Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems

 
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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
Nr. 3                        Das Magazin der AWO Weser-Ems
2020

 Plötzlich
 wirdʼs ein
 wenig
 einfacher
 Die awo lifebalance hilft

                             Hey Leben,                           Jeder Tag
                                                                ist anders –
                              ich wärʼ                       in Goosmanns
                                                                     Tannen
                                dann                         Der AWO Stadtteiltreff

                               so weit
                                                                packt die Dinge an

                                    Amar und das
                                  Jugendwohnen der
                                   AWO Osnabrück
Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
VO RWO RT

                     Liebe Leser*innen,
                     der Advent wird gern genutzt, um es sich bei besinnlicher Stimmung mit
                     ­Kerzenschein und Plätzchenduft gemütlich zu machen. Doch in diesen
     Aktuelle
           nen zur    ­Tagen ist die Vorfreude auf das Weihnachtsfest zuweilen getrübt von Sorge
Informatio
            ferenz     um ­Gesundheit, Mitmenschen und den Fortlauf der Pandemie. Zweifelsohne
 Bezirkskon
    auf Seite 30       stellt das Jahr 2020 für uns alle eine nie da gewesene Herausforderung dar.
                       Die Krise hat wie unter einem Brennglas gezeigt, welchen Problemen viele
                       Menschen im Land jetzt, aber auch schon vor der Krise g     ­ egenüberstanden
                       und stehen: Vereinsamung, fehlende Gemeinschaft, erhöhte Armutsrisiken
                       oder die steigende Ungleichverteilung der Sorgearbeit. Die AWO nimmt diese
                       veränderten Lebenslagen wahr und reagiert mit ihren Angeboten und H         ­ ilfen.
                       ­Zudem leitet sich daraus ein deutlicher Auftrag ab: Die AWO setzt sich in
                        ­dieser Krise w
                                      ­ eiterhin für soziale Gerechtigkeit ein und streitet auf politischer
                         Ebene für Ausgleich und Solidarität.

                     Wir halten unsere Angebote und Dienste am Laufen, damit die Folgen
                     der Krise wenigstens etwas abgefedert werden. Dieses ist nur durch den
                     ­besonderen Einsatz aller Mitarbeiter*innen möglich.

                     Seit Beginn der Pandemie haben Sie sich immer wieder auf neue
                     ­Situationen eingestellt, große Belastungen bewältigt und sind zuweilen
                      bis an Ihre Grenzen gegangen. Für Ihr außerordentliches Engagement
                      möchten wir an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich „Danke!“ sagen.

                     In dieser Ausgabe erfahren Sie, wie die AWO in Notlagen berät oder konkret
                     vor Ort hilft. Auf den nächsten Seiten stellen wir deshalb speziell die
                     awo lifebalance und die Quartiersarbeit in Lingen vor. Außerdem blicken
                     wir wie gewohnt auf die Aktivitäten in den Regionen, die trotz aller
                     ­Abstandsregeln Zusammenhalt erzeugen.

                     Hoffnung für die kommenden Monate und das nächste Jahr gibt uns die
                     ­bevorstehende Zulassung von Impfstoffen. Wir glauben daran, dass sich
                      ­dadurch ein Ende der Pandemie und der sozialen Folgen abzeichnet. Auch
                       wenn dieses Weihnachten vielleicht anders abläuft als gewohnt, wünschen
                       wir Ihnen und euch ein schönes Fest, hoffentlich im Kreise Ihrer und eurer
                       Lieben, und danken hiermit noch einmal allen Mitarbeiter*innen und
                       AWO Aktiven für ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Gemeinschaft!

                     Dr. Harald Groth         Thomas Elsner
                     Vorsitzender             Hauptgeschäftsführer

                     AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
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Inhalt

                                                                                                                08
                                            06
                                                                                                                                                                           22

                                                  21                                                            12
                                       18        Gesellschaft                            Hintergrund                                        20                             28
                         Gemeinschaft            08 | Und plötzlich wird´s ein           18 | Hey Leben, ich wär´      Leben                          Unterhaltung
          Diese                                  wenig einfacher                         dann so weit
                         12 | Sozial             Arbeit, Alltag, Leben – im Einklang     Das AWO Jugendwohnen          20 | AWO & ICH                 06 | Miteinander leben
          Marie ist
                                                 mit der awo lifebalance                 in Osnabrück                  Elke und Peter Ebbrecht sind   Ideen für eine schöne
          online         30 | Organisiert
                                                                                                                       ein super Paar                 (Vor-)Weihnachtszeit
                                                 22 | Jeder Tag ist anders –             21 | Was ist eigentlich ...
    www.awo-ol.de                                in Goosmanns Tannen                     Freiheit?                                                    34 | Rätselseite mit ­Gewinnspiel
                                                 Gelebte Gemeinwesenarbeit in
    awo.oldenburg                                                                        28 | So bunt ist die AWO                                     36 | Kinderseite
                                                 Lingen
                                                                                         Weser-Ems                                                    Spaß & Rätsel
    AWO Bezirksverband
                                                 26 | Von Beruf Sozialpädagoge           Zahlen, Daten, Fakten zur
    Weser-Ems e. V.
                                                 Daniel Sielaff ist Einrichtungsleiter   Mitarbeiter*innenvielfalt
    weseremsawo                                  und erzählt uns von seiner Arbeit

4                                                                                                                                                                                    5
Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
U N TER H A LT U N G / MI T E I NAND E R L E BE N                                                                           UNT ERHA LT UNG / MI TEI N A N DER LEBEN

                                                                                                                                Filmtipps der Kolleg*innen:                               „Rettungsaktion“ gestar-

          Miteinander
                                                                                                                                Wer mag es nicht: Draußen ist es kalt und stürmisch       tet. Clarence, der dienst-
                                                                                                                                und drinnen leuchten die Kerzen und das gemütliche        habende Engel, der sich
                                                                                                                                Sofa lädt ein, sich mit den Lieben einzukuscheln und      noch seine Flügel verdie-

             leben
                                                                                                                                bei einer Tasse heißen Tee den Lieblings-Weihnachts-      nen muss, soll George
                                                                                                                                film zu gucken.                                           helfen und wird über sein
                                                                                                                                                                                          Problem informiert. Doch
                                                                                                                                LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN                                Clarence hat seine Mühe
            Ideen für eine schöne (Vor-)Weihnachtszeit                                       Neue Weihnachtsmar-
                                                                                                                                                          Iris und Amanda sind            mit George …
                                                                                             ken im AWO Wohl-
                                                                                                                                                          grundverschieden – die          (empfohlen von Sonja
                                                                                             fahrtsmarken-Shop
                                                                                                                                                          eine lebt in einem ver-         aus Oldenburg)
                                                                                             Das Motiv des Sonderpost-
                                                                                                                                                          träumten englischen Dorf,
     Zeitgeschenke                                                                           wertzeichens zu Weihnachten
                                                                                                                                                          die andere bewohnt ein          SCHÖNE
     Schon wieder einen Schal? Oder dieses Mal einen Gutschein? Bevor                        2020 bildet einen Ausschnitt
                                                                                                                                                          protziges Hollywood-An-         BESCHERUNG
     ihr euch Gedanken über Weihnachtsgeschenke macht, hier ein paar                         aus dem großen Portalfenster
                                                                                                                                                          wesen. Dennoch haben sie        Wenn die schrillen Vier,
     Tipps für Geschenke, die kein Geld kosten, aber viel Freude bringen:                    der Pfarrkirche St. Katharina in
                                                                                                                                                          eine Gemeinsamkeit: Pech        alias Clark Griswold und
                                                                                             Bad Soden am Taunus ab.
                                                                                                                                                          in der Liebe. Bei ihrer ver-    seine Familie auf Achse
     • Etwas beibringen: Zeigt euren Enkelkindern, wie ein Schal
                                                                                                                                                          zweifelten Suche nach ei-       sind, bricht auf den
       gestrickt oder eine Tischdecke gehäkelt wird. Auch tolle                              Seit über 70 Jahren werden
                                                                                                                                                          nem Ausweg kreuzen sich         ­Straßen das Chaos aus.
       Stulpen können selbst gefertigt werden.                                               die Marken mit Zuschlagser-
                                                                                                                                ihre Wege im Internet. Spontan beschließen sie,            Diesmal bleibt die Fami-
     • Zeit zum gemeinsamen Kochen: Wie wird der traditionelle                               lösen zugunsten der Freien
                                                                                                                                die Wohnungen zu tauschen. Doch statt stiller Ein-         lie allerdings zu Hause,
       ­Kartoffelsalat zubereitet und wie backe ich Neujahrsröllchen?                        Wohlfahrtspflege herausge-
                                                                                                                                samkeit finden sie eine neue Liebe. (empfohlen von         um in Ruhe Weihnachten
     • Zeit für Musik: Holt die Blockflöte oder die Mundharmonika raus                       geben. Alle Erlöse ­werden
                                                                                                                                Jacqueline aus Oldenburg)                                  zu feiern. In Ruhe? Schon
        und verbringt einen beschwingten                                                     zur ­Finanzierung ­sozialer
                                                                                                                                                                                           die Suche nach ­einem
        Nachmittag mit der Familie.                                                          Maßnahmen vor Ort einge-
                                                                                                                                IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN                                  passenden Christbaum
     • Zeit für einen Ausflug: Kennen eure                                                   setzt. Sie können auch in
                                                                                                                                Weihnachtsabend in Bedford Falls. George Bailey            entwickelt sich zum Hor-
        Kinder die Plätze, die eure Kindheit                                                 den ­AWO-Gliederungen zur
                                                                                                                                wünscht sich, er wäre nie geboren. Lebensmüde, wie         rortrip. Als dann noch sämtliche V­ erwandten einfal-
        geprägt haben? Zeigt ihnen, wo ihr                                                   ­Eigenfrankierung eingesetzt
                                                                                                                                er ist, ist er drauf und dran Selbstmord zu begehen.       len, ist das Chaos perfekt. (empfohlen von Daja aus
        zur Schule gegangen seid, wo ihr eure                                                 werden.
                                                                                                                                Der Fall wird dem Himmel gemeldet. Sofort wird eine        ­Pewsum)
        Ausbildung gemacht habt und wo
        euer Schulweg war.                                                                   Weiterführende Informationen
                                                                                             rund um die Wohlfahrtsmar-
                                                                                                                                                           Das große Weihnachtsbuch Ostfriesland
     Sicher fällt euch noch mehr ein für                                                     ken können unter ­www.awo.
                                                                                                                                                           Weihnachten in Ostfriesland, das ist nicht immer unbedingt weiße Weihnacht. Aber
     ­dieses besondere Geschenk: die Zeit!                                                   org/index.php/wohlfahrts-
                                                                                                                                                           es gibt »Speckendicken« und den »Rieder up Perd«, ostfriesische Bräuche, Traditio-
                                                                                             marken abgerufen werden.
                                                                                                                                                           nen, Rezepte und regionales Liedgut, die den Schnee nicht vermissen lassen. Und
                                                                                                                                                           da ist natürlich die besondere Stille der malerischen Landschaft. Weihnachten ist
                                                                                                                                                           das Fest, das die in alle Teile der Welt verstreuten Ostfries*innen wieder in die Hei-
                             #wirarbeitendran                                                                                                              mat zurückbringt: um die Traditionen aufrechtzuerhalten und an die nächste Gene-
                              Es ist ganz leicht, Weihnachten nachhaltig zu gestalten: Tolle Weihnachtsdeko ­findet                                        ration weiterzugeben, Geschichten zu hören, die Familie und die Freunde zu treffen
                              man in der Natur, zum Beispiel Tannenzapfen. Dazu verbreiten Orangenschalen auf                                              und unterm Baum auf den Weihnachtsmann zu warten. Ein Buch nicht nur für die
    der warmen Heizung einen angenehmen Raumduft. Über ein selbst gemachtes Geschenk freut sich jede*r: etwa                                               ganze Familie, sondern auch für alle Neu-Ostfries*innen, die sich mit der traditio-
    Plätzchen, Bratapfelmarmelade oder ein Fotoalbum. Anstelle von Geschenkpapier ist ein schönes Tuch oder eine                                           nellen Weihnacht vertraut und sie zu ihrer eigenen machen wollen.
    Keksdose ein origineller Hingucker.                                                                                                                    ISBN: 978-3954518937. Erschienen im Verlag emons.

