Landesweite Umfrage zur IT-Ausstattung und Medienbildung der Schulen in Schleswig-Holstein 2018 - www.iqsh.de
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Landesweite Umfrage zur IT-Ausstattung und Medienbildung der Schulen in Schleswig-Holstein 2018 www.iqsh.de Schleswig-Holstein. Der echte Norden. 3
Impressum Landesweite Umfrage zur IT-Ausstattung und Medienbildung der Schulen in Schleswig-Holstein 2018 Herausgeber Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direktor Schreberweg 5, 24119 Kronshagen http://www.iqsh.schleswig-holstein.de https://twitter.com/_IQSH Bestellungen T +49 (0)431 5403-148 F +49 (0)431 988-6230-200 publikationen@iqsh.landsh.de Autorinnen und Autoren Christoph Olsen (IQSH) Dr. Gesa Ramm (IQSH) Gestaltung Deckblatt Meike Voigt Grafikdesign, Kiel Gestaltung Inhalt Stefanie Pein (IQSH) Publikationsmanagement und Lektorat Petra Haars, Stefanie Pape, Elke Wiechering (IQSH) Druck hansadruck und Verlags-GmbH und Co KG, Kiel Druck auf FSC-zertifiziertem Papier © IQSH Dezember 2018 Auflagenhöhe 1.000 Bestellnummer: 12/2018
INHALT Inhalt VORWORT ............................................................................................................................................................................ 5 EINLEITUNG ......................................................................................................................................................................... 7 1 BESCHREIBUNG DER ERHEBUNG .......................................................................................................................... 9 2 TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG ................................................. 11 2.1 UNTERRICHTLICHE NETZWERKE ....................................................................................................................... 11 2.2 NETZWERK-INFRASTRUKTUR ............................................................................................................................ 11 2.3 MEDIALE AUSSTATTUNG ................................................................................................................................. 15 2.4 TECHNISCHER SUPPORT .................................................................................................................................. 21 2.5 IT-BUDGET ..................................................................................................................................................... 22 3 ONLINE-SYSTEME .................................................................................................................................................... 25 3.1 SYSTEME FÜR KOMMUNIKATION, DATENAUSTAUSCH UND LERNORGANISATION ................................................ 25 3.2 EINRICHTUNGS- UND ERWEITERUNGSBEDARF ................................................................................................... 27 3.3 GEWÜNSCHTE ANWENDUNGSBEREICHE .......................................................................................................... 27 4 MEDIENBILDUNG IN DER SCHULE ...................................................................................................................... 29 4.1 KONZEPTIONELLE VERANKERUNG VON MEDIENBILDUNG .................................................................................. 29 4.2 ENTWICKLUNGSHEMMNISSE ............................................................................................................................ 30 4.3 ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN ..................................................................................................................... 30 4.4 BEDARF FÜR LEHRERFORTBILDUNG .................................................................................................................. 31 4.5 INFORMATIKUNTERRICHT ................................................................................................................................. 32 5 FAZIT ........................................................................................................................................................................... 35 6 ANHANG .................................................................................................................................................................... 37 6.1 BETEILIGUNG DER VERSCHIEDENEN SCHULARTEN AN DER UMFRAGE ................................................................. 37 6.2 FRAGEBOGEN ................................................................................................................................................. 38 3
VORWORT Vorwort Digitale Medien sind inzwischen Bestandteil in allen Le- bensbereichen. Die zunehmende Digitalisierung betrifft längst auch die Schulen: Sie verändert das Lernen, das Lehren und das Arbeiten in der Schule. Im Digitalisierungsprogramm der Landesregierung sind die wesentlichen Ziele des Landes festgehalten. Im Be- reich Bildung haben wir den bisherigen Schwerpunktbe- reich „Lernen in einer digitalen Gesellschaft“ zu einer Stra- tegie „Lernen, Lehren und Arbeiten in der digitalen Schu- le“ mit vielen verschiedenen Maßnahmen weiterentwickelt. Dazu gehören zum einen die Anbindung der Schulen an das Breitband, aber auch die Einführung einer einheit- lichen Schulverwaltungssoftware, die Bereitstellung von Musterlösungen für die Ausstattung und der Aufbau eines digitalen Schulportals. Wir möchten die Schulen mit ver- stärkten Fortbildungsangeboten unterstützen, aber auch die Vernetzung der Schulen weiter anregen. Dazu haben wir das Modellschulprojekt mit dem Fokus auf Fachunter- richt erweitert. Denn aufbauend auf der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ besteht der Bildungs- und Erziehungsauftrag darin, die für den Umgang mit der Digi- talisierung notwendigen Kompetenzen im Unterricht zu vermitteln und für das Lernen in jedem Fach systematisch zu nutzen. Dafür benötigen Schulen eine passende Aus- stattung. Dazu gehören vor allem Breitbandanbindung, WLAN und Präsentationstechnik in den Unterrichtsräumen. Vor allem auch im Hinblick auf die Einsetzung der erwarte- ten Mittel aus dem Digitalpakt freue ich mich, dass wir mit dem vorliegenden dritten Bericht zur IT-Ausstattung und Medienbildung an Schulen Schleswig-Holsteins eine aktu- elle Datenlage über die Ausgangssituation für den Unter- richt mit digitalen Medien und die Veränderungen in den vergangenen Jahren erhalten. Damit wird eine fundierte Grundlage für die Steuerung der weiteren Entwicklung bereitgestellt. Karin Prien Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur 5
