HORST HEILMANN SCHATTENRÄUME - MALEREI - Stadt ...
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6 VORWORT 10 HORST HEILMANN — SPAZIERGÄNGER MIT SCHATTEN BIRGIT HÖPPL EIN BILDERLEBEN | Unermüdlich nach Lösungen zu suchen GESPRENGTE KETTEN — WELCHE KETTEN? | Die Welt im Kopf DAS FUNDAMENT TRÄGT | Der Standort will sorgfältig ausgelotet werden HÖHER? WEITER? | Geklimper muss nicht sein NICHT AUS DEM NICHTS | Rechts, links, gradaus in die eigne Spur ERINNERTE GRÖSSE | Architektur als »Gehäuse für Gedanken« DER GEBAUTE LEIB | Hinterrücks schleicht sich der Mensch ein RISIKO | Der kreative Akt bleibt unsicheres Treiben MIT ABSTAND BETRACHTET | »Ich sage: Haus, und ich sehe die Häusermeere der Städte.« DER SCHONUNGSLOSE BLICK | Die Unausweichlichkeit des Menschenbildes HELLO DARKNESS, MY OLD FRIEND | Dem Schatten Raum geben DER SPAZIERGÄNGER | Sich der Landschaft einschreiben 29 DIE STADT ERINNERN HORST HEILMANN ZU SEINEN BILDERN DER STADT KEMPTEN 36 SICH EIN BILD MACHEN, BEVOR MAN EIN BILD MACHT HORST HEILMANN ZU EINER AUFTRAGSARBEIT 43 ARCHITEKTUR 77 FIGUR 115 LANDSCHAFT 134 BIOGRAPHIE | AUSZEICHNUNGEN 136 AUSSTELLUNGEN 139 ARBEITEN IN ÖFFENTLICHEM BESITZ mit Arbeit vom 28.1. 2013 · Acryl auf Papier · 100 x 70 cm 140 IMPRESSUM
10 11 VORWORT Einer eigenständigen künstlerischen Bildsprache über viele Jahre immer wieder zu Die Frage nach der Gültigkeit von Überbrachtem stellt sich heute in vielen Lebens begegnen, kann ein Privileg sein. Die Vertrautheit mit einem bestimmten bildneri bereichen. Auch die Kunstwelt verändert sich rasant. Wider Erwarten hat sich dabei schen Vokabular vermag die eigene Bildwelt zu beeinflussen und zur Identitäts die gegenständliche Malerei ihre Bedeutung in den letzten Jahrzehnten zurückerobert. bildung beizutragen. Als konkrete Handlung einer bestimmten Person in einer benennbaren Zeitspanne, als Nachweis individuell durchlebter Stunden, ist sie heute vielleicht wichtigeres Seit einem halben Jahrhundert prägt Horst Heilmann als Künstlerpersönlichkeit die Zeugnis denn je. Insofern danke ich Horst Heilmann für sein konstantes Ringen um Kultur im Allgäu und weit darüber hinaus mit. Dass er sich bald nach seinem Kunst gültige Bilder, die uns bestenfalls immer wieder den weniger wichtigen Themen studium wieder für seine Heimatstadt als Standort entschieden hat, ist eine Berei entreißen und uns zum Kern dessen führen, was uns als Menschen ausmacht. cherung für Kempten. Hier ist er seitdem mit konstanter Ernsthaftigkeit präsent. Als Kunsterzieher war er bis zur Jahrtausendwende für Generationen von Schülerinnen Ausstellung und Katalog widmen sich im Schwerpunkt den letzten zehn Jahren, und Schülern ein motivierendes Vorbild. runden den Blick aber durch Rückgriffe und Querverweise innerhalb des Werkes ab. Dieser Katalog ergänzt die Ausstellung um zahlreiche Werke und leistet damit einen Die Wahrnehmung seiner Arbeit und deren Stellenwert in der Öffentlichkeit werden wichtigen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis unserer Stadt. seit Jahrzehnten begleitet von einem lebendigen Dialog zwischen Stadt und K ünstler. Frühe Ankäufe, die wiederholte Ausrichtung von Einzelausstellungen, Schenkungen In deren Namen danke ich dem Unternehmen DACHSER herzlich für die großzügige seitens des Künstlers, Auszeichnungen vor Ort und die Vergabe städtischer Aufträge Unterstützung dieser Publikation. belegen diese Verbindung und gegenseitige Wertschätzung. Eine der Stadt gewidmete Arbeitsreihe »Kempten — Bilder einer Stadt« zeugt in ihrer Vielschichtig keit vom klaren Blick des Künstlers. Seine charaktervolle Handschrift verleiht auch den von ihm gefertigten Bildnissen meiner drei Amtsvorgänger besondere Leben digkeit. Thomas Kiechle Oberbürgermeister der Stadt Kempten (Allgäu)
14 15 HORST HEILMANN — EIN BILDERLEBEN Unermüdlich nach Lösungen zu suchen SPAZIERGÄNGER MIT SCHATTEN Dass Horst Heilmann seine Fragen an das Leben im steten BIRGIT HÖPPL Dialog mit der Bildfläche zu klären sucht, ist Tatsache, ist Draht seilakt, ist eine Kunst für sich. Für diesen fortwährenden Klärungsprozess hat er sich früh der Gegenständlichkeit verschrieben. In verschiedenen Phasen zeigt sie sich unterschiedlich ausgeprägt, stets aufs Neue als tastende Formung und skeptische Formulierung wahrnehmbar. Architektur, Figur, Landschaft — diese tradierten Themen der westeuropäischen Kunstgeschichte bilden bis heute seinen Bezugsrahmen. Den Drang, diesen zu sprengen, hatte er nicht. * * » Die Dinge, die mich bewegen, glaube ich mit t raditionellen Mitteln umsetzen zu können und habe keine Probleme damit. In täglicher Konfrontation und Konzentration lotet er seinen (Neue Entwicklungen lehne ich deshalb nicht selbstgewählten Aktionsradius aus. Das Atelier in der Wohnung, ab, sie faszinieren mich teilweise, aber ich der Arbeitstisch mit Kartons, Papieren, Stiften, Pinseln und könnte mir keinen totalen Bruch in meiner Arbeitsweise vorstellen.)« ausreichend Acrylfarbe bestückt: hier ist Spielraum und Ort der Allgäuer Zeitung, 20.3.1998, Interview Verhandlung. von Irmtraud Brunk mit Horst Heilmann. sich ein Bild machen 2016 · Acryl auf Karton · 70 x 100 cm (Seite 54) mit Arbeit vom 28.1. 2013 · Acryl auf Papier · 100 x 70 cm (Seite 4)
