LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.

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LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
2/2013 20. Jahrgang                                                                1. Juni 2013
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LESUMER BOTE
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Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
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  20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                Seite 2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     1. Juni 2013

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                                          (',725,$/

Liebe Leserin, lieber Leser,                             Mit diesen Gedanken und einleitenden Worten
                                                       zu den 20. Burglesumer Kulturtagen „Sommer in
         „Wenn Kultur sichtbar wird …“
                                                       Lesmona 2013“ grüße ich Sie im Namen des Re-
   Diese einleitenden Worte auf der ersten Seite       daktionsteams und wünsche Ihnen genußvolles
des Programmheftes der Burglesumer Kulturtage          kulturelles Erleben mit viel Freude und Sonnen-
„Sommer in Lesmona“, die sich zum 20sten Mal           schein.
jähren, stelle ich voran, wenn man auf die lange
Zeit der Planung und Gestaltung dieser Tage            Ihr                                                                                                           
blickt.
   Sie sind sichtbar geworden durch ihr Wachsen
und Werden in all den Jahren und aus dem Kul-
turkalender von Bremen-Nord nicht mehr wegzu-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
                                                       ––––––––––––––––––––––––––
denken. Sie konnten aber über so einen langen
Zeitraum nur Bestand haben durch kontinuierli-         
                                                       
                                                       
                                                       
                                                       
                                                       

ches, ehrenamtliches bürgerschaftliches Engage-        *UX‰ZRUW]XGHQ%XUJOHVXPHU.XOWXUWDJHQ                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               )%RHKONH
ment.                                                  Ortsamtsleiter des Ortsamtes Burglesum
                                                        
                                                       
                                                                                             
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          
                                                       6RPPHULQ/HVPRQD                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3 *HGDVFKNH
   Der Begriff Kultur entstammt dem lateinischen
                                                                                                                                                                                                                                         

                                                       Beiträge zu den Burglesumer Kulturtagen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             

Wort „colere“ und bedeutet soviel wie bebauen,         
                                                       

                                                       -DKUHVKDXSWYHUVDPPOXQJ                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 (2VWHQGRUII
bestellen, pflegen – die Art und Weise, wie wir
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               

                                                       Ehrung langjähriger Mitglieder                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

unser Leben gestalten.                                 
                                                       

                                                       9HUEDQGVWXUQIHVWLQ/HVXP%XUJGDPP                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                50DW]QHU
   Nach der Aussage des Kulturforschers Edward         am 17./18. Juni 1933                                                                                           

T. Hall beinhaltet Kultur Kommunikation.               
                                                       

                                                       (SLVRGHQLQ5HLPIRUP                                                                                        *7HFNOHQERUJ
   Somit versteht es sich, Menschen mit einzu-         aus der Beiratsarbeit in den 60er und 70er Jahren                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             

bringen, die im Austausch mit anderen teilhaftig
                                                       
                                                       

                                                       *HVFKLFKWHHLQHV/HVXPHU$XVZDQGHUHUV                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      :+RLQV
werden, um kulturelles Gut zu pflegen und zu           der   seine Heimat nach 30 Jahren besuchte                                          
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

erhalten.                                              

                                                       'LH/HVXPHU*ORFNHQ                                                               **URWH
                                                                                                                                                     

   Die Arbeitsgemeinschaft Sommer in Lesmona           der
                                                       
                                                             St. Martini Kirche                                                              
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

ist stolz darauf, daß sie diese Tage vom 8. bis zum    1HXHVXQG$OWHVDXVGHQ/HVXPHU3DUNDQODJHQ .%ULQJPDQQ                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            

16. Juni in dem Umfang von 42 Programmpunk-            Folge 6
                                                       
                                                       
                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                                  

ten organisieren konnte, um ein kulturelles Ange-      9HUVFKLHGHQHV.XU]PHOGXQJHQ,QVHUHQWHQ                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

bot in der Größenordnung anzubieten. Die Tage          ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
bieten wieder manchen Leckerbissen aus dem
Bereich Musik, Theater und Literatur mit viel          Der LESUMER BOTE erscheint vierteljährlich.
Bezug zu unserem Ortsamtsbereich Burglesum             Verbreitungsgebiet ist Bremen-Nord.
                                                       
                                                       

und somit kommt das Programm den Lesumer               +HUDXVJHEHU        

Bürgerinnen und Bürgern zugute.                        Der Lesumer Bote wird vom Heimat- und Verschönerungs-
                                                       verein Bremen-Lesum herausgegeben.
  Sich engagieren mit den verschiedenartigsten         Internetadr.: http://www.heimatverein-lesum.de/lesumer-bote/
                                                       
                                                       

Programmpunkten, um gesellschaftliche Kontakte         %H]XJVSUHLV
                                                       

und zwischenmenschliche Beziehungen in der Be-         Im Mitglieds- bzw. Vereinsbeitrag enthalten
                                                       
                                                       

völkerung zu pflegen und zu erhalten, das ist
                                                       

                                                       (UVFKHLQXQJVZHLVHPDOMlKUOLFK
ebenfalls die Devise des Heimat- und Verschöne-        März, Juni, September, Dezember
                                                       
                                                       

rungsvereins Lesum e. V., womit er sich wieder
                                                       

                                                       5HGDNWLRQXQG*HVWDOWXQJ
an den Kulturtagen beteiligt. Somit reiht er sich      Peter Gedaschke     Tel.: 0421 / 63 61 795 y Fax : 63 66 562
auch in diesem Jahr unter anderem wieder mit ei-                                                                                                                                                                                                     E-Mail: peter.gedaschke@t-online.de
                                                       Rudolf Matzner                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Tel.: 0421 / 63 09 12
nem Tag der offenen Tür ein, der am Eröffnungs-        
                                                       
                                                       

                                                       $Q]HLJHQXQG5HGDNWLRQVVFKOX‰
tag der Kulturtage am Sonnabend, 08. Juni, von
                                                       Jeweils sechs Wochen vor dem Erscheinungstermin
13 bis 18 stattfindet und des weiteren bringt er       

                                                       Die Redaktion behält sich vor, abgegebene Beiträge zu kürzen
sich mit mehreren Veranstaltungen – wie auch           bzw. zu überarbeiten.
                                                       

schon in den Vorjahren – innerhalb der Kultur-
                                                       
                                                       

                                                       'UXFN document center, 28759 Bremen
woche ein.
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                   Seite 3                                                           1. Juni 2013

       Grußwort zu den 20. Burglesumer
     Kulturtagen „Sommer in Lesmona“ 2013


                              Sehr geehrte Damen
                              und Herren,
                            nun ist es endlich so-
                            weit! Zum 20. Mal
                            jähren sich in diesem
                            Jahr unsere Burglesu-
                            mer Kulturtage. Seit
                            1994 gehört die Auf-

  
          
                          
                            merksamkeit eine Wo-
che im Jahr allein der Kultur in unserem Stadtteil
und immer wieder begeistern die Organisatoren mit
neuen Highlights im Programm. Nach einer bunten
Eröffnungsfeier im Herzen unseres Stadtteils, dem
Lesumer Marktplatz, öffnen eine Vielzahl Burgle-
sumer Einrichtungen, wie Kirchen, Museen und
Ateliers, in der Festwoche ihre Türen. Mit zahlrei-
chen Konzerten, Lesungen, Aufführungen, Work-
shops und Vorträgen ermöglichen sie den Gästen
der Kulturtage eine bunte Reise durch das breite
Spektrum der Kulturlandschaft. Traditionell enden
die Burglesumer Kulturtage wieder mit einem Fa-
milientag am Lesum-Hafen mit vielen interessanten
Attraktionen und einem wunderschönen Höhenfeu-
erwerk.
   Es ist das vielfältige Angebot für alle Altersgrup-
pen, das den Erfolg der Burglesumer Kulturtage
ausmacht. Ein besonderer Dank gilt daher vor allen
dem Organisationsteam unter der Leitung von Peter
Gedaschke, den unzähligen ehrenamtlichen Helfe-
rinnen und Helfern sowie den einzelnen Künstlern,
Mitwirkenden und Sponsoren. Mit Hilfe ihres En-
gagements haben sich die Burglesumer Kulturtage
in den zwanzig Jahren zu einem festen Bestandteil
in Burglesum entwickelt und begeistern die Men-
schen aus dem Stadtteil und umzu.                          Auftritt des Chores ´junge kantorei bremen´ der Chorwerkstatt St. Michael

   Ich wünsche Ihnen viel Freude und interessante
Eindrücke mit dem spannenden und facettenreichen
Programm. Genießen Sie die diesjährigen Jubi-
läums-Kulturtage in Burglesum und werben Sie für
diesen liebenswerten Stadtteil.

