Investmentmarktüberblick - Deutschland | 3. Quartal 2020 Erschienen im Oktober 2020 - JLL
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Vorsichtiger Optimismus kehrt zurück JLL Research hat mit Jahresbeginn 2019 seine Investment- statistik modifiziert: Das Transaktionsvolumen beinhaltet nun neben dem gewerblichen Transaktionsvolumen auch die neue Kategorie Living, die Mehrfamilienhäuser und Wohnport- folios ab 10 Wohneinheiten, Appartmenthäuser, Studenten- wohnen, Senioren/Pflegeimmobilien und Kliniken umfasst. Aber was bringt uns der Herbst? Kommt die befürchtete Analog zu den sinkenden Infektionszahlen während der zweite Welle? Sind wir schon mittendrin? Kann Deutsch- Sommermonate kehrte auch an den Finanz- und Kapital- land eine zweite Welle vermeiden? Oder kommt nach der märkten das Vertrauen langsam wieder zurück. Von Normali- zweiten auch die dritte oder vierte Welle? Ungeklärte Fra- tät kann allerdings noch keine Rede sein. Steigende bzw. gen, von denen die weitere Erholung der Konjunktur bzw. sich stabilisierende Aktienkurse und die seit Jahren fest ze- die Dauer der Rezession abhängen. Solange es keinen mentierten niedrigen Zinsen sind zumindest Entwicklungen, Impfstoff gibt, werden alle Akteure mit einer maximalen die auch vor Covid-19 schon galten. Und neben der massiv Unsicherheit leben müssen. Kann man sich an diese Unsi- vorhandenen Kapitalliquidität kamen in den letzten drei Mo- cherheit gewöhnen? Falls ja: mit welchen Konsequenzen? naten zumindest punktuell Lockerungen in Bezug auf Reise- freiheit hinzu, die auch ausländischen Investoren wieder Bleibt der Blick auf einige wesentliche Indizien. Hierzu gehö- eine physische Besichtigung der ins Auge gefassten Immobi- ren die konjunkturellen Unterstützungsmaßnahmen des lien ermöglichte - eine wesentliche Grundlage für den Ab- Staates, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Unter- schluss von Transaktionen. nehmensinsolvenzen sowie last but not least der Blick auf Transaktionsvolumen Deutschland 40,0 Mrd. Euro 30,0 20,0 Transaktionsvolumen in Mrd. Euro Durchschnitt (Q1 2015 - Q2 2020): 10,0 19,68 Mrd. Euro 20,54 21,22 16,57 22,01 10,01 12,00 18,22 26,48 16,00 15,58 17,88 23,05 19,48 17,32 19,79 22,43 15,38 17,15 25,10 34,17 27,95 14,68 15,46 0,0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 2
Transaktionsvolumen nach Risikoprofil der Investments 100 % 80 60 40 20 spricht für den deutschen Immobilienmarkt und seine Be- deutung für nationale und internationale Anleger. Und dass 0 diese Steigerung nicht nur auf größeren Volumina beruht, 2015 2016 2017 2018 2019 Q1-3 2020 verdeutlicht der Blick auf die Anzahl der Transaktionen. Wie Core Value Add ein Jahr zuvor konnten von Januar bis September 2020 rund Core plus Opportunistisch 1.500 Einzel- und Portfoliotransaktionen registriert werden. Nicht überraschend zeigt der Verlauf der drei Quartale aber die Finanzierungs- und Refinanzierungsaktivitäten der Ban- einen deutlichen Einschnitt zwischen den ersten drei Mo- ken. Damit wird auch klar, dass neben Liquidität, Wachstum naten (48 % des Transaktionsvolumens) und den beiden und Innovation das Krisenmanagement von Regierungen folgenden Quartalen. Immerhin legte das dritte Quartal mit und Behörden mehr denn je zu einem Anlagekriterium für In- knapp 15,5 Mrd. Euro wieder zu (Q2: 14,7 Mrd. Euro). Wir vestoren wird. Hier zeigt sich, wie gut und nachhaltig Vertrau- sind optimistisch, dass diese Entwicklung nachhaltig ist. en und Stabilität geschaffen werden – zwei unerschütterliche Die Gespräche mit Investoren lassen einen durchaus star- Grundsätze für Investitionen. Und Deutschland scheint dies- ken Endspurt vermuten. Unsere Jahreserwartung erhöhen bezüglich gut aufgestellt. Neben der Zuversicht und dem Ver- wir auf 75 Mrd. Euro, nicht ausgeschlossen