Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen - Antragsbroschüre mit Ausfüllhilfen zum Förderantrag

 
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Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen - Antragsbroschüre mit Ausfüllhilfen zum Förderantrag
Kommunales Förderprogramm:
Zielgruppenspezifische
Interventionen
Antragsbroschüre
mit Ausfüllhilfen zum
Förderantrag
Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen - Antragsbroschüre mit Ausfüllhilfen zum Förderantrag
Kommunales Förderprogramm:
                                                                                                       Zielgruppenspezifische Interventionen

                                                                                                       Antragsbroschüre mit Ausfüllhilfen zum Förderantrag

Impressum

Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen
Antragsbroschüre mit Ausfüllhilfen zum Förderantrag

Herausgeber: GKV-Spitzenverband, Reinhardtstraße 28, 10117 Berlin                                      Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung
                                                                                                       von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei u. a. Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse,
Gestaltung: BBGK Berliner Botschaft                                                                    die Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte insbesondere für sozial und gesundheitlich benachteiligte Zielgruppen
                                                                                                       sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation. Der GKV‑Spitzenverband hat gemäß § 20a Abs. 3 und 4
Fotonachweis: Tobias Vollmer, Köln
                                                                                                       SGB V die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung damit beauftragt, die Aufgaben des GKV‑Bündnisses für Gesundheit mit Mitteln
                                                                                                       der Krankenkassen umzusetzen.
Der GKV-Spitzenverband ist der Spitzenverband Bund der Krankenkassen nach § 217a des Fünften Buches    www.gkv-buendnis.de
Sozialgesetzbuch (SGB V). Er ist zugleich der Spitzenverband Bund der Pflegekassen nach § 53 SGB XI.
                                                                                                       Gefördert durch die BZgA im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V
Der GKV-Spitzenverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung.

Berlin, 2021
Inhalt                                                                                                                                                                                                                                                                                                          I Vorwort

Inhalt                                                                                                                                                                                            I Vorwort

I        Vorwort ............................................................................................................................................................................ 5   Im GKV-Bündnis für Gesundheit haben sich            Wir freuen uns, dass Ihre Kommune sich für
                                                                                                                                                                                                  die gesetzlichen Krankenkassen zusammenge-          dieses Programm interessiert, und möchten
II       Förderbekanntmachung und Erläuterungen...................................................................................................... 6                                           schlossen mit dem Ziel, Gesundheitsförderung        Sie dazu ermutigen, es in Anspruch zu neh-
         II.1 Förderbekanntmachung ......................................................................................................................................6                        und Prävention in Lebenswelten gemeinsam            men. In jedem Bundesland steht Ihnen zur
              1 Gegenstand und Ziele der Förderung...........................................................................................................7                                    voranzubringen. Ein besonderer Schwer-              fachlichen Beratung ein Programmbüro zur
              2 Antragsberechtigung .......................................................................................................................................7                      punkt des Bündnisses ist die kommunale              Verfügung. Die Kolleginnen und Kollegen
              3 Förderkriterien ..................................................................................................................................................8               Gesundheitsförderung, zu deren Stärkung und         der Programmbüros sind Ihre erste Anlauf-
              4 Umfang der Förderung...................................................................................................................................11                         Weiterentwicklung im Jahr 2019 das Kommu-           stelle, wenn Sie eine Förderung beantragen
              5 Antragsverfahren und -unterlagen............................................................................................................. 12                                  nale Förderprogramm (www.gkv-buendnis.              möchten.
              6 Rechtsgrundlage ............................................................................................................................................. 15                  de/foerderprogramm) aufgelegt wurde. Das
              7 Hinweis zu Urheber- und Nutzungsrechten und Evaluation................................................................ 15                                                         Förderprogramm wird von allen 105 gesetz-           Auch die vorliegende Broschüre soll Ihnen bei
              8 Weitere Vorschriften ..................................................................................................................................... 15                     lichen Krankenkassen und deren Verbänden            der Antragstellung helfen. Auf den folgenden
              9 Geltungsdauer ..................................................................................................................................................16                getragen und in den Bundesländern gemein-           Seiten finden Sie die Förderbekanntmachung,
              10 Verzeichnis der Anhänge .............................................................................................................................16                          schaftlich umgesetzt.                               wie sie am 4. Januar 2021 veröffentlicht
         II.2 Vertiefende Erläuterungen zur Förderbekanntmachung ..........................................................................16                                                                                                         wurde. Sie definiert u. a. den Förderumfang,
                                                                                                                                                                                                  Kommunen spielen in der lebensweltbezo-             Voraussetzungen, die für eine Förderung
III      Die Zuwendung beantragen: Erläuterungen und Ausfülltipps zu den Antragsunterlagen .............. 24                                                                                      genen Gesundheitsförderung eine wichtige            erfüllt sein müssen, sowie den Ablauf des An-
         Die Zuwendung beantragen – Stufe 01 ................................................................................................................ 25                                  Rolle. Sie beeinflussen Rahmenbedingungen,          tragsverfahrens. Wichtige Schlüsselbegriffe
         III.1 Projektunterlagen................................................................................................................................................26                stoßen Entwicklungsprozesse an, koordinie-          werden näher erläutert. Alle erforderlichen
               III.1.1 Die Vorhabenbeschreibung ................................................................................................................ 28                               ren und leiten diese. Sozial benachteiligte und     Antragsunterlagen sind in der Broschüre
               III.1.2 Die Ziele-Maßnahmen-Tabelle (ZiMT) ............................................................................................. 30                                        gesundheitlich belastete Menschen können            abgebildet und mit Ausfüllhilfen oder Bei-
               III.1.3 Der Finanzierungsplan .......................................................................................................................... 36                        durch gesundheitsfördernde und präventive           spielen ergänzt. Darüber hinaus enthält die
               III.1.4 Weitere Unterlagen ............................................................................................................................... 44                      Angebote vor Ort bedarfsgerecht und ohne            Broschüre Informationen zu Themen, die im
         Die Zuwendung beantragen – Stufe 02 .................................................................................................................49                                  Stigmatisierung erreicht werden. Das GKV-           Fall einer Förderung nach der Antragstellung
         III.2 Zuwendungsantrag .............................................................................................................................................49                   Bündnis für Gesundheit wendet sich deshalb          für Sie wichtig sind. So erfahren Sie Näheres
                                                                                                                                                                                                  mit seinem Angebot zur „Förderung zielgrup-         zum Thema Berichtswesen und zu den im
IV Die Zuwendung wurde bewilligt: Nächste Schritte ............................................................................................ 52                                                penspezifischer Interventionen in der lebens-       Rahmen des Förderprogramms geplanten
         IV.1 Berichterstattung ................................................................................................................................................52                weltbezogenen Gesundheitsförderung und              Evaluationsmaßnahmen.
         IV.2 Begleitevaluation................................................................................................................................................ 54                Prävention“ unmittelbar an Kommunen. Diese
              IV.2.1 Befragungen und Interviews ............................................................................................................... 54                                können bis zu zwei Förderanträge stellen und        Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der
              IV.2.2 Fallstudien und Vor-Ort-Interviews................................................................................................... 54                                     so für vier Jahre insgesamt bis zu 220.000          Lektüre.
                                                                                                                                                                                                  Euro erhalten.

