Konzertstream mit Ilya Gringolts & Riccardo Minasi Video verfügbar ab Fr 26. Februar 2021, 19:30 Uhr - resonanzen drei
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resonanzen drei Konzertstream mit Ilya Gringolts & Riccardo Minasi Video verfügbar ab Fr 26. Februar 2021, 19:30 Uhr
»In d w or t en ß ies e n Gr u m e g e g Liebe Freundinnen und Freunde des Ensemble Resonanz, ‹ b »Das Offene schauen« hat das Ensemble Resonanz seine Spielzeit an der Elbphilharmonie genannt – h ohne die geringste Ahnung, wie offen sich das Ganze entwickeln würde. Die Saisoneröffnung im Großen u c Saal konnte, wenn auch mit sozialen Distanzierungen, im September noch wie geplant stattfinden. Der a zweite Termin im November musste ersatzlos ausfallen. Und heute können wir das dritte Programm fast ›B , wie geplant stattfinden lassen – allerdings ohne euch, ohne Sie, ohne unser Publikum. p p e u Wir finden das fatal. Nicht umsonst tragen wir die Resonanz in unserem Namen und haben sie auch als G r Titel unserer Konzertreihe gewählt. Ihr Ohr ist wichtig und essentieller Bestandteil dessen, was wir im ße Konzertsaal in den aufregendsten Momenten erleben können. gr o Trotzdem sind wir in Kontakt: wir haben weiter für unser Publikum produziert, sind bewegt von den d i e zahllosen ermutigenden Zuschriften und vor allem von den vielen gereichten Händen! Das macht uns ich dankbar und gibt uns Zuversicht, dass wir durch diese Zeit kommen und weiter daran arbeiten können, s s so schnell wie möglich wieder auf die Bühne zurück zu kommen. Und bis das der Fall ist weiter nach ei neuen Wegen zu suchen, um unsere Arbeit zu präsentieren und so mit Ihnen in Verbindung zu bleiben. Kr Mit Beginn dieses Jahres wollen wir in unseren eigenen Konzertreihen – den resonanzen in der Elbphilharmonie, aber auch bei urban string im resonanzraum – trotz des Lockdowns weitermachen und unsere Planungen so lange in digitalen Produktionen verwirklichen, wie keine Livekonzerte möglich e sind. So experimentieren wir mit Formaten, die eigenständig sind und etwas anderes sein können, als in ein bloßer Ersatz oder einfaches Abbild des Live-Erlebnisses. Als erstes Ergebnis dieser Bemühungen haben wir vor wenigen Wochen bereits unser urban string-Programm »wenn die nacht am tiefsten« als le Nachtspaziergang auf die Welt gebracht und auch das urban string-Programm »lady« wird Anfang März r – in einer eigenen digitalen Form veröffentlicht. e rk l gä ng Und nun also unser erster resonanzen-Film aus der Elbphilharmonie. Wir freuen uns sehr über die de e Produktion, die uns auch neue Möglichkeiten im so vertrauten Kleinen Saal entdecken ließ. Ich wünsche E inz Ihnen viel Freude mit dieser digitalen resonanzen-Premiere! Und hoffe, dass wir alle uns schon sehr r bald wieder direkt begegnen werden – um uns auszutauschen, gemeinsam Musik zu erleben und auf d e unterschiedlichste Art in Resonanz zu kommen. u nd Ihr Tobias Rempe un d inter a gi e ren . « Lilli Thalgott 3
m n e n r a m n eri iker ro g s i k ze r t p M u d M us Kon un Giuseppe Tartini (1692-1770) Salvatore Sciarrino Violine Das Konzert wurde am 26. Januar 2021 auf- 25 piccole Sonate 6 Capricci: Nr. 1 »Vivace« Gregor Dierck*, Joseph Puglia*, Benjamin gezeichnet. per Violino solo: Nr. 8, g-Moll Spillner*, Tom Glöckner, David-Maria Gramse, III. Affettuoso V. Allegro VI. Minuetto: Vivace Corinna Guthmann, Juditha Haeberlin, Christine Regie und Dramaturgie Krapp, Swantje Tessmann, Skaiste Diksaityte, Lilli Thalgott und Tim-Erik Winzer Arcangelo Corelli (1653-1713) Niccolò Paganini Anna Melkonyan 12 Concerti grossi op. 6: Nr. 8, g-Moll 24 Capricci op. 1: Nr. 13, B-Dur »Allegro« Ton »Fatto per la notte di natale« Viola PARRY Audio – Karola Parry (Tonmeisterin), I. Vivace – Grave II. Allegro Arcangelo Corelli Yuko Hara, David Schlage, Maresi Stumpf, Ruth Günther (Assistenz) III. Adagio – Allegro – Adagio Concerto grosso Nr. 11, B-Dur Tim-Erik Winzer IV. Vivace V. Allegro VI. Pastorale: Largo I. Preludio: Largo II. Allemanda: Allegro Video III. Adagio Violoncello Lilli Thalgott (Schnitt und Kamera), Salvatore Sciarrino (*1947) Saskia Ogilvie*, Saerom Park*, Jörn Kellermann Christoph Rohrscheid (Kamera), 6 Capricci: Nr. 4 »Volubile« Salvatore Sciarrino Leon Daniel (Kamera) 6 Capricci: Nr. 3 »Assai agitato« Kontrabass Arcangelo Corelli Anne Hofmann, Benedict Ziervogel Concerto grosso Nr. 9, F-Dur IV. Largo V. Sarabanda: Largo I. Preludio: Largo II. Allemanda: Allegro VI. Giga: Vivace Theorbe III. Corrente: Vivace IV. Gavotta: Allegro Daniele Caminiti V. Adagio Giuseppe Tartini Violinkonzert A-Dur, D. 96 Cembalo Niccolò Paganini (1782-1840) II. Largo andante Clemens Flick*, Joan Boronat Sanz* 24 Capricci op. 1: Nr. 22, F-Dur »Marcato« Ilya Gringolts, Violine VI. Minuetto: Vivace Riccardo Minasi, Dirigent * Solo Concertino Ensemble Resonanz Pietro Locatelli (1695-1764) 24 Capricci op. 3: Nr. 6, F-Dur Arcangelo Corelli Concerto grosso Nr. 10, C-Dur I. Preludio: Largo II. Allemanda: Allegro III. Adagio IV. Corrente: Vivace 4 5