ein noch deut- trauen in die politische Führung des Landes bleibt der Faktor lich höheres Ergebnis. Alternativlosigkeit in Bezug auf die Anlageoptionen nach wie vor bestehen. In den nächsten vier Jahren laufen deutsche Solide Investmentprodukte sind sowohl bei Investoren als Staatsanleihen im Gesamtvolumen von über 900 Mrd. Euro auch bei den finanzierenden Banken begehrt. Zahlreiche ins- aus. Dieses Kapital muss reinvestiert werden und es er- titutionelle und private Investoren suchen nach attraktiven scheint nur logisch, dass die ‚alternative assets‘ profitieren Anlagemöglichkeiten und wie oft in Krisenzeiten fokussiert werden. Neben Infrastruktur- und Energieanlagen werden sich die Nachfrage vermehrt auf das Core-Segment, hier vor auch Immobilien ihre Anteile im Portfolio institutioneller In- allem auf Produkte mit langlaufenden Mietverträgen und mit vestoren weiter ausbauen, immerhin beläuft sich der Rendi- Mietern der öffentlichen Hand. Für diese Objekte erwarten te-Abstand einer Bürospitzenrendite zu einer 10-jährigen wir auch weiterhin keinen Preisdiscount. Schwieriger ge- Staatsanleihe aktuell auf rund 300 Basispunkte. stalten sich dagegen die Finanzierungsprozesse rund um Bestandsimmobilien mit Leerständen oder Projektentwick- Transaktionsvolumen zieht im Quartalsvergleich lungen, bei denen die anvisierte Vorvermietungsquote wieder an nicht erreicht wird. Dies gilt vor allem für Büroimmobilien, Mit einem gesamten Transaktionsvolumen in Höhe von wo sich die Wünsche der Nutzer nach mehr Flexibilität und rund 58 Mrd. Euro (inklusive Living) übertraf das Dreiviertel- kürzeren Mietvertragslaufzeiten und die der Entwickler und jahr 2020 die Erwartungen und lag im Vergleich sogar leicht Finanzierer nach stabilen und langlaufenden Mieteinnah- über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieses Ergebnis men konträr gegenüberstehen. Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 3
Transaktionsvolumen von Deutschland Q4 2019 - Q3 2020 Transaktionsvolumen Deutschland 2019 Q4 - 2020 Q3 Verkaufsvolumen in Mio. € * kein über 0 bis 20 über 20 bis 100 über 100 bis 300 über 300 SCHLESWIG-HOLSTEIN JLL Research 2020 MECKLENBURG-VORPOMMERN Hamburg Bremen NIEDERSACHSEN Berlin SACHSEN-ANHALT Hannover BRANDENBURG NORDRHEIN-WESTFALEN Essen Dortmund Leipzig Düsseldorf Dresden Köln HESSEN SACHSEN THÜRINGEN Frankfurt Wiesbaden am Main RHEINLAND-PFALZ SAARLAND Mannheim Nürnberg BAYERN Karlsruhe Stuttgart Augsburg BADEN-WÜRTTEMBERG München * 2019 Q4 - 2020 Q3, aggregiert in 40 x 40 km Makrozellen, überregionale Portfoliotransaktionen wurden nicht berücksichtigt Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 4
Käufe ausländischer Investoren 2015 2016 2017 2018 …und was macht der aktuell viel und kontrovers 2019 Anteil am diskutierte Bürosektor? Transaktionsvolumen Fast könnte man sagen, das Vertrauen der Investoren in Q1-Q3 in Deutschland in % 2020 diese Assetklasse ist unerschütterlich, zumindest gemessen 0 20 40 60 an den drei Quartalen des laufenden Jahres. Die liegen al- lesamt zwischen 4,5 Mrd. Euro und 4,9 Mrd. Euro. Summiert ergibt sich für das Dreivierteljahr ein Büro-Transaktionsvo- Living bleibt vorn – Logistikimmobilien ziehen verstärkt lumen von 14,2 Mrd. Euro, im Vergleich zum Vorjahr (rund Nachfrage auf sich… 21 Mrd. Euro) allerdings ein deutlicher Rückgang. Es sind Ende des dritten Quartals liegt weiterhin die Assetklasse Li- eben nicht nur Überhänge aus der Vor-Corona-Zeit, son- ving auf Platz eins. Hier wurden insgesamt rund 19 Mrd. Euro dern auch - und darunter größere - Transaktionen, die mit- investiert. Der größte Deal in den Monaten Juli bis Ende Sep- ten in der Krise angeschoben und nun über die Ziellinie ge- tember ist diesem Sektor zuzurechnen: der Portfolioerwerb bracht wurden, wie z.B. der