Ihr

Florian Boehlke
Ortsamtsleiter
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                       Seite 4                                                         1. Juni 2013

+HLPDWKDXV/HVXP






             6 00(5,1                                                     Sommer in Lesmona 2013

              /(6021$                                                                 Einladung
                                                                               Montag, 10. Juni 2013, 19.30 Uhr,
    20. Burglesumer Kulturtage vom 08. 6. - 16. 6.2013
                                                                            im Gemeindehaus der St. Martini Kirche,
                                                                                    Hindenburgstraße 30
         7DJGHURIIHQHQ7U                                      ––––––––––––––––––––––––––––
                            
                            

                                                                   20. Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona 2013“, 8. - 16. Juni

                                                                                 „Europas wilde Küsten -
                                                                             Reisebilder aus der Normandie, Bretagne,
                                                                                Cornwall, Westirland und Korsika
                                                                                 Tonbildschau mit Überblendprojektion
                                                                                            von Wilko Jäger
… wie die Zeit vergeht! – Wir begehen die                                                   Eintritt EUR 3,-
20. Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona“,
die sich mit einem niveauvollen kulturellen Wochen-
programm ideenreich und vielfältig darstellen. Im
Laufe der Jahre ist es gelungen, das Programm der                        Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e. V.
Kulturtage zu steigern und noch facettenreicher zu                                    Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
gestalten. Mit 42 Veranstaltungen in diesem Jubi-
läumsjahr wird die Festwoche „Groß und Klein“ er-
freuen. Der Beliebtheitsgrad der Kulturtage besitzt in
unserem Stadtteil und darüber hinaus einen hohen
Stellenwert und wird alle Jahre mit guter Beteiligung
wahrgenommen. Sie finden in diesem Jahr vom                                 Sommer in Lesmona 2013
08. bis zum 16. Juni statt. Wieder – wie auch in den
Vorjahren – beteiligt sich der Heimat- und Verschöne-                                   Einladung
rungsverein Bremen-Lesum e.V. mit einem Tag der                                 Dienstag, 11. Juni 2013, 18.00 Uhr,
offenen Tür. Zu Beginn der Festwoche lädt das Hei-                                   im Heimathaus Lesum,
mat-Team Sie herzlich in das Heimathaus, Alter                                          Alter Schulhof 11
Schulhof 11, am Samstag, 08. Juni, ab 15 Uhr zu Tee
oder Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen ein.
                                                                   ––––––––––––––––––––––––––––
                                                                   20. Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona 2013“, 8. - 16. Juni
   In der Zeit von 13 bis 18 Uhr ist die Pforte geöff-
net, wobei zugleich an diesem Tag die Räume des
Heimathauses zu begehen und zu besichtigen sind.
Großes Interesse findet immer wieder das Museums-
und Zigarrenmacherzimmer.
   Zu bewundern und beachtenswert sind auch die In-                                  „Das Teufelsmoor“
tarsienarbeiten von unserem Mitarbeiter Helmut                                  Von der Natur- zur Kulturlandschaft
Stellmacsek.                                                                      Filmabend von und mit Werner Beil
   Ab 16.30 Uhr werden Anni Augustin und Rudolf                                        Leitung: Ellen Goldhagen
Matzner in Platt- und Hochdeutsch Geschichten erzäh-                               Eintritt frei – Spende erwünscht
len und vorlesen. Dazu wird aus gegebenem Anlaß ein
Glas Sekt gereicht.
    Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen
Ihnen schöne Sommertage.                                                 Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e. V.
                                                                                      Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                                      Seite 5                                                                                            1. Juni 2013

                                                                                      „Knoops Park: Landschaft, Gärten und
                                                                                                    Bauten“
                                                                              Veranstaltung im Rahmen der Burglesumer Kulturtage
                                                                              “Sommer in Lesmona“, Sonnabend, 15.6.13 - 10.30 h
         Sommer in Lesmona 2013
                                                                              Der Knoops Park gilt mit Recht als einer der schönsten
                        Einladung                                             und bedeutendsten Parkanlagen Bremens. Aufgrund der
                                                                              landschaftlichen Ausprägung am Geesthang zur Lesum,
             Mittwoch, 12. Juni 2013, 19.30 Uhr,                              der Gestaltung der Gärten, als auch wegen der aus dem
                  im Heimathaus Lesum,                                        19.Jahrhundert noch erhaltenen Villen und Baulichkeiten
                     Alter Schulhof 11                                        wurde der Park insgesamt zum Gartendenkmal erhoben.
                                                                              Durch die Eröffnung des Kunst - und Kulturhofes Krän-
––––––––––––––––––––––––––––                                                  holm hat der Park noch an Attraktivität für neue Besucher
20. Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona 2013“, 8. - 16. Juni            gewonnen.
                                                                              Ergänzend zum Denkmalschutz wird z. Zt. ein „Parkpfle-
                  Kein Weg ist lang                                           gekonzept“ erarbeitet, in dem gezielt die Maßnahmen zur
                   Bremen-Krimi                                               Erhaltung und Weiterentwicklung der Parkanlage darge-
                        Mechthild Kaysers dritter Fall                        stellt werden.
                                                                              Ein Blick auf die Gegend östlich von „An Knoops Park“
                                                                              zeigt die Entwicklung der Bebauung von damals, als die
                                                                              Familien Kulenkampff hier wohnten, bis in die moderne
                                                                              Zeit.
                                                                              Uwe Bargmann ( Umweltbetrieb Bremen ) und Uwe Mei-
                                                                              er werden Sie auf dieser wie immer interessanten Tour
                                                                              begleiten, wobei diesmal neben den Erläuterungen zu
                             Joe Schlosser                                    den Bauten auch ein besonderer Schwerpunkt auf der
                  liest aus seinem aktuellen Buch                             Landschaftsplanung und den exotischen Bäumen im Park
         begleitet mit Saxophon-Improvisation von Klaus Fey                   liegen wird.
                                                                              „Knoops Park: Landschaft, Gärten und Bauten“ ist also
               Eintritt frei – Spende willkommen
                                                                              das Motto der diesjährigen Führung.
                                                                              Der Weg führt vom Kunst- und Kulturhof Kränholm zu:
                                                                              den Torhäusern der Albrechtsburg
      Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e. V.                     dem Haus Schotteck
                                                                              dem Haus Lesmona, dann über
                 Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
                                                                              den Knoops Park ( mit Schloß-Grundriß )
                                                                              hinüber zu dem Haus Mindeströmmen ( Fam. Willich ),
                                                                              vorbei an dem Haus Tannenberg hinunter zum Brommy-
                                                                              weg ( Cafe von Frau Friesen )
                                                                              Rückweg über Brommy - Weg und Panoramaweg ( mit
                                                                              Albrechtsgrotte ).
         Sommer in Lesmona 2013                                               Treffpunkt: Am Parkplatz beim Haus Kränholm, Ecke „Auf
                                                                              dem Hohen Ufer“ / Raschenkampsweg.
                        Einladung                                                                                               Christof Steuer, Dipl.Ing.
                                                                                                                                - Ltd. Baudirektor i.R. -
           Donnerstag, 13. Juni 2013, 19.30 Uhr,                                                              ––––––––––
         im Gemeindehaus der St. Martini Kirche,                              Statt-Theater Vegesack wiederum bei den Kulturta-
                  Hindenburgstraße 30                                         gen „Sommer in Lesmona“.
––––––––––––––––––––––––––––
20. Burglesumer Kulturtage „Sommer in Lesmona 2013“, 8. - 16. Juni