ze n a n on res 0/2 1 2 02 »S »das offene schauen« ot r ef fen »So komm! Dass wir das Offene schauen, E nse Dass ein Eigenes wir suchen, so weit es auch ist.« mb le (Friedrich Hölderlin) k un s Hölderlins Sprache, darin steckt Wucht und Schönheit, Glanz und Aufgerautes, t w e rk Musik. Ein wilder Klang, ein drängender Ton; das Gefühl, als gehe es mit jedem Wort um absolut alles, um einen kühnen Aufbruch bis an die Grenzen der e sagbaren Welt und darüber hinaus. Eine Saison über Grenzen und Entgrenztes, ka verborgene Erinnerungen, moderne Ängste, den Himmel, die Hoffnung und riskante Enthüllungen. Mehr Informationen und alle Programme unter: lk u li e l n Ins ensembleresonanz.com/resonanzen er te au f r Gr ot e en zg g e b ra n e än an k »Wir werfen Anker in die Musikgeschichte und ins Leben« – mit diesem Credo hat das ge .« Ensemble Resonanz Angebote rund um jedes Programm entwickelt, die alle Interessierten in neue Erfahrungs- und Erlebnisräume laden. Hierfür gehen die Musiker an neue Orte und öffnen die Türen ihres resonanzraums für Einblicke hinter die Kulissen. Von der werkstatt, über das Philosophie-Gespräch bunkersalon zur hörstunde. Aufgrund der besonderen Situation und Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus können leider keine ankerangebote zum Konzert resonanzen drei angeboten werden. Besuchen Sie uns auf www.resonanz.digital – unserer Bühne im Netz! Hier finden Sie: dramatur- gische Schnipsel, ganze Konzerte & neue Projekte, Erinnerungen & Aktuelles, Klassisches & Zeit- genössisches, zum Verweilen & Abtauchen. https://resonanz.digital Jesper Klein 6
m am P r o gr Z u m Kein Klassischer Konzertmitschnitt! Die Anfrage, das Ensemble Resonanz im kleinen Saal der Elbphilharmonie aufzu- zeichnen, hinterließ Vorfreude auf die Schönheit der Musik und der Architektur, auf die Begegnung. Als ich mich das erste Mal durch das Programm hörte, fiel mir das Gegenüber aus vollem Orchester und den teilweise provokativen Solostücken für Violine – den Capricen – auf. Irgendwie lässt sich das gut auf das Hier und Heute übertragen: Einerseits sind wir alle allein, haben das »social distancing« gelernt und mittlerweile verinnerlicht, hängen unseren (manchmal zermürbenden) Gedanken nach; andererseits sitzen wir alle in einem Boot und gehen gemeinsam durch diese Zeit hindurch. Vielleicht gelingt uns das sogar am besten, indem wir uns gemein- sam hindurch »tanzen«?! Die Musik dieses Programms – nach meinem ersten Empfinden ist das durchaus tanzbare Popmusik aus dem 17. Jahrhundert; dazwischen erklingen dann die teilweise sperrigen Violinen-Soli. Das so gegenüber zu setzen, gefällt mir sehr gut: ein Gegenüber von Individuum und Kollektiv. Das ganze Konzert jedoch in einem einstündigen »Musikvideo« zusammen zu fassen, ist eine Herausforderung. Mir war sofort klar, dass wir die Nähe zu den Musiker*innen nutzen müssen, die erst dadurch möglich sein würde, dass kein Publikum im Raum ist. Und wir konnten den Solisten räumlich isolieren, so dass er sich langsam, durch den ganzen Saal hindurch, an das Orchester annähert: Er ist ihr einziger Zuhörer; und die Orchestermusiker hören ihm zu. Auch im Concerto Grosso gibt es ein Gegenüber und Miteinander – das »Tutti« und die Solistengruppe des Concertino räumlich sowie visuell zu erfassen und filmisch umzusetzen, ist eine spannende Aufgabe. Klar war: Es wird kein klassischer Konzertmitschnitt! Auf mich wirkt der kleine Saal der Elbphilharmonie durch das Holz und die eingearbeiteten Wellen wie das Innere eines Bauches. In diesem »Bauch« begegnen sich die große Gruppe, der kleine Kreis und der Einzelgänger – und interagieren. Ein schönes Bild. Lilli Thalgott 8 9
konnten. Die Gruppe des Concertinos konnte zweifach Barocke Mustergültigkeit: oder dreifach besetzt sein, zu besonderen Anlässen Arcangelo Corellis konnten Trompeten und Posaunen das Ensemble Concerti grossi op. 6 verstärken. Von unserer Vorstellung eines modernen Orchesters liegt das womöglich gar nicht weit ent- Reiste man in der Zeit zurück und begäbe man sich auf fernt. Aufführungen mit bis zu 150 Musikern müssen die Suche nach einer europäischen Lösung in der Fra- bei zeitgenössischen Hörern Eindruck hinterlassen ge barocker Instrumentalmusik, wäre dieser Name mit haben. Die Vorstellung eines solchen musikalischen Sicherheit häufiger genannt worden: Arcangelo Corelli. Großereignisses ist mit unserer heutigen Klangvor- Seine Instrumentalmusik strahlte von Italien nach ganz stellung dieser barocken Konzertmusik allerdings nur Europa aus, sie erfreute sich auch in Deutschland und schwer vereinbar. England großer Beliebtheit und prägte folgende Kom- ponistengenerationen. Geboren 1653 in Fusignano, Dabei war es gerade ein Faktor des Erfolgsmodells zog es Corelli um 1670 zunächst in das nahe Bologna, Corellis, dass seine in puncto Besetzung variablen wo der Geiger möglicherweise seinen ersten Komposi- Konzerte nicht an bestimmte Anlässe oder Orte ge- tionsunterricht erhielt. Spätestens im Jahr 1675 ging es bunden waren. Die Zahl der beteiligten Musiker war für Corelli weiter nach Rom. Er dort trat als Violinist bei nicht festgelegt, zudem konnten die Konzerte in welt- Oratorien- und anderen Aufführungen in Erscheinung. lichen wie kirchlichen Kontexten aufgeführt werden. Corelli wurde als Musiker geschätzt und steigerte, von Die Einteilung in Konzerte nach dem Modell da chie- wohlhabenden Mäzenen gefördert, als Komponist, Or- sa und da camera stellte hierbei kein Hindernis dar. chesterleiter und Geigenvirtuose seine Bekanntheit. Dies zeigt sich etwa im Konzert Nr. 8, das unter dem