Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media

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Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
AUSGABE 2 – 2018
KOSTENLOS

                               Hohe Zeit
                             für rote Sterne
                                        Seite 4
Terrasse
und Balkon
richtig
pflegen
                   Seite 9

Laura
Wilde
   liebt
Blumenduft
        Seite 13
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Garten, Bäume, Pflege

AlinaMD/Shutterstock
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Liebe Leserin, lieber Leser                                                                           Aus dem
nach einem nicht enden wollenden Sommer hat der Herbst Einzug ge-
halten. Zeit für die letzten Arbeiten im Garten und auf dem Balkon. Vor
allem das Laub beschäftigt den Gartenfreund. Wer Tieren etwas Gutes
tun will, der bringt aber nicht jedes vom Baum gefallene Blatt auf den
Kompostplatz oder stellt es gesammelt für die nächste Grüngutabfuhr
bereit. Igel freuen sich über einen festen Laubhaufen in einer Ecke des             Hohe Zeit für rote Sterne               4
Gartens, um so einen Unterschlupf für den Winter zu finden. Für die
stacheligen Tiere sind unsere Gärten wichtige Lebensräume, denn als                 Trendige Weihnachtsdeko                 5
Insektenfresser sind Igel ständig auf der Suche nach Regenwürmern,
Spinnen, Schnecken und anderen Nahrungsquellen. In naturbelassenen                  Eine wunderschöne Geschichte            6
Gärten mit heimischen Pflanzen, Hecken, Sträuchern und ungemäh-
ten Rasenflächen fühlen sie sich am wohlsten. Bei der Gartenarbeit im               Neues von Zimmerpflanzen                7
Herbst sollte man auf bereits bestehende Igelnester achten und diese
nicht zerstören oder umsetzen. Mehr als einen Winterschlafplatz benö-
tigen die Igel allerdings auch nicht. Tierschützer raten dringend davon             Blumige Geschenke gehen immer           8
ab, die Tiere Igel im Winter zu füttern. Der Igel ist ein Wildtier und das
sollte nach Möglichkeit in der Natur bleiben. Unsere heimischen Vögel               Terrassenpflege im Winter               9
dagegen freuen sich über einen
Futterplatz im Garten oder auf dem                                                  Herbst im Kleingarten               10
Balkon.
                                                                                    Frisch geerntet                     11
Wir hoffen, dass Sie sich über die
zweite Ausgabe von „Grünzeit“
freuen und im Heft viel Lesestoff                                                   Mit der Stadtgärtnerin unterwegs    12
und Anregungen finden.
                                                                                    Laura Wilde im Grünzeit-Interview   13
Herzlichst, Ihre                           Ein Laubhaufen im Garten ist für die
„Grünzeit“-Redaktion                                Igel gut. Foto: Bettina Fritz   Ein Paradies für alle Sinne         14

 IMPRESSUM
 Grünzeit – Das Gartenmagazin für
 den Landkreis Göppingen
 Herausgeber:
 Maitis-Media GbR, Fasanenstr. 15,
 73035 Göppingen, Tel. 07161/94452,
 Mail. info@maitis-media.de,
 Web. www.maitis-media.de
 Geschäftsführung: Thomas Kießling,
 Annika Gramsch, Rüdiger Gramsch
 Redaktion: Rüdiger Gramsch
 (v.i.S.d.P.), Ulrike Luthmer-Lechner,
 Andrea Maier
 Anzeigen: Thomas Kießling (verantw.)
 Gestaltung und Druckdaten:
 MORETTI.world und Silke Giss,
 www.moretti.world.de
 Druck: Offsetdruck Nagel GmbH,
 Im Hart 11, 89558 Böhmenkirch
 Nächste Ausgabe: Frühjahr 2019

                                                                                                            GRÜNZEIT    3
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Hohe Zeit

                                                                           @
für rote Sterne
                                                                          Den Weihnachtsstern gibt
                                                                          es in vielen Formen und Farben
                                                                          und keine andere Pflanze wird
                                                                          so sehr mit der Weihnachtszeit
                                                                          verbunden. Bei der Gärtnerei
                                                                          Kaess in Albershausen wachsen
                                                                          die populären Pflanzen sorg-
                                                                          fältig umhegt ihrer hohen Zeit
                                                                          entgegen.

