Leistungsbericht 2015 der TU Berlin - Berlin.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vorwort Die Technische Universität Berlin zählt mit ihren rund 33.000 Studierenden, zirka 140 Studienangeboten und 40 Instituten zu den großen, international renommierten und traditionsreichen technischen Universitäten in Deutschland. Herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, die Qualifikation von sehr guten Absolventinnen und Absolventen und eine moderne, serviceorientierte Verwaltung kennzeichnen die Universität in Deutschlands Hauptstadt – im Zentrum Europas. Das Leistungsspektrum ihrer sieben Fakultäten steht für eine einzigartige Verbindung von Natur- und Technikwissenschaften mit Planungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften an einer technischen Universität. Die TU Berlin betreibt Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Unter Nutzung des gesamten Fächerspektrums in der Kombination von Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften werden Zukunftsfelder etabliert und fakultätsübergreifende, mit externen Akteuren vernetzte Forschungsaktivitäten auf regionaler und auch inter-nationaler Ebene gefördert. Die TU Berlin ist eine attraktive Bildungsstätte, in der sich Studierende fachliche und soziale Kompetenzen aneignen, mit denen sie ihre persönliche und unsere gesellschaftliche Zukunft aktiv gestalten können. Das breite Fächerspektrum der TU Berlin ermöglicht den Studierenden eine transdisziplinäre wissenschaftliche Ausbildung, die der gesellschaftlichen und globalen Verantwortung der Universität Rechnung trägt. Wissenschaftliche Weiterbildung ist integrativer Bestandteil der Lehre und ermöglicht lebensbegleitendes Lernen. Die Mitglieder der TU Berlin sind offen für Innovationen als Basis der ständigen Erneuerung der Universität. Als Technische Universität legt die TU Berlin besonderen Wert auf die Förderung des Wissens- und Technologietransfers zwischen der Universität einerseits und Wirtschaft und Gesellschaft andererseits. Die TU Berlin unterhält strategische Allianzen mit Unternehmen und zahlreichen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und ist dabei die am besten vernetzte Forschungsinstitution Berlins. Im Jahr 2015 wurde unter Federführung der TU Berlin auf Anregung des Regierenden Bürgermeisters Müller der „Berliner Kreis zur Digitalisierung“ ins Leben gerufen. Ziel ist als Teil der „Digitalen 10-Punkte-Agenda“ die Etablierung eines Einstein-Zentrums einschließlich der Einrichtung von mindestens 30 neuen Professuren in allen Feldern der Digitalisierung. Der entsprechende Antrag an die Einstein-Stiftung auf Förderung eines Einstein-Zentrums wurde als gemeinsamer Antrag der TU Berlin, der FU Berlin, der HU Berlin, der UdK und der Charité im April eingereicht. Die TU Berlin nimmt Ihre Verantwortung für die Qualifizierung des Fachkräfte-Nachwuchses wahr. Mit den in der jüngsten Vergangenheit deutlich gestiegenen Studierendenzahlen zeigt sie die Bereitschaft und Fähigkeit, ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. Die TU Berlin kann auf einen überdurchschnittlich hohen Anteil ausländischer Studierender und Studierender mit Migrationshintergrund verweisen. Darin ist auch ein Beitrag zur multikulturellen Integration zu sehen. Mit dem Gasthörerprogramm „In(2)TU Berlin“ können seit 2015 zudem Flüchtlinge an unserem Lehrangebot teilnehmen. Sind diese in ihrem Herkunftsland studienberechtigt, haben dort bereits studiert oder ein Studium abgeschlossen, dann ist das Gasthörerprogramm „In(2)TU Berlin“ der Weg an die Universität. Das Programm eröffnet die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen zu besuchen und im Einzelfall auch Prüfungen abzulegen. Die Mitglieder der Universität setzen sich aktiv für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und schaffen familienfreundliche Studien- und Arbeitsbedingungen. Die TU 2
gewährleistet Chancengleichheit ebenso wie Diskriminierungsfreiheit auf allen Ebenen der universitären Organisation. 1. Lehre und Studium Die TU Berlin hat im Berichtszeitraum die Anzahl ihrer Studierenden signifikant von 31.427 im WiSe 13/14 auf 33.933 im WiSe 15/16 gesteigert. Eine der Ursachen hierfür ist die von der Hochschulleitung forcierte Politik einer offenen Hochschule, die zur fortgesetzten Aufhebung des NC und zu einem Anstieg der Studienanfänger geführt hat. Aktuell (Stand WiSe 15/16) sind 37 % (17 von 46) der Bachelor und 44 % (31 von 70 kapazitätswirksamen Masterangeboten, d. h. ohne Weiterbildung) der Masterstudiengänge zulassungsfrei. Zudem wurden die steigenden Anfängerzahlen durch die Beteiligung der TU Berlin am Dialogorientierten Serviceverfahren bedingt (vgl. nächster Abschnitt), da dies das Annahmeverhalten der Studierenden im Zulassungsverfahren verbessert hat. Die Betreuungsrelation (Hochschullehrer: Studierenden) an der TU Berlin liegt bei etwa 1:100 und ist damit signifikant schlechter als der Bundesdurchschnitt von 1:66. Eine adäquate Betreuung der Studierenden ist nur durch den besonderen Einsatz des wissenschaftliche Mittelbaus und der studentischen Hilfskräfte möglich. Es ist absehbar, dass diese temporäre Überlast nicht dauerhaft ohne zusätzliche Personalressourcen zu bewältigen ist. Für den Hochschulpakt und die Erfüllung der Halteverpflichtung im Hochschulvertrag sind die Studierendenzahlen im 1. Hochschulsemester wesentlich. Während die Halteverpflichtung von 5440 Studierenden im Jahr 2014 nicht erreicht wurde, konnte in 2015 eine deutliche Übererfüllung mit ca. 5900 Studierenden verzeichnet werden. Das Verhältnis der Studierenden (1. Hochschulsemester/1. Fachsemester) liegt aktuell bei etwa 0,5. Anzumerken ist hier, dass im Zulassungsverfahren nur die Anzahl der Studierenden im 1. Fachsemester steuerbar ist und das sich aus dem Wechselverhalten der Studierenden jährliche Schwankungen der Gesamtzahl der 1. Hochschulsemester ergeben können, die nicht vorhersehbar sind. 1.1 Dialogorientiertes Serviceverfahren Die TU Berlin nimmt in den zulassungsbeschränkten Bachelorstudiengängen seit 2013 am Dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV) der Stiftung für Hochschulzulassung teil. Diese Teilnahme hat sich für die TU Berlin sehr bewährt. Die Verfahren erfolgen deutlich effizienter und für die Bewerberinnen und Bewerber transparenter. Insbesondere seit dem Wintersemester 2015/16 zeigt sich der intendierte Koordinierungseffekt deutlich, da nunmehr deutschlandweit eine kritische Masse an teilnehmenden Hochschulen erreicht wurde und in Berlin inzwischen der Großteil der Hochschulen mit allen Studiengängen am DoSV teilnimmt. Im Studienjahr 2015 wurden 3.250 Studierende im Rahmen des DoSV immatrikuliert. 1.2 Weiterentwicklung Bologna-Prozess Im Berichtszeitraum hat die TU Berlin mehrere neue Studiengänge eingerichtet, die ihren Lehrbetrieb bereits aufgenommen haben. Hier sind der Bachelorstudiengang „Medieninformatik“ und der Masterstudiengang „Biologische Chemie“ zu nennen. Im Bereich der Weiterbildung wurde der Master Studiengang „European and International Energy Law“ neu gestartet. Neu entwickelt wurden der Masterstudiengang „Patentingenieurwesen“ sowie der - in Kooperation mit der Charité und der Alice-Salomon-Hochschule - Masterstudiengang „Public Heath“. Beide Angebote sollen den Lehrbetrieb zum WiSe 16/17 aufnehmen. 3