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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
GESE LLSC H A F T / BE R U F & P R I VAT L E BE N                                                                                    GES ELLS C HA FT / BER UF & PR I VATLEBEN

Und plötzlich wirdʼs
ein wenig einfacher
Ein Team – eine Mission: Menschen zur Seite stehen, die Lösungen für ihre                                                                                                                       Im Gespräch mit den Beraterinnen der awo lifebalance Weser-Ems
aktuelle Situation suchen: Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder
persönlich überlastet? Die awo lifebalance kooperiert mit Arbeitgebern
und zeigt damit, wie moderne betriebliche Sozialarbeit funktioniert.                                                                die Situation zu eskalieren droht,       ALLES HALB SO WILD?
                                                                                                                                    sind die fünf Beraterinnen der Ein-     Das dachte sich auch Özlem*.

I
                                                                                                                                    richtung für Sie da. Und das sofort     ­Alleinerziehende Mutter einer pu-
      ch weiß nicht, was ich jetzt     arbeiter*innen dort kostenfrei.                     DIE BELASTUNG KÜNDIGT                    – ohne lange Wartezeit. Zuhören,         bertierenden Tochter, die sie an
      machen soll!“ Melanie* zeigt     Übrigens auch für alle Angestell-                   SICH MEIST AUF LEISEN                    Lösungen suchen, Optionen auf-           den Rand der Verzweiflung bringt.
      sich völlig aufgelöst am Tele-   ten der AWO Weser-Ems. Jeden-                       ­SOHLEN AN                               zeigen, wenn Sie das Gefühl haben,       Dazu ihre Eltern, die beide so lang-
fon und ist den Tränen nahe. Mit       falls informierte Melanies Füh-                      Lange Zeit denkt man sich „Och,         es geht gerade nicht weiter. So wie      sam immer mehr Unterstützung
ihrer ruhigen Art bringt Kea ter       rungskraft sie über das Angebot                      das kriege ich schon irgendwie          bei Wolfgang* …                          von ihr brauchen. „Alles halb so
Vehn erst mal Entspannung in die       und reichte ihr dazu sogleich die                    hin!“ Und dann kämpft man sich                                                   wild“, denkt sie sich über Monate
Situation. Ein gewohntes Szena-        entsprechende Telefonnummer                          halt so durch. Der Schlaf wird          JE FRÜHER HILFE ANGENOM-                 hinweg. Daher wäre sie auch nie
rio für die pädagogische Fachbe-       ­weiter.                                             schlechter, man ist gereizt und ir-     MEN WIRD, DESTO FRÜHER                   auf die Idee gekommen, sich Hilfe
raterin der awo lifebalance, dass                                                           gendwie wächst einem bald schon         KANN ­GEHOLFEN WERDEN                    zu suchen.
Hilfesuchende zunächst den Wald        Wir sind am Ausgangspunkt an-                        alles über den Kopf. So sitzen die      Wolfgang schämt sich für sein Prob-
vor Bäumen nicht mehr sehen und        gekommen: Nach dem Gespräch                          Menschen an ihrem Arbeitsplatz          lem. Lange dachte er von sich selbst,   Eines Tages am Arbeitsplatz. Eine
schon gar keine Lösung. Entspre-       mit der Beraterin wirkt Melanie                      und wissen nicht weiter, denn die       er würde sich nur „anstellen“. Er ist   harmlose Aufgabe bewirkt, dass
chend aufgeregt sind sie häufig bei    deutlich gelassener. Am Ende des                     Kräfte schwinden deutlich. Wie ein      zur Führungskraft aufgestiegen. Alle    sie plötzlich in Tränen ausbricht.
                                                                                                                                                                                                                          Das Angebot der
der ersten Kontaktaufnahme.            Telefonats haben sich für Melanie                    Schwelbrand, der sich relativ unbe-     freuen sich für ihn und gratulieren     Als ihre Kollegin daraufhin zaghaft           awo lifebalance
                                       und ihre Familie neue Möglichkei-                    achtet ausbreitet und von einer Se-     zur neuen Aufgabe. Er dagegen fällt     nachfragt, was sie bedrückt, rückt
Melanies Problem: Sie und ihre         ten aufgetan.                                        kunde auf die andere plötzlich zum      schnell in ein großes schwarzes         sie mit der Sprache heraus. Vom               1. Beratung bei allen Fragen
Partnerin werden nach der El-                                                               offenen Feuer verwandelt.               Loch. Niemand versteht ihn mit sei-     Angebot der awo lifebalance hatte             rund um die B
                                                                                                                                                                                                                                      ­ etreuung von
ternzeit beide voll berufstätig        Nach einer umfangreichen Re­                                                                 nen Emotionen und Ängsten. Daher        sie zwar schon gehört – aus oben              Kindern und ­die Vermittlung
sein und finden partout keinen         cherche sendet Frau ter Vehn                                                                 redet er auch mit niemandem dar-        genannten Gründen hatte sie es je-            von Betreuungspersonen.
Betreuungsplatz für ihren Sohn.        ­Melanie weitere Informationen                                                               über – bis er vom Angebot der awo       doch nie auf dem Schirm. Weil ja
                                                                                           „Och, das kriege ich
Dabei hat Melanie erst kürzlich         und Kontaktdaten zu. Einige Wo-                                                             ­lifebalance erfährt. Endlich jemand,   alles „halb so wild“ ist. Auf Emp-            2. Beratung zur Pflegebedürf-
eine Beförderung bekommen und           chen später erhält sie eine freu-
                                                                                           schon irgendwie hin!“                     der ihn ernst nimmt. Am Ende kann      fehlung der Kollegin ruft sie sofort          tigkeit von Angehörigen und
leitet nun ihr eigenes Team: ein        dige E-Mail: „Danke, liebe Frau
                                                                                           Und dann kämpft man                       er die Aufgabe mit neuer Kraft und     in der Beratungsstelle an und erhält          die Vermittlung passgenauer
echter Traumjob! Und dann das!          ter Vehn für Ihre tolle Hilfe. Es                  sich halt so durch.                       positiver Energie übernehmen. Ja,      schon am Tag darauf einen Termin              Angebote.
                                        hat tatsächlich geklappt mit der                                                             manchmal kann es so „einfach“ sein.    bei der psychosozialen Beratung.
Glücklicherweise kooperiert ihr         Kinderbetreuung!“ Drei lachende                                                              Und die Erfahrung zeigt: Zuwen-        Danach geht alles ganz schnell:               3. Beratung bei b
                                                                                                                                                                                                                                          ­ elastenden
Arbeitgeber mit der awo lifeba-         Smileys am Ende der Mail unter-                    Die awo lifebalance hilft! Bestenfalls    dung, zuhören und neue Blickwin-       ­Lösungen im Umgang mit der pu-               Situationen ­persönlich,
lance. Das heißt, Beratung und          streichen ihre Dankbarkeit und                     sehr viel früher, bevor der Stress        kel aufzeigen – all das kann Wun-       bertierenden Tochter und auch für            beruflich, gesundheitlich.
Unterstützung sind für die Mit-         Freude.                                            überhandnimmt. Doch auch wenn             der bewirken.                           die pflegebedürftigen Eltern sind