  Inmitten blühender Weihnachtssterne: Monika und Martin Kaess in ihrem
              Gewächshaus in Albershausen. Foto: Ulrike Luthmer-Lechner
                                                                          TE X T: ULRIKE LUTHMER- LECHNER
                                                                                                                  R
Leuchtendrote Poinsettien von schönem, starkem Wuchs                      höher schlagen lassen, müssen sie ab Mitte September bei 18
erfreuen zur Advents- und Weihnachtszeit. Es gibt die Weih-               Grad Celsius abgedunkelt werden. Mit diesem Trick wider der
nachtssterne auch in Weißtönen oder in zartem Rosé, aber                  Natur wird die schöne Färbung der Hochblätter erzielt.
die meisten Käufer, etwa 80 Prozent, entscheiden sich für das
weihnachtliche Rot,“ weiß Gärtnermeister Martin Kaess. Ge-                Wenn die über 2500 Weihnachtssterne zum Fest in der Gärt-
meinsam mit seiner Ehefrau Monika zieht er in der Gewächs-                nerei blühen, haben die Kunden die Wahl zwischen großen
hausgärtnerei in Albershausen Jahr für Jahr die schönsten                 mehrtriebigen Pflanzen, mittleren bis hin zu Miniatursternen, in
Exemplare, die dann pünktlich vor dem ersten Advent zum                   jeder Preisklasse sind die beliebten Weihnachtsboten erhält-
Verkauf kommen. Schönes für die Sinne zu allen Jahreszeiten               lich. Von jedem verkauften Stern gehen traditionell 50 Cent
und Anlässen ist schon seit 1976 die Passion des perfekten                in den Spendentopf der „Guten Taten“, einer Hilfsaktion der
Teams, das sich mit viel Begeisterung für Farbexplosionen                 Neuen Württembergischen Zeitung, die seit vielen Jahren von
mit Grün und Bunt in Garten und auf dem Balkon engagiert.                 der Gärtnerei Kaess unterstützt wird.
„Wir lieben das, was wir beide tun,“ sagt Floristmeisterin Mo-
nika Kaess. Spezialisten sind beide nicht nur für Blühendes in
Frühjahr und Sommer, auch diverses Gemüse zu ziehen ist ein
Faible des Chefs.                                                           PFLEGETIPPS                                               ❊
                                                                            8 Pflanzen gut feucht halten, aber Fußbäder vermeiden.
Bekannt im weiten Umkreis ist die Gärtnerei indes für ihre
Weihnachtssterne. Anfang Juli, wenn der Sommer zur Hoch-                      Jeden zweiten Tag ein paar Schlucke zimmerwarmes
form aufdreht, treffen die Jungpflanzen der Sorte „Happy                      Wasser ist ideal.
Day“ in der Gärtnerei ein. Dann geht es genau nach Fahr-                    8 Je kühler der Standort, umso besser. Die Raumtempera-
plan. Sorgfältig werden die Stecklinge aus der Familie der                    tur sollte nicht unter 14 Grad fallen. Vermieden werden
Euphorbiaceae, also Wolfsmilchgewächse, in ihren Töpfchen                     sollten Zugluft und Plätze nahe an der Heizung.
im Gewächshaus platziert. „Übrigens, wenn ein Zweig abbricht
                                                                            8 Auf kühlere Temperaturen reagiert der Weihnachtsstern
und Milchsaft austritt, ist das nicht besorgniserregend“, so der
Sternenhüter. Die Flüssigkeit sei nicht giftig, könne jedoch bei              oft um Tage verzögert mit hängenden Blättern oder
empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen.                    sogar Blattfall. Deshalb sollte die Pflanze insbesondere
Damit sich die ursprünglich aus Mexiko stammenden Sterne                      beim Transport nach Hause oder zum Verschenken gut
bis zur Adventszeit prachtvoll entfalten und dann Käuferherzen                eingepackt sein.

 4    GRÜNZEIT
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Weihnachtsdeko:
Gold und Grün im Trend
Am Wochenende vor dem ersten Advent laden Blumenge-
schäfte und Gärtnereien im Landkreis Göppingen traditionell
zu ihren Advents- und Weihnachtsausstellungen ein. Besucher
können sich hier über Trends in der Weihnachtsdekoration in-
formieren und sich von der Kreativität ihrer Floristen überzeu-
gen.

Für den Schmuck am Weihnachtsbaum gibt es Trends und
Trendfarben. Immer wieder denken sich die Hersteller neue
Kreationen aus. Zu den weihnachtlichen Dekotrends zählen
in diesem Jahr vor allem Gold und Grün. Christbaumkugeln
im Rokokostil sind ebenso angesagt wie zurückhaltende Deko
im japanischen Stil. 2018 wird prachtvoll dekoriert – mit üppig
gestalteten Goldkugeln, die an die Zeit des Barocks oder des
Rokoko erinnern. Dazu darf es wieder Lametta sein. Kein Stil-         Die Adventsausstellungen der Blumengeschäfte und Gärtnereien zeigen
bruch ist die Verwendung von künstlichen Weihnachtsbäumen                     Trends für die Weihnachtsdeko auf. Foto: Mittelmühle Adelberg
in Bronze oder Gold, die dann großzügig geschmückt werden.
Auch ein weißer Weihnachtsbaum passt zu diesem Trend. Das         Ein Trend kommt aus Japan: Schlichte Deko aus Naturmate-
Gold lässt sich edel kombinieren mit Brauntönen oder Weinrot.     rialien wie Bambus oder Reisstroh und Metallelementen ist zu
Auch Blau und Grün passen zu Gold.                                sehen.

                                                                                                                    GRÜNZEIT           5
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Eine wunderschöne
Geschichte                                                                               TE X T: A NDRE A M A IER

