FieLD NOtes - MRz- Apr20 - field-notes.berlin

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Zeitgenössische Musik und Jazz in Berlin

fieLD
NOtes

 MRz–
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A 2r 0
Getragen von der inm—initiative neue musik berlin e.V.
Opposite Editorial
 Thomas Oberender 1
Ausweitung der Kampfzone.
 Wie die Rechercheagentur
 Forensic Architecture die
 Grenzen zwischen
 Kunsterfahrung und
 Faktensuche verwirft 2
Kurznachrichten 5
Zeitgenössische Musik 6
Klangkunst 12
Festivals 13
Jazz 15
Label-Steckbrief
 Second Editions 20
Postkarte vom
 KNM Berlin 21
Veranstaltungskalender 22
Veranstaltungsorte 36

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OPPOSITE EDITORIAL

Liebe Leser*innen,

der März ist für mich Nach-Berlinale-Zeit, Frühlingsbeginn, jetzt
treibt es mich wieder nach draußen ans Licht und ab und
an abends zu Konzerten. Nach vielen, vielen Filmen endlich wieder
etwas nur hören – oder lesen: Im Haus der Kulturen der Welt
beginnt die neue Reihe On Music mit Vorträgen, Panels, Musik,
Installationen und mehr; zur Eröffnung am 5. März zum span-
nenden Thema »Life after Music Magazines – the Norient Way«
mit einer Reflexion über Musikanalyse und -kritik in Zeiten
sterbender Printmedien und wachsender digitaler Diskussions-
foren. Die Auseinandersetzung mit dem Erbe Beethovens hat
dieses Jahr auch die zeitgenössische Musik erfasst – im »Labor
Beethoven 2020« (12.–18.03.) lässt die Akademie der Künste
Komponist*innen aus Europa und Israel über dieses Vermächtnis
reflektieren.
 Das Zeiss-Großplanetarium ist als offener Ort für Musik-
formate bekannt. Nach dem Abend »Le voyage abstrait« mit
DJ Raphaël Marionneau am 7. März und einem Programm mit
Dr. Motte am 20. März wird es dieses Jahr zum ersten Mal
von MaerzMusik bespielt: am 23. März mit der für »Immersion/
New Infintiy« entstandenen Arbeit »Non-Face« von Robert
Lippok & Lucas Gutierrez – und anschließend mit der »Trilogie
de la Mort« von Éliane Radigue, einer dreistündigen Reise
durch die elektronischen Klangwelten einer Ausnahmegestalt
der frühen Elektronik-Ära. Eine andere Wiederentdeckung
ist für mich die Ausstellung zu dem Komponisten, Lehrer und
Künstler Halim El-Dabh, die MaerzMusik zusammen mit SAVVY
Contemporary realisiert. Dank solcher »Ausgrabungen« und
der wiederkehrenden Erfahrungsräume »Thinking Together«
oder »The Long Now« im Kraftwerk Berlin ist MaerzMusik
für mich immer ein Eye-, Ear- und Mindopener. Raum und Klang-
raum verbinden sich aufs Schönste auch in der Philharmonie –
am 15. April stehen hier sechs Flügel auf der Bühne und entfalten
ihre Sogwirkung aufs Publikum mit Steve Reichs »Six Pianos«
und Terry Rileys »Keyboard Study #2«.
 Ganz dem musikalischen Ritual widmet sich der noch junge
Veranstaltungsort Au Topsi Pohl mit drei Tagen Gnawa-
Musik (01.–03.04.). Daran schließen sich die Abende im KM28
mit »Feldman's Patterns in a Chromatic Field« (04.03.) und
im ausland mit Hanno Leichtmanns Installation »Tangente,
Sekante, Passante« (19.–21.03.) an. Also – Frühling überall!

 Thomas Oberender

Dr. Thomas Oberender ist Autor und
Dramaturg und seit 2012 Intendant der
Berliner Festspiele. Er gestaltet dort
die Programmreihe Immersion, entwi-
ckelt in ihr zeitbasierte Ausstellungen
und öffnet Planetarien für Arbeiten von
Künstler*innen des digitalen Zeitalters.
www.thomas-oberender.de

 1
GASTARTIKEL

 Ausweitung der Kampfzone

 Wie die Rechercheagentur
 Forensic Architecture die Grenzen
 zwischen Kunsterfahrung
 und Faktensuche verwirft.

Dass Künstler*innen längst nicht mehr
nur im Sinne der L’art pour l’art im freien
Kunstraum kreativ agieren, sondern
sich durch ihr politisches Engagement
oder einen Aufruf zum Aktivismus posi-
tionieren und so die Realpolitik kritisieren,
ist inzwischen ein Selbstverständnis
der Gegenwartskunst. Die 2011 gegrün-
dete Kunst- und Rechercheagentur
Forensic Architecture dreht das Rad
noch ein Stückchen weiter: In einer
Mischung aus künstlerischer und detek-
tivischer Expertise versucht sie poli-
tische Morde und Menschenrechtsver-
letzungen durch Staaten aufzuklären.
Ihre Arbeiten waren letztes Jahr für den
Turner-Preis nominiert, die wichtigste
britische Auszeichnung für moderne Kunst.

 2
GASTARTIKEL

Klassischer Archetyp des Detektivs ist wohl die Kunstfigur
Sherlock Holmes. Im 19. Jahrhundert erschuf der Schriftsteller
Arthur Conan Doyle mit ihm einen Ermittler des Dazwischen:
zwischen faktischer Kriminalistik und poetischer Virtuosität. In
der Gegenwartskunst zeigen sich neue Tendenzen, die krimi-
nalistische Expertise mit künstlerischen Mitteln zu verbinden.
Im Synergieeffekt dieser beiden Komponenten dient das
Kunstwerk dazu, eine zweite Wahrheit zur Diskussion zu stellen.
Während Holmes also in London seine Fälle zu den Akten
legte, dokumentieren heute die Künstler*innen des Forensic
Architecture-Kollektivs ihre Beweismittel in aufwendigen juris-
tisch validen Berichten oder in dreidimensionalen beweis-
führenden Simulationen. Sie werten Zeitzeugen-Interviews,
Tatortfotos oder ihnen von Vertrauensleuten zugespielte
Materialien aus.
 Dabei ist Forensic Architecture eine unabhängige Forscher-
gruppe einer Londoner Universität, die in ihren digitalen und
realen Reenactments das Geschehen an realen Tatorten rekon-
struiert. Die architektonische Detektivagentur mit einem
Team von Architekt*innen, Jurist*innen, Klangkünstler*innen
und Dokumentarfilmer*innen ist mehr als eine Recherche-
gruppe. Durch die von der Architektur eines Gebäudes vorge-
gebenen Möglichkeiten für bestimmte Szenarien versuchen
sie staatliche Ermittlungsergebnisse zu hinterfragen und als
anzweifelbar zu beweisen, um eine protestierende Gegenöf-
fentlichkeit zu formieren. […]

Der Klang der Aufklärung –
Forensic Listening als künstlerische Strategie
Der Beiruter Klangkünstler Lawrence Abu Hamdan ist ein Mit-
glied bei Forensic Architecture. Er untersucht die politischen
Auswirkungen des Zuhörens. Sich selbst bezeichnet Hamdan
nicht nur als Künstler, sondern auch als einen unabhängigen
Audioermittler oder Klangdetektiv. Seine Arbeiten werden nicht
nur in Museen oder Galerien rezipiert, sondern auch in Anwalts-
büros und Gerichtsräumen thematisiert. In der Arbeit »Earshot«
von 2016 untersuchte er die Erschießung der zwei Jugendlichen
Nadeem Nawara und Mohamad Abu Daher durch israelische Sol-
daten im Jahre 2014. Angefragt von der Menschenrechtsorga-
nisation Defence for Children, analysierte der Künstler den Klang
der Schüsse, um zu beweisen, dass die Soldaten statt Gummi-
geschosse manipulierte und echte Munition auf die unbewaff-
neten Teenager feuerten. Seine akustische Analyse, in der
Hamdan die Einschussfrequenz der Patronen visualisierte, wurde
später als zentrales Beweisstück für das rechtswidrige Handeln
der Soldaten eingesetzt und wiederum als Kunstobjekt in Ausstel-
lungsräumen wie dem Portikus in Frankfurt a. M. ausgestellt.
 Hamdan selbst schreibt über sein Expertenwissen: »Für die
Arbeit an forensischen Audioermittlungen qualifiziert mich
meine Ausbildung als Musiker. Da ich mit der Anatomie von Audio-
produktionen vertraut bin, kenne ich sowohl die Ursachen
verschiedener Arten von Verzerrungen und Rauschen als auch
die verschiedenen Möglichkeiten, wie sich die spezifischen
Frequenzen eines bestimmten Klangs heute von Audiosoftware
visualisieren lassen.«1 […]

 3
GASTARTIKEL

 Was Hamdan besonders betont, ist der erweiterte Blick-
winkel durch die künstlerische Ausbildung. Hamdan klärt Verbre-
chen nicht auf, er erhört sie an den Grenzen der Wahrnehmung.
Die kritische Kraft seiner Arbeiten entsteht durch seine hybride
Annäherung an seine (Kunst-)Projekte: als Technikexperte und
Klangkünstler. Das Verhältnis zwischen Kriminalistik und künst-
lerischer Virtuosität erscheint also umgekehrt: Die Kunst wird
zum Werkzeug der Spurensuche.