Beinamen »Fatto per la notte di Natale« eine steile Zu Lebzeiten war »Il Bolognese«, wie er in Rom ge- Karriere als barockes Weihnachtskonzert hinlegte. Die nannt wurde, in allen drei Disziplinen überaus erfolg- abschließende Pastorale mit ihrem wiegenden Rhyth- reich. Als Geiger spielte er, wie Zeitgenossen berich- mus, die den direkten Bezug zum Weihnachtsfest her- ten, voller Leidenschaft und Intensität. Ein anonymer stellt, notierte Corelli ad libitum. Sie kann zu anderen Hörer aus England schreibt, dass Corellis Augen bei Zeiten des Jahres, falls als störend oder unpassend einem Aufritt rot wie Feuer leuchteten. Als Komponist empfunden, problemlos weggelassen werden. Auch trat Corelli weniger expressiv in Erscheinung. Er stellte für heutige Klangkörper lassen die Concerti grossi hohe Ansprüche an seine Werke, die er nach eigener gerade bezüglich der Besetzung verschiedene Mög- Einschätzung selbst nicht immer erreichte und übte lichkeiten zu. Zu Corellis Lebzeiten waren die Konzerte sich in Bescheidenheit. So leidenschaftlich sein Um- besonders in England ein großer Erfolg. Zwischen gang mit der Geige, so zurückhaltend zeigte er sich 1776 und 1802 wurden sie fast hundertmal nachweis- beim Komponieren. lich zur Aufführung gebracht. Selbst wenn von Corelli lediglich sechs Werkgruppen Diese im Barock beliebte Form des Gruppenkonzerts, mit Opuszahl überliefert sind, handelt es sich hierbei die in Deutschland von Johann Sebastian Bach in um Kompositionen von enormer Bedeutung. Obwohl ähnlicher Form in den Brandenburgischen Konzerten Corelli in Rom als Violinvirtuose gefragt war, sind von barocke Concerto grosso zu seinem Höhepunkt. In Hört man auf die dialogische Struktur in Corellis Con- erprobt wurde, erwies sich 18. Jahrhundert jedoch ihm keine Solosonaten erhalten. Vielmehr setzte er zu- den zwölf Konzerten setzt er den aus den Triosonaten certi grossi, wird klar, warum der Musikwissenschaftler bald als Auslaufmodell. Spurenelemente des nächst mit seinen Triosonaten nach standardisiertem bekannten systematischen Ansatz mit musterhafter Jacques Handschin das Zeitalter des Barock als Epo- Concerto grosso können dann nur noch vereinzelt, Modell für zwei Oberstimmen und Generalbass (op. 1 Gültigkeit fort. Die Konzerte 1 bis 8 folgen dabei dem che des konzertierenden Stils beschrieb. Charakteri- etwa in Wolfgang Amadeus Mozarts Doppelkonzert bis op. 5) Maßstäbe und ebnete der Sonate den Weg. Modell der Sonata da chiesa, der Kirchensonate. Die stisch für die Konzerte ist, dass eine aus drei Stimmen oder Ludwig van Beethovens Tripelkonzert, gefunden Schon sein op. 1 wurde in Amsterdam und Antwerpen Konzerte 9 bis 12 orientieren sich an der Kammer- bestehende Solistengemeinschaft (das Concertino) werden. Trat in Corellis Konzerten kein Geiger nachgedruckt; die folgenden Serien waren gar noch sonate und sind im stile da camera geschrieben. Der dem stützenden Gesamtklang des Orchesters (Ri- entscheidend hervor, rückte im Konzertwesen erfolgreicher, sie erreichten in zahlreichen Neuaufla- Unterschied zeigt sich zunächst in der Form: Nach pieno oder Tutti) gegenübertritt. Diese dialogische zunehmend der Solist in den Mittelpunkt des gen bald London und Paris. Corelli hatte es, das steht dem Modell da chiesa beginnt das Konzert mit einem Anlage findet ihr Vorbild in der Vokalmusik, sie kann Geschehens. Das Individuum lief dem Kollektiv den außer Frage, zum international erfolgreichen Kompo- gewichtigen Einleitungssatz; unter den folgenden vier als instrumentale Nachahmung der venezianischen Rang ab. nisten gebracht. Noch im 18. Jahrhundert wurde seine bis sieben Sätzen findet sich mindestens ein schneller, Mehrchörigkeit verstanden werden. Die unterschied- Musik bis nach China und Indien verbreitet. fugierter Satz, der von kontrapunktischen Techniken lich besetzen Abschnitte und der konzertierende Stil bestimmt wird. Der Terminus bezieht sich hier nicht nur haben dabei auch Auswirkungen auf das musikalische Virtuose Grenzgänge: Capricen von Nachdem sich Corellis Gesundheitszustand ver- auf eine mögliche Aufführung in kirchlichem Rahmen, Material. Die wiederkehrenden Tutti-Ritornelle bewe- schlechtert hatte, trat er ab 1712 nicht mehr öffentlich sondern auch auf Würde und Anspruch der Musik. So gen sich auf festen Tonstufen, die Episoden sind hin- Locatelli, Tartini, Paganini und Sciar- auf. Seine Concerti grossi op. 6 erschienen im Druck durchzieht die langsamen Sätze ein ernster Charakter. gegen individueller gestaltet und modulieren auch in rino erst posthum 1714 in Amsterdam. Entstanden ist diese Die Konzerte im stile da camera hingegen sind nach entferntere Tonarten. Zusammenstellung seiner Orchestermusik, die Corelli einem einleitenden Präludium als eine Abfolge von Während es in Corellis Instrumentalmusik weniger dem Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg Tanzsätzen angelegt und erweisen sich somit formal Dass das Concerto grosso aus der Weiterentwicklung um Virtuosität als vielmehr um das systematische widmete, jedoch schon ab den 1680er-Jahren. Selbst als Suite. Für alle Konzerte gilt: Durch ihre kurzen Sätze der Triosonate entstand, soll nicht darüber hinweg- Erproben von Modellen der Orchestermusik geht, die wenn heute Corellis Landsmann Alessandro Stradel- und kleingliedrigen Strukturen sind sie äußerst ab- täuschen, dass Corellis Concerti grossi gerade in letztlich zu Gattungsnormen wurden, zeigen sich die la als Begründer der Gattung gilt, führte Corelli das wechslungsreich und kurzweilig gestaltet. festlichem Rahmen mitunter spektakulär ausfallen Capricen für Violine solo von Pietro Locatelli, Giusep- 10 11