In der Mittelmühle bei Adelberg                                  Junge und ältere Bäume stehen in den Kulturen meist ge-
                                                                 mischt, denn dort, wo ein Christbaum geschlagen wird, pflanzt
(Kreis Göppingen) werden seit                                    Harald Müller im nächsten Jahr gleich wieder einen jungen
                                                                 Baum. So ist dauerhafter Lebensraum für teils seltene Tiere
fast 50 Jahren Weihnachts-                                       und Pflanzen gesichert. Die in der eigenen kleinen Aufzucht
                                                                 und Baumschule herangezogenen Jungbäume gedeihen si-
bäume aufgezogen. Ökologische                                    cher im Schutz der älteren, machen diesen den Platz nicht
                                                                 streitig und werden ganz natürlich angeregt, sich kraftvoll zu
Aspekte und größtmögliche                                        entwickeln.
Nachhaltigkeit rücken seit                                       Harald Müller beobachtet seine Schützlinge intensiv. „Einen
                                                                 Baum umerziehen zu wollen ist sinnlos,“ hat er gelernt. „Bes-
einiger Zeit immer mehr ins                                      ser nutze ich das, was der Baum selbst will.“ Mit den Jahren
                                                                 ist ihm klar geworden, dass die Natur sein bester Lehrmeister
Zentrum der Produktion.                                          ist. Also übt er sich in Geduld, beobachtet, lernt und reagiert.
                                                                 Wie sieht ein perfekter Weihnachtsbaum aus? „Wenn man der
                                                                 Natur Spielraum lässt, entsteht für jeden Kundengeschmack
Vor 17 Jahren übernahmen Sabine und Harald Müller die            etwas,“ lächelt Sabine Müller.
Weihnachtsbaumkulturen der Adelberger Mittelmühle. Der
Umstand, dass die Mittelmühle im zauberhaften Herren-            Um die langwierige Aufzucht und Pflege, aber auch biologi-
bachtal, einem sensiblen Wasserschutz- und Naherholungs-         sche und ökologische Aspekte der Produktion nachvollziehbar
gebiet, liegt, und die Familie selbst unmittelbar zwischen den   zu machen, hat Harald Müller zusammen mit einem Kollegen
künftigen Christbäumen wohnt, ist tagtäglicher Ansporn für                aus Norddeutschland 24 Informationstafeln entwor-
umwelt- und gesundheitsverträgliche Produktion.                                 fen. Im Herrenbachtal sind sie frei zugänglich
Die steilen Hanglagen erlauben kein weiträu-                                        in den Kulturen aufgestellt. Das ganze Jahr
miges Bearbeiten mit schweren Maschinen;                                                über bieten Müllers zudem Führungen
große Teile der Pflegearbeiten werden                                                     für Familien, Gruppen, Firmen und
von Hand erledigt. Seit ein paar Jahren                                                     Schulklassen an. Kaum jemand
helfen dabei die kuscheligen Mitar-                                                          ahnt, was an 365 Tagen im Jahr
beiterinnen aus England. Shropshi-                                                            notwendig ist, um ein ökologisch
re-Schafe zupfen sorgsam Halme                                                                 sinnvoll produziertes, regionales
und Blätter zwischen den Bäum-                                                                 Naturprodukt anzubieten.
chen und düngen gleichzeitig den
Boden – rein biologisch. Mitarbeiter
und Besucher lieben es, den Tieren
zuzuschauen, wie sie geschickt Wi-
cken und Winden von den kleinsten
Ästchen knabbern, ohne auch nur den                                                        Harald Müller in seiner
geringsten Schaden anzurichten.                                                            Weihnachtsbaumkultur.

 6   GRÜNZEIT
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Der Schwertfarn
                                          absorbiert
                                        Schadstoffe

                                                       Schadstoffkiller im           B lütenpracht im Winter
                                                       Blumentopf                    Wenn die meisten Gartenpflan-
Foto: Pflanzenfreude.de

                                  Im Alltag wird die meis-                           zen ihren Winterschlaf halten,
                                  te Zeit in geschlossenen                           sorgt die Christrose mit ihren
                                  Räumen verbracht. Um                               tiefgrünen Blättern und den
                                  Kopfschmerzen, Allergien                           strahlenden Blüten für beson-
                                  und trockener, gereizter                           dere Akzente im Wintergarten.
                                  Haut vorzubeugen, lohnt                            Violett, Weiß, Rosa, Zartgelb,
                                  sich neben regelmäßigem                            Schwarz oder mit Sprenkeln...
Lüften die Rekrutierung von botanischen Mitarbeitern.                                die Christrose ist in diesem       Blüht im Winter: Die Christrose.
Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Grün- sowie                                Winter ein Must-have. Im Her-              Foto: Pflanzenfreude.de
Blühpflanzen Schadstoffe absorbieren, die von Polster-                               zen der Blüte befindet sich eine wunderschöne Krone mit
möbeln, Wandfarbe, Teppichböden oder elektronischen                                  Staubfäden. Schnee und Frost können der Christrose kaum
Geräten an die Umgebungsluft abgegeben werden. Sie                                   etwas anhaben. Die „Schwester” der weißblühenden Christ-
verwandeln diese in Sauerstoff und regulieren gleichzeitig                           rose ist die orientalische Lenzrose (Helleborus orientalis).
die Luftfeuchtigkeit. Die Spitzenreiter unter den Schad-                             Diese Gartenpflanze hat gelbe, rosafarbene und dunkelvio-
stoffkillern: Einblatt, Schwertfarn, Efeu und Topfgerbera.                           lette Blüten.