Darüber hinaus wurden insgesamt 71 Studiengänge überarbeitet. Die Überarbeitung beinhaltete sowohl die Anpassung an die gesetzlichen Regelungen als auch inhaltliche Veränderungen, die sich etwa aus den Evaluierungen ergeben haben. 1.3 Lehrkräftebildung Im Berichtszeitraum standen im Bereich der Lehrkräftebildung der TU Berlin vier Themen im Vordergrund: 1.3.1 Grundlegende Überarbeitung der Lehramtsstudiengänge Auf der Basis des 2014 verabschiedeten Lehrkräftebildungsgesetzes wurden alle Studiengänge mit Lehramtsoption und Lehramtsbezug zum Wintersemester 2015/16 überarbeitet. Dies schließt die Erweiterung des Master of Education Arbeitslehre um 60 Leistungspunkte und die Berücksichtigung von Inklusion sowie die Einführung eines Praxissemesters in alle Lehramtsstudiengänge ein. 1.3.2 Einrichtung eines Zentralinstituts für die Lehrkräftebildung Am 15.10.2015 hat das Kuratorium der TU Berlin die Einrichtung eines Zentralinstituts nach § 83 des Berliner Hochschulgesetzes beschlossen, der School of Education TU Berlin (SETUB). Die Gemeinsame Kommission Lehrkräftebildung sowie das Servicezentrum Lehrkräftebildung werden in die SETUB überführt. Die Konstituierung des Institutsrats der SETUB wird im Oktober 2016 stattfinden, die feierliche Eröffnung ist für Februar 2017 geplant. 1.3.3 Einrichtung neuer Lehramtsstudiengänge Um den Mangel an Studierenden in den Studienfächern des beruflichen Lehramts zu beheben, wurden drei neue Studiengänge (Informationstechnik, Medientechnik, Kraftfahrzeugtechnik) entwickelt, die zum Wintersemester 2016/17 implementiert werden. Darüber hinaus wird ab dem Wintersemester 2016/17 im Rahmen eines Modellversuchs der Masterstudiengang Elektrotechnik/ Informationstechnik (ebenfalls berufliches Lehramt) als Quereinstiegsprogramm angeboten. Der Studiengang bietet Absolventinnen und Absolventen ingenieurswissenschaftlicher Studiengänge erstmalig einen direkten Zugang zum Master of Education und erschließt damit neue Zielgruppen. 1.3.4 Gemeinsames Projekt der Lehrkräftebildung: TUB Teaching Das Projekt „TUB Teaching – Innovativer Einstieg, Professions- und Forschungsorientierung im berufsbezogenen Lehramtsstudium“ wurde im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit einer Fördersumme von 1,7 Mill. Euro für 3,5 Jahre bewilligt und unterstützt u. a. durch die oben dargestellten Innovationen im Lehramtsstudium (Projektstart: Mai 2016). 4
1.4 Qualitätspakt Lehre Das Projekt „Erste Klasse für die Masse“, das vom BMBF im Rahmen des Qualitätspakts Lehre mit insgesamt 10,5 Mio. Euro bis zum Ende des Jahres 2016 gefördert wird, flankiert die Weiterentwicklungen des grundständigen Lehrangebots und dient der Verbesserung der Lehr- und Lernkultur an der TU Berlin. In dem aktuell laufenden Projekt werden in acht Programmlinien insbesondere Maßnahmen gefördert, die der Verbesserung der Eingangsphase in den ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen in den MINT- Fächern dienen. In den Programmlinien tu urgent call (vorgezogene Berufungen), tu wimi plus (wissenschaftliche Mitarbeiterstellen und tu tutor plus (Tutor_innen) sind Maßnahmen zur verbesserten Personalausstattung in hoch nachgefragten Bereichen mit hochschuldidaktischen Weiterbildungs- und Beratungsangeboten gekoppelt. Dies erlaubt die Entwicklung innovativer Lehrkonzepte und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lehrqualität an der TU Berlin bei. In der Programmlinie tu project wird das selbstorganisierte und projektorientierte Lernen von Studierenden für Studierende gefördert. Hier bestimmen Studierende ihre Studieninhalte und die Lehr- und Lernformate selbst, was sich auf die Lernmotivation positiv auswirkt. Die Linie tu digit fördert den kontinuierlichen Ausbau des E-Learning Angebots, was neben der Schaffung der technischen Möglichkeiten insbesondere auch die entsprechende didaktische Schulung und Qualifizierung der Lehrenden umfasst. Mit Hilfe der Unterstützung des Qualitätspakts Lehre sind so zahlreiche Lehrprojekte entstanden, die auch Elemente des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien enthalten, so dass z. Zt. u. a. die Eignung von MOOCs für die universitäre Lehre erprobt wird. Das einjährige Orientierungsstudium „MINTgrün“, das seit dem WiSe 2012/2013 jährlich angeboten wird, ist eine weitere Programmlinie des Projekts. Ziel dieses gendersensitiven und projektorientierten Orientierungsstudium ist es, zusätzliche Studierende für ein MINT- Studium zu gewinnen und den Teilnehmer_innen eine reflektierte Studiengangs Entscheidung zu ermöglichen. Besonderes Merkmal des Orientierungsstudiums ist die konsequente Verknüpfung naturwissenschaftlicher und technischer Probleme mit Fragen der Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Konsequenzen. Die absolvierten Module werden bei einem späteren Studiengangwechsel anerkannt. Das Orientierungsstudium startete mit 77 Studierenden, im zweiten und dritten Durchgang wurden die Anfängerzahlen jeweils etwa verdoppelt, aktuell nehmen 418 Studierende teil. Der Frauenanteil beträgt 35,7 % und liegt damit nahe am TU-Durchschnitt von 37,3% im Bachelor, ist aber signifikant höher als in den Ingenieurwissenschaften (30,0 %). Im Zuge der Vorreiterrolle, die die TU Berlin mit ihrem Orientierungsstudium in der deutschen Hochschullandschaft einnimmt, wird im September 2016 an der TU Berlin eine Tagung zum Thema „Orientierungsstudienprogramm in Deutschland: Ein erste Bestandsaufnahme“ stattfinden. Die Programmlinie tu inspire beinhaltet ein Reputationsprogramm für gute Lehre. Kernstück bilden die hier die jährlichen Klausurtagungen in Ziethen bei Berlin. Diese leisten unter dem Leitmotiv „The shift from teaching to learning“ einen wertvollen Beitrag zum Kulturwandel in der Lehre. Dank der Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ zwischen den Studierenden, den Lehrenden, der Verwaltung und der Hochschulleitung auf den Klausurtagungen, konnten wichtige Initiativen zur Weiterentwicklung von Lehre und Studium gestartet werden. So ist etwa die Schaffung zusätzlicher Lernräume durch eine der Arbeitsgruppen in die Umsetzung gekommen. Im Rahmen des Reputationsprogramms für gute Lehre wurde an der TU Berlin überdies ein „Tag der Lehre“ etabliert, der seit 2013 jedes Semester zu wechselnden Themen rund um Studium und Lehre stattfindet und der ebenfalls zum Kulturwandel und zur Qualitätssteigerung in der Lehre beiträgt. 5