EINLEITUNG Einleitung Durch technologische Entwicklungen wie Digitalisierung, gogischen Supports. Ziel der erneuten Befragung in Internet und die breite Verfügbarkeit mobiler Endgeräte Schleswig-Holstein war es herauszufinden, in welche Rich- befindet sich die Medienwelt, aber auch die gesamte Ge- tungen Trendentwicklungen an Schulen gehen und inwie- sellschaft in einem erheblichen Wandel. Damit sind sowohl weit es Schulen gelingt, Medienbildung konzeptionell zu neue Chancen und Möglichkeiten als auch neue Heraus- verankern und die Medienkompetenzvermittlung in den forderungen und Gefahren verbunden, die auch die Schu- alltäglichen Unterricht zu integrieren. Außerdem wurde le in besonderer Weise betreffen. Das Digitalisierungspro- erhoben, welche technische Ausstattung an den Schulen gramm des Landes nimmt dieses dementsprechend für verfügbar ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Erhe- den Bereich Bildung auf. bung der Nutzung von Online-Systemen. Die Ergebnisse zeigen Schwerpunkte schulischer Medienarbeit auf, be- Die Strategie der KMK „Kompetenzen in der digitalen trachten aber auch die angegebenen Entwicklungshemm- 1 Welt“ beschreibt die verbindlich zu erreichenden Kompe- nisse und den von den Schulen hervorgehobenen Unter- tenzen in sechs Kompetenzbereichen: stützungsbedarf. K 1 Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren Im Auftrag des Ministeriums für Schule und Berufsbildung K 2 Kommunizieren und Kooperieren erfolgte die Konzeption der Befragung 2014 durch K 3 Produzieren und Präsentieren Christoph Olsen, Dr. Gesa Ramm, Thore-Olaf Kühn und K 4 Schützen und sicher Agieren Jürgen Sievers vom IQSH sowie Helge Lamm, Stephan K 5 Problemlösen und Handeln Münte-Goussar und Prof. Dr. Christian Filk vom Seminar für K 6 Analysieren und Reflektieren Medienbildung der Europa-Universität Flensburg. Die Befragungen zu den Nachfolgeerhebungen 2016 und Entscheidend für den Erfolg ist dabei, dass jedes Fach 2018 wurden vom IQSH weiterentwickelt, durchgeführt seinen Beitrag zum Erwerb der Kompetenzen leistet, damit und ausgewertet. Schülerinnen und Schüler aktiv an der digitalen Welt parti- zipieren können. Die Lernenden müssen dabei auch da- Ich danke allen Schulen, die durch ihre Beteiligung an der rauf vorbereitet werden, dass die Digitalisierung einem umfangreichen Befragung diese beeindruckende reprä- stetigen Wandel unterliegt. Um dies zu ermöglichen, ist es sentative Datenlage ermöglicht haben. wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer selbst digitale Me- dien in ihrem jeweiligen Fachunterricht professionell und didaktisch sinnvoll nutzen sowie gemäß dem Bildungs- und Erziehungsauftrag inhaltlich reflektieren. Dr. Thomas Riecke-Baulecke Der Erfolg des Unterrichts hängt dabei weiterhin vor allem Direktor des IQSH von der didaktischen Konzeption des Lernangebotes ab. Es bedarf guter Konzepte zur Ausbildung und Förderung dieser Kompetenzen. Dabei ist auch die Förderung der professionellen Kompetenzen der Lehrkräfte in Aus- und Fortbildung im Hinblick auf die fachbezogene Nutzung digitaler Medien in den Blick zu nehmen. Denn neben fachlichem Inhaltswissen und pädagogischen Kenntnissen benötigen die Lehrerinnen und Lehrer umfassendes Tech- nologiewissen, um das Zusammenspiel von Inhalt, Päda- gogik und Technologie für den Lehr-Lern-Prozess gelin- gend zu gestalten. Daher werden wir in den kommenden Jahren die fachbezogene Fortbildung mit digitalen Medi- en gezielt weiter ausbauen und die Vernetzung der Schu- len im Prozess zunehmender Einbindung digitaler Medien unterstützen. Die ICIL-Studie (International Computer and Literacy Stu- dy, 2014) belegt für Deutschland Schülerleistungen im EU-Mittelfeld, aber über dem internationalen Durchschnitt. Im Vergleich zeigt sich in Deutschland ein hoher Entwick- lungsbedarf bezüglich der Ausstattung der Schulen mit modernen und unterrichtsnahen Technologien und Unter- stützungssystemen im Bereich des technischen und päda- 1 https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/strategie-bildung- in-der-digitalen-welt.html 7
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BESCHREIBUNG DER ERHEBUNG 1 Beschreibung der Erhebung Um Informationen über die Entwicklung im Bereich der - Gemeinschaftsschulen bis Sekundarstufe I (GemS bis IT-Ausstattung sowie den möglichen Bedarf der Schulen Sek. I) – Schulen, die Unterricht für Schülerinnen und in diesem Bereich zu erhalten, gab das Ministerium für Schüler bis zur zehnten Jahrgangsstufe erteilen. Hier- Bildung, Wissenschaft und Kultur (MBWK) eine erneute zu zählen alle Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe, Bestandsaufnahme an den Schulen Schleswig-Holsteins in gegebenenfalls auch mit Grundschul- oder Förder- Auftrag. Ein Vergleich wurde ermöglicht, indem der be- zentrumsteil, Regionalschulen und Halligschulen. reits in den Jahren 2014 und 2016 genutzte Fragebogen- katalog mit nur leichten Anpassungen und Erweiterungen - Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe – Schulen, die erneut eingesetzt wurde. Dieser war 2014 in Zusammen- Unterricht für Schülerinnen und Schüler bis zur drei- arbeit mit dem Seminar für Medienbildung der Europa- zehnten Jahrgangsstufe erteilen, gegebenenfalls Universität Flensburg am Institut für Qualitätsentwicklung auch mit Grundschul- oder Förderzentrumsteil. an Schulen Schleswig-Holsteins als Online-Fragebogen - Gymnasien – Schulen, die Unterricht für Schülerinnen entwickelt worden. Der Fragebogen umfasst rund und Schüler bis zur zwölften oder auch dreizehnten 40 Fragen zur Ausstattung und Nutzung von Informations- Jahrgangsstufe erteilen, gegebenenfalls auch mit technologie sowie Fragen zur Konzeption und Entwick- Grundschul-, Gemeinschaftsschul- oder Förderzen- lung von Medienbildung an der Schule (siehe Anhang). trumsteil, Abendgymnasium. Die Befragung richtete sich an Schulleiterinnen und Schul- leiter aller Schularten und fand zwischen März und Juni - Berufliche Schulen oder Regionale Berufsbildungs- 2018 als Online-Erhebung über die schleswig-holsteini- zentren (RBZ) – Schulen, die Unterricht für Auszubil- sche Befragungsplattform für Schulen LeOniE³ statt. Die- dende zahlreicher Fachrichtungen erteilen, darüber sem Bericht liegen Angaben von 704 der insgesamt hinaus bieten sie in sechs verschiedenen Schularten 797 Schulen zugrunde. Damit hat sich die Beteiligung den Erwerb aller schulischen Abschlüsse in Verbin- gegenüber 2016 (656 Schulen) weiter erhöht. dung mit beruflichen Qualifikationen an. Die Auswertung der Fragebogenerhebung