April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau

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April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
April/Mai 2021

 FROHE
OSTERN!
April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
Windecker Kirchenbote Seite 2
                                              WORTE ZU BEGINN

                                          und reden wir darüber?              kann zu Spaltungen führen und
                                          Zunächst, weil wir vieles gar nicht verhindert ein gutes Miteinander.
                                          wissen und erfahren, wenn wir Offenheit für Vielfalt, das bedeutet
                                          nicht darüber sprechen, uns aus- sich gegenseitig anzuhören und
                                          tauschen, zuhören und nachfra- zuzuhören, nachzufragen und bei
                                          gen. Viele Lebenswirklichkeiten der Sache zu bleiben. Manches
                                          sind uns unbekannt, fremd und gefällt uns nicht und in einigen Fra-
                                          verborgen. Die zunehmende Be- gen unterscheiden sich die Positio-
                                          reitschaft über Unterschiede zu nen, das darf sein. Ich kann auch
                                          sprechen und zu berichten, erwei- an bestimmten Stellen Grenzen
                                          tert für alle Menschen die Erkennt- ziehen, z.B. wenn die Gegenpositi-
   Offen für Vielfalt- geschlossen        nis, dass es unter Gottes weitem on zu Ausgrenzung, Hass und Het-
        gegen Ausgrenzung                 Himmel mehr gibt, als wir uns vor- ze führt oder aufruft. Es gibt
Ein junger Mensch mit Bart und            stellen können.                     Streitfragen, die sich nicht klären
fröhlichem Lächeln berichtet.             Wir sprechen und berichten dar- lassen, weil niemand alle Hinter-
„Lange Zeit wusste ich nicht, wo          über, weil wir miteinander in den gründe und Fakten kennt. Da kann
ich hingehöre. Ich fühlte mich we-        Austausch kommen wollen und es helfen, genau das zu formulie-
der als Mann noch als Frau und so         unseren Horizont dabei bereichern ren und in der Konsequenz zu fra-
war ich immer zwischen den Stüh-          und verändern, Neues erfahren gen, was hilft es jetzt und hier. Ver-
len. Es war eine schwere Zeit und         und aufnehmen. Verbunden mit schwörungstheorien, die dazu die-
änderte sich erst als ich mich tau-       konkreten Personen und Persön- nen bestimmte Personengruppen
fen ließ und Christ wurde. In der         lichkeiten lernen wir, dass das An- zu verdächtigen oder gar Men-
Gemeinde war ich einfach nur              dere mich in meiner Art nicht be- schen zu beschuldigen und auszu-
Christ unter anderen Christen, das        droht, sondern neben mir existiert schließen, helfen niemandem.
hat mir gut getan.“                       und mir im Idealfall hilft, mich Wenn ich auf Jesus gucke, dann
Eine Stimme aus einem Kurzfilm            selbst besser kennenzulernen und sehe ich, dass er alle Menschen
über Menschen, die divers sind,           zu verstehen.                       angesprochen hat. Von Zachäus,
also nicht einem Geschlecht zuge-         Das Beispiel vom Anfang hat mich dem Zöllner, der sich aus der Ge-
ordnet werden können oder wol-            sehr berührt, weil ein Mensch sei- meinschaft selbst ausgeschlossen
len. Ein Beispiel für Vielfalt in unse-   nen Platz gefunden hat, von ande- hatte, bis hin zur Kanaanäischen
rer Gesellschaft. Ein Beispiel dafür,     ren angenommen wurde und sich Frau, mit der ein jüdischer Mann
wie unterschiedlich die Menschen          selbst annehmen und sich als von nach der damaligen Tradition nicht
sind, die uns begegnen und dafür,         Gott geliebter Mensch erleben sprechen durfte.
dass wir oft gar nichts ahnen von         konnte. Das Doppelgebot der Liebe Er hat mit diesen Menschen ge-
der Vielfältigkeit des Lebens.            ganz konkret.                       sprochen, hat zugehört und Ge-
Mit der Kampagne „Offen für Viel-         Im Gespräch mit den Konfir- meinschaft neu hergestellt, ohne
falt – Geschlossen gegen Ausgren-         mand*innen wurde mir deutlich, sich selbst aufzugeben. „Offen für
zung“ wird formuliert, was das            wie wichtig es ist, Gespräche, Dis- Vielfalt - Geschlossen gegen Aus-
Grundgesetz allen Menschen zu-            kussionen und inhaltliche Kontro- grenzung“. Viel Spaß bei einer akti-
sagt.                                     versen zu üben. Gerade jetzt ge- ven Umsetzung in Ihrem Alltag.
Gleichheit, freie Meinungsäuße-           hen die Meinungen schnell in harte Das geht auch am Telefon....
rung, freie Persönlichkeitsentwick-       Gegenüberstellungen und dann                      Pfarrerin Heike Käppeler
lung, Unversehrtheit der Würde            bricht das Gespräch ab und oft da-
u.a. mehr. Warum braucht es dann          mit verbunden auch der Kontakt Titelbild: privat
diese Kampagne, warum schreiben           der Menschen zueinander. Das Bilder, Grafiken, Monatssprüche ohne
                                                                                Hinweis: medio.tv/ekkw.de

                                                            Druck: Verlag Wort im Bild, Altenstadt
IMPRESSUM                                                   Austräger: Gemeindeglieder der evangelischen, methodisti-
                                                            schen und römisch-katholischen Kirchengemeinden
Verantwortlich:
Das Redaktionsteam, Tel. 22627                              Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:
Für den methodistischen Teil:                               10.05.2021, 12h - später eingehende Texte können nicht
Pastor Vatroslav Župančić, Tel. 06108 791589                berücksichtigt werden. Die Redaktion behält sich Änderun-
                                                            gen vor.
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Windecker Kirchenbote Seite 3
                                   WIR FEIERN GOTTESDIENST
                                       Liebe Gemeinde!
 Die Gottesdienste finden nur unter Vorbehalt der aktuellen Situation statt!