pe Tartini, Niccolò Paganini und Salvatore Sciarrino von miniert. Paganini griff Ideen aus Locatellis Sammlung einer anderen Seite. Die Selbstdarstellung des Solisten unmittelbar in seiner eigenen auf. Schon Locatelli te- war folglich nicht nur im zunehmend auf das Solokon- stete mit seinen virtuosen Solostücken die Grenzen, zert fokussierten Konzertwesen ein Thema, sie schlug etwa das Spiel in den höchsten Lagen, aus. Auf der sich auch in den Kompositionen für Violine solo nieder. anderen Seite schrieb Locatelli aber auch Concerti Der bewusste Verzicht auf tradierte Formen deutet sich grossi, darunter zwei Weihnachtskonzerte. Die Idee schon im Namen der Gattung an: Capriccio. Kapriziös, hatte er, na klar, von einem seiner Vorbilder: Arcangelo darunter verstehen wir heute etwas Launenhaftes, Ei- Corelli. genwilliges, mitunter Bizarres. Mit Spielregeln ist das selbstredend weniger gut vereinbar. Die Geschichte Virtuosität also um jeden Preis? Nein. Sagte auch Gi- des Capriccios und somit die der musikalischen Lau- useppe Tartini, der in seinen Capriccios beweist, dass nenhaftigkeit beginnt im 16. Jahrhundert in Italien, wo die spielerische Freiheit dieser Form durchaus Melodik der Begriff mit mehrdeutiger Wortgeschichte auf einen und Kantabilität hervorbringen kann. Im 20. Jahrhun- besonderen Einfall hinweist. dert entwickelt sich das Capriccio dann formal und inhaltlich ohnehin ähnlich vielfältig, wie es schon zur Wie so oft bei musikalischen Gattungsbegriffen folgte Zeit seiner Entstehungszeit auftrat. Die Miniaturen des die Ausdifferenzierung und Abgrenzung erst im Nach- gefragten italienischen zeitgenössischen Komponisten hinein. Termini wie Capriccio, Fantasia, Toccata oder Salvatore Sciarrino erweisen sich, obwohl auf Paganini Canzone meinen zunächst ähnliche Musikstücke; es ist Bezug nehmend, als überaus fein und nuanciert aus- mühselig, sie voneinander abzugrenzen. Wesentlich für gearbeitete Klangkunstwerke. das Capriccio sind seine freie Schreibart und formale Ungebundenheit, hinzu kommt die Freiheit des Künst- Im Wechsel mit Corellis Concerti grossi gespielt, brin- lers beim musikalischen Vortrag. Capriccios wurden für gen die Solostücke die Individualität des Einzelnen zum verschiedene Instrumente und Instrumentengruppen Ausdruck, selbst wenn sich heutzutage Geiger damit geschrieben und konnten programmatische Ideen nicht mehr profilieren müssen wie einst Paganini. So enthalten. Besonders beliebt waren die Violine und treffen Ensemblekunstwerke auf Inseln kalkulierter das Klavier, aber auch Vokalkompositionen konnten als Grenzgänge, Kollektiv und Individuum begegnen sich Capriccio bezeichnet werden. Allen Ausprägungen ist unmittelbar. gemein, dass das Capriccio im Gegensatz etwa zum Concerto grosso nicht von der formalen Anlage, son- dern von der musikalischen Eingebung, dem die Kom- position prägenden Einfall, aus gedacht ist. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts schrieben sich Violin- virtuosen zunehmend technisch anspruchsvolle Stücke für den eigenen Bedarf auf den Leib bzw. das Instru- ment. Dieser Typ des virtuosen Capriccios erreichte mit Niccolò Paganinis 24 Capricen op. 1 seinen Höhe- punkt. Der exzentrische Geiger verstand es, in seinem Spiel Kunst und Unterhaltung zu verbinden und prä- sentierte bei seinen Auftritten komponierte Musik, die wie Improvisation wirkte. Besonders populär aus dieser Sammlung ist heute deren Nr. 24, die zahlreichen Be- arbeitungen unterzogen wurde. Der besondere Einfall geht bei Paganini stets mit hohen technischen Anfor- derungen einher. Die Stücke sind mit Doppelgriffen, Lagenwechseln und abenteuerliche Sprüngen ges- pickt, Paganini widmete sie bezeichnenderweise »agli artisti«, also den Künstlern, die mit dieser geigerischen Tour de Force beim Publikum reichlich Eindruck hinter- Jesper Klein studiert in Heidelberg Musikwissenschaft und schreibt als freier Autor ließen. Auch wenn hier das spieltechnische Element über Musik. Nach einer Hospitanz im Feuilleton zweifelsohne im Vordergrund steht, sind die durchaus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist er gehaltvollen Capriccios letztlich doch mehr als bloße dort als freier Mitarbeiter tätig und verfasst Zurschaustellungs- oder Übe-Stückchen. Für die zudem Kritiken für die Rhein-Neckar-Zeitung, virtuose Violinmusik des 19. Jahrhunderts wurden Opernwelt und andere Medien. Im Jahr 2015 Paganinis Miniaturen ebenso maßgeblich wie für das war Klein Referent des DAAD und des Goethe- Instituts bei einem Zeitungsprojekt in Kiew, 2017 Geigenspiel an sich. Stipendiat der Akademie Musikjournalismus des Internationalen Musikfestivals »Heidelberger Als Vorbild dienten Paganini die Capriccios von Pietro Frühling« und 2018 Stipendiat beim Mozartfest Locatelli, in denen ebenfalls das virtuose Element do- Würzburg. 13
