Kulturelle Bildung in Dortmund - 10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept Bilanz und Perspektiven

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Kulturelle Bildung in Dortmund - 10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept Bilanz und Perspektiven
10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept

  Kulturelle Bildung
    in Dortmund
      Bilanz und Perspektiven
Kulturelle Bildung in Dortmund - 10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept Bilanz und Perspektiven
10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept:
Kulturelle Bildung in Dortmund
- Bilanz und Perspektiven -

Stand: 18.08.2016

verantwortlich:
Stadt Dortmund
Kulturbüro
Kontaktstelle Kulturelle Bildung
Martina Bracke
Brückstr. 45
44135 Dortmund
0231/50-26776
0231/50-22497
mbracke@stadtdo.de
www.kulturellebildung.dortmund.de

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Kulturelle Bildung in Dortmund - 10 Jahre Kommunales Gesamtkonzept Bilanz und Perspektiven
Inhaltsverzeichnis

1.     Vorwort .............................................................................................................................. 5
2.     Strukturen des Kommunalen Gesamtkonzeptes: Kulturelle Bildung in Dortmund ........... 6
     2.1     Kontaktstelle Kulturelle Bildung ................................................................................. 7
     2.2     Steuerungskreis ............................................................................................................ 7
     2.3     Beirat Kulturelle Bildung ............................................................................................ 7
     2.4     Jour fixe für Künstlerinnen und Künstler .................................................................... 8
     2.5     Weitere Netzwerke ...................................................................................................... 8
3.     Kulturelle Bildung nach Lebensstufen ............................................................................... 9
     3.1     Vorschulbereich ........................................................................................................... 9
       3.1.1 Kooperation mit dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg zur Ausbildung von
       Erzieherinnen und Erziehern .............................................................................................. 9
       3.1.2        Künste in der Kita .............................................................................................. 10
       3.1.3        Fortbildungen ..................................................................................................... 11
     3.2     Schul- und außerschulischer Bereich ........................................................................ 11
       3.2.1        Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen – JeKits ............................................ 11
       3.2.2        Kultur und Schule............................................................................................... 12
       3.2.3        Kulturagentenprogramm .................................................................................... 12
       3.2.4        Bildungspartnerschaften ..................................................................................... 13
       3.2.5        Projektpartnerschaft mit Schulen in der Literaturförderung .............................. 16
     3.3     Freizeitbereich ........................................................................................................... 17
       3.3.1         Kulturrucksack .................................................................................................. 17
       3.3.2        Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung ...................................................... 18
       3.3.3        Förderung jugendkultureller Projekte ................................................................ 19
       3.3.4        Jugend- und Kulturcafé Rheinische Straße – JKC ............................................. 19
       3.3.5        Weitere Angebote der Jugendkultur ................................................................... 20
     3.4     Übergang zwischen Schule und Beruf....................................................................... 20
       3.4.1        Freiwilliges Soziales Jahr – FSJ ......................................................................... 20
       3.4.2        Kompetenznachweis Kultur – KNK .................................................................. 21
       3.4.3        Emerging Artists ................................................................................................ 22

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4.     UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U ............................................................... 22
     4.1      Young Dogs - Jugenddokumentarfilm ...................................................................... 23
     4.2      Kinderreporter – Journalismus und Film ................................................................... 24
     4.3      Trickfilm/Animation .................................................................................................. 24
     4.4      Spielfilm – Filmgeschichten ...................................................................................... 24
     4.5      around U .................................................................................................................... 24
5.     Präsentationsplattformen für Kinder und Jugendliche ..................................................... 25
     5.1      KindergartenBuchTheaterFestival ............................................................................. 25
     5.2      Big Spot – Präsentation von Kultur-und-Schule-Projekten ....................................... 26
     5.3      Schul- und Jugendtheaterfestival „Wechselspiel“ ..................................................... 26
     5.4      Young Stars ............................................................................................................... 28
     5.5      Nacht der Jugendkultur - nachtfrequenz .................................................................... 28
     5.6      Get on Stage! ............................................................................................................. 28
6.     Abbau von Zugangshemmnissen ..................................................................................... 30
     6.1      Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche in Kultureinrichtungen ........................... 30
     6.2      Freier Eintritt für Studierende ins Theater ................................................................. 30
     6.3      Familiensonntag im Dortmunder U ........................................................................... 30
7.     Fazit .................................................................................................................................. 31
8.     Perspektiven der Kulturellen Bildung in Dortmund ........................................................ 31
     8.1      Kultur-Kitas ............................................................................................................... 31
     8.2      Vokalmusikzentrum................................................................................................... 32
     8.3      Partizipation ............................................................................................................... 33
       8.3.1         Beispiel: Partizipation und Geschichte .............................................................. 34
       8.3.2         Beispiel: Partizipation und digitale Medien ....................................................... 34
     8.4      Integration .................................................................................................................. 35
9.     Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................................................... 38
10.        Anhang .......................................................................................................................... 39
     10.1        Projektförderung Jugendkultur und Kulturelle Bildung - Förderkriterien - .......... 39
     10.2        Statistik: Kinder und Jugendliche in Dortmund ..................................................... 41

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1. Vorwort

Vor rund 10 Jahren startete das Land Nordrhein-Westfalen den Wettbewerb zur Entwicklung
Kommunaler Gesamtkonzepte für die Kulturelle Bildung auf dem Weg zum Kinder-und
Jugendkulturland NRW.
Kulturelle Bildung ist eine Querschnittsaufgabe von Jugend-, Bildungs-, Schul- und
Kulturarbeit, die in der Vergangenheit jedoch häufig in den Kommunen noch nicht
ausreichend vernetzt war.
Vor diesem Hintergrund beteiligte sich auch die Stadt Dortmund unter Federführung des
Kulturbüros am landesweiten Wettbewerb und wurde als eine der Modellkommunen
gefördert.
Seit diesem Auftakt hat sich ein differenziertes und stabiles Netzwerk unterschiedlicher, in
der kulturellen Bildung aktiver Kulturinstitutionen sowohl in öffentlicher als auch in freier
Trägerschaft gebildet, das über gut funktionierende Kommunikationsstrukturen verfügt. Es
bildet die Basis für zahlreiche neue Vorhaben, Qualifizierungsmaßnahmen und Projekte, die
alle Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen einbeziehen und bis in die Ausbildung der
Erzieherinnen und Erzieher hinein wirken.
Der Kontaktstelle für Kulturelle Bildung im Kulturbüro kommt hierbei eine zentrale Rolle als
Koordinator, Förderer und Impulsgeber zu. Sie hat im genannten Zeitraum neue Programme
für Zielgruppen unterschiedlichen Alters entwickelt oder sich an übergeordneten Landes- und
Bundesprogrammen beteiligt, Fördergelder und neue Programme akquiriert und für die
Verteilung von Informationen, Projektkooperationen und die Zusammenstellung von Jurys
gesorgt, die über Förderprojekte entschieden haben.
Darüber hinaus wurden hier auch Konzepte für die Ausbildung von Erzieherinnen und
Erziehern mit gestaltet und neue Einrichtungen wie die UZWEI – Etage der Kulturellen
Bildung im Dortmunder U, konzeptionell entwickelt und aufgebaut. Die UZWEI ist eine
Einrichtung, die neben dem ZKM in Karlsruhe mit 800 m² Aktionsfläche bundesweit die
größte Arbeits- und Ausstellungsplattform für Kunst von Kindern und Jugendlichen mit dem
Schwerpunkt Neue Medien darstellt.
Nach zehn ereignisreichen Jahren mit unzähligen Projektkooperationen und Begegnungen
von Kindern und Jugendlichen mit Kunst in all ihren Erscheinungsformen inklusive der
zunehmenden Praxis des kreativen und kritischen Umgangs mit den neuen Medien ist es Zeit,
Bilanz zu ziehen und neue Ziele und Vorhaben für die nächste Dekade zu entwickeln.
Im Folgenden wird das Netzwerk der Kulturellen Bildung in Dortmund in seiner
Wirkungsweise beschrieben und werden zukünftige Ziele und Projektvorhaben skizziert.