                          Ein perfekter Harmonie-Bringer
                          Die Aloe ist der perfekte Harmonie-Bringer: Die charakteristisch spitz zulaufenden
                          Blätter haben eine heilende Wirkung und filtern Schadstoffe aus der Luft. Das beruhi-
                          gende Grün der pflegeleichten Wüstenpflanze sorgt für Geborgenheit und schafft im
                          natürlich gestalteten Interieur einen harmonischen Rückzugsort. Neben einer positiven
                          Auswirkung auf Seele und Geist werden ihr heilende Eigenschaften zugeschrieben.
                          Als natürliche Schönheitsquelle steckt die Aloe voller Aminosäuren, Enzyme, Vitamine       Harmonie pur mit der Aloe.
                          und Mineralsalze und lindert so Hautverbrennungen, Irritationen oder Akne.                 Foto : Pflanzenfreude.de

                                                                                                                                    GRÜNZEIT         7
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
Blumige Geschenke gehen immer -
nicht nur zum Valentinstag
Am 14. Februar ist es wieder                                                             luftig, leichten Traumbouquet in un-
soweit: Der Valentinstag ist                                                             terschiedlichen Höhen. Klischees
bei Vielen ein Tag, an den ge-                                                           werden gebrochen und Blumen mit
wisse Erwartungen geknüpft                                                               angesagtem Eukalyptus und Zier-
sind. Der kleine Liebesbeweis                                                            spargelgrün im Dialog vervollstän-
präsentiert sich klassischerweise in                                                     digt. Neben Blumen werden auch
üppiger Blumenpracht – elegant mit                                                       immer häufiger zusätzlich kleine Auf-
der Rose oder mit der entsprechen-                                                       merksamkeiten mitverschenkt. Die-
den Lieblingsblume. Bemerkenswert                                                        se lassen sich perfekt mit den oder
sind hier jedoch die Ergebnisse einer                                                    um und in die Blumen integrieren.
Studie im Auftrag des Blumenbüro                                                         Vor allem Selbstgemachtes trifft
Holland, die den Deutschen als wah-                                                      hier den Nerv der Zeit und zaubert
ren Valentinstag-Muffel entlarven. 60                                                    der Partnerin oder dem Partner ein
Prozent der Befragten gaben an, dass                                                     Lächeln ins Gesicht. Fotos von ge-
sie es als wesentlich romantischer                                                       meinsamen Momenten können spie-
ansehen, an einem anderen Tag ihre                                                       lerisch als Anhänger um den Strauß
einfühlsame Seite zu zeigen. Blumige                                                     gebunden werden und schaffen so-
Geschenke gehen schließlich immer.                                                       mit einen noch individuelleren Touch.
Die 364 Tage neben dem Valen-                                                            Gutscheine oder kleine handge-
tinstag bieten mindestens eine ge-                                                       schriebene Liebesbotschaften ge-
                                        Mit Blumen kann man seine Liebste
nauso schöne Gelegenheit, floral zu     immer überraschen – nicht nur am Valentinstag.   sellen sich gern zwischen Rose, Ger-
überraschen. Der Trend geht hin zum     Foto: Tollwasblumenmachen.de                     bera und Hortensie.

 8   GRÜNZEIT
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
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Wie Terrasse und Balkon
den Winter überstehen
                                                                   Terrasse und Balkon – der Frei-
                                                                   sitz im Sommer kann im Winter
                                                                   Probleme machen. Fliesenleger-
                                                                   meister Oliver Schweizer hat
                                                                   Ulrike Luthmer-Lechner verraten,
                                                                   wie richtige Pflege aussieht.

                                                                   Was können Sie als Fachmann empfehlen?
                                                                   SCHWEIZER: Mit unserer patentierten innovativen Verlege-
                                                                   lösung für alle Beläge im Außenbereich, dem prämierten Sys-
                                                                   tem SAV, können wir für zehn Jahre störungsfreie Freude auf
                                                                   Balkon und Terrasse garantieren. Durch sicheren schnellen
                                                                   Abtransport von Wasser und dem Verhindern der Speicherung
Oliver Schweizer weiß viel über die richtige Pflege von Fliesen.
Foto: Ulrike Luthmer-Lechner
                                                                   von Feuchtigkeit werden Schäden durch Frost, unschöne Aus-
                                                                   blühungen und Feuchteschäden ausgeschlossen. Außerdem
                                                                   entfallen die Pflegearbeiten.
Wie bereitet man Außenbodenbeläge für die Winter-
zeit vor?
SCHWEIZER: Es gibt unterschiedliche Ansprüche an die
Pflege und Reinigung. Man muss klar zwischen Keramik und
Naturstein abgrenzen. Keramik ist hochwertiger als Natur-
stein, extrem kratzfest und saugt nicht auf. Bei Natursteinen,
die stets Flüssigkeit aufnehmen, ist eine Grundreinigung vor
dem Winter erforderlich.

Soll man Schnee von Balkon und Terrasse abräumen?
SCHWEIZER: Prinzipiell schadet es nicht, aber die meist da-
runter liegende Eisschicht wird oft mit scharfkantigen Metall-
schiebern entfernt und das gibt Beschädigungen. Sinnvoller ist
es, an Wintertagen den Schnee einfach liegen zu lassen, weil
dann ein gleichmäßiges Temperaturgefüge herrscht.

Wie entstehen Schäden bei fest verlegten Belägen?
SCHWEIZER: Bei Frost kann eingelagertes Wasser einfrie-
ren und die dadurch resultierende Volumenvergrößerung lässt
Fliesenbeläge reißen und locker werden. Das bedeutet Ver-
letzungsgefahr und Sturzrisiko. Starke Temperaturschwan-
kungen führen zu Spannungsrissen, über die Wasser in die
Konstruktion eindringt.

     Fliesen Schweizer in Gosbach besteht in zweiter Ge-
     neration und die dritte ist am Start. Sechs Fliesen-
     legermeister sowie zwei Auszubildende gehören zum
     Team. In der Ausstellung können Kunden zwischen
     mehr als 100 Designs wählen.

