Konjunkturbarometer Agribusiness in Deutschland 2023 - Januar 2023
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Design der Studie Ihre Ansprechpartner Die vorliegende Studie wurde gemeinsam von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young GmbH und dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness der Georg-August-Universität Göttingen erstellt. Sie basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes, des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, des ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. sowie eigenen Berechnungen. Mit Ausnahme der Ifo-Geschäftsklimawerte beziehen sich alle Daten auf die Grundgesamtheit von Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten. Dr. Christian Janze Dr. Louisa von Plettenberg Office Managing Partner Hannover, Department für Agrarökonomie Wirtschaftsprüfer | Assurance und Rurale Entwicklung Ernst & Young Georg-August-Universität Göttingen Landschaftstraße 8 Platz der Göttinger Sieben 5 30159 Hannover 37073 Göttingen Tel +49 511 8508 26945 Tel +49 551 39 23281 E-Mail christian.janze@de.ey.com E-Mail louisa.plettenberg@uni-goettingen.de Seite 2 Konjunkturbarometer Agribusiness
Konjunkturbarometer Agribusiness 2023 Schwerpunktthema Agribusiness 2022 Ernährungsindustrie Die Folgen der aktuellen Umsatz und Exportrekorde: geopolitischen Weltlage Beschäftigung der Die Entwicklung der für das Agribusiness verschiedenen Sektoren vergangenen Jahre Fleischindustrie Milchindustrie Landtechnikindustrie Ausblick & Stimmung Negativtrend gestoppt? Umsatzsprung und Dynamische Situation: So bewertet die Branche Die Entwicklung der Rekordjahr: Die Entwicklung Die Entwicklung der die aktuelle und vergangenen Jahre der vergangenen Jahre vergangenen Jahre zukünftige Situation
Geopolitische Herausforderungen Das deutsche Agribusiness trotzte im vergangenen Jahr zahlreichen geopolitischen Herausforderungen – doch 2023 könnte zu einer Zäsur für die Branche werden
Wie Klima, Migration und Technologie die Landwirtschaft verändern werden: Afrika und Südostasien droht Produktivitätsrückgang Prognostizierte Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktivität im Jahr 2050 (im Vergleich zu heute): Starker Rückgang Mittelgroßer Rückgang Leichter Rückgang +2,5% +0,9% Starke Zunahme Mittelgroße Zunahme Leichte Zunahme Keine Angaben - 2,6% Quelle: Food Agriculture Organization (FAO), Consultative Group for International - 2,9% Agricultural Research (CGIAR) Blick in die Zukunft: Bis zum Jahr 2050 wird die landwirtschaftliche Produktivität aktuellen Prognosen zufolge vor allem im Süden Asiens und in Westafrika deutlich zurückgehen. Auch im übrigen Afrika und auf der arabischen Halbinsel wird die Produktivität voraussichtlich sinken. Einen leichten Rückgang prognostizieren Experten für die Regionen Zentralasien, China, das Malaiische Archipel sowie Brasilien. Russland und Kanada werden ihre landwirtschaftliche Produktivität dagegen nach aktuellen Einschätzungen erhöhen können. Seite 5 Konjunkturbarometer Agribusiness
Sonnenblumenöl, Weizen und Gerste: So groß war der weltweite Anteil der Ukraine und Russlands an Agrarprodukten Weltweiter Anteil an ausgewählten Agrarprodukten aus der Ukraine und Russland im Vergleich (Stand 2020): 53 17 27 23 16 12 18 36 14 1 6 13 11 10 9 Quelle: Konferenz der Mais Rapssamen Gerste Weizen Sonnenblumenöl Vereinten Nationen für und -samen Handel und Entwicklung (UNCTAD) Ukraine Russland Mehr als die Hälfte der weltweit produzierten Menge an Sonnenblumenöl und –samen kam im Jahr 2020 aus der Ukraine oder Russland. Beide Länder produzieren kumuliert auch mehr als ein Viertel des globalen Weizenaufkommens (27 Prozent) sowie knapp ein Viertel der Gerste (23 Prozent). Auch bei Rapssamen (16 Prozent) und Mais (14 Prozent) ist der Anteil der beiden Länder an der globalen Produktion sehr hoch. Seite 6 Konjunkturbarometer Agribusiness