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Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche zielt auf:

                                                              soziale und
                                    Lebenswelt-
         Partizipation                                      kommunikative
                                    orientierung
                                                              Kompetenz
              Stärkung                         Integration durch
                des         Primärprävention künstlerische kulturelle
          Selbstwertgefühls                           Praxis

2. Strukturen des Kommunalen Gesamtkonzeptes:
   Kulturelle Bildung in Dortmund

Ein wesentliches Ziel des Dortmunder Konzeptes war der Aufbau verlässlicher und
kooperativer Strukturen, innerhalb derer sich Maßnahmen und neue Aktivitäten schnell und
stabil entwickeln lassen und der inhaltliche Austausch problemlos funktioniert.

Eine Auswahl der mitwirkenden Institutionen findet sich unter 2.3.

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2.1 Kontaktstelle Kulturelle Bildung
Bereits mit Start der Umsetzung des Kommunalen Gesamtkonzeptes wurde 2008 die
Kontaktstelle Kulturelle Bildung im Kulturbüro eingerichtet. Sie ist die zentrale Moderations-
und Kommunikationsinstanz für das Netzwerk der Kulturellen Bildung in Dortmund. Zu ihren
konzeptionellen und operativen Aufgaben gehören:
      Information, Beratung, Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern,
       Kultureinrichtungen und Initiatoren von Projekten
      Entwicklung von Angeboten
      Koordination und Kooperation der verschiedenen beteiligten Zweige der Verwaltung
       und weiteren Akteure der Kulturellen Bildung in Dortmund
      Kontaktpflege und Austausch über Dortmund hinaus
      Aufbau eines Kulturinformationssystems (Website, Newsletter,
       Informationsbroschüren …)
      Weiterentwicklung des Kommunalen Gesamtkonzeptes: Kulturelle Bildung in
       Dortmund
      Mittelakquise und Vergabe/Verwaltung von Fördermitteln

2.2 Steuerungskreis
Im Steuerungskreis begegnen sich die Leiterinnen und Leiter der verschiedenen Ämter der
Stadt, in deren Bereichen Kulturelle Bildung ein Teil der Arbeit ist, sowie für die
Kulturbetriebe das Kulturbüro. Hier werden Informationen ausgetauscht, Ziele formuliert und
Festlegungen getroffen, z. B. in welchen Stadtteilen besonderer Bedarf besteht und in
nächster Zukunft intensiver gearbeitet werden soll.

2.3 Beirat Kulturelle Bildung
Der Beirat Kulturelle Bildung ist das zentrale und lebendige Austauschforum der in diesem
Feld aktiven Personen und Institutionen bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der
kommunalen, freien und anderen Kulturträger, der Jugendarbeit und dem Bereich Schule. Der
Beirat wird vom Kulturbüro alle zwei Monate eingeladen und übernimmt die fachliche
Beratung bei der Umsetzung des Kommunalen Gesamtkonzeptes. In den Beiratssitzungen
stellen sich regelmäßig unterschiedliche und hinzukommende Kulturakteure vor und
diskutieren über ihre Konzepte und Projekte. Auch mit weiteren Themen wie beispielsweise.
Zielgruppenansprache und aktuellen Studien befasst sich der Beirat. Er verantwortet darüber
hinaus z. B. die Nacht der Jugendkultur (s. auch unter 5.5).

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Eine Auswahl der mitwirkenden Akteure:
  Africa Positive e. V., Archiv, DASA - Deutsche Arbeitsschutzausstellung,
  Dietrich-Keuning-Haus, FABIDO (städt. Kindertageseinrichtungen), HMKV –
  Hartware MedienKunstVerein, Hoeschmuseum, IFFF – Internationales
  Frauenfilmfestival Dortmund Köln, Jugendamt, Jugendkulturcafé Rheinische
  Straße, Jugendkunstschule balou, Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg,
  jugendstil – Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW, Kindermuseum
  Adlerturm, Kindermuseum mondo mio, Konrad-Klepping-Berufskolleg,
  Konzerthaus, Kulturagentin, Kulturbüro – Kontaktstelle Kulturelle Bildung,
  Landesarbeitsgemeinschaft Kulturelle Jugendbildung, LWL-Industriemuseum
  Zeche Zollern II/IV, Medienzentrum, Museum für Kunst und Kulturgeschichte,
  Museum Ostwall, Musikschule, Naturkundemuseum, Schulverwaltungsamt/
  Regionales Bildungsbüro, Stadt- und Landesbibliothek, Stiftung
  Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur – Kokerei Hansa, Theater
  Dortmund: Kinder- und Jugendtheater – Oper und Ballett – Schauspiel, Theater
  im Depot, UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U, vier.D e. V., VMDO –
  Verbund sozial-kultureller MigrantenVereine Do e. V.

2.4 Jour fixe für Künstlerinnen und Künstler
Die Künstlerinnen und Künstler sind in Dortmund wesentliche Akteure der Kulturellen
Bildung, denn sie sind in allen Bereichen mit der Erstellung und Umsetzung von
Projektkonzepten befasst. Die überwiegende Zahl von Projekten, die nicht im Regelbetrieb
von Kita und Schule stattfinden, wird nicht von Pädagoginnen und Pädagogen durchgeführt,
sondern von Künstlerinnen und Künstlern, die Interesse an der Arbeit mit Kindern und sich in
diesem Bereich fortgebildet haben. Der Jour fixe mit dem Kulturbüro und dem Regionalen
Bildungsbüro bietet ein offenes Forum für Information und Austausch sowie aktuelle
Förderschwerpunkte.

2.5 Weitere Netzwerke
So wie sich in der Kulturellen Bildung
vielfache Überschneidungen und Synergien              „Jeder Mensch hat besondere
ergeben, sind auch weitere Bereiche tangiert,         Fähigkeiten, Begabungen und
die an den Schnittstellen zur Kulturellen
                                                    Interessen – und einen Anspruch
Bildung agieren. Deshalb arbeitet z. B. die
                                                      darauf, in seinen Fähigkeiten,
Kontaktstelle Kulturelle Bildung intensiv in           Begabungen und Interessen
weiteren Netzwerken mit wie dem                   unterstützt und gefördert zu werden.“
Dortmunder Netzwerk Medienkompetenz                       (Initiative Dortmunder Talent)
(DoNeM), das unter Federführung des
Jugendamtes städtische und nichtstädtische

                                                                                           Seite 8 von 41
Akteure zusammenführt, und der „Initiative Dortmunder Talent“ mit ihrer Talentoffensive,
die das Ziel hat, insbesondere Kindern und Jugendlichen mehr Chancen auf Bildung und
Entwicklung zu ermöglichen. Auch in das familienpolitische Netzwerk der Stadt Dortmund
ist die Kontaktstelle einbezogen.

