KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg

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KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
KREUZ DAME
M A G A Z I N d e r D R K - S c h w e s t e r n s c h a f t H a m b u r g e .V. D e z e m b e r / 2 02 0

                                                schwesternschaft
                                              Ausbildung in der DRK-
                                              Schwesternschaft Hamburg

                                                seniorenresidenz
                                              Alles digital – macht Corona!

                                                BIldungszentrum
                                              Kontinuität und Wachstum
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
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                                            inhalt
                                            03   Vorwort

                                            04   Aus dem Mutterhaus: Ausbildung in der
                                                 DRK-Schwesternschaft Hamburg

                                            05   Neues aus dem Beirat

                                            06   Kerstin Baars geehrt als starke Frau in der Pflege

                                            07   Unser Resilienz-Workshop – ein voller Erfolg
                        ✶                   08   Seniorenresidenz: Ehrenamtliche gesucht!

                                            10   Alles digital – macht Corona!

                                            12   Neues aus dem Ambulanten Pflegedienst

                                            13   Asklepios Westklinikum & Marienkrankenhaus
                                                 Interview: 4 Fragen an die Pflegedirektoren
                                                 Uwe Westhues und Sonja Spahl

                                            14   Aus dem Bildungszentrum:
                                                 Kontinuität und Wachstum
Impressum
Herausgeber:
                                            16   Neue onkologische Fachweiterbildung im
                                                 Bildungszentrum gestartet
DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.
Max-Brauer-Allee 133
22765 Hamburg                               17   Wohnen mit Service – und ohne Corona!
Tel.: 040 - 81 90 07 0
swh@schwesternschaft-hamburg.drk.de         18   Aus dem Gesundheitsamt:
www.schwesternschaft-hamburg.drk.de              Corona-Detektiv Timo Jost bei der Arbeit
Redaktionsleitung:
Charlotte Karlinder
                                            19   Neuer Vorsitz im Pflegerat: Katrin Blanck-Köster
Öffentlichkeitsarbeit
DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.           20   Aus der Öffentlichkeitsarbeit:
Karlinder@schwesternschaft-hamburg.drk.de        Merchandise-Jacken, Social Media & mehr

2 KREUZ DAME
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
Vo rw or t

                                                 Unsere Mitglieder und MitarbeiterInnen im      Sie als Pflegende das Arbeitsumfeld erhal-
                                                 Bildungszentrum Schlump, in der Senio-         ten, um die Kranken und Pflegebedürftigen
                                                 renresidenz Helene Donner, im ambulanten       mit Zeit, Nähe und Zugewandtheit fachlich
                                                 Pflegedienst und in den Krankenhäusern         hochqualifiziert versorgen zu können. Eben
                                                 hatten andere Herausforderungen zu meis-       ganz im Zeichen der Menschlichkeit und
                                                 tern! Sie waren über das Maß gefordert,        unserer berufsethischen Grundsätze.
                                                 die häufig täglich wechselnden neuen
                                                 landesweiten Verordnungen und Hygiene-         Heute erhalten Sie einen kleinen Einblick
Liebe Mitglieder und MitarbeiterInnen,           richtlinien umzusetzen, die Versorgung der     zu den Aktivitäten der Schwesternschaft
                                                 ihnen anvertrauten PatientInnen sicherzu-      und ihrer Betriebe in diesem ganz beson-
Ende November haben die Mitglieder               stellen. Die relevanten Weiterbildungen auf-   deren Jahr – er ist kein Ersatz für unsere
unseres Vereins ein Schreiben erhalten, das      rechtzuerhalten und dabei ihre eigene Ge-      persönlichen Begegnungen und die Ge-
mit den Worten begann:                           sundheit nicht zu gefährden haben alle         spräche, die wir sonst miteinander führen
                                                 Beschäftigten mit außerordentlich hohem        - ich vermisse es sehr und hoffe, dass wir
„Normalerweise würde Sie in dieser Woche         Engagement, fachlicher Kompetenz und           uns bald wiedersehen.
ein Brief erreichen, in dem wir Sie sehr         viel Umsicht und Sorgfalt gemeistert. Dafür
herzlich zur anstehenden Mitgliederver-                                                         Und so kann ich Ihnen derzeit nur auf die-
                                                 danke ich ihnen sehr!
sammlung des Jahres 2020 einladen wür-                                                          sem Wege ein frohes und friedvolles Weih-
den – aber was ist 2020 schon normal?“           Politisch hat man erkannt, dass die qualifi-   nachtsfest und einen guten Jahreswechsel
                                                 zierte pflegerische Versorgung „systemre-      wünschen. Lassen Sie uns gemeinsam
Für viele Menschen in Deutschland und            levant“ ist, und ich bin sehr froh, dass       und hoffnungsvoll in das neue Jahr blicken
vielleicht auch in ihrem ganz persönlichen       durch unsere InteressensvertreterInnen und     und bleiben Sie gesund!
Umfeld bedeutet die Pandemie einen dro-          Mitglieder der Schwesternschaften in den
henden Verlust von Arbeit, die Begleitung        Gremien der Arbeitsgemeinschaften, z. B.       Ihre
von Angehörigen oder Freunden, die an            der freien Wohlfahrtspflege, den Pflegerä-
Covid-19 erkrankt sind, das Unterrichten         ten und dem Bildungsrat, die Interessen
ihrer eigenen Kinder im Homeoffice               der Pflegenden in den politischen Gremien
und die Einhaltung von Quarantänebe-             diskutiert werden und Berücksichtigung
schränkungen, wie wir sie noch nicht             finden. Hier dürfen wir nicht nachlassen       Oberin Marion Harnisch
kannten.                                         und müssen weiter darauf einwirken, dass       Vorsitzende

                                                                    ✶
                                                 Für die Mitglieder der DRK-Schwestern-         DRK-Schwesternschaften weiter gefordert
                                                 schaft Hamburg e.V. bedeutete das:             in unserer fachlichen Kompetenz und in
                                                                                                unserer Haltung gegenüber den Mitmen-
                                                 l   arbeiten unter deutlich erschwerten
                                                                                                schen.
                                                     Bedingungen
                                                 l   ein Umgang mit PatientInnen und            Ich wünsche Ihnen, dass Sie – auch bei
                                                     BewohnerInnen, der Distanz nötig           bestehenden Einschränkungen – ein Weih-
                                                     machte, wo Nähe sonst eine Form            nachtsfest erleben können, das Ihnen
Liebe Mitglieder und MitarbeiterInnen                der Kommunikation war                      Ruhe, Kraft und das stärkende Gefühl
der DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.,                                                          des Miteinanders und der Verbundenheit
                                                 l   ein beständiges Gefühl von Angst oder
                                                                                                vermittelt.
                                                     Unruhe mit Blick auf die Gesundheit
ja, auch in diesem Jahr wird es ein Weih-
                                                     ihrer Lieben und der eigenen Person.       Lassen Sie uns zuversichtlich ins neue Jahr
nachtsfest geben. Das Datum der Feier-
tage steht fest – wie jedes Jahr. Aber vieles,   Ich darf Ihnen dafür danken, dass Sie die-     gehen, in der Gewissheit: Wir packen das!
was in den Augen der meisten Mitmen-             sem Jahr und seinen speziellen Herausfor-
                                                                                                Herzliche Grüße und
schen diese Zeit des Jahres so besonders         derungen mit Umsicht, Rücksicht und
                                                                                                meine besten Wünsche
macht, werden wir nicht in gewohnter             Einsicht begegnet sind, engagiert und
Weise erleben. So geht ein Jahr zu Ende,         kreativ die „neue Normalität“ gestaltet        Generaloberin Gabriele Müller-Stutzer
das uns allen als „sehr anders“ in Erinne-       haben. Auch im kommenden Jahr sind wir         Präsidentin
rung bleiben wird.                               als Mitglieder und MitarbeiterInnen der

                                                                                                                        KREUZ DAME 3
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
DUALE STUDIENGÄNGE
                                                                                                bedeuten eine wechselseitige Inte-
                                                a us de m Mu t te r ha us                       gration und inhaltliche Verzahnung
                                                                                                von Theorie und Praxis an den
                                                                                                unterschiedlichen Lernorten. Die An-
                                                                                                wendung von wissenschaftsbasier-

   ausbildung in der                                                                            tem Theoriewissen in der betrieb-
                                                                                                lichen Praxis, die theoretische
                                                                                                Reflexion der Handlungspraxis

drk-schwesternschaft hamburg                                                                    sowie die Durchführung von praxis-
                                                                                                orientierten Projekt- und Bachelor-
                                                                                                arbeiten machen das Profil des
                                                                                                Bachelorstudiengangs Pflege (dual)
                                                                                                an der HAW Hamburg aus.