Kunst als Eingriff ins Soziale
Die internationalen Erfolge der Recherchegruppe Forensic
Architecture lassen einen Trend der Gegenwartskunst erkennen.
Die drei letzten Großausstellungen zur zeitgenössischen Kunst –
documenta 14, Skulptur Projekte Münster und die Biennale in
Venedig – haben vor allem eines gezeigt: Gegenwärtige Künst-
ler*innen verzichten auf rein künstlerische Bezugssysteme
und justieren ihre künstlerischen Mittel neu. Unterscheidungen
zwischen Kunst und Lebenswelt sind längst überholte Dif-
ferenzierungsversuche. Einerseits problematisieren die Künst-
ler*innen Orte der Kunst wie Museen und Konzertsäle, ande-
rerseits stellen sie gegenwärtig ihr künstlerisches Produkt als
Prozess oder kollektives Schaffen zur Disposition. […] Diese
Neujustierung erfordert eine Reflexion der ästhetischen Erfah-
rung in künstlerischen Arbeiten, die sich als Intervention gesell-
schaftlichen Lebens verstehen. So zeigt sich die Ausweitung
der Kunstzone in vielen Synergien, die im Bereich der Artistic
Research anzusiedeln sind, d. h. bei künstlerischen Arbeitsweisen,
die das Interesse von Kunst und Wissenschaft an Erkenntnis-
gewinn und Wissensvermehrung teilen. Alle diese künstlerischen
Produkte reflektieren die Kunstfreiheit neu und erkennen das
Angebot zum kritischen Denken.

Ausweitung der Kunstzone –
eine Re-Interpretation künstlerischer Idiome?
Dieser Prozess findet sich auch im Bereich der Klangkunst.
Im Fall des Kollektivs der Forensic Architecture lässt sich sagen,
dass ihre Arbeiten neue Handlungsdispositive und Möglich-
keitsräume der Kunst entwickeln. Durch die Fusion von künstle-
rischen und detektivischen Methoden erweitert sich ihr Wir-
kungsgebiet auf Interventionen in der Rechtsprechung zwecks
Aufklärung von Unrecht. Sie partizipieren künstlerisch und
konkret. Ihre Kunst weitet damit die »Kampfzone« aus. Ihre
Arbeiten könnten auch als Statement zur Frage nach Kunst
und Kunstwerk verstanden werden: Es interessiert weniger der
künstlerische Eigensinn als die soziale Wirkung.

Yana Prinsloo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut
für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft an der JGU Mainz und
Jung-Redakteurin für die 3sat-Sendung »Kulturzeit«.

1 Lawrence Abu Hamdan: »Hear, Hear«, in: Texte zur Kunst 2017/27, S. 81.

Lawrence Abu Hamdan Mit Dank an die Neue Zeitschrift
»The Voice Before the Law« für Musik, in welcher der Text in voller
noch bis zum 29.03.2020 Länge im Heft 1/2019, S. 36–39,
Hamburger Bahnhof – erschien. Den ungekürzten Text finden
Museum für Gegenwart Sie außerdem auf unserer Webseite
 www.field-notes.berlin/diskurs.

 4
KURZNACHRICHTEN

WERDE PARTNER DES JUBILÄUMSSCHRIFT ZU
MONATS DER 15 JAHRE QUERKLANG
ZEITGENÖSSISCHEN Die Publikation »QuerBlicke I
MUSIK 2020! SchriftStücke« zu 15 Jahre
Der Monat der zeitgenössischen QuerKlang – Experimentelles
Musik präsentiert im September Komponieren in der Schule
2020 wieder die beispiellose vereint vielgestaltige Beiträge
Vielfalt der Berliner zeitgenössi- von z. B. Schüler*innen, Studie-
schen Musik. Wenn Sie mit renden, Komponist*innen oder
einer Veranstaltung teilnehmen Wissenschaftler*innen. Die
und Partner des Monats der Autor*innen teilen und doku-
zeitgenössischen Musik werden mentieren jeweils ihre individuel-
möchten, teilen Sie uns dies len Erfahrungen und Beziehun-
bitte so bald wie möglich mit – gen mit und zu QuerKlang. Die
spätestens jedoch bis zum Jubiläumsschrift ist im Verlag
30. April 2020. der Universität der Künste
 Berlin 2019 erschienen und wird
SCHREIBEN ÜBER herausgegeben von Henning
NEUE MUSIK Wehmeyer und Kerstin Wiehe.
Zusammen mit Klangzeitort und Querklang bringt im Rahmen
positionen. Texte zur aktuellen der MaerzMusik am 25. und
Musik bietet field notes dieses 26. März wieder Kompositionen
Jahr erneut das Praxisseminar von Schüler*innen zur Urauf-
»Schreiben über neue Musik« an. führung.
Gegenstand dieser Einführung
in das fundierte (journalistische) ANTRAGSFRISTEN
Schreiben ist die Abfassung von NEUE MUSIK
Kritiken zur Vorstellung des – 16.03.: Neuer Förderpreis für
Musiktheaters in sechs Teilen junge Ensembles der Ernst von
»Once to be realised« nach Skiz- Siemens Musikstiftung
zen von Jani Christou mit Musik – 26.03.: Ernste Musik – Basis-
der Komponist*innen Beat förderung für freie Gruppen der
Furrer, Barblina Meierhans, Olga Neuen Musik 2021/2022
Neuwirth, Samir Odeh-Tamimi,
Younghi Pagh-Paan und Christian
Wolff in der Tischlerei der
Deutschen Oper. Geübte
Autor*innen können am Blog des
Monats der zeitgenössischen
Musik mitwirken und gelungene
Texte in der Zeitschrift positio-
nen veröffentlichen. Der Kurs
richtet sich primär an Studieren-
de der UdK und HfM, ist aber
offen für weitere Interessierte.
Anmeldung unter contact@
klangzeitort.de bis spätestens
19. April 2020.