erfolgt de- Rund die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler besucht in skriptiv auf Basis der vorliegenden Antworten. Für einige Schleswig-Holstein eine Gemeinschaftsschule oder ein gegenüberstellende Auswertungen werden Betrachtun- Gymnasium, ein Viertel eine Grundschule und ein weite- gen nach Schulgröße oder nach Schulart vorgenommen. res Viertel besucht eine Berufliche Schule oder ein RBZ. Dabei werden im Hinblick auf mögliche unterschiedliche Nur sehr wenige Schülerinnen und Schüler besuchen ein Anforderungen im Bereich der Informationstechnologie Förderzentrum. Die folgende Abbildung veranschaulicht sechs Schularten unterschieden: die Beteiligung der Schulen verschiedener Schularten in absoluten Zahlen nach Schularten im Vergleich zur tat- - Grundschulen (GS) – Schulen, die Unterricht für Schü- sächlichen Gesamtzahl der Schulen. lerinnen und Schüler von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe erteilen. Hier gehen die Angaben Mit einer Beteiligungsrate von insgesamt 88,3 % der Schu- aller reinen Grundschulen ein, auch diejenigen mit len bei relativ gleich hoher Beteiligung der Schularten Förderzentrum (FöZ) oder mit Deutsch-als-Zweit- (siehe Anhang) basieren die Aussagen des folgenden sprache-Zentrum (DaZZ). Berichts auf einer guten Datenbasis. Es wird von einer Repräsentativität der vorliegenden Daten für die Schulen - Förderzentren (FöZ) – Schulen, die nur Schülerinnen des Landes insgesamt ausgegangen. und Schüler mit speziellem Förderbedarf unterrich- ten. Grundschulen 347 394 Förderzentren 77 85 Gemeinschaftschulen bis Sek. I 120 142 Gemeinschaftschulen mit Oberstufe 35 Beteiligung 43 95 Tatsächliche Anzahl Gymnasien 100 Berufliche Schulen od. RBZ 30 33 Gesamt 704 797 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Abbildung 1: Beteiligung der Schulen im Vergleich zur tatsächlichen Anzahl 9
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TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 2 Technische Infrastruktur, Endgeräte und deren Betreuung 2.1 UNTERRICHTLICHE NETZWERKE Die digitalen Endgeräte (Tablets, Laptops, Personal Com- Dazu zählen unter anderem das kabelgebundene Netz- puter etc.), die für ihre Nutzung notwendige Infrastruktur werk (LAN), Funknetzwerke (WLAN), Internetanschlüsse, sowie die Betreuung der Technik bilden die Grundlage für Schulserver, Internetfilter und Benutzerverwaltungen und die verlässliche Nutzung von Medien im Unterricht. Nur -datenbanken. wenn diese drei Aspekte sinnvoll dimensioniert und auf- einander abgestimmt sind, können sich die Lehrkräfte auf Schulserver die unterrichtlichen Aspekte der Mediennutzung konzent- Über einen Schulserver besteht die Möglichkeit, verschie- rieren. dene administrative und didaktische Funktionen im Unter- richtsnetzwerk zur Verfügung zu stellen (z. B. Benutzer- Insgesamt lässt sich feststellen, dass nahezu alle Schulen verwaltung, Softwareverteilung, Internetfilterung, Datei- über unterrichtliche Netzwerke beziehungsweise eine austausch und anderes mehr). Dabei gibt es sowohl Pro- Computerausstattung für unterrichtliche Zwecke verfügen. dukte wie beispielsweise den Windows-Server von Micro- Die digitalen Medien sind also ‒ in unterschiedlicher Aus- soft, die nicht direkt auf den Schulbereich zugeschnitten prägung ‒ im Alltag der Schulen angekommen. sind, als auch spezielle Schulserverangebote, die viele Bei den 13,2 % der Schulen, die angegeben haben, dar- schulbezogene Funktionen integrieren und versprechen, über nicht zu verfügen, handelt es sich vorwiegend um damit die Betreuung und Nutzung stark zu vereinfachen. Förderzentren ohne (eigene) Schülerinnen und Schüler. Zunehmend etablieren sich auf den Schulbereich zuge- schnittene Produkte, die modularisiert aufgebaut sind und 2.2 NETZWERK-INFRASTRUKTUR auch eine zentralisierte Verwaltung durch die Schulträger ermöglichen. Zur Infrastruktur für die IT- und Medienausstattung gehö- ren alle technischen Einrichtungen im Hintergrund, die Über zwei Drittel aller Schulen geben an, einen Schulser- einen reibungslosen Betrieb der Endgeräte ermöglichen. ver oder schulserverähnliche Produkte für das unterrichtli- che Netz zu nutzen (Abb. 2). nein 13,5 1,9 Windows-Server 30,4 5,2 UniventionUCS@School Schulstandard/Musterlösung Grundschule (IQSH) IServ 16,9 TimeforKids Logodidact 17,5 13,9 andere 0,9 Abbildung 2: „Nutzen Sie einen Schulserver für das unterrichtliche Netz?“ (in Prozent) Bei genauerer Betrachtung der angegebenen Serverpro- schnittstellen vereinfacht werden. Die im Auftrag der dukte zeigt sich, dass in diesem Bereich eine große Viel- Kommunalen Landesverbände Schleswig-Holsteins und falt herrscht. Eine deutlich wahrnehmbare Häufung gibt es des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur bei den Windows-Servern von Microsoft. Ebenfalls nam- vom IQSH erarbeiteten Ausstattungsempfehlungen für 2 haft vertreten ist die Musterlösung Grundschule vom IQSH Schulen bieten den Schulträgern dafür die Grundlage. an 13,9 % der Schulen. Leicht im Wachstum begriffen sind Aufgrund der steigenden Verbreitung von Breitbandan- die umfangreichen Schulserverprodukte wie IServ und schlüssen wird sich zunehmend auch die Frage nach zen- Logodidact mit einem Anteil von mittlerweile knapp 19 %. tralen Lösungen stellen. Sowohl mit dem abgefragten System „UCS@School“ als auch in den Freitextantworten Aufgrund des uneinheitlichen Bildes, das sich im Bereich zu dieser Frage wird bereits auf solche Schulträgerlösun- der Schulserver ergibt, stellt sich die Frage, ob es sinnvoll gen verwiesen, die sich im Land zu etablieren beginnen. wäre, die vielen individuellen Lösungen zugunsten einer stärkeren landesweiten Standardisierung zurückzufahren. Möglicherweise könnten die Betreuungskosten so ge- 2 senkt und die Nutzung aufgrund einheitlicher Bedien- http://go.iqsh.de/it-beratung 11