Die TU Berlin war im Berichtszeitraum auch bei der Antragstellung für die Verlängerung erfolgreich, so dass die Weiterführung des Qualitätspakts Lehre für den Zeitraum 2017 bis 2020 gesichert ist. 1.5 Qualitätsmanagement Das Qualitätsmanagementsystem (QMS) in Lehre und Studium ist ein entscheidender Baustein für die Weiterentwicklung des Studienangebots. In der im Jahr 2014 in Kraft getretenen AllgStuPO sind wesentliche Verfahren und Verantwortlichkeiten für die Qualitätsentwicklung festgelegt. Im Detail sind die relevanten Prozesse zur Weiterentwicklung von Lehre und Studium in Prozessbeschreibungen in Anlehnung an die Norm DIN EN Iso 9001:2015 universitätsweit verabschiedet und schaffen so einen verbindlichen Handlungsrahmen. Das folgende Schaubild veranschaulicht das Ineinandergreifen der einzelnen Elemente des QMS: Abbildung 1: Regelkreise des Qualitätssicherungssystems in den Handlungsebenen Lehrveranstaltung/Modul, Studiengang und Fakultät. Auf der Ebene der Lehrveranstaltung ist die Rückkopplung zwischen den Lehrenden und den Studierenden über die Lehrveranstaltungsevaluation und die nachfolgende Diskussion über die Ergebnisse gegeben. Auf Studiengangsebene sind die jährlichen Lehrkonferenzen, die unter Verantwortung der/des Studiengangsbeauftragten und unter Mitwirkung von Studierenden und Lehrenden durchgeführt werden, ein wirksames Instrument für die Weiterentwicklung eines Studiengangs. Hier fließen u. a. Evaluationsergebnisse, Ergebnisse der Statistiken und Abstimmungen über die Lehrinhalte und den laufenden Lehrbetrieb in die Diskussion ein und führen u. U. zu unmittelbaren Änderungen der Studien- und Prüfungsordnungen. Im Berichtszeitraum wurde das Instrument universitätsweit seit 2014 eingesetzt, im zweiten Jahr konnte bereits eine gute Akzeptanz verzeichnet werden. Im Studiengangsreviewprozess (alle sechs Jahre) findet eine Begutachtung des Studiengangs unter Beteiligung externer Gutachter_innen statt. Das Verfahren wurde im Berichtszeitraum für die 6
Bachelorstudiengänge „Maschinenbau“ und „Informationstechnik im Maschinenwesen“ durchgeführt und für die Antragstellung im Systemakkreditierungsverfahren verwendet. Auf Ebene der Fakultät findet im Zweijahresturnus eine Diskussion zwischen dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre sowie dem Dekan und dem Studiendekan statt. Dabei werden zum einen Zielvereinbarungen über die Änderung bestehender oder die Konzeption neuer Studiengängen beschlossen, aber auch die Gesamtsituation von Lehre und Studium wird thematisiert. 1.6 Systemakkreditierung Nachdem der Akademische Senat Anfang 2015 einen positiven Beschluss zur Systemakkreditierung gefasst hatte, stellte die TU Berlin bei der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover einen Vorantrag zur Systemakkreditierung und wurde zum Hauptverfahren zugelassen. Gegenstand der Systemakkreditierung ist das QMS und seine Wirksamkeit. Der Vollantrag wurde im November eingereicht, eine erste Begehung fand am 28.1.2016 statt. Hier wurde u. a. die Merkmalstichprobe festgelegt, die bis zur zweiten Begehung abzuarbeiten ist und die die Studiengänge „Bildungswissenschaft – Organisation und Beratung (Ma)“, „Physik (Ba)“, „Automotive Systems (Ma)“, „Arbeitslehre (Ba und Ma)“ und „Elektrotechnik (Lehramt, Ba und Ma)“ umfasst. Ziel ist es, die Unterlagen im Laufe des Jahres 2016 zusammenzustellen und in 2017 die zweite Begehung durchzuführen. Im Erfolgsfall hätte die TU Berlin das Recht, ihre Studiengänge selbst zu akkreditieren. 1.7 Absolventenstudien Seit 2009 beteiligt sich die TU Berlin an einer bundesweiten Absolventenstudie von INCHER Kassel, an dem rund 60 Hochschulen beteiligt sind. Hierbei werden die Absolvent_innen eines Jahrgangs 1,5 Jahre nach ihrem Studienabschluss befragt. Bisher wurden die Ergebnisse der Befragungen der Absolventenjahrgänge 2008 bis 2014 ausgewertet. Der Rücklauf liegt für die einzelnen Jahrgänge zwischen 30 und 43 % und die Ergebnisse sind im Hinblick bestimmter Stichprobenmerkmale für die jeweiligen Abschlussjahrgänge repräsentativ. Während in den Jahrgängen 2008 und 2009 noch die Diplomstudierenden dominierten, sind seit dem Jahr 2011 die Studierenden aus den gestuften Studiengängen in der Mehrzahl. Die jährlichen Befragungen sind ein integraler Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems. Nur durch jährliche Befragungen sind jahrgangsübergreifende Clusterungen einzelner Studiengänge sinnvoll möglich, die z. T. bei kleinen Studiengängen erforderlich sind, um repräsentative Aussagen zu erhalten. Die Auswertungen der Befragungen werden im QMS der TU Berlin umfassend genutzt. Zum einen wird jährlich ein Gesamtbericht über die Ergebnisse erstellt, Einzelaspekte gehen in die jeweiligen Lehrkonferenzberichte der Studiengänge ein. Eine ausführliche Berücksichtigung in Verbindung mit Spezialauswertungen erfolgt im Prozess der internen Akkreditierung, dem sogenannten Studiengangsreviewprozess (vgl. oben). Im Berichtszeitraum erfolgte dies für den Bachelorstudiengang Maschinenbau. Im laufenden Systemakkreditierungsverfahren werden in 2016 Auswertungen für die Studiengänge aus der Merkmalstichprobe erstellt. Inhaltlich geben die Absolventen u. a. an, das E-Learning und die Teilnahme an Forschungsprojekten in ihrem Studium nur schwach ausgeprägt waren. Die aktuellen Reformansätze im Rahmen des Qualitätspaktes Lehre (vgl. oben) setzten deshalb genau hier an. Die Ergebnisse der bisher untersuchten Jahrgänge zeigen u.a., dass im Mittel 63 % der Absolvent_innen der TU Berlin direkt nach Studienabschluss ihre erste Anstellung im Bundesland Berlin haben. Im Bereich der Informatik liegt der Anteil mit rund 78 % deutlich höher. Der Eintritt in den Beruf gelingt den Bachelorabsolventinnen und -absolventen der TU Berlin in der Regel nach 1 bis 2 Monaten Suchdauer. Den TUB-Masterabsolvent_innen gelingt der Berufsübergang innerhalb von 2 bis 4 Monaten. 7