Die Ausbildung von Pflegekräften ist       Schwesternschaft und die Zugehörig-       wertvollen Beitrag zur Versorgung von
seit über 150 Jahren ein zentrales         keit zur weltweiten Rotkreuz-Rothalb-     kranken und hilfebedürftigen Men-
Anliegen unserer Schwesternschaft.         mond-Bewegung. Hervorzuheben ist          schen leisten.
Gerade das zu Ende gehende Jahr            auch die gute und individuelle fach-
2020, welches weltweit geprägt ist von     liche Begleitung im Rahmen der prak-      Kooperation mit der Hochschule
der Corona-Pandemie, hat überaus           tischen Ausbildung durch die jewei-       für Angewandte Wissenschaften
deutlich gezeigt, dass die Arbeit von      ligen PraxisanleiterInnen vor Ort.        HAW
gut ausgebildeten Pflegekräften von        Die Berufsethischen Grundsätze der
außerordentlicher gesellschaftlicher       Schwesternschaften vom DRK bieten         Erfolgreiche Ausbildung bei der DRK-
Relevanz ist.                              den SchülerInnen von Beginn an einen      Schwesternschaft Hamburg in der
                                           Orientierungsrahmen. Sie stellen die      Gesundheits- und Krankenpflege
Wir freuen uns daher sehr, dass            Menschlichkeit in den Mittelpunkt von     sowie in der Altenpflege und seit
derzeit 63 SchülerInnen eine Pflege-       Pflege, Hilfe und Unterstützung; für      01.01.2020 auch in der generalistischen
ausbildung in unserer Schwestern-          viele SchülerInnen ein zentrales Krite-   Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum
schaft absolvieren. Für die Gesund-        rium im Rahmen der Entscheidung für       Pflegefachmann wird nun durch einen
heits- und Krankenpflege haben sich        einen Pflegeberuf.                        weiteren wichtigen Baustein ergänzt.
58 von ihnen entschieden. Ihre Ausbil-
dung findet überwiegend bei unserem        Mit dem 01.01.2020 ist das neue Pfle-     Ab dem kommenden Sommersemes-
Gestellungspartner im Asklepios West-      geberufegesetz in Kraft getreten.         ter wird die Schwesternschaft in ihren
klinikum Rissen statt. In unserer Senio-   Neben vielen Veränderungen wurden         Eigenbetrieben der Seniorenresidenz
renresidenz Helene Donner absolvie-        auch die bisherigen drei Ausbildungen     Helene Donner, dem ambulanten Pfle-
ren fünf SchülerInnen die Ausbildung       Gesundheits- und Krankenpflege, Ge-       gedienst und dem Asklepios Westkli-
mit dem Schwerpunkt Altenpflege.           sundheits- und Kinderkrankenpflege        nikum insgesamt fünf Studierenden
                                           sowie Altenpflege in einer generalisti-   die Möglichkeit bieten, während der
Wir konnten, gemeinsam mit dem             schen Pflegeausbildung neu gestaltet.     geplanten Praxissemester ihr erworbe-
Asklepios Westklinikum, in diesem          Die Ausbildung erfolgt nun zur Pflege-    nes Wissen in der betrieblichen Praxis
Jahr bisher sechs SchülerInnen zum         fachfrau oder zum Pflegefachmann und      anzuwenden.
bestandenen Examen in der Gesund-          ermöglicht den AbsolventInnen nach
heits- und Krankenpflege gratulieren.      dem Examen eine Tätigkeit in allen drei   Das Ziel der Zusammenarbeit besteht
Zwei Nachholprüflingen drücken wir         Bereichen. Auf der Grundlage einer        darin, den Theorie- und Praxistransfer
derzeit noch die Daumen. In der Senio-     Ergänzung im DRK-Gesetz wurde             miteinander zu verbinden und wissen-
renresidenz freuen wir uns über drei be-   sichergestellt, dass die Schwestern-      schaftsbasierte Arbeitsweisen wie auch
standene Prüfungen in der Altenpflege-     schaften vom Deutschen Roten Kreuz        eine Reflexion in und aus Theorie und
hilfe. Die erfolgreichen AbsolventInnen    auch weiterhin Träger der Ausbildung      Praxis zu ermöglichen. Mit der akade-
haben sich dazu entschlossen, gleich       sein können. Aufgrund dieser gesetz-      mischen Hochschulqualifikation, wel-
weiterzulernen, und absolvieren derzeit    lichen Veränderungen wurden beste-        che die Qualifizierung in der pflege-
ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft.       hende Kooperationsverträge neu            rischen Praxis einschließt, sollen Kom-
                                           ausgestaltet und weitere Verträge         petenzen für die pflegerische Versor-
Die Ausbildung in einer DRK-Schwes-        geschlossen. Die DRK-Schwestern-          gung von Menschen aller Alters-
ternschaft war immer etwas Besonde-        schaft Hamburg kann somit auch            stufen in komplexen Pflegesituationen
res; daran hat sich auch heute nichts      zukünftig ihrem satzungsgemäßen           erworben werden. Damit soll den
geändert. Die SchülerInnen erleben         Auftrag zur Ausbildung von Pflegekräf-    Veränderungen der Versorgungs-
von Beginn an die Gemeinschaft der         ten nachkommen und damit einen            bedarfe aufgrund der demografischen

4 KREUZ DAME
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us de m Be irat

    Wir aktualisieren stetig die Kontaktdaten unserer Mitglieder und MitarbeiterInnen – bitte teilen Sie uns per E-Mail:
    thiele@schwesternschaft-hamburg.drk.de mit, auf welchen Wegen wir Sie erreichen. Gerne so viele wie möglich!

    Adresse:                                               Festnetznummer:
                                                           Mobilnummer:
                                                           E-Mail:

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    und epidemiologischen Entwicklungen
    begegnet werden.
                                                        beiratsbericht 2020
    „Ich freue mich sehr, dass es uns
    gelungen ist, mit der HAW als Koope-      Wir haben aufgrund der gegebenen
    rationspartner gemeinsam diesen           Umstände, dreimal getagt, sechs Sit-
    wichtigen Schritt der Weiterentwick-      zungen waren 2020 geplant.
    lung der pflegerischen Profession zu      Unsere Vision Beirat 2020 stand unter
    gehen. Ich bin der festen Überzeu-        dem Motto, dass wir wieder Aktionen
    gung, dass neben der Etablierung von      anbieten und begleiten wollen: Walk of
    wissenschaftlich ausgebildeten Pflege-    Care, Tag der Pflege, Mitgliederbegeg-
    fachkräften an Krankenhäusern auch        nungstag und der Einarbeitungstag für      Unten auf der Seite finden Sie eine
    die relevanten Bereiche der stationä-     neue Mitglieder standen auf unserer        Postkarte mit Fragen zum Beirat.
    ren Altenpflege sowie auch die Versor-    Agenda. Aber da kam uns die Corona-        Bitte senden Sie diese zahlreich an
    gung im Rahmen der häuslichen             Pandemie dazwischen.                       die DRK-Schwesternschaft Ham-
    Pflege sehr von der fundierten Kompe-                                                burg zurück, damit wir erfahren, was
    tenz der Bachelorabsolventen profi-       Im Oktober haben wir einen Workshop        IHNEN wichtig ist.
    tieren und diese maßgeblich zur inhalt-   „Beirat 2021“ durchgeführt, damit wir
    lichen Weiterentwicklung beitragen”,      in das Jahr 2021 gut vorbereitet star-     Vielen Dank und weihnachtliche
    sagt Frau Oberin Harnisch, die maß-       ten können. Lotsen-Schwestern, Mit-        Grüße sendet euch der Beirat der
    geblich dieses Projekt vorangetrieben     gliederbefragung und Mitgliedertreffen     DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.
    hat.
                                              in den Tätigkeitsfeldern sind Projekte,
                                              die wir bearbeiten und, mit Ihnen zu-      Folke Materna
                                              sammen, mit Leben füllen wollen.           Beiratsvorsitzende

✁
    BEIRATSFRAGEN
    Bitte per Post oder Scan antworten!
                                              RÜCKMELDUNG
    Kennen Sie die Beiratsschwestern in Ihrem Arbeitsfeld?        ja      nein                                      Bitte
                                                                                                                 frankieren
    Hätten Sie Interesse, an Angeboten des Beirats /              ja      nein
    der Schwesternschaft teilzunehmen?
    Vorschläge:

    Würden Sie an regelmäßigen Treffen im Arbeitsfeld             ja      nein
    teilnehmen?                                                                         ANTWORT

    Was wünschen Sie sich vom Beirat?                                                   DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.
    Weitere Ideen/Vorschläge/Anmerkungen                                                Max-Brauer-Allee 133
                                                                                        22765 Hamburg

    Name/Adresse

                                                                                                          KREUZ DAME 5
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us d em Mut t e rha u s

                              ich sehe immer den ganzen menschen”
                          ”   Kerstin Baars geehrt als starke Frau in der Pflege!