3. Kulturelle Bildung nach Lebensstufen

Künste in der
                                Kulturrucksack        Förderung jugendkultureller Projekte
Kita

                Jedem Kind Instrumente, Tanzen und Singen - JeKits

Bündnisse für Bildung

                Kultur und Schule

                Bildungspartnerschaften                                                Emerging Artists

                                Kulturagenten

                                                               Freiwilliges Soziales Jahr - FSJ

                                                      Kompetenznachweis Kultur - KNK

3 - 6 Jahre     6 - 10 Jahre    10 - 14 Jahre         15 - 26 Jahre

3.1 Vorschulbereich
Kulturelle Bildung beginnt bereits im Kleinkindalter. Kinder sind unbefangen und
aufgeschlossen für Kunst und Kultur, beginnen spielerisch mit dem Malen und Zeichnen,
entdecken Tanz als Ausdrucksmöglichkeit. Vorbild sind in erster Linie Eltern und
Geschwister sowie Freundinnen und Freunde. In institutionalisierter Form erleben Kinder mit
Gleichaltrigen und Erzieherinnen und Erziehern Kulturelle Bildung im Alltag. Im Jahr 2008
entwickelte das Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen ein
Teilkonzept für die Förderung der Kulturellen Bildung im Vorschulalter.

3.1.1 Kooperation mit dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg zur
     Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern
Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Initiative zu kulturellen Bildungsangeboten im
Vorschulalter primär von den dort tätigen Fachkräften ausgehen muss, werden die Motivation
und die hierfür erforderlichen Kenntnisse in Dortmund bereits während der

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Erzieherausbildung entwickelt und durch
innovative Konzepte für die künstlerische         „Die ästhetische Bildung und
Selbsttätigkeit von Kindern unterstützt. Dies     Förderung von Kindern im
geschieht in enger Kooperation mit den            Vorschulalter soll durch ein
Dortmunder Kultureinrichtungen und                entsprechendes
                                                  Fortbildungsprogramm der
Kunstschaffenden.                                 Fachkräfte vertieft werden.
Mit dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg          Orientiert an den
hat das Kulturbüro 2008 eine Kooperation          Fortbildungsbedarfen werden in
                                                  Zusammenarbeit mit den
vereinbart, jeweils eine Eingangsklasse in der
                                                  Fachschulen für Erzieher/ innen und
ErzieherInnenausbildung pro Jahrgang mit          den Fortbildungseinrichtungen
dem Schwerpunkt „Kulturelle Bildung“              entsprechende Angebote entwickelt
einzurichten. Seitdem konnten bereits acht        und umgesetzt.
Jahrgänge mit Workshops, Theorie und              Dabei sollen Kooperationsverbünde
praktischen Umsetzungen in Kooperation mit        mit den kommunalen
dem Kulturbüro und Künstlerinnen und              Kultureinrichtungen hergestellt
                                                  werden.“
Künstlern starten. Vermittelt werden hier         (Erstes Kommunales Gesamtkonzept von 2007)
Methoden und Kenntnisse zu künstlerisch-
kreativen Projekten sowie die
Kulturlandschaft in Dortmund. Deren Institutionen werden in die Workshops eingebunden
und sind Veranstaltungsort. Zum Abschluss erhalten die Teilnehmenden neben ihrem Zeugnis
das Zertifikat „Kulturelle Bildung“.

3.1.2 Künste in der Kita
So heißt das Förderprogramm des Kulturbüros für Kindertageseinrichtungen in Dortmund.
Gefördert werden hier Projekte, die über die reguläre Arbeit im Kindergarten hinausgehen
                                                                          und insbesondere
                                                                          von Künstlerinnen
                                                                          und Künstler
                                                                          gestaltet werden.
                                                                          Das erweist sich
                                                                          manchmal als nicht
                                                                          so einfach, denn
                                                                          die Projekte
                                                                          müssen sich nicht
                                                                          nur an die Kinder
                                                                          anpassen, sondern
                                                                          auch an die
                                                                          Abläufe in einer
Foto: Etta Gerdes. Kita-Projekt: Ich sehe was, was du nicht siehst        Kita oder

                                                                                  Seite 10 von 41
beispielsweise die räumlichen Möglichkeiten.
Bewerben können sich Kindertageseinrichtungen, die mit Kulturschaffenden ein
Projektkonzept erarbeitet haben. Eine Fachjury entscheidet über die Förderung.
In diesem Programm konnten bislang 100 Projekte durch das Kulturbüro gefördert werden.

3.1.3 Fortbildungen
Begleitend zum Start des Förderprogramms „Künste in der Kita“ wurden durch das balou, der
Jugendkunstschule in Dortmund, Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher angeboten in
Kooperation mit dem Kulturbüro. Sie enthielten neben entwicklungspsychologischen
Aspekten künstlerisch-kulturelle Trainingseinheiten. Nach Abschluss mehrerer Module
erhielten die Teilnehmenden von den genannten Partnern das Zertifikat „Fachkraft
Frühkindliche Förderung“ in Verbindung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband verliehen.
Insgesamt konnten rund sechzig Zertifikate ausgehändigt werden. Es war aber auch möglich,
nur einzelne Module zu buchen.
Derzeit bietet die Volkshochschule Dortmund eine Kreativwerkstatt für Erzieherinnen und
Erzieher, Tagesmütter und -väter sowie weitere Interessierte mit Künstlerinnen und Künstlern
in ihren Ateliers an. Hier werden theoretische Grundlagen vermittelt und die praktische
Umsetzung erprobt.

3.2 Schul- und außerschulischer Bereich

3.2.1 Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen – JeKits
JeKits ist das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Nachfolgeprogramm von JeKi –
Jedem Kind ein Instrument. Die Musikschule Dortmund ist der städtische Träger für das
Programm, das den Schülerinnen und Schülern von 78 Grundschulen in Dortmund die
Möglichkeit eröffnet,
Instrumentalspiel, Tanz
und Gesang zunächst
im Klassenverband,
später auch in
einzelnen Gruppen
kennenzulernen und
grundlegende
Erfahrungen zu
sammeln. Die
Musikschule beteiligt

                                                                                  Seite 11 von 41
sich seit dem Schuljahr 2007/2008 an JeKi/JeKits. Der Start erfolgte mit 15 Grundschulen
und 600 Kindern.
Im Schuljahr 2015/2016 nahmen in 78 von 85 Grundschulen und 3 Förderschulen mehr als
8.300 Kinder an dem Programm teil:
1. Klasse: 4.300 Kinder
2. Klasse: 2.100 Kinder
3. Klasse: 1.200 Kinder
4. Klasse: 750 Kinder
In der ersten Klasse ist das Programm kostenfrei und für alle Kinder verpflichtend. Ab der 2.
Klasse werden geringe Entgelte für den Unterricht erhoben. Das Besondere ist das kostenlose
Leihinstrument für die Dauer der Teilnahme. Für Familien in einer finanziell schwierigen
Situation werden Beitragsbefreiungen von 100 % ermöglicht, was in Dortmund etwa ein
Drittel der teilnehmenden Zweit- bis Viertklässler in Anspruch nehmen.

3.2.2 Kultur und Schule
An diesem Landesprogramm nimmt die Stadt Dortmund seit dem Schuljahr 2006/2007 teil. In
den zehn Jahren bis zum Schuljahr 2015/2016 konnten in diesem Rahmen bereits 419
Projekte gefördert werden. Im Jahr 2008 haben das Regionale Bildungsbüro, das Kulturbüro,
die Künstlerin Birgit Götz und das Theater im Depot den „Big Spot“, die
Präsentationsplattform für Dortmunder Kultur-und-Schule-Projekte, ins Leben gerufen, um
Kindern und Jugendlichen eine größere Bühne für ihre kulturellen Projekte in
unterschiedlichen Kunstsparten zu ermöglichen (s. unter 5.2). Mittlerweile werden die
Projekte der Bildenden Kunst nicht mehr im Depot, sondern in der Regel auf der
UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U gezeigt (s. unter 4).