Der Median des Bruttomonatsgehalts auf Diplom-/Masterniveau liegt beim Abschlussjahrgang 2014 und den drei Jahrgängen davor gleich auf bei 3.250 €. Das Bruttomonatsgehalt im Bachelorbereich ist mit 2.626 € (Jahrgang 2014) geringer. Jedoch kann man eine Steigerung des Bruttomonatsgehalts im Bachelorbereich um 750 € über die letzten zwei Absolventenjahrgänge feststellen, was auf eine zunehmende Akzeptanz des Abschlusses in der Region hindeutet. Für den Jahrgang 2013 wurde auch nach der grundsätzlichen Bereitschaft gefragt, nach dem Studium ein Unternehmen zu gründen. Im Mittel über alle Fächer konnten sich 44 % der Absolvent_innen vorstellen, später ein eigenes Unternehmen zu gründen. Rekordhalter ist auch hier die Informatik mit einem Anteil von 61 %. Im Berichtszeitraum hat sich die TU Berlin überdies an einer gemeinsamen Auswertung der Absolventen des Jahrgangs 2011 von FU, HU und TU im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt beteiligt (siehe den Bericht angefertigt von der FU, HU und TU Berlin aus dem Jahr 2015 an die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft). Hierbei wurden nur die Studiengänge betrachtet, die an allen drei Universitäten vorkommen. Die Auswertung enthält daher keine Angaben zu den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen der TU Berlin. Die Ergebnisse belegen u. a. deutlich die bereits oben genannte hohe Attraktivität der Region als Beschäftigungsstandort, die in allen betrachteten Studiengängen deutlich höher ist als der Bundesdurchschnitt. Im Gesamtvergleich ist auch die schlechtere Bewertung der Kontakte zwischen den Lehrenden und den Studierenden auffällig, hier ist die hohe Überlast und das schlechte Betreuungsverhältnis eine der möglichen Ursachen. Die TU Berlin ist nicht nur eine attraktive Hochschule für Studienanfänger aus Berlin, sondern auch für Studieninteressierte aus anderen Bundesländern sowie dem Ausland. 55% (Absolventenbefragung 2014) der Studienanfänger_innen haben ihre Hochschulzugangsberichtigung nicht in Berlin erworben. Zusammengefasst ist festzustellen, dass die TU Berlin überdurchschnittliche viele Studienanfänger_innen anzieht und gleichzeitig verbleiben gegenüber dem bundesdeutschen Vergleich nach Studienabschluss überdurchschnittlich viele Absolvent_innen auf dem Berliner Arbeitsmarkt, insbesondere im IT-Bereich. 1.8 Übergänge Schule - Hochschule sowie Hochschule - Arbeitswelt Eine informierte, reflektierte Studienentscheidung ist Voraussetzung für ein zügiges und erfolgreiches Studium. Deshalb bietet die TU Berlin qualifizierte Beratung und Orientierung für den Übergang Schule-Hochschule an. Von der Grundschule bis zur Oberstufe werden altersgemäße Angebote in unterschiedlichen Formaten vorgehalten und gesammelt auf dem TU-Schulportal kommuniziert (www.schulportal.tu-berlin.de). Für spezielle Zielgruppen (wie z.B. Beruflich Qualifizierte, Studieninteressierte/Studierende mit Kind, hochbegabte Schüler/innen, Studieninteressierte mit Fluchthintergrund) gibt es zusätzlich besondere Angebote. Die Studienberatung findet sowohl zentral und fächerübergreifend als auch fachspezifisch und fächernah in den Fakultäten statt, sie umfasst vielfältige Unterstützungs- und Beratungsangebote über den gesamten studentischen Lebenszyklus. Für den Übergang Hochschule – Arbeitswelt bietet der Career Service verschiedenste Formate an. So konnten im Berichtszeitraum zwei wichtige Programme aus der bisherigen ESF Finanzierung in eine Weiterfinanzierung inklusive der Anbindung an die Gesamtausrichtung der TU Berlin im Bereich Lehre überführt werden: Das Alumni-Mentoring (individuelle Begleitung für den Berufsstart) wird über den Qualitätspakt Lehre in der Teillinie tu study&buddy abgebildet. Die berufsqualifizierende und interdisziplinäre Lehrveranstaltung PEPARE plus wird hochschulintern zunehmend in die Studiengänge integriert. Weiterhin konnte die Startphase für das Deutschlandstipendium erfolgreich abgeschlossen werden, 8
wobei u.a. ein sehr aktives Netzwerk der beteiligten Berliner Hochschulen sowie zusätzlich ein Projektkonsortium im MINT Bereich aufgebaut wurden. Weitere Schwerpunkte waren der Auf- und Ausbau von E-Learning Formaten, die Zielgruppenansprache über Social Media Kanäle sowie die Konzeption von berufsvorbereitendem Coaching. 1.9 Das Gasthörerprogramm „In(2)TU Berlin“ für geflüchtete Menschen Mit dem Programm „In(2)TU Berlin“ hat die TU Berlin als eine der ersten Universitäten Deutschlands im September 2015 ein Programm speziell für Geflüchtete eingerichtet, das die Teilnehmenden gezielt auf den regulären Zugang zum Studium vorbereitet. Nach einer Anmeldung und einem ersten Aufnahmegespräch sind die Teilnehmenden berechtigt, reguläre Seminare und Vorlesungen zu besuchen, Modulprüfungen abzulegen sowie anrechenbare Studienleistungen zu erwerben. Das Programm bereitet die Teilnehmenden außerdem gezielt auf ein Studium in den MINT-Fächern vor.. Die TU Berlin möchte so geflüchtete Menschen, die ihre akademische Laufbahn beginnen oder fortsetzen wollen, gezielt auf den Zugang zum Studium vorbereiten. Anfang 2016 konnte das Programm durch die finanzielle Unterstützung des Landes weiter ausgebaut werden: Ausbau individueller Beratungs- und Betreuungsangebote für Geflüchtete, Angebot eines zweiten MINT-Sprachkurs am Internationalen Studienkolleg und Einrichtung eines englischsprachigen Online-Mathematik-Brückenkurs. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft fördert die Maßnahmen im Jahr 2016 mit rund 270 000 Euro. Zudem hat die TU Berlin beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Integration Geflüchteter eingeworben (Förderzeitraum bis 31.12.2019). Seit Beginn des Programms haben sich 380 Geflüchtete über Studienmöglichkeiten an der TU Berlin beraten lassen, 172 von ihnen nehmen derzeit an In(2)TU Berlin teil, 75 Personen belegen einen der MINT-Sprachkurse. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. 1.10 Inklusion An der TU Berlin gab es im Berichtszeitraum zahlreiche Initiativen und Aktivitäten rund um das Thema Inklusion und deren Verbesserung bzw. Erleichterung. Beispielhaft seien hier genannt: -‐ Filmwettbewerb zum Thema „Inklusion: Abbau von Barrieren“ in 2015, der gemeinsam von der Studierendeninitiative „unlimited“, in der sich Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten engagieren, der Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten und dem Bereich Technische Architekturdarstellung organisiert wurde. -‐ Aufnahme einer Härtefallregelung in die Auslaufsatzung der TU Berlin -‐ Herausgabe eines Booklets mit dem Titel „Gruppenarbeit für alle - ein Leitfaden für die erfolgreiche Zusammenarbeit“ im Rahmen der studentischen Projektwerkstatt „Stadt ohne Barrieren“. 1.11 Einführung eines integrierten Campusmanagementsystems Das Programm Campusmanagement ist ein zentrales Vorhaben der TU Berlin, das die Rahmenbedingungen für Forschung, Studium & Lehre und Verwaltung in den kommenden Jahren signifikant verbessern soll. Hierfür werden alle administrativen Prozesse in einem integrierten IT-System zusammengeführt bzw. über Schnittstellen eingebunden. Ziel des Programms ist, den Service zu erhöhen, Kapazitäten effektiver zu nutzen und eine 9