Kerstin Baars strahlt eine ganz beson-     innere Motor sein – ohne Helfersyn-          ins Auge sehen. Heute besteht die
dere Ruhe aus. Das sagen viele, ge-        drom geht es nicht. Und damit meine          Hauptarbeit aus viel mehr Dokumen-
nauer gesagt alle, die mit der             ich gar nicht nur rein pflegerisch. Häu-     tation und viel weniger aus Zeit am
Hamburger Rotkreuzschwester in ihrer       fig ist ein Lächeln viel wichtiger als das   Bett des Patienten. Früher war Kran-
langen Laufbahn seit ihrem Ausbil-         aufgeschüttelte Kopfkissen. Zudem            kenschwester ein angesehener, be-
dungsbeginn 1979 zu tun hatten und         liebe ich es, den Schülern, die ich be-      gehrter Beruf – man musste um einen
haben. Und das hat sich trotz Ihrer        treue, beizubringen: Macht nicht nur         Ausbildungsplatz richtig kämpfen und
steilen Karriere, die bis heute kontinu-   Nullachtfünfzehn-Dienst nach Vor-            beten, damit man angenommen wird.
ierlich voranschreitet, auch nicht geän-   schrift, schaut über den Tellerrand          Heute sind wir froh um jeden Azubi,
dert. „Das liegt bestimmt an meinem        hinaus, seid aufmerksam im Sinne des         der zu uns kommt.“ Der Grund sind in
Sternzeichen: Waage“, scherzt Kerstin      Patienten, damit er nicht nach allem         Kerstin Baars Augen die herausfor-
Baars. „Nein, im Ernst: Den tiefen         fragen muss. Ich zeige ihnen anhand          dernden Arbeitszeiten und die Vergü-
Berufswunsch, Krankenschwester zu          von Beispielen Dinge auf, auf die            tung. „Man muss hart im Nehmen
werden, hatte ich bereits als Kind. Ich    man von alleine vielleicht nicht kommt.      sein, um diesen Beruf auszuüben.“
habe immer die innerliche Ruhe ver-        Sind zum Beispiel die Hausschuhe
spürt, von Anfang an zu wissen, wo         des Patienten unter das Bett ge-             Charlotte Karlinder
ich hingehöre: Ans Bett der Patienten      rutscht, dann wird er sie nicht anzie-
und an die Seite meiner Auszubilden-       hen können, weil er nicht rankommt.“
den und Schüler. Ich habe zwei Brüder
– die mussten in unserer Kindheit          Eine Frau für alle Fälle
schon immer daran glauben“, erzählt        Dieser besondere Blick, diese Tugend
sie lachend. „Die habe ich immer ge-       ist selten geworden. Überhaupt dreht
lagert, gewickelt – und als sie wegen      sich in der Pflege immer alles
eines Leistenbruchs ins Krankenhaus        schneller. Dabei ist der Blick auf an-
mussten, habe ich sie gehegt und           dere anstatt auf sich selbst so wichtig.
gepflegt. Das Mütterliche in mir ist       „Ich sehe nicht nur den Patienten und
scheinbar sehr stark ausgeprägt.” Eine     seine Krankheit – ich sehe den ganzen
                                                                                        Für die Auszubildenden hat die Rotkreuz-
ungewöhnlich harmonische Geschwis-         Menschen.“ Genauso macht sie es bei          schwester immer ein offenes Ohr
terliebe, die aber nicht alleine der       ihren Auszubildenden: Sie ist nicht nur
Grund für die Berufswahl war. „Ich         Vorgesetzte, sie ist Kummerkasten-
fand auch immer alles Medizinische         tante, Mutti und Mediatorin. Die Azubis
sehr spannend. Schon in der Schwes-        haben heute ein Alter zwischen 17 und
ternschule habe ich es geliebt, wenn       45 Jahren. Insbesondere die Älteren
wir Filme über Wunden angeschaut           haben ein herausforderndes Privatle-
haben. Allen meinen Schulkameraden         ben und brauchen ab und zu ein offe-
wurde sofort schlecht – nur mir nicht!“    nes Ohr. Da sind sie bei Kerstin Baars
                                           an der richtigen Adresse. Die Pflege
Last but not least waren zudem na-         macht ihr nach wie vor großen Spaß.
hezu all ihre Verwandten Kranken-          Obwohl sich der Beruf sehr verändert
schwestern: ihre Mutter, zwei Tanten.      hat, wie sie selbst sagt. „Ich will
„Unsere Familie scheint das wohl           mich nicht der Jammer-Fraktion
irgendwie im Blut zu haben. Die gene-      anschließen, die früher alles besser
relle Freude daran zu helfen muss der      fand – aber man muss der Wahrheit

6 KREUZ DAME
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us d em Mut t e rha u s

RESILIENZ-WORKSHOP
Bericht zum Resilienz-Workshop der
DRK-Schwesternschaft Hamburg
                                                                                    Resilienz-Workshop
                                                                                    mit Andrea Nicklisch

                                                                                    Workshop im Bereich Gesundheits-
                                                                                    prävention zum Thema:
                                                                                    Resilienz – Die eigenen Wider-
                                                                                    standskräfte stärken.
                                                                                    Das Angebot eignet sich gut für ein
                                                                                    Wochenende in einem Zeitraum von
                                                                                    Freitag bis Sonntag:

                                                                                    3-tägiger Workshop
                                                                                    mit Übernachtung
                                                                                    30.04.2021–02.05.2021
                                                                                    im Haus am Schüberg
                                                                                    Wulfsdorfer Weg 33
                                                                                    22949 Ammersbek

                                                                                    Die TeilnehmerInnenzahl ist auf
                                                                                    12 Personen begrenzt.

                                                                                    Nach einem erfolgreichen Start in
                                                                                    diesem Jahr freuen wir uns, dass wir
                                                                                    das Angebot auch im nächsten Jahr
Resiliente Menschen gelten als ausge-     gong, Meditationen und Akupressur
                                                                                    wieder anbieten können. Wir laden die
glichen, kreativ und anpassungsfähig.     kennen. Sie erfuhren, wie Vitalität und
                                                                                    Mitglieder wieder herzlich ein, sich
Geraten sie in eine Krise, sind sie be-   Lebensfreude die Gesundheit unter-
                                                                                    dieses Wochenende eine Auszeit zu
reits nach kurzer Zeit wieder auf den     stützen und verbessern kann, weil
                                                                                    nehmen und in ein Erleben der eige-
Beinen – und auf dem Weg zur nächs-       alles miteinander zusammenhängt.
                                                                                    nen Fähigkeiten zur Gesunderhaltung
ten Herausforderung. Eine wirklich        Fazit: Es zeigte sich immer wieder,
                                                                                    und Stärkung der Widerstandskräfte
wichtige Eigenschaft für Menschen,        dass ein aufmerksamer und achtsa-
                                                                                    zu kommen.
die in der Pflege tätig sind.             mer Umgang mit sich selbst die Vo-
Daher veranstaltete die DRK-Schwes-       raussetzung für ein gesundes Leben        Ziel ist es, die Fähigkeit zu verbessern,
ternschaft Hamburg e.V. in Ammers-        ist. Dieses Wochenende war aus-           im Arbeitsalltag während der Fürsorge
bek nun einen dreitägigen Resilienz-      schließlich ein Raum und Zeit für die     für andere auf sich selbst zu achten,
Workshop unter der Anleitung von          eigene Person, eine Auszeit, die dem      eigene Bedürfnisse wahrzunehmen
Frau Andrea Nicklisch. Ziel: Die eige-    Leben wieder eine heilsamere Rich-        sowie innere Stabilität zu erzeugen.
nen Fähigkeiten zu stärken, im            tung gibt. Ein großes Dankeschön von      In diesem praxisorientierten Workshop
Arbeitsalltag während der Fürsorge für    allen teilnehmenden Rotkreuzschwes-       lernen Sie einfache Bewegungs- und
andere auch auf sich selbst zu achten     tern für diese tolle Idee und die Orga-   Atemübungen aus dem Zhineng Qi-
und dabei die eigenen Bedürfnisse         nisation!                                 gong kennen, Übungen der Stille,
wahrzunehmen sowie die innere                                                       Akupressur und Selbstmassage in
Stabilität zu stärken.                    Tanja Hoff                                Kombination mit ätherischen Ölen. Sie
In einem praxisorientierten Workshop                                                werden erfahren, wie Vitalität, Lebens-
lernten die teilnehmenden Rotkreuz-                                                 freude und Gesundheit unterstützt und
schwestern einfache Bewegungs- und                                                  verbessert werden können.
Atemübungen aus dem Zhineng Qi-

                                                                                                       KREUZ DAME 7
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us d e r S e ni o re n re s ide nz Hel ene D onn er

die seniorenresidenz sucht ehrenamtliche
Jede Zeitspende ist willkommen!                                                                  Wir waren im
                                                                                              Pinneberger Tagebl
                                                                                                                att!