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG Internetanbindung der Schulen Immerhin 51,3 % der Schulen verfügen nach eigenen Angaben über Anschlüsse wie VDSL, Glasfaser oder Ka- Eine stabile und schnelle Internetanbindung ist für die bel, die mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens unterrichtliche Nutzung der digitalen Möglichkeiten un- 50 Mbit/s (im Downstream) den dargestellten Anforde- verzichtbar. Insbesondere der Datenaustausch mit Lern- rungen gerecht werden (Abb. 3). Damit hat sich der Anteil plattformen und der Zugriff auf audiovisuelle Medienan- der Schulen mit diesen schnellen Anschlussarten im Ver- gebote stellen sehr hohe Anforderungen an die Internet- gleich zur Erhebung von 2014 mehr als verdreifacht und bandbreite. im Vergleich zu 2016 nahezu verdoppelt. Der Anteil der Vertreter der Medienwirtschaft sehen hier zurzeit Schulen, die eine Internetgeschwindigkeit von max. 0,5 Mbit/s pro aktiver Schülerin, aktivem Schüler als zu- 16 000 kb/s (DSL 16 000) aufweist, hat sich im Gegenzug kunftsgerechten Leistungswert im Downloadbereich an. von 67,9 % auf 48,7 % erheblich verringert. Immerhin Bei einer angenommenen gleichzeitigen Internetaktivität 7,6 % der Schulen geben an, den Glasfaseranschluss des von 100 Schülerinnen und Schülern sind also Anbindun- Landes zu nutzen, wobei dieser derzeit (Stand Juli 2018) gen mit mindesten 50 Mbit/s, bei größeren Schulen sicher für die pädagogische Nutzung noch nicht freigeschaltet auch 100 Mbit/s oder mehr, erforderlich. wurde, was aber im Laufe des Jahres geplant ist. 25 21,8 20,4 20 17,3 16,3 15 10 7,6 7,2 7,0 5 2,4 0 kein Internet ISDN ADSL bis 6000 ADSL über 6000 VDSL Kabelanschluss Glasfaser - über Glasfaser - lokalen Breitband des Anbieter Landes Abbildung 3: Prozentuale Verteilung der Anschlussarten 18 % der Schulen besitzen – wie bereits 2016 – mehrere stützt wird diese These dadurch, dass der Anteil der Schu- Internetanschlüsse. Ein Grund dafür könnte sein, dass len mit mehreren Internetanschlüssen mit zunehmender aufgrund mangelnder Verfügbarkeit schnellerer An- Schulgröße (nach Schüler/-innen-Zahl) deutlich steigt schlüsse so versucht wird, die für unterrichtliche Zwecke (Abb. 4). Im Vergleich zur vorherigen Umfrage von 2016 zur Verfügung stehende Bandbreite zu steigern. Unter- gibt es hier nur leichte Veränderungen. 50 48,0 45 40 35 30 25,3 25 20 15 13,0 11,3 10 5 0 bis 200 SuS 201 - 499 SuS 500 - 999 SuS ab 1000 SuS Abbildung 4: Anteil der Schulen mit mehreren Internetanschlüssen nach Schülerzahl (in Prozent, SuS – Schülerinnen und Schüler) 12
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG WLAN (Wireless Local Area Network) Es kommen in den Schulen zunehmend sowohl mehr WLAN-Installation wird vermutlich immer erst dann ge- schuleigene mobile Endgeräte als auch private Endgeräte gangen, wenn das Arbeiten mit mobilen Endgeräten ei- zum Einsatz (vgl. Abschnitt 2.3 Mediale Ausstattung). Da- nen so großen Raum einnimmt, dass temporäre Lösungen her wurde gefragt, wie es mit der Verbreitung fest instal- wie der Einsatz tragbarer Internetzugangsgeräte (portable lierter drahtloser Funknetzwerke, sogenannter schulischer Access Points) zu umständlich werden. WLANs, aussieht. Dieser aufwendige Schritt einer festen 70 25,3 festes WLAN für Lehrkräfte in Teilen 60 der Schule 50 festes WLAN für Lehrkräfte schulweit 12,5 40 festes WLAN für Lehrkräfte und Schülerschaft in Teilen der Schule 30 18,2 festes WLAN für Lehrkräfte und 20 Schülerschaft 23,3 kein festes WLAN 10 20,7 0 Abbildung 5: „Gibt es an Ihrer Schule ein fest installiertes WLAN?“ (Anteil der Schulen in Prozent) Bei der Betrachtung der Umfrageergebnisse wird deut- WLANs an Schulen im kompletten Schulgebäude zur lich, dass nun gut drei Viertel der Schulen (76,7 %) über Verfügung stehen. An den anderen Schulen sind nur Teile feste WLANs verfügen. Damit ergibt sich hier eine erneute der Gebäude abgedeckt, wobei es sich dort häufig um Steigerung im Vergleich zu vorherigen Befragungen die Lehrerarbeitsbereiche handeln dürfte. (2016: 63,4 %, 2014: 57,1 %). Diese Entwicklung verdeut- Im Vergleich zu 2016 hat es bei den allgemein bildenden licht, dass für die meisten Lehrkräfte das internetbasierte Schulen je nach Schulart ein Plus zwischen acht und fünf- Arbeiten mit mobilen Endgeräten in der Schule mittler- zehn Prozentpunkten gegeben. Den größten Sprung weile zur Normalität gehört. haben die beruflichen Schulen / RBZ gemacht, bei denen sich eine Steigerung von 77,8 % auf 100 % verzeichnen Bei der diesjährigen Umfrage wurde nicht nur wie bisher lässt. Da die Frage nach den schulweit vorhandenen gefragt, welche Nutzergruppen Zugriff auf das feste WLAN-Installationen neu hinzugekommen ist, lassen sich WLAN haben, sondern auch, ob das feste WLAN nur in keine vergleichenden Aussagen zu den vorherigen Um- Teilen oder in der gesamten Schule zur Verfügung steht. fragen machen. Während die Grundschulen und die Ge- Dabei zeigt sich zum einen, dass sich der Anteil der Funk- meinschaftsschulen zu etwa einem Drittel über schulweite netzwerke, die auch den Schülerinnen und Schülern zur Funknetzwerke verfügen, ist dieses bei circa der Hälfte der Verfügung stehen, um gut 10 % erhöht hat. Zum anderen Gymnasien und knapp drei Vierteln der berufsbildenden wird aber auch deutlich, dass nur 30,7 % der schulischen Schulen der Fall (Abb. 6). 120 100,0 100 91,6 85,7 81,7 80 74,0 73,3 68,6 60 49,5 festes WLAN davon schulweit 40 34,3 27,6 30 21,3 20 0 Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 6: Fest installierte WLANs (aufgeteilt nach Schularten, Angaben in Prozent) 13
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG Technische Schutzmaßnahmen Um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit der technischen HD-Guard, welche die Konfiguration des Computers Infrastruktur und der Endgeräte zu gewährleisten und schützen. Wesentliche Maßnahmen zum Erhalt der dabei auch die rechtlichen Vorgaben zu beachten, sind Sicherheit und Zuverlässigkeit der technischen Infrastruk- verschiedene technische Schutzmaßnahmen sinnvoll oder tur wurden im Rahmen der Umfrage erhoben. Erstmalig sogar notwendig. Dies kann durch Filterung und Protokol- wurde nach dem Einsatz von Mobile-Device-Manage- lierung der Internetnutzung, benutzerbezogene Anmel- ment-Systemen (MDM) gefragt, die eine zentralisierte dung, das regelmäßige Einspielen von Updates und Anti- Verwaltung von mobilen Endgeräten wie z. B. Tablets und virenprogrammen sowie einen System-Schutz erfolgen, damit beispielsweise das Installieren von Updates und beispielsweise durch Software wie z. B. DKS Drive und neuer Software ermöglichen. Anti-Virenprogramme 72,2 PC-Systemschutz (PC-Wächter, HD-Guard etc.) 58,5 Internetfilter 64,6 regelmäßiges Einspielen von Betriebssystem- und Browserupdates 58,2 benutzerbezogene Anmeldung 43,6 Protokollierung der Internetnutzung 35,7 Mobile Device Management-System (MDM) 10,8 0 20 40 60 80 Abbildung 7: „Welche technischen Schutzmaßnahmen werden genutzt?