                                                                                                           GRÜNZEIT        9
Laura Wilde liebt Blumenduft - Hohe Zeit - maitis media
auch
                                                                                                      das Ehepaar Rapp im Kleingarten
                                         die Quit ten im Klein garte n von Einen Sonnenplatz hat sich                    “ als Lektüre.
      Gut reiften im vergangenen Som mer                                            n. Auf dem Tisch liegt die „Grünzeit
                                              Gisela und Hartmut Rapp. geschaffe

Dahlienknollen raus –
Tulpenzwiebeln rein
Kleingärtner aus Leidenschaft                                               TE X T: ULRIKE LUTHMER- LECHNER

sind Gisela und Hartmut Rapp.                                               den Garten-Obmännern alle 148 Kleingärten. „Je ein Drittel
Seit 1987 hegen und pflegen sie                                             Gemüse- und Ziergarten sowie Rasen,“ so Hartmut Rapp, der
                                                                            die Vorschriften genau kennt.
ihr kleines Paradies am Roßbach,                                            Klingt das Gartenjahr aus, kommt mit dem Herbstputz der
eine von drei Anlagen, die                                                        Griff zum Spaten. Im Gemüsebeet wird abgeerntet und
                                                                                      umgegraben. „Am besten mischt man halbfertigen
zum Verein Göppinger                                                                     Kompost mit Würmern drin darunter,“ weiß die
                                                                                          fleißige Gärtnerin. Im Gewächshaus wird indes
Gartenfreunde gehört.                                                                       Acker- und Endiviensalat frisch angesät, „dann
                                                                                             können wir noch an Weihnachten eigenen
Jetzt bereiten die                                                                            Salat ernten.“

Rapps ihr Stückle für                                                                           Auch Sträucher und Obstbäume müssen
                                                                                                zurückgeschnitten werden. Woher be-
den Winter vor.                                                                                 kommt man das Know-how? „Der Verein
                                                                                                organisiert Schnittkurse.“ Fachberater Hol-
              Eine Idylle am Teich haben die Rapps                                             ger Kautz gibt zweimal jährlich kostenlosen
                         in ihrem Gärtle geschaffen.                                           Unterricht im fachgerechten Stutzen von He-
                      Fotos: Ulrike Luthmer-Lechner                                           cken, Sträuchern und Bäumen. Im Ziergarten
                                                                                             wird alles Verblühte sorgfältig entfernt, Dahli-
„Schon als Kinder hatten wir beide im Eltern-                                              enknollen müssen ausgegraben werden und mit
haus bei der Gartenarbeit mitgeholfen und 1987                                            Blick auf das nächste Frühjahr kommen Tulpen-
entschieden wir uns für ein eigenes Stückle bei den                                     und Narzissen-Zwiebeln in die Erde.
Gartenfreunden,“ so Gisela Rapp. Nur ein genormtes
Häuschen stand auf der rund 300 Quadratmeter großen Flä-                    Gemeinsam besucht das Ehepaar auch gerne Gartenmes-
che. „Rundum war nur Acker, wir haben bei Null angefangen,“                 sen. „Da holen wir uns dann Anregungen.“ Ihren Traum vom
erinnert sich Hartmut Rapp, der seit 2009 zweiter Vorsitzen-                Süden erfüllt sich die experimentierfreudige Hobbygärtnerin
der im 400 Mitglieder zählenden Verein ist.                                 durch ihr Faible für exotische Kostbarkeiten. Ob der Kiwi- und
                                                                            Feigenbaum, die Indianerbanane „pawpaw“ aus Nordameri-
Nach und nach haben sich die begeisterten Kleingärtner eine                 ka oder diverse Zitrusgewächse, alles gedeiht hier prächtig
Pergola an die Hütte gebaut, ein Gewächshaus aufgestellt,                   und trägt Früchte. „Man muss halt Geduld haben. Die India-
einen Teich angelegt, ein Insektenhotel gebastelt und ein                   nerbanane trägt erst nach drei Jahren Früchte,“ schmunzelt
Hochbeet erstellt. Längst ist ein farbenprächtig blühendes                  Gisela Rapp. Neben Säen, Pikieren, Düngen, Ernten und Un-
Kleinod aus dem Garten geworden. Blumen aller Arten er-                     krautjäten gehört das Genießen in der idyllischen Oase zum
freuen das Auge. Aber auch Tomaten, Salat und Gurken ge-                    Lebenselexier der Kleingärtner. Gisela Rapp beschreibt ihre
deihen prächtig. Genau vorgeschrieben ist die Nutzung der                   Lust am Gärtnern so: „Gartenarbeit macht Spaß, hält fit und
Fläche, denn zweimal jährlich prüft die Vorstandschaft nebst                ist mein Sportstudioersatz.“

10   GRÜNZEIT
Frisch geerntet T
Kommissar Häberle ermittelt auf der „Buga“                      Engagement für biologische Vielfalt
Wenn im kommenden Jahr in Heilbronn die Bundesgarten-           Der Heilkräutergarten Kloster Adelberg wurde als offiziel-
schau („Buga“) öffnet, dann soll der neue Kriminalroman des     les Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ gewürdigt.
Eybacher Schriftstellers Manfred Bomm vorliegen. Der Autor      Bürgermeisterin Carmen Marquardt übergab die Auszeich-
lässt seinen Hauptkommissar August Häberle dann nämlich         nung. Die Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in
einen Mord aufklären, der sich auf dem Gartenschaugelände       nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen
ereignet hat. Mehr verrät Bomm natürlich noch nicht, schließ-   Vielfalt einsetzen. Im Garten sind während der Saison rund
lich soll die Geschichte für den Leser spannend bleiben.        200 verschiedene Heilpflanzen zu sehen, darunter auch zum
                                                                Teil vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sumpfgladiole
Mittelstandspreis für Gärtnerhof Jeutter                        oder das Mariengras.