m it i e w –olts t e r v in g In a Gr Ily Du spielst in diesem Programm als Solist nicht ge- Und die neueren Werke? meinsam mit dem Ensemble, sondern ihr teilt die Concerti Grossi und die Capricen untereinander auf. Sciarrino war auch eine Anregung von Tim-Erik. Wobei Ist das auch für dich ungewöhnlich? ich seine Kompositionen regelmäßig spiele, oft als Begleitstücke zu Paganini. Sie sind direkt von Paganini Sehr ungewöhnlich, so etwas habe ich noch nie inspiriert, wobei die Klangwelt dabei eine ganz andere gemacht. Ich schätze das Ensemble Resonanz, und ist. Aber seine Art und Weise, die Geigenvirtuosität die Zusammenarbeit macht immer sehr viel Spaß – aufzugreifen und weiterzuführen, das ist bei Sciarrino insofern ist es fast schade. Andererseits ist es ein sehr besonders. reizvolles Konzertprogramm für mich: Es gibt ganz viel Repertoire, das nicht so häufig gespielt wird, Wenn man sich mit dem Repertoire für Solo-Geige und das in diesem Zusammenhang von Concerti beschäftigt, fällt auf, dass es in der Zeit wischen Grossi und italienischem Virtuosentum in einem ganz Paganini und Sciarrino kaum etwas Neues gab, also anderen Licht gezeigt wird. Die Werke von Paganini zwischen 1840 und 1940. Wie erklärst du dir das? hört man natürlich ab und zu in Konzerten, aber die Stücke von Locatelli, Sciarrino und Tartini kommen Ja, das ist interessant. Ich denke, in der Romantik war fast nie in Konzertprogrammen vor. Dabei sind alle Klavier das zentrale Technik-Instrument und nicht Stücke sehr speziell und von der Gattung her zum Teil mehr die Geige, darum haben viele Komponisten für bahnbrechend. Klavier geschrieben. Die meisten Komponisten waren selbst Pianisten. Ich glaube, wenn wir alle großen Du hast die Werke, die du spielst, gemeinsam mit romantischen Komponisten nehmen, waren unter Tim-Erik Winzer zusammengestellt. Wie seid ihr ihnen keine Geiger. Bis Sibelius. Aber da sind wir dann vorgegangen? schon im Expressionismus des 20. Jahrhundert, da haben sich die Dinge schon geändert… Ja, es gibt Viele Ideen kamen von Tim-Erik. Ich wusste tatsächlich eine große Lücke nach Paganini was das beispielsweise von Tartinis Piccolosonaten, hatte Sologeigen-Repertoire angeht, etwa 100 Jahre. Diese aber noch keine davon gespielt. Das war also für mich Lücke ist leider nicht zu füllen, die ist auch in unserem spannend, auf diese Weise ein neues Repertoire zu Programm nicht zu füllen. entdecken. Tim-Erik und ich sprachen das erste Mal direkt vor dem ersten Lockdown darüber, da hatte Ilya Gringolts auf dem Solo-Trip – so haben wir das ich dann plötzlich viel Zeit, mich sehr intensiv mit den scherzhaft im Ankündigungstext beschrieben. Wirst Stücken auseinander zu setzen. Das waren an die du dich alleine fühlen auf der Bühne? 100 Seiten von Manuskripten, die ich durchgearbeitet habe, denn die meisten Piccolosonaten sind nur in Man stellt sich schon aufeinander ein. Zuerst habe Form von Manuskripten erhältlich. Es gehörte also ich versucht, Bezüge zu den Concertio Grossi zu fin- auch ein bisschen Archäologie dazu, die Noten zu den. Einige davon kannte ich, andere nicht. Mit denen recherchieren und zu verstehen, was wozu gehört. habe ich mich dann beschäftigt. Es gibt Ähnlichkeiten, 14 15
sogar wörtliche Zitate, da taucht zum Beispiel in einer Romantik – mit dem ganzen Bildhaften und dem von Bernhard Lang und Beat Furrer gespielt, sehr Projekte in Planung. Das Streichquartett ist für mich Locatelli-Caprice ein sehr ähnliches Thema wie in Sturm und Drang. Dagegen sind seine Konzerte und unterschiedliche Werke. Beide Aufführungen fanden das schwierigste und zugleich das beste was es in der einem der Concerti. So etwas findet man, wenn man Sonaten Belcanto pur, das ist sehr schön, aber man in München statt, Beat Furrer haben wir im Oktober Kammermusik gibt. sich damit beschäftigt. Bei Sciarrino sind die Zusam- hat nicht diese Tiefe. Das hat mich immer an den noch vor die Leute gebracht, das andere Konzert fand menhänge weniger spürbar, aber da gibt es diesen Capricen gereizt, an den meisten zumindest: dass ohne Publikum statt. Aber beide kann man im Internet Erinnerst du dich an die erste Begegnung mit dem roten Faden von Paganini zu ihm. Verbindungen gibt sie mich in diese große Welt von Emotionen bringen. nachhören. Das sind zwei fantastische Repertoire- Ensemble Resonanz? es überall, die sind immer direkt. Und dann versuche Zum Beispiel sind in den ersten zwei Gruppen fast Neulinge, die ganz sicher bleiben werden. Ich bin ich auch, diese Sachen in den Stoff von Corelli ein- immer froh, an so einem Verfahren teilzuhaben, also an Das war spannend. Wir haben Polyptyque für Violine zunähen, also dass es ineinander übergeht. Ob das der Entstehung neuer Werke. und zwei Streichorchester von Frank Martin gespielt gelingt, werden wir sehen. und Tabula rasa von Arvo Pärt mit der Konzertmeisterin Genießt du es, dann im Austausch zu sein mit Barbara Bultmann. Das war für mich das erste Mal, Bestimmt. lebenden Komponisten? dieses gewaltige Stück von Pärt zu spielen. Auch Martin spielt man nicht so oft. Also, auch hier wieder ein Ja, ich hoffe doch sehr, dass die Dramaturgie funkti- Oh ja, der Austausch ist wichtig. Das ist ein großer und besonderes Repertoire mit dem Ensemble Resonanz. onieren wird. Die ist in diesem Falle schon sehr unge- schöner Teil meiner Arbeit. Die Zusammenarbeit mit Ach, das war eine fantastische Stimmung, eine volle wöhnlich