konsistente Erfolgskontrolle zu ermöglichen. Kurz: Die Zukunftsfähigkeit der TU Berlin durch modernen IT-Support zu sichern. Das Programm Campusmanagement wird durch zwei große Projekte vorangetrieben: zum einen durch das Projekt „Student Lifecycle Management“ (SLM), welches vom Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Heiß, verantwortet wird und zum anderen durch das in der Verwaltung angesiedelte Projekt „Enterprise Ressource Management“ (ERM), dass von der Kanzlerin der TU Berlin, Frau Prof. Gutheil, geleitet wird. Die IT-Basis wird durch die tubIT aufgebaut und später betrieben. Das Vorhaben wird seit Juli 2015 von einem extra eingerichteten Change Management unterstützt. Durch das SLM-Projekt werden folgende Services neu aufgestellt: • Bewerbung, Immatrikulation, Rückmeldung, Beurlaubung • Studiengangs- und Prüfungsmanagement • Modulverwaltung • Lehrveranstaltungsmanagement • Raummanagement • Lehrevaluation • Gewinnung qualitätsrelevanter Kennzahlen Mit dem zweiten Handlungsfeld, ERM, werden die Kernverwaltungsprozesse der TU Berlin reformiert: • Finanzmanagement • Personalmanagement • Drittmittelverwaltung • Beschaffung • Gebäude- und Dienstemanagement • Controlling und Berichtswesen • Datenmanagement und Digitalisierung • Organisationsmanagement Anknüpfend an die Arbeiten und Entscheidungen der vorangegangenen Jahre, wurden 2015 die Bieter- und Vergabeverfahren für ERM und SLM – jeweils separat – mit interessierten Implementierungsfirmen für die SAP-Software fortgesetzt. In die Bewertung der Angebote wurden Vertreter_innen aus allen Bereichen und aus allen Statusgruppen der TU Berlin im Rahmen von Workshops einbezogen, um von Beginn an, die Anforderungen der künftigen Nutzer_innen an das System zu berücksichtigen. Für SLM unterschrieb das Präsidium der TU Berlin am 7. September 2015 den Vertrag zur Einführung des SAP Student Lifecycle Managements mit der itelligence AG und schloss damit das Vergabeverfahren für SLM ab. Bereits am 09. September 2015 startete das SLM- Projekt mit der Konzeptionsphase, in der das Fachkonzept erarbeitet wurde. Für das ERM-Projekt konnte das Präsidium der TU Berlin am 8. Dezember 2015 seine Unterschrift unter den Vertrag mit der im Bieterwettbewerb erfolgreichen SAP Deutschland SE setzen. Damit war das Vergabeverfahren auch für das ERM-Projekt abgeschlossen. Parallel zum Vergabeprozess und zu den Vertragsverhandlungen wurde für das Programm eine gemeinsame Projektsteuerungsstruktur etabliert. 10
Abbildung 2: Projektsteuerungsstruktur für das Campusmanagement Mit dieser Projektstruktur wird: 1. eine enge Kooperation der beiden Projekte auf operativer Ebene sichergestellt, um Querschnitts- und integrative Themen zu bearbeiten (Operativer Steuerungskreis), 2. die Nutzer_innenperspektive in den Lenkungskreisen der jeweiligen Projekte repräsentiert und 3. auf oberster Ebene im Lenkungsausschuss die Auftragserfüllung im Hinblick auf Qualität, Zeit und Kosten kontrolliert. 11
2. Forschung 2.1 Entwicklung Drittmittelzahlen Die Gesamthöhe der eingeworbenen Drittmittel lag 2015 wieder auf einem vergleichbaren Niveau wie 2014. Insgesamt hat die TU Berlin 177,5 Mio. € (inkl. Weiterleitungen) im Jahr 2015 verausgabt (2014 waren es 178,9 Mio.€). Davon entfallen ca. 30% (54,7 Mio.€) auf Mittel des Bundes und 27% (48,5 Mio. €) auf Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Der Anteil der EU-Fördermittel nimmt mit ca. 33 Mio. € einen prozentualen Anteil von 19% ein. Die Höhe der verausgabten Landesmittel konnte im Betrachtungsjahr im Vergleich zu 2014 gesteigert werden: insgesamt wurden hier 5.8 Mio. € im Jahr 2015 verausgabt. 2.2 Nationale Forschung und EU-Forschung Im Bereich nationaler Fördermittelgeber sind folgende Forschungsprojekte von strategischer Bedeutung. Der TU Berlin ist es gelungen, die Aktivitäten des DFG-Forschungszentrum MATHEON zusammen mit der Graduiertenschule aus der Exzellenzinitiative, der Berlin Mathematical School (BMS), und dem Deutschen Zentrum für die Lehrerbildung in der Mathematik (DZLM) in dem Einstein Zentrum für Mathematik (ECMath) zu bündeln. Weiterhin wurde 2015 auch die Förderung als Einstein-Zentrum für Katalyse (Einstein Center of Catalysis, EC²) beschlossen, dass auf dem Exzellenzcluster UniCat aufbaut. So kann die TUB im Jahr 2015 gesteigerte Mittel des Landes verzeichnen. Ebenfalls konnte die TUB eine weitere Einstein-Professur (die 6. bereits) im Jahr 2015 einwerben. Auch bei einem der wichtigsten Mittelgeber der TU Berlin konnte ein Leuchtturmprojekt in die Hauptphase mit Start 01.01.2016 überführt werden: Der vom BMBF geförderte Forschungscampus „Mobility2Grid“ ist einer von neun Forschungscampi, die im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung eine Förderung erfahren. Unter der Federführung der TU Berlin sind 36 Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft im Verein Mobility2Grid e.V. eine breit angelegte öffentlich-private Partnerschaft eingegangen. Nach dem Start im August 2014 entfaltete das BMBF-Innovationscluster BeMobil – Bewegung und Mobilität wiedererlangen in 2015 vollständig seine Aktivitäten Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist ebenfalls von der hohen Qualität der Forschung an der TU Berlin überzeugt und führt deshalb die von TU Wissenschaftler/innen koordinierten Sonderforschungsbereiche fort. Der SFB 787 (Halbleiter-Nanophotonik: Materialien, Modelle, Bauelemente) hat 2015 seine Verlängerung in die dritte Phase erfahren und Anfang 2016 wurden der TR 109 (Diskretisierung in Geometrie und Dynamik) und SFB 1029 (TurbIn – Signifikante Wirkungsgradsteigerung durch gezielte, interagierende Verbrennungs- und Strömungs-instationaritäten in Gasturbinen) sehr positiv begutachtet – und durch den Bewilligungsausschuss der DFG verlängert. Auch erfährt die Kernkompetenz der TU Berlin in Mathematik seit 2015 eine Verstärkung durch die DFG Forschungsgruppe Rough Paths, Stochastic Partial Differential Equations and Related Topics. Besonders der an Frau Professorin Bénédicte Savoy verliehene Gottfried Wilhelm Leibniz Preis 2016 der DFG hat zur Sichtbarkeit der TU Berlin über die nationalen Grenzen hinweg beigetragen. Das European Research Council hat in 2015 zwei seiner renommierten Grants, einen Starting Grant und einen Consolidator Grant, an die TU Berlin vergeben. Damit ist die TU 12