Portfolio-Verkauf von insgesamt mit etwa 4000 Wohneinheiten in Berlin durch den schwedi- sechs Büroimmobilien in Düsseldorf und Berlin für rund schen Konzern Heimstaden. Der Anteil des Living-Sektors am 400 Mio. Euro. Auch von Seiten der Banken scheint das Ver- Gesamtvolumen ist im Vergleich zum Halbjahr leicht auf 33 trauen in Büros nach wie vor vorhanden, zumindest deuten Prozent gesunken, was zum Teil auch daran liegt, dass die die Erwartungen der befragten Finanzierer im Rahmen des anderen Assetklassen etwas Boden gut gemacht haben. Deutschen Immobilien-Finanzierungs-Index DIFI darauf hin. Sowohl für Banken als auch für Investoren spielt dabei der Logistikimmobilien, die im Vergleich zum Vorquartal ein wei- Blick auf die Bonitäten der Nutzer eine wesentliche Rolle teres Plus von 20 Prozent erzielt haben, erreichen damit ei- und diese werden trotz aller Widrigkeiten immer noch als nen Anteil von 10 Prozent am gesamten Transaktionsvolu- vergleichsweise gut eingeschätzt. men. Allein fünf Transaktionen mit jeweils über 100 Mio. Euro haben dazu beigetragen. Logistisch genutzte Immobilien Einzelhandelsgenutzte Immobilien konnten ihren relati- dürfen zu Recht aktuell als „Investors‘ Darling“ bezeichnet ven Anteil zumindest halten, was angesichts der immer werden. Der Trend zu mehr Online-Shopping hat sich weiter noch fehlenden positiven Impulse für den Sektor schon verfestigt und erfordert in der Konsequenz immer weiter aus- als gute Nachricht zu werten ist. Insgesamt knapp 8 Mrd. differenzierte Lieferketten und ein erhöhtes Netz an Ausliefe- Euro flossen im Dreivierteljahr in deutsche Einzelhandels- rungs- und Verteilungszentren. Zu den größten Deals des immobilien. Auch wenn es vereinzelt wieder Transaktio- Quartals gehört mit über 250 Mio. Euro der Erwerb eines 50 nen von Shopping Centern gibt: Der überwiegende Teil Prozent-Anteils an einem neuen Logistik- und Gewerbepark entfällt mit 4,2 Mrd. Euro auf Fachmärkte, Fachmarktzent- im Münchener Umland durch die Allianz. ren oder Supermärkte und Discounter. Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 5
Einfluss von Mietpreis- und Renditeänderung auf das Wachstum der Kapitalwerte von Büroimmobilien 25 Prozentpunkte Schwierig bleibt die Lage nach wie vor bei Hotels. Der Anteil am gesamten Transaktionsvolumen für den Neun-Monats- 20 Zeitraum liegt bei nur etwas über 2 Prozent. Nur von kurzer 15 Dauer war die Freude bei Betreibern und Anlegern über eine 10 Erholung im Juni mit steigenden geschäftlichen und touristi- schen Reisetätigkeiten und Hotel-Wiedereröffnungen. Mit 5 dem erneuten Anstieg der Infizierten in nahezu allen europä- 0 ischen Ländern sind auch die Belegungsraten sofort wieder 2015 2016 2018 2018 2019 Q1-3 2020 gefallen. Die Hoffnung auf eine zügige Rückkehr zu alten Rei- Einfluss des Mietpreiswachstums Einfluss der Renditeveränderung segewohnheiten scheint erst einmal passé zu sein. Aggregierte Zahlen für Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart ohne Kombieffekte Transaktionsvolumen in den Big 7 sinkt, nur Hamburg im Plus DIn der Aggregation entfällt ein Transaktionsvolumen von knapp 27 Mrd. Euro auf die Big 7 (Berlin, Düsseldorf, Frank- Transaktionsvolumen Big 7 (Mio. Euro) furt, Hamburg, München, Köln und Stuttgart). Das ist ein Anteil von 46 Prozent am gesamtdeutschen Transaktions- Q1-Q3 2019 Q1-Q3 2020 % volumen und ein Minus von 17 Prozent gegenüber dem Berlin 11.790 8.320 -29 Düsseldorf 2.590 2.600 0 Frankfurt/M 5.580 4.650 -17 Transaktionsvolumen bundesweit (Mio. Euro) Hamburg 3.780 4.890 29 Köln 1.600 1.010 -37 Q1-Q3 2019 Q1-Q3 2020 % München 5.140 4.360 -15 Einzelobjekte 34.500 27.200 -21 Stuttgart 1.500 780 -48 Portfolios 23.100 30.900 34 Gesamt 31.980 26.610 -17 Gesamt 57.600 58.100 1 Transaktionsvolumen nach Hauptnutzungsart 2019: 91,8 Mrd. € Q1-3 2020: 58,1 Mrd. € 6% 5% 24 % 10 % 14 % 8% 40 % 10 % 12 % 14 % 33 % 24 % Büro Living Einzelhandel Logistik-Industrie Mischnutzung andere* * Hotels, Grundstücke, Spezialimmobilien; Stand: Oktober 2020; Quelle: JLL Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 6