8                                                                                                                                                                                                                                                           9
Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
GESE LLSC H A F T / BE R U F & P R I VAT L E BE N                                                                                   GES ELLS C HA FT / BER UF & PR I VATLEBEN

in Sicht. Obwohl die Schritte erst                                                                                                                                    Hilfe bekommen
noch in die Wege geleitet werden                                         Die awo lifebalance legt viel Wert auf Diskretion, um Kli-
müssen, erscheint nach der Bera-                                         ent*innen eine s­ ichere und vertrauensvolle Umgebung
                                                                                                                                            Die Bewältigung privater und beruflicher Herausforderungen ist nicht immer ­einfach.
tung eine entlastete Özlem am Ar-
                                                                         zu s­ chaffen. So wird z. B. kein*e Klient*in einer anderen                Die awo lifebalance steht Beschäftigten der Partnerunternehmen in ­
                                                                         ­Person im Warteraum begegnen.
beitsplatz: kraftvoll, zuversichtlich                                                                                                                                 der Region Weser-Ems zur Seite.
und die Erleichterung steht ihr ins
Gesicht geschrieben. Damit konn-
                                                                                                                                                              Das Angebot gilt für                    Ansprechpartnerinnen für Mitarbeiter*innen
ten die psychologischen Fachbera-
                                                                                                                                                              Mitarbeiter*innen und Führungs-
terinnen der awo lifebalance erneut                                                                                                                                                                      Psychosoziale Fachberatung
                                                                                                                                                              kräfte, die selbst b
                                                                                                                                                                                 ­ etroffen sind
einen glücklicheren Menschen aus                                                                                                                                                                         Ina Fietz-Schwarzrock
                                                                                                                                                              oder sich um Angehörige oder
der Beratung entlassen. Mit einer                                                                                                                                                                        Telefon: 0441 95722425
                                                                                                                                                              andere Personen in ihrem
der Gründe, warum ihnen die Ar-                                                                                                                                                                          Mobil: 01590 4083644
                                                                                                                                                              Umfeld sorgen.
beit dort so viel Freude bereitet.                                                                                                                                                                       E-Mail: ina.fietz-schwarzrock@awo-ol.de

                                                                                                                                       Wir bieten Beratung                                               Karina Ganghof
 „BERUFSTÄTIGE ELTERN
                                                                                                                                                                                                         Telefon: 0441 95722428
 ­STEHEN VOR GROSSEN                                                                                                                          Für Familien mit Kindern
                                                                                                                                                                                                         E-Mail: karina.ganghof@awo-ol.de
­HERAUSFORDERUNGEN“                                                                                                                           • zu allen Fragen rund um das
  Das sagt Claudia Bird, Ansprech-                                                                                                              Thema Kinderbetreuung ­(inklusive                        Katharina Marek
  partnerin der awo lifebalance für
  die Unternehmenskooperation.                   Niemand muss es erfahren                                                              1.       ­Ferienbetreuungsangebote)
                                                                                                                                              • zu freien Plätzen in Kindertageseinrichtungen
                                                                                                                                                                                                         Telefon: 0441 95722425
                                                                                                                                                                                                         E-Mail: katharina.marek@awo-ol.de
  Und fügt hinzu, dass sie Hochach-              Wir sind zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Wenn Ihr Arbeitgeber                       und bei Tagespflegepersonen
                                                                                                                                                                                                         Pädagogische Fachberatung
  tung davor habe, was Eltern teils              mit der awo lifebalance kooperiert, können Sie die Beratung in Anspruch                      • zu mobilen Betreuungspersonen im
                                                 nehmen. Sie müssen Ihren Arbeitgeber nicht vorher in Kenntnis setzen.                                                                                   Kea ter Vehn
  stemmen müssen: Ein Kind in der                Die awo lifebalance gibt keine persönlichen Informationen weiter. Sie
                                                                                                                                                 Haushalt der Eltern
                                                                                                                                                                                                         Telefon: 0441 95722411
  Schule, das andere im Kindergar-               alleine entscheiden, mit wem Sie diese Erfahrung teilen.
                                                                                                                                                                                                         E-Mail: kea.tervehn@awo-ol.de
  ten, dann wird eines von ihnen                                                                                                              Für Pflege und Versorgung
  krank. Und jetzt? Ein ewiges Deich-                                                                                                         • zu Leistungen der Pflegeversicherung                     Marie Bödecker
  seln, das an die Substanz geht.       „Unsere Tür ist für alle Mitarbei-                                                                    • zum Verfahren bei der F­ estlegung ­eines                Telefon: 0441 95722426
                                        tenden der Partnerunternehmen
                                                                                                                                       2.
                                                                                                                                                Pflegegrads (inkl. Widerspruchsverfahren)                Mobil: 0176 14801458
Mitarbeiter*innen soll in Belas-        offen, denn wir wünschen uns,                                                                         • zur Entlassungsphase aus dem ­Krankenhaus                E-Mail: marie.boedecker@awo-ol.de
tungssituationen frühzeitig ge-         dass die Menschen so gesund und                                                                         in das häusliche Umfeld
                                                                                                                                                                                                      Ansprechpartnerin für Unternehmen
holfen werden. Die Aufgabe von          sorgenfrei wie möglich ihr Leben                                                                      • Vermittlung ambulanter, teilstationärer und
Claudia Bird dabei: Sie fungiert als    gestalten können. Dafür sind wir                                                                        stationärer Angebote sowie weiterführende                Unternehmenskooperation
Schnittstelle zwischen Unterneh-        da!“, erklärt Claudia Bird enga-                                                                        Dienstleistungen                                         Claudia Bird
men und der Beratungsstelle. Das        giert. Ein schöner Abschluss für                                                                                                                                 Telefon: 0441 95722427
                                                                                                                                              In persönlichen
heißt, sie stellt das Angebot bei den   diesen Artikel über die wertvolle                                                                                                                                E-Mail: claudia.bird@awo-ol.de
                                                                                                                                              Belastungssituationen
Partnerunternehmen vor und un-          Arbeit der awo lifebalance.
                                                                                                                                              • bei Schwierigkeiten in beruflichen und
terstützt die interne Kommunika-                                                                                                                                                                           Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns
                                                                                                                                       3.
                                                                                                                                                persönlichen Beziehungen und Situationen
tion. Gerade in der aktuellen Zeit      Sie benötigen beratende Unter-                                                                                                                                       und vereinbaren Sie einen Termin.
                                                                                                                                              • bei Stress oder Überbelastung
um Corona sind viele Unterneh-          stützung? Scheuen Sie sich nicht,                                                                                                                                              0441 95722426
                                                                                                                                              • bei emotionaler Erschöpfung (Burn-out)                           info@awo-lifebalance-ol.de
men extrem dankbar für das Be-          mit dem Team der Beratungsstelle
                                                                                                                                              • bei Depressionen, Angst
ratungsangebot, da sie das Pensum       Kontakt aufzunehmen. Die Kon-
                                                                                             Anregungen für Aktivitäten                       • bei gesundheitlichen Problemen                              Hier finden Sie unser Regionalbüro
an Unterstützung allein kaum ge-        taktdaten haben wir für Sie auf der
                                                                                                                                              • bei Suchterkrankungen                                     Wallstraße 11 (2. Etage), 26122 Oldenburg
schafft hätten.                         nächsten Seite zusammengefasst.                     *Namen von der Redaktion geändert.

                                                                                                                                                                     Mehr Informationen unter: www.awo-lifebalance-ol.de
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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
A W O G E M E I N S C H A F T / S OZ I AL

                                                                                                                                                                                                     Ein Tag am Strand

                              Gemeinschaft
                                                                                                                                                                                        Strandparty im Frieda-Lohr-Haus in Bramsche