                 Sri Lanka - „Schönes Land“
            Lichtbildervortrag von Ingeborg Diekmann
           6LHUHLVWHPLW(ULFKYRQ'lQLNHQXQG:DOWHU-|UJ/DQJEHLQ
                       ]XGHQ3KlQRPHQHQXQVHUHU:HOW                                    Statt-Theater Vegesack: „Frau Müller muss weg“
                                                                                                      Komödie von Lutz Hübner
                            Eintritt EUR 3,-                                           Sa., 08.06. - 20.00 Uhr | So., 09.06. - 18.00 Uhr
                                                                                    Eintrittspreise: 12 € / Ermäßigt: 9 € (im Vorverkauf um 1 € günstiger !)
                                                                                                                       
                                                                              

                                                                                                           Vorverkaufsstellen:
      Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e. V.                     6FKUHLEZDUHQ3DSLHU PHKU«+LQGHQEXUJVWU  7HO
                                                                              
                                                                                                                                                                       

                     Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
                                                                              %XFKKDQGOXQJ/HVXPHU/HVH]HLW+LQGHQEXUJVWU  7HO
                                                                                                                                                                              

                                                                              %XFKKDQGOXQJ2WWR 6RKQ%UHLWH6WU 7HO 
                                                                                                                                                                     
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                             Seite 6                                                                1. Juni 2013

  Jahreshauptversammlung des HVL                            Martin Hesse bestätigte die einwandfreie Kas-
           Ehrungen langjähriger Mitglieder                 senführung und bedankte sich bei Heide Kem-
                                                            me und Hans-Günter Bubritzki für die sorgfäl-
  Der Termin zur Jahreshauptversammlung des                 tige Buchführung. Als 2. Kassenprüfer für das
Heimatvereins am 18. April 2013 schien ein                  kommende Jahr wurde neben Gisela Jeffke-
Garant für gutes Wetter zu sein. Es trafen sich             Meyer, Volker Seekamp einstimmig gewählt.
an diesem sonnigen Abend im Lesumer Hof um
18 Uhr ca. 40 Mitglieder, die der 1. Vorsitzende              Ein weiterer Tagesordnungspunkt war eine
Mathias Häger zu 11 Tagesordnungspunkten                    Satzungsänderung, die das Finanzamt fordert
begrüßen durfte.                                            um die Gemeinnützigkeit des Vereins weiterhin
                                                            anzuerkennen. Die Satzungsänderung, die Er-
   Nach der Feststellung der form- und fristge-             weiterung des Vereinszweckes – die Förderung
rechten Einladung sowie Annahme der Tages-                  des Heimatgedankens – wurde bestätigt.
ordnung wurde der verstorbenen Mitglieder
gedacht. Danach erfolgte die Jubilar-Ehrung                   Weitere Anträge der Mitglieder lagen nicht
der Mitglieder. Vor 25 Jahren traten Heidema-               vor.
rie Rutz, Volker Seekamp, Axel Seekamp und                     Unter Verschiedenes mussten wir leider den
Christa Lammert in den Heimatverein ein, vor                Rücktritt unseres langjährigen Schatzmeisters
40 Jahren Erich Hägermann und Heide Kemme,                  Hermann Eylers und des Schriftführers Hans-
die seit vielen Jahren die Mitgliederverwaltung             Ulrich Siefert bekannt geben. Die beiden Po-
und die Buchhaltung betreut. Die Jubilare folg-             sten werden demnächst in einer außerordentli-
ten mit ihrem Eintritt in den Verein meistens               chen Versammlung neu gewählt werden.
der Familientradition, „es war einfach ein
„Muss“ dem Heimatverein anzugehören…“,                         Der 1. Vorsitzende Mathias Häger wies auf
wie die Jubilare sagten.                                    die kommende Burglesumer Kulturwoche
                                                            „Sommer in Lesmona“ hin, in der unser Hei-
  Auf die Verlesung des letztjährigen Proto-                matverein mit sieben Veranstaltungen gut ver-
kolls wurde einstimmig verzichtet. Zur Zeit hat             treten sein wird.
der Heimatverein noch knapp 500 Mitglieder.
Die Austritte sind meistens altersbedingt, es                 Außerdem bot Ursula Fritz zwei freie Abo-
gibt aber glücklicherweise auch Neuzugänge,                 Plätze für die Theaterfahrten nach Bremerhaven
sogar jüngeren Alters.                                      an.

   Klaus-Martin Hesse gab einen Bericht über                  Um 19.10 Uhr wurde die Hauptversammlung
den Erfolg der neuen Foto- und Geschichts-                  geschlossen.
werkstatt, zu der sich monatlich 8 - 10 Foto-               ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                                            (',7+267(1'25))
und Heimatinteressierte treffen. Der 1. Archiv-             9RUVLW]HQGH+9/
                                                                           +9/
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tag war sehr gut besucht und der nächste ist                                           ––––––––––
bereits für den kommenden Herbst geplant.
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                              

   Mathias Häger dankte den Vorstandskolle-
                                                                                              
                                                                                              

gen und allen ehrenamtlichen Mitarbeitern für
ihre unermüdliche Mitarbeit. Außerdem dankte
er besonders der Redaktion des LESUMER                   
                                                                                              
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BOTEN für die zahlreichen interessanten Arti-       5RWGRUQDOOHH
                                                    5RWGRUQDOOHH 7HOHIRQ
                                                                                             7HOHIRQ
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                                         
                                                                                                         

                                                                                              

kel und den Postkartenkalender aus Lesum und
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                               
                                                                                               

                                                                 Spitzenleistung zum Normalpreis!
„umzu“. Aber auch den passiven Mitgliedern
                                                         Schnitt und Coloration – Unsere Fachkräfte geben
dankte er für ihre Beiträge, Spenden, Anregun-        Ihnen Tipps für ein gepflegtes und modisches Aussehen.
gen und Hinweise.                                   
                                                     
                                                    
                                                     
                                                                         Schauen Sie herein.  
                                                                                               
                                                                                               

                                                            ±2KQH$QPHOGXQJ±HLQIDFKVR5RWGRUQDOOHHDXFKPRQWDJVJH|IIQHW
   Der Schatzmeister Hermann Eylers trug den
Kassenbericht vor und erklärte, dass „der Ver-                        ŷŷ      :,5%(5$7(16,(*(51 ŷŷ 
                                                                                              
                                                                                              
                                                                                              

                                                                                              
                                                                                              