Ausfälle, Verknappung, Preissprünge: Lage des weltweiten Getreidehandels angespannt Weltweite Ausfuhrmengen der führenden Exportländer von Weizen pro Erntejahr (in Millionen Tonnen): 42 Russland 33 39,1 35 Europäische Union 31,9 29,7 27 Australien 26 19,7 26 Kanada 15 27,7 21,5 USA 21,5 26,7 11 Ukraine 18,8 16,9 Quelle: Statista, United States 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Department of Agriculture (USDA), *Prognose 2022/23* 2021/22 2020/21 Geopolitische Krisen hinterlassen ihre Spuren: Während die Exportmenge von Weizen aus Russland nach einer Delle im Erntejahr 2021/22 im folgenden Geschäftsjahr deutlich anstieg, sank die Menge an exportiertem Weizen aus der Ukraine um mehr als ein Drittel. Die Länder der Europäischen Union können ein stetiges Wachstum vorweisen, die kanadischen Betriebe erholen sich nach einer dürrebedingt schwachen Saison 2021/22 in diesem Erntejahr und erreichen laut Prognosen fast das Niveau des Vorkrisenjahres. Seite 7 Konjunkturbarometer Agribusiness
Weltmarktpreise für Getreide auf historische Höchststände gestiegen – gleichzeitig starke Zunahme der Preis-Volatilität Tagesschwankungen der Weizenpreise auf der MATIF-Futures-Börse – Niveau und Volatilität: Quelle: Euronext, eigene Berechnungen Auch relativ kleine Verknappungen können in der aktuellen geopolitischen Gemengelage zu großen Preissprüngen führen. Die Weltmarktpreise für Getreide sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Ende Februar um über 50 Prozent auf historische Höchststände gestiegen. Gleichzeitig hat die Volatilität dieser Preise stark zugenommen. Seite 8 Konjunkturbarometer Agribusiness
Ex- und Importeure von Düngemitteln: Russland und China mit Abstand größte Produzenten, Brasilien benötigt am meisten Führende Produzenten und Abnehmer von Düngemitteln (in Milliarden US-Dollar, Stand 2021): Export Import Russland 12,49 Brasilien 15,16 China 11,47 USA 10,29 Kanada 6,61 Indien 9,12 Marokko 5,71 Frankreich 2,8 USA 4,05 China 2,77 0 5 10 15 0 5 10 15 Quelle: Statista Ohne Düngemittel keine Landwirtschaft: Die größten Produzenten sind Russland und China – mit Abstand folgen Kanada, Marokko und die USA. Ein weiterer Großproduzent ist Belarus – aufgrund von Sanktionen (beispielsweise durch die USA und die Europäische Union) taucht das Land hier allerdings nicht in der Rangliste auf. Größter Abnehmer ist Brasilien: Düngemittel im Wert von mehr als 15 Milliarden Dollar importierte das südamerikanische Land im Jahr 2021. Großabnehmer sind außerdem die USA und Indien. Weltweite Exportanteile im Jahr 2020 im Vergleich: Russland 12,1 Prozent, China 11,2 Prozent, Kanada 8,8 Prozent, Deutschland 3,7 Prozent. Seite 9 Konjunkturbarometer Agribusiness
” „Mit Hilfe moderner Technologien ist es möglich, intensive Produktion mit den Erfordernissen einer nachhaltigen Produktionsweise zu versöhnen. “ Dr. Christian Janze EY-Partner
Vor allem die Kosten für Energieträger belasten Produzenten und Verbraucher Auffällige Preisveränderungen im November 2022 (im Vergleich zum Vorjahresmonat) Brennholz, Holzpellets oder 96,3 andere feste Brennstoffe Erdgas inklusive 84,5 Betriebskosten Sonnenblumenöl, Rapsöl oder 81,9 Ähnliches Heizöl inklusive Betriebskosten 57,5 Zucker 48,5 Mehl u. a. Getreideerzeugnisse 46,7 Anstieg des Verbraucherpreisindex im Jahresdurchschnitt im Jahr Butter 42,3 2022 gegenüber dem Vorjahr Margarine oder Pflanzenfett 34,7 Quelle: Destatis, Angaben in Prozent 0 20 40 60 80 100 120 Die Energiepreise steigen und steigen – nicht nur für private Endverbraucher, auch produzierende Betriebe bekommen dies deutlich zu spüren. Die Folge: Auch verarbeitete Produkte werden teurer. Im Jahresdurchschnitt stieg der Verbraucherpreisindex im Jahr 2022 um 7,9 Prozent. Seite 11 Konjunkturbarometer Agribusiness
