Investmentmarktüberblick - Deutschland | 3. Quartal 2020 Erschienen im Oktober 2020 - JLL

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Investmentmarktüberblick - Deutschland | 3. Quartal 2020 Erschienen im Oktober 2020 - JLL
Investmentmarktüberblick
Deutschland | 3. Quartal 2020
Erschienen im Oktober 2020
Vorsichtiger Optimismus kehrt zurück

                                                                                                                                               JLL Research hat mit Jahresbeginn 2019 seine Investment-
                                                                                                                                               statistik modifiziert: Das Transaktionsvolumen beinhaltet nun
                                                                                                                                               neben dem gewerblichen Transaktionsvolumen auch die neue
                                                                                                                                               Kategorie Living, die Mehrfamilienhäuser und Wohnport-
                                                                                                                                               folios ab 10 Wohneinheiten, Appartmenthäuser, Studenten-
                                                                                                                                               wohnen, Senioren/Pflegeimmobilien und Kliniken umfasst.

                                                                                                                                       Aber was bringt uns der Herbst? Kommt die befürchtete
Analog zu den sinkenden Infektionszahlen während der                                                                                   zweite Welle? Sind wir schon mittendrin? Kann Deutsch-
Sommermonate kehrte auch an den Finanz- und Kapital-                                                                                   land eine zweite Welle vermeiden? Oder kommt nach der
märkten das Vertrauen langsam wieder zurück. Von Normali-                                                                              zweiten auch die dritte oder vierte Welle? Ungeklärte Fra-
tät kann allerdings noch keine Rede sein. Steigende bzw.                                                                               gen, von denen die weitere Erholung der Konjunktur bzw.
sich stabilisierende Aktienkurse und die seit Jahren fest ze-                                                                          die Dauer der Rezession abhängen. Solange es keinen
mentierten niedrigen Zinsen sind zumindest Entwicklungen,                                                                              Impfstoff gibt, werden alle Akteure mit einer maximalen
die auch vor Covid-19 schon galten. Und neben der massiv                                                                               Unsicherheit leben müssen. Kann man sich an diese Unsi-
vorhandenen Kapitalliquidität kamen in den letzten drei Mo-                                                                            cherheit gewöhnen? Falls ja: mit welchen Konsequenzen?
naten zumindest punktuell Lockerungen in Bezug auf Reise-
freiheit hinzu, die auch ausländischen Investoren wieder                                                                               Bleibt der Blick auf einige wesentliche Indizien. Hierzu gehö-
eine physische Besichtigung der ins Auge gefassten Immobi-                                                                             ren die konjunkturellen Unterstützungsmaßnahmen des
lien ermöglichte - eine wesentliche Grundlage für den Ab-                                                                              Staates, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Unter-
schluss von Transaktionen.                                                                                                             nehmensinsolvenzen sowie last but not least der Blick auf

Transaktionsvolumen Deutschland

40,0 Mrd. Euro

30,0

20,0
                                                                                                                                                                                                 Transaktionsvolumen in Mrd. Euro
                                                                                                                                                                                                 Durchschnitt (Q1 2015 - Q2 2020):
10,0
                                                                                                                                                                                                 19,68 Mrd. Euro
       20,54

               21,22

                       16,57

                               22,01

                                       10,01

                                               12,00

                                                       18,22

                                                               26,48

                                                                       16,00

                                                                               15,58

                                                                                       17,88

                                                                                               23,05

                                                                                                       19,48

                                                                                                               17,32

                                                                                                                       19,79

                                                                                                                               22,43

                                                                                                                                       15,38

                                                                                                                                                17,15

                                                                                                                                                        25,10

                                                                                                                                                                34,17

                                                                                                                                                                        27,95

                                                                                                                                                                                 14,68

                                                                                                                                                                                         15,46

 0,0
       Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3

                2015                            2016                            2017                            2018                             2019                           2020

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                                                                                                                           2
Transaktionsvolumen nach Risikoprofil
der Investments

100 %

80

60

40

20                                                                 spricht für den deutschen Immobilienmarkt und seine Be-
                                                                   deutung für nationale und internationale Anleger. Und dass
 0                                                                 diese Steigerung nicht nur auf größeren Volumina beruht,
 2015          2016        2017          2018   2019   Q1-3 2020   verdeutlicht der Blick auf die Anzahl der Transaktionen. Wie
        Core           Value Add                                   ein Jahr zuvor konnten von Januar bis September 2020 rund
        Core plus      Opportunistisch                             1.500 Einzel- und Portfoliotransaktionen registriert werden.