16 17 GESPRENGTE KETTEN — WELCHE KETTEN? DAS FUNDAMENT TRÄGT Die Welt im Kopf Der Standort will sorgfältig ausgelotet werden Zum Studium ging Heilmann, der 1944 in Kempten g eboren Mit Beendigung von Studium und Referendariat im Jahr 1972 wurde, nach München, was in den 1960ern naheliegend und beginnt die Ausstellungstätigkeit des Künstlers. 1975 erhält er praktikabel war. Mit 22 Jahren b egann er sein Studium an der erstmals eine Auszeichnung, der bis jetzt elf weitere Preise Akademie der Bildenden Künste. Lehramt und Freie Kunst in folgten. * * Liste der Auszeichnungen siehe Seite 134. Kombination stellten ihm finanzielle Absicherung und künstle rische Unabhängigkeit in Aussicht. 1974 kam er zurück in seine Der Schwerpunkt seiner Ausstellungstätigkeit liegt im Regie Heimatstadt, wo er bis ins Jahr 2000 als Kunsterzieher am rungsbezirk Schwaben, er ist aber auch mit Einzel-Präsenta Allgäu-Gymnasium tätig war. tionen deutschlandweit, unter anderem in Düsseldorf zu sehen. Galeristen in Augsburg vertreten und zeigen ihn früh und Neben der intensiven Weitergabe seines Kunstverständnisses regelmäßig. Im Haus der Kunst in München beteiligt er sich in und der Familie widmete er seine Energie gleichermaßen und den 1980ern als Gast der »Neuen Gruppe« an den sog. »Großen konstant der freien Arbeit als K ünstler. Das zeugt, jenseits des Münchner Kunstausstellungen«. Sein damaliger Düsseldorfer generationsspezifischen Rollenmodells, von biographischem Galerist zeigt seine Arbeiten mehrmals auf der zu dieser Zeit Kompromiss einerseits, beharrlichem Bedürfnis nach künstleri wichtigsten deutschen Kunstmesse, der »Art Cologne« oder schem Ausdruck und einer Ernsthaftigkeit in der Entwicklung der »Art Frankfurt«. Ausstellungsbeteiligungen führen wieder seines Werkes andererseits, die von Anfang an große Anerken Wanderung holt in die Ferne und Werke werden beispielsweise in die USA, nung fand. 2017 · Acryl auf Karton · 86 x 61 cm (Seite 96) aber auch an zahlreiche öffentliche Institutionen und Ämter verkauft. An privaten Sammlern mangelt es ihm seit Beginn seiner Laufbahn nicht. Er stellte und stellt sich kontinuierlich der Kritik und dem Publikum. Uneitel und unprätentiös, immer am künstlerischen o. T. Dialog interessiert. Trotz aller persönlicher Zurückhaltung im 2016 · Öl, Acryl auf Papier · 32 x 24 cm Auftreten entschlossen und mit festem Stand. (Seite 112)
18 19 HÖHER? WEITER? NICHT AUS DEM NICHTS Geklimper muss nicht sein Rechts, links, gradaus in die eigne Spur Das überregionale Netz, das sich um Horst Heilmanns Kunst Die Münchner Kunstakademie bot bis in die 1970er Jahre eine aufbaute, war an vielen Stellen ausbaufähig. Bei guten ewagte Gemengelage ausschließlich männlicher Professoren. g Verkäufen und potenter, einflussreicher Kunst-Klientel wäre mit War doch bis 1972 ein von den Nationalsozialisten h och- etwas gesellschaftlichem Engagement eine öffentlichkeits geschätzter Maler darunter. Und gleichzeitig lehrten hier wirksamere und prominentere Karriere greifbar gewesen. Das Künstler, die an diejenigen Entwicklungen der ersten Jahrzehnte Angebot für eine Professur verfolgte er nicht weiter. Kein H öher, des 20. Jahrhunderts anknüpften, die als entartet diffamiert kein Weiter. Darauf angesprochen, sagt der Künstler wie selbst worden waren und solche, die sich von da aus teils ins Abstrakte verständlich: »Das Malen war mir wichtiger.« * * Alle im Text wiedergegebenen Aussagen und gänzlich Ungegenständliche hinein bewegten. Der Student des Künstlers, denen keine anderweitigen Horst nimmt eine handwerklich solide Ausbildung und eine Quellen zugeordnet wurden, sind Gesprächen Die daraus resultierende Beständigkeit im Äußeren ist bemer mit der Autorin entnommen, die im Früh- breite Palette an Ausdrucks möglichkeiten mit. Intensivstes kenswert. Er fühlt sich wohl in Kempten, wohin er 1974 nach sommer 2019 geführt wurden. Aktstudium bleibt ein sicheres Fundament, die Zentral per Studium und erster beruflicher Station endgültig zurückkehrt. spektive bleibt sein künftig fast intuitiv zugrunde gelegtes »Gleichwohl ist er immer bei sich geblieben — Seine Frau Brigitte und er sind seit 1971 verheiratet und ohne Moden und Mätzchen. Die Kunstevents Organisationsschema. Technisch ist er fortan sattelfest. miteinander im Gespräch. Er pflegt jahrzehntelange Freund und –promotions lassen ihn unberührt.« schaften. Ein Meister der Beständigkeit. Reisen, das ja und viel, Christl Zepp, ehem. Geschäftsführerin der Die europäische Bildwelt — Heilmann sagt heute, »die hat sich Rupert-Gabler-Stiftung, in ihrer Laudatio zur immer perfekt ausgesucht und akribisch vorbereitet. Kulturpreis-Verleihung 2009 in Kempten relativiert« — kennt er bzw. sieht er sich an. Nach dem Studium zurück im Allgäu, fährt er regelmäßig nach München, seltener Das Betreten wirklich unwägbaren Geländes findet inwendig Schattenraum II nach Stuttgart, orientiert sich mehrmals auf der »documenta« statt. 2008 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm bzw. der Biennale in Venedig und bereist oft und mit großer (Seite 52) Neugier e uropäische Städte wie Paris, Rom, Wien, Amsterdam, Barcelona, Lissabon, London … Er rückbezieht sich auf historische Künstlercharaktere wie illiam Turner und dessen furiose Durchdringung des Lichtes W oder Francisco de Goya, der den Abgründen der Gewalt bildnerisch ins Gesicht zu sehen wagte. Er orientiert sich an Ausdrucksformen des frühen 20. Jahrhunderts, beispielsweise an der von Alberto Giacometti, der trotz mühsamsten Ertastens am Gegenstand festhielt. Es kommt ihm entgegen, dass sich etliche Altersgenossen wie Anselm Kiefer seit Anfang der 1960er Jahre die Figuration zurück erobern.