                                                                                                                                                                                                                                                      Ihr GKV-Bündnis für Gesundheit

4                    Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                                                                                  Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          5
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                              II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

                                                                                                                        beauftragt, die gesetzlichen Krankenkassen          Personenkreise zu erreichen, welche gesund-
                                                                                                                        bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben in der           heitlich besonders verletzlich sind. Zu diesen
                                                                                                                        Gesundheitsförderung und Prävention in              vulnerablen Zielgruppen zählen vor allem:
                                                                                                                        Lebenswelten und insbesondere bei der Ent-          • Alleinerziehende Menschen
                                                                                                                        wicklung der Art und Qualität krankenkassen-        • Menschen mit Migrationshintergrund
                                                                                                                        übergreifender Leistungen, deren Implemen-          • Menschen mit Behinderungen/Beeinträch-
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                               tierung und wissenschaftlichen Evaluation zu           tigungen
                                                                                                                        unterstützen. Alle Aktivitäten im Rahmen der        • Ältere Menschen
                                                                                                                        Beauftragung werden gemeinsam durch alle            • Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten
                                                                                                                        gesetzlichen Krankenkassen und ihre Ver-               und/oder psychisch belasteten Familien
                                                                                                                        bände getragen und durch das GKV-Bündnis
                                                                                                                        für Gesundheit als gemeinsame Initiative der        Diese Personengruppen sollen durch die
              II.1 Förderbekanntmachung                                Kommunales Förderprogramm des                    gesetzlichen Krankenkassen und ihrer Verbän-        Projektförderung in den Fokus gesundheits-
                                                                       GKV-Bündnisses für Gesundheit für                de umgesetzt.                                       fördernder und präventiver Angebote genom-
              Die Förderbekanntmachung ist die Basis für               die Förderung zielgruppenspezifischer                                                                men werden. Damit soll ein Beitrag zur Ver-
              Ihren Antrag. Wir haben Sie nachfolgend im               Interventionen in der lebensweltbezogenen        Der kommunale Schwerpunkt des GKV-Bünd-             minderung sozial bedingter Ungleichheit von
              Original-Wortlaut abgedruckt. Die hervor-                Gesundheitsförderung und Prävention              nisses für Gesundheit ist anschlussfähig an         Gesundheitschancen geleistet werden. Die
              gehobenen Begriffe werden ab Seite 16                                                                     die Zielstellung der Nationalen Präventions-        Interventionsprogramme sollen entlang des
              erläutert.                                               Öffentliche Bekanntmachung der                   konferenz (NPK). Das in den Bundesrahmen-           Gesundheitsförderungsprozesses – beschrie-
                                                                       Bundeszentrale für gesundheitliche               empfehlungen (BRE) der NPK im Jahr 2018             ben im Leitfaden Prävention des GKV-Spit-
              Förderbekanntmachung:                                    Aufklärung (BZgA)                                beschriebene Ziel ist es, zum einen den Auf-        zenverbandes (Kap. 4: Gesundheitsförderung
              https://www.gkv-buendnis.de/fileadmin/                                                                    bau gesundheitsfördernder Strukturen in der         und Prävention in Lebenswelten nach § 20a
              user_upload/Foerderprogramm/                             Basierend auf dieser Bekanntmachung unter-       Kommune zu stärken, um damit einen Beitrag          SGB V) – konzipiert und durch geeignete kom-
              Zielgruppenspezifische_Projektfoerderung/                stützt das GKV-Bündnis für Gesundheit            zu gesundheitsfördernden Lebensbedingen             munale Kooperations- und Koordinierungs-
              Foerderbekanntmachung_                                   Kommunen in Form von Projektförderungen          zu leisten. Zum anderen sollen die Gesund-          strukturen gesteuert werden. Bestehende und
              Zielgruppenspezifische_Interventionen.pdf                bei der Entwicklung und Umsetzung zielgrup-      heitskompetenzen und -ressourcen der dort           neu entwickelte Maßnahmen in der Kommune
                                                                       penspezifischer, gesundheitsfördernder Inter-    lebenden Menschen verbessert werden. In             sollen aufeinander abgestimmt und miteinan-
                                                                       ventionen in Lebenswelten. Hierdurch sollen      den BRE wird die Kommune als besondere              der verzahnt werden.
                                                                       gesundheitlich besonders verletzliche Perso-     Lebenswelt hervorgehoben, da hier auch Ziel-
                                                                       nenkreise wie z. B. Menschen mit Behinderun-     gruppen erreicht werden, „die nicht über eine       Antragsberechtigte Kommunen können
                                                                       gen, Alleinerziehende oder Kinder aus sucht-     der anderen Lebenswelten erreicht werden            grundsätzlich einen Förderantrag stellen.
                                                                       belasteten und/oder psychisch belasteten         können“. Im Rahmen dieser Förderbekannt-            Ein zweiter Antrag ist dann möglich, wenn
                                                                       Familien stärker als bisher von gesundheits-     machung ist unter dem Begriff „Kommune“             mindestens einer der Anträge die Zielgruppe
                                                                       fördernden und primärpräventiven Maßnah-         die für die Förderung antragsberechtigte            „Kinder und Jugendliche aus suchtbelaste-
                                                                       men profitieren. Mit diesem Förderprogramm       Körperschaft zu verstehen (Details s. Absatz 2      ten und/oder psychisch belasteten Familien“
                                                                       ergänzen die gesetzlichen Krankenkassen ihr      Antragsberechtigung).                               adressiert.
                                                                       kassenartenübergreifendes Unterstützungs-
                                                                       angebot, um einen wesentlichen Beitrag           1 Gegenstand und Ziele der Förderung                2 Antragsberechtigung
                                                                       zur systematischen Weiterentwicklung und
                                                                       Stärkung der kommunalen Prävention und           Gegenstand der vorliegenden Bekanntma-              Antragsberechtigt sind kommunale Gebiets-
                                                                       Gesundheitsförderung sowie zur Förderung         chung ist eine Projektförderung für lebens-         körperschaften auf Ebene der Kreise und
                                                                       gesundheitlicher Chancengleichheit zu leisten.   weltbezogene Gesundheitsförderung und               kreisfreien Städte; der Antrag muss durch
                                                                                                                        Prävention (Primärprävention), welche von           die oberste Amts- bzw. Verwaltungsleitung
                                                                       Der GKV-Spitzenverband hat gemäß § 20a           Kommunen beantragt werden kann (vgl.                des Kreises bzw. der kreisfreien Stadt gestellt
                                                                       Abs. 3 und 4 SGB V die Bundeszentrale für        Absatz 2 Antragsberechtigung). Geförderte           werden. In den Stadtstaaten Berlin und Ham-
                                                                       gesundheitliche Aufklärung (BZgA) damit          Projekte müssen geeignet sein, insbesondere         burg sowie in der Stadt Bremen kann eine