                                                                   Nicht überraschend zeigt der Verlauf der drei Quartale aber
die Finanzierungs- und Refinanzierungsaktivitäten der Ban-          einen deutlichen Einschnitt zwischen den ersten drei Mo-
ken. Damit wird auch klar, dass neben Liquidität, Wachstum         naten (48 % des Transaktionsvolumens) und den beiden
und Innovation das Krisenmanagement von Regierungen                folgenden Quartalen. Immerhin legte das dritte Quartal mit
und Behörden mehr denn je zu einem Anlagekriterium für In-         knapp 15,5 Mrd. Euro wieder zu (Q2: 14,7 Mrd. Euro). Wir
vestoren wird. Hier zeigt sich, wie gut und nachhaltig Vertrau-    sind optimistisch, dass diese Entwicklung nachhaltig ist.
en und Stabilität geschaffen werden – zwei unerschütterliche        Die Gespräche mit Investoren lassen einen durchaus star-
Grundsätze für Investitionen. Und Deutschland scheint dies-        ken Endspurt vermuten. Unsere Jahreserwartung erhöhen
bezüglich gut aufgestellt. Neben der Zuversicht und dem Ver-       wir auf 75 Mrd. Euro, nicht ausgeschlossen ein noch deut-
trauen in die politische Führung des Landes bleibt der Faktor      lich höheres Ergebnis.
Alternativlosigkeit in Bezug auf die Anlageoptionen nach wie
vor bestehen. In den nächsten vier Jahren laufen deutsche          Solide Investmentprodukte sind sowohl bei Investoren als
Staatsanleihen im Gesamtvolumen von über 900 Mrd. Euro             auch bei den finanzierenden Banken begehrt. Zahlreiche ins-
aus. Dieses Kapital muss reinvestiert werden und es er-            titutionelle und private Investoren suchen nach attraktiven
scheint nur logisch, dass die ‚alternative assets‘ profitieren      Anlagemöglichkeiten und wie oft in Krisenzeiten fokussiert
werden. Neben Infrastruktur- und Energieanlagen werden             sich die Nachfrage vermehrt auf das Core-Segment, hier vor
auch Immobilien ihre Anteile im Portfolio institutioneller In-     allem auf Produkte mit langlaufenden Mietverträgen und mit
vestoren weiter ausbauen, immerhin beläuft sich der Rendi-         Mietern der öffentlichen Hand. Für diese Objekte erwarten
te-Abstand einer Bürospitzenrendite zu einer 10-jährigen           wir auch weiterhin keinen Preisdiscount. Schwieriger ge-
Staatsanleihe aktuell auf rund 300 Basispunkte.                    stalten sich dagegen die Finanzierungsprozesse rund um
                                                                   Bestandsimmobilien mit Leerständen oder Projektentwick-
Transaktionsvolumen zieht im Quartalsvergleich                     lungen, bei denen die anvisierte Vorvermietungsquote
wieder an                                                          nicht erreicht wird. Dies gilt vor allem für Büroimmobilien,
Mit einem gesamten Transaktionsvolumen in Höhe von                 wo sich die Wünsche der Nutzer nach mehr Flexibilität und
rund 58 Mrd. Euro (inklusive Living) übertraf das Dreiviertel-     kürzeren Mietvertragslaufzeiten und die der Entwickler und
jahr 2020 die Erwartungen und lag im Vergleich sogar leicht        Finanzierer nach stabilen und langlaufenden Mieteinnah-
über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieses Ergebnis             men konträr gegenüberstehen.