“ (prozentualer Anteil der Schulen) Dabei zeigt sich, dass auf den Schutz der Rechner sowohl schaftsschulen ohne Oberstufe verwenden 56,7 % solche vor Schadprogrammen/Viren (72,2 %) als auch vor unge- Systeme, an den Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe wollten Veränderungen durch einen Systemschutz (64 %) liegt der Wert bei 47,1 %, bei den Gymnasien bei 74,7 %. großer Wert gelegt wird. Internetfilter sind in deutlich Die berufsbildenden Schulen sind mit 80 % schon fast über der Hälfte aller Schulen im Einsatz. Sie unterstützen flächendeckend mit diesen Systemen versorgt. Insgesamt die Schulen bei der Einhaltung der Regelungen des Ju- lässt sich bei allen Schularten außer den Grundschulen gendmedienschutzes, die im Staatsvertrag über den und den beruflichen Schulen eine Steigerung im Ver- Schutz der Menschenwürde und den Jugendschutz in gleich zu 2016 wahrnehmen. Erklären lässt sich die Zu- Rundfunk und Telemedien zwischen allen deutschen nahme mit der gestiegenen Verbreitung von Schulserver- Bundesländern beschrieben sind. systemen bei diesen Schularten. Betriebssystem- und Browserupdates, die gerade bei vernetzten und mit dem Internet verbundenen Rechnern als wichtig für die Systemsicherheit einzuschätzen sind, werden in gut der Hälfte aller Schulen regelmäßig durch- geführt. Möglicherweise liegt diese relativ geringe, wenn auch im Vergleich zu 2014 und 2016 höhere Zahl daran, dass Systeme zur Softwareverteilung, die regelmäßige Updates ohne großen Aufwand ermöglichen, in den Schu- len zumeist fehlen. Ein Nischendasein führen derzeit noch die MDM-Systeme, was mutmaßlich an der noch geringen Verbreitung von Tablets liegt (vgl. Abschnitt 2.3). Die benutzerbezogene Anmeldung und die Protokollie- rung der Internetnutzung, die auch in den aktuellen Hin- weisen des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und 3 Kultur zur »Internetnutzung an Schulen« genannt werden, kommen in 43,6 beziehungsweise 35,7 % der Schulen zur Anwendung. Die benutzerbezogene Anmeldung wird am wenigsten in Grundschulen genutzt. Bei den Gemein- 3 http://go.iqsh.de/it-beratung 14
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 90 80,0 80 74,7 70 56,7 57,1 60 50 40 35,1 28,0 30 20 10 0 Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 8: Benutzerbezogene Anmeldung nach Schularten (Verbreitung an der jeweiligen Schulart in Prozent) 2.3 MEDIALE AUSSTATTUNG Schuleigene Endgeräte alle Endgeräte 8,7 (inkl. Sonstige) stationäre Rechner 16,9 Laptops 59,1 Tablets 69,7 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Abbildung 9: „Wie viele Schülerinnen und Schüler ‚teilen‘ sich ein Endgerät?“ Auch wenn zunehmend darüber diskutiert wird, dass 2014 zu 2016 ist eine leichte Steigerung zu verzeichnen schülereigene Endgeräte eine immer stärkere Rolle ein- war (von 1 zu 8,7 auf 1 zu 8,1), ist der Wert in 2018 nun nehmen können, werden derzeit in der Schule überwie- wieder leicht gesunken (1 zu 8,7). Verbesserungen gibt es gend schuleigene Endgeräte verwendet (siehe auch Ab- aber bei den mobilen Endgeräten und dort vor allem bei schnitt 2.3 Mediale Ausstattung »Private Endgeräte«). Ein den Tablets zu vermelden, bei denen sich die Endgerät- Indikator dafür, wie gut die Endgeräteausstattung hin- Schüler-Relation von 1 zu 143 auf 1 zu 69 deutlich steigern sichtlich der Anzahl ist, ist die Relation zwischen Schüler/- konnte. innen und Computern. Damit ist gemeint, wie viele Schü- lerinnen beziehungsweise Schüler sich rechnerisch ein Noch interessanter ist die Computer-Schüler/in-Relation Endgerät »teilen«. Dabei ergibt sich im Schnitt landesweit differenziert nach Schularten (Abb. 10). Dabei fällt auf, über alle Schularten hinweg eine Computer-Schüler- dass diese in den Förderzentren am besten ist (1 zu 3,6). Relation von 1 zu 8,7 (Abb. 9). In der ICIL-Studie des Jah- Bei den Grundschulen beträgt der Wert 1 zu 10,5 res 2013 wird für Deutschland bundesweit ein Wert von 1 (2016: 1 zu 8,8) und hat sich damit deutlich reduziert. Bei zu 11,5 berichtet (Bos et al., 2014, S. 161). Nachdem im den berufsbildenden Schulen ist der Wert in etwa gleich Vergleich der schleswig-holsteinischen Befragungen von geblieben, dagegen sind bei den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien leichte Verbesserungen zu konstatieren. 15
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG Grundschulen 10,5 Förderzentren 3,6 Gemeinschaftsschulen bis Sek. I 6,9 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe 8,6 Gymnasien 7,9 Berufliche Schulen od. RBZ 6,2 0 2 4 6 8 10 12 Abbildung 10: „Wie viele Schülerinnen und Schüler ‚teilen‘ sich ein Endgerät?“ (differenziert nach Schularten) Auf die Frage »Wo befinden sich Ihre schuleigenen End- haben. 48,6 % der Endgeräte (2016: 54,9 %) in den Schu- geräte?« war der prozentuale Anteil der Geräte anzuge- len befinden sich demnach in Computerräumen. Gleich- ben, die sich im Computerraum, Klassenraum, mobil oder zeitig steigt der Anteil der mobil eingesetzten Endgeräte an anderen Standorten befinden. Bei der Betrachtung der von 14,8 % auf 22,6 %. Es kommt also zu einer allmäh- Standorte der schuleigenen Endgeräte (Abb. 11) wird ein lichen Verlagerung aus den Computerräumen hin zu einer Grund dafür ersichtlich, warum die stationären PCs trotz mobilen Ausstattung. abnehmender Tendenz immer noch den größten Anteil 60 48,6 50 40 30 21,7 22,6 20 10 6,8 0 im Computerraum im Klassenraum mobil andere Standorte Abbildung 11: „Wo befinden sich Ihre schuleigenen Endgeräte?" (prozentuale Verteilung) Bei der Analyse der Endgeräte-Standorte differenziert Grundschulen (+ 10,7 %) und an den Förderzentren nach Schularten (Abb. 12) zeigt sich, dass die Computer- (+ 13,1 %) im Vergleich zu 2016 deutlich gestiegen. Inso- räume in allen Schularten außer den Förderzentren immer fern lässt sich weiterhin ein Trend in Richtung schuleige- noch den höchsten Anteil der Endgerätestandorte haben. ner mobiler Ausstattung festmachen, wobei an den Ge- Während sich bei den Förderzentren nur knapp ein Viertel meinschaftsschulen mit Oberstufe und den Gymnasien der Computer dort befindet, sind es in den anderen all- kaum Veränderungen zu verzeichnen sind, was unter gemein bildenden Schularten um die 50 %. Besonders Umständen an der zunehmenden Nutzung schülereigener hoch ist der Wert an den berufsbildenden Schulen mit gut Geräte in diesen Schularten liegen könnte (vgl. nächstes 60 %. Der Anteil der Mobilgeräte ist vor allem an den Kapitel). 16