Der Garten- und Landschaftsbau Johannes Jeutter in Faurn-
dau ist in der Kategorie bis 150 Mitarbeiter mit dem Lea-Mit-
telstandspreis für soziale Verantwortung ausgezeichnet wor-
den. Um die vielfältige Kulturlandschaft mit Streuobstanbau
zu erhalten, hat der Gartenbauer einen Wildobstpfad auf dem        Der Huflattich
Gärtnereigelände angepflanzt. Wenn die Obstbäume in ihrer           gehört zu den
                                                                    ältesten Heil-
vollen Blüte stehen, veranstaltet Jeutter Führungen, um so zu      mitteln. Er hilft
Achtsamkeit gegenüber der Natur zu sensibilisieren. Caritas        bei Hustenreiz
und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Ministerium                  und wirkt
                                                                   schleimlösend.
für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau würdigen mit dem                      Foto:
Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engage-          Bettina Fritz
ment dieser Unternehmen.

                                                                   Blumen,
                                                                                       Deko &
                                                                Geschenke

                                                                                                         GRÜNZEIT 11
Mein
Freund,
          der
Baum ...
Für Martina Ruckwied,
Leiterin der Stadtgärtnerei
in Eislingen, gibt es im
Jahreslauf viel zu tun.
Seit 1996 ist sie verantwortlich
für die städtischen Grünflächen                                          Der Herbst macht Arbeit: Die Eislinger Stadtgärtnerin Martina
                                                                           Ruckwied kümmert sich mit ihrem Team um die bepflanzten
                                                                              Beete und Freilächen. Foto: Ulrike Luthmer-Lechner
und sagt: „Mein Job macht mir
riesigen Spaß.“                                                                     TE X T: ULRIKE LUTHMER- LECHNER

Mit grüner Schürze, Rechen und Spaten sieht man Martina           Friedhofs Süd, entlang der Scheerstraße, zeigt sie ein Stau-
Ruckwied in den Eislinger Grünflächen in Aktion, oder sie         denbeet. „Hier etwa haben wir beste Erfahrungen mit dem
kurvt mit dem Kleinschlepper durch die Stadt. Die innerörtliche   Dünger gemacht“. Fetthenne, Katzenminze, Lavendel und das
bunte Blütenpracht, wie etwa am Hallenbad, fällt auf und bie-     Leinkraut bilden eine anmutige Wildheit, die bei Insekten sehr
tet für Passanten einen optischen Augenschmaus. Gepfleg-          beliebt ist.
te Rabatte und attraktiv bepflanzte Freiflächen finden sich in
der ganzen Stadt. Ein Verdienst von Gärtnermeisterin Martina      Auch Bäume und Sträucher werden im Herbst organisch ge-
Ruckwied und ihrem zehnköpfigen Team der Stadtgärtnerei.          düngt. Warum im Herbst? „Es macht Sinn, denn die Streu-
Die Pflege von Stauden, Gehölzen und Grünflächen nebst der        salzbelastung im Winter durch in die Beete gelangendes
Baumpflegearbeit gehören zum Alltag der Stadtgärtnerei.           Spritzwasser stellt ein Problem dar.“ Die Erfahrungswerte sei-
                                                                  en gut: „Es ist kein Doping-Effekt, aber eine gute nachhaltige
Wenn die Tage kürzer werden, und die Temperaturen sinken,         Ernährung für die Pflanzen.“ Besonderes Augenmerk schenkt
wird die winterliche Ruhepause vorbereitet. Der Sommerflor        die Gärtnerin aus Leidenschaft den Bäumen. In Seminaren
muss bis November entfernt werden, das Unkraut gejätet und        bildet sie sich speziell in Baumpflege und -diagnostik ständig
der Boden gedüngt werden und mit Blick auf das kommende           weiter. Dabei muss auf allerlei geachtet werden. Der Abstand
Frühjahr setzt das fleißige Gärtnerteam Tulpen- und Narzis-       der Baumkrone zu Straße und Gehweg muss vorschriftmäßig
senzwiebeln. „Wir werfen nach der Saison die Zwiebeln nicht       eingehalten werden, der allgemeine Gesundheitszustand ei-
weg, sondern nehmen sie aus der Erde, trocknen sie und so         nes Baumes, etwaiger Pilzbefall, wird dokumentiert und auch,
kommen sie wieder zur Verwendung.“ In den vielen Stauden-         ob er Totholz trägt. Die Chefin stellt die Diagnose, notiert und
beeten macht sich im Jahreslauf so manches unerwünschte           führt Nachweise, bevor der Baumdoktor aus einer Spezialfirma
Grün breit. „Das Wurzelunkraut ist der Tod jeder Staudenbe-       kommt und hilft. „Bäume brauchen Lebensraum, sie müssen
pflanzung“ weiß die erfahrene Gärtnermeisterin. Keinesfalls       sich verwurzeln können, denn es sind Lebewesen, die Ansprü-
dürfe jedoch die Hacke eingesetzt werden, sondern mit dem         che haben,“ so Martina Ruckwied.
Distelstecher geht es Winden und Giersch an die Wurzel und
somit wird die Staude geschont. Verunkrauteter Boden werde        Wenn zu Beginn der dunklen Jahreszeit das bunte Laub durch
dann über 30 Zentimeter abgehoben, bevor eine Mischung aus        die Straßen wirbelt, muss sich die engagierte Gärtnerin mitun-
Ziegelsubstrat und selbst untergemischter Bio-Kohle (sie be-      ter einiges aus der Bevölkerung anhören. „Der Baum macht
steht aus Getreidespelzen, einem Abfallprodukt der Mühlen aus     nur Dreck, sagen die Leute,“ bedauert sie. Für sie indes bedeu-
der Region) eingearbeitet wird. Am westlichen Eingang des         tet es das Wunder der Natur: Werden und Vergehen.