Klaus Hilliger, 72, spielt Melodien aus     fektionsmittel eingesetzt. Außerdem
den 1950er- und 1960er-Jahren. Jeden        gibt es einen Türdienst, der die Perso-
Tag setzt er sich in der Helene-Donner-     nalien von Besuchern aufnimmt. Den
Seniorenresidenz in Pinneberg an das        Türdienst tragen übrigens alle Berufs-
Klavier. Sehr zur Freude der Bewohner.      gruppen mit.
Weit hat es Hilliger nicht. Der ehemalige
Tonmeister, der bei Studio Hamburg          Zudem wurden die Angebote während
angestellt war und auch mit Orchester-      der vergangenen Monate auf die ein-
legende James Last gearbeitet hat,          zelnen Wohnbereiche begrenzt. Davon
wohnt selbst in der Residenz am             gibt es vier. „Es gibt aufgrund der Pan-
Damm. Einrichtungsleitung Maike             demie keine Vermischung der Bewoh-
Fobbe-Maeke und Ulrike Hoffmann,            ner aus den vier Wohnbereichen“, sagt
die den Bereich Soziale Betreuung           Hoffmann. Aktuell gebe es aber wieder
leitet, würden den Senioren in der          abgesprochene und organisierte Besu-        Hoffmann und Fobbe-Maeke gut vor-
Helene Donner gern noch weitere An-         che. Die Besucher dürfen aber nur in        stellen. „Wir haben in jedem Wohnbe-
gebote möglich machen. Sie suchen           das jeweilige Zimmer der Bewohner.          reich Tablets für unsere Bewohner;
daher Menschen aller Altersstufen,          Insgesamt leben 109 Senioren in dem         zum Spielen und um Angehörige per
gerne auch Berufsschüler ab 18 Jah-         Haus. Dem gegenüber stehen 80 Mit-          Videochat zu kontaktieren“, ergänzt
ren, die für die Senioren im Heim da        arbeiter. „Wir haben eine hohe Fach-        Hoffmann. Das Singen sei derzeit
sind, sich mit ihnen beschäftigen –         kraftquote von 55 Prozent“, sagt            allerdings wegen Corona durch die All-
und mit ihrem neuen, ausgeweiteten          Fobbe-Maeke.                                gemeinverfügung des Kreises Pinne-
Konzept wollen sie das erreichen.                                                       berg untersagt.
„Mit Ehrenamtlichen wollen wir das          Zurück zu dem Ehrenamtskonzept:
Leben von draußen wieder hereinbrin-        „Wir freuen uns über Menschen, die          Diejenigen, die sich bewerben möch-
gen“, sagt Fobbe-Maeke. Nicht dass          Zeit und vor allem Lust haben, sich mit     ten, sollten selbstverständlich kommu-
es bisher keine Angebote gegeben            den Senioren in Einzelangeboten zu          nikativ sein und gern mit älteren
hätte. Doch die plattdeutschen Lesun-       beschäftigen oder sie in die Stadt zu       Menschen zusammen sein. „Die Be-
gen im Salon mussten ausfallen.             begleiten“, erläutert Hoffmann. Dabei       werber sollten keine Berührungs-
Corona – die Pandemie hat gerade den        ist nicht wichtig, wie oft oder wie lange   ängste haben“, so Hoffmann. Auch
Menschen in Seniorenheimen beson-           die Ehrenamtlichen bleiben: „Jede Zeit-     junge Leute seien angesprochen,
ders zugesetzt. Umso schöner die            spende ist willkommen! Unsere Be-           denn wer einen sozialen Beruf erlernen
Nachricht: „Wir sind als eine der           wohner haben während des ersten             möchte, könnte schon mal im Ehren-
wenigen Einrichtungen bisher komplett       Lockdowns nicht rausgehen können.           amt üben, weiß Hoffmann aus Erfah-
coronafrei durch die Pandemie gekom-        Es sei denn in unseren hauseigenen          rung. „Manchmal ist es nur wichtig, da
men“, berichtet Fobbe-Maeke nicht           Garten“, sagt sie. Über den Garten-         zu sein und lächelnd die aktuelle
ohne Stolz. Angesichts der steigenden       zaun durften sie sich mit den Verwand-      Zeitung unter dem Arm zu halten.“
Zahl der Neuinfektionen hatte das           ten austauschen. Auch Gottesdienste
Robert Koch-Institut Hinweise heraus-       fanden dort unter freiem Himmel statt.      Interessierte können sich sehr gerne
gegeben, wie Alten- und Pflegeheime         Was kommt sonst noch auf die Ehren-         direkt an Frau Hoffmann oder an
vorgehen sollten. Das Tragen eines          amtler zu? Sie können Gespräche mit         Frau Fobbe-Maeke wenden, sie sind
Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht in          ihnen führen, vorlesen, Bingo spielen       erreichbar unter 04101 - 7730 oder
der Helene-Donner-Seniorenresidenz          oder die Patienten am Computer schu-        unter info@seniorenresidenz-helene-
Pinneberg und es werden Handdesin-          len – all das und mehr können sich          donner.drk.de

 8 KREUZ DAME
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us d e r S e ni o re n re s ide nz Hel ene D onn er

      Frischer Wind in der                schwertue, aber die werde ich weiter
Seniorenresidenz Helene Donner:           üben! In unserem gemütlichen Erdge-
     Herzlich willkommen,                 schoss habe ich schon so einige kurze,
      Maike Fobbe-Maeke!                  nette Pläuschchen gehabt. Das mag
                                          ich sehr.
Wir haben unsere neue Einrichtungs-
leitung gebeten, sich kurz vorzu-         Ich freue mich auf meine neuen Aufga-
stellen – und sie hat uns erzählt,        ben – auf die zukünftige Zusammenar-
warum sie ihre neue Aufgabe mit           beit mit Herrn Maaß und allen anderen
großer Freude erfüllt.                    KollegInnen. Und: Nach dem Motto
                                          „Der Weg ist das Ziel“ möchte ich den
Liebe Mitglieder, MitarbeiterInnen,       Weg mit meinen neuen MitarbeiterIn-
BewohnerInnen und Angehörige!             nen gemeinsam gehen – damit unsere            Seit zwei Jahren kommen regel-
                                          schöne Seniorenresidenz auch zu „mei-         mäßig philippinische Pflegekräfte
Mein Name ist Maike Fobbe-Maeke           nem Haus“ wird. Ich freue mich als Mit-       zu uns in die Seniorenresidenz
und ich war in den letzten Jahren als     glied der DRK-Schwesternschaft, die           Helene Donner in Pinneberg.
Pflegedirektorin des Asklepios West-      Unterstützung unserer Oberin Marion
klinikums tätig, seit dem Sommer          Harnisch, ihrer Stellvertreterin und          Sie kommen direkt von den Philippi-
2019 habe ich die Stabsstelle für Per-    unseres Netzwerkes zu erfahren, und           nen, dort haben sie ein Pflegestudium
sonalakquise in unserer Schwestern-       habe immer ein offenes Ohr für Sie.           absolviert wie auch Deutschkurse
schaft übernommen. Zu den Aufga-                                                        besucht. Voller Neugier und mit großer
ben meiner Stabsstelle bin ich seit                                                     Lebensfreude treten die jungen
dem 01.07.2020 als kommissarische                                                       Menschen ihre Aufgabe bei uns an.
Einrichtungsleiterin in der Seniorenre-
                                           Liebe Mitglieder!                            Unsere BewohnerInnen schätzen die
sidenz Helene Donner in Pinneberg                                                       professionelle, freundliche und zuge-
tätig. Und ja – ich freue mich sehr        Unter dem Motto „Wir für uns“
                                                                                        wandte Versorgung sehr. Die Mitar-
darüber, hier zu sein, und auf diese       suchen wir ehrenamtliche Patinnen
                                                                                        beiterInnen freuen sich über die tolle
neue Aufgabe!                              und Paten, die Lust haben unseren
                                                                                        Unterstützung.
                                           ausländischen, zum Teil gerade erst
Ich freue mich, von Herrn Behrens ein      zugezogenen MitarbeiterInnen unsere
                                                                                        Auch in diesem Jahr, in dem alles
so gut strukturiertes Haus übernom-        Kultur, unsere DRK-Schwesternschaft
                                                                                        anders ist, hätten vier KandidatInnen
men zu haben. Ich freue mich über          Hamburg, die deutsche Sprache und
                                                                                        bei uns eintreffen sollen. Leider warten
und auf alle neuen MitarbeiterInnen –      das häusliche/nähere Umfeld näherzu-
                                                                                        „unsere“ vier zukünftigen Mitarbeiter-
bisher habe ich ausschließlich in sehr     bringen. Um diesen manchmal sehr
                                                                                        Innen derzeit vergeblich auf ihr Visum
offene, interessierte und hilfsbereite     jungen Menschen den Start in der
                                                                                        auf den Philippinen. Wir hoffen, sie
Augen gesehen, der Rest unserer Ge-        Fremde etwas leichter zu gestalten,
                                                                                        aber dennoch zum Ende dieses oder
sichter ist ja nach wie vor leider noch    haben wir uns dieses Projekt überlegt.
                                                                                        zum Anfang des nächsten Jahres bei
bedeckt.                                   Wenn Sie Lust haben, uns bei dieser
                                                                                        uns begrüßen zu dürfen – wir freuen
                                           tollen Aufgabe zu unterstützen, melden
                                                                                        uns schon sehr auf sie!
Es ist schön, nun auch die Bewohner-       Sie sich gern telefonisch oder per E-Mail.
Innen und ihre Angehörigen noch            Frau Mayer, Tel.: 040 - 81 900 720
besser kennenzulernen – auch wenn          swh@schwesternschaft-hamburg.drk.de
ich mich mit Namen manchmal etwas