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 70 60,6 60 51,6 53,8 47,9 47,7 50 40 34,5 29,6 30 22,1 20,0 24,7 23,9 23,6 24,9 17,9 16,4 18,9 19,5 20 11,9 14,9 11,0 8,7 5,8 4,1 4,7 10 0 im Computerraum mobil im Computerraum mobil im Computerraum mobil im Computerraum mobil im Computerraum mobil im Computerraum mobil andere Standorte andere Standorte andere Standorte andere Standorte andere Standorte andere Standorte im Klassenraum im Klassenraum im Klassenraum im Klassenraum im Klassenraum im Klassenraum Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 12: „Wo befinden sich Ihre schuleigenen Endgeräte?" (Betrachtung nach Schularten − in Prozent) Private Endgeräte (BYOD) eine hohe Verbreitung im Besitz der Schülerinnen und 4 Schüler gefunden haben. Persönliche, individualisierbare digitale Endgeräte spielen im Leben, Lernen und Arbeiten eine immer größere Rolle. Gut 44,1 % aller Schulen geben an, dass ihre Schülerinnen Unter dem Stichwort »Bring Your Own Device« (BYOD) und Schüler wenigstens selten private Geräte im Unter- rückt die Nutzung von privaten Endgeräten auch in Schu- richt nutzen. Damit ist noch nicht festgelegt, ob diese len zunehmend in den Fokus. BYOD mit einer Endgeräte- Nutzung auch einen Netzwerk- beziehungsweise Internet- Schüler-Relation von 1 zu 1 erscheint hinsichtlich der ak- zugang beinhaltet (vgl. Abb. 5). tuellen Endgeräterelation in Schulen von 1 zu 8,7 (vgl. Abschnitt 2.3 Mediale Ausstattung »Schuleigene Endgerä- te«) als interessante Strategie, auch weil die Geräte bereits 60 55,8 50 40 33,2 30 20 9,5 10 1,4 0 nie selten oft sehr oft Abbildung 13a: „Nutzen Schülerinnen und Schüler ihre privaten Geräte (Laptop, Tablet, Smartphone) im Unterricht?“ (in Prozent) 4 Vgl. JIM-Studie: http://www.mpfs.de/de/studien/jim- studie/2017/ 17
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG An einigen Schulen finden private digitale Endgeräte renden allgemein bildenden Schularten dagegen gibt nur jedoch oft (9,5 %) oder sehr oft (1,4 %) Anwendung (vgl. noch eine geringe Minderheit der Schulen an, die persön- Abb. 13a). An über der Hälfte der Schulen hingegen lichen Endgeräte nie einzusetzen (15 %, 2,9 % bzw. 2,1 %). kommt es nie zu einem Einsatz privater Schülergeräte, Eine häufige Einbindung dieser Geräte (oft und sehr oft) womit diese Zahl im Vergleich zu 2016 erneut leicht ge- hat wiederum an den Förderzentren (11,7 %) und den sunken ist. Das kann pädagogisch-didaktische, aber auch Gemeinschaftsschulen (12,5 %) eine gewisse Verbreitung infrastrukturelle Gründe haben. Um eine genauere Ein- gefunden. Besonders ausgeprägt ist sie an den Gymnasi- schätzung treffen zu können, ist auch hier der Blick in die en (28,4 %) und Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer verschiedenen Schularten sinnvoll (Abb. 13b). An den Oberstufe (34,3 % der Schulen). Noch etablierter scheint Grundschulen ist das BYOD-Prinzip aufgrund des Alters die oftmalige Nutzung privater Endgeräte an den berufs- der Schülerinnen und Schüler naturgemäß noch kein bildenden Schulen (46,7 %) zu sein. Im Vergleich zu 2016 wichtiges Thema. Daher nutzen 95,7 % der Grundschulen hat es den größten Zuwachs bei der häufigeren Nutzung nie private Endgeräte der Lernenden. Von den weiterfüh- bei den Gymnasien gegeben (+ 18,1 %). 120 95,7 100 80 72,5 69,5 62,9 60 51,9 53,3 46,7 36,4 40 28,6 26,3 15,0 20 10,4 8,3 4,2 4,3 2,9 5,7 2,1 2,1 1,3 0 sehr oft sehr oft sehr oft sehr oft sehr oft sehr oft selten oft selten oft selten oft selten oft selten oft selten oft nie nie nie nie nie nie Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 13b: Anteil der Schulen, in denen Schüler/-innen ihre privaten Geräte im Unterricht nutzen (in Prozent) Neu in der Befragung 2018 ist die Erhebung des prozen- Schulen max. 25 % der Klassen davon betroffen sind. tualen Anteils von Klassen, in denen die Nutzung privater Deutlich ausgeprägter ist die fest vorgesehene Nutzung Endgeräte fest vorgesehen ist (Abb. 14). Ziel war es her- privater Endgeräte an den Beruflichen Schulen / RBZ, wo auszufinden, inwieweit BYOD-Szenarien in Schulen Ver- sogar nur 20 % der Schulen solche Regelungen gar nicht bindlichkeit erlangen und zum Alltag werden. Während es haben. Die Ergebnisse zeigen, dass mit fortgeschrittenem an den Grundschulen nahezu keine verbindlichen Rege- Alter der Schülerinnen und Schüler solche festen BYOD- lungen gibt, sind diese an 22,1 % der Förderzentren, Regelungen bisher von etwas weniger als der Hälfte der 35,8 % der Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe, 42,9 % weiterführenden Schulen erprobt werden, aber nur an der Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und 38,9 % der wenigen dieser Bildungseinrichtungen flächendeckend Gymnasien vorzufinden, wobei an den meisten dieser zur Anwendung kommen. 97,1 100 77,9 80 64,2 57,1 61,1 60 53,3 40 23,3 24,2 22,9 20,0 20 10,4 5,2 5,7 8,6 5,7 5,3 4,2 5,3 10,0 6,7 10,0 2,0 0,3 0,3 0,3 2,6 3,9 2,5 5,0 5,0 0 über 75% bis 100% über 75% bis 100% über 75% bis 100% über 75% bis 100% über 75% bis 100% über 75% bis 100% über 25% bis 50% über 25% bis 50% über 25% bis 50% über 25% bis 50% über 25% bis 50% über 25% bis 50% bis 25% bis 25% bis 25% bis 25% bis 25% bis 25% gar nicht gar nicht gar nicht gar nicht gar nicht gar nicht über 30% bis 75% über 30% bis 75% über 30% bis 75% über 30% bis 75% über 30% bis 75% über 30% bis 75% Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 14: „In wie viel Prozent Ihrer Klassen ist die Nutzung privater Geräte fest vorgesehen?“ 18
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG Bei dem von Schulen geschätzten prozentualen Anteil der maximal 10 % des Kollegiums eigene Endgeräte in der Lehrkräfte, der private Geräte in der Schule nutzt, zeigt Schule nutzen. Immerhin 40,2 % aller Schulen geben an, sich auch eine Tendenz hin zu verstärkter Nutzung. Nur dass dieses über ein Viertel ihrer Lehrkräfte praktiziert noch 37,5 % aller befragten Schulen geben an, dass nur (Abb. 15). 40 37,5 35 30 25 22,3 19,7 20,5 20 15 10 5 0 bis 10% über 10% bis 25% über 25% bis 50% über 50% bis 100% Abbildung 15: Anteil der Schulen, in denen bestimmte Anteile der Lehrkräfte ihre privaten Geräte in der Schule nutzen (in Prozent) Auch bei dieser Frage wurde eine schulartbezogene Aus- ziehungsweise 7,4 % der Schulen, an denen max. 10 % wertung vorgenommen, weil es ähnlich wie bei der schü- der Lehrkräfte eigene Geräte nutzen. Dementsprechend lerbezogenen Nutzung persönlicher Endgeräte auch bei ist auch der Anteil der Schulen, an denen mehr als die den Lehrkräften große Unterschiede festzustellen gibt Hälfte des Kollegiums BYOD praktiziert, quer durch alle (Abb. 16). Insbesondere zeigt sich hier aber, dass die allgemein bildenden Schularten enorm gestiegen. geringe Nutzung bis 10 % an allen Schularten gegenüber Während es 2016 hier noch quer durch die Schularten der Befragung von 2016 sehr deutlich gesunken ist (z. B. unter 10 % der Schulen waren, ist der höchste Wert nun Grundschulen von 94,3 auf 54,8 %, Gemeinschaftsschulen bei den Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe mit 40 % von 64,6 auf 19,2 %). An den