Verbraucherpreise sinken nach kontinuierlichem und teils starkem Anstieg – aber es ist zu früh, um von Trendwende zu sprechen Anstieg des Verbraucherpreisindex im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat: 10,4 10 10 8,6 7,9 7,6 7,9 7,3 7,4 7,5 4,9 5,1 Quelle: Statista, Angaben in Prozent Mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar stieg der Verbraucherpreisindex deutlich an: von 5,1 auf 7,3 Prozent im März. Bis August blieb dieser Wert relativ konstant hoch, stieg dann im September auf 10 Prozent und erreichte sein Maximum im Oktober. Seitdem sinkt der Verbraucherpreisindex wieder – zuletzt auf 8,6 Prozent im Dezember. Seite 12 Konjunkturbarometer Agribusiness
Neue geopolitische Realitäten – Auswirkungen auf das Agribusiness Ergebnisse des Schwerpunktthemas 2023 ► Energiekosten, Rohstoffpreise, Lieferketten: Elemente, mit denen bisher gut zu kalkulieren war, werden zum Unsicherheitsfaktor für die Betriebe im Agribusiness ► In diesem Jahr werden weiter steigende Energie- und Kraftstoffkosten erwartet – was in der Folge auch höhere Ausgaben bei Dünger, Saatgut und Pflanzenschutz nach sich ziehen wird ► Betriebe werden 2023 nicht mehr von alten Verträgen, die vor Kriegsbeginn abgeschlossen wurden, oder einer Lagerhaltung bei Futter- und/oder Düngemitteln profitieren können ► Die Weltmarktpreise für Getreide sind seit Beginn des russischen Angriffs um über 50 Prozent auf historische Höchststände gestiegen. Gleichzeitig hat die Volatilität dieser Preise stark zugenommen – seit Beginn des Krieges sind Tagesschwankungen von zehn Prozent und mehr keine Seltenheit ► Die weltweite Getreideknappheit, die sich durch die russische Invasion in der Ukraine verschärft, bedroht die Lebensgrundlage von Hunderten Millionen Menschen, vor allem in Afrika und Südostasien ► Produktionskosten für Düngemittel sind bereits stark gestiegen – und werden weiter steigen. Hauptproduzenten sind Russland und China – Märkte, mit denen wirtschaftliche Zusammenarbeit kompliziert ist Seite 13 Konjunkturbarometer Agribusiness
Agribusiness 2022 Starkes Umsatzplus und steigende Beschäftigung – welche Sektoren am stärksten abschnitten
2022: Agribusiness erneut zweitstärkster Sektor im verarbeitenden Gewerbe – Umsatzanteil geht aber leicht zurück Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland im Jahr 2022 (geschätzt, in Milliarden Euro): Kfz-Hersteller und - 473 (20,2%) 279 Zulieferer (11,9%) Agribusiness 279 (11,9%) Maschinenbau 253 (10,8%) Hersteller von chemischen und 258 (11,0%) pharmazeutischen Erzeugnissen 2.057 (88,1%) Herstellung von 115 (4,9%) Metallerzeugnissen Andere 740 (41,0%) Agribusiness Übriges verarbeitendes Gewerbe Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland dürfte 2022 einen Gesamtumsatz von gut 2,1 Billionen Euro erwirtschaftet haben. Hiervon entfielen voraussichtlich rund 279 Milliarden Euro bzw. 11,9 Prozent auf das Agribusiness. Im Vorjahr lag der Anteil bei 12,5 Prozent, der Umsatz bei 249 Milliarden Euro. Damit war das Agribusiness nach Kfz-Herstellern und -Zulieferern wie im Vorjahr die zweitumsatzstärkste Branche des verarbeitenden Gewerbes. Seite 15 Konjunkturbarometer Agribusiness
Agribusiness 2022 voraussichtlich mit einem Umsatzplus von rund 12,2 Prozent Gesamtumsatz im Agribusiness (in Milliarden Euro): 279 249 239 239 228 228 +0,4% +4,6% +0,1% +3,9% +12,2% 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Der Gesamtumsatz im Agribusiness ist 2022 nach aktuellen Schätzungen auf Grundlage der ersten drei Quartale gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Milliarden Euro bzw. 12,2 Prozent auf 278,9 Milliarden Euro gestiegen. Alle Sektoren des Agribusiness konnten ihren Umsatz steigern – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Seite 16 Konjunkturbarometer Agribusiness