                                                                                                         KREUZ DAME 9
KREUZ DAME - DRK-Schwesternschaft Hamburg
a us d e r S e ni o re n re s ide nz Hel ene D onn er

alles digital – macht corona!
Durch die Krise zu neuen Ideen

                                                                                   Neue Wege der Kommunikation
                                                                                   Auch in der DRK-Schwesternschaft
                                                                                   Hamburg hat die Corona-Krise in vie-
                                                                                   len Bereichen zur beschleunigten
                                                                                   Digitalisierung beigetragen. Bis die
                                                                                   Pandemie Deutschland erfasste,
                                                                                   konnten beispielsweise unsere Be-
                                                                                   wohnerInnen der Helene-Donner-Se-
                                                                                   niorenreidenz lediglich per normalem
                                                                                   Telefon oder bei persönlichen Besu-
                                                                                   chen mit ihren Angehörigen sprechen.
                                                                                   Bereits seit längerer Zeit war im Ge-
                                                                                   spräch, dass es sinnvoll wäre, Tablets
                                                                                   oder Smartphones anzuschaffen und
                                                                                   BewohnerInnen dadurch die Videote-
                                                                                   lefonie mit Angehörigen zu ermögli-
                                                                                   chen, die weiter entfernt wohnen. In
                                                                                   die Realität umgesetzt wurde es erst,
Homeoffice, Videokonferenzen,           selbstverständlicher. Und wie offen wir    als Corona Deutschland eiskalt er-
Online-Unterricht – vor der Corona-     mittlerweile auch für eine Digitalisie-    wischte und zum Handeln zwang.
Krise in vielen Unternehmen und         rung so angreifbarer Bereiche wie un-
Organisationen undenkbar. Die           serem Gesundheitswesen sind, zeigt         Das Tablet war die erste Anschaf-
Pandemie hat sich von der unge-         eine neue Studie: 93 Prozent der be-       fung – ursprünglich gedacht, um
wollten Katastrophe zum Kataly-         fragten Deutschen sind coronabedingt       Skype-Telefonie zu ermöglichen. „Inte-
sator der Digitalisierung in allen      für den Ausbau der digitalen Gesund-       ressanterweise wurde das gar nicht so
Lebensbereichen entwickelt – in         heitsversorgung. Etwa 60 Prozent der       umfangreich genutzt, wie wir vermutet
der Wirtschaft über die Bildung bis     Befragten wünschen sich sogar zu-          hatten“, erklärt Frau Hoffmann, Mitar-
hin zum Privatleben. Auch in der        künftig weiterhin standardmäßig eine       beiterin der Helene-Donner-Residenz.
DRK-Schwesternschaft Hamburg            ärztliche Beratung per Video-Sprech-       „Wir glauben, dass das daran liegt,
e.V. hat die Krise in Bezug auf die     stunde.                                    dass ein Tablet für die Bewohner ein
Digitalisierung vieles verändert –                                                 sehr fremd wirkendes Gerät ist, das
auch zum Positiven.                     Der Ausbruch der Pandemie hat uns          sie nicht kennen. Ein Smartphone
Ob in Schulen, Unternehmen, Arztpra-    dazu gezwungen, diese Prozesse zu          erinnert an das normale Telefon – aber
xen oder Organisationen wie den         beschleunigen. Und wenn man dieser         das Tablet wirkt wie ein Mix aus TV
Schwesternschaften – die letzten Mo-    Katastrophe etwas Positives abgewin-       und Telefon, das hat unsere Bewohner
nate haben gezeigt: Im Kampf gegen      nen will, ist es definitiv die Tatsache,   sehr irritiert. Dafür freuten sich die
die Ausbreitung der Pandemie hat die    dass wir alle trotz des vielen Leids und   meist jüngeren Angehörigen darüber
Geschwindigkeit der Digitalisierung     der Angst vor der veränderten Gesell-      umso mehr. Der Sohn einer unserer
deutlich zugenommen und sich in der     schaft die positive Kraft der Digitali-    Bewohnerinnen lebt in Südspanien, für
Katastrophe als große Hilfe erwiesen.   sierung erleben. Die Digitalisierung       ihn war das die einzige Möglichkeit zu
Spätestens im sogenannten „neuen        ermöglicht uns einen positiven Neu-        sehen, dass es seiner Mutter auch
Normal“ sind Videokonferenzen, E-       start in die Zukunft – und das ist über-   wirklich gut geht. Eine Riesen-Erleich-
Learning und digitales Arbeiten immer   all spürbar.                               terung in diesem unsicheren Corona-

10 KREUZ DAME
a us d e r S e n i or e nre s ide nz He l en e D o nn e r

Frühling. Ein weiterer Pluspunkt des       Digitalisierung im Krankenhaus
Tablets ist die Möglichkeit, darauf das    Und auch im Asklepios Westklinikum
Online-Praxisportal SoBeO zu betrei-       setzt Pflegedirektor Uwe Westhues auf       Unser Haus strahlt
ben – ein Betreuungsprogramm für           digital: Coronabedingt fing er an,
SeniorInnen und Demenzkranke mit           Bewerbungsgespräche per Skype zu
                                                                                         in neuem Glanz!
Wochenplänen für Einzel- und Grup-         führen – und es klappt hervorragend.
penangebote. Die Ideen können die          „Dadurch haben wir einen großen Vor-
Pflegekräfte einfach herunterladen und     teil den Wettbewerbern gegenüber,
ausdrucken – ein Riesenspaß für            wo die Jobsuchenden zusätzlich zur
BewohnerInnen und MitarbeiterInnen.        Verzögerung durch die Terminsuche
Und last but not least bekam jede Sta-     noch die Reise auf sich nehmen müs-
tion noch ein Smartphone – aus-            sen. Ich habe schon viele Mitarbeiter
schließlich zur Kommunikation. In          auf diese Weise schnell und unkompli-
diesem sind die Angehörigen bei            ziert einstellen können.“
WhatsApp gespeichert und melden            Aber das ist noch nicht alles. Zusätz-
sich darüber, um mit Bild und Ton zu       lich hat Uwe Westhues ein neues Gerät
telefonieren. Vor diesen Geräten hat       bestellt, das die Patientenüberwa-
auch niemand Angst, sodass sie quasi       chung extrem vereinfacht – selbstver-
im Dauereinsatz sind. Ohne die Co-         ständlich digital. „Wo vorher mehrere
rona-Krise hätten wir so rasch nicht       Abläufe wie Fiebermessen, manuelles
auf Videotelefonie umgestellt. Und das     Eintragen auf Papier und im Anschluss
kommt jetzt ja weiterhin allen Beteilig-   Übertragen der Werte in den Compu-
ten zugute“, freut sich Frau Hoffmann      ter notwendig waren, liest das an das
für die BewohnerInnen.                     Gerät angeschlossene Fieberthermo-
                                           meter ab und speichert sofort in die
E-Learning                                 digitale Patientenakte. Ebenso verhält            Wir haben einen neuen Teppichbo-
Das Bildungszentrum Schlump, das           es sich mit den weiteren Vitalparame-             denbelag im gesamten Erdgeschoss
die DRK-Schwesternschaft Hamburg           tern wie Blutdruck, Herzfrequenz und              erhalten. Unseren BewohnerInnen,
betreibt, sah sich auch gezwungen zu       EKG. Das spart viele wertvolle Stun-              BesucherInnen und MitarbeiterInnen
handeln – und tat es sofort. „Es war       den für das Pflegepersonal“, erklärt              gefällt die neue Farbe und die etwas
gar keine Frage, dass wir uns sofort       der Pflegedirektor, der momentan                  gröbere Struktur sehr gut; es lässt
daransetzen, um ein Konzept für digi-      seine Masterarbeit zum Thema „Psy-                sich gut auf ihm gehen.
tales Lernen auf Basis des E-Learning      chische Belastungen in der Verwal-                Unsere Fenster zu den Sonnensei-
zu entwickeln“, sagt der Leiter des        tung von Krankenhäusern durch die                 ten haben im Sommer eine Sonnen-
Zentrums, Thomas Schulz. „Im               Corona-Krise“ schreibt. „Diese Geräte             schutzfolie aufgeklebt bekommen,
Grunde war dies eh überfällig, aber        haben wir natürlich nicht aufgrund der            damit können wir das Aufheizen
Dinge, die nicht zwingend notwendig        Corona-Krise angeschafft – aber die               der Bewohnerzimmer und -flure bei
sind, sind eben erst an der Reihe,         vielfach erhöhte Akzeptanz der Digita-            extrem heißen Wetterlagen vermei-
wenn Kapazitäten frei sind.“ Die Co-       lisierung durch die Pandemie öffnet die           den und sorgen so für gute Stim-
rona-Krise legte den Alltag lahm – und     Türen für eine komplett digitale Welt.“           mung in der schönen Sommerzeit.
setzte Energien dafür frei, E-Learning
zu etablieren.                             Charlotte Karlinder