20 21 ERINNERTE GRÖSSE DER GEBAUTE LEIB Architektur als »Gehäuse für Gedanken« Hinterrücks schleicht sich der Mensch ein Die Architektur als eines der für ihn nach wie vor »gültigen« Die markanten architektonischen Einzelwesen bilden trotz aller Bildthemen begleitet den Künstler am längsten. Mit nervösem gegenständlichen Lesbarkeit keine fest begrenzten Baukörper Strich umkreist er ab den späten 1970ern prächtig gedachte aus, sondern tragen den Zweifel auf ewige Gültigkeit in sich. Repräsentationsbauten. Auf großen Tableaus entstehen Oder andersherum als Erinnerungskonturen gedacht: »Horst Entwürfe für Schaltzentralen der Macht. Wessen Macht? Heilmann treibt Stollen in die Zeichnung, geht in die Tiefe, legt Aufwändige Fassaden, weitläufige Räumlichkeiten und exklusive Grundrisse an, blendet Bauwerke wie Projektionen vor das Trakte für politische Entscheidungen werden assoziativ Schwarz-filigrane, zerbrechliche Dinge, denen der Künstler auf gerufen, nicht gezeigt. Er hat den erlernten klassisch- einen letzten Widerschein gönnt.« * * So der Kunstkritiker Günter Ott am 19.4.1990 europäischen Formenkanon frisch im Blut und ist wohlgenährt in der »Augsburger Allgemeinen«. mit historischen Vorbildern von der Antike über Renaissance Fast immer sind die Gebilde von Kuppeln überwölbt. Nicht nur und Barock bis zu den nationalsozialistischen Übersteigerungen deswegen atmen sie eine vibrierende Körperlichkeit, die sich gebauten und geplanten Herrschaftsanspruches, das sieht bei der Betrachtung spürbar zu übertragen vermag. man. Als ertasteten sie sich stabilen Grund, spreizen sich in der Arbeit Die Faszination für groß angelegte Planungen, kühne Raum »Architektur — Gehäuse für meine Gedanken« schräge Pfeiler entwicklungen und, idealiter, die Entfaltung produktiver archi in einen vage skizzierten Grund. Mit weißer Kreide suchend tektonischer und künstlerischer Ideen einer Epoche spürt man. konturiert, lassen sie den Blick auf eine um Halt ringende Dass mutige Planungen und ästhetische Würfe aber nur mehr Binnenstruktur frei. Letztere setzt auf einer hellen gewölbten chiffrehaft skizziert werden, lässt erahnen, dass da einer — wie Schädelform auf. Der Umraum leuchtet flächig in Korallenrot seine ganze Generation — außer Bleistift und Gouache auch die und Sandbraun. Der obere, zylindrisch-zerfaserte Baukörper Schatten zweier Weltkriege auf dem Arbeitstisch hat. * * Eine Arbeit wie »Atmender Baukörper« von vor dunklem Grund ist wiederum von einer aquarellierten 1987 ist in diesem Zusammenhang auch weißen Kalotte bekrönt. Unwillkürlich vollzieht das betrachten insofern interessant, als Heilmann immer wieder alte Blätter mit lithographierten de Gegenüber die vorsichtige Verästelung und versuchte Architekturen als Grundlage für seine Zeich Verankerung in unwägbarem Gelände nach. Als ginge es um nungen hernimmt. Trotz späterer behutsamer körperliche Verortung im konkreten und einen leiblichen Aquarellierung und Höhung mit deckendem Weiß bleibt der nachgedunkelte Blattgrund Vorgang im weiteren Sinne. * * »Pädagogisch ließe sich einwenden, die sichtbar. Sowohl motivisch als auch praktisch Empfehlung, ein Ding mit einem Ding zu vergleichen, sei klarer und eindeutiger als die, bezieht er sich auf Vergangenes und setzt sich 1998 hat der Kemptner Maler der Kunstkritikerin Irmtraud das gebaute Ding mit einer Vorstellung, nämlich zeichnend in direkten Bezug. Brunk gegenüber formuliert: »Während meines Studiums habe der Vorstellung des Leibes von sich selbst zu Raumansichten ich intensiv figürliche Studien gemacht. Da mir das leicht fiel, vergleichen. Dieser Einwand wird seit Jahrhunder ten durch die Maler widerlegt, die die Positionen mit Arbeiten der 1970 / 80er Jahre aus der habe ich danach ganz bewusst mit dem Gegenständlichen und Gewichte ihrer Bilder an ihren eigenen Körper Retrospektive »Was geht in deinem Schädel vor?«, Künstlerhaus Marktoberdorf, 2005. gebrochen und strenge Konstruktionen ausprobiert. Diese gefühlen orientieren, nicht etwa am Bild irgendeines (Seiten 18 / 19, 50 / 51) entwickelten sich immer stärker zu organischen Formen, und Körpers, erst recht nicht am Bild ihres eigenen.« Atmender Baukörper Wolfgang Mesenheimer, Das Denken des Leibes so schlich sich auch wieder die Figur ein, das Bild des M enschen und der architektonische Raum, Köln 2006, S. 99. 1987 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 42 x 52,5 (Seite 63) im weitesten Sinne.« ** ** Horst Heilmann im Interview mit Irmtraud Brunk, Allgäuer Zeitung, 20.3.1998. Architektur — Gehäuse für meine Gedanken — Kenotaph 1987 · Kreide, Aquarell, Gouache auf Karton 115 x 80 cm (Seite 65) o. T. 2001 · Aquarell auf Papier · 23,3 x 30,3 cm (Seite 64)
22 23 Ausstellungsansicht »Was geht in deinem Schädel vor?« Künstlerhaus Marktoberdorf 2005
24 25 RISIKO MIT ABSTAND BETRACHTET Der kreative Akt bleibt unsicheres Treiben »Ich sage: Haus, und ich sehe die Häusermeere der Städte« * * Thomas Bernhard, Frost, Frankfurt 1963, S. 26. Die Idee eines impulsiven, möglichst unkontrollierten Zeichen Seit der Jahrtausendwende verändern sich seine Architekturen flusses ist Heilmann nicht nur in seiner Anfangszeit nahe. Mehr sukzessive. Die Erregung des Zeichners wird verhaltener, der als von den Abstrakten Expressionisten wie Jackson Pollock Pinsel des Malers entschiedener. Als seien sie jetzt »fester« wird er vom Informel bzw. vom Tachismus eines Künstlers wie gebaut, als habe sich das Beben des Bodens beruhigt. Die WOLS (1913 —1951) angesprochen. Dessen intensives, in nur Linienführung ist ruhiger, die Kompositionen flächiger. Der wenigen Jahren vorwiegend im Pariser Exil entstandenes Maler spricht von einem »zurückgenommenen formalen und zeichnerisch-malerisches Werk berührt ihn künstlerisch und farb lichen Apparat« und: »Ich habe eine schwerere Hand biographisch. Ende der 1980er Jahre entstehen einige Werke, bekommen.