3.2.3 Kulturagentenprogramm
Das Programm "Kulturagenten für kreative Schulen" startete im Schuljahr 2011/2012 in den
Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und Thüringen
mit einer Modellphase an 138 Schulen für insgesamt vier Schuljahre. Projektträger waren die
gemeinnützige Forum K&B GmbH – initiiert und gefördert durch die Kulturstiftung des
Bundes und die Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schule und
Weiterbildung und dem Kooperationspartner in NRW, der Bundesvereinigung Kulturelle
Kinder- und Jugendbildung. Unterstützt wurden sie von den Schul- und Kulturbereichen der
verschiedenen Städte. Dortmund nahm von Beginn an mit drei Schulen teil.
Das Ziel des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist es, bei Kindern und
Jugendlichen Neugier für die Künste zu wecken, mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur zu
vermitteln und die selbstverständliche und aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur
zu ermöglichen. Dafür entwickeln die beteiligten Schulen zusammen mit ihrer Kulturagentin

                                                                                   Seite 12 von 41
ein kulturelles Schulprofil mit einem breiten Angebot der kulturellen Bildung und bauen
langfristige Kooperationen mit Kulturinstitutionen und Kulturpartnern vor Ort auf.
Die guten Erfahrungen des Modellprogramms überzeugten Länder und Kommunen, das
Programm in veränderter Struktur fortzuführen. Mit dem Schuljahr 2015/16 startete in den
Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und Thüringen
bis Sommer 2019 eine vierjährige zweite Modellphase als Transferprogramm in veränderter
Trägerschaft. Die Stadt Dortmund hat dazu die Kulturagentin in das Kulturbüro in befristeter
Anstellung übernommen.
Ziel der aktuellen Projektphase ist es, die Kulturagenten in den Kommunen verstärkt zu
verankern, das Netzwerk und die Strukturen für kulturelle Bildung in den Städten weiter
auszubauen und die Erfahrungen aus dem Modellprogramm an weitere interessierte Schulen
und Kultureinrichtungen weiterzugeben.
                                                     Im Dezember 2015 hat die
                                                     Dortmunder Kulturagentin ihre
  „Die Produkte der Schülerinnen und Schüler         Tätigkeit im Kulturbüro fortgesetzt:
     wurden nicht nur innerhalb der Schule           An den Start gingen die Anne-Frank-
    präsentiert, sondern erhielten durch den         Gesamtschule in der Nordstadt, die
          öffentlichen, außerschulischen
  Präsentationsabend einen ganz besonderen           Martin-Luther-King-Gesamtschule in
    Stellenwert. Mittlerweile identifizieren wir     Dorstfeld (beide bereits in der ersten
     uns immer mehr als ,Kulturschule‘ und           Phase vertreten) und die neu
    möchten daran arbeiten, unser kulturelles        dazugekommene Reinoldi-
         Schulprofil weiterzuentwickeln.“            Sekundarschule in Westerfilde. Mit
         (Svenja Ahlers und Johannes Köppen,
   Kulturbeauftragte und Schulleiter der Anne-Frank-
                                                     dem Schuljahr 2016/2017 wird die
                    Gesamtschule)                    Martin-Luther-King-Gesamtschule
                                                     ausscheiden und die Gesamtschule
                                                     Scharnhorst neu hinzukommen.
Gezielt wurden in diesem Zusammenhang Schulen Stadtbezirken mit besonderem
Erneuerungsbedarf angesprochen.
Mit der Laufzeit des Programms von insgesamt acht Jahren ist ein Rahmen geschaffen, in
dem sich nachhaltige Strukturen entwickeln können und sich Kulturelle Bildung im
Schulalltag verankern lässt. Es ist gewährleistet, dass alle Schülerinnen und Schüler der
Schulen an Projekten teilnehmen können und dabei Kompetenzen entdecken und stärken
können, die ihre Entwicklung nachhaltig fördern. Die Kulturagentin ist über den Beirat
Kulturelle Bildung in die Kommunikation des Netzwerks sehr gut eingebunden.

3.2.4 Bildungspartnerschaften
Bildungspartnerschaften setzen verbindlichere Rahmen für die Zusammenarbeit von Schule
und außerschulischen Bildungseinrichtungen, auch im Bereich der Kulturellen Bildung. Sie
werden in Dortmund von verschiedenen Schulen und Kultureinrichtungen wie Bibliotheken,

                                                                                   Seite 13 von 41
Museen, DASA – Deutsche Arbeitsschutzausstellung genutzt und mit unterschiedlichen
Zielen gelebt. Einige sollen im Folgenden kurz dargestellt werden.
Museum für Kunst und Kulturgeschichte und Gertrud-Bäumer-Realschule
                                                     Kern dieser Bildungspartnerschaft ist
                                                     die Hilfe bei der Berufswahl und
                                                     bessere „Ausbildungsreife“ bei den
                                                     Schülerinnen und Schülern der
                                                     Sekundarstufe 1. Sie wurde für das
                                                     Schuljahr 2016/2017 geschlossen.

                                                     Unterzeichnung des Vertrages zur
                                                     Bildungspartnerschaft Museum für Kunst und
                                                     Kulturgeschichte und Gertrud-Bäumer-Realschule,
                                                     2016

Museum Ostwall und FABIDO-Familienzentrum Lange Straße
Bereits 2011 startete die Bildungspartnerschaft des Museums Ostwall, Museum für moderne
und zeitgenössische Kunst, und des FABIDO-Familienzentrums Lange Straße mit dem
Projekt „KunstEntdecker“, das im Rahmen von „Künste in der Kita“
durch das Kulturbüro seitdem gefördert wurde. Ziel des Projektes ist es,
die Kinder an Museumsbesuche und die kreative Beschäftigung mit
Kunstwerken heranzuführen.
Diese kontinuierliche Kooperation war für die Partner eine gute
Voraussetzung, um sich 2013 an dem Förderprojekt „Kunst und Spiele“
der Robert-Bosch-Stiftung zu beteiligen. Dieses Programm eröffnet neue
Wege der Kunstvermittlung mit einer altersgerechten Ansprache für die Allerkleinsten.
Vorschulkinder erfahren so Kunst als Spiel, als aktive Handlung und als Teil ihres Alltags.
Ungezwungen und selbstbewusst erleben sie den Raum des Museums. Die Handpuppe „Flux,
der Fuchs“ begleitet die Kinder bei ihrer Entdeckungstour.
                                             An der Entwicklung des neuen
                                             Kunstvermittlungsprogramms „Weltentdecker
                                             und Farbspiele“ waren viele beteiligt:
                                             Kunstpädagoginnen, Kunsthistorikerinnen,
                                             Sozialpädagoginnen und pädagogische
                                             Fachkräfte. Ein anregender Austausch über
                                             Methoden, Inhalte und Formate fand mit dem
                                             Kunstmuseum Bonn statt. Bei Netzwerktreffen
                                             mit den neun weiteren im Programm „Kunst