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                    3
Transaktionsvolumen von Deutschland Q4 2019 - Q3 2020
               Transaktionsvolumen Deutschland 2019 Q4 - 2020 Q3

                Verkaufsvolumen in Mio. € *
                    kein

                    über 0 bis 20

                    über 20 bis 100

                    über 100 bis 300

                    über 300
                                                                             SCHLESWIG-HOLSTEIN
               JLL Research 2020

                                                                                                              MECKLENBURG-VORPOMMERN
                                                                                        Hamburg

                                                                         Bremen

                                                             NIEDERSACHSEN

                                                                                                                                         Berlin
                                                                                                         SACHSEN-ANHALT
                                                                           Hannover

                                                                                                                                              BRANDENBURG

                                       NORDRHEIN-WESTFALEN

                                Essen           Dortmund                                                                  Leipzig
                        Düsseldorf

                                                                                                                                                  Dresden
                                        Köln

                                                                     HESSEN                                                         SACHSEN
                                                                                                         THÜRINGEN

                                                             Frankfurt
                                                Wiesbaden    am Main

                                    RHEINLAND-PFALZ

                               SAARLAND                      Mannheim                         Nürnberg
                                                                                                                 BAYERN

                                                              Karlsruhe
                                                                            Stuttgart

                                                                                                  Augsburg
                                                                  BADEN-WÜRTTEMBERG                             München

               * 2019 Q4 - 2020 Q3, aggregiert in 40 x 40 km Makrozellen,
               überregionale Portfoliotransaktionen wurden nicht berücksichtigt

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                                                  4
Käufe ausländischer Investoren

 2015

 2016

 2017

 2018
                                                                          …und was macht der aktuell viel und kontrovers
 2019                                                         Anteil am
                                                                          diskutierte Bürosektor?
                                                  Transaktionsvolumen     Fast könnte man sagen, das Vertrauen der Investoren in
Q1-Q3                                               in Deutschland in %
 2020                                                                     diese Assetklasse ist unerschütterlich, zumindest gemessen
        0                 20                 40                    60     an den drei Quartalen des laufenden Jahres. Die liegen al-
                                                                          lesamt zwischen 4,5 Mrd. Euro und 4,9 Mrd. Euro. Summiert
                                                                          ergibt sich für das Dreivierteljahr ein Büro-Transaktionsvo-
Living bleibt vorn – Logistikimmobilien ziehen verstärkt                  lumen von 14,2 Mrd. Euro, im Vergleich zum Vorjahr (rund
Nachfrage auf sich…                                                       21 Mrd. Euro) allerdings ein deutlicher Rückgang. Es sind
Ende des dritten Quartals liegt weiterhin die Assetklasse Li-             eben nicht nur Überhänge aus der Vor-Corona-Zeit, son-
ving auf Platz eins. Hier wurden insgesamt rund 19 Mrd. Euro              dern auch - und darunter größere - Transaktionen, die mit-
investiert. Der größte Deal in den Monaten Juli bis Ende Sep-             ten in der Krise angeschoben und nun über die Ziellinie ge-
tember ist diesem Sektor zuzurechnen: der Portfolioerwerb                 bracht wurden, wie z.B. der Portfolio-Verkauf von insgesamt
mit etwa 4000 Wohneinheiten in Berlin durch den schwedi-                  sechs Büroimmobilien in Düsseldorf und Berlin für rund
schen Konzern Heimstaden. Der Anteil des Living-Sektors am                400 Mio. Euro. Auch von Seiten der Banken scheint das Ver-
Gesamtvolumen ist im Vergleich zum Halbjahr leicht auf 33                 trauen in Büros nach wie vor vorhanden, zumindest deuten
Prozent gesunken, was zum Teil auch daran liegt, dass die                 die Erwartungen der befragten Finanzierer im Rahmen des
anderen Assetklassen etwas Boden gut gemacht haben.                       Deutschen Immobilien-Finanzierungs-Index DIFI darauf hin.
                                                                          Sowohl für Banken als auch für Investoren spielt dabei der
Logistikimmobilien, die im Vergleich zum Vorquartal ein wei-              Blick auf die Bonitäten der Nutzer eine wesentliche Rolle
teres Plus von 20 Prozent erzielt haben, erreichen damit ei-              und diese werden trotz aller Widrigkeiten immer noch als
nen Anteil von 10 Prozent am gesamten Transaktionsvolu-                   vergleichsweise gut eingeschätzt.
men. Allein fünf Transaktionen mit jeweils über 100 Mio. Euro
haben dazu beigetragen. Logistisch genutzte Immobilien                    Einzelhandelsgenutzte Immobilien konnten ihren relati-
dürfen zu Recht aktuell als „Investors‘ Darling“ bezeichnet               ven Anteil zumindest halten, was angesichts der immer
werden. Der Trend zu mehr Online-Shopping hat sich weiter                 noch fehlenden positiven Impulse für den Sektor schon
verfestigt und erfordert in der Konsequenz immer weiter aus-              als gute Nachricht zu werten ist. Insgesamt knapp 8 Mrd.
differenzierte Lieferketten und ein erhöhtes Netz an Ausliefe-             Euro flossen im Dreivierteljahr in deutsche Einzelhandels-
rungs- und Verteilungszentren. Zu den größten Deals des                   immobilien. Auch wenn es vereinzelt wieder Transaktio-
Quartals gehört mit über 250 Mio. Euro der Erwerb eines 50                nen von Shopping Centern gibt: Der überwiegende Teil
Prozent-Anteils an einem neuen Logistik- und Gewerbepark                  entfällt mit 4,2 Mrd. Euro auf Fachmärkte, Fachmarktzent-
im Münchener Umland durch die Allianz.                                    ren oder Supermärkte und Discounter.