                                                                                                     

ein gut da steht“. Der Kassenprüfer Klaus-
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
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                                                      damalige Vereinsvorsitzender Ludwig Hein-
     22. Verbandsturnfest in Lesum-                   kenschloß einen interessanten Beitrag geliefert.
     Burgdamm am 17./18. Juni 1933                    Er erwähnte Kaiser Karl den Großen, die Burg
                                                      der Grafen von „Lesmona“ am hohen Lesum-
  Unter dieser Überschrift hat die „Norddeutsche      ufer, er schrieb über die Billunger und auch über
Volkszeitung“ in einem kleinen Heft über das          die Witwe des Grafen Liutger, Gräfin Emma von
Verbandsturnfest des Turnverbandes Vegesack           Lesum. Desweiteren berichtete Heinkenschloß,
und Umgebung berichtet. Einleitend wurde dar-         daß Kaiser Heinrich III. im Jahr 1038 Lesum
auf hingewiesen, daß nun zum fünften Mal das          einen Besuch abstatten wollte und dabei in Mars-
                                                      sel vom Grafen Ditmar hinterlistig überfallen
Verbandsturnfest in Lesum auf dem Mönchshof           wurde, jedoch durch Erzbischof Adalbert gerettet
mit 59 Turnern aus 12 Vereinen stattfand.             worden sei. Natürlich wurde die Schwedenzeit
   Im Willkommensgruß des Festausschusses an          nach dem dreißigjährigen Krieg erwähnt und
die „Turnerschaft, Lesum-Burgdamm“ heißt es           letztlich das Jahr 1813 in Erinnerung gebracht, als
mit pathetischen Worten u.a., daß das Jahr 1933       die Russen die Herrschaft der Franzosen in und
der nationalen Erhebung, das Jahr des deutschen       um Bremen beendeten.
Turnfestes in Stuttgart, für alle Zeit in die Ge-       Doch nun zum eigentlichen sportlichen Pro-
schichte unseres Volkes leuchtend dastehen wird.      gramm, so wie es im sogenannten „Festbuch“
Es wurde die Hoffnung geäußert, daß der Geist         aufgeschrieben steht. Eigentlich ist es ein kleines
dieser Zeit auch sichtbar werden und die Festtage     Heft von 24 Seiten.
einen schönen und würdigen Verlauf nehmen               Der neuen Zeit entsprechend liest man „Worte
mögen. Der Festaus-schuß schloß seinen Gruß an        unserer Führer“ mit hehrenden Texten von Adolf
die Turnerschaft mit den Worten „Gut Heil“.           Hitler, Friedrich Ludwig Jahn, und Paul von Hin-
   Nun mag uns heutzutage die Wortwahl von der        denburg, die uns Älteren unwillkürlich an die Zeit
„nationalen Erhebung“ stören, so kann man doch        des dritten Reiches erinnern.
am Anfang der Hitlerzeit darin die Hoffnung der           Für dieses Verbandsturnfest gab es den Ehre-
Menschen auf eine gesicherte Zukunft erkennen.        nausschuß, den Verbandsvorstand, das Ehrenge-
Auffallend ist jedoch, daß die letzten Seiten des     richt, den Berechnungsausschuß und letztlich
Programmheftes mit 18 Inserenten bestückt ist,        zahlreiche Obmänner und Kampfrichter für Män-
wobei die erste Geschäftsanzeige ein unüberseh-       ner und Frauen. (Es mußte ja alles seine Ordnung
bares Hakenkreuz aufweist.                            haben.)
   Bei den Geschäftsempfehlungen liest man               Die allgemeinen Bestimmungen besagten,
längst vergessene, aber auch noch bekannte Na-        „Wer nicht pünktlich zu den Wettkämpfen antritt,
men wie z.B. Baumschulen Wolf, Fahrradhändler         hat keinen Anspruch auf Teilnahme“. In keiner
Lankenau, Aussteuer- und Modewaren J.F. Ais-          Weise durfte man die Wettkämpfer beim Staffel-
sen, Fleischermeister Otto Lindemann, Wein-           lauf „anmuntern oder beeinflussen“.
handlung Vielstich, Gastwirt Winters, Hotel              Beim Festumzug hatten sich die Turnerinnen
Stadt London und Restaurant Villa Marssel, um         im Tanzkleid und die Turner in „Gleichtracht“ in
nur einige zu nennen.                                 Viererreihen zu ordnen, wobei das Rauchen auf
                                                      dem Turnplatz verboten war.
                                                         Für Mittagessen waren die Lokalitäten „Deut-
                                                      sches Haus“ sowie „Stadt London“ und „Villa
                                                      Marssel“ vorgesehen. Für 50 Pfennig gab es ein
                                                      Eintopfessen, einschließlich Bedienung. Die
                                                      Festbälle fanden im „Deutschen Haus“ im „Kris-
                                                      tallpalast“ und in „Villa Marssel“ statt. Die Ein-
                                                      trittspreise waren mit 50 Pfennig für Besucher
                                                      und mit 20 Pfennig für Kinder angegeben.
  Mit einem geschichtlichen Rückblick unter der          Ein „Arbeitsplan“ sah vor, daß folgende Dis-
Überschrift „Aus der Vergangenheit Lesum-             ziplinkämpfe ausgetragen wurden: Geräteturnen,
Burgdamm“ hat der ehemalige Lehrer und                Freiübungen, volkstümliche Übungen wie
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
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Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, Vollball
und Schleuderball. Desweiteren wurde angege-
ben; Schwimmen im Heidbergbad, Wehrturnen,
Schauturnen und Laufen. Die Sportplätze befan-
den sich in Lesum, Marssel und auf dem Schüt-
zenplatz in Lesum.
  Nicht zu vergessen, daß auch fleißig gesungen
wurde. Den Anfang machte beim Festabend der
Lesumer Männergesangsverein mit dem Lied
„Was ist des deutschen Vaterland“. Im Laufe des
Abends sang der Chor noch die beiden Lieder
„Dir möchte ich diese Lieder weihen“ und „Wo
gen Himmel Eichen ragen“.
Die Festversammlung stimmte gemeinsam den
Gesang „Deutschland hoch in Ehren“ an.
  Am Sonntag, den 18. Juni 1933 begann das
Turnfest um 10.15 Uhr mit einer Morgenfeier im
Stadion Marssel. Auch dabei wurde gesungen und
zwar „Geh aus mein Herz und suche Freud“ und
abschließend „Ich hab mich ergeben, mit Herz
und mit Hand“.
  Die beiden dazugehörenden Texte waren auf
der letzten Programmseite abgedruckt, sodaß
auch die ungeübten Teilnehmer mit einstimmen
konnten.
   Vom Vereinsturnwart war vorgesehen, nach
dem Aufmarsch der Fahnengruppe, auf der Fest-
wiese die Siegerehrung vorzunehmen. Kränze
und Wettkampfbänder waren der verdiente Lohn
für die Sieger
  Das war nun vor achtzig Jahren und wir fragen
uns, was denkt wohl unsere Nachwelt im Jahre
2093 über uns.
                                            ‰
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––


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   58'2/)0$7=1(5 LESUMER BOTE
                                                                                                                                                                                                                       ––––––––––
                                                                                                                                                                                                                            

                                                                                                LESUMER BOTE
                                            LQIRUPDWLY‡KHLPDWNXQGOLFK‡JHVFKLFKWOLFK
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                          Seite 9                                           1. Juni 2013