                                                                                        Seite 14 von 41
und Spiele“ geförderten bundesweiten Kultureinrichtungen wurde das Wissen über diese
Zielgruppe immer wieder erweitert.
Nach der Entwicklung gehört die Workshopreihe nun zum festen Programm des Museums
Ostwall.
TheaterReal – Theater Dortmund und alle Realschulen
Alle Sparten des städtischen
Theaters Dortmund (Oper,
Ballett, Philharmonie,
Schauspiel, Kinder- und
Jugendtheater) verfügen
inzwischen über verschiedene
Bildungsprogramme. Sie
beinhalten Probenbesuche,
vorbereitete
Vorstellungsbesuche,
Fortbildungen für Lehrerinnen
und Lehrer bis zu eigenen
Jugendclubs wie den Tortugas
(Kinderoper), Theaterpartisanen (Schauspiel), Theaterstilisten (KJT – Kinder- und
Jugendtheater).
Eine Besonderheit stellt die Bildungspartnerschaft mit allen Dortmunder Realschulen dar:

  „Kooperation zwischen dem Theater Dortmund und den Dortmunder Realschulen
  Nach einem ersten Treffen mit allen Rektorinnen und Rektoren der Dortmunder Realschulen im
  Herbst 2010 entstand die Idee zu einer engeren und vor allem verbindlichen Kooperation.
  Realschulen und das Theater Dortmund schließen Kooperationsverträge, die beide Parteien in
  die Pflicht nehmen: Seit dem Beginn der Spielzeit 2011/12 bieten die Sparten Schauspiel, Oper,
  Ballett sowie das Kinder- und Jugendtheater sukzessiv für alle Realschulklassen ein auf jeden
  Schuljahrgang zugeschnittenes Programm an – beginnend mit Klasse 5.
  Gestützt werden diese Kooperationsverträge von dem Projekt „Klassenkasse“, in den
  engagierte Unternehmer, Firmen, Privatpersonen und Vereine dem Gedanken des sozialen
  Engagements folgend Geld einzahlen können. „Klassenkasse“ ist ein Fonds, aus dem jenen
  Schülerinnen und Schülern eine Eintrittskarte finanziert wird, deren Eltern sich den Kauf
  derselben nicht leisten können – bürokratisch unaufwändig organisiert und aus sozialen
  Gründen so verdeckt wie möglich. „TheaterReal“ verbindet so einen sozial-kulturellen
  Bildungsauftrag mit bürgerschaftlichem Engagement.
  Der Schirmherr der Kooperation ist Oberbürgermeister Ullrich Sierau.“

                                                                                         Seite 15 von 41
3.2.5 Projektpartnerschaft mit Schulen in der Literaturförderung
Im Rahmen der im Kulturhauptstadtjahr gestarteten „Chamisso-Tage an der Ruhr“ hat der
Verein für Literatur in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro und der Robert-Bosch-Stiftung
bereits zweimal, 2010 und 2013, ruhrgebietsweit vielbeachtete halbjährige Schreibwerkstätten
in fünf Schulen in jeweils fünf Ruhr-Städten organisiert.
Der gleichnamige Adelbert-von-Chamisso-Preis wird an Autorinnen und Autoren verliehen,
die als Einwanderinnen und Einwanderer nach Deutschland kamen und nun in deutscher
Sprache publizieren.
Beteiligt waren die Städte Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Dortmund.
Die Werkstätten werden von Dortmund aus organisiert und fanden hier zuletzt unter der
Leitung der Autorin Zehra Cirak unter dem Titel „Viele Kulturen- eine Sprache“ an der
Gertrud-Bäumer-Realschule statt.
Mit den „Chamisso-Tagen an der Ruhr“ wird an drei Tagen das ganze Spektrum der Literatur
der Adelbert-von-Chamisso-Preisträgerinnen und -Preisträger – und damit auch ein
wesentlicher Teil der deutschen Gegenwartsliteratur – im Ruhrgebiet vorgestellt. Innerhalb
dieses literarischen Highlights, das 2016 erneut in Dortmund stattfindet, präsentieren die
Schülerinnen und Schüler dann in einer großen Abschluss-Gala in der „Kathedrale des
Dortmunder U“ ihre in den Werkstätten erarbeiteten Texte.

                    Glück

                    Glück ist,
                    wenn man sein große Liebe findet.
                    Glück ist,
                    wenn man sein Leben so leben kann, wie man
                    will.
                    Glück ist,
                    wenn man einem Menschen ein Lächeln ins
                    Gesicht zaubern kann.
                    Glück ist,
                    wenn du einfach glücklich bist und dir nichts
                    fehlt.
                    Glück ist
                    oft einfach da, wenn man es gerade braucht.

                                         Yousra El Yazghi, Klasse 8e

                                                                                  Seite 16 von 41
3.3 Freizeitbereich

3.3.1 Kulturrucksack
„Dortmund packt den Kulturrucksack!“ –
mit diesem Motto bewarb sich die Stadt
Dortmund 2011 für das damals neu
geschaffene Landesprogramm
Kulturrucksack NRW. Gezielt für Zehn-
bis Vierzehnjährige entstanden seither
Angebote, die ihnen die kulturelle Vielfalt
in ihrer Umgebung näher bringen und die
kreative Eigentätigkeit fördern. Möglichst
viele Kunstsparten werden einbezogen, und
alle Kinder und Jugendlichen haben die
Möglichkeit, sich zu beteiligen,
unabhängig von sozialen oder kulturellen
Hintergrund.                                   Entwurf aus einer Aktion, "typische junge Menschen“
                                               als Mitwirkende für den Kulturrucksack zu zeichnen

Kulturrucksack NRW in Dortmund heißt:
      Niederschwellige Angebote mit verschiedenen Kurzworkshops erreichen möglichst
       viele Kinder und Jugendliche, z. B. auf kulturellen Stadtrundfahrten.
      Künstlerisch anspruchsvolle Angebote finden meist über einen längeren Zeitraum statt
       und geben die Möglichkeit, intensiv selbst tätig zu werden und etwas zu (er)schaffen.
      Verschiedene Sparten, Träger und Einrichtungen sind eingebunden (Jugendtreffs,
       Jugendorganisationen, kirchliche Organisationen, Kultureinrichtungen).
      Auch der Kulturrucksack bietet eine Präsentationsplattform, die „Young Stars“ (s. 0)
       neben diversen einzelnen Projektpräsentationen.

        Von Sinnen – ein inklusives, spartenübergreifendes Kunstprojekt
   24 Jugendliche haben in einem Wahrnehmungsexperiment Lieblingsplätze mit
  allen Sinnen erkundet. Gemäß dem Beispiel der blinden Fotografen Pete Eckert
   und Evgen Bavčar folgend haben sie ihre Orte haptisch, akustisch und filmisch
   interpretiert und Assoziationen entwickelt. Es entstanden eine Soundmaschine
        und eine Installation über drei Wände, mit denen ein Raumerlebnis für
 Besucherinnen und Besucher erzeugt wurde. Ausgezeichnet mit dem Projektpreis
 Kinder- und Jugendkulturland 2015, Kooperationspartner: Kunstreich im Pott e. V.

                                                                                            Seite 17 von 41
3.3.2 Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung
"Kultur macht stark" ist ein Programm
des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung und fördert lokale Bündnisse
für Bildung in verschiedenen Bereichen
der Kulturellen Bildung mit mindestens
drei Bündnispartnern. In Dortmund sind
in den letzten Jahren bereits etliche
Projekte für Kinder und Jugendliche in
ganz unterschiedlichen Ausprägungen an
den Start gegangen. Ein besonderer
Fokus wird aber immer darauf gelegt,
Kinder und Jugendliche aus
bildungsfernen Schichten zu erreichen.    Wo geht Kunst? balou, Stadtteil-Schule, Kulturmeile Nordstadt
Deshalb sprechen die Bündnispartner
gezielt Gruppen und Schulen in den Stadtteilen an, in denen eine Großzahl von ihnen laut
Sozialraumanalysen und Erfahrungswerten lebt.
Die Bündnispartner sind ebenso wie die Projekte vielfältig: Verein mit Schule und
Kultureinrichtung, Vereine mit Stadt, Jugendkunstschule mit Kreativverbund von
Kulturschaffenden und Verein.