6             Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                               Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre           7
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                               II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              Förderung auf der Bezirksebene beantragt                 Förderfähigkeit muss es sich bei derartigen      3.1 Förderkriterien                                  Verstetigung ist bereits in der Planung zu be-
              werden. Antragsberechtigt ist die oberste                Fällen um ein Vorhaben handeln, das geeignet                                                          rücksichtigen. Im Konzept ist zu verdeutlichen,
              Amts- und Verwaltungsleitung.                            ist, die Ziele des Förderprogramms umzuset-      Konzeption entlang des                               wie die Maßnahmen zu nachhaltigen Verän-
                                                                       zen, und das über die lokalen Effekte hinaus     Gesundheitsförderungsprozesses                       derungen bei den adressierten Lebenswelten
              Im Sinne einer interkommunalen Zusammen-                 im Sinne einer kommunalen Gesamtstrategie                                                             und Zielgruppen beitragen sollen.
              arbeit sind auch Kooperationen bzw. ge-                  wirken kann. Kriterien für ein derartiges Vor-   Der lebensweltbezogene Gesundheitsförde-
              meinsame Antragstellungen von Kommunen                   haben können z. B. eine besondere Bedarfs-       rungsprozess (Leitfaden Prävention des GKV-          Bedarfsbezogenes Konzept mit
              möglich. Die Zusammenarbeit wird in einer                lage in der Kommune bzw. bei bestimmten          Spitzenverbandes) umfasst die Phasen „Vor-           zielgruppenspezifischer Ausrichtung
              Kooperationsvereinbarung geregelt (vgl. Ab-              vulnerablen Zielgruppen sein, Vorhaben mit       bereitung“, „Nutzung/Aufbau von Strukturen“,
              satz 5.1.3 Kooperationsvereinbarung).                    „Modellcharakter“ oder die Erfüllung landes-     „Analyse“, „Planung“, „Umsetzung“ sowie              Die Förderung setzt voraus, dass im Rahmen
                                                                       spezifischer Vorgaben bzw. Schwerpunkte          „Evaluation“. Er ist als stetiger, sich optimie-     einer Bedarfsanalyse die kommunale Aus-
              Zusammenarbeit mit Programm- bzw.                        der gesetzlichen Krankenkassen. Über die         render Kreislauf zu verstehen. Die Kommune           gangslage erfasst wurde. Hierzu können
              Projektträgern                                           grundsätzliche Förderfähigkeit und damit         sollte mit der Antragstellung die Phase der          kommunale bzw. regionale Daten der Gesund-
                                                                       Antragsberechtigung entscheidet die Gemein-      „Vorbereitung“ bereits abgeschlossen haben.          heits- und/oder Sozialberichterstattung sowie
              Die Umsetzung zielgruppenspezifischer                    schaft der gesetzlichen Krankenkassen und        Erste Schritte in den Phasen „Nutzung/Auf-           Erkenntnisse regionaler Bedarfsanalysen
              Interventionen erfolgt idealerweise in Ko-               ihrer Verbände im jeweiligen Bundesland. Der     bau von Strukturen“ und „Analyse“ sollten, als       (Expertenbefragungen, qualitative Interviews
              operation mit einem kommunal ansässigen                  Antrag muss von der obersten kommunalen          Voraussetzung für eine zielgerichtete Planung        mit der Zielgruppe) genutzt werden, um den
              Programm- bzw. Projektträger (z. B. Sport-               Amts- und Verwaltungsleitung der antrag-         und erfolgreiche Umsetzung, bereits gemacht          Bedarf sowie zielgruppenspezifische Schwer-
              verein, Wohlfahrtsverband), der eine Nähe                stellenden Kommune gestellt werden. Zur          worden sein. Insbesondere sollten erste              punkte und Handlungsfelder zu benennen.
              zu den Zielgruppen bzw. deren Lebenswelten               Klärung der Antragsberechtigung wird eine        kommunale Kooperations- und Koordinations-           Die adressierte/n Zielgruppe/n ist bzw. sind
              vorweisen kann. Die Zusammenarbeit wird in               frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem zustän-      strukturen in der Kommune vorhanden sein.            präzise einzugrenzen. Basierend auf den Er-
              einer Kooperationsvereinbarung geregelt (vgl.            digen Programmbüro des GKV-Bündnisses für        Sie dienen als Dreh- und Angelpunkt für ein          gebnissen der Bedarfsanalyse muss eine nach-
              Absatz 5.1.3 Kooperationsvereinbarung).                  Gesundheit empfohlen.                            vernetztes und abgestimmtes Vorgehen und             vollziehbare kommunale gesundheitliche Be-
                                                                                                                        ermöglichen eine kontinuierliche Prozess-            darfslage für eine oder mehrere Zielgruppe/n
              Sonderregelung zur Antragstellung                        3 Förderkriterien                                begleitung, Qualitätssicherung sowie eine            erkennbar sein. Die Bedarfslage und die Be-
                                                                                                                        Verstetigung der Maßnahmen.                          dürfnisse der Zielgruppe/n sind kontinuierlich
              Antragsberechtigt sind auch andere kom-                  Die inhaltlichen Anforderungen an die ge-                                                             zu berücksichtigen, um Akzeptanz bei der/den
              munale Gebietskörperschaften wie z. B.                   sundheitsfördernden und primärpräventiven        Projektsteuerung und Verstetigung                    Zielgruppe/n zu erreichen und möglichst hohe
              Gemeinden oder kreisangehörige Städte,                   Interventionen für vulnerable Zielgruppen                                                             gesundheitsfördernde Effekte zu erzielen.
              sofern diese mit der Antragstellung in Stufe 1           sind den Kriterien des Leitfadens Prävention     Die Steuerung bzw. Koordination des Vorha-
              im Einzelfall nachweisen, dass die Antrag-               entnommen (Kap. 4: Gesundheitsförderung          bens erfolgt in einem Steuerungsgremium in           Lebensweltbezogener Ansatz (mit
              stellung nicht über die oberste Verwaltungs-             und Prävention in Lebenswelten nach § 20a        kommunaler Verantwortung, in dem alle rele-          Empowerment und Partizipation)
              ebene des Kreises/einer kreisfreien Stadt                SGB V). Berücksichtigt sind dabei auch die       vanten Akteurinnen und Akteure eingebunden
              erfolgen kann und darlegen, wie gleichwohl               „Qualitätskriterien für Gute Praxis“ der so-     sind. Das Gremium übernimmt die kontinu-             Das Vorhaben ist darauf ausgerichtet, ge-
              eine enge Vernetzung mit dem Kreis/einer                 ziallagenbezogenen Gesundheitsförderung          ierliche Prozessbegleitung und Qualitäts-            sunde Lebenswelten zu entwickeln und die
              kreisfreien Stadt und den dortigen gesund-               des Kooperationsverbundes Gesundheitliche        sicherung des Vorhabens. Der Gesundheits-            Lebensbedingungen gesundheitsgerecht zu
              heitsfördernden Maßnahmen und Zielen im                  Chancengleichheit (www.gesundheitliche-          förderungsprozess ist dabei als Lernzyklus zu        gestalten. Gesundheitsförderung und Prä-
              Sinne einer kommunalen Gesamtstrategie                   chancengleichheit.de/good-practice-kriterien).   verstehen und zu durchlaufen, um möglichst           vention gemäß dem Lebensweltansatz stärken
              erzielt wird. Der Nachweis ist beispielsweise            Die durch das GKV-Bündnis für Gesundheit         langfristige positive Wirkungen zu erzielen.         die individuellen sowie gemeinschaftlichen
              möglich über einen Letter of Intent (formlos),           geförderten Interventionen müssen einen          Es sollen Prozesse initiiert werden, die unter       Fähigkeiten und Ressourcen der Menschen
              der darlegt, wie der Kreis/die kreisfreie Stadt          belegbaren Nutzen haben und die nachfolgen-      aktiver Mitwirkung aller Beteiligten zu einer        (Empowerment) zur aktiven Mitgestaltung
              informiert und in das Vorhaben eingebunden               den Förderkriterien erfüllen.                    Verbesserung der gesundheitlichen Situation          dieser Bedingungen (Partizipation). Bedeut-
              werden soll. Die Förderung von Vorhaben                                                                   führen. Die Projektsteuerung stellt zudem            same kommunale Lebenswelten, in denen
              kommunaler Gebietskörperschaften auf einer                                                                sicher, dass das Vorhaben nach Beendigung            Gesundheitsförderung und Prävention umge-
              Ebene unterhalb der Kreise oder kreisfreien                                                               der Förderung in eine dauerhafte Umsetzung           setzt werden, sind z. B. Jugend-, Frauen- und
              Städte stellt einen Sonderfall dar. Für eine                                                              mündet. Diese Nachhaltigkeitssicherung und