                                            AWO                                                                                                                            An einem heißen Augusttag berei-     auf die Befüllung des Pools ver-
                                                                                                                                                                           teten die Mitarbeiter*innen im       zichtet, dafür wurde mit Sprühfla-
                                                                                                                                                                           Frieda-Lohr-Haus in Bramsche         schen eine „steife Brise“ simuliert.
                                            SOZIAL                                                                                                                         den Bewohner*innen eine beson-       Bei schallender deutscher Schlager-
                                                                                                                                                                           dere Überraschung: Der Hofin-        musik wurde geschunkelt, gesungen
                                                                                                                                                                           nenbereich wurde an diesem war-      und gelacht. Für die Bewohner*in-
                                                                                                                                                                           men Tag zu einem sommerlichen        nen war dies ein ganz besonderer
                                                                                                                                                                           Poolparadies mit kleinem Sand-       Tag, schließlich hatten viele schon
                                                                                                                                                                           strand verwandelt. Für einladende    lange keinen Sand mehr zwischen
                                                                                                                                                                           Urlaubsstimmung sorgten aufblas-     ihren Zehen gespürt. Corona konnte
                                                                                                                                                                           bares Wasserspielzeug und buntes     somit für ein paar Stunden ver-
                                                                                                                                     Schulpakete für                       Strandzubehör. Zur Erfrischung gab   gessen werden. Als Dank für ihren
                                                                                                                                     bedürftige Familien                   es für Bewohner*innen und Mitar-     Einsatz spendierte Einrichtungs-
                                                                                                                                     MBE verteilt Pakete in Osnabrück      beiter*innen an der „Saftbar“ Was-   leiter Marco Bergmann den Mit-
                                                                                                                                                                           sereis, hausgemachte alkoholfreie    arbeiter*innen einen Besuch des
             Die AWO Weser-Ems lebt Gemeinschaft. In unseren Regionen, K­ reisverbänden,                                             Die Migrationsberatung für erwach-    Bowle und selbstgemixte Fruchtge-    Cocktail-Taxis, an dem sich alle Mit-
                Ortsvereinen und in den einzelnen Einrichtungen steht das Miteinander                                                sene Zuwanderer (MBE) in ­Osnabrück   tränke. Zur Abkühlung wurde auf-     arbeiter*innen einen alkoholfreien
              immer im Fokus. Gemeinsam entwickeln wir neue Konzepte, pflegen schöne                                                 hat Schulpakete an bedürftige         grund der Wasserknappheit zwar       Cocktail mixen lassen konnten.
                                                                                                                                     Familien verteilt. Organisiert und
              Traditionen und kommen zusammen – offen für alle, die dabei sein möchten.
                                                                                                                                     bereitgestellt wurden die Spenden
                                                                                                                                     von den Evangelischen Stiftungen
                                                   Buntes Programm                                                                   Osnabrück (ESO). Durch die coro-
                                               AWO Altenwohnzentrum Esens                                                            nabedingte Schulschließung waren
                                                                                                                                     vor allem Kinder und Jugendliche
Corona sorgte in den vergangenen            reichen Musiker*innen, die das Alten-           unterhaltsames Konzert mit Liedern       aus bedürftigen Familien heraus-
Monaten für große Veränderungen.            wohnzentrum im Sommer besuchten.                und Gedichten, das den Bewohner*in-      gefordert, den Anforderungen-
So auch im AWO Altenwohnzent-               Eine besondere Überraschung hatten              nen sicherlich noch lang in Erinnerung   des E-Learnings ohne vernünftige
rum Esens. Viele Bewohner*innen             die Mitarbeiter*innen einstudiert: Ein          bleiben wird.                            Endgeräte und Internetverbindun-
­vermissten gemeinschaftliche Akti-                                                                                                  gen gerecht zu werden. „Wir beka-
 vitäten, etwa die alltägliche Zusam-                                                                                                men viele Anrufe von verunsicherten
 menkunft beim Essen oder beson-                                                                                                     Ratsuchenden, die insbesondere
 dere Festlichkeiten. Umso mehr                                                                                                      aufgrund der digitalen Rahmen-
 freuten sich die Bewohner*innen über                                                                                                bedingungen des ­E-Learnings
 die zahlreiche Post, die sie von unter-                                                                                             überfordert waren“, erläutert
 schiedlichen Schulen, der Lebenshilfe                                                                                               Migrationsberaterin Jenny El-Fadel.
 und den Kindern des Mehrgeneratio-                                                                                                  Die MBE beteiligte sich an der
 nenhauses Esens erreichte. Mit neuen                                                                                                Spendenaktion der ESO durch die
 Kreativangeboten haben die Bewoh-                                                                                                   Verteilung der Schulpakete mit Gut-
 ner*innen nun die Möglichkeit, eben-                                                                                                scheinen für Schulbücher und Surf-
 falls gestalterisch tätig zu werden. Für                                                                                            Volumen, einem Ball, Obst und wei-
 Abwechslung sorgten zudem die zahl-                                                                                                 teren Utensilien.

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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
A W O G E M E I N S C H A F T / S OZ I AL

                                                                                                                                                                                    Ein Qwiek.Up in Norden
                                                                                                                                                                                    AWO Haus am Kolk arbeitet mit modernster Technik

                                                                                                                                                                                    Das Altenwohnzentrum Haus am Kolk in Norden hat für
                                                                                                                                                                                    die Pflege und die Betreuung einen sogenannten Qwiek.
                                                                                                                                                                                    Up angeschafft. Mit diesem mobilen Projektor können
                                                                                                                                                                                    Bilder oder Filme im Zimmer der Bewohner*innen an
                                                                                                                                                                                    die Wand oder die Decke projiziert werden. So ist ein
                                                                                                                                                                                    „Waldspaziergang“ in den eigenen vier Wänden ebenso
                                                                                                                                                                                    zu erleben wie ein Konzert von André Rieu. Das Gerät
                                                                                                                                                                                    wurde in den ­Niederlanden entwickelt und hat das Ziel,
                                                                                                                                                                                    bestimmte negative Verhaltensmuster wie Aggressivität
                                                                                                                                                                                    oder Lethargie der demenzkranken Menschen zu durch-
                                                                                                                                                                                    brechen. Durch die Projektion eines Aquariums erfährt
                                                                                                                                                                                    der Mensch einen beruhigenden Impuls oder erinnert
                                                                                                                                                                                    sich beim Anblick einer Seenlandschaft an seine eigene
                                                                                                                                                                                    Kindheit. Somit ist eine aktive Biografiearbeit möglich.

                                                                                                                                                                                    „Oft erleben wir bei demenzkranken Menschen extreme
                                                                                                                                                                                    Stimmungen“, weiß Pflegedienstleitung Elke Göken zu
                                                                                                                                                                                    berichten. „Sie sind dann entweder sehr aufgeregt oder
Zusammen leben, zusammen wachsen                                   Brücken aufbauen, Ängste abbauen
                                                                                                                                                                                    müssen motiviert werden, beispielsweise um den Pflege-
Interkulturelle Woche in Esens                                     Interkulturelle Woche in Friedeburg
                                                                                                                                                                                    prozess zu unterstützen.“ Durch den Einsatz des mit Mit-
                                                                                                                                                                                    teln der Glücksspirale geförderten Geräts können diese
Im Theodor-Thomas-Park in Esens wächst nun ein                     Seit 2015 gibt es viele Geflüchtete, die in der Region
                                                                                                                                                                                    Situationen positiv beeinflusst werden.
Baum der Hoffnung. Kinder unterschiedlichster Herkunft             leben. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der inter-
kamen mit Superintendentin Eva Hadem, Landrat Holger               kulturellen Woche die Ausstellung „Wer bin ich?“ im Rat-                                                         Ein ganz besonderes Extra ist die Einbindung der Ange-
­Heymann, Hilke Einolf und Hans-Joachim Weigelt vom                haus in ­Friedeburg gezeigt. Durch die Förderung der                                                             hörigen. Sie können Fotos zu einer digitalen Diashow
 Diakonischen Werk, Pastor Thomas Thiem und dem Team               Aktion Mensch konnte der AWO Kreisverband Wittmund                                                               zusammenstellen. Das Gerät spielt dann diese persön-
 des Mehrgenerationenhaus Esens des AWO Kreisverban-               e. V. diese außergewöhnliche Ausstellung realisieren. 20                                                         lichen Eindrücke im Zimmer der Bewohner*innen ab.
 des Wittmund e. V. zusammen, um mit einer gemeinsamen             Geflüchtete und Migrant*innen beschreiben ihre Biogra-
                                                                                                                              Hinsetzen, wohlfühlen
 Pflanzaktion ein Zeichen zu setzen.                               fie, ihre Hobbys und das Leben in der neuen Heimat.
                                                                                                                              Neue Möbel in Jever und Wilhelmshaven
AWO Kreisvorsitzende Leonore Determann hieß zahlrei-               Ziel der Ausstellung ist es, für mehr Verständnis unter-
che Kinder, Eltern und Gäste willkommen und erklärte               einander zu sorgen. „Durch die Ausstellung sollen die      Auffällige rote Sessel in Wilhelmshaven und zeit-
den Kindern: „Es gibt Menschen, die sich für euch einset-          Geschichten der Menschen zugänglicher werden“, erklärt     lose schwarze Stühle mit hellem Holz in Jever. Im
zen, wenn ihr Hilfe braucht. Das ist der Grund, weshalb wir        Leonore Determann, Vorsitzende des Kreisverbandes.         ­Marianne-Sternberg-Haus in Jever und im Pauline-
heute hier sind.“ Der Landrat Holger ­Heymann betonte:             Momentan ist die Ausstellung im Jugend- und Sozialtreff     Ahlsdorff-Haus in Wilhelmshaven konnten sich die
„Durch die heutige Pflanzaktion können wir etwas Sinnstif-         „JuSt bi’d Bad“ zu sehen.                                   Bewohner*innen dank Förderung der Glücksspirale
tendes tun, interkulturellen Austausch erleben und uns für                                                                     über neue Sitzgelegenheiten freuen. In beiden Häu-
die Umwelt einsetzen.“ Gemeinsam wurde danach gesun-                                                                           sern zieren die schönen neuen Möbel nun die Wohn-
gen und alle durften einen Wunschzettel an den Apfel-                                                                          bereiche und sorgen damit für eine angenehme und
baum hängen. Zum Abschluss gab es für die Kinder kleine                                                                        moderne Atmosphäre.
gebastelte Geschenke.

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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
A W O G E M E I N S C H A F T / S OZ I AL

     Mit der Rikscha durch Aurich
     Hermann-Bontjer-Haus in Aurich

     Mit der Senior*innenrikscha wurde das
     Angebot zur Betreuung und Freizeit-
     gestaltung im Hermann-Bontjer-Haus
     in Aurich um ein besonderes Fortbe-
     wegungsmittel erweitert. Dadurch
     werden neue Anreize geschaffen und
     den „Fahrgästen“ etwas Einzigartiges
     geboten.

     Die Idee wurde durch einen Ange-
     hörigen eingebracht, mit den Ehren-
     amtlichen und dem Heimbeirat dis-
     kutiert und den Mitarbeiter*innen
     vorgestellt. Alle waren von dem Vor-
     haben angetan und dank Fördermit-
     teln der Glücksspirale und Spenden
     von Angehörigen konnte das Gefährt
     finanziert werden.