Spitzenrendite in 1A-Lagen (Aggregierte Nettoanfangsrendite in den Big 7 in %) Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q3 2020 Büro 2,97 2,93 2,93 2,91 2,85 Einzelhandel: Shopping Center 4,40 4,50 4,65 4,75 4,75 Einzelhandel: Fachmarktzentren 4,30 4,20 4,20 4,20 4,00 Einzelhandel: einzelne Fachmärkte 5,10 5,00 5,00 4,80 4,60 Einzelhandel: Geschäftshäuser 2,84 2,84 2,84 2,87 2,89 Lager/Logistik 3,80 3,75 3,75 3,75 3,53 Büro-Spitzenrendite in % Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q3 2020 Berlin 2,75 2,65 2,65 2,65 2,65 Düsseldorf 3,10 3,10 3,10 3,10 3,00 Frankfurt/M 2,85 2,85 2,85 2,85 2,85 Hamburg 2,95 2,95 2,95 2,85 2,80 Köln 3,20 3,20 3,20 3,20 3,10 München 3,00 2,80 2,80 2,80 2,70 Stuttgart 2,95 2,95 2,95 2,95 2,85 Transaktionsvolumen* nach Käufer- und Verkäufertyp (Mio. Euro) Verkäufer Käufer andere ** andere ** Private Investoren Private Investoren Corporates Corporates Versicherungen Versicherungen Offene Publikumsfonds Offene Publikumsfonds Private Equity/Hedge Fonds Private Equity/Hedge Fonds Immobilienunternehmen Immobilienunternehmen Entwickler Entwickler Spezialfonds Spezialfonds Immobilien AGs Immobilien AGs Asset/Fonds Manager Asset/Fonds Manager -20.000 -15.000 -10.000 -5.000 0 5.000 10.000 15.000 20.000 Mio. Euro *Zeitraum: Q1 2020 – Q3 2020; **andere: REITs, Pensionskassen, kommunale, gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Öffentliche Verwaltung, Banken, Ge- schlossene Fonds, Genossenschaften, Gemeinnützige Organisationen; Stand: Oktober 2020; Quelle: JLL Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 7
Vorjahresvolumen. Weiterhin als einzige der sieben Hochbur- welten wird das Büro seinen Platz behalten. Ob nun als gen liegt Hamburg im Vergleich zum Vorjahr im Plus. Rund Single-Headquarter in den Innenstädten oder als soge- 4,9 Mrd. Euro wurden in der Hansestadt investiert und damit nannte Hubs oder Satelliten-Büros an den Randbereichen 29 Prozent mehr als noch 2019. Düsseldorf konnte sein Volu- der Städte, ist noch nicht ausgemacht. Es darf auch nicht men aus dem Vorjahr immerhin konstant halten, in den an- vergessen werden, dass einer nationalen und internatio- deren Märkten lag das Minus zwischen 15 Prozent in Mün- nalen Kapitalflut angesichts von Minizinsen nach wie vor chen und immerhin 48 Prozent in Stuttgart. kein adäquates Angebot gegenübersteht. Investoren tun dennoch gut daran, die Nutzermärkte und vor allem das Weiter zugenommen hat das Interesse für Immobilien außer- Verhalten der Nutzer im Lichte der sozialen und gesell- halb der etablierten Hochburgen. Hier wurden vom ersten schaftlichen Veränderungsprozesse in Bezug auf die Ar- Quartal bis Ende des dritten Quartals immerhin mehr als 31 beitswelten genauestens zu verfolgen. Dabei geht es auch Mrd. Euro investiert (Q1 -3 2019: 25,6 Mrd. Euro). Neben der um die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells, der Boni- regionalen Objektstreuung von gehandelten Portfolios erge- tät und der grundlegenden sektoralen Trends. ben sich gerade für die aktuell stark nachgefragten Produkte wie Pflegeimmobilien, lebensmittelgeankerte Einzelhandels- Im Einzelhandel ist dagegen noch kein Silberstreif am Ho- objekte oder Logistikhallen interessante und gute Investiti- rizont zu erkennen. Sowohl für innerstädtische Geschäfts- onsoptionen abseits der etablierten Märkte. Immerhin konn- häuser als auch für Shopping Center hat es keine weitere ten bislang 16 Einzeltransaktionen von jeweils mehr als 100 Renditekompression gegeben. Zu