Berlin seit 2008 mit insgesamt 16 ERC Grants ausgezeichnet worden: 5 Advanced Grants, 3 Consolidator Grants, 7 Starting Grants und 1 Proof of Concept Grant. In den Knowledge und Innovation Communities (KIC) des European Institute of Innovation and Technology (EIT) setzt die TU Berlin ihre erfolgreiche Beteiligung als Kernpartnerin im Climate KIC und im KIC EIT Digital (vormals EIT ICT Labs) weiter fort: Sie hat in 2015 über 50 Projekte mit einem Gesamtvolumina von rd. 3,7 Mio. EUR für das Climate KIC und rd. 2,1 Mio. EUR für das KIC EIT Digital einwerben können. In Horizont 2020, dem achten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, sind seit dem Jahr 2014 insgesamt 56 Projekte neu bewilligt worden, acht dieser Verbundforschungsprojekte werden von der TU Berlin koordiniert. Neben den Horizont 2020-Projekten waren unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in weiteren Förderprogrammen der EU erfolgreich, u.a. im ERASMUS+- Programm, im Forschungsprogramm der ESA etc. Die TU Berlin unternimmt auf strategischer Ebene verschiedene Aktivitäten mit dem Ziel, der Universität im Bereich des EU-Fördergeschehens eine stärkere Sichtbarkeit zu verleihen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Eröffnung eines Büros in Brüssel im Jahr 2015, das insbesondere dem Ausbau der Forschungsfördernetzwerke der TU Berlin dient. Das Büro ist in den Räumen der HRK angesiedelt. 2.3 Patentverwertung Die TU Berlin hält derzeit 360 Patente bzw. Patentanmeldungen in rund 100 Patentfamilien, wobei bei ca. 60% des Portfolios die Antwort zur Erteilung eines Patents noch aussteht. Das Patentportfolio der TU Berlin entwickelte sich im Berichtszeitraum weiterhin sehr zufriedenstellend. Für das Jahr 2015 sind 56 Erfindungsmeldungen zu verzeichnen. Dies stellt im Vergleich zu den Vorjahren zwar einen leichten Rückgang dar, gleichwohl – und das ist viel entscheidender - ist die Qualität der gemeldeten Erfindungen deutlich gestiegen mit der Konsequenz, dass die TU Berlin im Jahr 2015 40 der gemeldeten Erfindungen in Anspruch genommen hat. In 2015 wurden insgesamt 72 und in 2014 79 Patente national und international angemeldet oder erteilt inkl. Nationalisierungen – also Anmeldungen und Erteilungen in den einzelnen Ländern. Insgesamt wurden 10 neue IP-Lizenzverträge in 2015 geschlossen, davon 8 Optionsverträge mit TU-Gründungsunternehmen. Die Einnahmen der TU Berlin aus Verwertungserlösen betrugen 2015 insgesamt 178 TEURO und in 2014 insgesamt 125 TEURO. Das Zentrum für geistiges Eigentum (ZfgE) wurde 2014 vom Präsidium der TU Berlin mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Technologietransfer an der TU Berlin zu vereinfachen und als zentrale Anlaufstelle für alle am Technologietransferprozess Beteiligten zu agieren. Im Rahmen von Vortragsveranstaltungen wurden die Erfinder und Erfinderinnen der TU Berlin direkt angesprochen bzw. für das Thema Patentschutz und Patentverwertung erfolgreich sensibilisiert. Das Zentrum hat zudem mit Unterstützung des Präsidiums eine Patentverwertungsstratgie entwickelt und implementiert diese. Intensiviert worden ist die Vermarktung von TU-eigener Software an dritte Industriepartner. 13
2.4 Bericht zur Vertragserfüllung 2014–2017 - § 7 Förderung der Spitzenforschung Als Nachfolgeverbund für das Forschungszentrum MATHEON und das ECMath haben die Mathematiker Berlins im Sommer 2015 in einem TU internen Auswahlprozess die Absicht erklärt, im Rahmen der Exzellenzinitiative II einen Antrag auf ein Exzellenzcluster zu stellen und diesen begonnen auszuarbeiten. Hier wird absehbar, dass in guter zeitlicher Passfähigkeit nach Beendigung des ECMath (31. Mai 2019) eine Fortführung finden wird. Auch das Exzellenzcluster Unifying Concepts of Catalysis (UniCat) hat nach erfolgreicher Einwerbung des Einstein Center of Catalysis die Absicht erklärt, einen Fortsetzungsantrag im Rahmen der Exzellenzinitiative II zu stellen. Beide Konsortien werden von der TU Berlin begleitet und unterstützt, so dass eine bestmögliche Skizzen- und schließlich Antragseinreichung erfolgen kann. Im Rahmen der Exzellenzinitiative II sollen keine Graduiertenschulen mehr gefördert werden. Daher hat die TU Berlin bereits frühzeitig zusammen mit der FU und der HU Berlin eine gemeinsame Stabilisierung der Aktivitäten der Berlin Mathematical School beschlossen und auf den Weg gebracht. So wird auch über das derzeitige Förderende am 31.10.2017 ein vollständig funktionsfähiges Büro mit Räumen und Personal an der TU Berlin, sowie eine Mindestanzahl an Stipendien zur Verfügung stehen. Eine Verstetigung der BMS muss aus einer gesamtmathematischen Sicht heraus geschehen und findet im Kontext mit den Aktivitäten des MATHEON und des ECMath beispielsweise im Rahmen der Exzellenzinitiative II statt. Im Rahmen der TU internen Auswahl von möglichen Clustern für die Exzellenzinitiative II wurden im Lauf des Jahres 2015 sechs möglich Antragskonsortien (inklusive Mathematik und UniCat=) identifiziert, die sich in einem von einem Exzellenzbeirat begleiteten Prozess weiterentwickeln werden, um gegebenenfalls im April 2017 als Antragsskizzen eingereicht werden zu können. 14