   Drei Beispiele:
    Bildende Kunst:                  Film:                            Geocaching/Musik:
    Wo geht Kunst?!                  Money makes the world            Die Welt ist Klang
    balou e.V.                       go round                         Kulturbüro Dortmund
    Bündnispartner:                  Kunstreich im Pott e. V.         Bündnispartner:
    Stadtteil-Schule                 Bündnispartner:                  Stadtteil-Schule
    Dortmund e.V.                    Robert-Schumann-                 Dortmund e.V.
    Kulturmeile Nordstadt            Berufskolleg                     Labsa e. V. – Labor für
    e.V.                             UZWEI_Kulturelle                 sensorische
                                     Bildung im Dortmunder            Annehmlichkeiten
                                     U
                                     Kulturbüro Dortmund

                                                                                               Seite 18 von 41
3.3.3 Förderung jugendkultureller Projekte
In seinem Budget für Kulturelle Bildung hat das Kulturbüro einen Teil für Projekte reserviert,
die Jugendliche eigeninitiativ starten. Hier werden Projekte gefördert von Jugendlichen bis 25
Jahre in den künstlerischen Sparten Musik, Tanz, Theater, Literatur, Bildende Kunst,
Film/Medienkunst sowie spartenübergreifende Projekte, die von Jugendlichen selbst
konzipiert und organisiert werden, die Jugendliche mit Unterstützung von Kulturschaffenden
und/oder in Zusammenarbeit mit Kultur-, Jugend- und Bildungseinrichtungen entwickeln.
Die Ergebnisse der Projekte müssen öffentlich zugänglich sein bzw. öffentlich vorgestellt
durch entsprechende Veranstaltungen wie Vorstellungen oder Ausstellungen werden.
(Förderkriterien sind unter 10.1 zu finden).

3.3.4 Jugend- und Kulturcafé Rheinische Straße – JKC
Das Jugend- und Kulturcafé Rheinische Straße (JKC) ist eine zentrale Einrichtung des
Jugendamtes Dortmund, Bereich Kinder- und Jugendförderung, und liegt im Dortmunder
Unionviertel im Stadtbezirk Innenstadt-West. Seit März 2015 werden in den Räumlichkeiten
jugendkulturelle Angebote, Veranstaltungen und Projekte für junge Menschen im Alter von
14 bis 27 Jahren angeboten. Im Fokus der Planung und Durchführung dieser Angebote stehen
die Beteiligung von jungen Menschen sowie die Berücksichtigung der aktuellen
Bedürfnislage und Lebenswelten der Zielgruppe.
Im Jugend- und Kulturcafé spielen
jugendkulturelle Angebote eine zentrale Rolle.        Jugendkulturarbeit als Auftrag
Diese werden sowohl stadtweit als auch im JKC
                                                      Die Jugendkulturarbeit bezeichnet
vor Ort durchgeführt.
                                                      eine Form der Jugendarbeit, die
Mittels der Auseinandersetzung mit den                sich mit Aneignungs- und
unterschiedlichen jugendkulturellen Techniken         Ausdrucksweisen im ästhetischen
(Musik, Schrift und Film) werden wichtige             und medialen Bereich beschäftigt.
Fähigkeiten erlernt. Hier haben junge Menschen        Im Vordergrund stehen hier
aus allen Schichten der Gesellschaft die              Selbstständigkeit, jugendkulturelle
Möglichkeit, in Ausdruck und sozialem                 Partizipation, die eigene
Verhalten gefördert zu werden.                        Entwicklung und der Erwerb
Jugendliche haben über das JKC auch die               wichtiger Schlüsselkompetenzen,
Chance den „Kompetenznachweis Kultur“ zu              welche die Integration in die
erwerben, indem sie im Rahmen                         Gesellschaft erleichtern können.
unterschiedlicher Projekte ihre Kompetenzen
präsentieren und weiterentwickeln. (s. auch unter
3.4.2)
www.facebook.com/jkc.rheinische.strasse

                                                                                    Seite 19 von 41
3.3.5 Weitere Angebote der Jugendkultur
Beispielhaft sind hier im Freizeitbereich die Jugendclubs der Theater zu nennen. Wie oben
bereits erwähnt, bieten alle Sparten des städtischen Theaters Dortmund Jugendclubs an, in
denen Kinder und Jugendliche sich Stücke erarbeiten können, vorgegebene oder auch selbst
verfasste. Dazu entwickelte das Theater auch eine „Herbstakademie“ in den Ferien, bei der
Jugendliche von 14 bis 21 Jahren zu einem bestimmten Thema eine Woche mit Künstlerinnen
und Künstlern auf Forschungs- und Entdeckungsreise gehen – mit Theater, Tanz,
Performance, Design und Film.
Auch im freien Theaterbereich gibt es mehrere
(Tanz)Theaterwerkstätten, die teilweise mit neu                 Die Tanztheaterwerkstatt
gegründeten kulturellen Vereinen ein                             des Theaters im Depot
umfangreiches Programm für Kinder und                           gehörte unter der Leitung
                                                                  von Birgit Götz schon
Jugendliche bieten. Hier wären Kunstreich im Pott e.
                                                              zweimal zu den Preisträgern
                                  V., Kulturbrigaden e. V.      des Jugendkulturpreises
 www.theaterdo.de                 und  vier.D e. V. –                     NRW.
 www.kunstreich-im-pott.de        Verein für
 www.kulturbrigaden.com           spartenübergreifenden
 www.vier-d.info                  Tanz und Theater zu nennen, in denen sich professionelle
                                  Künstlerinnen und Künstler zusammengeschlossen haben.

3.4 Übergang zwischen Schule und Beruf
Kreativität wird in beinahe jedem Berufsfeld benötigt. Mit Kreativität schafft man Neues,
macht sich Hergebrachtes nutzbar in einem neuen Kontext. In der Wissensgesellschaft ist
Kreativität der „Rohstoff“ für viele Berufe. Kulturelle Bildung will die Persönlichkeit stärken
und Kreativität entwickeln. Sie kann somit eine berufliche Orientierung bieten.
Dortmund als Stadt einer vielfältigen Kunstszene und des Strukturwandels mit
Zukunftsbranchen wie Logistik, Mikro- und Nanotechnologien und zahlreichen Dienstleistern
bietet hier gute berufliche Entwicklungschancen und benötigt kreative Köpfe.

3.4.1 Freiwilliges Soziales Jahr – FSJ
Mit Beginn des Kommunalen Gesamtkonzeptes startete die Stadt Dortmund auch eine
Offensive für das Freiwillige Soziale Jahr. Inzwischen ist die Zahl der Einsatzstellen und
Freiwilligen in Kultureinrichtungen stetig gewachsen:

                                                                                     Seite 20 von 41
Dortmund 2015/2016
                                             Einsatzstellen: 25, Freiwillige: 26
                                             NRW 2015/2016
                                             Einsatzstellen: 266, Freiwillige: 275
                                             Einsatzstellen in Dortmund sind städtische
                                             Einrichtungen wie Kulturbüro, Dortmunder U,
                                             Musikschule, Dietrich-Keuning-Haus und auch
                                             nichtstädtische Einrichtungen wie Kokerei
                                             Hansa und Chorakademie. Hinzu kommen noch
diverse Praktikumsplätze für Schülerinnen, Schüler und Studierende.
Die Freiwilligen sind inzwischen nahezu unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Arbeit
und bringen sich mit viel Engagement und jugendlichem Know-How ein. Im Gegenzug
erfahren sie Anerkennung und Orientierung, erhalten Einblicke in das Berufsleben und
oftmals viel Freiraum für eigene Projekte.

