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Leben & Wohnen Immobilienbeilage Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 Heute: transpa Möbel – a rente u Plexiglas s Glas, o Kunststo der ff Landschaft macht Schule Das Bäuerliche Schul- und Bildungszentrum in Hohenems lehrt behutsame Landschaftspflege. Seine dritte Erweiterung entspricht dem perfekt.
4 Leben & Wohnen Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten 5 DER NEU ERGÄNZTE Klassentrakt der ARGE Querformat und Hermann Kaufmann Architekten übernimmt den rotbraunen Farbton des Bestands. INNEN ÖFFNET sich der neue Klassentrakt zu einem schönen, ruhigen Innenhof – außerdem schafft er den Schüler(inne)n in den Obergeschoßen großzügige Terrassen. GARTENLAGE Der neue Klassentrakt liegt am nordwestlichen Ende der Schule – unmittelbar beim Obstgarten, den die angehenden Landwirte/Land- Landschaft macht Schule D wirtinnen betreuen. er verantwortungsvolle zweiten Mal, damals sanierte man „Eine auf drei Dachflächen ver- Umgang mit Grund und auch Internat und Turnsaal. Die teilte, große Photovoltaikanlage Boden bildet die Basis jüngste und bereits dritte Erweite- und eine Biomasseheizung stellen für fast alles: Nahrung rung ist ebenfalls eine Kombinati- weitere Bindeglieder zwischen und Landschaft. Seit etwa hundert on aus Sanierung und Neubau. Die schulischer Infrastruktur und Un- Die Zukunft der Landwirtschaft ist nachhaltig. Das Bäuerliche Schul- und Jahren gibt es eine Ausbildung Arbeitsgemeinschaft aus Querfor- terricht dar.“ Bildungszentrum in Hohenems vermittelt das so gut, dass es ständig wächst. für Landwirte/Landwirtinnen, mat und Hermann Kaufmann Ar- chitekten gewann 2016 das dazu Der Haupteingang liegt im 1974 wurde das Bäuerliche Schul- Quertrakt zwischen Internat und Die bereits dritte Erweiterung von Hermann Kaufmann Architekten und und Bildungszentrum Vorarlberg ausgelobte Generalplanerverfah- Turnsaal, beides Bauteile aus dem dem Büro Querformat setzt das Prinzip Nachhaltigkeit kongenial um. (BSBZ) in Hohenems eröffnet. Es liegt unweit der Rheintalautobahn ren. Die Architekten erweiterten Jahr 1974. Vor dem Internat brei- ten sich an der Rheinhofstraße Der Zubau ist überwiegend aus Holz. Das nachwachsende Material erzeugt am nordwestlichen Ortsrand. Ju- den inhomogenen Schulkomplex weite Felder aus, nordwestwärts eine gute Atmosphäre, flexible Raumkonzepte erfüllen höchste pädagogische gendliche aus ganz Vorarlberg ab- solvieren hier ihre Ausbildung. Im so, dass er als gewachsenes Gan- zes erlebbar wird. Dabei setzten schließen die Kapelle sowie die Klassentrakte der Jahre 1988 und Standards und schaffen Schüler(inne)n so optimale Bedingungen zum Wachstum. Betonsockel gibt es Werkstätten sie möglichst viele erneuerba- 2006 an. „Unser Ziel war es, den für Holz-, Metall-, Obst-, Milch- re Rohstoffe ein. „Unser Schul- Neubau und die bestehenden Klas- verarbeitung und mehr. Immer schwerpunkt widmet sich dem sentrakte als ein Gesamtensemble Autorin: Isabella Marboe | Fotos: Norman Radon wichtiger wird auch die Erwachse- Thema Ressourcenmanagement zu gestalten“, erklärt Hermann nenbildung. 1988 wurde die Schu- und erneuerbare Energie“, betont le erstmals erweitert, 2006 zum Direktor Markus Schwärzler. FORTSETZUNG auf Seite 6
6 Leben & Wohnen Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten Samstag/Sonntag, 8./9. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten 7 FORTSETZUNG der Geschichte Landschaft macht Schule von Seite 5 „Unser Ziel war es, den Neubau und die bestehenden Klassen- trakte als ein Gesamtensemble zu gestalten.“ Hermann Kaufmann Architekt 1 2 Eine Baukulturgeschichte von Kaufmann. „Wir mussten also so- ein roter Teppich überzieht der 3 wohl für das Äußere als auch für Kautschukboden die Treppen und Das vai ist die Plattform für Architektur, Raum und das Material- und Farbkonzept im Gänge, die sich zu den sogenann- Übergang: An diesem offenen, Gestaltung in Vorarlberg. Neben Ausstellungen und Inneren eine homogene Sprache ten Marktplätzen erweitern. „Sie 1 lichten Stiegenhaus trifft der Veranstaltungen bietet das vai monatlich öffentliche finden.