und sensationell, und – das muss man sa- Komponisten ist für mich faszinierend: teilzuhaben an Kirche, so viele Leute… gen – wirklich ganz im Sinne von Riccardo Minasi und dem Prozess des Schaffens, wie sie über ihre Werke dem Ensemble Resonanz. Da steckt ein gewisses sprechen, auch wenn sie nicht sprechen, wie sie das Risiko drin. erleben. Das lehrt einen viel. Dieser direkte Kontakt hilft auch dann, wenn man sich wiederum mit alten Werken Das ist auch ein technisch anspruchsvolles Pro- beschäftigt. Denn im Grunde ist es dasselbe. gramm. Ich habe mal gelesen: Wenn man einmal eine gute Technik hat, muss man nicht mehr viel Also, du suchst nach übergreifenden Bezügen? üben. Stimmt das? Absolut. Ich versuche, durch die Beschäftigung mit Das stimmt einigermaßen. Im Laufe der Jahre ändert neuen Werken in die Alte Musik zu kommen und zu sich aber die ganze Körperhaltung, das muss man der verstehen, worum es geht und welche Geschichten Technik anpassen. Aber um überhaupt eine gute Tech- versteckt sind. Die Aufgabe des Interpreten ist da die nik zu haben, muss man irgendwann mal sehr intensiv gleiche, sie ist aber aufwendiger, wenn es sich um geübt haben. Das habe ich als Kind gemacht. Als ich nicht mehr lebende Komponisten handelt. Das macht 15/16 war, habe ich fünf bis sechs Stunden täglich ge- wahnsinnig viel Spaß. Das sind zwei Prozesse, die übt. Das war für mich Alltag. Und wenn die Basis da ist, einander nähren. Harnoncourt hat gesagt, je älter das dann muss man nicht mehr so viel üben. Überhaupt Werk, um so weniger handelt es sich um die Noten. hat man dann nicht mehr so viel Zeit. Ohne die Kenntnis der entsprechenden Umstände wie Aber die Schwierigkeit in diesem Programm besteht Rhetorik oder Konzertpraxis kann man ein Werk nicht vor allem darin, dass man die meiste Zeit zuhört und verstehen und nicht spielen. nicht spielt. Ich werde da also sitzen oder stehen, zuhören und mich dann quasi mit meinen Kommen- Das heißt, du liest nicht nur Noten? taren einschalten. Da ist man natürlich in einer ganz anderen Form, als wenn man beispielsweise ununter- Glücklicherweise gibt es viele Menschen, die sich mit brochen einen ganzen Zyklus von Paganini-Capricen solchen Zusammenhängen beschäftigen und sich spielt. Da spielt man sich ein. Ich bin sehr gespannt! auskennen. Ich lese viele Bücher, das sind nicht nur pure Wissenschaftsarbeiten, sondern auch spannende Der Name Paganini ist eng mit deiner Karriere ver- Lesestoffe. Ein schöner Ton und gute Technik reicht knüpft. Mit 16 Jahren hast du den internationalen nicht aus – das versuche ich auch, an meine Schüler Wettbewerb Premio Paganini gewonnen – bis heute ausschließlich Moll-Tonarten vorhanden, da fühlt man hier in Zürich zu vermitteln. Wir müssen uns informieren bist du der jüngste Gewinner. Dann hast du die Paga- sich fast wie bei Schumanns Fantasiestücken, eine und persönlich versuchen, dem historischen Ideal nini-Capricen allesamt eingespielt vor ein paar Jahren. unglaublich farbenreiche Musik. Und dann kommt näher zu kommen. Was fasziniert dich an diesem Komponisten und Gei- noch hinzu, dass Werke für ein einzelnes Instrument ger? eigentlich seit Bach nicht mehr so geschrieben Welche Rolle spielt Kammermusik für dich? wurden. Bis heute gibt es wenig Beispiele für diese Paganini hat mich immer begleitet. Als ich mit 16, Tiefe. Kammermusik ist eigentlich alles, was ich mache also quasi noch als Kind, den Paganini-Wettbewerb – außer, wenn ich solo spiele. Also auch wenn ich gewonnen habe, konnte ich noch nicht mal alle Du beschäftigst dich aber auch viel mit mit einem Orchester spiele, ich musiziere mit Capricen spielen, vielleicht nicht mal die Hälfte. Alle zeitgenössischem Repertoire. Warst du in letzter anderen Menschen, das ist Kammermusik für mich. einzuspielen habe ich etwa 15 Jahre später gemacht Zeit beteiligt an Uraufführungen oder findet Man möchte ja nicht alleine spielen, das macht – das hat lange gedauert und war ein großes Projekt. pandemiebedingt gerade nichts statt? keinen Spaß. Meistens zumindest. Ich habe mein Ich finde, die Caprici sind eine Ausnahme in Paganinis eigenes Streichquartett, wir spielen zwar zurzeit aus Werk. Die passen eigentlich viel mehr in die deutsche In den letzten Monaten habe ich zwei Uraufführungen bekannten Gründen weniger, aber wir haben viele 16 17
an z s o n den Ensemble-Mitgliedern gestaltet und im Dialog R e mit der Musik internationaler DJ-Künstler präsentiert m ble wird. Aber auch die an die Konzerte angedockten e E ns ankerangebote, die das Publikum zu neuen Erfah- rungsräumen rund um die Programme laden, finden hier statt: von werkstätten, hörstunden bis zu Philo- sophie-Gesprächen im bunkersalon. Der resonanz- raum wurde 2017 für sein innovatives Programm zum Mit seiner außergewöhnlichen Spielfreude und Hamburger Musikclub des Jahres gewählt. Er erhielt künstlerischen Qualität zählt das Ensemble verschiedene Architektur-Preise wie den AIT-Award Resonanz zu den führenden Kammerorchestern oder den Publikumspreis des BDA. Die Reihe urban as i weltweit. Die Programmideen der Musiker setzen string wurde 2016 mit dem Innovation Award der s i n golt alte und neue Musik in lebendige Zusammenhänge Classical Next ausgezeichnet. o M rin und sorgen für Resonanz zwischen den Werken, G c a rd dem Publikum und