                                                                  Worum gings nu de ville Johr?
                                                                  Um kleen un grode Fisch, is klor.
                                                                  De Planers plant us Stroten, Trassen,
                                                                  de Beirat deit sik mit befassen.
                                                                  Gegen de Werderlandstroten wi kämpft ten Johr
                                                                  und ville Borgers war dat klar:
                                                                  dat Ding, so mittenmang den Ort,
                                                                  dat wöt wi nich mit eenem Wort.
                                                                  Un een Hochstraten über Lesum un Brommywege,
                                                                  da ward nix von, wat for een Segen.
                                                                  Lesmonastrot, dat wor en Grund,
                     Ortsamt Burglesum                            to reden fusselig sik den Mund.
                                         Foto: R. Matzner         De een seggt „Wat schön old, dat Koppsteenpflaster",
                                                                  de Anwohners, de schimpft „Aber de Lasters!
Mit Augenzwinkern lässt Gisela Tecklenborg, lustig und            Wegen dat Pflaster de Wände wackeln in Zimmer,
transparent geschildert, einige Episoden in Reimform aus          de Kaffeetass, de scheppert immer!"
ihrer Beiratsarbeit in den 60er und 70er unter dem Ort-
                                                                  De Strot, de is ok bannig eng.
samtsleiter Arnold Thill und späterem Nachfolger Klaus-
                                                                  De een seggt „mokt nix, nur'n büschen Gedräng!"
Dieter Kück Revue passieren.
                                                                  Een Mann vonn Beirat: „De Frau mit'n Kinnerwagen
Zur Zeitgeschichte:                                               de tut sik inne Hecke schlagen.
Folgendes Gedicht wurde 1974 vorgelesen anlässlich                Dat Auto fährt se sonst man doot!"
eines gemütlichen Beisammenseins im Lesumer Hof.                  Dat find se all ok nich so good.
Beiratssprecher Adolf Bentzen schied mit einigen Mitglie-         Am End steit nu de Prachtstroten dor,
dern, auch der Verfasserin des Gedichts, aus dem Beirat           beten üppig, aber schön, so vil is klor.
aus.
(Das Platt und die plattdeutsche Schreibweise sind un-            De Tennisplätz in den Knoops Wald,
vollkommen)                                                       de lot ja usen Beirat nicht kalt.
                                    DIE REDAKTION                 De een find Tennis wunnerschön,
                     ––––––––––                                   de annern auffe Palme gehen.
                                                                  De een seggt „De Sport is wichtig,
Hüt het de Beirat dat Vergnögen                                   de Platz innen Park, de is grod richtig!"
en leckern Imbiss mal to kregen.                                  De annern seggt „Mokt ji all stark,
Wi stärkt us good mit Wust un Schinken,                           nur füre Fußgängers rettet us Park!"
genögend gift dat ok to drinken.                                  Naja, dat Ende von den Lied
Bi dissen wunnerbaren Schluss wi all,                             jedweden nu vore Augen sieht.
wi dankt for den Genuss!                                          Bi den Lesumbroker Segelverein
De uten Beirat ok rut gehen                                       da gifts jo ok mol wat to schrein.
so'n Ende, ja dat find se schön!                                  De Kerls, de wulln een längern Steg,
                                                                  de Natgurschützers is der in Weg.
In'n Beirat sit wi manch een Johr,                                Dat se de Landschaft tun verschandeln,
un dit un dat ging do so vor.                                     dat se gegen de Natur un de Vogels handeln,
Wer mol wat Schlaues seggen kann,                                 dat möt de Seglers sik loten sagen –
de kömmt ok nache Reihe dran.                                     am End, do deit man sik verdragen.
Et duert de ganze Prozedur                                        Sogar de Hecht innen Autobahnteich
mol länger unmol korter nur.                                      gehört noch to usen Beiratsbereich.
Bet Middernacht hockt wi schon rum,                               Von den Teich in twe Hälfte upgedeelt
dat ward een denn ja doch to dumm.                                de Anglers hebbt eene Hälft gewählt.
Doch ok dat Volk in Hinnergrund,                                  Den Naturschutz de anner Hälft tut gehörn,
dat darf mol updohn sinen Mund.                                   keen een darf dor de Wildnis störn.
Nu heet dat offiziell: „de Borger het dat Word"                   Un se smiet dor innen Teich 'ne besondere Brut,
und wi kreg mit, wat nich lopt vor Ort.                           dat sik ok wat Lebendiges tut.
Orndlich geiht dat Ganze to,                                      Doch de Hechte vonne Anglers de kümmert dat wenig,
doch dat wor een Mol garnich so.                                  in dissen Teich, da sind se König.
                                                                  Se swimm rüber in dat falsche Revier,
Denn use Grönen, sieh mol sieh,                                   de Naturschutzbrut, de fressen se hier.
de wull ja Basis-Demokratie.
Wi hebt dat ok mol utprobert,                                     De groote Hausbesetzerswell
un dat hat denn da to geführt:                                    käm ok to us an een Stell.
In Saal to jeden Punkt en jeden Mann                              Ins leere Heidberghus nimmt se Quartier,
sin Senf da to he geben kann.                                     wat liggt forn Dreck dor vore Tür!
Een Kuddelmuddel kem bi rut,                                      Doch twee von disse Husinsassen
das mitte Basis wor nich good.                                    in Vegebüdel tut man fassen.
LESUMER BOTE - 20 Jahre Burglesumer Kulturtage Sommer in Lesmona - Mitteilungen aus dem Heimat- und Verschönerungsverein Bremen - Lesum e.V.
LESUMER BOTE / Nr.                                                        Seite 10   1. Juni 2013

Inne Tasche en paar Motowcocktail,
dat wor for Beirat und Schutzmann doch to veel.
In Innern dat Hus, dat tun se versaun.
Een Glück, se sind alle abgehaun.
In een Johr de Beirat schuft for'n gooden Zweck,
bi dat Marßeler Feld räumt weg wi den Dreck,
de liegt op eene wilde Kippe.
Een jeden grabscht sik eene Schippe
un denkt „Dat kann nich Wohrheit sin,
wat gift dat doch for grode Swin!".
Ok de Senator, de packt mit an,
doch gliks kömmt schon de Fotomann.
De Senator haut ab „Ik möt nu gehen,
inne Zeitung könnt ji mi morgen wedder sehn."
Wenn ick dat so bedenken tu,
innen Beirat geiht dat meist friedlich to.
Doch een Mol in dat Hochwoterjohr
veel Lüt vonnen Steendamm, de wor all da.
„Voll Woter sind de Gartens, de Keller,
hüt steigt dat Water noch vill schneller!"
Un wi de Lüt drägt laut dat vor,
von buten smet se up de Dor:
„no Hus, no Hus, dat Woter kömmt wedder,
statt Schnacken helpt je us all beter!"
Son Drama kanns nu nich mehr geben,
hüt tun wi mit dat Sperrwerk leben.
Wi sind an End mit paar olle Kamellen,
een jeden möcht mol sik wat vertellen.
Den neegen Beirat mit usen Herrn Kück
een goodes Gelingen, da to noch veel Glück!

                                 Gisela Tecklenborg
                             ––––––––––


     –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
  Wir bedanken uns für die Zurverfügungstellung
des Schriftmaterials bei Gisela Tecklenborg.
     'LH5HGDNWLRQGHV LESUMER BOTEN

                                 * * *

     Das fast 150 Jahre alte, ehemalige Schulmeisterhaus diente zuletzt
     als Wohnsitz des ehemaligen Ortsamtsleiter Arnold Thill. Nunmehr
     gehört es dem Heimatverein Lesum, das der Verein im Jahre 1999
     erworben hat und als „Heimathaus“ deklariert hat.
LESUMER BOTE / Nr.                                             Seite 11                                                             1. Juni 2013

Die Geschichte eines Lesumer Auswanderers,                            um die ehemalige Burgdammer Molkerei bis
 der seine Heimat nach 30 Jahren besuchte                             hin zum Deichweg an der Bremer Heerstraße.
                                                                      Es waren dort etwa 90 Männer und 30 Frauen
   Nachdem der im Jahre 1900 in Lesum gebo-                           beschäftigt. Als 1927 die Fabrik abgerissen
rene Carl Hermann Wachsmuth die Schule und                            wurde (für den Abbruch war Albrecht, ein
später die Realschule an der Sögestraße in                            Verwandter von Knoop zuständig), nahm sich
Bremen besucht hatte, dann 1918 zum Wehr-                             der zu jener Zeit amtierende Fabrikdirektor
dienst eingezogen war, widmet er sich der                             Wachsmuth aus Lesum, der ein halbes Jahr-
Landwirtschaft und lernte auf verschiedenen                           hundert seine Arbeitskraft dem Werk gewidmet
Höfen im Hoyaer und Oldenburgischen Land.                             hatte, gramerfüllt das Leben. 1918 hatte er sei-
Schon früh hatte sich Carl Hermann Wachs-                             nen Wohnsitz auf dem Emmaberg, später in der
muth an handfeste Arbeit gewöhnt. Schon als                           Hindenburgstraße. Es stand vor der Bibliothek,
Schuljunge half er auf Bauer Mahlstedts Hof in                        rechts vom Schulwegdurchgang.
Lesum bei der Ernte.
  Bald reiften in ihm Pläne, einen eigenen Hof
zu übernehmen, und da er in Deutschland nicht
das Richtige finden konnte, entschloß er sich
zur Auswanderung nach dem seinerzeit noch
wenig erschlossenen Neuseeland.
   Mit guten Aussichten trat der Lesumer Junge
Carl Hermann Wachsmuth 1925 die lange Rei-
se zu seinem kinderlosen Onkel im Norden
Neuseelands an. Doch dieser starb vor seiner
Ankunft, und die Farm als Erbstück ging in
andere Hände über. Enttäuscht, aber nicht mut-                        Links steht das Haus von Wiechmann, rechts vom Schulwegdurch-
los schlug er sich anfangs schlecht und recht als                     gang das Haus von Wachsmuth, heute die Lesumer Stadtbibliothek