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                          5
Einfluss von Mietpreis- und Renditeänderung auf das
Wachstum der Kapitalwerte von Büroimmobilien

25 Prozentpunkte                                                                         Schwierig bleibt die Lage nach wie vor bei Hotels. Der Anteil
                                                                                         am gesamten Transaktionsvolumen für den Neun-Monats-
20
                                                                                         Zeitraum liegt bei nur etwas über 2 Prozent. Nur von kurzer
15                                                                                       Dauer war die Freude bei Betreibern und Anlegern über eine
10                                                                                       Erholung im Juni mit steigenden geschäftlichen und touristi-
                                                                                         schen Reisetätigkeiten und Hotel-Wiedereröffnungen. Mit
 5
                                                                                         dem erneuten Anstieg der Infizierten in nahezu allen europä-
 0                                                                                       ischen Ländern sind auch die Belegungsraten sofort wieder
      2015          2016         2018           2018           2019       Q1-3 2020
                                                                                         gefallen. Die Hoffnung auf eine zügige Rückkehr zu alten Rei-
  Einfluss des Mietpreiswachstums           Einfluss der Renditeveränderung              segewohnheiten scheint erst einmal passé zu sein.
Aggregierte Zahlen für Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und
Stuttgart ohne Kombieffekte                                                               Transaktionsvolumen in den Big 7 sinkt,
                                                                                         nur Hamburg im Plus
                                                                                         DIn der Aggregation entfällt ein Transaktionsvolumen von
                                                                                         knapp 27 Mrd. Euro auf die Big 7 (Berlin, Düsseldorf, Frank-
     Transaktionsvolumen Big 7 (Mio. Euro)                                               furt, Hamburg, München, Köln und Stuttgart). Das ist ein
                                                                                         Anteil von 46 Prozent am gesamtdeutschen Transaktions-
                            Q1-Q3 2019          Q1-Q3 2020                   %
                                                                                         volumen und ein Minus von 17 Prozent gegenüber dem
  Berlin                        11.790                 8.320                -29
  Düsseldorf                    2.590                  2.600                 0
  Frankfurt/M                   5.580                  4.650                -17              Transaktionsvolumen bundesweit (Mio. Euro)
  Hamburg                       3.780                  4.890                 29
  Köln                          1.600                  1.010                -37                                      Q1-Q3 2019         Q1-Q3 2020   %
  München                       5.140                  4.360                -15            Einzelobjekte                  34.500          27.200     -21
  Stuttgart                     1.500                  780                  -48            Portfolios                     23.100          30.900     34
  Gesamt                       31.980               26.610                  -17            Gesamt                         57.600          58.100     1

Transaktionsvolumen nach Hauptnutzungsart

                            2019: 91,8 Mrd. €                                                                  Q1-3 2020: 58,1 Mrd. €

                               6%                                                                                    5%
                                                                                                                                   24 %
                     10 %                                                                                14 %