« in denen er das Motiv fast frei fließend in das Blatt gießt. Die zeichnerische Energie mäandert über die komplette Bildfläche, Die früher eher implizit mitschwingende Verletzlichkeit in die Membran zwischen Gegenstand und Umraum ist oft kaum selbstreflexiven Bildtiteln wie »Selbstbegegnung« oder noch wahrnehmbar. Die Werkschau im Jahr 1990 in Kempten »Gehäuse für meine Gedanken« weicht nüchterneren Verwei macht im zugehörigen Katalog diese Phase seiner Entwicklung sen wie »unter kaltem Licht«, »danach«, oder »Platz der Macht«. anschaulich nachvollziehbar. * * Siehe den Katalog zur von Dr. Thomas Weiß Die Verwundbarkeit findet in Panoramen verwüsteter Städte, o. T. kuratierten Ausstellung: zerstörten Straßenzügen, in Kriegsschäden und apokalyp 2013 · Acryl auf Papier · 27,7 x 38,3 cm »Horst Heilmann, Arbeiten auf Papier«, (Seite 56) In der Folgezeit bewegt sich der Zeichner mehr auf eine fast Kempten 1990 tischen Ruinenlandschaften nun sichtbaren äußeren Ausdruck. unter kaltem Licht illusionistisch wahrnehmbare Verdichtung seiner Objekte und (Schriften und Kataloge der Museen der Stadt Die forschende Innenschau und der mitleidende Blick des 2014 · Acryl auf Karton · 94 x 140 cm Figuren zu. Sein bildnerisches Denken entzündet sich wieder Kempten (Allgäu), Band 6). wachen Zeitgenossen Heilmann fließen in eins. (Seite 74) erkennbarer am Gegenstand. Das skripturale Geschehen auf dem Papier aber lässt er laufen. Der kreative Vorgang aus Aktion und Reaktion bleibt spontan und dialogisch. Er arbeitet dementsprechend nie nach Fotos oder Skizzen. Konkrete Orte sind nicht gemeint. Die Motive entstehen letztendlich beim Tun selbst. Mit einer Grundidee startet er eine zeichnerische Setzung, verwirft sie in Teilen oder weitgehend, Stellen werden verwischt, zufällige Konturen integriert, Partien mit Farbe in den Hintergrund gedrängt oder herausgehoben, Details mit dem Handballen verschliffen, zu deutlich Ausgesprochenes dran gegeben, spannende Partien verdichtet. Die Schwierig keit, den Endpunkt zu erwischen, bleibt selbst nach Jahrzehnten künstlerischer Praxis prekär. Dennoch setzt er sich diesem Prozess jedes Mal aufs Neue aus — daran hat sich bis heute für ihn nichts geändert. »Ich lasse mich mit allem Risiko auf einen neuen Raum ein.«
26 27 DER SCHONUNGSLOSE BLICK Die Unausweichlichkeit des Menschenbildes Die menschliche Figur hat sich zum zentralen Thema im Werk Die offensichtliche Exponiertheit und Verwundbarkeit dieses von Horst Heilmann entwickelt. Figurative Arbeiten nehmen »Organs«, das ohne Hintertürchen standzuhalten hat, bedeutet den zahlenmäßig größten Raum in seinem Werk ein, was sich auch für die Betrachtung kein unbeschwertes Unterfangen; als sowohl in der Ausstellung wie im Katalog spiegelt. Neben dränge der Blick von außen in eine intime Situation, in der einer männlichen Figuren, die häufig als Selbstbildnisse lesbar sind, in unerbittlichen Selbstgesprächen seine Existenz ausleuchtet. finden sich weibliche Porträts beziehungsweise Akte und Paare. Irmtraud Brunk schrieb 1993, was Heilmann sich aufgebe, sei Als ständiger Begleiter und wichtigster Prüfstein besetzt das »Wirklichkeitsbewältigung, die ehrlich durchstanden wird Selbstporträt die prominenteste Stellung. Immer und immer (nicht als Kunstprodukt gemacht ist) … « * * Irmtraud Brunk, Allgäuer Zeitung, 19.3.1993. wieder zeigt er einen Kopf frontal, mit schonungslos direktem Blick, oft verschattet. Auch als bildfüllender männlicher Halb- Wie zum Trost sind die Figurenlandschaften vielfältig »begeh oder Dreiviertelakt stellt sich da einer sich selbst in den Weg bar«, bieten die Oberflächen Einblick in den malerischen und befragt sich unausweichlich: »Bürschchen, wie genau Prozess. steht’s um dein In-der-Welt-Sein? Was hast du vorzuweisen? Wo sitzt die Angst? Was gibt’s zu verstecken?« Es gibt nichts Das umherschweifende Auge wandert — so im halbfigurigen zu verstecken! Ein heiterer Künstler blickt einem da dem Bildnis eines Mannes »mit rotem Arm« von 2016 — vom lichten entsprechend nie entgegen. »Nackt sind die Körper, nackt die Blau der Fläche zu den gleichfarbigen Pinselspuren auf dem Gedanken. Es geht ums Ganze.« * * Günter Ott, Augsburger Allgemeine, 8.10.2010. Oberkörper; nimmt die Rosétöne wahr, die teils inwendig aus dem Rumpf zu leuchten scheinen; bemerkt die dunkle Meist senkt sich von oben Finsternis über die Schädel Verdichtung in Brusthöhe; entdeckt — vielleicht spät erst — den (Rembrandt lässt grüßen). Oder der Kopf wird ohnehin schwarzen Schatten, der sich nach rechts um Kopf und Schulter beschnitten, so dass der Oberkörper als Schauplatz herhalten schmiegt. Und hier kommt auch die Schrift ins Spiel. Da hat muss. Die zentralen Fragen verhandelt Horst Heilmann am einer das Bild schon kommentiert, »mit rotem Arm« rechts oben eigenen Körper. Der Körper also eine Art Messgerät, das d arauf hinter die lichtlose Gestalt geschrieben, eine senkrechte geeicht ist, das Verhältnis zum Dasein stets neu anzuzeigen. schwarze Binnenlinie am linken Rand gezogen, daneben Der S oziologe Hartmut Rosa formuliert die These, » … dass der »Heilmann 2016« hinterlassen. Alles in allem ein feinsinniges Körper als solcher ein Resonanzorgan bildet«, welches unsere Stück Malerei, vom Maler selbst mittels bewusst platziertem jeweilige Beziehung zur Welt anzeigt. * * Hartmut Rosa, Resonanz, Berlin 2018, S. 129. Titel und prominent gesetzter Signatur sozusagen freigegeben. mit rotem Arm Und umfassender über die Haut, ebd., S. 85: Der finalen Unausweichlichkeit ist ein Stück lebendige Malerei 2016 · Acryl auf Karton · 102,5 x 92,5 cm »An der Haut und mittels der Haut begegnen sich Selbst und Welt unmittelbar und bestän entgegengehalten. (Seite 101) dig, wenn auch unter ständig wechselnden Bedingungen. Die Haut lässt sich dabei natürlich als Grenze und Scheidelinie, als Hülle interpretieren, die Innen und Außen trennt und die gewissermaßen das Subjekt vor der Welt schützt. Aber sie ist weit mehr als das; viel adäquater lässt sie sich als semipermeable Membran verstehen, die Welt und Subjekt miteinander in Beziehung setzt und sie wechselseitig empfänglich und durchlässig macht.«
28 29 HELLO DARKNESS, MY OLD FRIEND Dem Schatten Raum geben Ein leichter, unbeschwerter Heilmann war in der Kunst nie zu Das Dazugeselltsein, besser die Akzeptanz des Schattens ist haben. Ist nicht zu haben. Wenn er in seiner Anfangszeit Hüllen bei Heilmann unter anderem aus den konkreten b iographischen und anthropomorphe Gehäuse als tastende Kreidespuren auf Gründen nicht nur kompositorisch zentral für die Verflechtung komplett schwarzen Grund bringt, klingt ein ernster Grundton von Figur und Fläche, sondern überlebenswichtig für die Ver an, der fortan wie ein tiefes Register als Bordun mitschwingt. ortung in der Welt. In ganze Räume übersetzt, werden Urthemen Die vielen Hockenden, deren Profile sich in den Umraum aufzu wie Krankheit, Leid und das Wissen um den Tod vor allem aus lösen scheinen, sind in ihrer Blöße und Ausgesetztheit immer der teils dramatischen Spannung zwischen Hell und Dunkel als existentiell schutzlos lesbar. entwickelt. »Schattenraum 4« ist der Nachhall einer Reise nach Beaune im Burgund. Im dortigen Hôtel-Dieu, einem