 5
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

SCHRUMPF! Bob’s Company
Musik & Theater & Tanz in Klein

Die Konzertreihe Schrumpf!
zeigt Stücke aus aktuellen
Programmen von wegweisenden
Berliner Ensembles im Familien-
format. Die Märzausgabe beruht Marsmusik
auf dem performativen Song- Eine einmonatige Kneipenoper
zyklus »The Gap« von Michael
Rauter über Kindsein und »Marsmusik« ist eine einmo-
Erwachsenwerden. Große und natige Oper, die täglich frische
kleine Menschen sind eingela- Handlungen, Lieder und Cha-
den, in Rauters sehr persönliche raktere auftischt. In der kleinen,
Welt der Gestik, Klänge und familiären Schöneberger Bar
Bewegungen einzutauchen und klopft die Kneipenoper die
eigene Vorstellungen über das Königsgattung auf ihre Para-
Erwachsenwerden zum Ausdruck meter ab und fragt, wie man
zu bringen. Geschichten heute inszeniert.
 Au Topsi Pohl versteht die
The Gap/Bob’s Company:
Michael Rauter (Konzept, Musik, Oper, die den Bogen über einen
Choreografie, Bühne, Perfor- ganzen Monat spannt, außer-
mance), Daniella Strasfogel (Song- dem als Einladung, Zeit mitein-
texte), Johann Günther (Ton),
Laurent Chétouane (künstlerische ander zu verbringen. Die Oper
Beratung) ist inszeniert, komponiert und
 aufgeführt von den interna-
Weitere Termine mit dem Splitter
Orchester, Zafraan Ensemble, tionalen und kompromisslosen
Biliana and the Instrument und Improvisator*innen Antonio
Solistenensemble Kaleidoskop Borghini, Joel Grip, Franziska
u. v. m.
 Hoffmann, Marie Takahashi,
→ radialsystem, Studio C Prune Bécheau, Simon Sieger,
So. 01.03.2020 Pierre Borel und Gästen.
16 Uhr – Schrumpf! ab sechs Jahren
19 Uhr – The Gap → Au Topsi Pohl im Isotop
 03.–28.03.2020, Di–Sa
The concert series Schrumpf! ab 20.30 Uhr
brings the new work of Berlin’s most
renowned ensembles to an interge- »Marsmusik« is a month-long event
nerational audience. which processes the idea of an opera
 in a small bar in Schöneberg. Staged,
 composed and performed by an inter-
 national cast of uncompromising
 improvisers.

 6
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

CC No. 2 – Craving Coincidence
Musiker*innen kuratieren sechs
Abende im ausland

Für die Veranstaltungsreihe
CC No. 2 – Craving Coincidence
lädt das ausland sechs Musi-
ker*innen als Programmma-
cher *innen ein: Sie gestalten
korrespondierend mit ihrem
eigenen Auftritt jeweils einen Breakfast Opera
langen Abend mit weiteren Ein Musiktheater über ein
Gästen. Zur Eröffnung im März alltägliches Ritual
hat Jan St. Werner (Microstoria,
Mouse on Mars) u. a. Olivia Block, Jeden Morgen frühstücken
PITA und die Filmemacherin Menschen überall auf der Welt –
Rosa Barba eingeladen. Beim ein Ritual, das ebenso an indi-
zweiten Termin im April prä- viduelle Vorlieben wie kulturelle
sentiert Nika Son (Hamburg/ Einflüsse gebunden ist. Makiko
Golden Pudel), die sich der Nishikaze und das Ensemble
Suche nach außergewöhnlichen Maulwerker transformieren das
Klängen und Entdeckungen alltägliche Ritual in eine räum-
neuer und alter Technologien lich-musikalische Situation. Die
verschrieben hat, die Acts Komposition verbindet Klänge,
Container, Franziska Windisch, Gesten, Gerüche, Stimmen, Bilder
Vernon & Burns und viele(s) und verschiedene Sprachen. Die
mehr. Fokussierung auf das Alltägliche
 öffnet einen Raum für neue
Sa. 14.03.2020, 19 Uhr
Jan St. Werner u. a. Wahrnehmungen und fragt nach
 dem Motor unserer Handlungen.
Sa. 25.04.2020, 19 Uhr
Nika Son u. a. Mit Ariane Jeßulat, Henrik Kairies,
 Christian Kesten, Steffi Weismann,
→ ausland Makiko Nishikaze (Komposition),
 Makiko Nishikaze/Maulwerker (Szene),
In the new series CC No. 2 – Craving Steffi Weismann/Hsuan Huang
Coincidence, six musicians are invited (Bühne), Hsuan Huang (Kostüme),
to curate an extended programme Steffi Weismann (Video)
around their own performance.
 → Acker Stadt Palast
 19. + 20.03.2020, jeweils 20 Uhr

 Breakfast, transformed into a spatial
 musical situation. The composition
 integrates sounds, gestures, voices,
 images, and various languages.

 7
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

Kiezsalon

Der Kiezsalon im Prenzlauer Die Odyssee des Musikerpaares
Berg versammelt monatlich die Irma und Stefan Wolpe
Berliner Musikwelt bei Avant- musica reanimata –
garde, avancierter Popmusik und Gesprächskonzert
interdisziplinären Künsten. Im
März ist der Vorreiter des moder- Die Gesprächskonzerte von
nen Ambients Gigi Masin zu musica reanimata bringen
Gast, der Zuhörer*innen mit Werke von NS-verfolgten Kom-
seinen einzigartig verschlun- ponist*innen auf die Bühne des
genen und manchmal stark ge- Konzerthauses Berlin und holen
fühlsbetonten Kompositionen sie zurück ins öffentliche
in eine Welt der Kontemplation Musikleben. Stefan Wolpe war
führt. In Mei-Fang Liaus Musik 1933 als Jude, Kommunist und
(Floating Spectrum) schichten Komponist »entarteter Musik«
sich Synths, meditative Drones gleich dreifach gefährdet. Die
und stark bearbeitete Samples Pianistin Irma Wolpe Rademacher
über Aufnahmen aus der Um- genoss international hohe An-
gebung. Die Aprilausgabe bestrei- erkennung und war eine der wich-
ten die preisgekrönte kasa- tigsten Interpretinnen seiner
chisch-britische Geigerin Galya Werke. Als Jüdin erkannte Irma
Bisengalieva, Jarboe, die als die Gefahr und rettete die
Singer-Songwriterin und Key- beiden mit ihrer politischen Weit-
borderin der New Yorker Band sicht. Damit begann die Odys-
Swans bekannt wurde, und die see ihrer Flucht über Jerusalem
norwegisch-mexikanische nach New York. Die Musikwis-
Künstlerin Carmen Villain (Small- senschaftlerin Nora Born hat den
town Supersound) mit atmo- bewegenden Briefwechsel des
sphärischer Musik. Künstlerpaares veröffentlicht
 und wird daran im Gespräch mit
Mi. 25.03.2020, 20 Uhr
Gigi Masin & Floating Spectrum Bettina Brand erinnern. Dazu
 erklingt Musik von Stefan Wolpe
Mi. 29.04.2020, 20 Uhr und seiner Schülerin Ursula
Galya Bisengalieva, Jarboe & Carmen
Villain Mamlok.

→ Musikbrauerei Irmela Roelcke (Klavier), Klaus
 Schöpp (Flöte), Brynne McLeod
Kiezsalon is an interface between (Mezzosopran), Ina Henning
avant-garde, advanced pop music (Akkordeon)
and interdisciplinary art.
 → Konzerthaus Berlin
 Do. 02.04.2020, 20 Uhr

 musica reanimata and Konzerthaus
 Berlin revise the forgotten works
 of composers who were banned and
 erased from memory during the
 National Socialist era.

 8
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

 Reanimation Orchestra:
 Reanimation Visits #003
 und #004
 Reanimation Visits 2020

 Die Musiker*innen des internati-
 onalen, multidisziplinären Reani-
Due Clementi mation Orchestra eint der
Kontraklang Wunsch, Grenzen zwischen den
 Rollen von Komponist*innen,
Aldo Clementi gilt als einer der Interpret*innen und Improvisa-
herausragendsten italienischen tor*innen aufzuheben. Im April
Komponisten des 20. Jahr- spielt das Orchester im Au Topsi
hunderts – trotzdem sind seine Pohl ein neues Werk aus der
Werke heute selten zu hören. Serie »Bird Music for Trees«
Seit seinem Aufenthalt als Gast der Komponistin/Geigerin Elo
des DAAD-Künstlerprogramms Masing. Im Petersburg Art
war Clementi eng mit Berlin ver- Space führt es zwei Wochen
bunden. Kontraklang rückt in später ein neues Werk des
diesem Konzert Kammermusik Tubisten und Komponisten Jack
des 2011 verstorbenen Kompo- Adler-McKean auf. Zwei Spiel-
nisten ins Zentrum und setzt sie orte übrigens, um die Freund*in-
in einen Dialog mit neuen Wer- nen der Improvisation heute
ken, die speziell für seine Toch- kaum herumkommen.
ter, Anna Clementi, entstanden
 Ame Zek (Präparierte Gitarren,
sind. Elektronik), Ingólfur Vilhjálmsson
 (Klarinetten), Marie Takahashi
Aldo Clementi: »Impromptu« (1989) (Bratsche), Jack Adler-McKean
für Streichquartett und Klarinette, (Tuba), Caroline Cecilia Tallone
»2003« (2004) für Stimme und (Drehorgel), Guilherme Rodrigues
Ensemble, »Lamento« (2001), »Tre (Cello), Elo Masing (Geige)
piccoli pezzi« (1955), »Berceuse«
(1979), »B.A.C.H.« (1970) für Klavier → Au Topsi Pohl
solo, »Cantilena 2« (1997) für Sa. 04.04.2020, 20.30 Uhr
Stimme und Quartett
 → Petersburg Art Space
Iris ter Schiphorst: »Changeant« Do. 23.04.2020, 20.30 Uhr
(2004) für Stimme und Zuspiel
 Reanimation Orchestra is a flexible
Laurie Schwartz: Neues Werk (2020, group of musicians united by their
UA) für Stimme wish to blur the boundaries between
 the roles of composer, interpreter
ensemble mosaik and improviser.
Anna Clementi (Stimme und
Performance)

→ Villa Elisabeth
Sa. 04.04.2020, 20 Uhr

Kontraklang dedicates this concert
to the rarely performed chamber
works of Aldo Clementi.