12   GRÜNZEIT
Ich liebe
den Duft und
die Pracht
bunter Blumen                                                      Laura Wilde.
                                                                   Foto:
Mit ihrem Titel „Blumen im Asphalt“                                Martin Becker

feiert Laura Wilde große Erfolge. Welches
Verhältnis hat die populäre Künstlerin                             Gehören Blumen und Pflanzen in Deine Wohnung? Was
selbst zu bunten Blüten? „Grünzeit“-Chef-                          steht bei Dir auf dem Fensterbrett?
                                                                   Wie schon erwähnt, habe ich da nicht so das Talent, und da
redakteur Rüdiger Gramsch unterhielt                               man jobbedingt oft unterwegs ist, sind es eher pflegeleichtere
sich mit der Sängerin, die am 9. März                              Pflanzen, die auch nicht so oft gegossen werden müssen, zum
                                                                   Beispiel Orchideen.
beim Uhinger Schlagerfrühling Gast bei
Steffen Kohl ist.                                                  Besuchst Du gerne Gartenschauen? Wenn ja, was inter-
                                                                   essiert Dich dort am meisten?
Mit dem Titel „Blumen im Asphalt“ hast Du einen großen             Es ist natürlich toll anzusehen und bewundernswert, was da
Erfolg gefeiert. In dem Lied vergleichst Du die Stärke ei-         geschaffen und präsentiert wird. Mir fehlt da oft einfach die
ner Freundschaft mit der Kraft von Blumen, die durch den           Zeit dazu, aber es gibt ja auch Auftritte bzw. Sendungen auf
Asphalt wachsen. Was bedeuten Blumen oder Pflanzen                 Landesgartenschauen, wo man das Eine mit dem Anderen
für Dich?                                                          verbinden kann.
Genau, der Titel und die Story dahinter ziehen einen Vergleich,
dass wahre Freundschaft so stark ist wie Blumen, die sich          Im März bist Du beim Uhinger Schlagerfrühling bei Stef-
durch Asphalt kämpfen (vergleichbar mit der Sendung „Lö-           fen Kohl zu Gast. Du bist zum zweiten Mal dabei. Was
wenzahn“). Ich muss zugeben, dass ich selbst keinen grünen         gefällt Dir an dieser Veranstaltung?
Daumen habe; trotzdem kann ich mich an Blumen oder Pflan-          Ich habe die Veranstaltung noch so gut in Erinnerung. Nicht
zen erfreuen und bewundere Hobbygärtner, die sich gut aus-         zu groß, gemütlich, und Leute, die das, was sie tun, aus dem
kennen, wann was wie blüht und wie man alles zur rechten           Herzen heraus tun. Ich freue mich schon sehr auf das Event
Zeit am besten zu pflegen hat. Finde ich ein großes Talent         und ein Wiedersehen mit dem Publikum dort und natürlich auf
und eine Gabe. Ich mag den Duft und die Pracht von bunten          Steffen Kohl und Team.
Blumen gerne.
                                                                   Laura Wilde gilt als Sängerin mit einer der stärksten Stim-
Hast Du eine Lieblingsblume?                                       men in der Republik. Seit fast zehn Jahren mischt die quirlige
Meine Lieblingsblumen sind Gerbera.                                Künstlerin aus dem Odenwald mit ihren Songs die Szene auf
                                                                   und begeistert ihre Fans. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte
Du bekommst ja von Fans und nach Deinen Auftritten im-             Laura Wilde 2010 in der Show „Willkommen bei Carmen Ne-
mer wieder Blumen geschenkt. Nimmst Du sie mit nach                bel“. Die fünf bisher erschienenen Alben waren alle gechartet,
Hause und pflegst sie dort?                                        angeführt von ihren unzähligen Radiohits. Die Einarbeitung
Ich freue mich immer sehr, wenn ich Blumen und tolle Sträuße       von eigenen Geschichten und Erlebnissen in ihre Lieder ist
überreicht bekomme – welche Frau freut sich da nicht. Manch-       Laura Wilde sehr wichtig bei der Auswahl der Songs. „Alles
mal, während einer Tour, ist es etwas schwierig, die Blumen fit    muss stimmen und zusammenpassen.“ Im Landkreis Göppin-
zu halten, weil man sie nicht gleich ins Wasser stellen kann und   gen war Laura Wilde beim Uhinger Schlagerfrühling 2012 zu
dann tut mir das leid. Und bevor sie mir dann welken, verschen-    Gast, 2015 gestaltete sie beim ersten Internationalen Schla-
ke ich sie auch schon mal (z.B. an der Hotelrezeption oder an      gerwettbewerb „Stauferkrone“ in Göppingen das Showpro-
die fleißigen Zimmerdamen), weil es für die Blumen einfach         gramm. Am 9. März 2019 gibt es mit ihr ein Wiedersehen im
zu anstrengend wäre auf den langen Autofahrten oder wäh-           Uditorium beim 9. Uhinger Schlagerfrühling, zu dem Steffen
rend des Transports mit Zug oder Flieger. Wenn ich aber einen      Kohl auch Patrick Lindner begrüßen kann. Tickets gibt es im
Auftritt mit Rückreise nach Hause habe, werden die Blumen          Vorverkauf ab Montag, 12. November, im Rathaus Uhingen, im
so gut es geht für die Reise feucht eingepackt, mitgenommen        Modehaus Frey in Uhingen sowie an allen bekannten Vorver-
und aufgepäppelt, wenn am Ziel angekommen.                         kaufsstellen bzw. unter www.reservix.de.