Spital aus Als griffiges, ergreifendes und allgemeinverständliches Sujet dem 15. Jahrhundert, beeindruckt ihn vor allem der Armensaal begleitet dementsprechend der Gekreuzigte in seinem nachhaltig. In völlig reduzierter Farbigkeit moduliert der Maler stellvertretenden Leiden die Bildwelt des Künstlers. Auch der einen großen Raum in Braun- und Schwarztönen mit hohen Schädel, eines der wenigen Motive, bei denen der Zeichner ab Fenstern und zwei Reihen einfacher Betten. Er lässt ausschließ und zu nach realer Vorlage gearbeitet hat, ist Dauergast im lich Tageslicht von rechts in den großen Saal dringen. Durch Œuvre — wenn nicht gleich die Gestalt des Todes selbst als wenige gezielte Andeutungen von Laken in hellen Grautönen »Begleiter« oder »Sieger« auf den Plan tritt. ruft er die Erinnerung an Leiber auf, ein Lichtfeld in der linken unteren Bildecke entrückt die Szene in zeitloses Schweben. Selbst ohne ausdrücklichen Verweis auf Endlichkeit oder Passion ist der Schatten die nicht abzuschüttelnde Komplizen Heilmanns technische Virtuosität zum einen und sein Umgang schaft, mit der sich alle Dargestellten anzufreunden haben. mit dem Licht beziehungsweise den Schattenseiten ist in der »Bei den Körperformen erkennen wir häufig schattenartige Rezeption über die Jahre oft als besonders berührend und Verlängerungen, die sich wie Tastorgane oder Fühler in den eindringlich hervorgehoben worden. * * »Entfalten gerade die kleinen Bilder (…) ihre umgebenden Bildraum ausstrecken.« * * Elsbeth Berg, Kunsthistorikerin, große Wirkung und zeigen das Bedrängende unveröffentlichtes Manuskript ihrer Rede ihrer Todessymbole und –metaphern.« Der Kunsthistoriker Erwin Birnmeyer schrieb 1996: Bärbel Schoen, Donau-Zeitung, 22.12.1999. zur Ausstellungseröffnung am 22. Januar 1993 Nicht abzuschütteln ist für den ein halbes Jahr vor dem Ende in der Höhn-Galerie, Biberach/Riß. »Sein Werk ist inhaltsschwer, schön und heilsam.« ** »Heilmanns impulsiver Gestus steht als Ausweis des Zweiten Weltkrieges geborenen Künstler die Tatsache, der Vitalität gegen die Schatten, die uns überall bedrohen.« dass er nach seinem Vetter Horst Heilmann benannt wurde. Günter Ott, Augsburger Allgemeine, 2.12.1995. Der Sohn seines Onkels väterlicherseits wurde 1942 als Wider mit rotem Schenkel »Es ist eine berührende Schau mit standskämpfer gegen das NS-Regime aus dem Umkreis der 1994 · Bleistift, Aquarell auf Papier · 29,7 x 21 cm faszinierenden, eindringlichen figürlichen (Seite 102) Arbeiten und Landschaftsbildern.« Gruppen, die als »Rote Kapelle« zusammengefasst wurden, Rumpf geneigt Michael Dumler, Allgäuer Zeitung, 28.10.2009. verurteilt und 19-jährig in Berlin-Plötzensee enthauptet. 2012 · Aquarell auf Papier · 30,6 x 23,2 cm Obwohl der Kemptner Horst Heilmann sich erst als erwachsener (Seite 104) ** Siehe Faltblatt zur Ausstellung »Für einen ich trage deinen Namen — für HH Augenblick« von Horst Heilmann, veranstaltet Mann bewusst damit beschäftigt, ist ihm dieses familiäre Erbe 2005 · Acryl auf Karton · 141 x 101,5 cm vom kulturring kaufbeuren, 1996. in die Wiege gelegt. (Seite 113) Schattenraum 4 2010 · Acryl auf Karton · 94,5 x 140 cm (Seite 61)
30 31 DER SPAZIERGÄNGER Sich der Landschaft einschreiben Am Arbeitstisch täglich sich selber ausgesetzt zu sein, hat Der Maler Horst Heilmann setzt seine Handschrift hier — wie ücken. Denen der Spaziergänger ein heiteres Schnippchen T generell in seinem Werk — gezielt als kompositorisches E lement schlägt und wandernd entkommt. Gehen. Schnaufen. Den Blick ein. Indem er Farbwerte des Gemalten aufnimmt setzt er dem absichtslos schweifen lassen. Vom Licht überrascht w erden. diagonalen Bachlauf links in Grau den »25. Tag« entgegen, Wilde Wolkenzüge, dichtes Unterholz, schrundige Felsflanken, stabilisiert das Blatt unten rechts mit dem weiteren Titel in weite Täler, optische Spektakel allerorten. Dem Maler ein Fest! Schwarz, um rechts oben im düsteren Dunkel des Waldes mit seiner hellen Signatur zu schließen. Seine Titel sind über die Wenn Horst Heilmann sich frisch durchweht und auf seine Jahre nüchterner, beschreibender geworden, gleichwohl Erinnerungen verwiesen der Landschaft als Motiv zuwendet, markieren sie deutlich: der Wanderer war hier im Gelände sind nicht selten kräftige Farben im Spiel. Sein »grünes Ufer 2« anwesend. ruft in virtuosen Nachbarschaften von Grüntönen das zeitlos- entrückte Eintauchen in eine Stimmung am Wasser auf. Vor Die Landschaften hat sich der Künstler allesamt erlaufen, lange dem unüberlegten Sprung ins Nasse steht jedoch die Schrift. Jahre die Berge, dramatische Himmel und immer wieder den Der Titel am unteren Bildrand ist sozusagen aufs Wasser gelegt. Wald. Dessen Durchblicke, Lichtungen, Einzelcharaktere und Kühl dich gern im Wasser, Gegenüber, aber spring nicht k opflos. unauflösliche Strukturen bringen kontinuierlich die künstlerische Spring nicht in Vorstellungen wie der Maler Strauch in Thomas Lust am Weltentwurf ins Bild und spiegeln die Kraft und Bernhards Roman »Frost«, der seiner inwendigen Finsternis am Lebendigkeit des wachen Spaziergängers H. Ende nicht mehr entkommt. Horst Heilmann ist jenseits ernster Klärungen im Bereich der Selten verweist Heilmann direkt auf seine Lektüre wie eben bei Kunst keiner, der nach einem gscheiten Spaziergang eine »25. Tag — wieder Th. Bernhard gelesen«, in dem Schlachtreste ordentliche Brotzeit mit einem schönen Glas Wein ablehnte. von Wilderern einen Bach blutrot färben und der Maler in »Ich liebe besonders das Abendlicht, das gibt sonen Streifen seinem psychischen Niedergang mit blutgetränkten Schnee von Zuversicht.« * * Peter Rühmkorf, Paradiesvogelschiß, bällen um sich wirft. * * Thomas Bernhard, Frost, Frankfurt 1963, S. 293. Gedichte, Hamburg 2008, S. 80. grünes Ufer 2 2000 · Acryl, Pastell auf Karton · 107,5 x 101 cm (Seite 133) 25. Tag — wieder Th. Bernhard gelesen 2019 · Acryl auf Karton · 95,5 x 75,5 cm (Seite 124)
32 33 DIE STADT ERINNERN HORST HEILMANN ZU SEINEN BILDERN VON KEMPTEN Um die Jahrtausendwende habe ich mich in einer Serie von insgesamt 32 Arbeiten malerisch mit meiner Heimatstadt Kempten auseinander gesetzt. Jenseits meiner sonstigen Vorgehensweise rein aus der Vorstellung waren hier meine eigenen Fotos eine dienliche Arbeitsgrundlage. Als solche deklarierte Sehenswürdig keiten, v erschwindende Identifikationsorte, Motive mit persönlicher F üllung waren meine Sujets. Seither verzichte ich wieder auf die Umsetzung konkreter Topographien, von denen sich etliche ohnehin in meinem Gedächtnis eingebrannt haben.