                                                                                                            KREUZ DAME 11
A us d e r A mb u l an te N Pf le g e und be rat un g

Neues aus dem ambulanten
pflegedienst

Der Beginn der Pandemie im März          Dienst und der damit verbundenen                      Nachgefragt:
2020 erwischte unsere Einrich-           Gewissenhaftigkeit unserer Pflege-                 Kurz-Steckbrief von
tungsleitung Andrea Cygan im Ur-         kräfte kam es nicht zu Ansteckungen                   Andrea Cygan
laub - und dann überschlugen sich        von KundIn zu KundIn – eine großar-           Pflegedienstleitung im Ambulanten
die Ereignisse. Anfangs herrschte        tige Leistung.                                           Pflegedienst
noch große Unsicherheit: Wie geht
                                                                                    Alter: 52 Jahre
man mit dem neuen Virus um?              Vielen Dank an alle MitarbeiterInnen
                                                                                    Familienstand: Verheiratet, 2 Kinder
Was ändert sich für die Pflege-          dafür, dass wir in diesem tollen Team
                                                                                    (Tochter, 23 Jahre alt, und ein Sohn 19)
kräfte und wie stellen wir uns für       Hand in Hand an der Seite unserer Pa-      Wohnort: Vier- und Marschlande –
den Fall eines Corona-Infizierten        tientInnen sein konnten. Sobald sich       vor sechs Jahren aus der „Stadt“
unter MitarbeiterInnen oder Pa-          die Auflagen ändern, steht ein großes      aufs „Dorf“ gezogen
tientInnen auf?                          Abendessen in einem schönen Lokal          Ausbildung: Pflegefachkraft mit
                                         unserer Hansestadt an.                     Weiterbildung zur Pflegedienstleitung
Wir haben entschieden, dass – so-                                                   In der DRK-Schwesternschaft seit:
lange noch keine anderen Meldungen       Und apropos MitabeiterInnen: Unser         01. Juni 2019
vorhanden sind – die MitarbeiterInnen                                               Hobbys: Ich fahre jährlich mit dem
                                         Patientenstamm wächst – daher su-
                                                                                    Wohnwagen nach Norwegen und
sich schützen und die Verfahrensan-      chen wir aktuell weitere tolle KollegIn-
                                                                                    bleibe dann immer dort, wo es schön
weisung und Herangehensweise wie         nen, die unser Team ergänzen. Wir          und einsam ist.
bei der MRSA handzuhaben ist. Im         wollen expandieren und suchen daher        Ziel: Nächstes oder übernächstes Jahr
April gab es dann den Symptomkon-        engagierte MitarbeiterInnen, die Spaß      gemeinsam mit meinem Mann auf dem
trollbogen für KundInnen und Mitarbei-   und Freude daran hätten, unseren           Motorrad durch Norwegen reisen.
terInnen, den wir mit unserer Kollegin   Ambulanten Pflegedienst mit uns wei-
Frau Fobbe-Maeke, mittlerweile kom-      ter aufzubauen, indem sie ihre Ideen       Wir haben nachgefragt: Wie ist es Ihnen
missarische Leitung der Helene-Don-                                                 seit Ihrem Start bei uns ergangen, Frau
                                         einbringen - gerne auch Teilzeitkräfte,
                                                                                    Cygan?
ner-Seniorenresidenz, erstellt haben.    die lediglich nachmittags arbeiten kön-
                                                                                    „Ich fühlte mich gleich willkommen und
Unser herzliches Dankeschön an die-      nen. Melden Sie sich gerne telefo-
                                                                                    sehr gut aufgenommen – wie in einer
ser Stelle für den kollegialen Aus-      nisch, per E-Mail oder per Post bei        Familie! Es war ja eine große Herausfor-
tausch und die Unterstützung durch       Frau Andrea Cygan, Pflegedienst-           derung, eine neue Einrichtung, den Am-
Frau Fobbe-Maeke.                        leitung.                                   bulanten Pflegedienst, neu aufzubauen.
                                                                                    Bei Fragen erhielt ich Unterstützung
Zudem informierten wir alle KundInnen    Andrea Cygan                               durch die Oberin und Kollegen aus der
schriftlich über die Handhabung –                                                   Max-Brauer-Allee. Inzwischen bin ich
                                                                                    wirklich angekommen und habe es
einige erklärten sich einverstanden,     Deutsches Rotes Kreuz Schwestern-
                                                                                    wirklich nicht bereut, ein Mitglied der
andere führten diese selbstständig       schaft Hamburg Ambulante Pflege
                                                                                    Schwesternschaft zu sein – im Gegenteil:
durch und teilten die Ergebnisse den     und Beratung gGmbH                         Alle gehen immer wertschätzend und
MitarbeiterInnen mit.                    Dorotheenstraße 159,                       natürlich miteinander um. Und auch der
                                         22299 Hamburg                              Aufbau unseres Pflegedienstes ist gut
Regelmäßige Schulungen aller Kolle-                                                 gelaufen. Mittlerweile ist ein nettes Team
gInnen wurden zur Tagesordnung und       Tel.: 040 - 350 3530 - 13                  mit tollen Kunden entstanden, wir haben
unsere MitarbeiterInnen arbeiteten am    Fax: 040 - 350 353 035                     eine gute Atmosphäre – trotz aller
                                                                                    Herausforderungen durch die Corona-
Limit, immer in kompletter Schutz-       E-Mail: Cygan@drk-apb.de
                                                                                    Pandemie.“
kleidung. Aufgrund der disziplinier-     Homepage: www.schwesternschaft-
ten Arbeit und Vorgehensweise im         hamburg.drk.de

12 KREUZ DAME
Aus dem Ask le p i os W e s tk l i ni kum Ha mbu rg & D EM Kath . Ma rien kr a nk en ha u s Hamburg

                                             Interviews mit
                                                4 fragen
           Uwe Westhues                                                                                Sonja Spahl
          Pflegedirektor, AWHH                                                               Pflegedirektorin, Marienkrankenhaus

INTERVIEW MIT UWE WESTHUES                   für wichtig halte, stoßen leider nicht         es selbstverständlich, im Umgang mit-
Asklepios Westklinikum Hamburg               immer auf Gegenliebe bei den Pfle-             einander tolerant zu sein, denn unser
                                             genden. Hier würde ich mir mehr                Haus ist mindestens so bunt wie un-
                                             Geschlossenheit wünschen.                      sere Stadt. Unabhängig von der Zuge-
Wie sind Sie zum heutigen Job des
                                                                                            hörigkeit zu einer Kirche oder Religion
Pflegedirektors gekommen?
                                             Wie lösen Sie die größten Heraus-              sind alle KollegInnen willkommen, die
Zunächst einmal muss ich sagen, dass
                                             forderungen?                                   unsere Werte mit uns leben wollen.
es gar nicht mein Ziel war, Pflegedirektor
zu werden. Mein Ziel war es immer, die       Die Personalgewinnung und Personal-
Pflege und damit die Patientenversor-        bindung zählt zu den größten Herausfor-        Was denken Sie – aus Ihrer Position
gung zu verbessern. Nach meiner Pfle-        derungen in der Pflege und das be-             als Arbeitgeberin heraus –, was sich
geausbildung habe ich einige Jahre in        kanntlich bei einem Fachkräftemangel.          ändern müsste, damit sich der Stel-
einer Universitätsklinik in verschiedenen    Digitalisierung, effiziente und gut funktio-   lenwert der Pflegenden bzw. Pflege
Bereichen gearbeitet. Danach war ich         nierende Arbeitsprozesse sowie die In-         in der Gesellschaft verbessert?
bei einem Maximalversorger als Kran-         terprofessionelle Zusammenarbeit sind
                                                                                            Momentan bewegt sich zu dem
kenpfleger tätig. Auf der Station habe ich   wichtige Bausteine für die Arbeitszufrie-
                                                                                            Thema in der Öffentlichkeit einiges.
dann kleinere Projekte übernommen und        denheit der Pflegenden. Diese Dinge
                                                                                            Aufmerksamkeit hat der Pflegeberuf in
die Abläufe verbessert. Parallel habe ich    sind große Bestandteile meiner täglichen
                                                                                            Deutschland auf ganz unterschied-
ein Pflegestudium absolviert. Danach         Arbeit.
                                                                                            lichen Ebenen bekommen. Wir dürfen
wurde ich Stationsleitung. Ich wollte
                                                                                            aber auch nicht vergessen, unser
mehr Verantwortung übernehmen und
                                             INTERVIEW MIT SONJA SPAHL                      Selbstverständnis zum Beruf in der
bin dann Pflegedirektor geworden.
                                             Kath. Marienkrankenhaus Hamburg                Gesellschaft positiv zu kommunizieren
                                                                                            und somit den Stellenwert des Pflege-
Was sind Ihre Ziele als Pflegedirek-                                                        berufes selber mit zu verbessern.
tor der Klinik?                              Was ist das Besondere an einer Be-
                                                                                            Wir bestärken unsere MitarbeiterInnen
Ein wichtiges Ziel ist die Fragestellung:    schäftigung als Pflegefachkraft in             stetig, an einem positiven Image mit-
„Wie bekommen wir qualifizierte Mitar-       Ihrem Haus – gibt es besondere                 zuwirken und sich einzubringen.
beiter ins Unternehmen und wie schaf-        Merkmale?
fen wir die Rahmenbedingungen, sie           Viele unser MitarbeiterInnen schätzen
                                                                                            Wie beurteilen Sie die heutige Mög-
zu halten?” Personalmanagement und           die Freundlichkeit und menschliche
Führung, die Entwicklung von Unter-          Wärme in Kombination mit vielseitigen          lichkeit, Pflege durch ein Studium
nehmenskulturen, die gutes Arbeiten          Krankheitsbildern in 20 Abteilungen in         erlernen zu können?
ermöglichen, gehören zu meinen Aufga-        einem 600-Betten-Haus. Das macht die           Grundsätzlich begrüße ich die Akade-
ben. Neben einer guten Patientenver-         Arbeit angenehm und abwechslungs-              misierungsbewegung in der Pflege. Ich
sorgung ist eine gute Wirtschaftlichkeit     reich. Bei uns ist es z. B. ganz normal,       finde es aber auch wichtig, dass es
ebenso wichtig.                              dass wir jeden auf dem Flur begrüßen.          weiterhin möglich ist, den pflegeri-
                                                                                            schen Beruf über die grundständige
Wie schätzen Sie die berufspolitische        Worauf legen Sie besonderen Wert               Ausbildung zu erlernen.
Situation für die Pflegekräfte ein?          bei den Pflegekräften bzw. was ist
Unbestritten hat die Pflege an größe-        Ihnen bei BewerberInnen beson-                 Charlotte Karlinder
rem berufspolitischen Einfluss ge-           ders wichtig?
wonnen. Allerdings ist der Organisa-         Neben der fachlichen Qualifikation ist
tionsgrad in der Pflege eher gering.         es uns wichtig, dass der Bewerber
Pflegekammern, die ich durchaus              menschlich zu uns passt. Für uns ist