     Fahrradbegeisterte Ehrenamtliche
     erkunden nun regelmäßig mit den                                                                  Klaus Döring (LzO) und Dr. Harald Groth übergeben den Spendenscheck
     Bewohner*innen den Stadtteil. Die
     Rikscha ist dabei ein echter Hingu-
                                                                                                                                                      Guter Schulstart
     cker, sodass die Bewohner*innen
                                                                                                                                             Gemeinsame Initiative von AWO und LzO
     schnell mit der Nachbarschaft in Kon-
     takt kommen.                                            Flagge zeigen für Vielfalt
                                                                                                      Das erste Schuljahr ist für Kinder ein ganz besonderes         die Grundschulen Klingenbergstraße und K
                                                                                                                                                                                                            ­ reyenbrück die
                                                             AWO Kreisverband Osnabrück
     Wer bei diesem A ­ ngebot                                                                        und prägendes Erlebnis. Während viele Kinder reich             Materialboxen. In Delmenhorst wurden diese an die Käthe-
     unterstützen möchte, kann sich                                                                   beschenkt den neuen Lebensabschnitt beginnen, reicht           Kollwitz-Grundschule und die Parkschule übergeben.
                                                             Aufgrund der Corona-Pandemie
     bei ­Birgit Euhausen melden:                                                                     es bei anderen Familien kaum für den Erwerb der Erstaus-
                                                             wurde der diesjährige Christopher-                                                                      Die Kinderarmut in Deutschland sowie in Niedersachsen ist
     04941 9535157                                                                                    stattung. So sind in Niedersachsen 1,17 Millionen Men-
                                                             Street-Day (CSD) in Osnabrück abge-                                                                     seit Jahren auf einem hohen Niveau, obwohl es während
     birgit.euhausen@awo-ol.de                                                                        schen von Armut betroffen und Kinder gelten als beson-
                                                             sagt. Der AWO Kreisverband für die                                                                      der zurückliegenden Dekade eine zumeist gute wirtschaft-
                                                                                                      ders gefährdet. Hier setzt das Projekt Guter Schulstart des
                                                             Region Osnabrück e. V. entschied                                                                        liche Entwicklung gab. Die AWO fordert daher mit Nach-
                                                                                                      AWO Bezirksverbandes Weser-Ems e. V. an. Ziel ist es, bei
                                                             daher, die Fenster der Kreisgeschäfts-                                                                  druck, gezielt gegen Kinderarmut vorzugehen. „Corona hat
                                                                                                      den Lehr- und Lernmaterialien für alle Erstklässler*innen
                                                             stelle in der Innenstadt mit Regen-                                                                     sehr viel Raum eingenommen. Darum ist es uns sehr wich-
                                                                                                      gleiche Ausgangsbedingungen herzustellen. Die Landes-
                                                             bogenflaggen zu schmücken. Ein                                                                          tig, für das Thema Kinderarmut zu sensibilisieren. Wenn
                                                                                                      sparkasse zu Oldenburg (LzO) förderte dieses Projekt aus
                                                             Bekenntnis und deutliches Zeichen                                                                       in einer Klasse mit 30 Kindern jedes fünfte Kind arm ist,
                                                                                                      Mitteln der Lotterie „Sparen + Gewinnen“.
                                                             für die Akzeptanz von Menschen                                                                          kann uns das nicht egal sein. Dann müssen wir handeln“,
                                                             unterschiedlicher geschlechtlicher       Dank des Projektes Guter Schulstart können 13 erste Klas-      so Dr. Harald Groth, Vorsitzender des AWO Bezirksverbands
                                                             Identität und sexueller Orientierung.    sen aus Oldenburg und Delmenhorst mit Schulmateria-            Weser-Ems. „Wir brauchen einfache und wirksame Instru-
                                                                                                      lien wie Deckfarbkästen, Buntstiften, Linealen und wei-        mente, wie die Kindergrundsicherung, sodass die Förde-
                                                                                                      teren Utensilien versorgt werden. In Oldenburg erhielten       rung auch bei den Kindern ankommt.“

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Hey Leben, ich wärʼ dann so weit - Plötzlich wirdʼs ein wenig einfacher Die awo lifebalance hilft - AWO Weser-Ems
H I N T E R G R U N D / VO R O RT

                                             W
                                                             eihnachten kennen wir               Peter Willmann ist Leiter der
                                                                                                    der AWO Jugendwohnen.
                                                             in Afghanistan nicht.
                                                             Ich finde es trotzdem                        Ein kleiner Einblick
                                             toll. Unter anderem wegen der Ge-                             in die Einrichtung.

                                             schenke“, erzählt Amar* – ein afgha-
                                             nischer Jugend­licher. Vor vier Jahren
                                             trat er als 14-Jähriger ohne seine Eltern
                                             die Flucht aus seinem Heimatland an
                                                                                         Doch erst mal freuen sich alle
                                             und lebt jetzt in einer Mini-WG im Ju-
                                                                                         auf Weihnachten. Traditionell
                                             gendwohnen Osnabrück. Träger dieser
                                                                                         feiern die Jugendlichen das Fest
                                             Einrichtung ist der AWO Kreisverband
                                                                                         gemeinsam mit den AWO Jubi-
                                             für die Region Osnabrück e. V.
                                                                                         lar*innen des Ortsvereins Osna-
                                             „Zuerst kam ich in die Wohngruppe.          brück, der seit 30 Jahren Pate
                                             Dort ist die Betreuung intensiver und       der Einrichtung ist. Aufgrund
                                             wir lernen, selbstständig den Alltag zu     von Corona muss die Zusam-
                                             bestreiten und uns zurechtzufinden.         menkunft dieses Jahr ausfallen.
                                             Kochen, Wäsche waschen und den              Die heiß begehrten Geschenke
                                             ­Tagesablauf strukturieren“, erinnert er    werden dennoch verteilt.
                                              sich an seine Anfangszeit in der Ein-      Nicht alle Jugendlichen waren
                                              richtung. 15 jugendliche Mädchen und       in der Vergangenheit davon be-
                                              Jungen werden hier aufgefangen und         geistert, mit den „älteren Herr-
                                              bekommen neue Perspektiven. Eine           schaften“ Zeit zu verbringen. Im
                                              bunt gemischte Gruppe aller Nationali-     Nachgang fanden sie es dann
                                              täten und Kulturen – deutsche Jugend-      doch super. „Die Jugendlichen
                                              liche, die aus einer schwierigen Situa-    bereiten dafür kulinarische
                                              tion kommen ebenso wie unbegleitete        Köstlichkeiten aus aller Welt zu“,
                                              Minderjährige aus Kriegsgebieten.          berichtet Peter Willmann, der
                                                                                         ursprünglich aus der Suchthilfe
                                             „Wir schenken ihnen ein Zuhause und

      Hey Leben,
                                                                                         kommt. Seit 20 Jahren ist er nun
                                             Beständigkeit. Vor allem das kennen
                                                                                         in der Jugendhilfe tätig, davon
                                             sie nicht“, erklärt Peter Willmann, Lei-
                                                                                         14 bei der AWO. „Ich will ent-
                                             ter der Einrichtung. Mit sieben weite-

       ich wär'                              ren Kolleg*innen unterstützt er jeden
                                             seiner Schützlinge ganz individuell.
                                                                                         scheidend etwas bewirken und
                                                                                         jungen Menschen einen guten
                                                                                         Start ins Leben ermöglichen,“

     dann so weit                            „Träume? O ja, die habe ich.“ Amars
                                             Stimme klingt dabei fest entschlos-
                                             sen. „Ich möchte nächstes Jahr mein
                                                                                         beschreibt er sein Anliegen. Für
                                                                                         die Jungen und Mädchen sind er
                                                                                         und seine Kolleg*innen oft mehr
      Es ist Zufluchtsort und gleichzeitig   Abi schaffen und dann in ein Duales         als nur bloße Helfer*innen, son-
      Zuhause. Es schenkt Stabilität und     Studium oder in eine Ausbildung star-       dern auch eine Art Vaterfigur
          ­Orientierung. Und es macht ­      ten“, formuliert er sein naheliegendes      oder Mutterersatz. „Mit meinen
        Jugendliche stabil fürs Leben:       Ziel. „Sofern ich in Deutschland blei-      inzwischen 53 Jahren rücke ich
            das AWO Jugendwohnen             ben darf“, ergänzt er leise. Sein Blei-     jedoch deutlich in Richtung Opa-
                  in Osnabrück.              berecht wurde im ersten Antrag lei-         Figur“, fügt er lachend hinzu.
                                             der abgelehnt.                              *Name von der Redaktion geändert.

18
LEBE N / A WO U N D I C H                                                                                                                   HINT ERGRUND / W A S I ST EI GEN TLI CH . . . ?

        AWO
         &
        ICH
Viele Menschen sind dabei – sie engagieren
sich ehrenamtlich, sind sozial- oder verbands-
politisch aktiv oder unterstützen durch ihren
Mitgliedsbeitrag sowie über Spenden soziale
Arbeit und Hilfen der AWO. Ganz unterschied-
                                                                                                                                                  Was ist eigentlich
                                                                                                                                                          Freiheit?
liche Beweggründe bringen sie zusammen.