34 35 König-Ludwig-Brücke Exakt von mir datiert (23.9.1953), existiert eine vor Ort angefertigte und mit Bleistift und Wasserfarben ausgeführte Kinderzeichnung, die die König-Ludwig-Brücke von Süden gesehen zeigt. Mein Großvater mütterlicherseits hat mich dorthin begleitet und den kleinen Klappstuhl getragen. Meine Inszenierung dieses Sujets aus fast identischem Blickwinkel aus dem Jahr 2000 setzt die oben benannte Brücke ausschnitthaft ins Bild und verleiht ihr durch Farb gebung und Lichtführung, wie im Vorgriff auf die jüngst abgeschlossene heraus ragende Sanierung, eine besondere Aura. Unter Brücken 2000 · Acryl, Pastellkreide auf Karton · 94,5 x 140 cm aus dem Zyklus: Kempten — Bilder einer Stadt Freistaat Bayern — Staatliches Bauamt Kempten
36 37 Spinnerei und Weberei Kempten Einmal mit dem Großvater nahe bei der Wehranlage mit Blick auf die Gebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei Kempten sitzend, hat er mir — angesichts des tosenden Wassers — anschaulich über die extreme Lärmbelastung durch die Web stühle während seiner langjährigen Tätigkeit als dortiger Saalmeister berichtet. Jahrzehnte später, auf Spuren- und Motivsuche, erinnere ich mich bei völliger Stille in der mich faszinierenden Atmosphäre der aufgelassenen Hallen an die Erzählung des Großvaters. Stille nach dem Lärm 2001 · Acryl, Pastellkreide auf Karton · 102 x 138 cm aus dem Zyklus: Kempten — Bilder einer Stadt Topp Textil Holding GmbH & Co KG
38 39 Schützengarten nahe Freudenberg Nahezu erdrückt von der Wucht der im Bild festgehaltenen Baumasse werden meine Kindheitserinnerungen an Familienbesuche der vormals an dieser Stelle gelegenen Gaststätte »Schützengarten«. Auch der »Bunker mit Grünstreifen« ist zwischenzeitlich verschwunden. Stellvertretend zeugt jetzt das in unmittelbarer Nachbarschaft neu bebaute Areal wiederum von Ignoranz gegenüber verantwortungsvollen städtebaulichen Überlegungen und verdeutlicht erneut den Verlust einer Architektursprache, die sich nicht mit der wahllosen Anhäufung disparater Teile begnügt. Verlorene Architektursprache: Bunker mit Grünstreifen 2001 · Acryl, Pastellkreide auf Karton · 102 x 138 cm aus dem Zyklus: Kempten — Bilder einer Stadt
40 41 SICH EIN BILD MACHEN, Dem Anspruch einer Auftragsarbeit und der Charakteristik der jeweils zu vermitteln den Inhalte gerecht zu werden, bedeutet stets aufs Neue eine die künstlerische Arbeit BEVOR MAN EIN BILD MACHT bereichernde Herausforderung. Kontrastierend zu meiner meist spontan z ugreifenden Arbeitsweise treten hier für mich Analyse, Materialsammlung und schrittweises HORST HEILMANN ZU bildnerisches Vorgehen in den Vordergrund. EINER AUFTRAGSARBEIT Beauftragt durch Frau Annemarie Simon, Gesellschafterin der zweiten Generation, konnte ich für das international tätige Logistikunternehmen Dachser am Ursprungs ort Kempten im Rahmen der Umgestaltung und Erweiterung der Firmenzentrale für das weiträumige Foyer eines Verwaltungsgebäudes in den Jahren 2002/2003 ein Gestaltungskonzept entwickeln. Über einschlägige Literatur, persönliche Gespräche mit der Auftraggeberin, sowie Ortstermine in mehreren Niederlassungen habe ich fortschreitend Firmengeschichte, Unternehmensstruktur, aber auch die dahinterstehende Unternehmensphilosophie und –kultur als eine Einheit mit zahlreichen Facetten kennengelernt. Umfangreiches selbst angefertigtes Bildmaterial bildet zusammen mit Farb- und Kompositionsskizzen die Voraussetzung für zwei großformatige Arbeiten, die den beiden Hauptwänden des Foyers zugeordnet sind und in ihren Maßen und Proportionen auf den gesamten vorgegebenen architektonischen Rahmen Bezug nehmen. Neben einer klaren, realitätsnahen Formensprache, reduziertem Farbklang, unterstützt vom Dialog zwischen Hell und Dunkel und dem gezielten Wechsel von Totale und Ausschnitt, werden die einzelnen autonomen Bildtafeln zusätzlich über eine zentrierende Blickführung formal und inhaltlich in ein übergeordnetes Gefüge eingebunden. Mein Versuch, auf die Komplexität der Vorgaben in Bildern zu antworten.
42 43 Die Ausgestaltung des Foyers in unserem neuen Verwaltungs- gebäude sollte ein zukunftweisendes Symbol werden, ein Symbol für eine Unternehmenskultur, die aus den gelebten Werten der Familie entspringt und für die Allgemeinheit erfahrbar wird. Herr Heilmann hat in einem großartigen Gesamtwerk diese Aufgabe wunderbar gemeistert; auch nach 17 Jahren haben seine Bilder noch die gleiche Aussagekraft und haben für unser international tätiges Unternehmen, das seine Wurzeln im Allgäu fest verankert weiß, Bestand. Es war für mich eine bereichernde Erfahrung, mit ihm gemeinsam dieses Projekt zu entwickeln. Annemarie Simon, Kempten o. T. 2002 · Acryl auf Holz (7-teilig) · 340 x 430 cm DACHSER SE, Head Office Kempten
44 45 o. T. 2002 · Acryl auf Holz · 110 x 200 cm (Ausschnitt aus dem Werk Seite 38/39) Raumansicht Seite 42: o. T. 2003 · Acryl auf Holz · 340 x 130 cm · zweiteilig DACHSER SE, Head Office Kempten
46 47 ARCHITEKTUR
48 49 Stadtraum sich öffnend 2015 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm
50 51 Von Horst Heilmann haben wir gelernt, genau hinzuschauen und bewusst wahrzunehmen. Peter Geiger, Jörg Heiler, Architekten, ehemalige Schüler, Kempten o. T. Gegliederte Anlage 1983 · Kreide, Aquarell, Gouache auf Papier · 50 x 70 cm 1988 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 50 x 70 cm
52 53 Eingangsbereich verglast mit vorgelagerten Flanken 5 Eingangsbereich Notiz 2 1998 · Kreide, Aquarell, Dispersion auf Karton · 80 x 70 cm 1996 · Kreide, Aquarell auf Karton · 70 x 50 cm
Ausstellungsansicht »Was geht in deinem Schädel vor?« Künstlerhaus Marktoberdorf 2005
56 57 Schattenraum II amor vacui 2008 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm 2015 · Acryl auf Karton · 94,5 x 140 cm
58 59 Neben dem Genuss, seine Bilder schauen zu können, bin ich vielmehr dankbar, dass Horst Heilmann auch den Brotberuf des Kunstlehrers ausübte. Acht Jahre Unterricht bei ihm prägen meinen Lebensweg bis heute mit einem kunstreichen Brotberuf und einem steten schlechten Gewissen, das eigene künstlerische Tun (noch) nicht genügend vorangetrieben zu haben. Heide Tröger, Restauratorin, ehemalige Schülerin, Kempten sich ein Bild machen vor Arbeit vom 1.7. 2016 · Acryl auf Karton · 70 x 100 cm 2015 · Acryl auf Karton · 102 x 72 cm