 9
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

klangzeitort: Nach der Natur –
labor klangzeitort
Performances, Installationen
und andere Formate

Unter dem Namen »Nach der
Natur – labor klangzeitort«
entstehen bis April 2020 in
mehreren Projektwochen Hoyer 70: Wendezeit und Wege
auf dem Gutshof Sauen in der Gespräch und Konzert
Nähe von Frankfurt (Oder) der Unerhörten Musik
Performances, Installationen
und andere ortsspezifische Anlässlich seines 70. Geburts-
Formate. Am 18. April lädt klang- tags bringt der Komponist Ralf
zeitort nun zu einem Ausflug Hoyer einige seiner Kolleg*innen
nach Sauen ein, um den Zuschau- und Musiker*innen für ein ge-
er*innen einen Eindruck von meinsames Konzert zusammen.
den entstandenen Arbeiten zu Die Werke eröffnen ästhetisch
ermöglichen. Für den kosten- ein weites Feld, entsprechend
losen Bustransfer kann man sich Hoyers Maxime: »Die Wiese
bei contact@klangzeitort.de der Musik hat viele wunderbare
bis zum 1. April 2020 anmelden. und merkwürdige Gewächse,
 sie ist unendlich groß und bunt,
→ Gutshof Sauen
Sa. 18.04.2020, ca. 15.30–21 Uhr dort darf jedes Unkraut blühen,
Abfahrt in Berlin 14 Uhr / auch meines …«
Rückkehr gegen 23 Uhr
 Werke von Ralf Hoyer, Helmut
klangzeitort presents performances, Zapf, Rainer Rubbert, Johannes
installations and other site-specific Hildebrandt, Georg Katzer, Ruth
formats at Gutshof Sauen. Zechlin, Johannes Wallmann, Martin
 Daske, Max E. Keller, Gabriel Iranyi
 und Thomas Gerwin

 Claudia Herr (Sopran), Angelika
 Weber (Mezzosopran), Christine Paté
 (Akkordeon), Matthias Badczong
 (Klarinette/Bassklarinette), Egidius
 Streiff (Violine), Stefan Paul (Klavier),
 Martin Schneuing (Klavier)

 19 Uhr – Gespräch mit Gisela Nauck,
 Ralf Hoyer und Rainer Rubbert
 20 Uhr – Konzert

 → BKA-Theater
 Di. 21.04.2020

 On the occasion of his 70th birthday,
 the composer Ralf Hoyer gathers
 some of his colleagues and musicians
 together for a diverse programme.

 10
ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

KNM Contemporaries
Music in the Making 2020

KNM Contemporaries versteht Ohlmeier/Khroustaliov/
Musik als offenen, kommuni- Fischerlehner +
kativen und sozialen Raum. Die Jon Rose & Alvin Curran
eingeladenen Komponist*innen Konzertreihe biegungen im
und die Musiker*innen des En- ausland
semble KNM Berlin stellen sich
in öffentlichen Proben, Präsen- Die Konzertreihe biegungen
tationsrunden und Konzerten im ausland bringt zwei Gruppen
dem Berliner Publikum. Im Fokus zusammen, deren Improvisa-
steht dabei Musik der jüngsten, tionen ungewöhnlich kreativ und
internationalen Komponist*in- experimentell sind. Ohlmeier,
nengeneration, die das Ensemble Khroustaliov und Fischerlehner
in Beziehung zu den markan- knüpfen an historische Visionen
ten und kontrovers diskutierten des Free Jazz und der Improvi-
Positionen von Füsun Köksal, sation an. Sie erforschen alter-
Martin Schüttler und Simon native Realitäten für Mensch-
Steen-Andersen setzt. Maschine-Symbiosen, jenseits
 Das KM28 in Berlin bietet den trivialisierender Kräfte des Platt-
experimentellen Rahmen für formkapitalismus. Curran
ein pluralistisches Forum heuti- und Rose arbeiten seit Mitte
gen Komponierens, Hörens und der 1980er zusammen. Ihre
Diskutierens. Verweise auf Minimalismus,
 Noise und Jazz resultieren in
Ensemble KNM Berlin
 energetischem Maximalismus.
→ KM28
23.–25.04.2020, jeweils 19 Uhr Lothar Ohlmeier (Bassklarinette),
 Isambard Khroustaliov (Modularer
KNM Contemporaries presents the Synthesizer, Computer),
latest generation of international Rudi Fischerlehner (Schlagzeug)
composers in Berlin. This three-day
event creates a dialogue between Alvin Curran (Klavier, Sampler),
the emerging generation and the Jon Rose (Violinen)
artistically striking positions of
established composers. → ausland
 Do. 30.04.2020, 21 Uhr

 The concert series biegungen im
 ausland features two extraordinary
 groups performing creative and ex-
 perimental improvisations in unusual
 ways.

 11
KLANGKUNST

 In der Installation des Klang-
 künstlers Hanno Leichtmann
 spielen zwei SL-10-Platten-
 spieler speziell für die Installation
 angefertigte Schallplatten im
 Repeatmodus ab, sodass sich die
 Recordings im Laufe der Zeit
 zueinander verschieben und ver-
 schiedene Kombinationen aus
Tangente, Sekante, Passante darken Ambient-Jams, elektro-
von Hanno Leichtmann nischen Percussion-Mutatio-
Vierkanal-Installation für zwei nen und mäandernden Stimm-
Technics SL-10-Plattenspieler Patterns einen dystopischen
 Soundtrack erzeugen. Die Propor-
Der Technics SL-10-Platten- tionen der sich verschiebenden
spieler ist der Hifi- und Design- Klangwiedergaben sind inspiriert
klassiker: Mit der Größe einer vom Verhältnis eines Kreises
Schallplattenhülle, gefertigt zu Tangenten, Sekanten und
aus Plexiglas und gebürstetem Passanten.
Aluminium hat er es mit seinem
 → ausland
zeitlosen Design nicht umsonst 19.–21.03.2020, 18–23 Uhr
in die ständige Sammlung des
Museum of Modern Art (MoMA) Two SL-10 turntables play records
 cut specially for the installation, so
geschafft. that the recordings shift towards
 each other over time, creating various
 combinations.

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FESTIVALS

 Labor Beethoven 2020
 Ultraschall Berlin –
 Festival für neue Musik
Mit »Labor Beethoven 2020« präsentiert die Akademie der
Künste eine zeitgenössische Lesart des Beethoven-Jubiläums,
die das Experimentieren in den Mittelpunkt stellt. Das Festival
verdichtet die musikalischen und interdisziplinären Ergebnisse
der vierjährigen künstlerischen Zusammenarbeit einer Gruppe
junger Komponist*innen aus Basel, Tel Aviv und Thessaloniki.
Gemeinsam mit historischen und aktuellen Experimenten von
Beethoven und Anton Reicha sowie der Opernkompagnie Novoflot,
dem Elektroniker Marcus Schmickler, dem Klangkünstler
Werner Cee oder dem Beethoven-Spezialisten William Kinder-
man bringen sie ein Kaleidoskop aus Konzerten, Klang- und
Hörexperimenten, Lecture-Performances und Musiktheater zur
Aufführung. Originalwerke von Beethoven stehen neben De-
konstruktionen von »Fidelio« (Novoflot) und »Pastorale« (Cee).
Uraufführungskompositionen, vermittelt durch eine Ausstellung
und diskursive Elemente, verknüpfen den experimentellen Geist
um 1802 mit aktuellen Fragestellungen des Komponierens zu
Raum, Instrumentation und Form.
Ausführliche Informationen zum Programm ab Seite 22 im Konzertkalender.