E
       lke (64) und Peter Ebbrecht (78) sind ein su-      organisieren sind legendär. Besonders in Erinne-

                                                                                                                  F
       per Paar. Nicht nur privat, sondern auch im        rung geblieben ist ihnen dabei ein „gewagtes Expe-
       ehrenamtlichen Einsatz für die AWO. Er zeigt       riment“, wie Peter Ebbrecht es beschreibt: Auf ei-              reiheit gehört zu den Grund-    heit nötig. Auch der Gemeinschaft                 bar, wenn die Entscheidung darü-
sich dabei als unermüdlicher Kämpfer an vorders-          ner der Feiern wird eine musikalische Reise in ein              und Menschenrechten. In         kommt eine entscheidende Rolle                    ber nur Raser*innen träfen.
ter Front. Sie wirkt lieber still und leise aus zweiter   fremdes Land dargeboten. Dabei sitzen 15 Jugendli-              den letzten Monaten konn-       zu, denn die individuelle Freiheit
Reihe.                                                    che, teils mit Migra­tionshintergrund, zusammen mit     ten wir erleben, wie sehr dieser        endet immer dort, wo sie die Frei-                Körperliche Unversehrtheit, Schutz
                                                          35 älteren AWO Mitgliedern des Ortsvereins und lau-     Begriff die gegenwärtigen Debat-        heit und Rechte anderer Menschen                  der Privatsphäre und informatio-
„Wo ist Opa denn – AWO oder Kirchengemeinde?“ Eine        schen den fremden Klängen. Wie er sagt, habe das        ten prägt. Politik, Wissenschaft und    verletzt. Nicht immer ist es einfach              nelle Selbstbestimmung sind laut
Frage, die Elke Ebbrecht oft gestellt bekommt, wenn       alle auf unerklärliche Weise vereint. Ein ebenso be-    Gesellschaft verhandeln seit Be-        zu entscheiden, wo die Grenze der                 unserem Gesetz zentrale Säulen
die Enkel anrufen. Denn eines ist dabei sicher: Opa       wegender Moment: als sie beim Vergleich der Tradi-      ginn der Corona-Pandemie intensiv       Freiheit endet. Dies muss oftmals                 der Freiheit. Dazu gehört auch das
treffen sie selten zu Hause an. Ohne Engagement für       tionen Nikolaus und Ramadan feststellten: „Oh, da       darüber, welche Einschränkungen         neu ausgewogen werden. Wichtig ist                Recht auf freie Meinungsäußerung.
andere geht es bei dem Ehepaar nicht. Und das wollen      gibt es ja Parallelen.“                                 der individuellen Freiheit notwen-                                                        Doch auch diese hat ihre Grenzen,
sie auch so beibehalten – mindestens, bis sie 90 sind.                                                            dig sind, um Menschen vor dem Vi-       Nicht immer ist es                                etwa wenn Hassrede in Volksver-
Wenngleich Peter Ebbrecht in 2021 nicht mehr als Vor-     Tränen in den Augen indes hatte das Paar, als sie mit   rus zu schützen.                        einfach zu ­entscheiden,                          hetzung mündet und somit eine
stand des AWO Ortsvereins Osnabrück zur Verfügung         der Initiatorin des Projekts Spurensuche Osnabrück                                              wo die Grenze der                                 Straftat darstellt.
stehen will. „Ich kann meine Tatkraft auch ohne Amt       e. V. an dessen errichteten Gedenkstätte stehen. Der    Laut unserem Grundgesetz hat je-
                                                                                                                                                          Freiheit endet.
einbringen“, erklärt er diese Entscheidung.               Verein gründete sich aus einer Kooperation von AWO      der Mensch das Recht auf die freie                                                        Die AWO setzt sich für das friedli-
                                                          und dem Sozialverband Deutschland (SoVD). „Die Auf-     Entfaltung seiner Persönlichkeit.       jedoch, dass diese Entschei-                      che Zusammenleben unserer Ge-
Seine Ehefrau beschreibt er liebevoll als „die gute       arbeitung aus der Nazizeit, die Ächtung von Kriegen     Für die AWO bedeutet dies, selbst-      dung nicht durch eine bestimmte                   sellschaft und für den Dialog ein.
Seele“. Sie möchte immer tiefer blicken und verste-       und das Gedenken an die verstorbenen Kinder von         bestimmt und menschenwürdig             Gruppe gefällt wird, die nur ihre                 Deshalb ist für die AWO klar: Frei-
hen, was die Menschen bewegt. Das lebt sie dann           Zwangsarbeiterinnen, die kurz nach der Geburt wegen     zu leben – frei von Willkür, Unter-     eigenen Interessen durchsetzen                    heit verpflichtet, sich der Vernunft
auch ganz praktisch auf ihre eigene Weise. Die Weih-      Mangelernährung gestorben sind und in einem Mas-        drückung, Not und Armut. Damit          möchte. So wäre beispielsweise                    zu bedienen, verantwortlich zu
nachtsfeiern der Einrichtung Jugendwohnen Osna-           sengrab begraben wurden, sind mir ein besonderes        sich ein Mensch entfalten kann, sind    eine Geschwindigkeitsbegrenzung                   handeln und die Freiheit anderer
brück beispielsweise, die die beiden seit vielen Jahren   Anliegen“, begründet Peter Ebbrecht sein Engagement.    jedoch soziale und materielle Sicher-   auf Autobahnen schwerlich denk-                   Menschen zu respektieren.

20                                                                                                                                                                                                                                          21
GESE L LS C H A F T / G E ME I NWE S E N

Jeder Tag
ist anders –
in Goosmanns
Tannen
Die Haupt- und Ehrenamtlichen des AWO Stadtteiltreffs
packen die Dinge an und beim Schopf. Wo anderweitig keine
Lösungen in Sicht sind, suchen sie eigene Wege – für die
Menschen im Lingener Stadtteil Goosmanns Tannen.

D
          u schaffst das!“, ermutigt     Geduldig stehen die Sozialpäda-               „Das hier ist wie eine große ­Familie.   GEMEINSCHAFFT ERSCHAFFT                 sucht man in Goosmanns Tannen                Dennis Lange, Jessy Beckers,
                                                                                                                                                                                                                     Melanie Berling, Hündin Luna
          Melanie die kleine Mi-         gog*innen Melanie Berling sowie               Und jeder Tag ist anders und über-       MÖGLICHKEITEN                           vergeblich. Da wundert es nicht,
                                                                                                                                                                                                                                und Daniel Sielaff
          chelle*. Melanie ist Leite-    Daniel Sielaff (Leiter der Gesamt-            raschend“, erzählt ­   Melanie, die      Oma Ruth* braucht dringend Le-          dass die Bürger*innen selbst ak-
rin des AWO Abenteuerspielplatzes        einrichtung) unten und sprechen               ihre Nachmittage als 14-Jährige          bensmittelnachschub. Das kann           tiv werden, um ihre Lebensquali-
Goosmanns Tannen des AWO Kreis-          Michelle Mut zu. Irgendwann über-             selbst schon hier verbrachte. Das        sie im Ortsteil Goosmanns ­Tannen       tät zu erhöhen. Dafür sorgt die Bür-
verbandes Emsland e. V. Neuer-           windet sie ihre Angst und merkt,              ist knapp 20 Jahre her. Doch beim        leider knicken, denn es gibt dort       ger*inneninitiative und auch der
dings gibt es dort auch einen „Klet-     wie viel Spaß es macht, sich an dem           AWO Stadtteiltreff Goosmanns             keine Läden. Eine Busverbindung?        Stadtteiltreff der AWO im Sinne der    Man munkelt, die
terberg“ für die ca. 40 Kids, die ihre   Seil wieder nach unten gleiten zu             ­Tannen geht es um sehr viel mehr        Offiziell existiert diese zwar. Prak-   Gemeinwesenarbeit.                     Politik habe den
Nachmittage regelmäßig auf dem           lassen. Eine Erfahrung fürs Leben:             als nur einen simplen Abenteuer-        tisch gesehen ist sie allerdings ein
                                                                                                                                                                                                               Stadtteil [...]
4.000 m2 großen Gelände verbrin-         „Ich hab's geschafft!“ Daher kom-              spielplatz in der Natur.                schlechter Witz. Werktags fährt         Daniel fungiert hierbei als Brü-
                                                                                                                                                                                                               einfach vergessen.
gen. „Nach oben kommen die Kin-          men die Kids so gerne zum Aben-                                                        nur selten ein Bus und am Wochen-       cke zwischen den Bürger*innen
der immer recht schnell“, erzählt        teuerspielplatz. Sie können toben,                                                     ende überhaupt nicht. Man mun-          und der Politik. Bei ihm landen
Melanie. „Bis sie dann aus vier bis      kreativ sein und Ideen einbringen.                                                     kelt, die Politik habe den Stadt-       alle Anliegen und Ideen der Men-
fünf Metern Höhe feststellen, dass       Jede*r ist willkommen.                                                                 teil bei so ziemlich allen Belangen     schen. Er schaut dann jeweils, was
es doch recht hoch ist.“                                                                                                        einfach vergessen. Vieles, was an-      wie genau auf den Weg gebracht
                                                                                                                                derweitig möglich und normal ist,       werden kann. Oder er unterstützt