3. Internationalisierung Um die Internationalisierung der TU Berlin strategisch voran zu treiben wurde im April 2014 das Amt der Vizepräsident_in für Internationales und Lehrkräftebildung geschaffen und besetzt. Die Leitgedanken der Internationalisierungsstrategie sind der Erhalt und der gezielte Ausbau erfolgreicher internationaler Forschungs- und Lehrkooperationen mit besonderem Schwerpunkt auf strategischen und wichtigen Partnern der TU Berlin sowie die interne Förderung einer vielfältigen und internationalen Umgebung für bestmögliche Lern-, Lehr-, Arbeits- und Forschungsbedingungen. 3.1 Internationalisierung mit externen Partnern und Netzwerken Eine auf nachhaltige und langfristige Zusammenarbeit ausgelegte strategische Partnerschaft pflegt die TU Berlin inzwischen mit fünf Universitäten: • Warsaw University of Technology • Norwegian University of Science and Technology • Politecnico di Milano • Technische Universität Wien • St. Petersburg State Polytechnical University Kooperationen mit diesen Universitäten erstrecken sich über mindestens vier Fakultäten und alle Ebenen der Universität. Im Unterschied zu Partnerschaften individueller Fachgebiete werden hier weitergehende Absprachen und Kooperationen für die Universität als Ganzes angestrebt, beispielsweise ein intensiver Personalaustausch. Neben den engen strategischen Partnerschaften unterhält die TU Berlin auch ein weltweites, beständiges Netzwerk wissenschaftlicher Kooperationsverträge mit 109 internationalen Partnern sowie Mobilitätsprogramme mit 252 europäischen und 81 außereuropäischen Universitäten. Auch durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen und die Mitgliedschaft in globalen Netzwerken (u.a. dem World Cities – World Universities Netzwerk (WC2), einem Netzwerk von Universitäten in Metropolen auf globaler Ebene sowie dem T.I.M.E.-Netzwerk einer Allianz hochkarätiger Technischer Universitäten in Europa) wird die internationale Sichtbarkeit der Universität weiterhin gestärkt. In Zusammenarbeit mit acht weiteren deutschen technischen Universitäten im Rahmen der „TU9“ konnte die TU Berlin ihre Außendarstellung bei Messen und mehreren gemeinsamen Reisen im Ausland professionalisieren und ihre internationale Sichtbarkeit verbessern. Diese im Berichtzeitraum erfolgreich weiterentwickelten Partnerschaften, Netzwerke und internationalen Aktivitäten sind damit ein wesentlicher Baustein einer nachhaltigen Internationalisierungsstrategie der TU Berlin und tragen zur Steigerung ihrer Sichtbarkeit und Attraktivität bei. 15
3.2 Internationalisierung in der Forschung Die Forschungstätigkeit der TU Berlin ist durch eine enge Zusammenarbeit mit Partnern im europäischen und weltweiten Ausland geprägt. Im Rahmen des Audits (abgeschlossen in 2011) und des Re-Audits (2015 – 2018) „Internationalisierung der Hochschulen“ der Hochschulrektorenkonferenz wurden die internationalen Aktivitäten und bestehenden Beziehungen einer Reflexion unterzogen und systematisch Schwerpunkte und Ziele einer Internationalisierungsstrategie entwickelt. Wichtige Maßnahmen zur Internationalisierung der Forschung sind die Förderung des heimischen wissenschaftlichen Nachwuchses im Hinblick auf Auslandsaufenthalte, Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sowie bessere Unterstützungsangebote für die internationalen Nachwuchswissenschaftler_innen. Zudem wird eine verstärkte Einwerbung und Nutzung von EU-Forschungsfördermitteln angestrebt, wobei die Fördersumme zwischen 2008 und 2014 bereits stark gesteigert werden konnte. Die TU Berlin hat im April 2015 ein EU-Außenbüro in Brüssel eingerichtet, um aktuelle Forschungsthemen in die Universität hineinzutragen, sich mit wichtigen Akteuren und Akteurinnen der europäischen Forschungspolitik zu vernetzen und die TU Berlin in Brüssel optimal zu repräsentieren. Die Internationale Post-Doc Initiative der TU Berlin (IPODI) vergibt in drei themenoffenen Ausschreibungen zwischen 2013 und 2018 mit insgesamt 21 zweijährigen Postdoc- Fellowships an hochqualifizierte internationale Wissenschaftlerinnen und deutsche Rückkehrerinnen aus dem Ausland. Mit einen Gesamtvolumen von 3,4 Millionen Euro wird IPODI zu 40% von Marie Curie COFUND der Europäischen Kommission, zu 50% aus zentralen Gleichstellungsmitteln der TU Berlin und zu 10% von den Fakultäten finanziert. Seit Projektstart im Juli 2013 wurden bereits drei Ausschreibungen sehr erfolgreich durchgeführt. Inzwischen forschen bereits 16 IPODI-Stipendiatinnen an der TU Berlin. Die erfolgreichen Bewerberinnen der im Frühjahr 2016 abgeschlossen dritten Auswahlrunde kommen ab Herbst 2016 hinzu. Im Rahmen der Internationalisierung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden zum zweiten Mal nach der Erstbeantragung in 2012 STIBET-Programmmittel des DAAD zur Unterstützung für Promovierende, Postdocs und internationale Promotionsinteressierte eingeworben. Damit können sowohl begleitende Maßnahmen für die ganze Promotionsphase als auch die Übersetzung bzw. zweisprachige Gestaltung wichtiger Dokumente und Webseiten für den Bereich der Promotion finanziert und Abschlussstipendien sowie deutsche Sprachintensivkursplätze bereitgestellt werden. Der bisher aus dem ersten STIBET-Programm finanzierte Kurs ProMotion für internationale Promovierende wird nunmehr aus Mitteln der Vizepräsidentin für Forschung, Berufung und Nachwuchsförderung gefördert. Bestandteil der Internationalisierung ist auch die Durchführung gemeinsamer Promotionsverfahren mit ausländischen Hochschulen. Im Jahr 2015 wurden 12 Cotutelle- Verträge abgeschlossen, davon zwei Rahmenkooperationsverträge (University of Technology Sydney, Polytechnische Hochschule St. Petersburg). Die Entwicklung der Cotutelle-Verträge hat stark zugenommen, auch für 2016 wird eine ähnlich hohe Zahl an Neuverträgen erwartet. 16
3.3 Internationalization@Home Die erfolgreiche Internationalisierung einer Universität zeigt sich auch in den internen Strukturen (Internationalization@Home): An der TU Berlin studierten im vergangenen Wintersemester 2015/16 insgesamt 6.792 internationale Studierende. In 2015 hatten mehr als 8% der Professorenschaft sowie 14% der Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Um den internationalen Mitgliedern der TU Berlin bestmögliche Studien-, Arbeits-, Lehr- und Forschungsbedingungen bieten zu können, sind im Berichtszeitraum verschiedene interne Maßnahmen umgesetzt worden. Ein Beispiel ist die Aktion Personalmobilität, die es auf Initiative der Vizepräsidentin für Internationales und Lehrkräftebildung seit dem Jahr 2015 Verwaltungsmitarbeiter_innen und technischen Mitarbeiter_innen der TU Berlin ermöglicht, eine Woche zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung und internationalen Vernetzung an einer Partneruniversität zu verbringen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter_innen an interkulturellen Trainings oder Sprachkursen teilnehmen und diese Erfahrungen konstruktiv in ihre Arbeit an der TU Berlin einbringen. Seit 2015 werden auch jährlich „International Days“ mit interkulturellen Workshops und Sprachkursen, Podiumsdiskussionen und länderkundlichen