2022: Ernährungsindustrie der mit Abstand umsatz- und beschäftigungsstärkste Sektor im Agribusiness Umsätze der wichtigsten Branchen des Agribusiness in Beschäftigung im Agribusiness in Deutschland Deutschland im Jahr 20221 (in Mrd. Euro)/ in Klammern: im Jahr 2022 nach Branchen/ in Klammern: Prozentanteile Prozentanteile am Gesamtumsatz des Agribusiness2 an der Gesamtbeschäftigung im Agribusiness2 Umsatz Beschäftigung Ernährungsindustrie 194,5 (70%) Ernährungsindustrie 646.497 (73%) davon: 43,1 (15%) Fleischwirtschaft davon: davon: Fleischwirtschaft 154.900 (17%) 37,8 (14%) Milchwirtschaft Handel 53,3 (19%) davon: Milchwirtschaft 45.500 (5%) Landtechnik 16,6 (6%) Landtechnik 43.540 (5%) Düngemittel 10,0 (4%) 2022 trug die Ernährungsindustrie nach aktuellen Schätzungen fast 200 Milliarden Euro und damit 70 Prozent zum Gesamtumsatz des Agribusiness bei. Prozentual noch etwas größer ist die Bedeutung der Ernährungsindustrie in puncto Beschäftigung: Mehr als 73 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Agribusiness waren 2022 in dem Sektor tätig. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt | 2 Rundungsdifferenzen möglich Seite 17 Konjunkturbarometer Agribusiness
Entwicklung 2022: Düngemittelindustrie mit dreistelligem Umsatzplus – auch Handel legt deutlich zu Umsatzentwicklung der wichtigsten Branchen des Beschäftigungsentwicklung in den wichtigsten Branchen des Agribusiness in Deutschland in % im Vergleich zum Jahr Agribusiness in Deutschland in % im Vergleich zum Jahr 20211 2021 Umsatzentwicklung Beschäftigungsentwicklung Düngemittelindustrie 108% Landtechnik 5,0% Handel 39% Landtechnik 14% Ernährungsindustrie 1,2% Ernährungsindustrie 4,4% davon: Fleischwirtschaft 2,0% dabei Milchwirtschaft 23,6% dabei Fleischwirtschaft 6,2% davon: Milchwirtschaft 0,3% Pflanzenschtzmittelindustrie 0,7% Der Bereich Düngemittelindustrie verzeichnete 2022 voraussichtlich den stärksten Umsatzzuwachs innerhalb der Sektoren des Agribusiness: er legte gegenüber dem Vorjahr um 108 Prozent zu. Der Handel konnte ebenfalls ein deutliches Plus verbuchen – die Steigerung liegt bei 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In puncto Beschäftigungsentwicklung liegt die Landtechnik deutlich vor den anderen Branchen: Verglichen mit dem Vorjahr arbeiteten fünf Prozent mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Branche. Positiv: In keinem Sektor gab es ein Minus an Beschäftigten. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt Seite 18 Konjunkturbarometer Agribusiness
Ernährungsindustrie Exporte auf Rekordniveau: Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Jahre
Ernährungsindustrie: Erste deutliche Umsatzsteigerung nach drei nahezu konstanten Jahren – Exporte auf Rekordniveau Entwicklung der Inlands- und Exportumsätze in der Ernährungsindustrie1 (in Mrd. Euro)/ Entwicklung der Exportquote 186 195 185 185 180 179 169 175 172 169 172 163 152 62 62 66 75 51 53 54 60 59 48 55 57 43 38,6% 35,6% 32,5% 33,0% 33,5% 33,1% 33,6% 33,3% 30,2% 30,4% 31,6% 28,2% 29,4% 115 118 122 118 114 115 120 120 123 124 120 120 109 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Exporte Inlandsumsatz Exportanteil Auf Basis der Daten für die ersten drei Quartale stieg der Gesamtumsatz der Ernährungsindustrie 2022 voraussichtlich um knapp 9 Milliarden Euro. Eine starke Entwicklung, zuvor war der Umsatz von 2019 bis 2021 nahezu konstant geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg auch der Exportanteil deutlich, liegt 2022 bei 38,6 Prozent. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 20 Konjunkturbarometer Agribusiness
Beschäftigungszuwachs trotz rückläufiger Anzahl an Betrieben in der Ernährungsindustrie Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigung in der Ernährungsindustrie 1 646.497 638.831 618.721 614.036 608.553 595.506 580.030 569.162 554.116 554.399 559.776 541.510 549.236 6.119 6.123 6.163 6.152 6.044 6.074 5.853 5.917 5.924 5.875 5.940 5.828 5.812 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Anzahl Betriebe Anzahl Beschäftige Nach einem Rückgang im Jahr 2020 ist die Beschäftigung in der Ernährungsindustrie nach 2021 auch im Jahr 2022 wieder gestiegen: Die Zahl der registrierten Beschäftigten nahm um rund 7.700 zu und erreichte prognostiziert den neuen Höchstwert von voraussichtlich fast 646.500 Mitarbeitenden. Demgegenüber sank allerdings die Zahl der Betriebe im dritten Jahr in Folge. Mit nur noch knapp über 6000 registrierten Betrieben lag die Zahl fast auf dem Wert von 2017. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt Seite 21 Konjunkturbarometer Agribusiness