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GESE L LS C H A F T / G E ME I NWE S E N

                    ganz praktisch bei der Umsetzung.             mosphäre mit Platz für 25 – 30 Men-     Spendenbasis. Den Erlös sammeln
                    So schaffen es alle gemeinsam,                schen. Jessy Beckers leitet das Café    wir für die Familienfahrt.“ Seit-
                    der Politik Feuer unterm Hintern              ehrenamtlich. Sie selbst machte als     dem ist der Kiosk eine feste Größe
                    zu machen. Das ist im armuts-                 Jugendliche unschöne Erfahrun-          in Goosmanns Tannen. Und neben-
                    verdrängten Bezirk Goosmanns                  gen mit Mobbing und ist daher für       bei gesagt: Nicht nur die Familien-
                    ­Tannen auch dringend nötig, wo               dieses Thema sensibilisiert. „In        fahrten sind ein Hit, sondern die
                     es bis vor Kurzem nicht mal mög-             Goosmanns Tannen habe ich in            Kuchen des Kiosks ebenso.
                     lich war, seinen Sperrmüll zur Ab-           all den Jahren nie Mobbing erlebt.
                                                                                                          AUCH IN DER NOT HÄLT MAN
                     holung anmelden zu k  ­ önnen. Das           ­Gerade weil wir die Solidargemein-
                                                                                                          ZUSAMMEN
                     hat sich inzwischen geändert.                 schaft hier praktisch leben“, unter-
                                                                                                          Das zeigte sich besonders wäh-
                                                                   streicht sie das respektvolle Mit-
                    EIGENINITIATIVE LOHNT SICH!                                                           rend des Lockdowns im Frühjahr.
                                                                   einander aller beim Stadtteiltreff.
                    Dabei entstehen Dinge, die selbst                                                     Von heute auf morgen musste der
                    den erfahrenen Daniel baff ma-                Sobald Corona es zulässt, geht es       Abenteuerspielplatz schließen. Da-
                    chen. So wie die Tatkraft der bei-            los und das Café kann seinen ge-        raufhin klingelte Melanies Tele-
                    den Teenager Amal* und Elena*                 planten Zweck erfüllen. Apropos         fon Sturm. Verzweifelte Menschen
                    vor einigen Jahren.                           Zweck: In dem Zusammenhang ist          fühlten sich völlig überfordert: Wie
                                                                  unbedingt auch der Spenden-Kiosk        kommen die Kinder zu ihren Schul-
                    Aus dem sogenannten Demokra-
                                                                  zu erwähnen.                            unterlagen? Wer hilft beim Lernen
                    tieführerschein, einem Schulpro-
                                                                                                          und wie kriegt man als Familie den
                    jekt, entsteht im Verlauf das Café
                                                                                                          Tag ­herum, wenn man auf engstem
                    107 als Raum der Begegnung auf
                                                                                                          Raum zusammengepfercht ist?
     Das Café 107   dem Gelände des Abenteuerspiel-
                    platzes – mit sagenhaften 40.000                                                      Es braucht Lösungen. Daniel und
                    Euro Fördergeldern, den die bei-                                                      Melanie bieten diese in Rekord-
                    den Mädchen durchboxen konn-                                                          geschwindigkeit: Schulunterlagen
                    ten. Einst sollte hier ein Raum für                                                   ausdrucken, bei den Hausaufga-
                    die Jugendarbeit entstehen. Die               DIE FAMILIENFAHRTEN DES                 ben helfen. Spiele vor die Tür le-
                                                                                                                                                 Ein Stück Natur:
                    Bürger*innen einigten sich dann               STADTTEILTREFFS: IMMER                  gen – abends wieder abholen. Der       Der AWO Stadtteiltreff Goosmanns Tannen am Ruth-West-Platz 1 in Lingen (Ems).
                    auf einen Treffpunkt für alle und             EIN HIT!                                Tag endet selten vor 22 Uhr und
                    packten tatkräftig mit an. Ganz               40 Menschen verschiedenster Kul-        beginnt am nächsten damit, die
                    vorne mit dabei Dennis Lange,                 turen und jeglichen Alters machen       Sorgenbrände der Leute erneut
                    ehrenamtlicher        Vorsitzender            sich auf, um Tolles zu erleben und      zu löschen, bevor sich daraus ein
                    der Bürger*inneninitiative. „Ich              noch weiter zusammenzuwachsen.          Großfeuer entwickeln kann.
                    wohne inzwischen nicht mehr in                Beispielsweise bei einer 2-Tages-
                                                                                                          „Wir betrachten alle Probleme der
                    Goosmanns Tannen. Fühle mich                  Tour mit dem Kanu.
                                                                                                          Menschen rein funktional – ob zu
                    dem Stadtteil aber nach wie vor
                                                                  Vor einigen Jahren, kurz vor geplan-    Zeiten von Corona oder außerhalb.
                    sehr verbunden“, erklärt er sein
                                                                  ter Abfahrt, plötzlich allseits trau-   So gehen wir dann auch an die Lö-
                    Engagement.
                                                                  rige Gesichter. Die Familienfahrt       sungen heran. Wir bieten zudem
                    Ursprünglich handelte es sich um              muss ausfallen, die Gelder dazu rei-    außerschulische Bildung und Er-
                    einen bloßen Container, der An-               chen nicht. Da kommt ­Daria* und        lebnispädagogik“, bringt Daniel das
                    fang des Jahres aufgestellt wurde.            Akilah* eine Idee. „Daniel, wir wol-    Wirken der Einrichtung in Lingen
                    Dank einer Menge Schweiß und                  len auf dem Gelände einen Spen-         abschließend auf den Punkt.
                    handwerklicher Eigenleistung                  den-Kiosk betreiben. Dort verkau-
                    wurden daraus 55 m2 Wohlfühlat-               fen wir Kuchen und Süßkram auf          *Namen von der Redaktion geändert.

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GESE LLSCH AFT / GEM EI N W ESEN

Von Beruf
Sozialpädagoge
Ganz schön
vielseitig!
Oft werden sie als „die guten Seelen“ bezeichnet. Und das
hat seinen Grund. Wir schauen uns das Berufsbild heute
daher einmal genauer an.

                                                                                                                                                                                        Die Themenfelder des Studiengangs:

S
        ozialpädagoge Daniel Sielaff ist Zuhörer und Ratgeber, Kom-                                                                                                                     •   Erziehungswissenschaft
        munikator und Koordinator, Organisator und Projektma-                                                                                                                           •   Allgemeine Pädagogik
        nager. Eigentlich ist er sogar noch sehr viel mehr, denn die                                                                                                                    •   Psychologie
Aufgaben eines Sozialpädagogen sind abwechslungsreich: Arbeit                                                                                                                           •   Heilpädagogik
mit Kindern, Senior*innen, Menschen mit Behinderung, Gemein-                                                                                                                            •   Didaktik
wesenarbeit, Jugend- oder Suchthilfe. „Jedes Projekt, jede Stelle,                                                                                                                      •   Methodik
jeder Schwerpunkt ist anders. So kann jede*r auch seine persönli-                                                         Sozialpädagog*innen unterstüt-                                •   Soziologie
chen Stärken einbringen und ausleben“, erklärt er.                                                                        zen andere dabei, deren Perspek-                              •   Politik
                                                                       Seine Kurzbeschreibung des Berufsbildes lau-       tiven zu verbessern und Ziele zu                              •   Soziale Arbeit
Doch außer dem Wunsch andere Menschen zu unterstützen steckt           tet wie folgt: „Sozialpädagog*innen unterstüt-     erreichen. Sie wollen nicht die                               •   Verwaltung, Management und Organisation
für ihn noch sehr viel mehr dahinter: Er will insgesamt sozial- und    zen andere dabei, deren Perspektiven zu ver-                                                                     •   Sozialmedizin
                                                                                                                          Menschen verändern, sondern die
gesellschaftspolitisch etwas verändern in der Welt – also mitge-       bessern und Ziele zu erreichen. Sie wollen nicht                                                                 •   Medien- und Kulturpädagogik
stalten, etwas bewegen und bewirken. Daniel hat hier seine ganz        die Menschen verändern, sondern die Gestal-
                                                                                                                          ­Gestaltungsräume um sie herum.“                              •   Recht
eigene Vision. Wie er sagt, ist der höhere Sinn des Wirkens meis-      tungsräume um sie herum.“                                                                                        •   Ethik
tens das Zünglein an der Waage, wenn man sich für diesen Beruf
entscheidet. „Ich kenne einen Dachdecker und auch einen Elekt-         Wenn du mal reinschnuppern willst in den Auf-      Die Ausbildung:                                               Ein Praktikum machen:
romeister, die sich mit Anfang/Mitte Vierzig die Sinnfrage gestellt    gabenbereich, mach doch ein Praktikum in ei-       Du brauchst dafür die allgemeine oder fachgebunde-            Melde dich hierfür bei Sabrina Eilers unter 0441/4801-
haben. Die beiden sind so zum Sozialpädagogik-Studium gekom-           ner Einrichtung der AWO. Mehr Infos und alle       ne Hochschulreife. Das Studium der Sozialpädagogik            209. Sie beantwortet alle Fragen rund um ein Prakti-
men“, erzählt er.                                                      Kontaktdaten findest du nebenstehend.              kannst du an Universitäten oder Fachhochschulen               kum und auch, in welcher Einrichtung das am besten
                                                                                                                          angehen.                                                      passen kann. Oder sende deine Fragen bzw. deine
Die Wege zu diesem Berufsbild sind völlig unterschiedlich. Er selbst   Diese Voraussetzungen solltest du für                                                                            Bewerbung an jobs@awo-ol.de
arbeitete erst viele Jahre als Erzieher. Im Jahr 2013 begann er dann   den Beruf mitbringen:                              Die Fachrichtungen und Spezialisierungen:
sein Studium, davon einige Semester in den Niederlanden. Die Men-      Wenn du einfühlsam, kommunikativ und zu-           Der übliche Studiengang dauert sechs Semester und             Den Bachelor bzw. Master bereits in der Tasche und auf
schen kommen aus allen Bereichen ins Studium: direkt nach der          dem psychisch belastbar bist, Freude im Um-        schließt mit dem Bachelor ab. Danach kannst du dich           der Suche nach einer neuen Herausforderung? Unter
Hochschul- bzw. Fachhochschulreife, über einen sozialen Beruf wie      gang mit Menschen hast, gerne anleitest, Ge-       mit dem Master weitere vier Semester spezialisieren, z. B.    www.awo-stellenboerse.de findest du alle offenen
er – oder über das Freiwillige Soziale Jahr bzw. den Bundesfreiwil-    spräche führst, koordinierst und organisierst,     in den Bereichen Jugendhilfe, Familienhilfe, Interkulturel-   Stellen. Natürlich freuen wir uns auch über Initiativbe-
ligendienst. Auch viele Quereinsteiger*innen sind hier am Start.       dann ist der Beruf genau richtig für dich.         le Sozialarbeit, Freizeitpädagogik oder Suchthilfe.           werbungen.