→ Akademie der Künste
12.–18.03.2020

With »Labor Beethoven 2020«, the Akademie der Künste presents a
contemporary reading of Beethoven’s 250th anniversary, focusing on
experimentation.

 13
FESTIVALS

 MaerzMusik
 Festival für Zeitfragen 2020:
 Der Beginn der Zeit
Vom 20. bis 29. März 2020 nimmt die MaerzMusik – Festival für
Zeitfragen den Beginn der Zeit in den Fokus und zeigt Konzerte,
audiovisuelle Performances und eine Ausstellung an unterschied-
lichen Orten der Stadt.
 Die sechste Ausgabe des Festivals für Zeitfragen schöpft
ihre Energie aus der Poetik und der Politik »Unvordenklicher
Zeit« – einer Zeitlichkeit, die sich der Kontrolle und Berechen-
barkeit entzieht: Musik und Praktiken, die in Kosmologien
verwurzelt sind, die nicht durch Anfang und Ende begrenzt sind;
Klänge, die in den Tiefenraum der Zeit reichen.
 Zu den Höhepunkten gehören das Eröffnungsprojekt mit
30 Musiker*innen aus Bolivien und Berlin, Konzerte mit dem
Ensemble Resonanz, Quatuor Bozzini, Ensemble PHACE,
Junge Deutsche Philharmonie und Ensemble Modern, ein Por-
trätkonzert für Younghi Pagh-Paan zur Verleihung des Großen
Kunstpreises sowie Uraufführungen von Carlos Gutiérrez,
Marisol Jiménez, Cassandra Miller/Juliet Fraser, Robert Lippok/
Lucas Gutierrez und der belgischen Künstlerin Myriam Van
Imschoot, die mehrere Projekte beim Festival präsentiert. Die
französische Elektronikpionierin Éliane Radigue wird mit der
Aufführung mehrerer ihrer Arbeiten geehrt. Ihr Meisterwerk
»Trilogie de la Mort« ist an einem neuen Festivalort, dem Zeiss-
Großplanetarium, zu erleben. »The Long Now« setzt raumgrei-
fende Akzente mit Les Percussions de Strasbourg, dem
Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos, Phønix16
u. v. a.

Ausführliche Informationen zum Programm ab Seite 22 im Konzertkalender.

→ SAVVY Contemporary, Parochialkirche, Zeiss-Großplanetarium,
silent green, Kraftwerk Berlin und Haus der Berliner Festspiele.
20.–29.03.2020

MaerzMusik – Festival for Time Issues sees itself as a venue for
experiencing art and thinking about how we deal with time.

 14
JAZZ

Tom Harrel – Infinity

Wenn der inzwischen 71-jähri-
ge legendäre US-Trompeter
Tom Harrell auf der Bühne steht,
herrscht im Publikum atem-
lose Bewunderung. Meist steht Berlin Improvisers Orchestra
Harrel unbeweglich an seinem offene Probe/Konzert
Platz, die Trompete in der Hand,
den Kopf gesenkt, dabei immer Bezugnehmend auf Charles
im Zentrum des Geschehens – Mingus Konzept der Workshop
nach innen hörend und auf Concerts lädt das Berlin Improvi-
seine Band horchend. Diese ist sers Orchestra in diesem Jahr zu
mit Mark Turner, einem der einer ganzen Serie offener Pro-
aktuell stilprägenden New Yorker ben und Workshop Concerts in
Saxofonisten, dem Gitarristen den Kühlspot Social Club nach
Charles Altura, dem Bassisten Weißensee ein. Das Publikum ist
Ben Street und dem Drummer beim Arbeitsprozess des hoch-
Adam Cruz hochkarätig besetzt. karätig besetzten Berliner
Musiker, die allesamt eine Gene- Ensembles dabei – eine seltene
ration jünger sind, denen er aber Gelegenheit, Einblick in die
auf beeindruckende Weise in Arbeitsweisen improvisierender
Sachen Virtuosität und Kraft Musiker*innen und speziell eines
in Nichts nachsteht. Harrells improvisierenden Orchesters
Ton ist leise und flexibel, dabei zu gewinnen. Das Berlin Improvi-
präsent und voller Farben, sers Orchestra ist ein Pool von
seine Linien sind geschmeidig, in Berlin ansässigen Musiker*in-
fließend und zugleich in der nen, die sich 2010 zum ersten
Vielfalt ihrer Phrasierungen Mal zusammengeschlossen haben
verblüffend. und sowohl mit kollektiver freier
 Improvisation als auch mit diri-
Tom Harrell (Trompete), Mark Turner
(Saxofon), Charles Altura (Gitarre), gierter Improvisation arbeiten. Zu
Ben Street (Bass), Adam Cruz den Aufführungen haben Gast-
(Schlagzeug) improvisator*innen aus der ganzen
→ Quasimodo Welt beigetragen.
Mo. 02.03.2020, 22.30 Uhr
 Berlin Improvisers Orchestra
US-trumpet player Tom Harrell and
his band of younger musicians play → Kühlspot Social Club
at Quasimodo. Mi. 04.03.2020, 20.30 Uhr

 With reference to Charles Mingu’s
 concept of workshop concerts, the
 Berlin Improvisers Orchestra invites
 you to a series of open rehearsals
 and workshop concerts.

 15
JAZZ

Bosque Màgico
Jazzlights in der Glühlampe

Zur Glühlampe heißt eine urige
Berliner Kneipe im Friedrichs-
hainer Rudolfkiez, die all jene dialogue concert #3
versammelte, die gerade von Transformation mit Daniel
der Schicht in der nahe gelegenen Libeskind
Glühlampen-Fabrik zwischen Vortrag, Konzert und Diskussion
Warschauer Straße und Stralauer
Allee kamen. Seit 2019 ist die Die Reihe Dialogue Concerts.
Glühlampe Heimat einer kleinen Conceptual Research on Archi-
Jazzreihe. Am 11. März prä- tecture and Music präsentiert
sentiert ein international und ein medienpluralistisches Format,
ungewöhnlich besetztes En- das die Erforschung des Städ-
semble einen einzigartigen Klang- tischen in den Blick nimmt. Archi-
kosmos, in dem sich verschie- tektonisches Arbeiten tritt in
dene Musikkulturen zu etwas den Dialog mit der Praxis der
ganz Eigenem zusammenfin- Musik. Kuratiert vom Vibrapho-
den: Beeinflusst von klassischer, nisten, Komponisten und Stadt-
indischer und Balkanmusik, theoretiker Christopher Dell
inspiriert von Pop und Jazz, tritt Dialogue Concerts als künst-
mit Oboe, einer Mischung lerische Aussage sowie als
aus Flamenco und Jazz-Gitarre kritisches Dispositiv auf. Inter-
und dazu ein indischer und ein nationale Architekt*innen und
spanischer Perkussionist – bei Musiker*innen sind eingeladen,
Bosque Màgico ist Schubladen- in sechs Dialogue Concerts pro-
hören definitiv ausgeschlossen. zessorientierte Zusammenhänge
 über Disziplingrenzen hinweg
Ralf Siedhoff (Gitarre), Mykyta Sierov
(Oboe), Karthik Mani (Perkussion), zu thematisieren. Im März sind der
Ernesto Martinez (Perkussion) Architekt Daniel Libeskind, die
 Cellistin Elisabeth Coudoux, der
→ Zur Glühlampe
Mi. 11.03.2020, 20 Uhr Trompeter Pascal Klewer
 und der Schlagzeuger Christian
Zur Glühlampe presents Bosque Lillinger zu Gast.
Màgico – inspired by pop and jazz
and influenced by classical, Indian Elisabeth Coudoux (Cello),
and Balkan music with oboe, a mix- Christopher Dell (Vibraphon),
ture of flamenco and jazz guitar, Pascal Klewer (Trompete),
plus an Indian and a Spanish percus- Christian Lillinger (Schlagwerk)
sionist.
 Diskussion mit Daniel Libeskind

 → Aedes Architekturforum
 Fr. 20.03.2020, 18.30 Uhr

 Architectural work enters into
 a dialogue with musical practice.