                                                                                                                  KREUZ DAME 13
A us d e m b i l d ung s ze nt r um sc hl ump

kontinuität und wachstum –
das Bildungszentrum 2020

                                             haben das Bildungs-Team weiter zu-
                                             sammengeschweißt. Neue Ideen ent-
                                             standen, Bildungspakete für zu Hause
                                             wurden geschnürt, erster digitaler Un-
                                             terricht wurde entwickelt und erfolg-
                                             reich durchgeführt. Noch ist im
                                             Bereich der Digitalisierung viel Luft
                                             nach oben, aber Hand in Hand arbei-
                                             ten LehrerInnen und Verwaltungs-
                                             kräfte, Leiter und Geschäftsführung an
Das Bildungsschiff BZ Schlump wächst         der Festigung der Angebote und dem
kontinuierlich weiter. Mittlerweile zählen   guten Ruf des BZ – weit über die
wir 14 Beschäftigte und sechs gering-        Grenzen Hamburgs hinaus.
fügig Beschäftigte zu unserem Team,
davon sind neun als LehrerInnen an-          Thomas Schulz
gestellt. Die Berufsfachschule für Not-
fallsanitäter wächst. Derzeit haben wir      Bildungszentrum Schlump:
75 Schulplätze, dank der Genehmi-            Wir bewegen uns!                           „Bewegung am Mittwoch“ vor Corona-Zeiten
gung der Behörde ab 2021 dann
schon 90, und liegen 2023 rechne-            „Wie wäre es, unseren MitarbeiterIn-       Auch in Zeiten der Pandemie-
risch bei 120 SchülerInnen. Der Fach-        nen die Möglichkeit zu bieten, sich ein-   Einschränkungen bleibt die Gruppe
bereich Pflege bietet ähnliche Ent-          mal in der Woche gemeinsam zu              nicht bewegungslos: „Solange wir alle
wicklungen: Hatten wir vor drei Jahren       bewegen – als Ausgleich zur Kopfar-        Schutzmaßnahmen einhalten können,
48 Weiterbildungsplätze im Intensiv-         beit im Büro?“ Das fragte sich Thomas      bleiben wir so aktiv, wie es mit einem
pflegebereich, so sind es jetzt 88 Wei-      Schulz, Leiter des Bildungszentrums,       Mund-Nasen-Schutz eben möglich
terzubildende, die in vier Lehrgängen        und setzte den Gedanken bereits im         ist“, so Swantje Fuchs.
über jeweils zwei Jahre weitergebildet       Frühjahr 2019 gemeinsam mit Swantje
werden.                                      Fuchs, der Referentin für Gesundheits-
                                             förderung im Bildungszentrum, in die               Einige Stimmen der
Seit 2019 haben wir eine neue onkolo-        Tat um: Die 15-minütige Einheit „Be-                   Kolleginnen:
gische Fachweiterbildung nach Ham-           wegung am Mittwoch“ steht seitdem
                                                                                        „Die Schulter-/Nackenübungen sind
burger Landesrecht etablieren kön-           fest im Wochenplan, und die (selbst-
                                                                                           genau das Richtige für mich!“
nen – das ist großartig! Etablierte          verständlich freiwillige) Teilnahme ist            (Alexandra Petersen)
Bildungsangebote und die kontinuier-         seitdem rege (siehe Foto o.r.)!
                                                                                            „Das tut mir zwischendurch
liche Weiterentwicklung von neuen Kurs-      Je nachdem welcher Raum gerade frei
                                                                                            einfach gut!“ (Lena Köpcke)
formaten zeichnen auch unsere Ab-            ist, bringt Frau Fuchs ihre KollegInnen
teilung für Gesundheitsförderung aus.        sanft in Bewegung, um den Körper zu         „Obwohl wir nur eine Viertelstunde
                                             mobilisieren, zu strecken, etwas für die    etwas tun, fühle ich mich hinterher
Immer wieder gelingt es unserem klei-        Haltung zu tun und wichtige Muskel-          ganz anders!“ (Elke Gutschendies)
nen Team, nach vorn zu denken und            gruppen zu trainieren. Mal mit Musik,        „Nicht nur der Körper ist beweg-
neue Angebote zu kreieren. Die Aus-          mal ohne, mal quer durch den Raum,            licher, sondern auch der Kopf
wirkungen der Pandemie und die damit         mal im Sitzen – die Abwechslung               wieder frei!“ (Inga Rieckmann)
einhergehenden Herausforderungen             kommt nicht zu kurz.

14 KREUZ DAME
A us d e m b ild u ngs ze n tr um sch lum p

„Hello – we are paramedics.
How can we help you?”

                                           ihrer langen Geschichte ist mir als         und mit gespielten Patienten trainieren,
                                           Schülerin vertraut geworden. Nach           in der englischen Sprache zu üben.
                                           dem Examen stieg ich in den Beruf als       Also nicht nur die Theorie, sondern
                                           Notfallsanitäterin mit voller Stelle ein.   auch die Praxis … diesmal auf Englisch.

                                           Und wie sieht es mit dem                    Frau Magnus, wir wünschen
                                           Studium aus?                                Ihnen für Ihren weiteren
                                           Ich bin im dritten Semester „Medizin-       Lebensweg alles Gute!
                                           pädagogik“ – meinen Bachelor habe
                                           ich im achten Semester erreicht. Wenn       Thomas Sörensen
                                           alles gut geht, folgt der Master. Meine
                                           Einsätze im Rettungsdienst kürzte ich;
                                           aber 12,5 Wochenstunden direkt am
                                           Patienten lasse ich mir nicht nehmen:
Lena-Sophie Magnus unterrichtet            Die Auseinandersetzung mit der Praxis
am Bildungszentrum Schlump der             bereichert meinen Unterricht.                 Herzlichen Glückwunsch
DRK-Schwesternschaft Hamburg.                                                            zum Neuen Amt,
                                           „Are you in pain?“ - Was hat das
Frau Magnus, Sie arbeiten seit
                                                                                         Frau Oberin Harnisch!
                                           mit Ihrem Unterricht zu tun?
2020 als Lehrerin am Bildungs-             Im ersten Ausbildungsjahr erhielten wir
zentrum …                                  am Schlump das Modul „Medical En-
Der 15. August 2020 – ein besonderer       glish“ – eine prima Idee. Durch diesen
Tag. Es war mein großer Wunsch, am         spezialisierten Sprachunterricht wer-
Schlump als Lehrerin arbeiten zu kön-      den wir geschult, uns in unserem
nen. Mit 30 Wochenstunden bin ich          Betätigungsfeld mit Menschen zu
dabei; zur Arbeit gehört Unterricht in     verständigen, die nicht die deutsche
den Klassen der Notfallsanitäter und in    Sprache beherrschen. Er erweitert un-
Kursen der Rettungssanitäter.              sere Möglichkeiten, im Einsatz die
                                           Lage und den Zustand unserer Patien-          (v.l.): VdS-Präsidentin Fr. Gabriele Müller-Stutzer,
                                                                                         ehem. Präsident Hr. Rapp, neue Vizepräsidentin
Erzählen Sie uns von Ihrem                 ten schneller und genauer zu erfassen.
                                                                                         Fr. M. Harnisch, neuer Präsident Dr. Labe
beruflichen Werdegang.                     Und: Viele Abkürzungen in der Medizin
                                           sind nur mit diesem sprachlichen Hin-         Neue Aufgabe für die Oberin der
2015 trat ich in die dreijährige Berufs-
                                           tergrund verständlich.                        DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.:
ausbildung zur Notfallsanitäterin als
damals 18-Jährige ein. Meine Berufs-                                                     Seit diesem Jahr übernimmt Marion
fachschule in der Ausbildung: der          Und jetzt entwickeln Sie dieses               Harnisch von Annette von Rantzau
Schlump! Die Ausbildung eröffnete mir      Unterrichtskonzept weiter?                    zusätzlich das Ehrenamt der Hambur-
sofort neue Dimensionen … es gab so        Mich begeistert das Konzept, und              ger Rotkreuz-Vizepräsidentin. Selbst-
vieles zu erlernen. 2018 machte ich        jeder von uns aus dem Lehrer-Team             verständlich bleibt sie aber haupt-
mein Staatsexamen. Ich weiß noch, in       hat sein Spezialgebiet. Die Einheit ist       amtlich unsere Oberin und Geschäfts-
welchen Räumen ich hier geprüft            aufgrund meiner sprachlichen Vorbil-          führerin der Eigenbetriebe. Wir gratu-
wurde. Das leise Knirschen des Holz-       dung „mein Ding“ … Zurzeit arbeite ich        lieren unserer Oberin ganz herzlich!
bodens in den Unterrichtsräumen mit        daran, Fälle, die wir mit Ausrüstung