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H I N TER G R U N D / AWO MI TAR BE I T E ND E

 So bunt ist die                                                                                                                   Mitarbeiter*innenvielfalt

 AWO Weser-Ems                                                                                                                           rd. 4.000 Mitarbeitende

 Zahlen und Fakten zur Mitarbeiter*innenvielfalt.
                                                                                                            verteilt auf                                               Bunt zusammengesetzt
 Rund 4.000 Menschen sind bei der AWO Weser-Ems beschäftigt.
 In über 70 Einrichtungen und zahlreichen sozialen Diensten ­leisten                                        7   Gesellschaften

                                                                                                                                                            Geschlechterverteilung
 sie mit ihrer täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag für unsere
 ­Gesellschaft. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Mitarbei-                  AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. 		 250                                                              17 %
  ter*innen um 1.000 Personen gestiegen. Die AWO Weser-Ems                               AWO Wohnen und Pflegen               1.950                                                             männlich
                                                                                                                                       83 %
  ist somit eines der größten Sozialunternehmen der Region.                              Wohnpark Großefehn		 70                    weiblich
  Zudem sind bei den Kreisverbänden insgesamt rund 2.000                                 AWO Kinder, Jugend und Familie 		 850
  Personen beschäftigt. Etwa 6.000 Menschen sind somit für die                           AWO Trialog 		 300
  AWO in der Region Weser-Ems tätig.                                                     Rehabilitationsklinik Werscherberg 		 270
                                                                                         WEWiD*		                                30
                                                                                         WERKe*		                               300

                                                                                         * WEWiD: In der Gesellschaft sind Beschäftigte in der
                                                                                         ­Gemeinschaftsverpflegung tätig. WERKe: In der Gesellschaft sind
                                                                                                                                                             6,5 %                   Beschäftigte
                                                                                                                                                                                     mit Behinderung
                                                                                          ­Beschäftigte in der Gebäudereinigung tätig.
                                                                                                                                                            Alter
                                                                                                                                                                                          11 %
                                                                                                                                                                                          bis 25 Jahre
                                                                                                                                                                  29 %                          16 %
                                                                                                                                                            ab 56 Jahre                         26–35 Jahre

                                                                                                                                                                      27 %                   17 %
                                                                                                                                                                46–55 Jahre                  36–45 Jahre

                                                                                                                                                            Vielfalt
                                                                                                                                                            Bei der AWO Weser-Ems arbeiten Menschen
                                                                                                                                                            aus vielen unterschiedlichen Nationen. Die
                                                                                                                                                            ­Anzahl der Beschäftigten mit Migrationshinter-
                                                                                                                                                             grund wächst. Die Vielfalt unserer ­Gesellschaft
                                                                                                                                                             spiegelt sich auch in der AWO wider.

                                                                                                                                                            Führungskräfte

                                                                                                                                                                                                23 %
                                                                                                                                                                  77 %                          männlich
                                                                                                                                                               weiblich

28                                                                                                                                                                                                              29
GE ME I N S C H A F T / O R G ANI S I E RT

Schriftliches Abstimmungs-
verfahren als Ersatz für die
Bezirkskonferenz 2020
                                                                                                                                                                                           Gemeinschaft  AWO

                                                                                                                                                                                                  ORGANISIERT
Neue Wege sichern demokratische Teilhabe

                                                                                                                           Ein neues Domizil
                                                                                                                           Neuer Standort in Wilhelmshaven

                                                                                                                           Auf der Suche nach einem neuem Standort ist der Kreis-
                                                                                                                           verband der AWO Wilhelmshaven/Friesland e. V. fündig
                                                                                                                           geworden. Gelegen zwischen der Innen- und Nordstadt
                                                                                                                           Wilhelmshavens, wird die Geschäftsstelle bald ihren Sitz
                                                                                                                           an der Ecke Gökerstraße/Friedenstraße haben. Zudem              Thomas Elsner (Hauptgeschäftsführer AWO Bezirksverband
                                                                                                                                                                                           Weser-Ems e. V.), Andrea Heinemann (Einrichtungsleiterin),
                                                                                                                           wird hier das Angebot des Betreuten Wohnens um 21
                                                                                                                                                                                           Jürgen Krogmann und Dr. Lothar Knippert
                                                                                                                           Wohnungen erweitert.
                                                                                                                                                                                           AWO Kita Schulstraße wächst
                                                                                                                           Neben der Geschäftsstelle im Erdgeschoss und einer              Mehr Plätze durch modernen Erweiterungsbau
                                                                                                                           Beratungsstelle wird es einen Mehrzweckraum für
                                                                                                                           gemeinschaftliche Aktivitäten geben. Anlässlich des             Generationen von Oldenburger*innen kennen sie – die
                                                                                                                           symbolischen Spatenstiches hob Geschäftsführerin                AWO Kita Schulstraße. Nun erhielt die Einrichtung einen
Nachdem die Bezirkskonferenz bedingt durch die                    notwendigen Berichte und Informationsmaterialien ver-    Doris Tjarks hervor, dass im Erdgeschoss des Hauses             modernen Erweiterungsbau, der Kindern und Mitarbei-
Corona-Pandemie von Juni auf Anfang November ver-                 sandt. Bei Einhaltung aller Fristen wird das Verfahren   ein Café als Inklusionsbetrieb mit Arbeitsplätzen für           ter*innen zusätzlichen Platz bietet.
schoben wurde, musste auch dieser neue Termin auf                 etwa sieben Wochen in Anspruch nehmen und kurz vor       Menschen mit und ohne Behinderung entstehen werde.
Grund der überall stark steigenden Infektionszahlen               Weihnachten zum Abschluss kommen. Ein Notariat wird      Die Fertigstellung des Projektes ist für Juni 2021 vorge-       Im Rahmen einer Feierstunde dankte der stellvertre-
abgesagt werden. Der Gesundheitsschutz aller Beteilig-            die schriftlichen Rückmeldungen der Delegierten emp-     sehen. Der Kreisverband plant zur Eröffnung sein Jubi-          tende Vorsitzende der AWO Weser-Ems, Dr. Lothar Knip-
ten stand und steht für die AWO an erster Stelle und war          fangen und auswerten. Mit dem Ergebnis wird zum Jah-     läumsfest „75 Jahre AWO Kreisverband Wilhelmshaven/             pert, Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann
ausschlaggebend für diese Entscheidung.                           resende gerechnet.                                       Friesland e. V.“.                                               für die Unterstützung der Stadt bei der Realisierung des
                                                                                                                                                                                           Erweiterungsbaus. Die Stadt Oldenburg investierte rund
Statt einer Präsenzveranstaltung werden die Beschlüsse            Mit diesem Vorgehen beschreitet der AWO Bezirksver-                                                                      1,4 Millionen Euro in den Ausbau.
und Wahlen der Bezirkskonferenz nun im schriftlichen              band Weser-Ems e. V. einen neuen Weg, der in Zeiten
Verfahren durchgeführt. Auch wenn schriftliche Abstim-            von Corona die demokratische Teilhabe sichert. Es ist                                                                    „Durch die Unterstützung der Stadt konnten wir
mungen und Wahlen in unserer Satzung nicht geregelt               davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten wei-                                                                      unser Angebot an diesem Standort zielgerichtet
sind, hat das „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der              tere Verbände der AWO und andere Vereine diesem lei-                                                                     ausbauen und für die knapp 100 Kinder einen nahtlo-
Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfah-          der notwendigen Beispiel folgen werden. Damit leistet                                                                    sen Übergang zwischen (früh-)kindlichen Bildungsange-
rensrecht“ in § 5 geregelt, dass diese Wahlen so durch-           der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. Pionierarbeit,                                                                    boten schaffen“, so Dr. Lothar Knippert. Es wurden 15
führbar sind. Dafür erhalten alle Delegierten die Unter-          von deren Wissen und Erfahrungen auch andere profi-                                                                      neue Krippenplätze und drei neue Kindergartenplätze
lagen für die Briefwahl. Sie umfassen beispielsweise              tieren können, um innerverbandliche und demokrati-       von links: Bodo Rothert, Dieter Gehrken (Stellv. Vorsitzender   geschaffen. Durch den Ausbau bietet die Kita an der
                                                                                                                           AWO Kreisverband WHV/Friesland), Edith Weiß (Vorsitzende
die Stimmzettel für die einzelnen Wahlgänge und die               sche Grundprinzipien in diesen schwierigen Zeiten auf-   AWO Kreisverband WHV/Friesland), Doris Tjarks sowie Norbert     Schulstraße nun insgesamt fünf Gruppen Platz: drei Kin-
geplante Satzungsänderung. Zuvor wurden bereits alle              rechtzuerhalten.                                         Philipp und Tobias Reisse (Volksbank Wilhelmshaven).            dergarten- und zwei Krippengruppen.

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