 16
JAZZ

 Philipp Rumsch Ensemble +
 Georg Graewes Sonic Fiction
 Orchestra
 Konzertreihe

 Der Jazzkeller 69 konzentriert
Root 70 sich im März und April auf
 orchestrale Formationen und
Nils Wograms seit fast 20 Jahr- zeigt damit, dass sich Kom-
en bestehende Band Root 70 ponist*innen im heutigen Jazz
bringt vier Musiker zusammen, längst nicht mehr auf das tra-
die alle bereits in jungen Jahren ditionelle Big-Band-Format
als neue Stimme auf ihren In- beschränken, sondern in zeitge-
strumenten galten und seither mäßer Herangehensweise die
mit internationalem Erfolg Begegnung und Verschränkung
ihre eigenen Bands leiten. Ur- von zeitgenössischem Jazz, nicht
sprünglich aus Neuseeland idiomatischer Improvisation
und Deutschland kommen die und Neuer Musik vollziehen. An
vier regelmäßig zusammen, der Vielfalt der einzelnen En-
um gemeinsam, ausgehend vom sembles wird deutlich, wie sehr
Jazz, Einflüsse aus Volksmusik an der Ausdifferenzierung per-
und aktuellen Musikströmungen sönlicher Stile gegenwärtig gefeilt
zu verarbeiten. Im Laufe der wird: Der Ambient-Sound beim
Jahre hat die Band einen unver- Philipp Rumsch Ensemble etwa
wechselbaren Bandsound und greift popmusikalische Bausteine
eine eigene Sprache entwickelt, auf, während sich das Georg
die ein rhythmisches Feuerwerk, Graewes Sonic Fiction Orchestra
eine Lebendigkeit und Vielfalt innovativ klangforschend zeigt.
mit sich bringt, wie nur selten
 → Aufsturz
zu hören ist. Dieses Jahr feiert Fr. 27.03.2020, 21 Uhr:
Root 70 sein 20-jähriges Philipp Rumsch Ensemble
Jubiläum.
 Fr. 17.04.2020, 21 Uhr:
Nils Wogram (Posaune), Hayden Georg Graewe & Sonic Fiction
Chisholm (Altsaxofon), Matt Penman Orchestra
(Bass), Jochen Rückert (Schlagzeug)
 In March and April the Jazzkeller
→ A-Trane 69 will be focusing on orchestral
Di. 24.03.2020, 21 Uhr formations.

Over the years, the band Root 70
has developed its own unmistakable
language, which brings with it a
rhythmic firework quality; a liveliness
and diversity that is rarely heard.

 17
JAZZ

Mokete Mokete

Mokete Mokete ist ein Berliner
All Star-Ensemble, besetzt mit
Musiker*innen aus verschie- Davis, Taborn & Chakarova
denen Ecken der stilistisch viel- Im Hier und Jetzt –
seitigen Berliner Szene. In ihren Improvisierte Musik und Jazz
Hauptprojekten spielen sie vor mit Konzert und Film
großen Menschenmengen, bei
Mokete Mokete bleibt es aber Vor drei Jahren trafen sie im Auf-
nah und direkt. Sie selbst be- nahmestudio erstmals zusam-
schreiben ihre Musik als »densely men – und sofort erkannten die
layered (jazz?!) music. cool, Pianist*innen Kris Davis und
vibrant, funky, hypnotic. Think Jim Craig Taborn ihre musikalische
Jarmusch Soundtrack – but Seelenverwandtschaft. Kris
it’s live«. Eine rohe und leben- Davis ist eine Protagonistin der
dige Mischung – Mingus, Jaga aktuellen progressiven New
Jazzist, Medeski/Martin/Wood Yorker Szene und arbeitete u. a.
und Weather Report mit einem mit Tyshawn Sorey und Ingrid
subtilen Madlip- und Afro- Laubrock. Craig Taborn ist kaum
Flavour – all das ist wahrhaftig einer bestimmten Szene oder
dem Geist der Improvisation Stilkategorie zuzuordnen. Seine
gewidmet: Jeder Auftritt und Arbeiten reichen vom zeitge-
jede Note sind im Hier und Jetzt. nössischen Jazz bis zum Minimal
 Techno. Im Duo eröffnen sie
Jérôme Bugnon (Posaune),
Johannes Schleiermacher (Saxofone, den Abend im Pierre Boulez Saal.
Synthesizer), Dirk Berger (Gitarre), Im Anschluss präsentiert Davis
Beat Halberschmidt (Bass), eine Live-Darbietung ihrer Musik
Daniel Schröteler (Schlagzeug)
 zu einem 45-minütigen Stumm-
→ peppi guggenheim film der bulgarischen Fotografin
Fr. 17.04.2020, 21 Uhr und Regisseurin Mimi Chakarova.
In the words of Mokete Mokete when Kris Davis (Klavier), Craig Taborn
describing their music: »Densely (Klavier), Mimi Chakarova (Film),
layered (jazz?!) music. Cool, vibrant, Tom Arthurs (Trompete), Miles
funky, hypnotic. Think Jim Jarmusch Perkin (Kontrabass), Julian Sartorius
soundtracks – but it’s live.« (Schlagzeug)

 → Pierre Boulez Saal
 Sa. 18.04.2020, 19 Uhr

 After a duo set by Kris Davis and
 Craig Taborn, Davis will present
 her live accompaniment of a silent
 film by Bulgarian photographer
 and filmmaker Mimi Chakarova.

 18
JAZZ

Irène Schweizer & Hamid Drake
Konzertreihe Improvisation
International
 Silke Eberhard Trio und
Irène Schweizer, die 1941 in die Liebe zum Geld
Schaffhausen geborene Klavier- Konzertreihe Klangworte: Jazz
ikone des europäischen Free trifft auf Literatur
Jazz, ist die erste Jazzmusikerin,
die den hochdotierten Schweizer Auf dem Dach des Klunkerkranich
Grand Prix Musik 2018, den größ- im Herzen Neuköllns geben die
ten Kulturpreis der Schweiz, Frauen den Takt an. Die Kuratorin
erhielt. Im April gibt es die rare und Organisatorin Marie Blobel
Gelegenheit, Irène Schweizer hat eine interdisziplinäre Veran-
zusammen mit Hamid Drake, staltungsreihe konzipiert, die
einem der angesehensten sich auf den weiblichen Blick
Schlagzeuger in der Improvisa- konzentriert: KlangWorte heißt
tionsmusik, in Berlin zu hören. das Format, in dem Jazz auf
Mit dem amerikanischen Drum- Literatur trifft. Zusammen mit
mer Hamid Drake spielte dem Schauspieler und FluxFM-
Schweizer erstmalig auf dem Literaturexperten Jörg Petzold
von ihr mitgegründeten Taktlos sucht die Schauspielerin Nurcan
Festival in Zürich vor ca. 20 Özdemir Texte aus unterschied-
Jahren. lichsten Epochen und Stilen
Irène Schweizer (Klavier) heraus, auf die Berliner Jazzmu-
Hamid Drake (Schlagzeug) sikerinnen in ihren Arrange-
 ments, Kompositionen oder Im-
→ exploratorium berlin
So. 26.04.2020, 20 Uhr provisationen Bezug nehmen.
 Am 29. April ist die Berliner Alt-
Irène Schweizer, piano icon of saxofonistin, Klarinettistin
European free jazz, will play with the
American drummer Hamid Drake, one und Komponistin Silke Eberhard,
of the most respected drummers in Gewinnerin des diesjährigen
improvised music. Jazzpreis Berlin, mit ihrem Trio
 zu Gast.
 Silke Eberhard (Altsaxofon),
 Jan Roder (Kontabass), Kay Lübke
 (Schlagzeug), Nurcan Özdemir
 (Sprecherin), Jörg Petzold (Sprecher)

 → Klunkerkranich
 Mi. 29.04.2020, 20 Uhr

 Jazz meets Literature: in April the
 concert series KlangWorte will
 feature Silke Eberhard with her trio.