Gemeinschaftsschulen mit enorm in die Höhe geschnellt. Oberstufe und den Gymnasien sind es nur noch 5,7 be- 60 54,8 48,1 50 40,0 37,9 40 35,8 34,3 33,3 29,5 30 25,3 26,7 22,2 19,5 21,7 23,3 20,0 23,3 19,2 20 15,6 16,9 16,7 11,8 11,2 5,7 7,4 10 0 bis über über über bis über über über bis über über über bis über über über bis über über über bis über über über 10% 10% 25% 50% 10% 10% 25% 50% 10% 10% 25% 50% 10% 10% 25% 50% 10% 10% 25% 50% 10% 10% 25% 50% bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis 25% 50% 100% 25% 50% 100% 25% 50% 100% 25% 50% 100% 25% 50% 100% 25% 50% 100% Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 16: Anteil der Schulen, in denen bestimmte Anteile der Lehrkräfte ihre privaten Geräte in der Schule nutzen (in Prozent) Insofern lässt sich festhalten, dass es an allen Schularten in 19,5 % leicht gestiegen und weiterhin relativ gering. Er den vergangenen zwei Jahren eine deutliche Zunahme steigt deutlich an den Gemeinschaftsschulen ohne Ober- bei der BYOD-Nutzung von Lehrkräften gegeben hat, stufe (55 %) und macht an den Gemeinschaftsschulen mit während die konkrete Nutzung privater Endgeräte in der Oberstufe (77,4 %), den Gymnasien (77,9 %) und den Schülerschaft noch relativ geringe Steigerungsraten im Beruflichen Schulen (80 %) gut drei Viertel aller Schulen Vergleich zu 2014 und 2016 aufweist. Dabei zeigt die aus, die BYOD einführen oder ausweiten möchten. Inso- Frage nach der Einführung beziehungsweise Ausweitung fern zeigt sich weiterhin eine erhebliche Dynamik in dieser des BYOD (Abb. 17), dass dieses Thema in den Schulen Thematik, die sich mutmaßlich in den kommenden Jahren weiterhin eine große Relevanz hat. Es gibt jedoch deut- in einer höheren Nutzung auch im Bereich der Lernenden liche Unterschiede zwischen den Schularten. Der Anteil in zeigen wird. den Grundschulen und Förderzentren ist mit 17 % und 19
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 90 77,1 77,9 80,0 80 70 60 55,0 50 40 30 17,0 19,5 20 10 0 Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 17: „Planen Sie die Einführung bzw. Ausweitung des BYOD-Einsatzes an Ihrer Schule?“ (in Prozent) Weitere digitale Medienausstattung der Anzahl von Computern, Laptops und Tablets gefragt: (Beamer und Displays, interaktive Whiteboards und »Welche Geräte zählen darüber hinaus zur digitalen Me- Panels, Dokumentenkameras) dienausstattung Ihrer Schule?« (Abb. 18). Da Foto- und Neben fest installierten und tragbaren Computern kann Videokameras auf niedrigem Niveau verharren (Mittelwert insbesondere das Vorhandensein digitaler Geräte zur 2 bzw. 0,8 pro Schule) und ihre Funktionen zunehmend Präsentation (Beamer, interaktives Whiteboard, Dokumen- durch mobile Endgeräte wie Tablets ersetzt werden, wur- tenkamera) in der Schule ein Anzeichen für eine digital den diese in der folgenden Grafik nicht mehr berücksich- geprägte Lehr- und Lernkultur sein. Daher wurde neben tigt. 140 135 120 97 100 80 80 Maximum 60 Mittelwert 38 40 23 22 20 9,6 5,2 2,6 4,3 0,4 0,7 0 Whiteboards Panels große Displays mobile Beamer festinstallierte Beamer Dokumentenkameras Abbildung 18: „Welche Geräte zählen darüber hinaus zur digitalen Medienausstattung Ihrer Schule?“ (Anzahl pro Schule) Die Anzahl an interaktiven Präsentationsgeräten (interakti- Aus der Übersicht, wie viele Schulen wie viele interaktive ve Whiteboards + Panels) mit durchschnittlich 5,6 sowie Whiteboards (IWB) besitzen (Abb. 19), wird deutlich, dass der fest installierten Beamer und Displays mit 10,3 Stück der Großteil der Schulen gar keine IWB beziehungsweise pro Schule erscheint recht gering (Steigerung zu 2016: nur 1 bis 5 IWB besitzt (281 bzw. 232 Schulen). Im Ver- + 21 %). Selbst wenn man die 2,5 mobilen Beamer, die gleich zu 2014 ist zu beachten, dass sich die Zahl der darüber hinaus durchschnittlich pro Schule vorhanden Schulen, die an der Befragung teilgenommen haben, sind, in Rechnung stellt, verändert sich das Bild nur wenig. erhöht hat. Daher lassen sich die absoluten Zahlen nicht Immerhin hat sich die Zahl der festen Beamer von 7,7 auf vergleichen. Im Verhältnis betrachtet ist der Anteil der 9,6 Geräte pro Schule im Mittelwert erhöht (Steigerung Schulen ohne Whiteboards von 49 % auf 43 % gesunken. um 25 % zu 2016). Zum ersten Mal wurde die Zahl der Ansonsten hat es leichte Erhöhungen auch bei den Schu- Dokumentenkameras erhoben, von denen im Mittel len mit vielen Geräten gegeben. 2,1 Geräte pro Schule vorhanden sind. 20
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 300 282 247 250 200 Schulen 150 100 71 50 50 31 15 7 1 0 keine 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 20 21 bis 30 31 bis 45 46 bis 55 80 Whiteboards Abbildung 19: "Wie viele Schulen besitzen wie viele interaktive Whiteboards?" 2.4 TECHNISCHER SUPPORT 40 38,0 35 30 27,8 25,4 25 20 15 10 5,4 5 1,8 1,0 0,5 0 Lehrkräfte externe Firmen Mitarbeiter/-innen schuleigene andere Schülerinnen und Eltern des Schulträgers Mitarbeiter/-innen Schüler Abbildung 20: „Wer übernimmt den technischen Support?" (prozentuale Aufteilung, geschätzt) Damit die technische Infrastruktur und die Endgeräte in dungszentren (RBZ) vorzufinden. Eltern und Schüler/- einem funktionsfähigen Zustand sind, ist eine regelmäßi- innen spielen über alle Schulen gemittelt bei der tech- ge Wartung notwendig. Bislang wurde diese häufig von nischen Betreuung mit insgesamt 1,5 % keine Rolle engagierten Lehrkräften übernommen, obgleich der (Abb. 20). IT-Support Aufgabe der Schulträger ist. Aufgrund der in den letzten Jahren weiter gestiegenen Endgerätezahlen in Bei der Betrachtung des Supports nach Schularten fällt allen Schularten (außer Grundschulen) sowie der komple- auf, dass an Grundschulen sowie den berufsbildenden xer werdenden Infrastrukturen wird die technische Be- Schulen die Lehrkräfte den geringsten Anteil haben treuung anspruchsvoller und zeitintensiver. Im landeswei- (28,3 % bzw. 32,2 %), während an den weiterführenden ten Mittel der Angaben von den Schulen werden 38 % des Schulen zwischen 49,2 % (Gemeinschaftsschulen mit technischen Supports durch Lehrkräfte geleistet, ein Vier- Oberstufe) und 51,4 % (Gemeinschaftsschulen ohne tel erfolgt durch externe Firmen (25,4 %). Mitarbeiter/- Oberstufe, Gymnasien) des Supports vom Lehrpersonal innen der Schulträger übernehmen 27,8 %, schuleigene geleistet wird. Auffällig ist, dass der Anteil am Support Mitarbeiter/-innen spielen mit 5,4 % eine untergeordnete durch Lehrkräfte bei den Gemeinschaftsschulen ohne Rolle und sind schwerpunktmäßig an den selbstständiger Oberstufe in den vergangenen zwei Jahren um knapp 4 % agierenden Beruflichen Schulen / Regionalen Berufsbil- gestiegen ist, während er ansonsten außer bei den För- derzentren leicht gesunken ist. 21