                                                                                                                 KREUZ DAME 15
A us d e m b i l du ng s ze ntr um s ch lum p

neue onkologische
fachweiterbildung gestartet

                                                                                   DRK-Berufsfachschule für
                                                                                   Rettungsassistenz jetzt mit
                                                                                   neuer Bezeichnung!

                                                                                   Seit Mitte September ist die DRK-
                                                                                   Schwesternschaft Hamburg Bildungs-
                                                                                   zentrum Schlump gGmbH nun:
                                                                                   staatlich anerkannte Berufsfachschule
                                                                                   für Notfallsanitäter!

                                                                                   Was 1991 im kleinen Rahmen an der
                                                                                   Krankenpflegeschule Rissen startete,
                                                                                   ist inzwischen fester Bestandteil der
                                                                                   Bildung in Hamburg und Umland.
In Kooperation mit der Asklepios-                                                  Aus-, Fort- und Weiterbildung im Ret-
Gruppe haben wir im November 2019                                                  tungsdienst bekamen mit dem Träger
eine neue Weiterbildung eingerichtet.                                              DRK-Schwesternschaft Hamburg e.V.
Im Vorfeld gab es über 1,5 Jahre eine                                              ein neues Gesicht und prägen die Bil-
Arbeitsgruppe der Behörde, die sich                                                dungslandschaft seit über 29 Jahren.
ausführlich mit der Entwicklung eines                                              2000 zog die Schule mit ins Bildungs-
Curriculums und der Etablierung als                                                zentrum nach Eimsbüttel. Mit Inkraft-
landesrechtliche Ordnung beschäftigt                                               treten des Notfallsanitätergesetzes
hat. Das Bildungszentrum wurde von                            Lena Köpcke          2014 vollzog sich der Wandel zu einer
Thomas Schulz vertreten. Verabschie-                                               grundständigen dreijährigen Ausbil-
det wurde die Ordnung im Februar        Mittlerweile hat Frau Lena Köpcke,         dung mit Vergütung. Mittlerweile ar-
2019. Schon einen Monat später ent-     Kinderkrankenschwester und Lehrerin        beiten sechs fest angestellte Lehrer
stand unter der Leitung und Modera-     (M.Ed.), den Fachbereich Onkologie         und Lehrerinnen in der Schule.
tion von Thomas Schulz eine             im BZ übernommen. Neben der Wei-
Projektgruppe mit vier pflegerischen    terbildung für Pflegekräfte koordiniert    40 anerkannte Ausbildungsplätze pro
Bereichsleitern der Asklepios-Gruppe    Frau Köpcke auch die Weiterbildung         Jahr sorgen für ein reges Treiben in
Hamburg. Innerhalb von nur sechs        für Onkologie für Medizinische Fach-       der Berufsfachschule. Bis 2023
Monaten wurde die Weiterbildung in      angestellte (MFA) nach einem Curricu-      werden 120 Schülerinnen und Schüler
eine Stundenplanung umgesetzt.          lum der Bundesärztekammer. Abge-           die Schule beleben.
Neun theoretische Module mit 800        rundet wird der Bereich durch das
Stunden und 1.150 klinische Stunden     Angebot von Tagesseminaren. 2021           Seit 1991 dabei, Schulleiter Thomas
in drei verschiedenen Abteilungen       starten nun zwei MFA-Lehrgänge und         Schulz, der 1990 mit KollegInnen das
wurden geplant. Am 1. November          die nächste Onkologische Weiterbil-        Konzept für die DRK-Schwestern-
konnte dann der erste zweijährige       dung am BZ Schlump. Alle drei Bil-         schaft Hamburg entwickelte und da-
Lehrgang mit 15 TeilnehmerInnen         dungsmaßnahmen sind schon aus-             mit die Behörde überzeugen konnte.
unter der pädagogischen Leitung von     gebucht – ein toller Erfolg für das BZ-
Thomas Schulz starten.                  Team!

16 KREUZ DAME
A us d e m wo hn en mit s erv i ce

wohnen mit service –
und ohne corona!

                                                                                     die immer in großer und geselliger
                                                                                     Runde, mit leckerem Essen, Musik
                                                                                     zum Mitsingen und viel Spaß stattfin-
                                                                                     den. Wir hoffen gemeinsam mit den
                                                                                     MieterInnen, dass dies im nächsten
                                                                                     Jahr wieder möglich sein wird. Auf-
                                                                                     grund der derzeitigen allgemeinen In-
                                                                                     fektionslage und den geltenden
                                                                                     Verordnungen mussten die Kontakte
                                                                                     und Aktivitäten leider wieder einge-
                                                                                     schränkt werden und die MitarbeiterIn-
                                                                                     nen begleiten die MieterInnen in
                                                                                     bewährter Art und Weise durch diese
                                                                                     Wintermonate. Wir freuen uns ge-
                                                                                     meinsam auf den nächsten Frühling
                                                                                     und Aktivitäten im Freien.
Die Corona-Pandemie war und ist           Da der persönliche Kontakt zu den
auch für die MieterInnen und Mit-         MieterInnen ebenfalls auf unbedingt        Susanne Tamm
arbeiterInnen in unserem Tätig-           notwendige Situationen beschränkt
keitsbereich Wohnen mit Service           werden musste, fanden die Sprech-
eine große Herausforderung.               stunden telefonisch oder im Rahmen
                                          eines E-Mail-Austausches statt. Auch
Im Frühjahr, zu Beginn der Pandemie       außerhalb der Sprechzeiten waren die
gab es zunächst eine große Verunsi-       MitarbeiterInnen nun fast täglich in den
cherung bei den MieterInnen. Schnell      Wohnanlagen als AnsprechpartnerIn-
war klar, dass sie schon aufgrund ihres   nen präsent und haben kleinere Ein-
Alters alle der besonders zu schützen-    käufe, Botengänge, Besorgungen aus
den Risikogruppe angehören. In dieser     der Apotheke oder Ähnliches für die
ersten Zeit stand das Informationsbe-     MieterInnen übernommen.
dürfnis daher im Vordergrund. Mit Ge-
duld und Einfühlungsvermögen haben        Aufgrund der Verordnungen zur Ein-
unsere MitarbeiterInnen vor Ort im        dämmung der Pandemie mussten im
Rahmen vieler Einzelgespräche und         Frühjahr die Gemeinschaftsangebote
persönlicher Anschreiben über das         wie die beliebte wöchentliche Kaffee-
Virus, notwendige Hygienemaßnah-          runde oder die Gymnastik eingestellt
men sowie Maßnahmen aus den               werden. Alle waren froh, als im Früh-
vielen gesetzlichen Vorgaben zur Ein-     sommer das Kaffeetrinken und die
dämmung der Pandemie informiert. Es       Vorleserunden zumindest in kleinen
wurden leicht verständliche Plakate zu    Gruppen unter strengen Hygieneauf-
den Hygienemaßnahmen ausgehängt;          lagen wieder stattfinden konnten.
dies war insbesondere für fremd-          Ganz besonders vermisst haben die
sprachige MieterInnen eine gute Un-       MieterInnen in diesem Jahr die ge-
terstützung.                              meinsamen jahreszeitlichen Feste,

                                                                                                          KREUZ DAME 17
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