8             Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre           9
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                              II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              Seniorenzentren oder Einrichtungen für Men-              z. B. Sozialversicherungsträger, Ministerien,    • Isolierte, d. h. nicht in ein Gesamtkonzept       verantwortlicher Akteurinnen und Akteure
              schen mit Behinderungen.                                 Wohlfahrtsverbände, Kinder- und Jugendhilfe        eingebundene Maßnahmen                            verbunden sein.
                                                                       oder Öffentlicher Gesundheitsdienst, betei-      • Forschungsprojekte/Screenings ohne
              Kombination von verhältnis- und                          ligen sich entsprechend ihren (gesetzlichen)       Interventionsbezug                                4 Umfang der Förderung
              verhaltenspräventiven Maßnahmen                          Zuständigkeiten.                                 • Aktivitäten von politischen Parteien sowie
                                                                                                                          parteinahen Organisationen und Stiftun-           Die Förderung umfasst eine Zuwendung nach
              Der Lebensweltansatz ist geprägt durch eine              Angemessene Eigenleistung                          gen                                               §§ 23, 44 BHO im Sinne einer zeitlich befriste-
              enge Verknüpfung von Interventionen, die                                                                  • Aktivitäten, die einseitig Werbezwecken           ten Anschubfinanzierung.
              sowohl auf die Rahmenbedingungen (Ver-                   Das Förderangebot des GKV-Bündnisses für           für bestimmte Produkte, Einrichtungen
              hältnisse) in der Lebenswelt als auch auf das            Gesundheit setzt eine definierte Eigenleistung     oder Organisationen dienen                        4.1 Förderbeträge
              gesundheitsbezogene Verhalten Einzelner                  der Antragstellenden voraus (vgl. Absatz 4.2     • Ausschließlich öffentlichkeitsorientierte
              (Verhaltensprävention) gerichtet sind. Ent-              Einbringen von Eigenleistungen).                   Aktionen, Informationsstände und Veran-           Die Förderung wird für maximal vier Jahre in
              sprechende Maßnahmen sind darauf aus-                                                                       staltungen, ausschließlich mediale Kampa-         einer Gesamthöhe von 110.000 Euro gewährt.
              gerichtet, sowohl die Lebenswelten selbst                Dokumentation und Evaluation                       gnen                                              Für die ersten drei Förderjahre können maxi-
              gesundheitsfördernd zu gestalten (Verhältnis-                                                             • Berufliche Ausbildung und Qualifizierungs-        mal 30.000 Euro pro Jahr beantragt werden,
              prävention) als auch das individuelle Verhalten          Dokumentation und Evaluation sind Voraus-          maßnahmen, die nicht an das Vorhaben              für das vierte Jahr können maximal 20.000
              Einzelner zu adressieren (Verhaltenspräven-              setzungen für ein erfolgreiches Qualitätsma-       gebunden sind                                     Euro beantragt werden
              tion). Die Maßnahmen zielen auf die Verhin-              nagement. Sie dienen dazu, die Erreichung der    • Kosten für Baumaßnahmen, Einrichtungs-
              derung bzw. Verminderung von Krankheitsri-               formulierten Ziele zu überprüfen sowie Maß-        gegenstände, Mobiliar und technische              Mindestens 60 % der Fördersumme des
              siken (primäre Prävention) sowie die Stärkung            nahmenplanung und -umsetzung je nach den           Hilfsmittel                                       GKV-Bündnisses für Gesundheit müssen für
              des selbstbestimmten gesundheitsorientierten             Ergebnissen der Überprüfung entsprechend         • Regelfinanzierung von auf Dauer angeleg-          die Projektausgaben und damit unmittel-
              Handelns (Gesundheitsförderung).                         anzupassen. In einer internen Prozessdoku-         ten Stellen, z. B. in Beratungseinrichtungen      bar für die Umsetzung zielgruppengerechter
                                                                       mentation sind die Inhalte und Ergebnisse        • Angebote, die weltanschaulich nicht neu-          Interventionen veranschlagt werden. Maximal
              Anbieterqualifikation                                    von Arbeitsprozessen kontinuierlich festzu-        tral sind                                         40 % der Fördersumme des GKV-Bündnisses
                                                                       halten. Die Maßnahmen sollen entsprechend                                                            für Gesundheit können für Personalausgaben
              Bei der Durchführung von gesundheitsför-                 den Ergebnissen im Sinne des Gesundheits-        3.3 Förderung bereits bestehender                   und Sach- und Gemeinkosten aufgewendet
              dernden und primärpräventiven Maßnahmen                  förderungsprozesses (siehe oben Konzeption       Interventionen                                      werden. Als Personalkosten können nur Kos-
              nach dem Lebenswelt-/Setting-Ansatz sind die             entlang des Gesundheitsförderungsprozesses)                                                          ten geltend gemacht werden, die unmittelbar
              aktuellen Regelungen zur Anbieterqualifika-              kontinuierlich angepasst werden. Die Antrag-     Sofern es sich bei der zur Förderung beantrag-      im Zusammenhang mit der Umsetzung des
              tion im Leitfaden Prävention (Kap. 4: Gesund-            stellenden verpflichten sich, am Verfahren der   ten Intervention um eine bereits bestehende         Vorhabens entstehen, z. B. für eine Projektko-
              heitsförderung und Prävention in Lebenswel-              GKV-Dokumentation zur lebensweltbezoge-          Intervention handelt, kann eine Förderung           ordination. Als Personalausgaben werden die
              ten nach § 20a SGB V) zu beachten.                       nen Gesundheitsförderung und Prävention          nur dann vorgenommen werden, wenn eine              tatsächlichen Personalkosten (steuerpflichti-
                                                                       sowie an der externen Evaluation des Kom-        erkennbare Weiterentwicklung erfolgt. Diese         ges Jahresbrutto sowie Arbeitgeberanteile zur
              Partnerschaften und Netzwerke                            munalen Förderprogramms durch die Prog-          kann z. B. durch neue oder weitere Elemente         Sozialversicherung) anerkannt. Zur Abgeltung
                                                                       nos AG (vgl. Absatz 7.2 Externe Evaluation)      und Module oder eine Ausweitung des Vor-            der entstehenden Sach- und Gemeinkosten
              Ein zentrales Ziel der Förderung ist die nach-           mitzuwirken.                                     habens auf neue Standorte bzw. Regionen             werden pauschal 10 % der tatsächlichen
              haltige Verankerung des Vorhabens in den                                                                  belegt werden. Wird die Intervention, für           Personalkosten erstattet; ein Nachweis dieser
              kommunalen Lebenswelten. Dies setzt voraus,              3.2 Ausschlusskriterien                          die eine Förderung beantragt wird, bereits          Kosten ist nicht erforderlich.
              dass Gesundheitsförderung und Prävention                                                                  anderweitig gefördert, ist die Abgrenzung zu
              nach dem Lebensweltansatz als gesamtgesell-              Folgende Leistungen sind insbesondere von        verdeutlichen und das Ziel der beantragten          Grundsätzlich können die Fördermittel zur Be-
              schaftliche Aufgabe verstanden und gestaltet             einer Förderung ausgeschlossen (vgl. Leitfa-     Förderung im Sinne der Weiterentwicklung            wirtschaftung an einen Kooperationspartner
              werden. Vorhandene und für das Vorhaben                  den Prävention, Kap. 4: Gesundheitsförderung     nachvollziehbar darzustellen. Eine Förderung        weitergeleitet werden; dies muss in der zwei-
              relevante Strukturen, Einrichtungen, Netz-               und Prävention in Lebenswelten nach § 20a        für einen identischen Förderzweck ohne er-          ten Verfahrensstufe mit dem Zuwendungs-
              werke sowie Akteurinnen und Akteure sind                 SGB V):                                          kennbaren Mehrwert ist ausgeschlossen. Mit          antrag (Anhang 5) beantragt werden. Die
              identifiziert und in das Vorhaben einge-                 • Pflichtaufgaben anderer Einrichtungen          einer Projektförderung durch das GKV-Bünd-          Genehmigung zur Mittelweiterleitung erfolgt
              bunden. Weitere Finanzierungsträger, wie                    oder staatliche Aufgaben                      nis für Gesundheit darf kein Rückzug anderer        mit dem Zuwendungsbescheid.