Farmgehilfe und Milchkontrolleur durch.                                                                           Foto: HVL-Bildarchiv W. Hoins

  Carl Hermann Wachsmuth war der Sohn von                                Ich möchte nicht mehr in Deutschland leben,
August Wachsmuth. Dieser begann 1879 als                              stellte Carl Hermann Wachsmuth sachlich fest,
Lehrling in der 1872 gegenüber dem Bahnhof                            als er nun nach 30 Jahren, 1955 aus Neuseeland
Burg-Lesum erbauten Fabrik.                                           kommend, das erste Mal seinen Geburtsort in
                                                                      Lesum, einem zweistöckigen Haus an der Hin-
                                                                      denburgstraße aufsuchte und seine Füße unter
                                                                      Mutters Tisch ausstreckte.

            Bremer Wollwäscherei in Burgdamm
                                    Foto: HVL-Bildarchiv W. Hoins

   Sie war eine Wollwäscherei mit hohen
Schuppen und einem hohen Schornstein. Sie                                        Frau Wachsmuth, eine geborene Bosse aus
war eine erste industrielle Gründung der Bre-                                    Burg und derzeitig 86 Jahre alt, freute sich
                                                                                 am meisten über den langersehnten Besuch
mer Kaufmannschaft außerhalb des Zollgebie-                                      aus Neuseeland.
tes. Das Grundstücke umfaßte das Gebiet rund                                                        Foto: HVL-Bildarchiv W. Hoins
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  Sie kochte ihrem der Deutschen Küche ent-          Jahr etwa 7,5 Prozent seines Jahreseinkommens
wöhnten Sohn, sein Lieblingsgericht.                 als sogenannte Gesundheitssteuer ab. Dafür
   Tags darauf gab es im Hause Wachsmuth             wurde er und seine Familie kostenlos ärztlich
Kumara zu Mittag. Das ist eine kartoffelähnli-       betreut und erhielt vom 65. Lebensjahr an eine
che, süßlich schmeckende Frucht, das tägliche        angemessene Alterspension, die für jeden
Brot der Maoris, der Eingeborenen Neusee-            gleich hoch war. Arbeitslose gab es damals in
lands.                                               Neuseeland nicht.
   Wie sich der hagere Lesumer Junge Wachs-
                                                        Carl Wachsmuth ließ weiter verkünden, daß
muth weiter äußerte, hatte er im Jahre 1933 die
                                                     in den Zeitungen seitenlange Angebote, beson-
Anzahlung zum Kauf einer Dairy-Farm
                                                     ders für Handwerker und Facharbeiter zu lesen
(Milchwirtschaft) mit 200 Morgen Land auf der
                                                     waren. Allerdings wurden nur ledige aufge-
Kante.
                                                     nommen. Sie bekamen überdurchschnittliche
  Sein erstes Haus zimmerte er sich selbst aus       Löhne, besonders Mauerer und Zimmerleute. In
Holz. Und mit 18 Kühen begann er seine               Neuseeland ist die Wohnungsnot noch groß,
Landwirtschaft. Im zweiten Jahr hatte er schon       weil während des Krieges keine Häuser gebaut
genügend Busch gerodet, um 18 Schweine fett          wurden. Da Neuseeland aber über einen großen
zu machen. In Neuseeland wurden die Schwei-          Holzreichtum verfüge, könnte sich hier jeder
ne nicht im Stall, sondern auf besonderen Kop-       nach Belieben ein eigens Haus bauen.
peln gehalten. Das Rindvieh bleibt sommer-
                                                       Infolge eines Magenleidens mußte Carl Her-
wie wintertags ebenfalls auf der Weide. Nur
                                                     mann Wachsmuth 1957 auch den zweiten Hof
zum Melken wurde es in einen besonderen
                                                     verkaufen und übernahm eine Kleinfarm in
Milchschuppen getrieben.
                                                     Kamo, nahe bei der Stadt Whangrei, die etwa
   Carl Wachsmuth heiratete 1937 eine Neusee-        12000 Einwohner umfaßt. Es hatte auch den
länderin, die ihm zwei Mädchen schenkte, die         Vorteil, näher an der Stadt zu liegen, in der es
mittlerweile das Alter von 17 und 16 Jahren er-      eine Hochschule gab, in die seine Kinder gehen
reicht hatten. Er erwarb noch ein zweites und        konnten. Hier fühlte sich der mittlerweile 55
drittes Anwesen. Obwohl während des Krieges          jährige Deutsche, der inzwischen die neusee-
die meisten Deutschen in Neuseeland interniert       ländische Staatsangehörigkeit angenommen
wurden, ließ man ihn ungeschoren. Einen              hatte, sehr wohl. Mit seinen Angehörigen
mächtigen Bullen, den er einmal von einem            schaffte er die Arbeit allein, denn Arbeiter wa-
Nachbarn erwarb, nannte er wegen seiner stör-        ren knapp und teuer, wobei die Maschine den
rischen Wildheit „Hitler“.                           Ausgleich herstellen mußte.
   Das Tier bekam jedoch TBC und mußte
getötet werden. Dem staatlichen Aufsichtsbe-
amten konnte Carl Wachsmuth nun mit ruhi-
gem Gewissen melden: „Ich habe Hitler er-
schossen.“
   1943 verkaufte er sein Besitztum im Norden
des Landes und kaufte sich in Ruatangata-West
eine Farm in einer Größe, auf der er 45 Kopf
Milchvieh grasen lassen konnte. Jährlich pro-
duzierte er 11000 Pfund Butter von dem Rahm,
der von der Vollmilch abgeschöpft und von der
Molkerei verarbeitet wurde. Die meiste Butter
wurde von Neuseeland nach England expor-
tiert.
   Die sozialen Verhältnisse in Neuseeland wa-
ren zur damaligen Zeit vorbildlich. Jeder Be-                 Der 55jährige Carl Hermann Wachsmuth

wohner, ob wohlhabend oder nicht, führte pro                                  Foto: HVL-Bildarchiv W. Hoins
LESUMER BOTE / Nr.                                              Seite 13                                                             1. Juni 2013

   Spannend waren die Erzählungen des nach
Lesum heimgekehrten Mannes. So wußte er
von schweren Erdbeben zu berichten und von
heißen vulkanischen Quellen. Letztere würden
oft als Gesundheitsbrunnen benutzt, da sie er-
staunliche Heilkräfte besaßen, so um Ischias,
Rheuma und andere Gelenkkrankheiten auszu-
treiben. Viel Interessantes wußte der alte Le-
sumer Bürger aus Pflanzen-, Tier- und Men-
schenwelt auf der Insel zu erzählen und es
lohnte sich, zuzuhören.
   Ende September 1955 fahre ich wieder zu
meinen Angehörigen, denn im November be-
ginnt die Heuernte, sagte er zum Schluß.
  Es liegen leider keine weiteren Hinweise von
Herrn Carl Hermann Wachsmuth nach seiner
Rückkehr vor.
––––––––––––          

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                                                                                    Werden Sie Mitglied im HVL
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                                                                                                Willkommen
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                                                                                               in Bremen-Lesum
                                                                                                     ņņņņņņņņ
                                                                                    Büro-Öffnungszeiten: Dienstags von 15 - 17 Uhr
                                                                                          Tel. 0421/ 63 46 76 und 63 99 481
                                                                                                 Fax 0421/ 63 99 480