 19
BERLINER LABEL-STECKBRIEF

 Second Editions
Was macht euer Label aus?
Die Musik von und in Kooperation mit hervorragenden Künst-
ler*innen, geistreich kuratiert und stilsicher veröffentlicht.

Welche Musik kann man mit euch entdecken?
Von konzeptioneller Computermusik bis zu reduzierten
Orgelkompositionen ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Welche Künstler*innen sind bei euch vertreten?
Roger Tellier-Craig, Lori Goldston, Eva-Maria Houben, Karl
Fousek, Kaori Suzuki, Kevin Drumm, René Margraff und Malte
Cornelius Jantzen.

Eure erste Platte?
Ein Split-Album von René Margraff und Malte Cornelius
Jantzen, die sich beide auf sehr unterschiedliche Weise mit
dem Thema Verwandlung befassen.

Welche Aufnahme muss man gehört haben?
Zum Einstieg eignet sich »Breath For Organ« von Eva-Maria
Houben und »Études« von Roger Tellier-Craig. Die beiden
Veröffentlichungen stehen – einerseits ruhig und fließend,
andererseits imposant und aufbrausend – in einem aufre-
genden Kontrast zueinander.

Liebster Klang-Musikort in Berlin?
Reflexionsarmer Raum der TU Berlin
[Im reflexionsarmen Raum (auch schallarmer Raum genannt)
wird Schall absorbiert.]

Letzter und nächster Release?
Zuletzt erschien »Études« von Roger Tellier-Craig als CD und
digital. Die vier elektroakustischen Kompositionen, die am
Conservatoire de Musique de Montréal entwickelt wurden, sind
sehr intensive Stücke, die man als »New Musique Concrete«
bezeichnen könnte. Bald erscheint »Both« von Claire Rousay als
LP und digital. Die zwei Hörstücke wurden in einer Bibliothek in
Texas und bei einem Aufenthalt in Mexiko entwickelt.

Verlost ihr eine Platte?
Klar. Wer als Erste*r eine nette Nachricht an marketing@
inm-berlin.de schreibt, darf sich eine aussuchen.

Mehr Informationen unter secondeditions.org

 20
POST

Stilsichere Grüße aus Mexiko von Heroines
of Sound

Die Kuratorin Bettina Wackernagel gab gemein-
sam mit dem Ensemble KNM Berlin in Mexico
City einen Einblick in die Idee und Programme des
Festivals Heroines of Sound, das jährlich Werke
von Pionierinnen der elektronischen Musik einer
breiteren Öffentlichkeit präsentiert.

 21
M z
 R
Ap r
20
 2 0
 22
MRz
So. 01.03. → 22:30h Quasimodo
 Tom Harrel – Infinity
 Tom Harrel Trompete / Mark Turner
→ 15:30h Jazzkeller 69 @ Industriesalon Saxofon / Charles Altura Gitarre /
Schoeneweide Ben Street Bass / Adam Cruz
Achim Kaufmann Duos Schlagzeug [IMPRO] [JZ] [K]
Michael Moore + Yorgos Dimitriadis
 Achim Kaufmann Piano / Michael
Moore Klarinette, Altsaxofon
 Achim Kaufmann Piano / Yorgos
Dimitriadis Schlagzeug, Elektronik
 Di. 03.03.
   
[JZ] [KOMP] [K] → 20h BKA-Theater
 Maulwerker | Bastard. Kammermusik
→16h radialsystem für Stimmen, Gesten und Instrumente
SCHRUMPF! Bob's Company Unerhörte Musik
im Rahmen der Reihe SCHRUMPF! Andrea Neumann »Quartett Nr. 1« /
Musik&Theater&Tanz in Klein Annette Schmucki »staben« / Michael
 Daniella Strasfogel Moderation und Hirsch »Bastard« / Clara Gervais
künstlerische Leitung Michael Rauter »Einklang« / Michael Hirsch
Konzept, Choreografie, Komposition, »Mouvement à 5« / Ernstalbrecht
Bühne, Licht und Performance / Stiebler »Einklang«
Johann Günther Ton Ariane Jeßulat / Henrik Kairies /
Die Reihe SCHRUMPF! Christian Kesten / Katarina Rasinski /
Musik&Theater&Tanz in Klein arbeitet Tilmann Walzer / Steffi Weismann
Premieren oder Wiederaufnahmen Stimmen und Instrumente / Gast:
von Berliner Ensembles familien- Alexey Kokhanov Stimme [KOMP]
orientiert um. »SCHRUMPF! Bob’s [PERFORM]
Company« beruht auf der Performan-
ce »THE GAP« von Michael Rauter/ → 21h A-Trane
Bob's Company. [MT/O] [K&J] [PERFORM] JAB 105 Jazz aus Berlin @ A-Trane
 Two Bands one Night
→ 18h Haus des Rundfunks Achim Kaufmann Piano /
16. Kompolize Winter 2020 Yorgos Dimitriadis Schlagzeug
Internationaler Kompositionswettbe- CD Presentation »Nowhere one
werb von psophos in Zusammenarbeit goes« auf Jazzwerkstatt
mit dem Lietzeorchester Berlin Wanja Slavin Saxofon /
– Lukas Neudinger »Zoom the Haze« / Felix Henkelhausen Bass
Arnold Schönberg »Verklärte Nacht« / Neues Trio von Sebastian Merk mit
Gustav Mahler »Totenfeier« Eigenkompositionen und Jazz-
 Hanno Bachus Dirigent standards [IMPRO] [JZ] [KOMP]
– André Léon Caplet »Persische Suite«
 Martina Langer Dirigentin [KOMP]

→ 18h St. Matthäus-Kirche
hORA-Gottesdienst
 Mi. 04.03.
Musik von Alfred Schnittke, Manfred → 20:30h KM28
Niehaus und Thomas Daniel Schlee Morton Feldman’s »Patterns
 Lothar Knappe Orgel [KOMP] in a Chromatic Field« ( IN M )
 Lucy Railton Cello / Joseph
 Houston Piano

Mo. 02.03. [PERFORM]

 → 22:30h Kühlspot Social Club
→ 20h exploratorium berlin Berlin Improvisers Orchestra –
it is what it isn’t Workshop Concert
 Chi Him Chik Saxofon, Megafone / Offene Probe / Konzert
Jacek Chmiel E-Gitarre / Catalina [EM] [IMPRO] [K] [W]
Gutiérrez Klarinette / Jakub
Miarczynsk Schlagzeug / Christian
Moser Oud / Marie-Louise Schneider
Stimme / Iulia Andreea Smeu Geige /
Lara Süss Stimme /
Mikael Szafirowski E-Gitarre [IMPRO] [K]