10            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                               Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          11
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                                 II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              4.2 Einbringen von Eigenleistung                         finanziell oder in Form geldwerter Leistungen
                                                                       erbracht werden. Die Eigenleistung muss min-                     01
              Es wird vorausgesetzt, dass die Antragstel-              destens 20 % der beantragten Fördersumme
              lenden zusätzlich zur Förderung durch das                betragen; beim Ausschöpfen der maximalen                  PROJEKT-                       PROGRAMMBÜRO
              GKV-Bündnis für Gesundheit eine definierte               Fördersumme sind dies 22.000 Euro.                       UNTERLAGEN                       GKV-BÜNDNIS
              Summe an Eigenleistung einbringen. Sie kann                                                                                                       FÜR GESUNDHEIT
                                                                                                                                                                     PRÜFT
              4.3 Rechen-Beispiel: Maximalbetrag der Förderung über den gesamten Förderzeitraum

              Beantragte Fördersumme gesamt (für vier Jahre):                                       110.000 Euro
                                                                                                                                        02
              Davon:                                                                                                          ZUWENDUNGS-                       BEFÜRWORTUNG                               ABLEHNUNG
              Mindestbetrag für Projektausgaben (60 % der Fördersumme):                             66.000 Euro                 ANTRAG                             DER GKV*                                 DER GKV*
              Maximalbetrag für personelle Ressourcen inkl. der pauschalen
              Sach- und Gemeinkosten (40 % der Fördersumme):                                        44.000 Euro
              (entspricht max. 40.000 Euro Personalkosten und 4.000 Euro Sach-
              und Gemeinkosten-Pauschale)
              Eigenleistung (mindestens 20 % der Fördersumme)                                       22.000 Euro
                                                                                                                           PROJEKTTRÄGER                          ZUWENDUNGS-
                                                                                                                          JÜLICH (PTJ) PRÜFT                        BESCHEID
              5 Antragsverfahren und -unterlagen                       In der zweiten Verfahrensstufe werden die
                                                                       Antragstellenden unter Angabe eines Termins
              Es handelt sich um ein zweistufiges                      schriftlich aufgefordert, einen förmlichen      *Gesetzliche Krankenkassen und ihre Verbände auf Landesebene

              Antragsverfahren.                                        Zuwendungsantrag gemäß §§ 23, 44 BHO zu
                                                                       stellen (vgl. Absatz 5.2 Antragsunterlagen in   Aus der Einreichung des förmlichen Zuwen-                • Die Projektunterlagen umfassen die Vorha-
              In der ersten Verfahrensstufe reichen Antrag-            der zweiten Verfahrensstufe). Die fachliche     dungsantrages kann kein Rechtsanspruch auf                 benbeschreibung, die Ziele-Maßnahmen-
              stellende Unterlagen beim Programmbüro des               und formale Prüfung der Zuwendungsanträge       eine Förderung abgeleitet werden.                          Tabelle sowie den Entwurf des Finanzie-
              GKV-Bündnisses für Gesundheit im jeweili-                übernimmt der Projektträger Jülich (PtJ) im                                                                rungsplans.
              gen Bundesland ein, die das geplante Projekt             Auftrag des GKV-Bündnisses für Gesundheit.      5.1 Einzureichende Unterlagen in der ersten              • Falls der Antrag im Rahmen der Sonder-
              näher beschreiben (vgl. Absatz 5.1 Antrags-              Nach abschließender Prüfung des förmlichen      Verfahrensstufe                                            regelung eingereicht wird, ist eine formlose
              unterlagen in der ersten Verfahrensstufe).               Zuwendungsantrages wird über die Bewilli-                                                                  schriftliche Absichtserklärung („Letter of
              Die Projektunterlagen werden unter Berück-               gung entschieden und der entsprechende Zu-      Durch die fachlich-inhaltliche Prüfung in der              Intent“, Anhang 4) einzureichen. Sie belegt,
              sichtigung der definierten Förderkriterien (vgl.         wendungsbescheid durch die BZgA erlassen.       ersten Verfahrensstufe soll sichergestellt                 dass eine angemessene Vernetzung mit
              Absatz 3 Förderkriterien) und unter Hinzu-                                                               werden, dass die Anträge die definierten För-              dem Kreis bzw. der kreisfreien Stadt ge-
              ziehung aller gesetzlichen Krankenkassen                 Die folgende Grafik zeigt das Antragsverfah-    derkriterien bzw. -voraussetzungen erfüllen.               plant ist.
              und ihrer Verbände auf Landesebene fachlich              ren im Überblick:                               Dazu sind aussagekräftige Projektunterlagen              • Im Fall einer Zusammenarbeit mit einem
              beurteilt. Das Prüfergebnis wird den Antrag-                                                             zu erstellen und per E-Mail, Fax oder posta-               Projekt- bzw. Programmträger oder der
              stellenden schriftlich übermittelt. Eine fach-                                                           lisch beim Programmbüro des GKV-Bünd-                      Antragstellung durch mehrere Kommu-
              lich-inhaltliche Befürwortung des Vorhabens                                                              nisses für Gesundheit im jeweiligen Bundes-                nen ist eine Kooperationsvereinbarung
              dient als Voraussetzung dafür, den förmlichen                                                            land einzureichen. Das Programmbüro ist die                vorzubereiten; sie muss spätestens in der
              Zuwendungsantrag zu stellen. Aus einer Be-                                                               zentrale Anlaufstelle in der ersten Verfahrens-            zweiten Verfahrensstufe vorliegen.
              fürwortung des Vorhabens kann jedoch kein                                                                stufe, berät zu Fördervoraussetzungen und
              Rechtsanspruch auf eine Förderung abgeleitet                                                             -kriterien und gibt Hinweise zur Erstellung der
              werden.                                                                                                  erforderlichen Unterlagen.