Seminaren veranstaltet. Die Angebote werden sehr gut angenommen, was den Bedarf des Ausbaus einer Angebotsstruktur in diesen Themenfeldern bestätigt. Das BZHL (Berliner Zentrum für Hochschullehre) unterstützt dieses Bestreben und bietet für Lehrende verschiedener Berliner Hochschulen seit 2015 das „Berlin Certificate of Teaching Internationally“ an. Nähere Informationen hierzu sind im Abschnitt „Nachwuchsförderung und Personalentwicklung“ des Leistungsberichts zu finden. Ein weiterer Aspekt der „Internationalization@Home“ ist die verstärkte Bereitstellung von englischsprachigen Informationen und Formularen durch die Einrichtung eines universitätsinternen Übersetzungsservices. Nach und nach sollen so alle zentralen Dokumente, die für internationale Gäste und Mitglieder der TU Berlin wesentlich sind, übersetzt und auf Englisch verfügbar gemacht werden. Eine weitere wichtige interne Maßnahme für die Internationalisierung der TU Berlin ist die Gründung eines international Office, in dem die Stabsstelle für Außenbeziehungen, das Akademische Auslandsamt (derzeit Abteilung I), das Erasmus-Mundus-Team (derzeit Fakultät II) sowie das Studienkolleg (derzeit Abteilung I) zu einem zentralen Ansprechpartner als Abteilung in einem Ort vereint werden. Durch diesen Prozess wird die Sichtbarkeit der internationalen Aktivitäten erhöht, die Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche gestärkt und die Arbeit mit den Schnittstellen der Bereiche erleichtert. Ziel ist, dass alle internationalen Gäste und Mitglieder der TU Berlin einen alleinigen Anlaufpunkt bekommen, der uneingeschränkt allen Zielgruppen offen steht. Auch auf einen guten Service und angemessene Betreuung der Gastwissenschaftler legt die TU Berlin großen Wert. In Kooperation mit dem Studentenwerk verfügt sie über ein Gästehaus mit 42 Betten. Ein Gastwissenschaftlerausweis sowie eine Willkommensbroschüre geben den internationalen Gastwissenschaftlern nützliche Hinweise für ihren Aufenthalt. Jährlich empfängt der Präsident der TU Berlin die internationalen Gäste gemeinsam mit ihren gastgebenden Professoren. Die Pressestelle stellt in einer International Researchers Gallery Profile von Gastwissenschaftlern der Universität ins Netz und im Online-Newsletter „Newsflash“ wurden 2015 regelmäßig wissenschaftliche Projekte der TU Berlin einem breiten Lesekreis vorgestellt, um die Forscher-Alumni im Ausland über die wissenschaftliche Forschungsergebnisse und wichtige Ereignisse auf dem Laufenden zu halten. 17
3.4 Internationalisierung in Studium und Lehre Mit einem Anteil von 20 % ausländischen Studierenden lag die TU Berlin im Jahr 2015 weit über dem Durchschnitt der deutschen und leicht über dem der Berliner Hochschulen. Seit Jahren kommen die meisten internationalen Studierenden aus China (809), der Türkei (523), aus Polen (349), Russland (280) und Vietnam (249). Unter den ausländerstärksten Studiengängen rangierte im WS 2015/16 die Elektrotechnik (501 Studierende) vor der Informatik (466) und der Architektur (417) an erster Stelle, Platz vier belegte der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen (345) vor den Studiengängen Maschinenbau (341), Verkehrswesen (247), Bauingenieurwesen (222) und Global Production Engineering (216). In Studium und Lehre sind der Ausbau von englischsprachiger Lehre und vor allem die verstärkte Sichtbarkeit des bestehenden Angebots sowie die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen, die sich an der Vergrößerung des Lehrangebots beteiligen wollen, die wichtigsten Handlungsfelder der Internationalisierung. Im Besonderen hat die Hochschulleitung – unter anderem im Rahmen des oben erwähnten Re-Audits – passgenaue Unterstützungsangebote für das Erstellen der englischsprachigen Lehrmaterialen und Weiterbildungsangebote für fremdsprachliche und interkulturell sensible Didaktik mit den Fakultäten abgestimmt und ausgearbeitet. Durch eine 2015 ins Leben gerufene Initiative konnte die TU Berlin sich auch an einem neuen Mobility Programm beteiligen. Die „Alliance4Tech“ (A4Tech) besteht aus vier Mitgliederuniversitäten: der CentraleSupélec (Paris), der Politecnico di Milano (Mailand), dem UCL University College London sowie der TU Berlin. Durch ihre Mitgliedschaft im A4Tech-Netzwerk ermöglichen die Partneruniversitäten es ihren Studierenden im Rahmen ihres Studiengangs an drei der vier verschiedenen Universitäten in drei verschiedenen Ländern zu studieren und am Ende einen anerkannten Abschluss ihrer Heimatuniversität sowie ein „A4Tech Joint Programme Certificate“ zu erhalten. Zudem sollen neue Joint Degree Programme innerhalb der Allianz entstehen. Derzeit beteiligt sich die TU Berlin im Rahmen der Allianz an einem Mechanical Engineering Partnership Proposal, einem Doppelmasterprogramm in Industrial Engineering sowie einem Free Mobility Programm in Industrial und Management Engineering. Die TU Berlin ist zudem die federführende Universität für den Aufbau der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät an der Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul. Derzeit werden in diesem Rahmen die Bachelorstudiengänge „Technik Mechatronischer Systeme“ mit dem Schwerpunkt „Industrie 4.0“ und „Wirtschaftsingenieurwesen“ mit dem Schwerpunkt „nachhaltige Produktion“ durchgeführt. Ab 2016 werden die Bachelorstudiengänge „Bauingenieurwesen“, „Elektrotechnik“, „Informatik“ und „Maschinenbau“ in Zusammenarbeit der Fakultäten „Elektrotechnik und Informatik“, „Planen Bauen Umwelt“ und „Verkehrs- und Maschinensysteme“ der TU Berlin eingerichtet. Am El Gouna Campus der TU Berlin, der in einer Public Private Partnership mit dem ägyptischen TU-Absolventen Samih Sawiris, Chef des Bau- und Hotelkonzern Orascom Development Holding betrieben wird, wurden ab Wintersemester 2012/13 die ersten drei Masterstudiengänge – Energy Engineering (EE), Urban Development (UD) und Water Engineering (WE) für maximal 30 Studierende pro Studiengang angeboten. Inzwischen konnten insgesamt schon 49 Studierende ihr Studium in El Gouna erfolgreich abschließen. Der DAAD hat im Berichtszeitraum zugesagt, die Finanzierung von zwei weiteren Studiengängen (Master IT for Energy und Master Business Engineering) am Campus El Gouna zu übernehmen. Des weiteren konnten Gelder für die Aufnahme von Geflüchteten in die am Campus El Gouna angebotenen Masterstudiengänge eingeworben werden und anhand eines Marketingkonzeptes werden die dortigen Studiengänge seit 2015 professionell beworben. 18
Sie können auch lesen