Geschichten, die rund um die Ausgehend von Hamburg gastieren die Musiker auf Ilya R ic Programme entstehen. diversen Festivals und an den führenden Konzert- häusern weltweit und lassen von Wien bis Tokio ein Das 18-köpfige Streichorchester ist demokratisch begeistertes Publikum zurück. organisiert und arbeitet ohne festen Dirigenten, holt sich aber immer wieder künstlerische Partner an Nachdem er zunächst Violine und Kompo- Musikhistorische Quellenforschung, energie- Bord. Seit Sommer 2018 ist mit dem Geiger und Diri- sition in St. Petersburg studiert hatte, setzte geladene Orchesterleitung und eine einzigarti- genten Riccardo Minasi ein langjähriger Freund Artist Ilya Gringolts sein Studium bei Itzhak Perlman ge musikalische Vision zeichnen den in Rom in Residence des Ensembles, mit dem bereits zahl- an der Juilliard School fort. 1998 ging er als geborenen Geiger und Dirigenten Riccardo reiche Konzert- und CD-Projekte realisiert wurden. e r d an z lie Gewinner des internationalen Violin-Wettbe- Minasi aus. Er war Mitbegründer und Leiter Enge Verbindungen ging das Ensemble zuvor mit s o n Re werbs "Premio Paganini” hervor, als jüngster des Ensembles »Pomo d’Oro« von 2012 bis Partnern wie der Bratschistin Tabea Zimmermann, Finalteilnehmer der Wettbewerbsgeschichte. 2015, seit 2017 ist er Chefdirigent des Mozar- der Geigerin Isabelle Faust, dem Cellisten Jean-Gui- i tg l e Neben seiner Tätigkeit als Professor an der teumorchester von Salzburg und verfügt über hen Queyras oder dem Dirigenten Emilio Pomàrico M semb Zürcher Hochschule der Künste wirkt Ilya Gringolts regelmäßig als Violin International eine reiche Aufnahmeerfahrung mit den besten Künstlern der Welt, darunter das Concertge- ein. Auch die Zusammenarbeit mit Komponisten und die Entwicklung eines neuen Repertoires sind ein En Fellow am Royal Scottish Conservatoire in bouworkest, die Bayrische Radiophilharmonie treibender Motor der künstlerischen Arbeit. Glasgow. und das Swedish Radio Symphony Orchestra. Violine Gringolts überzeugt mit äußerst virtuosem Seit September 2018 ist Riccardo Minasi In Hamburg bespielt das Ensemble Resonanz mit Barbara Bultmann*, Juditha Haeberlin, Spiel und feinfühligen Interpretationen. Als »Artist in Residence« des Ensemble Resonanz der Elbphilharmonie und dem resonanzraum St. Pauli Gregor Dierck*, Swantje Tessmann, Tom Glöckner, gefragter Solist widmet er sich neben dem bis 2024. Von der besonderen musikalischen zwei besondere und unterschiedliche Spielorte. Die David-Maria Gramse*, Corinna Guthmann, großen Orchesterrepertoire auch selten Verbindung zwischen Dirigent und Ensemble Residenz an der Elbphilharmonie beinhaltet die Christine Krapp*, Benjamin Spillner gespielten sowie zeitgenössischen Werken; zeugen zahlreiche gemeinsame Konzerte und Konzertreihe resonanzen, die in der 19. Saison für Fu- daneben gilt sein künstlerisches Interesse preisgekrönte CD-Einspielungen mit Werken rore sorgt. Aber auch mit Kinderkonzerten sowie im Viola der historischen Aufführungspraxis. Carl Philipp Emanuel Bachs (mit dem Cellisten Rahmen diverser Festivals gestaltet das Ensemble Justin Caulley, Tim-Erik Winzer*, David Schlage, Ilya Gringolts konzertierte mit zahlreichen Jean-Guihen Queyras), Joseph Haydns und die Programmatik des neuen Konzerthauses ent- Maresi Stumpf namhaften Orchestern, Solo- und Duo- Wolfgang Amadeus Mozarts, Ergebnisse scheidend mit und setzt Akzente für eine lebendige auftritten führten ihn untern anderem zum einer auf mehrere Jahre ausgelegten Zusam- Präsentation klassischer und zeitgenössischer Violoncello Verbier- und MiTo-Festival. Als Primarius des men-arbeit mit dem Label Harmonia Mundi, Musik. Saskia Ogilvie, Saerom Park, Jörn Kellermann 2008 gegründeten Gringolts Quartetts feierte in der ausgewähltes Repertoire des 17. und 18. er Erfolge unter anderem bei den Salzburger Jahrhunderts im Mittelpunkt steht. Gemeinsam Der resonanzraum im Hochbunker auf St. Pauli, der Kontrabass Festspielen und zahlreichen weiteren. Als haben sie ein spezifisches Klangbild für dieses europaweit erste Kammermusik-Club, ist die Heimat Anne Hofmann, Benedict Ziervogel äußerst geschätzter Kammermusiker arbeitet Repertoire entwickelt, dem gleichermaßen des Ensemble Resonanz. Hier laden die Musiker Ilya Gringolts außerdem mit Künstlern wie Yuri historisch begründete wie zeitgenössische monatlich zu der Konzertreihe urban string, die von *Ensemble-Vorstand Bashmet, David Kadouch, Itamar Golan, Peter Interpretationen auf modernen Instrumenten Laul, Aleksandar Madzar, Nicolas Altstaedt, zu Grunde liegen. Andreas Ottensamer, Antoine Tamestit und Jörg Widmann zusammen. Seine umfang- reiche Diskografie umfasst hochgelobte CD-Produktionen für die Deutschen Gram- mophon, BIS, Hyperion, Orchid Classics und Onyx. 18 19 19