12            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                  Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          13
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                                II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              5.1.1 Vorhabenbeschreibung und Ziele-                    werden, muss aber spätestens zusammen mit          5.3 Antragsfristen                                  Rechten Dritter belastet sind und erklärt im
              Maßnahmen-Tabelle                                        dem Zuwendungsantrag in der zweiten Ver-                                                               Sinne einer selbstständigen Garantie, dass er
                                                                       fahrensstufe vorgelegt werden. Eine Muster-        Die Antragsunterlagen für die erste Ver-            selbst berechtigt und durch keine anderwei-
              Mit der Vorhabenbeschreibung wird das ge-                Kooperationsvereinbarung stellen die Pro-          fahrensstufe müssen spätestens bis zum              tige Bindung daran gehindert ist, die hier ge-
              plante Projekt näher erläutert. Die Vorhaben-            grammbüros auf Nachfrage zur Verfügung.            31.12.2021 vollständig und korrekt ausgefüllt       nannten Rechte einzuräumen. In Verträge mit
              beschreibung sollte sich dabei an den Phasen                                                                beim Programmbüro vorliegen. Zur Klärung            Kooperationspartnern bzw. entsprechenden
              des lebensweltbezogenen Gesundheitsförde-                5.2 Antragsunterlagen in der zweiten               der Bearbeitungs- und Prüffristen für die           Geschäftspartnern ist daher folgende Passage
              rungsprozesses orientieren und verdeutlichen,            Verfahrensstufe                                    Projektskizze wird eine frühzeitige Kontakt-        aufzunehmen: „Der BZgA, dem GKV-Spit-
              wie die Förderkriterien (vgl. Absatz 3 Förder-                                                              aufnahme zum Programmbüro des jeweiligen            zenverband und dem Bundesministerium für
              kriterien) berücksichtigt werden.                        In der zweiten Stufe des Verfahrens wird der       Bundeslandes empfohlen.                             Gesundheit (BMG) wird ein einfaches räum-
                                                                       förmliche Zuwendungsantrag gestellt, geprüft                                                           lich, zeitlich und inhaltlich unbeschränktes
              Die Ziele-Maßnahmen-Tabelle (ZiMT) kon-                  und beschieden. Dazu sind beim Projektträger       6 Rechtsgrundlage                                   Nutzungsrecht auf alle Nutzungsarten an den
              kretisiert die Arbeitspakete des Vorhabens in            Jülich (PtJ) folgende Unterlagen einzureichen:                                                         Ergebnissen und Entwicklungen des Vorha-
              Form eines Tabellen-Formulars (Anhang 1). Sie            1. Formular „Zuwendungsantrag“ (Anhang 3)          Die Gewährung von Zuwendungen erfolgt               bens eingeräumt.“
              enthält überprüfbare Ziele sowie Maßnahmen               2. Finanzierungsplan, falls dieser in der ersten   nach Maßgabe der §§ 23, 44 der BHO und
              und Meilensteine zur Zielerreichung über den                 Verfahrensstufe noch nicht unterzeichnet       den dazu erlassenen Verwaltungsvorschrif-           7.2 Externe Evaluation
              gesamten Förderzeitraum.                                     eingereicht wurde (vgl. Absatz 5.1.2 Finan-    ten. Bestandteile der Zuwendungsbescheide
                                                                           zierungsplan)                                  werden die Allgemeinen Nebenbestimmun-              Das GKV-Bündnis für Gesundheit begleitet
              5.1.2 Finanzierungsplan                                  3. Kooperationsvereinbarung, falls das Vorha-      gen für Zuwendungen zur Projektförderung            das Förderprogramm wissenschaftlich. Zu die-
                                                                           ben gemeinsam mit einem Programm- bzw.         (ANBest-P, ANBest-Gk) sein. Ein Rechts-             sem Zweck ist die Prognos AG mit der exter-
              Der Finanzierungsplan (Anhang 2) stellt die                  Projektträger oder als Kooperation meh-        anspruch auf Gewährung einer Zuwendung              nen wissenschaftlichen Evaluation beauftragt.
              geplanten Ausgaben (aufgeschlüsselt nach                     rerer Kommunen geplant ist (vgl. Absatz        besteht nicht.                                      Die Antragstellenden verpflichten sich, an der
              verschiedenen Kostenarten) und Einnahmen                     5.1.3 Kooperationsvereinbarung)                                                                    externen Evaluation teilzunehmen (u. a. über
              (z. B. Eigenmittel) gegenüber und weist die                                                                 7 Hinweis zu Urheber- und Nutzungsrechten           Online-Erhebungen, Interviews). Zudem ver-
              Fördersumme aus, die als Zuwendung be-                   Die Projektunterlagen aus der ersten Verfah-       und Evaluation                                      pflichten sie sich, alle am Vorhaben beteiligten
              antragt wird. In der ersten Verfahrensstufe              rensstufe werden durch das Programmbüro                                                                Kooperationspartner sowie Akteurinnen und
              erfolgt die fachliche Prüfung der Kostenarten            zusammen mit der fachlich-inhaltlichen Be-         Es liegt im Interesse der BZgA und des GKV-         Akteure bei der Evaluation einzubinden. Das
              auf Förderfähigkeit und der eingebrachten                fürwortung an den PtJ weitergeleitet.              Spitzenverbandes, Ergebnisse des Vorhabens          Einverständnis, an der externen Evaluation
              Eigenmittel. Die Zustimmung zum Finan-                                                                      für alle interessierten Personenkreise im           teilzunehmen, erfolgt mit Einreichung eines
              zierungsplan erfolgt hier vorbehaltlich der              Der PtJ übernimmt die finale fachliche, ad-        Gesundheitssystem nutzbar zu machen.                Zuwendungsantrages.
              bindenden fachlichen und zuwendungsrecht-                ministrative, verwaltungs-, haushalts- und
              lichen Prüfung in der zweiten Verfahrensstufe            zuwendungsrechtliche Prüfung und Bearbei-          7.1 Urheber- und Nutzungsrechte                     8 Weitere Vorschriften
              durch den Projektträger Jülich (PtJ).                    tung der Unterlagen im Rahmen des Antrags-
                                                                       verfahrens. Nach abschließender Prüfung des        Für die im Rahmen der Förderung erzielten           Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrech-
              5.1.3 Kooperationsvereinbarung                           Antrages entscheiden die BZgA und das GKV-         Ergebnisse und Entwicklungen liegen die             nung der Zuwendung sowie für den Nachweis
                                                                       Bündnis für Gesundheit gemeinsam über eine         Urheber- sowie Nutzungsrechte zwar grund-           und die Prüfung der Verwendung und den ggf.
              Wenn die Kommune das Vorhaben gemein-                    Förderung nach pflichtgemäßem Ermessen im          sätzlich beim Zuwendungsempfänger, in               erforderlichen Widerruf des Zuwendungsbe-
              sam mit einem Programm- bzw. Projektträger               Rahmen der verfügbaren Mittel sowie nach           Ergänzung räumt der Zuwendungsempfänger             scheides und die Rückforderung der gewähr-
              umsetzen möchte bzw. eine Antragstellung als             den genannten Kriterien über die Bewilligung       jedoch der BZgA, dem GKV-Spitzenverband             ten Zuwendung gelten die Verwaltungsvor-
              Kooperation mehrerer Kommunen geplant ist,               des vorgelegten Antrages. Die BZgA erteilt         und dem Bundesministerium für Gesundheit            schriften zu § 44 BHO sowie die §§ 48–49a
              muss eine entsprechende Kooperationsver-                 den entsprechenden Zuwendungsbescheid.             (BMG) an sämtlichen Arbeitsergebnissen und
              einbarung geschlossen werden. Sie dokumen-                                                                  Entwicklungen des Vorhabens ein einfaches
              tiert die Absicht zur Zusammenarbeit der Ko-             Die Kontaktdaten des PtJ erhalten die Antrag-      räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränk-
              operationspartner und beschreibt detailliert             stellenden vom Programmbüro zusammen mit           tes Nutzungsrecht für sämtliche Nutzungs-
              deren Pflichten und Verantwortlichkeiten. Die            der fachlich-inhaltlichen Befürwortung des         arten ein. Der Zuwendungsempfänger steht
              Kooperationsvereinbarung kann nachgereicht               Projektes.                                         dafür ein, dass die Arbeitsergebnisse nicht mit