                                                                              Heimat- und Verschönerungsverein Bremen-Lesum e. V.
                                                                                                           

                                                                                                      !!!
                                                                                                   Hinweis
                                                                       

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                                                                                        LESUMER BOTEN
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LESUMER BOTE / Nr.                                               Seite 14                                    1. Juni 2013

                                                                       sind leichter als die Schmelze und schwimmen
     Die Lesumer Glocken                                               daher auf.
                                                                          Nun hatte man damals noch eine kleine un-
                                                                       brauchbare Glocke zur Hand. Sie könnte ein
                                                                       Totenglöckchen gewesen sein. Sie wurde mit
                                                                       eingeschmolzen, womit der verlorene Kopf gut
                                                                       kompensiert wurde. Die neue Glocke wird also
                                                                       sogar wohl um ein klein wenig größer gewesen
                                                                       sein als die alte. Ob sie schon zur Einweihung
                                                                       der neuen Kirche am 12. September 1779 ge-
                                                                       läutet wurde ist nicht sicher, bestimmt aber zu
                                                                       Weihnachten. Diese Glocke hängt heute noch
                                                                       im Turm. Gegossen wurde sie bei Bartels in
                                                                       Bremen.
                                                                          Irgendwann ist dann eine zweite Glocke da-
     Besichtigung des Kirchturms der St. Martini Kirche am             zugekommen. Auch sie ist während des Läu-
      Tag des offenen Denkmals am 9. September 2012
                                                                       tens kaputtgegangen. Ausgerechnet beim Läu-
                                           Foto: E. Ostendorff
                                                                       ten zum Tode der Kaiserin Auguste Victoria
   Wohl fast jeder in Lesum wird sich schon                            (der Gemahlin von Wilhelm I.) ist sie am
einmal am Wohlklang der Lesumer Kirchen-                               8. Januar 1890 zersprungen. Sie wurde neu ge-
glocken erfreut haben. Es sind 3 Stück, ge-                            gossen und kam zurück auf den Turm.
stimmt auf e, g und a. Das war nicht immer so.
                                                                          Nach langer Friedenszeit brach 1914 der
   Über die älteste Lesumer Glocke ist eigent-                         Erste Weltkrieg aus. In allen „modernen“ Krie-
lich nichts bekannt außer ihrem dramatischen                           gen besteht ein großer Bedarf an Kupfer, und
Ende. Während des Neubaus der Kirche 1778-                             auch der Erste Weltkrieg war schon ein moder-
79 ist der Turm unverändert erhalten geblieben,                        ner Krieg. Der Kupferbedarf erklärt sich so:
so dass auch während des Neubaus die Glocke                            Die Artilleristen haben herausgefunden, dass
weiterhin geläutet werden konnte. Die Gottes-                          sich die Treffsicherheit der Geschosse deutlich
dienste wurden damals auf Krudops Hof ab-                              verbessert, wenn man ihnen einen Drall mit auf
gehalten. Der lag dort, wo heute der kleine                            den Weg gibt. Dafür hat man ihnen im Ge-
Parkplatz hinter dem Ortsamt ist, und bis dort-                        schützrohr spiralige Riefen eingefräst (die Zü-
hin war die Glocke natürlich gut zu hören. Am                          ge) und in das Geschoss am hinteren Ende ei-
23. Februar 1779 hörte man ein abruptes Ende                           nen oder mehrere Kupferringe eingewalzt (die
des Läutens, ein kurzes Gepolter, dann Stille.                         Führungsbänder). Diese Ringe pressen sich
Der Glockenstuhl war zusammengebrochen                                 beim Schuss in die Züge ein und geben dadurch
und die Glocke im Turm abgestürzt und am                               dem Geschoss den gewünschten Drall. Mit je-
Boden zerschellt. Dem Küster ist nichts pas-                           dem Schuss geht also etwas Kupfer verloren,
siert. Man hat die Trümmer eingesammelt und                            bei schweren Granaten durchaus mehrere kg. In
wollte sich eilig eine neue Glocke daraus gie-                         den großen Materialschlachten mögen das an
ßen lassen. Diese neue Glocke wäre aber ge-                            die 100 t am Tag gewesen sein. Kupfer wurde
ringfügig kleiner gewesen als die zerbrochene                          also knapp.
alte. Das hat einen gießtechnischen Grund. Bei
                                                                          Da entsann man sich der Kirchenglocken. Sie
größeren Gussstücken müssen die Gießereileute
                                                                       bestehen traditionellerweise aus Zinnbronze mit
einen „verlorenen Kopf“ anbringen. Dabei wird
                                                                       einem Kupferanteil von etwa 78 %. Eine Kir-
die Gussform nach oben hin noch etwas höher
                                                                       chenglocke kann also etlichen Granaten den
gemacht, In diesem Zusatzvolumen setzen sich
                                                                       treffsicheren Drall geben. Fast alle Kirchen
dann Verunreinigungen ab, die man im Guss-
                                                                       mussten damals eine Glocke abgeben, Lesum
stück keinesfalls haben will, wie Schlackereste
                                                                       auch. Die kleinere und jüngere der beiden Glo-
aus der Schmelze, Luftbläschen, losgelöste
                                                                       cken wurde 1917 abgeliefert.
Sandkörnchen aus der Form, usw. Diese Dinge
LESUMER BOTE / Nr.                                                          Seite 15                                            1. Juni 2013

   Eine alte Lesumerin, Anna Becker, geb.                                         1964 erhielten sie ein neues elektronisches Läu-
Vielstich aus Belen, New Mexico/USA erfuhr                                        tewerk.
vom Fehlen der Glocke. Auf dem Höhepunkt
                                                                                    Und dann sind da noch die beiden Uhrenglo-
der Inflation stiftete sie für ihre guten Dollars
                                                                                  cken:
eine neue Glocke von ca. 600 kg, gestimmt auf
Ton g.                                                                                      – die Stundenglocke, gegossen vor langer Zeit
                                                                                              bei Bartels in Bremen
                                                                                            – die Viertelstundenglocke, gegossen am
                                                                                              19.9.1954 bei Otto in Hemelingen, Gewicht
                                                                                              70 kg
                                                                                    Bedanken möchte ich mich noch bei unserem
                                                                                  Küster, Herrn Osterloh für die freundlich ge-
                                                                                  währte Einsicht in seine Glockenakte.
                                                                                  ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                                                                  *(5+$5'*527(
                                                                                  *(5+$5'*527(
                                                                                  
                                                                                  
                                                                                  
                                                                                       
                                                                                       

                                                                                  
                                                                                  
                                                                                  
                                                                                  
                                                                                  

                                                                                                           ––––––––––
                                                                                  Nachtrag:
Einholung der Glocke, die von der Lesumerin Anna Becker, geb. Viel-
                                                                                  #
                                                                                  #