60 61 o. T. 2013 · Acryl auf Papier · 27,7 x 38,3 cm danach 2 2014 · Acryl auf Karton · 110 x 80 cm
62 63 sich Räume öffnen 2018 · Acryl auf Karton · 138 x 204 cm
64 65 danach Schattenraum 4 2013 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm 2010 · Acryl auf Karton · 94,5 x 140 cm
66 67 Zentraler Kuppelaufsatz Atmender Baukörper 1989 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 28,2 x 41,5 cm 1987 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 42 x 52,5 cm
68 69 o. T. 2001 · Aquarell auf Karton · 23,3 x 30,3 cm Architektur — Gehäuse für meine Gedanken — Kenotaph 1987 · Kreide, Aquarell, Gouache auf Karton · 115 x 80 cm
70 71 Speicher 2010 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm Verletzung 2014 · Acryl auf Karton · 107,5 x 101 cm
72 73 Langhaarig, fast zugewachsen, so waren wir zu Beginn unserer Freundschaft gemeinsam in Südfrankreich. Das war 1973. Später dann mit unseren Familien. Immer prägten uns Horsts gezielt ausgesuchte Orte in Italiens Süden. Als Künstler, der geradlinig seinen Weg ging und geht, berühren mich immer wieder die subtilen Darstellungen des menschlichen Körpers, ebenso die grandiosen Landschaftsbildnisse. Seit damals treffen wir uns wöchentlich zum Gedankenaustausch, der uns beiden, so glaube ich, über Jahre zum Bedürfnis geworden ist. Jürgen Hein, Ladenbau-Innenarchitekt, langjähriger Freund, Kempten Raumentwicklung, Wege zum Licht 2014 · Acryl auf Karton · 102 x 140 cm Privatbesitz
74 75 mit dunkler Ecke 2012 · Acryl auf Karton · 70 x 100 cm
76 77 Turm über Rampe 1993 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 30,2 x 22,7 cm Zentralanlage 1988 · Kreide, Dispersion auf Karton · 70 x 50 cm
78 79 unter kaltem Licht Platz der Macht 3 2014 · Acryl auf Karton · 94 x 140 cm 2015 · Acryl auf Karton · 94,5 x 140 cm
80 81 FIGUR
82 83 o. T. o. T. 2016 · Acryl auf Papier · 27,8 x 22,7 cm 2010 · Öl, Acryl auf Papier · 20,3 x 29,7 cm
84 85 mit fahler Haut Entblößendes Licht 2012 · Acryl auf Karton · 105 x 75 cm 1994 · Dispersion, Pastell auf Karton · 108 x 75 cm Museum der Benediktinerabtei Ottobeuren
86 87 Ein ruhiger und sanfter Mensch im Leben verankert, die Bilder oft im Duktus vibrierend und explosiv? DOCH es gehört zusammen! UND ich habe keine ehrlichere und ergreifendere Darstellung von Jesus am Kreuz gesehen als von Horst Heilmann. DANKE für die Kunstlehrjahre! Reinhard Gillitzer, Diplom-Biologe, Hautarzt, ehemaliger Schüler, Kempten Notiz zu einer Kreuzigung 2003 · Acryl auf Karton · 127 x 101,5 cm
88 89 Kopf fest eingebunden in Finsternis 2 Krankenlager 2016 · Acryl auf Karton · 56 x 40,5 cm 1994 · Bleistift, Farbstift, Aquarell auf Papier · 21 x 29,7 cm
90 91 o. T. Auflösung im Raum 2 2016 · Acryl auf Papier · 37,5 x 27,3 cm 2012 · Acryl auf Karton · 100 x 70 cm
92 93 o. T. o. T. 2015 · Acryl auf Karton · 102 x 72 cm 2001 · Kreide, Acryl auf Karton · 90 x 65 cm
94 95 Reiterstudie Notiz zu einem Pferdeschädel 1993 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 27,7 x 35,1 cm 1991 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 22,9 x 30,5 cm
96 97 Sieger 2017 · Acryl auf Karton · 138 x 204 cm
98 99 o. T. späte Stunde 1997 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 31 x 24 cm 1996 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 36 x 47,8 cm
100 Wanderung 2017 · Acryl auf Karton · 86 x 61 cm Rechte Seite: Ausstellungsansicht »Was geht in deinem Schädel vor?« Künstlerhaus Marktoberdorf 2005
102 103 kaltes Licht Wanderung 3 1994 · Kreide, Dispersion auf Karton · 75 x 54 cm 2019 · Acryl auf Karton · 80 x 70 cm
104 105 Horst Heilmann hat mich sowohl als Lehrer als auch als Künstler sehr geprägt. In seiner Kunst beeindrucken mich besonders seine Menschenbilder, die weit über das konkrete Abbild hinaus immer eine existentielle Tiefe und schonungslose (Selbst)Analyse offenbaren. Auch seine Art, als Lehrer über Kunst zu sprechen, hat mich nachhaltig beeinflusst. Ich bewundere bis heute die Offenheit, Neugier und Präzision, mit der er an jedes Kunstprodukt fragend und forschend herantritt, bevor er sich ein Urteil erlaubt. Harald Holstein, Theaterwissenschaftler, Regisseur, ehemaliger Schüler, Kempten mit rotem Arm 2016 · Acryl auf Karton · 102,5 x 92,5 cm
106 107 mit rotem Schenkel o. T. 1994 · Bleistift, Aquarell auf Papier · 29,7 x 21 cm 2018 · Acryl auf Papier · 30,2 x 22,9 cm
108 109 Rumpf geneigt Auflösung 2012 · Aquarell auf Papier · 30,6 x 23,2 cm 2018 · Acryl auf Papier · 84,5 x 114,5 cm
110 111 Horst Heilmann läuft keinem Trend hinterher. Er setzt sein großes Zeichentalent ein für Darstellungen, die in ihrer pulsierenden Lebendigkeit die Verletzlichkeit von Mensch und Natur spiegeln. Irmtraud Brunk, ehemalige Kulturredakteurin der Allgäuer Zeitung, Haldenwang o. T. mit Begleiter 2015 · Acryl auf Papier · 32 x 24 cm 2002 · Acryl, Pastell auf Karton · 103 x 93,5 cm
112 113 letzter Versuch unbekanntes Gesicht 2009 · Aquarell, Gouache auf Papier · 30,5 x 22,6 cm 1995 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 33,2 x 27 cm Privatbesitz
114 115 Mira: »Ist das ein Mann?« Laura: »Nein, das ist kein Mann, das ist doch der Opa!« Mira (3 Jahre) und Laura (4,5 Jahre), Enkelinnen, Kempten, vor einem Selbstporträt ihres Großvaters genug für heute allein mit meiner Arbeit 2019 · Acryl auf Karton · 100 x 70 cm 1994 · Kreide, Aquarell, Dispersion auf Karton · 100 x 70 cm
116 117 o. T. ich trage deinen Namen — für HH 2016 · Öl, Acryl auf Papier · 32 x 24 cm 2005 · Acryl auf Karton · 141 x 101,5 cm
118 119 LANDSCHAFT
120 121 Abendwanderung o. T. 1993 · Dispersion, Pastell auf Karton · 69,5 x 79,5 cm 2016 · Acryl auf Pappe · 27,7 x 38 cm
122 123 o. T. 2019 · Acryl auf Papier · 23,5 x 31 cm zurück zum Licht 2018 · Acryl auf Karton · 101 x 91 cm
124 125 Rot über Feld 2017 · Acryl auf Karton · 138 x 201 cm
126 127 »Atem holen« hat Horst Heilmann ein Bild seiner Kempten- Serie betitelt. Und für mich bringen viele seiner Bilder frische Luft. Wie eine Sauerstoffdusche wirken beispielsweise seine Naturbilder auf mich, die einen die Luft in den Bergen und das Licht am Grat förmlich spüren lassen. Peter Prestel, Filmemacher, ehemaliger Schüler, Eichstätt geborsten Talschluss im Licht 1994 · Bleistift, Farbstift, Aquarell, Gouache auf Papier · 35,2 x 27,5 cm 2000 · Acryl, Pastell auf Karton · 94,5 x 136 cm