14            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                 Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          15
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                             II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              des Verwaltungsverfahrensgesetzes, soweit                II.2 Vertiefende Erläuterungen zur               der gesetzlichen Krankenkassen müssen dabei        Förderantrag
              nicht in dieser Bekanntmachung Abweichun-                Förderbekanntmachung                             auf die „Verhinderung und Verminderung von
              gen zugelassen sind. Der Bundesrechnungs-                                                                 Krankheitsrisiken“ (primäre Prävention) sowie      Pro Kommune können insgesamt bis zu zwei
              hof ist gemäß §§ 91, 100 BHO zur Prüfung                 Nachfolgend finden Sie Erläuterungen und         die „Förderung des selbstbestimmten gesund-        Anträge eingereicht werden; dies umfasst
              berechtigt.                                              Verweise auf weiterführende Informationen        heitsorientierten Handelns der Versicher-          auch Förderanträge, die bereits 2020 gestellt
                                                                       zu den Begriffen, die in der Förderbekanntma-    ten“ (Gesundheitsförderung) gerichtet sein.        wurden.
              9 Geltungsdauer                                          chung hervorgehoben sind. Die Begriffe sind      Primärprävention und Gesundheitsförderung
                                                                       den entsprechenden Kapiteln zugeordnet und       bilden somit komplementäre Strategien der              2 Antragsberechtigung
              Diese Bekanntmachung tritt am Tag der                    in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie auch   Verhütung von Erkrankungen und der Siche-
              Veröffentlichung auf der jeweiligen Landes-              in der Förderbekanntmachung stehen.              rung der Gesundheit.                               Zusammenarbeit mit Programm- bzw.
              seite unter https://www.gkv-buendnis.de/                                                                                                                     Projektträgern
              buendnisaktivitaeten/wir-in-den-laendern/ in                Einleitung                                    Vulnerable Zielgruppen
              Kraft und ist bis zum 30.06.2022 gültig.                                                                                                                     Damit zielgruppenspezifische Interventionen
                                                                       GKV-Bündnis für Gesundheit                       Zu vulnerablen („verletzlichen“) Gruppen           die Menschen, denen sie zugutekommen sol-
              Köln, den 01.01.2021                                                                                      zählen Menschen, deren volle Teilhabe an der       len, bestmöglich erreichen, kann es hilfreich
              Bundeszentrale für gesundheitliche                       Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist die ge-       Gesellschaft eingeschränkt ist. Dies wieder-       sein, von Anfang an Kooperationspartner mit
              Aufklärung (BZgA)                                        meinsame Initiative der gesetzlichen Kranken-    um führt zu einer erhöhten Wahrscheinlich-         Nähe zu diesen Zielgruppen in das Vorhaben
              Prof. Dr. Heidrun Thaiss                                 kassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung       keit für Erkrankungen, Einschränkungen der         einzubinden. Partnerschaften sind beispiels-
                                                                       von Gesundheitsförderung und Prävention in       Lebensqualität und einer höheren Mortalität        weise möglich mit Vereinen (z. B. Sportverei-
              10 Verzeichnis der Anhänge                               Lebenswelten. Neben seinen bundesweiten          („Sterblichkeit“).                                 ne, Vereine für Migrantinnen und Migranten)
                                                                       Aktivitäten ist das GKV-Bündnis für Gesund-                                                         oder mit Wohlfahrtsverbänden. Die Partner
              Verfahrensstufe 1:                                       heit auch auf Landesebene aktiv und fördert                                                         sollten sich mit ihren jeweiligen Kompetenzen
                                                                       hier beispielsweise zielgruppenspezifische                                                          und Ressourcen (Personal, Finanzmittel) ein-
              Anhang 1:     Ziele-Maßnahmen-Tabelle                    Projekte. Mehr Informationen zu seinen Zie-                Gut zu wissen:                           bringen. Das Förderprogramm setzt voraus,
                            (Formular)                                 len und Aktivitäten finden Sie hier:             Die in der Förderbekanntmachung aufgeführ-         dass die Rahmenbedingungen der Zusammen-
              Anhang 2:     Finanzierungsplan (Formular)               https://www.gkv-buendnis.de/                     ten vulnerablen Zielgruppen wurden beispiel-       arbeit in einer Kooperationsvereinbarung
                                                                                                                        haft (aber nicht abschließend) hervorgehoben.      festgelegt werden. Details hierzu finden Sie
              Verfahrensstufe 2:                                                                                        Die Förderung von Vorhaben, die die Gesund-        auf Seite 45.
                                                                                                                        heit anderer vulnerabler Zielgruppen stärken
              Anhang 3:     Zuwendungsantrag (Formular)                                                                 möchten, ist möglich, wenn auf kommunaler          Sonderregelung zur Antragstellung:
                                                                                                                        Ebene ein entsprechender Bedarf aufgezeigt         Begründeter Einzelfall
                                                                                                                        werden kann. Beraten Sie sich dazu mit Ihrem
                                                                          1 Gegenstand und Ziele der Förderung          Programmbüro. Handlungsempfehlungen als            Antragsberechtigt für die Förderung im Rah-
                                                                                                                        Praxishilfe zur Erreichung vulnerabler Ziel-       men des Kommunalen Förderprogramms sind
                                                                       Lebensweltbezogene                               gruppen in der kommunalen Lebenswelt               Kommunen auf Ebene der Kreise bzw. kreis-
                                                                       Gesundheitsförderung und Prävention              finden Sie hier: https://www.gkv-buendnis.         freien Städte (bzw. auf Bezirksebene in den
                                                                       (Primärprävention)                               de/fileadmin/user_upload/Publikationen/            Stadtstaaten). Andere kommunale Gebiets-
                                                                                                                        Handlungsempfehlungen-Praxis-Strategien-           körperschaften sind in begründeten Einzel-
                                                                       Die Förderbekanntmachung stützt sich aus-        Erreichbarkeit-Vulnerable-Gruppen-                 fällen antragsberechtigt. Um zu prüfen, ob Ihr
                                                                       schließlich auf die Leistungen der Krankenkas-   Praevention-Gesundheitsfoerderung-                 Vorhaben geeignet ist, um im Rahmen dieser
                                                                       sen zur Gesundheitsförderung und Prävention      Kommunen-HEmpf_VulnGruppen_BF.pdf                  Sonderregelung gefördert zu werden, setzen
                                                                       in Lebenswelten nach § 20a SGB V. Von der                                                           Sie sich bitte zunächst mit Ihrem Programm-
                                                                       Förderung ausgeschlossen sind daher lebens-                                                         büro in Verbindung. Es berät Sie zum weiteren
                                                                       weltbezogene Maßnahmen in Betrieben                                                                 Vorgehen.
                                                                       (§ 20b SGB V) und in Einrichtungen der sta-
                                                                       tionären Pflege (§ 5 SGB XI). Die Leistungen

16            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                              Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          17
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                               II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

                 3 Förderkriterien
                                                                                   Gut zu wissen:
              Leitfaden Prävention                                     Das GKV-Bündnis für Gesundheit bietet im
                                                                       Rahmen seiner Qualifizierungsangebote eine
              Im GKV-Leitfaden Prävention legt der GKV-                Schulung zum praxisbezogenen Verständnis
                                                                                                                                                                       Analyse                         Planung
              Spitzenverband in Zusammenarbeit mit den                 des Leitfadens Prävention an. Das Angebot
              Verbänden der Krankenkassen auf Bundes-                  richtet sich an interessierte Akteurinnen und
              ebene die inhaltlichen Handlungsfelder und               Akteure in kommunalen Settings, die den Leit-
              qualitativen Kriterien für die Leistungen der            faden Prävention für ihre Praxisarbeit (besser)
              Krankenkassen in der Primärprävention und                kennenlernen und verstehen möchten.
                                                                                                                                  Nutzung/Aufbau
              Gesundheitsförderung fest. Maßnahmen, die                                                                            von Strukturen
              nicht den in diesem Leitfaden dargestellten              Gesundheitsförderungsprozess
              Handlungsfeldern und Kriterien entspre-
              chen, dürfen von den Krankenkassen nicht                 Der lebensweltbezogene Gesundheitsförde-                                                       Evaluation                      Umsetzung
              durchgeführt oder gefördert werden. Die                  rungsprozess wird im Leitfaden Prävention
              Kriterien des Leitfadens zu „Gesundheitsför-             besonders hervorgehoben. Er beschreibt, wie
              derung und Prävention in Lebenswelten nach               Maßnahmen der Gesundheitsförderung und
              § 20a SGB V“ (Kapitel 4) bilden die Basis der            Prävention in Lebenswelten Schritt für Schritt                                                        Steuerung bzw. Koordination des
              Förderkriterien in der vorliegenden Bekannt-             bedarfsbezogen und nachhaltig geplant, um-                  Ein Tipp:                                 Vorhabens
              machung. Der Leitfaden enthält viele wichtige            gesetzt und evaluiert werden können. Bei          Auf dem Internetportal des GKV-Bündnis-
              Hintergrundinformationen, die Ihnen bei der              einer nachhaltigen Etablierung von Gesund-        ses für Gesundheit führt Sie ein Wegweiser          Vorhaben, die mithilfe der Förderung umge-
              Antragstellung helfen können. Er kann hier               heitsförderung in der Lebenswelt wiederholt       durch die Schritte des Gesundheitsförde-            setzt werden, sollen in kommunaler Verant-
              heruntergeladen werden:                                  sich dieser Prozess im Sinne eines Lernzyk-       rungsprozesses. Er bietet Ihnen Informatio-         wortung koordiniert und gesteuert werden.
              https://www.gkv-spitzenverband.de/                       lus. Bei der Ausarbeitung Ihres Vorhabens         nen, Tipps und Handlungsempfehlungen, um            Daher sieht die Förderung vor, dass bis zu
              krankenversicherung/praevention_selbsthilfe_             dient der Gesundheitsförderungsprozess            Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Sie             40 % der Gesamtfördersumme für Perso-
              beratung/praevention_und_bgf/leitfaden_                  als Strukturierungshilfe und als Basis für die    können ihn flexibel nutzen, ganz nach Ihren         nal eingesetzt werden kann, welches in der
              praevention/leitfaden_praevention.jsp                    Ziele-Maßnahmen-Tabelle.                          Bedürfnissen und Fragestellungen. Steigen           Kommune diese Aufgaben wahrnimmt. Die
                                                                                                                         Sie einfach direkt in der Phase ein, in der Sie     kommunale Steuerung soll insbesondere dazu
                                                                       Die Grafik zeigt die Phasen des Gesundheits-      Unterstützung benötigen. Den Wegweiser für          beitragen, dass die Maßnahmen eng in die
                                                                       förderungsprozesses im Überblick.                 die Lebenswelt Kommune finden Sie hier:             kommunale Gesamtstrategie zur Gesund-
                                                                                                                         https://www.gkv-buendnis.de/                        heitsförderung und Prävention eingebettet
                                                                                                                         gesunde-lebenswelten/kommune/                       werden. Dies ist auch eine wichtige Voraus-
                                                                                                                         wegweiser/#wegweiser                                setzung für die Nachhaltigkeitssicherung und
                                                                                                                                                                             Verstetigung.