                                                                                                              GRÜNZEIT 13
Ein Paradies für
              R
alle Sinne                                                                         Neben Betreuung und Pflege
                                                                                   bietet der Sinnesgarten beim
TE X T: ULRIKE LUTHMER- LECHNER
                                                                              Michael-Hörauf-Stift der evange-
Der im Oktober 2000 gegründete „Förderkreis für den Sin-                       lischen Heimstiftung in Bad Boll
nesgarten“ sammelte mehr als 50 000 Euro Spendengelder.
„Ganz Bad Boll hat sich mit dem Michael-Hörauf-Stift solida-                   ein liebevoll gestaltetes Kleinod,
risiert“, weiß Brigitta Multerer-v. Mengden vom Bewohnerser-
vice. 2006 übergab der Förderkreis den geschützten Sinnes-
                                                                                das den Alltag der Heimbewoh-
garten an das Stift „und dieser ist nicht mehr wegzudenken.“                  ner bereichert. Ob Schauen, Rie-
Brigitte Schell, ehemalige Vorsitzende des Förderkreises: „Es
ist immer noch faszinierend, was daraus geworden ist.“ Per-
                                                                                  chen, Fühlen, Schmecken und
fekte Planung, durchdachte Bepflanzung und die Liebe zum                            Genießen – der Garten lässt
Detail sind unübersehbar. „Der Duft der Rosen leitet den Weg“,
beschreibt Brigitta Multerer-v. Mengden. Sämtliche Wege des                     Erinnerungen wach werden und
Gartens sind als Rundwege angelegt, damit demenziell Er-
krankte in sanftem Bogen stets zurück zum Ausgangspunkt                                    weckt Empfindungen.
finden. Neben dem großen Pavillon mit Sitzmöglichkeiten gibt
es mehrere lauschige Plätze zum Verweilen und „Riechen“. Um
diese Sinneswahrnehmung voll auskosten zu können, blühen                     rungen an alte Rezepte wecken und sich längst vergessene
Duftrosen in berauschender Opulenz.                                          Fähigkeiten ins Gedächtnis drängen.

„Wenn alles fremd ist und es kitzelt ein bekannter Wohlgeruch                Den Wandel der Jahreszeiten, Werden und Vergehen, beob-
das Riechorgan, bedeutet das Vertrautheit“, so Brigitte Schell.              achten die Bewohner genau, und die Lebensqualität speziell
„Es ist nicht nur die Nase frische Luft, die unsere Bewohner                 von dementen Menschen wächst. Forsythien, Zaubernuss,
sehr gerne genießen, sondern sie können selbst aktiv werden,                 Lavendel, Flieder, Hibiskus und Clematis blühen in leucht-
etwa beim Gemüse-Ernten im Hochbeet“, erklärt Brigitta Mul-                  enden Farben um die Wette neben Bäumen, an denen der
terer-v. Mengden. „Die Sinneswahrnehmung wird immer wichti-                  Naturschutzbund Nistkästen aufgehängt hat, die viele Vögel
ger, weil die Reizüberflutung immens zunimmt“. Auch „Fühlen“,                anlocken. Längst wird die Oase auch in zahlreiche Veranstal-
wie das Liebkosen eines Blattes der Schmuckstaude Wollziest                  tungen eingebunden. „Der Martinsritt der örtlichen Kindergär-
(Eselsohr) mit seiner samtig-weichen Behaarung streichelt die                ten startet von unserem Garten aus, und wenn die Kinder mit
Seele. „Hören“ im Klanggarten oder „Schmecken“ im Marme-                     ihren Laternen ihre Lieder singen, freuen sich unsere Bewoh-
ladengarten, wo Himbeer- und Johannisbeersträucher Erinne-                   ner“, so Brigitta Multerer-v. Mengden. Lebensfreude keimt auf.

Fotos: Ulrike Luthmer-Lechner
Der Pavillon bildet den Mittelpunkt des Sinnes-   Brigitte Schell demonstriert die Funktion der   So sieht der Sinnesgarten beim Michael-Hörauf-Stift
gartens beim Michael-Hörauf-Stift.                Klangstäbe im Sinnesgarten.                     in Bad Boll im Sommer aus.

 14    GRÜNZEIT
Entweder wir finden einen Weg,
                                           oder wir machen einen.
                                                                   Hannibal

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