygienematerialien, die Reduzierung
von Geschäftsreisen und die Aussetzung von Teilnahmen an Besprechungen.
Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter:
https://www.dtr-ihk.de/coronavirus/wirtschaftliche-auswirkungen-des-
coronavirus

Ukraine: Ausrufung des Notstands
Bonn (GTAI) - Der am 25. März in der Ukraine ausgerufene Notstand gilt zu-
nächst für 30 Tage - bis zum 24. April. Laut Premierminister Schmyhal beruhe
die Entscheidung auf der Tatsache, dass bereits in dreizehn Gebieten und in
der Hauptstadt Kiew Fälle von COVID-19 aufgetreten seien. Zudem hat die Re-
gierung in Kiew beschlossen, die zuvor verhängte Quarantäne ebenfalls bis
zum 24. April zu verlängern. Mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelge-
schäften, Tankstellen und Banken/ Geldautomaten sind alle sonstigen Ge-
schäfte und Dienstleistungsanbieter wie Kaufhäuser, Märkte, Restaurants,
Fitnessstudios, Friseursalons etc. geschlossen. Seit 17. März ist außerdem
sämtlicher regelmäßiger grenzüberschreitender Personenverkehr eingestellt.
Der landesweite Personenverkehr und der öffentliche Personennahverkehr
unterliegen Einschränkungen.

USA: Erste Indikatoren deuten auf enorme Wirtschaftsschä-
den
San Francisco (GTAI) - Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaft ist
laut dem Medienunternehmen Bloomberg im März 2020 so stark gesunken
wie zuletzt in der Weltfinanzkrise 2008. Die Investmentbank Goldman Sachs
schätzte vor ein paar Tagen, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenun-
terstützung in der Woche vom 15. bis 21. März auf 2,25 Millionen angestiegen
ist - acht Mal mehr als in der Woche davor. Inzwischen gehen Analysten von

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bis zu 4 Millionen Anträgen aus. Berichte aus einer Vielzahl von Sektoren deu-
ten außerdem auf dramatische Einnahmeausfälle hin. Stark gesunken sind vor
allem die Verbraucherausgaben für Sport, Unterhaltung, Hotels, Restaurants
und öffentliche Verkehrsmittel. Eine Reihe von börsennotierten US-
Unternehmen rechnet inzwischen 2020 mit einer Rezession in den USA. In
China fahren Großindustrien wie die Automobilbranche die Produktion all-
mählich wieder hoch. Während viele Unternehmen dort wieder ihre ersten
Geschäfte öffnen wollen, schließen sie gleichzeitig Filialen in Europa und den
USA. Vielen kleinen und mittleren Firmen, die kaum Liquiditätsreserven ha-
ben, droht dagegen die Insolvenz. Der Senat hat sich am 25. März auf ein
Hilfspaket geeinigt. Bevor es in Kraft treten kann, fehlen nun noch die Billi-
gung durch das Repräsentantenhaus und die als sicher geltende Unterschrift
von US-Präsident Donald Trump. Ob das Hilfspaket ausreicht um unter ande-
rem eine Insolvenzwelle zu verhindern, werden die nächsten Monate zeigen.

Vereinigtes Königreich: Geschäftsaktivitäten auf Rekordtief
London (GTAI) - Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit monatlich erho-
bene UK Composite Output Index fällt im März 2020 mit einem Wert von 37,1
noch unter den bisherigen Tiefstwert von 38,1, der während der internationa-
len Finanz- und Wirtschaftskrise im November 2008 registriert wurde. Wäh-
rend die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor laut Index auf ein Rekord-
tief gefallen ist, hält sich der Indexwert für das verarbeitende Gewerbe noch
auf dem Niveau von Juli 2012 - allerdings mit klarer Tendenz nach unten. Es ist
zu erwarten, dass die Geschäftsaktivität der Unternehmen weiter zurückgeht,
weil die März-Erhebung zwischen dem 12. und 20. März stattgefunden hat.
Die Folgen der Ausgangsbeschränkung, die die Regierung am 23. März ver-
kündet hat, sind damit noch nicht erfasst. Auch Bars, Clubs und Restaurants
wurden erst am 20. März auf Anordnung der britischen Regierung geschlos-
sen. Mit den weitreichenden Maßnahmen hat die politische Führung des Lan-
des ihren bisherigen Kurs korrigiert, der auf Handlungsempfehlungen setzte
und den Anstieg der Fallzahlen nicht begrenzen konnte.

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Veröffentlichungen
GTAI-Sonderseite: Coronavirus - wirtschaftliche Auswirkun-
gen auf Auslandsmärkten
Germany Trade & Invest (GTAI) hat eine Sonderseite mit Informationen über
die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in allen Regionen zusammenge-
stellt. Die Seite ist erreichbar unter:
https://www.gtai.de/gtai-de/trade/specials/coronavirus-weltweit

Wartezeiten an EU-Grenzen: Echtzeitkarte im Internet
Vor dem Hintergrund der teilweise massiven Grenzkontrollen und der damit
verbundenen Wartezeiten hat das Unternehmen Sixfold eine Karte mit aktuel-
len Wartezeiten an den EU-Grenzen entwickelt, die kostenlos im Internet ab-
gerufen werden kann: https://covid-19.sixfold.com/

Impressum
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer Braunschweig
Fachbereich International
Brabandtstraße 11
38100 Braunschweig

Die Informationen werden mit größter Sorgfalt zusammengetragen, recher-
chiert und verarbeitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann jedoch nicht
übernommen werden. Weitere Informationen zu den einzelnen Meldungen
können bei der IHK angefordert werden. Tagesaktuelle Veranstaltungsinfor-
mationen finden Sie unter: www.braunschweig.ihk.de

Ansprechpartner der Industrie- und Handelskammer Braunschweig:
Stephan Bruns          Tel. 0531 4715-271
                       E-Mail: stephan.bruns@braunschweig.ihk.de
Doreen Weisheit        Tel. 0531 4715-256
                       E-Mail: doreen.weisheit@braunschweig.ihk.de

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