                                                                                                                                                                             Nachhaltigkeitssicherung und Verstetigung

                                                                                                                                                                             Die Prozesse, die durch die Anschubfinan-
                                                                                                                                                                             zierung der Förderung in Bewegung ge-
                                                                                                                         Weitere Wegweiser gibt es für die Lebenswel-        setzt werden, sollten zu einer nachhaltigen
                                                                                                                         ten Kita, Schule und Hochschule.                    positiven Veränderung der gesundheitlichen
                                                                                                                                                                             Situation der jeweiligen Zielgruppen, an die
                                                                                                                                                                             sich die Intervention richtet, führen. Daher
                                                                                                                                                                             sollte schon in der Planungsphase mitgedacht
                                                                                                                                                                             werden, dass es sich nicht nur um ein zeit-
                                                                                                                                                                             lich befristetes Projekt handelt, sondern dass

18            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          19
II Förderbekanntmachung und Erläuterungen                                                                                                                                                                    II Förderbekanntmachung und Erläuterungen

              die entwickelten Interventionen sowie die                dieses Förderangebotes auf Lebenswelten, in           weiterführende Informationen zu den Themen           Dazu sprechen sie einerseits die Menschen
              etablierten Prozesse auch nach Ablauf des                denen vulnerable Zielgruppen ohne Stigma-             Empowerment und Partizipation bereit:                in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld an und
              Förderzeitraums Bestand haben. Dem Aspekt                tisierung erreicht werden können. Das sind            https://www.gesundheitliche-                         unterstützen sie bei einer Verhaltensände-
              Nachhaltigkeit kommt im Rahmen der Vor-                  in Kommunen beispielsweise Kitas, Schulen,            chancengleichheit.de/qualitaetsentwicklung           rung (Verhaltensprävention). Andererseits
              habenbeschreibung und der Ziele-Maßnah-                  Jugendzentren oder Stadtteiltreffs, aber auch                                                              wird das Lebensumfeld selbst zum Gegen-
              men-Tabelle daher insbesondere im vierten                Frauenzentren, Einrichtungen für Menschen                                                                  stand gesundheitsförderlicher Veränderungen
              Förderjahr eine große Bedeutung zu. In der               mit Behinderungen, Einrichtungen der ambu-                                                                 (Verhältnisprävention). Bei Maßnahmen der
              Vorhabenbeschreibung und Ziele-Maßnah-                   lanten pflegerischen Versorgung oder Begeg-                                                                lebensweltbezogenen Gesundheitsförde-
              men-Tabelle sollten insbesondere bei der                 nungsstätten für Seniorinnen und Senioren.                                                                 rung und Prävention werden verhältnis- und
              Formulierung Ihrer Planungen für die Phase                                                                                                                          verhaltenspräventive Elemente miteinander
              „Nutzung/Aufbau von Strukturen“ entspre-                 Partizipation und Empowerment                         Kombination von verhältnis- und                      verknüpft.
              chende Maßnahmen zur Verstetigung des                                                                          verhaltenspräventiven Maßnahmen
              Vorhabens beschrieben werden.                            Maßnahmen der lebensweltbezogenen Ge-                                                                      Die nachfolgende Grafik zeigt den Zusammen-
                                                                       sundheitsförderung und Prävention beziehen            Maßnahmen nach dem Lebensweltansatz sind             hang im Überblick. Weitere Beispiele für
              Bedarfsanalyse                                           die Menschen ein, an die sie gerichtet sind           darauf ausgerichtet, sowohl das Verhalten Ein-       verhaltens- und verhältnisbezogene Maßnah-
                                                                       (Partizipation), und stärken ihre Eigenver-           zelner zu adressieren als auch die Lebenswel-        men finden Sie ab Seite 34.
              Der Nachweis des Bedarfs für Ihr geplantes               antwortung (Empowerment). Empowerment                 ten selbst gesundheitsfördernd zu verändern.
              Vorhaben ist auf vielfältige Weise möglich.              zielt darauf ab, dass Menschen Möglich-
              Nutzen Sie regionale soziale und gesundheit-             keiten erhalten und Fähigkeiten entwickeln,
              liche Daten, die in Ihrer Kommune bereits                ihre soziale Lebenswelt und ihr Leben selbst          Lebensweltbezogenene Gesundheitsförderung und Prävention
              vorliegen. Auch gesundheitsbezogene Daten                zu gestalten. Ein wesentliches Ziel von               verknüpft verhältnis- und verhaltenspräventive Elemente
              auf Landes- und Bundesebene können für den               Empowerment-Prozessen ist es, die Abhängig-
              Bedarfsnachweis herangezogen werden.                     keit von Unterstützungsangeboten schrittweise
                                                                       zu verringern. Partizipation bezeichnet die akti-
                                                                       ve Einbeziehung der Zielgruppen in alle Phasen
                                                                       des Gesundheitsförderungsprozesses (Analyse,
                         Gut zu wissen:                                Planung, Umsetzung und Evaluation). In der
              Auch während der Durchführung des Vorha-                 Praxis zeigt sich, dass die Partizipation der Ziel-
              bens können Bedarfsanalysen notwendig sein,              gruppe anspruchsvoll ist. Aber sie ist wichtig,
              z. B. als Basis zur Spezifizierung der Maßnah-           damit ein Vorhaben nicht an den Bedürfnissen          Verhältnisbezogene Maßnahmen                                     Verhaltensbezogene Maßnahmen
              men oder zur Klärung von Fragen der Akzep-               und Bedarfen der Zielgruppe vorbei entwickelt         Unterstützung bei Aufbau und Stärkung                            Information, Motivation und
              tanz und Inanspruchnahme. Diese können im                wird. Partizipation kann auf unterschiedliche         gesundheitsfördernder Strukturen                                 Kompetenzvermittlung
              Rahmen der Förderung beantragt und umge-                 Art und Weise erfolgen, z. B. durch die Ein-
              setzt werden.                                            bindung von Vertreterinnen und Vertretern der         Zum Beispiel                                                     Zum Beispiel Angebote
                                                                       Zielgruppe im Steuerungskreis oder in Form            • Schulung von Multiplikatorinnen                                • zur Bewegungsförderung oder
              Lebenswelten                                             von Beratungen mit Verbänden oder Interes-              und Multiplikatoren zu                                           gesunden Ernährung
                                                                                                                               gesundheitsbezogenen Themen                                    • zum Training sozial-emotionaler
                                                                       senvertretungen, die die Zielgruppe vertreten.
                                                                                                                             • Vernetzung mit relevanten                                        Kompetenzen
              Als Lebenswelten, die häufig auch mit dem                Geeignete Instrumente der Partizipation sind
                                                                                                                               Akteurinnen und Akteuren und                                   • zur Aufklärung über Suchtgefahren
              Begriff Setting (aus dem Englischen für                  z. B. Gesundheitszirkel oder -werkstätten, Vor-         Angeboten vor Ort                                                und Suchtprävention
              „Schauplatz“) bezeichnet werden, definiert das           Ort-Befragungen oder Begehungen.                      • Aufbau und Nutzung von                                         • zur Förderung von allgemeinen
              Präventionsgesetz (PrävG) „für die Gesund-                                                                       Strukturen zur Zusammenarbeit                                    Gesundheitskompetenzen
              heit bedeutsame, abgrenzbare soziale Syste-                                                                      wie z. B. Koordinierungs- und
                                                                                                                               Steuerungsgremien
              me“ wie zum Beispiel des Arbeitens oder des
                                                                                                                             • Unterstützung bei Maßnahmen
              Lernens. In Lebenswelten können die Bedin-                           Ein Tipp:                                   zur gesundheitsfördernden
              gungen für Gesundheit mitgestaltet werden.               Der Kooperationsverbund Gesundheitliche                 Organisationsentwicklung
              Ein besonderes Augenmerk liegt im Rahmen                 Chancengleichheit hält unter folgendem Link             (z. B. in Kitas)

20            Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre                                                     Kommunales Förderprogramm: Zielgruppenspezifische Interventionen – Antragsbroschüre          21
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