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 60 51,4 51,4 49,2 50 39,6 40 32,2 28,3 30 20 10 0 Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 21: Prozentualer Anteil der Lehrkräfte am Support, aufgeschlüsselt nach Schularten Obwohl an den weiterführenden allgemein bildenden 2.5 IT-BUDGET Schulen der Arbeitsaufwand für die Betreuung aufgrund der im Regelfall größeren Systeme höher ausfällt als an Ein großer Teil der rückmeldenden Schulen beklagt eine Grundschulen, sind die Lehrkräfte hier also weiterhin oft veraltete Ausstattung, die häufig nicht wie gewünscht deutlich stärker mit dem IT-Support befasst (Abb. 21). funktioniere (vgl. Abschnitt 4.1 Konzeptionelle Veranke- Auch wenn er insgesamt leicht gesunken ist, erscheint der rung von Medienbildung »Entwicklungshemmnisse«). Anteil der in den Support eingebundenen Lehrkräfte Neben dem Aufbau und Betrieb einer Supportstruktur immer noch recht hoch. Daher stellt sich die Frage, ob der kann einer solchen Entwicklung entgegengewirkt werden, Support bei deutlich gestiegenen Endgerätezahlen und indem zum einen sinnvolle, feste jährliche IT-Budgets komplexer werdenden Infrastrukturen noch mehr vom eingerichtet werden und zum anderen feste Erneuerungs- Schulträger übernommen werden muss, auch um die zyklen beispielsweise für die Endgeräte festgelegt wer- Zuverlässigkeit der Ausstattung zu erhöhen. Dieses wird den. Lediglich 23,7 % (2016: 30,5 %) der Schulen gibt an, auch von den Schulen selbst als Problem benannt (vgl. über eigene IT-Budgets zu verfügen. Abschnitt 4.1 Konzeptionelle Verankerung von Medien- Getrennt nach Schularten betrachtet zeigt sich, dass För- bildung »Entwicklungshemmnisse«). Positiv zu bemerken derzentren mit 14,4 % die geringsten Werte aufweisen, ist, dass der Anteil der Schulträger-Mitarbeiter/-innen am während circa ein Viertel der anderen allgemein bilden- Support wie bereits 2016 erneut um 5 % nach oben ge- den Schularten über feste IT-Budgets verfügt. Der höchste gangen ist. Wert findet sich an den Beruflichen Schulen / RBZ mit 36,7 %. Förderzentren 14,3 Grundschulen 22,5 Gemeinschaftsschulen bis Sek. I 27,5 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe 25,7 Gymnasien 26,3 Berufliche Schulen od. RBZ 36,7 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Abbildung 22: „Gibt es ein festes Budget für die IT-Ausstattung?" (Ansicht nach Schularten in Prozent) Bei den vorhandenen Budgets bewegt sich deren Höhe in jährlich, nur 63 Schulen verfügen über höhere IT- den meisten Fällen in einem Rahmen bis maximal 5.000 € Finanzmittel (Abb. 23). 22
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR, ENDGERÄTE UND DEREN BETREUUNG 600 537 500 400 300 200 91 100 24 15 17 7 0 kein festes Budget bis 5.000 Euro über 5.000 bis über 10.000 bis über 20.000 bis über 50.000 bis 10.000 Euro 20.000 Euro 50.000 Euro 100.000 Euro Abbildung 23: „Gibt es ein festes Budget für die IT-Ausstattung?" (Anzahl der Schulen) Allerdings verfügt nur ein knappes Viertel der Schulen Förderzentren (18,9 %) und Grundschulen (19,6 %), im über Festlegungen zur regelmäßigen Erneuerung der Mittelfeld befinden sich die Gemeinschaftsschulen mit IT-Ausstattung, wobei diese Zahl im Vergleich zu 2016 und ohne Oberstufe (22,9 % bzw. 28,3 %) und die Gym- kaum gestiegen ist (von 23 % auf 24,1 %). nasien (26,3 %). Die höchsten Werte haben die Berufli- chen Schulen / RBZ (70 %), die aufgrund ihres Bildungs- Aufgegliedert nach Schularten (Abb. 24) zeigen sich auftrages in der beruflichen Ausbildung auch besondere deutliche Unterschiede. Die niedrigsten Werte haben die Anforderungen haben. 80 70,0 70 60 50 40 28,3 26,3 30 22,9 19,6 18,2 20 10 0 Grundschulen Förderzentren Gemeinschaftsschulen Gemeinschaftsschulen Gymnasien Berufliche Schulen od. bis Sek. I mit Oberstufe RBZ Abbildung 24: „Gibt es eine Festlegung für die regelmäßige Erneuerung für IT-Ausstattung an Ihrer Schule?" (prozentuale Ergebnisse nach Schularten) Während es von 2014 zu 2016 bei dieser Frage zum Teil deutliche Steigerungsraten bei den allgemein bildenden Schularten gegeben hat, stellt sich die Entwicklung nun anders dar. Während sich der Wert bei den Grundschulen nicht geändert hat, haben die Förderzentren und Ge- meinschaftsschulen ohne Oberstufe leichte Zuwächse zu verzeichnen. Bei den berufsbildenden Schulen sind sie am größten. Bei den Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe (- 11,7 %) und den Gymnasien (- 7 %) gab es dagegen Rückgänge. 23
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ONLINE-SYSTEME 3 Online-Systeme 3.1 SYSTEME FÜR KOMMUNIKATION, DATENAUSTAUSCH UND LERNORGANISATION Webbasierte Kommunikation und Organisation sind keine 47,7 % aller Schulen ein System nach eigenen Angaben Ausnahme mehr, sondern etablieren sich zunehmend. Es viel nutzen. Damit hat sich im Vergleich zur Umfrage von wurde gefragt, ob ein Online-System auch für die schulin- 2016 der Anteil der Schulen, die kein Online-System nut- terne Kommunikation, den Datenaustausch und die Lern- zen, verringert (- 13 %) und sich vor allem der Wert bei organisation genutzt wird. 70,3 % aller Schulen in Schles- den Schulen, die ein Online-System viel nutzen, entspre- wig-Holstein nutzen ein Online-System (Abb. 25), wobei chend erhöht (+ 13,2 %). 70 60 22,6 50 kein Online-System genutzt 40 mind. ein Online-System wird genutzt 30 47,7 mind. ein Online-System wird viel 20 genutzt 29,7 10 0 Abbildung 25: Einsatz eines Online-Systems zur Kommunikation, zum Datenaustausch oder zur Lernorganisation (Anteil der Schulen in Prozent) Es wurde bei den Online-Systemen nicht zielgruppeno- Es wurde außerdem abgefragt, ob das jeweilige Online- rientiert (Schüler-, Lehrer-, Elternnutzung) unterschieden, System »eher viel«, »eher wenig« oder »gar nicht« genutzt sondern es sollten insbesondere die in Schleswig-Holstein wird. Ein freies Antwortfeld bot die Möglichkeit, die oben verbreiteten Systeme erfasst werden. Zur Auswahl stan- genannte Liste zu ergänzen. den die folgenden Möglichkeiten: - SchulCommSy - Fridolin - Portalserver von IServ - Xmood - Moodle - Fronter - Lo-Net - itslearning - Webuntis 180 158 160 140 133 120 102 100 81 eher wenig 80 66 eher viel 60 40 32 30 26 27 21 20 13 10 7 3 5 0 2 0 0 SchulCommSy Portalserver Moodle Lo-Net Webuntis Fridolin Xmood Fronter itslearning IServ Abbildung 26: Eingesetzte Online-Systeme zur Kommunikation, zum Datenaustausch oder zur Lernorganisation (Anzahl der Schulen) 25
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