128 129 25. Tag − wieder Th. Bernhard gelesen Landschaftsnotiz 2019 · Acryl auf Karton · 95,5 x 75,5 cm 1998 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 23,3 x 30,6 cm
130 131 Landschaftsnotiz III Lichtwechsel über Grün 1998 · Bleistift, Aquarell, Gouache auf Papier · 23 x 30,8 cm 2000 · Acryl, Pastell auf Karton · 93,5 x 134 cm
132 133 Winterwasser o. T. 2016 · Acryl auf Karton · 100 x 70 cm 2017 · Acryl auf Karton · 39,6 x 49,6 cm
134 135 nature morte 6 2003 · Acryl auf Karton · 138 x 201 cm
136 137 Die Bilder von Horst Heilmann sind Einladungen, der Schönheit und Zerbrechlichkeit zu folgen, Neues zu entdecken, die Realität loszulassen und in das Unbewusste einzutauchen. Sie spiegeln sich in den flachen Gewässern der Melancholie, ebenso wie in den tiefen Seen des Unbewussten. Werner Uhlemayr, Architekt, langjähriger Freund, Burgberg in Gedanken draußen 2015 · Acryl auf Karton · 106 x 80 cm grünes Ufer 2 2000 · Acryl, Pastell auf Karton · 107,5 x 101,5 cm Franz Schmid, Marktoberdorf
138 139 BIOGRAPHIE 1944 geboren in Kempten (Allgäu) 1964 — 1966 Studium an der Universität München Besuch einer privaten Mal- und Zeichenschule 1966 — 1970 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München 1970 — 1972 Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien 1972 — 1974 Kunsterzieher am Bodensee-Gymnasium Lindau 1974 — 2000 Kunsterzieher am Allgäu-Gymnasium Kempten 1971 Heirat mit Brigitte 1972 Geburt des Sohnes Markus 1976 Geburt der Tochter Christine lebt in Kempten (Allgäu) AUSZEICHNUNGEN 1975 Bürgerpreis der Stadt Kempten 1981 Kunstpreis des Bezirks Schwaben 1982 Jahrespreis der Künstlervereinigung »Die Ecke«, Augsburg 1985 Kunstpreis der Stadt Kempten 1986 Hermann-Götz-Preis, Marktoberdorf 1989 Kunstpreis der Stadt Senden 1998 Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf 1999 Kunstpreis der Stadt und des Landkreises Dillingen 2000 Kunstpreis im Rahmen der Ausstellung »Allgäuer Berge« im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren 2002 Kunstpreis der Stadt Kempten 2009 Großer Kulturpreis der Rupert-Gabler-Stiftung, Obergünzburg 2011 Kunstpreis der Sparkasse Nördlingen Horst Heilmann, 2019 Photographie Rainer Retzlaff
140 141 AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) 1972 — Gruppenausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u. a. in Augsburg, Kempten, 1990 Künstlergilde Esslingen ’90, Regensburg, Esslingen, Königswinter/Bonn 1976 Lindau, Memmingen, Schweinfurt und Trier »Berge ’90«, Marstall, Kempten »7 Künstler aus Schwaben«, Bonn 1977 »Zeitgenössische Kunst im Deutschen Bundestag«, Bundeshaus Bonn (Kat.) »Mischtechniken«, Galerie Gölitz, Augsburg (E) »Arbeiten auf Papier«, Museen der Stadt Kempten (E, Kat.) 1978 Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe Jahresausstellung, Kunstverein Rosenheim 1979 »Zeichnungen 1977 — 1978«, Städtische Kunstsammlungen Augsburg (E) Galerie am Main, Würzburg 1991 »Arbeiten auf Papier«, Künstlergilde Esslingen ’91, Regensburg, München »Thema Architektur«, S-Galerie, Nördlingen 1984 »Bayerische Kunst unserer Tage«, Künstlerhaus Wien Galerie Barbara Kreuter, Kaufbeuren (E) »Objekte — Architekturen«, Galerie Gölitz, Augsburg (E) »Kolping in der Kunst«, Augsburg, Köln, Wien, Zürich (Kat.) 1985 »Bilder, Zeichnungen«, Galerie Hesz, Augsburg 1992 Künstlergilde Esslingen ’92, Regensburg, Leipzig »Künstler sehen Augsburg«, Kunstverein Augsburg (Kat.) »Thema Architektur«, Galerie A. Huber, Burghausen (E) »Der Flug«, Rathaus, Augsburg Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf 1986 »Farbige Zeichnungen«, Galerie Hesz, Augsburg (E) 1993 »Körper«, Galerie Höhn, Biberach in Zusammenarbeit mit made-galerie, Thannhausen (E) »Sechs Künstler in Schwaben«, Galerie Rakel, Krumbach (Kat.) »Hommage an Egon Schiele«, Esslingen, Krumau (Tschechien) (Kat.) »Bayerische Kunst unserer Tage«, Ernst-Museum, Budapest (Ungarn) »Körperlandschaft«, Kunstraum Kempten (E) »Aquarelle«, Galerie Hesz, Augsburg Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf (E, Kat.) Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe »Art Cologne«, Köln Galerie Barbara Kreuter, Kaufbeuren (E) 1987 Galerij 1881, Diepenheim (Niederlande) »Kleine Formate«, Deutsche Bank, Kempten (E) »Nationale der Zeichnung — Landschaft«, Augsburg (Kat.) »Bayerische Kunst unserer Tage«, Kairo (Ägypten) 1994 »Bilder der Gegenwart«, GAIA-Kulturgesellschaft, Schloss Niederraunau »Künstler der Galerie«, Galerie Hesz, Augsburg Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe 1995 »Mischtechniken und Aquarelle«, Galerie Barbara Kreuter, Kaufbeuren (E) Jahresausstellung, Kunstverein Rosenheim »Körper«, Galerie der Kreissparkasse Augsburg (Kat.) »Art Cologne«, Köln 1988 »Bayerische Kunst unserer Tage«, Alexandria (Ägypten) Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe 1996 »Für einen Augenblick«, Kulturring Kaufbeuren (E) Jahresausstellung, Kunstverein Rosenheim »Licht«, Ausstellung mit begleitendem Symposium, Schwabenakademie Irsee (Kat.) »9 Künstler aus Süddeutschland«, Kunstverein Stavanger (Norwegen) Galerie Norbert Blaeser, Regensburg »Carta Colore — 13 Künstler aus Bayern«, Udine (Italien) »Kunstpreisträger aus Schwaben«, Augsburg, Linz (Kat.) 1997 »Zwischen Licht und Dunkelheit«, Kunstkabinett Kempten (E) »Neue Arbeiten«, Galerie Hesz, Augsburg (E) »Kunst im Schloss«, Hainhofen 1998 »Architektur — Körper — Landschaft«, Galerie Gretel Salzgeber, Memmingen (E) »Landschaften«, Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf (E) 1989 Kultursommer der Stadt Miltenberg/Main Art Frankfurt 10, Frankfurt/Main »Farbige Zeichnungen 1987 — 1989«, Galerie Rakel, Krumbach (E) »Kunstpreisträger aus Schwaben«, Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum »Malerei, Grafik«, Kongresshalle Augsburg Oberschönenfeld (Kat.) »Landschaft in Schwaben«, Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren (Kat.) Große Kunstausstellung München — Neue Gruppe Jahresausstellung, Kunstverein Rosenheim (E) = Einzelausstellung · (Kat.) = Ausstellung mit Katalog
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