Fleischwirtschaft Negativtrend gestoppt? Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Jahre
Fleischwirtschaft nach Delle mit starkem Jahr und erstem Anstieg seit 2019 – auch Exporte ziehen leicht an Entwicklung der Inlands- und Exportumsätze in der Fleischwirtschaft1 (in Mio. Euro)/ Entwicklung der Exportquote 45.707 44.496 43.102 43.721 42.500 40.780 40.192 39.659 41.600 40.600 40.462 37.608 11433 10580 35.091 11166 10474 10876 10828 10894 10598 9762 10569 10276 10117 8943 27% 27% 27% 26% 25% 26% 25% 26% 25% 25% 24% 24% 32.226 32.555 32.026 34.274 33.916 25% 29.634 29.886 29.560 29.383 31.002 30.838 26.148 27.492 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Exporte Inlandsumsatz Exportanteil Negativtrend gestoppt? 2022 wird der Umsatz der Fleischindustrie in Deutschland voraussichtlich steigen – zum ersten Mal seit 2019. Waren es 2021 noch 40,6 Milliarden Euro sind es 2022 43,1 Milliarden Euro – ein Plus von 2,5 Milliarden Euro. Auch bei den Exporten konnten Deutschlands Fleischproduzenten nach schweren Jahren wieder eine leicht stärkere Quote als in den vergangenen beiden Jahren verbuchen. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 23 Konjunkturbarometer Agribusiness
Anzahl der Mitarbeitenden in der Fleischwirtschaft pendelt sich nach sprunghaftem Anstieg ein Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigung in der Fleischwirtschaft 1 151.507 154.900 128.184 128.448 119.612 123.387 113.881 106.424 107.761 106.956 105.747 106.181 108.051 1.453 1.481 1.494 1.445 1.465 1.402 1.425 1.316 1.347 1.347 1.342 1.329 1.345 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Anzahl Betriebe Anzahl Beschäftige Die Zahl der Beschäftigten in der Fleischwirtschaft in Deutschland ist 2021 sprunghaft um 20 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen noch einmal mehr als 3000 Mitarbeitende hinzu. Hintergrund für den starken Anstieg im Jahr 2021 war das Verbot von Werkverträgen in der Fleischwirtschaft, das seit Januar galt und das dazu führte, dass eine Vielzahl von Mitarbeitenden direkt von den Unternehmen angestellt wurde. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 24 Konjunkturbarometer Agribusiness
Milchwirtschaft Umsatzsprung und Rekordjahr: Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Jahre
Umsätze der Molkereiwirtschaft 2022 im sechsten Jahr in Folge gestiegen Entwicklung der Inlands- und Exportumsätze in der Milchwirtschaft1 (in Mio. Euro)/ Entwicklung der Exportquote 37.789 29.459 30.568 29.019 13.017 28.306 27.566 27.858 28.141 25.984 25.352 23.273 24.583 23.796 9.566 7.019 7.858 8.479 8.537 7.542 7.864 6.407 6.318 5.268 6.922 6.711 34,4% 31,3% 28,2% 28,2% 28,2% 27,9% 29,2% 29,0% 27,4% 24,7% 24,9% 24,8% 22,6% 24.771 19.577 19.034 20.024 19.994 20.283 20.540 20.922 21.003 18.005 17.661 17.085 21.287 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Exporte Inlandsumsatz Exportanteil Die Umsätze der deutschen Molkereiwirtschaft sind 2022 enorm gestiegen: von 30,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 37,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr – plus 7,2 Milliarden Euro. Neben einer starken Exportquote trug auch der hohe Inlandsumsatz zu diesem starken Sektor-Ergebnis bei. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 26 Konjunkturbarometer Agribusiness