Diskurs [DIS] Kinder und Jugendlich [K&J] Konzert [K] Offene Probe [OFFP] Performance [PERFORM]
Workshop [W] INM gefördert ( IN M )
MR z
Do. 05.03. Di. 10.03.
→ 19h Haus der Kulturen der Welt → 20h BKA-Theater
On Music: Life after Music Levine | Kikuchi: Between the Lines
Magazines – the Norient Way Unerhörte Musik
Ab März 2020 präsentiert das Haus Liza Lim »Burning House« /
der Kulturen der Welt jeden ersten Mohammad H. Javaheri »Serotonin
Donnerstag im Monat unter dem Titel Saturation« / Misato Mochizuki
»On Music« Vorträge, Panels, Lesun- »Toccata« / Keiko Harada »Schema« /
gen, Live-Interviews, Filme, Installati- Gene Coleman »Thrinos II« / Laurie
onen und Musik im HKW-Restaurant. Schwartz »New Work« / Johannes
Theresa Beyer (Norient), Faisal M. Hildebrandt »Annäherung VII« /
Khan (Akaliko Collective), Bryan Charlotte Seither »Tell it or shout«
Little, Jenny Fatou Mbaye (Centre for Carin Levine Flöten /
Culture and the Creative Industries, Naoko Kikuchi Koto [KOMP]
City University of London), Kamila
Metwaly (Savvy Contemporary), Ali
Gul Pir (Satiriker) LIVE: Sarathy
Korwar & the UPAJ Collective, DJ:
Dis Fig [DIS] [K]
 Mi. 11.03.
 → 17h Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche
→ 20h silent green Kulturquartier Emporenkonzert
PHØNIX16: Dead on Arrival György Ligeti »Volumina«
Lasst mich in Ruhe mit euren Dominik Susteck Orgel [K]
Gewissensbissen, das ist doch so
schöne Phys … Musik!** ( IN M ) → 20h Zur Glühlampe
Antoine Brumel »Missa Et Ecce Bosque Màgico
Terra Motus« / Luigi Nono »Djamila Jazzlights #25
Boupacha« / Diamanda Galás »Schrei Ralf Siedhoff Gitarre / Mykyta
X« ([A] Live Version für 6 Frauen- Sierov Oboe / Karthik Mani, Ernesto
stimmen) / Daphne Oram »Dr. Martinez Perkussion [IMPRO] [JZ] [KOMP] [K]
Faustus Suite« ([A] Live Version   
für 12 Stimmen) /
Throbbing Gristle »After Cease To
Exist« ([A] Live Version für 12 Stimmen)
Ist das überhaupt noch zeitgenös-
 Do. 12.03.
sische Musik? Was hat der Brumel → 19h Akademie der Künste, Hanseatenweg
mit Throbbing Gristle zu tun? Ist das (Halle 1)
nicht Crossover? Labor Beethoven 2020
[KOMP] [DIS] [K] [PERFORM] Feierliche Eröffnung
 Eröffnung der Ausstellung »Labor
 1802–2020« mit historischen und

Fr. 06.03.
  
 aktuellen Klang- und Hörexperi-
 menten und Installationen sowie der
 Klanginstallation »De-Symphonic«
→ 21:30h Jazzkeller69 @ Aufsturz-Klub von Werner Cee
Evans-Gropper-Kosack-Sand-Steidle (siehe auch »Longplay«)
 Phil Gropper Tenorsaxofon / [KOMP] [K] [PERFORM]
Peter Evans Trompete / Liz Kosack
Keyboards / Jordan Sand Bass / Oli → 20h Artist Homes – Der Kunstbunker
Steidle Schlagzeug Voraushören und lauschen
[IMPRO] [JZ] [KOMP] [K] [KLANGK]

 → 20h Konzerthaus Berlin
 Open your ears
 Sofia Gubaidulina »De profundis«,
 »In croce«, »Mirage – Die tanzende
 Sonne«
 Andreas Voss Cello / Elsbeth
 Moser Bajan
 Die Freiheit fühlen – Ein klingendes
 Porträt der Komponistin Sofia
 Gubaidulina mit der cie. toula
 limnaios, dem Barnim-Gymnasium
 Berlin und der Freien Waldorfschule
 Kreuzberg. [K]

Zeitgenössische Musik: Echtzeitmusik [EM] Elektronische Musik [ELEKT] Improvisation [IMPRO]
Klangkunst/Soundart [KLANGK] Komponierte Musik [KOMP] Musiktheater/Oper [MT/O] || Jazz [JZ]
MR z
→ 20h Akademie der Künste, Hanseatenweg → 21:30h Jazzkeller69 @ Aufsturz-Klub
(Halle 3) Meinrad Kneer’s Phosphoros Ensemble
Labor Beethoven 2020 plays Christian Morgenstern
Eröffnungskonzert Almut Kühne Sopran / Uli Pleßmann
Faidra Chafta Douka / Manolis Performance / Frank Gratkowski
Ekmektsoglou / Batya Frenklakh / Klarinette & Bassklarinette / Kathrin
Adrian Nagel / Ari Rabenu / Thanos Pechlof Harfe / Meinrad Kneer
Sakellaridis / Guy Rauscher Kontrabass [IMPRO] [JZ] [KOMP] [K]
 Ensemble Adapter / Uli Fussenegger
Kontrabass / Sara Gouzy Sopran /
Noa Mick Saxofon / Chris Moy
E-Gitarre / Alice Belugou Harfe / Fran-
cesco Olmedo Posaune / Zoe Pourri
 Sa. 14.03.
Violine / Julius Schepansky Akkordeon → ab 13h Akademie der Künste,
/ Verena Wüsthoff Blockflöten Hanseatenweg (Halle 1)
Im Eröffnungskonzert erklingen als Labor Beethoven 2020
Resultate kollektiver Prozesse neue Führungen, Gespräch,
Kompositionen für ungewöhnliche Lecture-Performances
Instrumentationen. [KOMP] Ernst Florens Friedrich Chladni /
   Anton Reicha / Ludwig van Beethoven
 Christian Thorau Moderation /

Fr. 13.03. Caspar Johannes Walter künstle-
 rischer Leiter / William Kinderman
 Lecture-Performance / Gili Loftus
→ 17h Akademie der Künste, Hanseatenweg Hammerklavier / Andrea Heilrath
(Halle 1, 3) Physikerin
Labor Beethoven 2020 Experimente um 1802 werden in
17h Performance, 18h Kammerkonzert einem Gespräch, in Führungen und
Beethoven in einer Lecture-Performance
Faidra Chafta Douka / Manolis vorgestellt. [KLANGK] [DIS] [PERFORM]
Ekmektsoglou / Thanos Sakellaridis
/ Ludwig van Beethoven »Variationen → 17h Akademie der Künste, Hanseatenweg
für Violoncello und Klavier« (Judas (Halle 2)
Maccabäus) / Ludwig van Beethoven Labor Beethoven 2020
»Cellosonate Nr. 4« (C-Dur Op. 102.1) Musiktheater-Installation:
 Nikolaus Schlierf Viola / Karen Wir sind so frei #1 Fidelio – Novoflot
Lorenz Viola / Francesco Olmedo Antonis Anissegos / Ludwig van
Posaune / Max Volbers Paetzold-Flöte / Beethoven
Elisabeth Wirth Paetzold-Flöte / Siehe auch »Longplay« [KOMP] [K]
Davis Eggert Violoncello / Gili Loftus
Hammerklavier / Manolis Ekmektsoglou → 19h ausland
Elektronik / Matthias Engler Schlag- Fiepblatter Catalogue: Jan St. Werner
zeug / Noa Mick Saxofon / Alice + Guests
Belugou Harfe Eröffnung CC No. 2 – Craving
Skulpturale Raum-Zeit-Konstellationen Coincidence
und Kammermusik von Beethoven, [ELEK] [KLANGK] [KOMP] [K]
gespielt auf einem Hammerklavier,
erklingen in den Ausstellungshallen der → 20h Akademie der Künste, Hanseatenweg
Akademie der Künste [KOMP] [K] [PERFORM] (Halle 3)
 Labor Beethoven 2020
→ 20h Akademie der Künste, Pariser Platz Elektronisches Konzert
(Black Box) Kirsten Reese Leitung / Studierende
Labor Beethoven 2020 der UdK und HfM Hanns Eisler Berlin
Konzert Kompositionen für drei Klangwürfel
Anda Kryeziu / Adrian Nagel / Eleni Ralli erforschen Rotationen und
 Ensemble Adapter / Uli Fussenegger Angulationen im Raum. [ELEK] [KOMP] [K]
Kontrabass / Anda Kryeziu Klavier /
Noa Mick, Don-Paul Kahl Saxofone / → 20:30h Kühlspot Social Club
Chris Moy E-Gitarre / Adrian Nagel Caspian Trio
Elektronik / Manuel Nawri Dirigent Jazz am Helmholtzplatz
Der unterirdische rohe Konzertsaal Ferdinand Delcker Piano, Kompo-
wandelt sich von Werk zu Werk, sition / Kazuyoshi Nakatsukasa Bass /
ebenso das Verhältnis von Bühne und Sebastian Rosales Morandé
Zuhörer, von Installativem und Schlagzeug [KOMP] [K]
Performativem. [KOMP] [K]
 → 21h Peppi Guggenheim
→ 21h Peppi Guggenheim Bubu
Church of Jupiter [IMPRO] [JZ] [KOMP] [K]
[KOMP] [K]

Diskurs [DIS] Kinder und Jugendlich [K&J] Konzert [K] Offene Probe [OFFP] Performance [PERFORM]
Workshop [W] INM gefördert ( IN M )
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