              8%                                             40 %

                                                                                              10 %
             12 %

                                                                                                        14 %                            33 %

                                 24 %

                     Büro        Living       Einzelhandel          Logistik-Industrie   Mischnutzung          andere*

* Hotels, Grundstücke, Spezialimmobilien; Stand: Oktober 2020; Quelle: JLL

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                                                 6
Spitzenrendite in 1A-Lagen (Aggregierte Nettoanfangsrendite in den Big 7 in %)

                                                                    Q3 2019            Q4 2019                 Q1 2020            Q2 2020           Q3 2020
 Büro                                                                   2,97                2,93                  2,93                  2,91          2,85
 Einzelhandel: Shopping Center                                          4,40                4,50                  4,65                  4,75          4,75
 Einzelhandel: Fachmarktzentren                                         4,30                4,20                  4,20                  4,20          4,00
 Einzelhandel: einzelne Fachmärkte                                      5,10                5,00                  5,00                  4,80          4,60
 Einzelhandel: Geschäftshäuser                                          2,84                2,84                  2,84                  2,87          2,89
 Lager/Logistik                                                         3,80                3,75                  3,75                  3,75          3,53

Büro-Spitzenrendite in %

                                                                    Q3 2019            Q4 2019                 Q1 2020            Q2 2020           Q3 2020
 Berlin                                                                 2,75                2,65                  2,65                  2,65          2,65
 Düsseldorf                                                             3,10                3,10                  3,10                  3,10          3,00
 Frankfurt/M                                                            2,85                2,85                  2,85                  2,85          2,85
 Hamburg                                                                2,95                2,95                  2,95                  2,85          2,80
 Köln                                                                   3,20                3,20                  3,20                  3,20          3,10
 München                                                                3,00                2,80                  2,80                  2,80          2,70
 Stuttgart                                                              2,95                2,95                  2,95                  2,95          2,85

Transaktionsvolumen* nach Käufer- und Verkäufertyp (Mio. Euro)

                                                                  Verkäufer        Käufer

                                           andere **                                                       andere **
                                                   Private Investoren                 Private Investoren
                                               Corporates                              Corporates
                                                            Versicherungen             Versicherungen
                                                    Offene Publikumsfonds                Offene Publikumsfonds
                                               Private Equity/Hedge Fonds               Private Equity/Hedge Fonds
                                       Immobilienunternehmen                                Immobilienunternehmen
                     Entwickler                                                                Entwickler
                                                       Spezialfonds                                          Spezialfonds
                  Immobilien AGs                                                                                       Immobilien AGs
                    Asset/Fonds Manager                                                                                     Asset/Fonds Manager
-20.000            -15.000           -10.000             -5.000                0                   5.000                10.000             15.000       20.000
                                                                                                                                                       Mio. Euro

*Zeitraum: Q1 2020 – Q3 2020; **andere: REITs, Pensionskassen, kommunale, gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Öffentliche Verwaltung, Banken, Ge-
schlossene Fonds, Genossenschaften, Gemeinnützige Organisationen; Stand: Oktober 2020; Quelle: JLL