3.4.2 Kompetenznachweis Kultur – KNK
Ein besonderes Instrument, Kompetenzen von Jugendlichen sichtbar zu machen und zu
stärken, ist der von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) ins
Leben gerufene Kompetenznachweis Kultur (KNK). Der KNK belegt die individuellen,
personalen, sozialen und
methodischen Kompetenzen
durch die Zusammenarbeit mit
den Jugendlichen, bietet
Unterstützung beim Einstieg in
das Berufsleben und sorgt für
Anerkennung und Sicherheit.
Besonders ist der KNK nicht nur
in Bezug auf die Jugendlichen,
die in einem kulturellen Projekt
in intensiven Austausch mit sich
selbst, der Gruppe und den KNK-
Beraterinnen und –Beratern          KNK-Verleihung im Januar 2016
treten, sondern auch eine sehr gut
durchdachte Fortbildungsmaßnahme für Künstlerinnen und Künstler, die im Bereich der
Kulturellen Bildung arbeiten. Dafür hat das Kulturbüro auch im Jahr 2014/2015 wieder eine
Fortbildung angeboten. Die Verleihung der KNKs an die Jugendlichen wird in der Regel mit
Projektpräsentationen in einer Feierstunde unter Beteiligung des Bürgermeisters begangen.
Von 2010 bis 2015 konnten an Dortmunder Jugendliche 395 KNKs überreicht werden.

                                                                                     Seite 21 von 41
3.4.3 Emerging Artists
Mit „Emerging Artists“ hat das Kulturbüro gemeinsam mit dem Dortmunder Kunstverein,
dem Unionviertel.Kreativ und der UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U einen
Wettbewerb mit Ausstellung und Coaching für junge zeitgenössische Künstlerinnen und
Künstler im Übergang zwischen Studium und Beruf ins Leben gerufen. Gefördert werden die
„Emerging Artists“ von der Wilo-Foundation.
Seit Jahren wächst in Dortmund eine facettenreiche Szene für bildende Kunst mit
überregional beachteten Ausstellungen und interessanten Akteurinnen und Akteuren. Nach
der künstlerischen oder kreativwirtschaftlichen Ausbildung ist der „Weg auf den Markt“
jedoch steinig. Ziel von „Emerging Artists“ ist es, den Künstlerinnen und Künstlern der Stadt
nachhaltig zu jener Aufmerksamkeit zu verhelfen, die für ihre berufliche Zukunft nötig ist.
Junge Künstlerinnen und Künstler werden ausgewählt, um sie aktiv zu vernetzen und mit dem
nötigen Rüstzeug auszustatten, um als professionelle Künstlerinnen und Künstler erfolgreich
zu arbeiten. Parallel bietet ein umfangreiches Fortbildungs- und Vermittlungsangebot die
Möglichkeit, die eigene ökonomische Basis zu festigen, sich über mögliche Atelierflächen zu
informieren oder das eigene Netzwerk zu erweitern. Workshops und Planspiele ermöglichen
Kindern und Jugendlichen – den zukünftigen Künstlerinnen und Künstlern – künstlerisches
Schaffen und Ausstellungsmanagement kennenzulernen.
Die Ausstellungsgestaltung, der Katalog zur Ausstellung, das Vermittlungsprogramm sowie
die Fotografien zum Projekt entstehen in Zusammenarbeit mit Studierenden und
Absolventinnen und Absolventen der TU Dortmund und der FH Dortmund.

4. UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U

Das Dortmunder U verbindet als ein Kulturzentrum neuen Typs Kunst, Forschung, kulturelle
Bildung und Kreativität. Es ist ein Zeichen des Aufbruchs und des Strukturwandels im
Ruhrgebiet. Im Zusammenwirken der verschiedenen Kultureinrichtungen und Organisationen
im U entsteht ein Programm, das über die
Grenzen der Stadt und der Region hinaus weist
und neue Impulse setzt. Zu erleben sind
Ausstellungen, Filmprogramme, Workshops,
Vorträge, Gespräche, Konzerte, Clubabende,
Video- und Klangkunst sowie weitere
Veranstaltungsformate.
Im U kooperieren u.a. das Museum Ostwall, der
Hartware MedienKunstVerein (HMKV), die
UZWEI_Kulturelle Bildung, die
Fachhochschule Dortmund, die Technische

                                                                                   Seite 22 von 41
Universität Dortmund, das european centre for creative economy (ecce), der Verein Kino im
U e.V., der das RWE Forum betreibt, und die panUrama GmbH, verantwortlich für die
Gastronomie im Haus. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Dortmunder Kunstverein.
Von 2009 bis 2011 ist die Konzeption für die UZWEI als Zentrum für Kulturelle Bildung im
digitalen Zeitalter vom Kulturbüro der Stadt Dortmund gemeinsam mit dem Land NRW –
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, dem HMKV, dem Museum
Ostwall sowie zahlreichen Medien- und Kulturexpertinnen und -experten entwickelt worden.
Im September 2011 wurde sie mit einer Konferenz und dem partizipativen Kinder- und
Jugendprojekt „Unsere Ebene“ offiziell eröffnet, kommissarisch geleitet durch das Kulturbüro
bis März 2013.
                                                        Seit April 2013 gibt es eigenes
                                                        Personal mit einer eigenen Leitung,
                                                        erhält die Einrichtung eine
                                                        finanzielle Förderung u. a. durch
                                                        die Abteilung Kultur im
                                                        Ministerium für Familie, Kinder,
                                                        Jugend, Kultur und Sport des
                                                        Landes Nordrhein-Westfalen.
                                                        Die UZWEI ist die größte
                                                        Einrichtung ihrer Art in
                                                        Deutschland, nicht nur was die
                                                        Nutzfläche (rd. 800 m²) und
Fachräume, sondern auch was die Veranstaltungsvielfalt und Reichweite betrifft. Dabei
kooperiert die UZWEI mit vielen überregionalen Partnern und ist zum Beispiel über das
Dortmunder U (Leading Partner) ab 2016 in das dreijährige Projekt „smARTplaces“, einem
EU-geförderten Projekt mit acht verschiedenen Einrichtungen in Europa eingebunden, das die
Frage nach den digitalen Möglichkeiten musealer Arbeit fokussiert.
Jährlich werden auf der UZWEI, auf der auch das Museum Ostwall sein Bildungs- und
Vermittlungsprogramm umsetzt, mehr als 35.000 Besucherínnen und Besucher gezählt.
www.dortmunder-u.de/partner/kulturelle-bildung
www.facebook.de/u2kulturellebildung
www.aufderuzwei.de

4.1 Young Dogs - Jugenddokumentarfilm
Die UZWEI ist Kooperationspartner des Projekts „Young Dogs“, in dem Jugendliche in
Filmwerkstätten persönliche Themen, Kunstausstellungen, internationale Begegnungen oder
die Suche nach einem Großstadttanz dokumentarisch bearbeiten. Es entstehen persönliche
Kurzdokumentationen, die Fragen nach der neuen Heimat von Flüchtlingen nachgehen, nach
angstbesetzten Räumen, dem Freiheitsgefühl beim Skaten oder der „Generation Krise“, wenn

                                                                                  Seite 23 von 41
es im deutsch-griechischen Austausch vor Ort an gesellschaftliche Fragen geht. Die Filme
werden online und offline präsentiert und Kultur-, Jugend- und Bildungseinrichtungen per
„Rucksackkino“ dezentral zur Diskussion gestellt. Das Besondere: Hier kommunizieren
Jugendliche mit Jugendlichen auf Augenhöhe. Perspektive ist ein technischer wie
persönlicher Schlüsselbegriff zur Ausbildung von digitaler und realer Medienkompetenz.
www.youngdogs.org

4.2 Kinderreporter – Journalismus und Film
Die Kinderreporter sind ein Beispiel gelungener kultureller Teilhabe und medialen
Kompetenzerwerbs. Eine Gruppe von Kindern geht mit Kamera, Tonangel und Mikrofon in
die Stadt und die Region und befragt die Wirklichkeiten aus ihrer Perspektive.
Künstlerinterviews, Kinderrechte, Fußballmuseum, stillgelegte Kokereien – Kinder fragen
und schauen anders, die Kinderreporter zeigen es, angeleitet von einer Kamerafrau und einer
Journalistin. Die Interviews der Kinderreporter werden online gestellt und in gebündelter
Form im Kino im U präsentiert.