Beschäftigung in der Molkereiwirtschaft 2022 mit leichtem Plus, Zahl der Betriebe ebenfalls Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigung in der Molkereiwirtschaft 1 44.252 44.841 44.469 45.366 45.500 42.398 43.462 40.434 41.692 37.069 37.309 38.036 36.256 226 222 219 224 227 229 227 229 218 213 211 210 215 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Anzahl Betriebe Anzahl Beschäftige Die Beschäftigung in der deutschen Molkereiwirtschaft ist 2022 geschätzt leicht gestiegen. Ende 2022 dürften die Molkereiunternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten hierzulande insgesamt 45.500 Personen beschäftigt haben. Im Jahr zuvor waren es 45.366 Mitarbeitende. Die Zahl der Betriebe in der Molkereiwirtschaft stieg schätzungsweise von 227 auf 229. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 27 Konjunkturbarometer Agribusiness
Landtechnikindustrie Dynamische Entwicklung: Überblick über die Entwicklungen der vergangenen Jahre
Landtechnik kann Umsatz weiter steigern – bei leichtem Rückgang der Exportquote Entwicklung der Inlands- und Exportumsätze in der Landtechnik1 (in Mio. Euro)/ Entwicklung der Exportquote 77,1% 75,4% 76,0% 74,5% 75,0% 74,2% 73,7% 73,0% 72,3% 10.980 71,4% 71,6% 72,1% 71,8% 10.510 9.050 8.388 8.630 8.600 7.655 7.680 7.180 7.870 7.377 6.984 8.100 8.340 5.485 6.124 6.360 6.450 6.820 5.518 5.512 5.331 5.330 5.860 4.999 3.915 1.985 2.137 2.264 2.169 2.046 1.950 2.020 2.270 2.150 2.230 2.410 2.640 1.571 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Exporte Inlandsumsatz Exportanteil 2022 wird der Gesamtumsatz der Landtechnikindustrie in Deutschland schätzungsweise bei knapp 11 Milliarden Euro liegen – eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Die Landtechnikindustrie hierzulande weist eine besonders hohe Exportquote auf: Mehr als drei von vier Euro werden über Exporte umgesetzt. Die Quote nahm hierbei im Vergleich zum Jahr 2021 allerdings leicht ab. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 29 Konjunkturbarometer Agribusiness
Beschäftigungsschub in der Landtechnik, leichte Zunahme bei der Zahl der Betriebe Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigung in der Landtechnik 1 43.540 41.475 39.136 39.811 39.450 35.723 35.600 36.765 34.352 35.273 33.396 30.588 29.083 187 192 198 177 175 174 178 180 183 185 184 167 166 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Anzahl Betriebe Anzahl Beschäftige Seit 2010 wuchs die Zahl der Beschäftigten in der Landtechnik hierzulande um fast 15.000 Mitarbeitende – ein Wachstum von fast 50 Prozent. Die Zahl der Betriebe ist in den vergangenen Jahren recht konstant geblieben. Wie im Vorjahreszeitraum konnte ein leichtes Plus bei den Firmen mit mehr als 20 Mitarbeitern verbucht werden. 1 Angaben für 2022 auf Basis der ersten drei Quartale geschätzt; Rundungsdifferenzen möglich Seite 30 Konjunkturbarometer Agribusiness
Ausblick und Stimmung Wie die Agribusinessbranche die aktuelle Situation bewertet – und zuversichtlich sie in die Zukunft blickt
Geschäftsklima für Ernährungsindustrie zuletzt deutlich schlechter als das für die gewerbliche Wirtschaft insgesamt Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimas für die gewerbliche Wirtschaft und die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln seit 2008 30,0 20,0 10,0 0,0 -10,0 -20,0 -30,0 -40,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2022 Geschäftsklima gewerbliche Wirtschaft Geschäftsklima Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln (Ernährungsindustrie) Das Geschäftsklima für die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln lag in den vergangenen Jahren meist unter dem für die gewerbliche Wirtschaft insgesamt. Dieser Trend setzte sich im vergangenen Jahr fort. Nach Annäherung zu Beginn des Jahres 2022 sank das Geschäftsklima für die Ernährungsindustrie unter den Wert für die gewerbliche Wirtschaft insgesamt – und lag seit Mitte des Jahres zum Teil deutlich darunter. Seite 32 Konjunkturbarometer Agribusiness