“ Die Längs- und Quertrak- sind Teile der Erschließung“, sagt Bauteil des Jahres 2006 auf den neu Führungen zu privaten, kommunalen und gewerblichen te aus verschiedenen Baustufen Steurer. Neue Pädagogik setzt auf sanierten Klassentrakt des Jahres fassen beim Eingang einen Vor- räumliche Vielfalt für unterschied- Neue Pädagogik setzt auf Die Trennwand zwischen Der neue Zubau schafft einen Bauten. Mehr unter Architektur vor Ort auf www.v-a-i.at 1988. 3 unterschiedliche Räume für 4 Marktplatz und Klasse kann viel: 5 schönen Innenhof – und in den platz und dahinter zwei Höfe ein. liche Wissensvermittlung. Die verschiedene Formen der Wissens- klassenseitig birgt sie Filzoberflächen oberen Stockwerken großzügige Diese sind zwar unterschiedlich Marktplätze bilden den Gemein- vermittlung und -aneignung. Hier ein zur Schallreduktion, Steckdosen, Freiräume für die Schüler(innen). Mit freundlicher Unterstützung durch – der erste eher lang und schmal, schaftsbereich zum Chillen und sogenannter Marktplatz. Filzober- Lichtschalter und sehr viel Staufläche. Die Schule setzt auf Transparenz: der zweite fast quadratisch – doch autonomen, informellen Lernen. 2 flächen in den Möbelelementen und Hier eine neue Klasse mit alten Möbeln. Hier der Blick vom Gang aus auf sie bilden ein wiederkehrendes Sie öffnen sich mit großen Fenster- einen der Marktplätze. Wie man am die spezielle Massivholzdecke sorgen Element, an das sich anknüpfen fronten zur Landschaft und sind so Leitsystem vom Atelier Andrea Gassner für genug Ruhe im Raum. Daten und Fakten lässt. Außerdem ermöglichen In- intelligent wie vielseitig möbliert. unschwer erkennt, befinden wir uns im nenhöfe Blickverbindungen und Computerarbeitsplätze stehen als neuen Klassentrakt E. Objekt BSBZ Bäuerliches Schul– und Bildungs- erleichtern so die Orientierung. Boxen im Raum, deren Innenwän- zentrum Vorarlberg, Hohenems Die Architekten schlossen an de mit Filz verkleidet sind. Das er- Bauherr Land Vorarlberg, Abteilung Hochbau diese Typologie an. Sie führten den möglicht Konzentration. Architektur Arbeitsgemeinschaft Querformat ZT + straßenseitigen Erschließungs- 1,20 Meter tiefe Wandelemen- Hermann Kaufmann + Partner ZT; gang, der den Trakt von 2006 an te mit Oberlichtbändern, die zu- www.querformat-zt.com; Kapelle und Internat anbindet, fort gleich Regale, Sitznischen, Wasch- www.hkarchitekten.at und fügten den neuen Klassentrakt becken und mehr sind, bilden die Statik gbd ZT, Dornbirn; www.gbd.group Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Koller & als L-förmigen Winkel an. So ent- Raumteiler zu den angrenzenden Partner, Bregenz; Elektro: Klaus steht ein schöner dritter Innenhof Klassen. „Wir haben Holz aus hei- Ehgartner, Nenzing; Bauphysik: am Ende des Bestands. Er berei- mischen Wäldern verwendet“, Spektrum, Dornbirn; Örtliche Bau- chert den Alltag der Schüler(innen) erklärt Steurer. Offene Räume leitung: Albrecht Baumanagement, um Freiräume, schließt die Flure erfordern große Spannweiten. Dornbirn; Signaletik: Atelier Andrea zum Umgang zusammen und weist Daher kamen Holzbetonverbund- Gassner, Feldkirch den Weg zum nächsten Ausbau: ei- decken aus Stahlbeton und Holz Grundstücksgröße 20.263 m² nen weiteren Hof. Proportion und zum Einsatz. Ihre Unterseite ist 2590 m² – (Neubau Trakt E) Materialität des Zubaus fügen sich schallabsorbierend ausgeführt, Nutzfläche Bauweise Erdgeschoß: Sichtbeton, gut ins Ensemble. „Wir haben den LED-Beleuchtung flächenbündig 5 Obergeschoße: konstruktiver Holzbau rotbraunen Farbton des Bestands integriert. Je zwei Klassen mit bis Besonderheiten Holzbetonverbundecken mit übernommen“, so Paul Steurer zu 32 Schüler(inne)n teilen sich schallabsorbierender Untersicht von Querformat. Die Architekten einen gemeinsamen Marktplatz. Energiekennwert 29 kWh/m² im Jahr legten Wert auf fließende Über- Die durchlaufenden Fensterbän- Baukosten 12 Mill. Euro gänge zwischen den Bauteilen. der geben den Blick auf die Gemü- Auch haustechnisch sind nun alle segärten frei – die Lernfelder der 4 Klassen auf demselben Stand. Wie Zukunft.
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