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                                                                     7
Vorjahresvolumen. Weiterhin als einzige der sieben Hochbur-    welten wird das Büro seinen Platz behalten. Ob nun als
gen liegt Hamburg im Vergleich zum Vorjahr im Plus. Rund       Single-Headquarter in den Innenstädten oder als soge-
4,9 Mrd. Euro wurden in der Hansestadt investiert und damit    nannte Hubs oder Satelliten-Büros an den Randbereichen
29 Prozent mehr als noch 2019. Düsseldorf konnte sein Volu-    der Städte, ist noch nicht ausgemacht. Es darf auch nicht
men aus dem Vorjahr immerhin konstant halten, in den an-       vergessen werden, dass einer nationalen und internatio-
deren Märkten lag das Minus zwischen 15 Prozent in Mün-        nalen Kapitalflut angesichts von Minizinsen nach wie vor
chen und immerhin 48 Prozent in Stuttgart.                     kein adäquates Angebot gegenübersteht. Investoren tun
                                                               dennoch gut daran, die Nutzermärkte und vor allem das
Weiter zugenommen hat das Interesse für Immobilien außer-      Verhalten der Nutzer im Lichte der sozialen und gesell-
halb der etablierten Hochburgen. Hier wurden vom ersten        schaftlichen Veränderungsprozesse in Bezug auf die Ar-
Quartal bis Ende des dritten Quartals immerhin mehr als 31     beitswelten genauestens zu verfolgen. Dabei geht es auch
Mrd. Euro investiert (Q1 -3 2019: 25,6 Mrd. Euro). Neben der   um die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells, der Boni-
regionalen Objektstreuung von gehandelten Portfolios erge-     tät und der grundlegenden sektoralen Trends.
ben sich gerade für die aktuell stark nachgefragten Produkte
wie Pflegeimmobilien, lebensmittelgeankerte Einzelhandels-      Im Einzelhandel ist dagegen noch kein Silberstreif am Ho-
objekte oder Logistikhallen interessante und gute Investiti-   rizont zu erkennen. Sowohl für innerstädtische Geschäfts-
onsoptionen abseits der etablierten Märkte. Immerhin konn-     häuser als auch für Shopping Center hat es keine weitere
ten bislang 16 Einzeltransaktionen von jeweils mehr als 100    Renditekompression gegeben. Zu registrieren war maxi-
Mio. Euro beobachtet werden.                                   mal eine stabile Entwicklung, eher sogar ein leichter Auf-
                                                               wärtstrend. Hier regiert nach wie vor die Vorsicht. Gleich-
Spitzenrenditen knüpfen da an, wo sie vor Corona               wohl könnten sich gerade im Shopping Center Segment
aufgehört haben                                                neue Opportunitäten ergeben. Dann nämlich, wenn es ge-
Wendepunkt bei den Preisen? Von wegen. Der Blick auf           lingt, den Mix aus stationärem und online-Handel mit den
die Spitzenrenditen offenbart alles andere als eine Krise.      entsprechenden Mietern zu verbinden. Auch über Nut-
Die Schockstarre des zweiten Quartals ist überwunden           zungsänderungen muss in diesem Zusammenhang si-
und die Renditen knüpfen dort an, wo sie zu Beginn der         cherlich diskutiert werden.
Pandemie aufgehört haben. Die Aktivitäten führten in drei
Assetklassen in den Monaten Juli bis September zu erneut
steigenden Preisen: Für Logistikimmobilien sanken die
Renditen um 22 Basispunkte auf nun 3,53 Prozent im Mit-
tel über alle Big 7 Regionen. Für Fachmarktzentren und
einzelne Fachmärkte reduzierten sie sich um jeweils 20
Basispunkte auf neue historische Tiefststände. Auch Bü-
roimmobilien sind für Investoren ein attraktives Anlage-
produkt. Mit einer über alle sieben Hochburgen hinweg
gemittelten Büro-Spitzenrendite von 2,85 Prozent liegt
das Preisniveau aktuell sogar noch einmal sechs Basis-
punkte niedriger als vor drei Monaten. Das mag ange-
sichts der Debatten über die Zukunftsfähigkeit dieser Im-
mobilien und der Schlagzeilen rund um einen sinkenden
Bürobedarf der Unternehmen überraschen. Doch vieles
scheint überzeichnet. In der Realität der künftigen Arbeits-

Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020                                                                              8
Kontakte
Nick Jones
Kontakt                                                                 Sandra Ludwig                                                      Marcus Lütgering
Head of Industrial and Logistics                                        Head of Retail Investment Germany                                  Head of Office Investment Germany,
Name
Investment    Germany                                                   +49 (0) 40 350011 207                                              Member of the JLL Strategy Board
Title/Function
+44  (0) 207 087 5697                                                   sandra.ludwig@eu.jll.com                                           Germany
City
nick.jones@eu.jll.com                                                                                                                      +49 (0) 89 290088 158
tel +49 (0) 00 000000 000                                                                                                                  marcus.luetgering@eu.jll.com
firstname.lastname@eu.jll.com
Dr. Konstantin Kortmann                                                 Helge Scheunemann
Head of Residential Investment Germany,                                 Head of Research Germany
Member of the JLL Strategy Board                                        +49 (0) 40 350011 225
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