ve re in reso nan z Lassen Sie uns Freunde werden! Um die hohe Qualität seiner Konzerte und Musikvermittlungsprogramme weiter anbieten zu können, ist die Unterstützung durch musikbegeisterte Menschen unverzichtbar für das Ensemble Resonanz. Ob als Resonator, Resonanz-Patin, Resonanz-Verstärker oder als Resonanz-Freundin: Im Verein Resonanz nehmen Sie aktiv am Konzertleben des Ensembles teil, werden zu exklusiven Veranstaltungen geladen und erfahren, was hinter den Kulissen des Ensembles passiert. Natürlich freut sich das Ensemble als freies Orchester auch über einmalige Spenden — wir beraten Sie gerne, welche Projekte aktuell besonders in Frage kommen und sind auch offen für Ihre Ideen der Unterstützung. Als Freund des Ensembles füllen Sie Ihr Leben mit Musik. Seien Sie dabei! Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf! Thore Strothmann Tel +49 40 357 041 768, Mail freunde@ensembleresonanz.com Bankverbindung Verein Resonanz: Hamburger Sparkasse IBAN: DE06200505501280341239 BIC: HASPDEHHXXX ELBPHILHARMONIE MEDIATHEK LIVESTREAMS, VIDEOS, PODCASTS, ARTIKEL U.V.M. #StrongerTogether 26.– 31.1.2021 FESTIVAL RISING STARS DIGITAL © Maxim Schulz CENTOGENE testet auf SARS-CoV-2 mit RT-PCR und Antigen-Schnelltests an vielen Flughäfen deutschlandweit – unter anderem auch am Hamburger ELBPHILHARMONIE.DE/MEDIATHEK Flughafen HAM. Wir freuen uns, die Musikerinnen und Musiker des Ensemble Resonanz mit Tests unterstützen zu können. Mediathek presented by www.centogene.com 20 21
Da n k Unser Dank gilt: Vorschau: un d I m pressu en vier anz BOARD RESONANZ m Dr. Ute Bavendamm und Prof. Dr. Henning Harte Bavendamm, Jörg und Karin Bittel, Dr. Monika Blankenburg, Maren Brandes, Albert und Christa Büll, Helmut Butzmann reso n und Brigitte van Kann, Holger Cassens, Lars M. und Monika Clasen, Angelika Jahr, orlac’s Dr. Johann Killinger, Edgar E. und Zai Nordmann, Dr. Lutz und Christiane Peters, Röhl Mühlbauer GmbH & Co.KG, Manfred Schoenbach, Hans Ufer und Angela hände Schäffer Das Ensemble Resonanz dankt seinen Förderern und Partnern: VEREIN RESONANZ Resonatoren: Sibylle Ahlers, Dr.-Ing. Gottfried von Bismarck, Olaf Dobrinski, Dres. Förderer: Michael und Katharina Leue, Hildegard Lüning, Dr. Claus und Hannelore Löwe, Verena Gräfin zu Münster, Marielle Ostendorf, Ursula und Hanno Sellschopp, Dr. Mo 12. & Di 13. April 2021, 19:30 Uhr Frank und Marianne Tidick, Hans Ufer und Angela Schäffer, Dr. Thomas Wülfing, board resonanz Elbphilharmonie, Kleiner Saal Prof. Verena Wriedt Resonanz-Paten: Dr. Ute Bavendamm und Prof. Dr. Henning Harte-Bavendamm, Dr. Monika Blankenburg, B. Bluhm, Susanne Hartig, Christine Kießling, Konstantin Kleffel, Jörg Krüger, Dr. Lutz und Christiane Peters, Sook-Kee und Bernd Ein Albtraum: Als Pianist beide Hände zu verlieren! Reichhardt, Udo Rüter, Prof. Christopher Schlage, Peter Steder, Hanne Skrodzki , Angst und Wahnsinn nehmen seinen Lauf, wenn Marion Timm, Matthias Tödtmann, Christel Ufer, Gerhard D. Wempe KG, Winzerhof Orlac nach einem Unfall neue Hände transplantiert Förderer resonanzen: Potsdam Dr. Klaus und Sabine Winzer bekommt, ausgerechnet die eines hingerichteten Resonanz-Verstärker: Bansemer und Kommerell, Fritz und Hella Bultmann, Mörders. Denn von da an scheinen die fremden Gerhard Graupner-Hoffmann, Matthias Hausendorf, Michael Kind, Dr. Susanne Glieder wie Dämonen Besitz von ihm zu ergreifen... Knödel, Barbara und Reinhold Krämer, Traute und Thomas Levy, Prof. Dr. Susanne Ein Abend zwischen modernen Ängsten und mons- Maaß, Margitta Penz, Klaus-Axel und Sibylla Ribbentrop, Dieter Ostendorf, Martin trösem Wahnsinn. Rempe und Nina Schläfli, Elke und Rolf Scharfe, Horst Schomburg, Karen Seggelke, Hans-Jochen Waitz Unser Dank gilt auch allen anonymen Spendern und Freunden des Verein Orlac’s Hände (Regie: Robert Wiene, A 1924) Resonanz. Stummfilm mit Livemusik von Johannes Kalitzke Außerdem danken wir noch folgenden Personen und Institutionen: Hans Ufer und Angela Schäffer, Fritz Bultmann und dem Gründerboard resonanzraum Philipp Vandré, Klavier Förderer urban string: Per Rundberg, Klavier Herausgeber: Ensemble Resonanz gGmbH, Handelsregister HRB 87782. Yumi Olsson Kimachi, Klavier Die Texte von Lilli Thalgott und Jesper Klein sind Originalbeiträge für dieses Johannes Kalitzke, Dirigent Programmheft. Sebastian Schottke, Sounddesign Fotonachweise: Tobias Rempe (Gerhard Kühne), Ensemble Resonanz Besetzung (Jann Wilken), Produktionsbild resonanzen drei (Jann Wilken), Das Konzert Ensemble Resonanz Projektförderer: (Gemälde von Johann Georg Platzer - 1750), Salvatore Sciarrino: 6 cappricci – Par- titurausschnitt (Ricordi Milan), Ilya Gringolts (Tomasz Trzebiatowski), Der schwarze Geiger (Aquarell von Ernst Oppler - 1926), Ilya Gringolts (Tomasz Trzebiatowski), Riccardo Minasi (Julien Mignot), Ensemble Resonanz Biographie (Tobias Schult) Interview: Ruth Warnke Tagesaktuelle Informationen zu Tickets, möglichem Streamingangebot Redaktion: Ruth Warnke, Christoph Eder und ankerangeboten entnehmen Sie bitte unserer Website: Künstlerisches Management und Geschäftsführung: Tobias Rempe ensembleresonanz.com/termine Kaufmännische Leitung: Julia Kohlmeier Assistenz der Geschäftsführung und Teamassistenz: Daniela Wiehen Leitung Kommunikation und Pressearbeit: Ruth Warnke Digitale Kommunikation: Renske Steen Assistenz Kommunikation und Vertrieb: Christoph Eder Konzertplanung und Leitung Projektmanagement: Heike Ressel Projektmanagement: Laurence Baradat, Franziska Rademacher Leitung Veranstaltungsmanagement resonanzraum: Marten Lange Technik, IT und Facility Management: Nicholas Braren Medienpartner der resonanzen: Development: Thore Strothmann Buchhaltung: Christine Bremer Gestaltung Motivik: Rocket & Wink Gestaltung: Claudia Kusserow 22 23
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