registrieren war maxi- Mio. Euro beobachtet werden. mal eine stabile Entwicklung, eher sogar ein leichter Auf- wärtstrend. Hier regiert nach wie vor die Vorsicht. Gleich- Spitzenrenditen knüpfen da an, wo sie vor Corona wohl könnten sich gerade im Shopping Center Segment aufgehört haben neue Opportunitäten ergeben. Dann nämlich, wenn es ge- Wendepunkt bei den Preisen? Von wegen. Der Blick auf lingt, den Mix aus stationärem und online-Handel mit den die Spitzenrenditen offenbart alles andere als eine Krise. entsprechenden Mietern zu verbinden. Auch über Nut- Die Schockstarre des zweiten Quartals ist überwunden zungsänderungen muss in diesem Zusammenhang si- und die Renditen knüpfen dort an, wo sie zu Beginn der cherlich diskutiert werden. Pandemie aufgehört haben. Die Aktivitäten führten in drei Assetklassen in den Monaten Juli bis September zu erneut steigenden Preisen: Für Logistikimmobilien sanken die Renditen um 22 Basispunkte auf nun 3,53 Prozent im Mit- tel über alle Big 7 Regionen. Für Fachmarktzentren und einzelne Fachmärkte reduzierten sie sich um jeweils 20 Basispunkte auf neue historische Tiefststände. Auch Bü- roimmobilien sind für Investoren ein attraktives Anlage- produkt. Mit einer über alle sieben Hochburgen hinweg gemittelten Büro-Spitzenrendite von 2,85 Prozent liegt das Preisniveau aktuell sogar noch einmal sechs Basis- punkte niedriger als vor drei Monaten. Das mag ange- sichts der Debatten über die Zukunftsfähigkeit dieser Im- mobilien und der Schlagzeilen rund um einen sinkenden Bürobedarf der Unternehmen überraschen. Doch vieles scheint überzeichnet. In der Realität der künftigen Arbeits- Investmentmarktüberblick | 3. Quartal 2020 8
Kontakte Nick Jones Kontakt Sandra Ludwig Marcus Lütgering Head of Industrial and Logistics Head of Retail Investment Germany Head of Office Investment Germany, Name Investment Germany +49 (0) 40 350011 207 Member of the JLL Strategy Board Title/Function +44 (0) 207 087 5697 sandra.ludwig@eu.jll.com Germany City nick.jones@eu.jll.com +49 (0) 89 290088 158 tel +49 (0) 00 000000 000 marcus.luetgering@eu.jll.com firstname.lastname@eu.jll.com Dr. Konstantin Kortmann Helge Scheunemann Head of Residential Investment Germany, Head of Research Germany Member of the JLL Strategy Board +49 (0) 40 350011 225 Germany helge.scheunemann@eu.jll.com +49 (0) 69 2003 1390 konstantin.kortmann@eu.jll.com jll.de Alle Informationen rund um JLL und unsere Dienstleistungen jll.de/research Alle Research-Berichte zu aktuellen Marktzahlen und Spezialthemen jll.de/immo Gewerbeimmobilienangebote zur Miete und zum Kauf deutschlandweit Copyright © JONES LANG LASALLE SE, 2020. 2019. Dieser Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf Informationen aus Quellen, die wir für zuverlässig erachten, aber für deren Genauigkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit wir keine Haftung übernehmen. Die enthaltenen Meinungen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Historische Entwicklungen sind kein Indiz für zukünftige Ergebnisse. Dieser Bericht ist nicht für den Vertrieb oder die Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Finanzanlage bestimmt. Die in diesem Bericht zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Empfehlungen berücksichtigen nicht individuelle Kundensituationen, -ziele oder -bedürfnisse und sind nicht für die Empfehlung einzelner Wertpapiere, Finanzanlagen oder Strategien einzelner Kunden bestimmt. Der Empfänger dieses Berichtes muss seine eigenen unabhängigen Entscheidungen hinsichtlich einzelner Wertpapiere oder Finanzanlagen treffen. Jones Lang LaSalle übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die aus Ungenauigkeiten, Unvollständigkeiten oder Fehlern in diesem Bericht entstehen.
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