4.3 Trickfilm/Animation
Trickfilm eignet sich besonders, um Phantasien und fiktive Situationen mit diversen
Techniken in Bilder zu bannen oder die Wirklichkeit ästhetisch zu manipulieren. Kinder und
Jugendliche erhalten mit und ohne Sprachkenntnisse die Möglichkeit, Filmclips zu erstellen
und zwischen digitalen Bild- und Filmbearbeitungen ihre Welten zum Leben zu erwecken.

4.4 Spielfilm – Filmgeschichten
In Planung ist die Umsetzung von selbst entwickelten Geschichten in Kurzfilme. Viele Kinder
und Jugendliche äußern den Wunsch, eine längere, eigene Geschichte filmisch zu erzählen,
gerade zugewanderte junge Dortmunder schätzen die Arbeit mit der Kamera und ihrer
eigenen Darstellung und das Wechseln in eine andere Rolle. Erste wichtige Erfahrungen hat
die UZWEI dazu in 2015 sammeln können.

4.5 around U
                            Around U ist das Onlinemagazin der UZWEI, das bereits 2011
                             an den Start ging. Jugendliche treffen sich wöchentlich zu
                             Redaktionssitzungen und schreiben über Kunst und Kultur im
                          und um das Dortmunder U und Alltagserlebnisse.
               www.around-u.net

                                                                                  Seite 24 von 41
5. Präsentationsplattformen für Kinder und
   Jugendliche

Kinder und Jugendliche sind in vielfältigen Projekten aktiv und auch in ihrem eigenen
Freundeskreis machen sie Musik, tanzen, filmen und vieles mehr, entwickeln eigene Formen
von Kreativität und ihre eigene Form von Jugendkultur. Dafür Plattformen zu bieten, ist ein
Anliegen des Kommunalen Gesamtkonzeptes. Präsentationen von einzelnen Projekten sind
Standard, die aber in der Regel nur die eigene Schule und die Eltern erreichen. Möglichkeiten
für Projekte mit größerer Öffentlichkeitswirkung gibt es aber mittlerweile zum Beispiel auf
der UZWEI mit „Kunst im Glas“. Auch mehrere Projekte eines Programms konnten bereits
die Ausstellungsfläche der UZWEI nutzen. So konnten 2011 und 2014 „Künste in der Kita“
gezeigt werden, Ausstellungen, zu denen es auch ein eigenes Workshopprogramm angeboten
wurde. Der Kulturrucksack präsentierte sich 2013 mit den ersten Projekten. Darüber hinaus
haben sich folgende Präsentationsplattformen in Dortmund etabliert:

5.1 KindergartenBuchTheaterFestival
Im Rahmen des LesArt-Literaturfestivals, das vom Verein für Literatur und dem Kulturbüro
veranstaltet wird, gehört für eine Woche den Jüngsten die Bühne. Aufführungsort ist ein
professionelles freies Theater, das Theater Fletch Bizzel. Im Vorfeld des Festivals erhalten
                                                                Kindertageseinrichtungen eine
                                                                Auswahl an Bilderbüchern zu
                                                                ihrer Verfügung. Sie
                                                                entwickeln anhand der Bücher
                                                                kleine Theaterstücke, die sie
                                                                dann in einem „richtigen
                                                                Theater“ vor Publikum
                                                                aufführen. Begleitet werden
                                                                sie in der Vorbereitung von
                                                                Studierenden der TU
                                                                Dortmund. Bis zu fünfzehn
                                                                Kindergärten nehmen jeweils
                                                                teil.

Kinderbücher auf der Bühne im Theater Fletch Bizzel

                                                                                   Seite 25 von 41
5.2 Big Spot – Präsentation von Kultur-und-Schule-
    Projekten
Birgit Götz (Tänzerin und Tanzpädagogin),
Regionales Bildungsbüro                           „Zum Schluss kamen die Schüler der
(Schulverwaltungsamt) und Kulturbüro              Gesamtschule Gartenstadt auf die Bühne
schufen für die Dortmunder Kultur-und-            und sie haben einen tollen Abschluss des
                                                  BIG SPOTs 2016 dem Publikum
Schule-Projekte im Jahr 2008 erstmalig den
                                                  präsentiert. Sie stellten die Geschichte
„Big Spot“ in Zusammenarbeit mit dem              „Hanna im Glück“ vor, die durch eine
Theater im Depot. . Hier ist es für die Kinder    Glücksfee, einen Porsche, ein IPhone und
und Jugendlichen von Bedeutung, den               einen Diamanten am Ende erfährt, dass
„Schulkosmos“ zu verlassen und vor                eine Flasche Wasser sie am glücklichsten
                                                  macht. Auch einfache Dinge machen einen
Schülerinnen und Schülern anderer
                                                  glücklich und daran sollte doch jeder mal
Schulformen und Altersstufen, Lehrerinnen         öfter denken.
und Lehrern, Eltern und weiterem Publikum         Ein guter Gedanke, mit dem die Zuschauer
ihre Werke zu zeigen. „Big Spot“ beinhaltet       am Ende zufrieden nach Hause gingen.
dabei sowohl Bühnenperformances wie auch          Somit war BIG SPOT mal wieder ein voller
                                                  Erfolg.“
Ausstellungen und die ganze Palette der
                                                  Celina auf
Projektarbeit an den Schulen.                     www.wechselspiel.wordpress.com
                              Die Bühnen-
                              performances sind
                              nach wie vor auf der Bühne im Theater im Depot zu sehen – alle
                              zwei Jahre in der Woche des „Wechselpiels“ (s. unter 5.3). Die
                              Bildenden Künste und Medienarbeiten finden ihr Forum
                              inzwischen auf der UZWEI.
                              In 2016 konnte dort auch das zehnjährige Bestehen des
                              Landesprogramms mit ausgewählten Projekten aus Dortmund
                              und ganz NRW gefeiert werden.

5.3 Schul- und Jugendtheaterfestival „Wechselspiel“
Nach einigen Jahren Pause lebte das Schul- und Jugendtheaterfestival in Dortmund unter dem
Titel „Wechselspiel“ 2012, koordiniert durch das Kulturbüro, wieder auf. Das städtische
Theater Dortmund sowie die freien Spielstätten Theater Fletch Bizzel und Theater im Depot
sind gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsbüro und dem Kulturbüro Veranstalter und
arbeiten eng in der Organisation zusammen. Im zweijährigen Rhythmus bieten sie den

                                                                                    Seite 26 von 41
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