Geschäftsklima für Fleischwirtschaft 2022 meist schlechter als für Ernährungsindustrie insgesamt – Ausnahmen im Frühjahr und Winter Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimas für die Ernährungsindustrie und Schlachten und Fleischverarbeitung seit 2008 35,00 25,00 15,00 5,00 -5,00 -15,00 -25,00 -35,00 -45,00 -55,00 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Geschäftsklima Ernährungsindustrie Geschäftsklima Schlachten und Fleischverarbeitung Das Geschäftsklima in der Fleischwirtschaft ist 2022 schlechter als in der Ernährungsindustrie insgesamt. Mit einigen wenigen Ausnahmen war das Geschäftsklima in der deutschen Fleischwirtschaft seit 2008 – zumeist deutlich – schlechter als das in der Ernährungsindustrie insgesamt und wies zumeist negative Werte auf. Ausnahmen zeigten sich im Frühjahr und zum Ende des Jahres. Seite 33 Konjunkturbarometer Agribusiness
Geschäftsklima für Molkereiwirtschaft zuletzt meist deutlich besser als für Ernährungswirtschaft insgesamt Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimas für die Ernährungsindustrie und die Milchverarbeitung seit 2008 55,00 35,00 15,00 -5,00 -25,00 -45,00 -65,00 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2022 Geschäftsklima Ernährungsindustrie Geschäftsklima Milchverarbeitung Das Geschäftsklima in der Milchverarbeitung weist von Mitte 2018, als es einen Wert von 51 – den zweihöchsten Wert im Untersuchungseitraum – erreichte, bis Frühjahr 2020 einen negativen Trend auf. Im April 2020 wurde mit einem Wert von 58 der niedrigste Wert seit 2008 erreicht. 2021 verbesserte sich das Geschäftsklima, war aber von extremen Ausschlägen geprägt. Dies setzte sich im Jahr 2022 fort, zumeist lag das Geschäftsklima der Milchwirtschaft über dem der Ernährungsindustrie. Seite 34 Konjunkturbarometer Agribusiness
Geschäftsklima für land- und forstwirtschaftliche Maschinen 2022 besser als das für die gewerbliche Wirtschaft insgesamt Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimas für die gewerbliche Wirtschaft und Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen seit 2008 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 -20,0 -40,0 -60,0 -80,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2022 Geschäftsklima gewerbliche Wirtschaft Geschäftsklima Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen Nachdem das Geschäftsklima für land- und forstwirtschaftliche Maschinen hierzulande zwischen 2017 und Jahresbeginn 2020 einen Negativtrend aufgewiesen hatte, zeigt es seit Frühjahr 2020 wieder aufwärts und lag zuletzt sehr deutlich über dem Geschäftsklima des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt. Ende 2021 startete erneut ein Negativtrend, infolgedessen sich Anfang 2022 das Geschäftsklima beiden beobachteten Bereiche fast annäherte. Zuletzt legte das Klima aber bei den Herstellern für land- und forstwirtschaftliche Maschinen deutlich zu. Seite 35 Konjunkturbarometer Agribusiness
EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory Die globale EY-Organisation im Überblick Die globale EY-Organisation ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, starken Teams, exzellenten Leistungen und einem sprichwörtlichen Kundenservice. Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen – für unsere Mitarbeiter, unsere Mandanten und die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser weltweiter Anspruch „Building a better working world“. Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com. In Deutschland ist EY an 20 Standorten präsent. „EY“ und „wir“ beziehen sich in dieser Präsentation auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited. © 2023 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft All Rights Reserved. ED None Diese Präsentation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und/oder anderer Mitgliedsunternehmen der globalen EY-Organisation wird ausgeschlossen. Bei jedem spezifischen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden. ey.com/de
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