stich aus Belen, New Mexico/USA, im Jahr 1922 gestiftet wurde.                    Bis 1950 waren alle Kirchenglocken aus Bron-
                                        Foto: P. Bergmann, geb. Vielstich         ze, ganz selten auch mal aus Messing. Aus
   Dann kam sogar noch eine dritte Glocke da-                                     Grauguss (Eisenguss) konnte man sie nicht
zu, gestiftet 1929 von Karl Lahusen. Er war der                                   machen, denn Grauguss ist besonders bei Kälte
Besitzer der Nordwolle, des größten deutschen                                     so spröde, dass die Glocke durch den ersten
Wollkonzerns. Zwei Jahre später hätte er keine                                    Klöppelschlag zertrümmert worden wäre. Die
Glocke mehr stiften können, denn am 13. Juli                                      Stahlgusstechnologie war um 1870 herum
1931 ging sein Konzern in Konkurs und nur                                         durch Krupp schon so weit entwickelt worden,
vier Tage später wurde Lahusen an seinem 44.                                      dass man auch Glocken hätte gießen können,
Geburtstag von der Abendtafel weg wegen                                           das wäre aber viel zu teuer gewesen, denn das
Konkursverschleppung verhaftet.                                                   einzige Gussverfahren war der Tiegelguss. Da-
                                                                                  bei wird rein von Hand aus oft mehr als 100
   Dann kam wieder ein Weltkrieg, und wieder                                      einzeln tragbaren Tiegeln gegossen; von je
wurden Glocken konfisziert. In Lesum waren es                                     zwei Mann getragen. Da blieb Krupp lieber bei
die von 1922 und 1929.                                                            seinen Kanonen, die er zu fast jedem Preis rei-
   Nach dem Krieg erlebten wir ein Wirt-                                          ßend los wurde. Erst um 1900 herum konnten
schaftswunder. Es war wirklich eins und man                                       auch große Stahlgussstücke mit einer Gieß-
muss das nicht in Anführungsstriche setzen wie                                    pfannenfüllung gegossen werden. Im Ersten
das heute manchmal geschieht. Auch Lesum                                          Weltkrieg wurden gelegentlich konfiszierte
konnte wieder die Anschaffung neuer Glocken                                       Bronzeglocken (auch Schiffsglocken der
erwägen. Gestützt durch einen Spendenaufruf                                       Kriegsschiffe) durch „fiskalische Glocken“
ist es dann gelungen, zwei neue Glocken zu                                        (also vom Staat bezahlte) aus Stahlguss ersetzt.
erwerben. Am 8. März 1953 wurden sie vor                                          Zur Wirtschaftswunderzeit sagten sich einige
dem Altar aufgestellt und von den drei Pastoren                                   Gemeinden: zweimal im Krieg die Glocken
Lahusen, Freese und Vogt geweiht.                                                 verlieren reicht. Nicht noch einmal! Es sah da-
                                                                                  mals so aus, als ob aus dem Kalten Krieg bald
   Seitdem haben wir wieder 3 Glocken:                                            ein heißer wird. In Korea ging es ja schon los.
                                                                                  Um nicht zum dritten Mal die Glocken abgeben
   – die große, von 1779                 ca. 1250 kg              e               zu müssen, bestellten sich einige Gemeinden
   – die mittlere, von 1953              ca. 700 kg               g               ihre neuen Glocken als Stahlguss. So läuten
   – die kleine, von 1953                ca. 500 kg               a               heute manchmal auch Stahlgussglocken, gele-
                                                                                  gentlich sogar eine 95 Jahre alte „fiskalische“.
LESUMER BOTE / Nr.                                       Seite 16                                       1. Juni 2013

                                            
                                                                steht zwischen Schwesternheim und Haus
                                            F
                                                                Schotteck gegenüber dem Pergola-Sitzplatz,
                                                                und zwar an der dortigen Wegekreuzung direkt
                               1HXHVXQG$OWHV                 hinter einem Busch der normalen Stechpalme.
                               DXVGHQ/HVXPHU3DUNDQODJHQ     Der großblättrige Bastard soll in England im
                                                               Park des Schlosses Highclare entstanden sein,
                                        Folge 6                 als sich Bienen, die zuvor an dem heimischen
         
                  
                           
                                                               Ilex „gespeist“ hatten, an Kübelpflanzen des
                                                                Madeira-Ilex heranmachten, die man aus dem
   Wussten Sie, dass sich rund um die Stechpal-                 Glashaus vorübergehend hinausgesetzt hatte,
men (Gattung Ilex) in Knoops Park ein ganzes                    daher der lateinische Name.
Kapitel lohnt?                                                     Auf dem Rabattenbeet vor dem Schwestern-
   Normalerweise kennt man die Büsche mit                       heim findet sich noch ein weiterer Vertreter der
den oberseits glänzend dunkelgrünen, gewell-                    Stechpalmen: Ilex x meserveae, Meserves
ten, ledrigen und stachligen Blättern und den                   Stechplame zu deutsch. Dessen Blattstiele und
roten Früchten unter dem Namen Stechpalme                       großenteils auch die Zweige des letzten Trieb-
oder Ilex, vollständig Ilex aquifolium, auch                    jahrgangs sind dunkelrot, ein Erbteil des hierzu-
Hülse genannt. Zu Hause ist sie in Laubwäldern                  lande nicht winterfesten Ilex „rugosa“(= Roter
als Bestandteil der Strauchschicht, eines der                   I.).
wenigen immergrünen Gehölze, die in Mittel-                        Bis hierhin hält sich die Ilexwelt noch in den
europa heimisch sind. Sie wachsen im freien                     gewohnten Bahnen des Gartenbauwesens mit
Stand zu kleinen Bäumen heran. Insbesondere                     vielerlei Züchtungen. Die Überraschungen war-
an älteren Exemplaren gibt es im unteren Be-                    ten, wenn man sich an den Parkwegen hinter
reich Blätter ohne Stacheln. In England, wo die                 dem Eingang Ecke Lesmonastraße/Auf dem
Pflanze Holly heißt, dienen die Zweige als                      Hohen Ufer/An Knoops Park umtut. Richtung
Schmuck in der Weihnachtszeit, so dass der                      Knoop-Statue findet man linker Hand die Gir-
Name „Palme“ einen Sinn gibt.                                   landen eines Ilex pernyi Kultivars (oder Ilex
   Von diesem Gehölz gibt es eine Menge von                     cornuta Kultivars?). Die Blätter haben fast alle
Gärtnern gezüchtete Sorten (Kultivare). Eine                    fünf Stacheln, so dass sie viereckig erscheinen,
mit besonders schmalen Blättern findet sich                     einige haben zusätzlich einen sechsten Stachel.
hinter der Villa Lesmona, direkt am Ausgangs-                      Gleich daneben stehen zwei weitere – selte-
punkt der beiden treppigen Wege hinab zum                       ne – Gehölze aus der Gattung Ilex, die man
Admiral-Brommy-Weg: Ilex aqifolium An-                          normalerweise nicht im Leben als Stechpal-
gustifolium, die Schmalblättrige Sorte. Hiervon                 mengewäche einschätzt: vorn am Weg Ilex
steht ein Exemplar auch vor der Knoopschen                      glabra, die Kahle Winterbeere oder Tintenbeere
Grabanlage auf dem Waller Friedhof. Die                         (Früchte schwarz) und dahinter Ilex ciliospino-
gelbfrüchtige Sorte sucht man vergebens, zu                     sa, zu deutsch Grannenborstige Stechpalme
finden ist sie im Stadtgarten Vegesack gleich an                (Früchte rot), beide mit kleinen schmalen kaum
dessen Ostende.                                                 stachligen Blättern.
   Die normale Stechpalme hat einen inter-                         Ein Stück weiter, Richtung Zwölf Linden,
essanten Bastard (Hybride): Ilex x altaclerensis,               findet man einen sonderbaren „Buchsbaum“,
den sog. Großblättrigen Ilex. Dessen Blätter                    der glänzend schwarze Beeren trägt – und nicht
sind in der Regel nicht gewellt und flach, ziem-                wie vom Buchsbaum gewöhnt runzlige und
lich groß und meist vergleichsweise wenig                       höckrige Kapselfrüchte. Bei näherem Zusehen
glänzend. Stacheln fehlen bei etlichen Sorten                   findet man, dass die kleinen Blätter nicht wie
(fast) ganz oder sind alle gleichmäßig nach                     beim Buchsbaum immer zu zweit einander ge-
vorn gerichtet Auch hiervon gibt es zahlreiche                  genüberstehen, also gegenständig sind, sondern
Sorten, die auseinander zu halten hier nicht der                wechselständig, einmal rechts und einmal links
Ort ist. Ein typisches Exemplar wächst am hin-                  im Wechsel aus dem Zweig herauswachsend.
teren, nördlichen Ende des Blindengartens, aber                 Es ist der Japanische Ilex (Ilex crenata), z. T.
außerhalb desselben am Parkweg. Ein weiteres                    als Kultivar mit hochgewölbten Blättern
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