April                             Mai                                  Juni
01.April, Gründonnerstag, 19h     02. Mai, 10h                         GOTTESDIENST „Blaue Bank“
GOTTESDIENST                      GOTTESDIENST                         Pfrin. Balzer
Pfrin. Käppeler                   Pfrin. Käppeler
                                                                       Im     Moment      finden   keine
02.April, Karfreitag, 15h         09. Mai, 10h
GOTTESDIENST zur Todesstunde      GOTTESDIENST                           Gottesdienste im
Jesu                              Präd. Czekalla
Pfrin. Käppeler                                                        Seniorenzentrum AGO
                                  13. Mai, 10h Am Wartbaum
04. April, Ostersonntag, 05.30h   GOTTESDIENST                         Gottesdienste statt.
FEIER DER OSTERNACHT              zu Christi Himmelfahrt
Pfrin. Käppeler und Team          Pfrin. Käppeler/Präd. Czekalla

04. April, Ostersonntag, 10h      16. Mai, 10h
GOTTESDIENST                      GOTTESDIENST
Pfrin. Käppeler                   Präd. Czekalla

05. April, Ostermontag, 10h       23. Mai, 10h, Pfingstsonntag
GOTTESDIENST                      GOTTESDIENST
Präd. Czekalla                    Pfrin. Käppeler
                                                                       Ihre
11. April, 10h                    24. Mai, 18h, Pfingstmontag                       Pfarrerin
GOTTESDIENST                      ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST                      Elsbeth Balzer
Präd. Czekalla                    auf Hof Buchwald
                                  Alle Pfarrerinnen und Pfarrer
18. April, 10h                    Nidderaus
GOTTESDIENST
Präd. Czekalla                    30. Mai, 10h
                                  GOTTESDIENST
25. April, 10h                    Pfrin. Käppeler
GOTTESDIENST
Pfrin. Käppeler

                                                       06. Juni, 10h
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                           ANSPRECHPARTNER UND KONTAKTADRESSEN

Besuchsdienst                                                                Gudrun Levin, Tel. 3230
Eine-Welt-Gruppe                                                            Ingrid Rübsam, Tel. 1674
Frauengruppe                                                                  Ursula Kuhl, Tel. 24403
Frauenhilfe                                                                Karin Schnitzer, Tel. 23820
Ökumenische Hospizgruppe                                                      Walter Reul, Tel. 23581
                                                                            Monika Presse, Tel. 1834
                                                                                   Trauerbegleitung:
                                                             Hildegard Geis, Voranmeldung Tel. 3503
Konfirmandenarbeit                                                     Pfrin. Heike Käppeler, Tel. 3775
Ev. Jugend Nidderau                                          Jürgen Dietermann, Tel. 06181/9912682
                                                                      juergen.dietermann@ekkw.de
Jungschar für Mädchen                                                    Sabine Altstadt, Tel. 290865
                                                                           Sabine.Altstadt@ekkw.de

Kinderbibeltag                                                              Bärbel Seifried, Tel. 24511
Kirchenchor                                                                    Doris Bliese, Tel, 22885

Posaunenchor                                                                Klaus Hornung, Tel. 24478

Team M                                                                         Helmut Levin Tel. 3230
Homepage                                                                   www.kirche-windecken.de
Bankverbindung                                                             Frankfurter Volksbank eG
                                                                IBAN: DE 15 5019 0000 4101 2519 13
                                                                                      BIC: FFVBDEFF

                                   Aufgrund der Corona-Pandemie
                             finden im Moment keine Gruppentreffen
                               im evangelischen Gemeindehaus statt!

                       Montags von 16.00 bis 18.00 Uhr findet im Gemeindehaus
 der Verkauf fair gehandelter Produkte weiterhin statt. Verkauf zu anderer Zeit ist auf Anfrage mög-
  lich. Falls nötig bringen wir die Waren auch zum Kunden. Bitte melden Sie sich bei Ingrid Rübsam,
                            Tel. 1674 oder unter ingrid.ruebsam@t-online.de.

Pfrin. Heike Käppeler                            Gemeindepfarrerin                         Tel. 3775
                                                                           Heike.Kaeppeler@ekkw.de
Martina Göbel                                   Pfarramtssekretärin                      Tel. 22627,
                                          Sprechzeiten: Mo . und Fr.        Martina.Goebel@ekkw.de
                                              9-12h und Mo. 15-18h
Thomas Westerweller                                    Hausmeister                         Tel. 935384
Edeltraut Ay                                               Küsterin                         Tel. 21511

Edith Partes                         Zuständig für Beerdigungscafés                         Tel. 22247

Pfrin. Elsbeth Balzer                 Pfarrerin im Seniorenzentrum                 Tel. 06181-5071132
                                                              AGO             Elsbeth.Balzer@ekkw.de
April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
Windecker Kirchenbote Seite 5
                                   GOTTES SEGEN ZUM GEBURTSTAG

Die Kirchengemeinde wünscht
Gottes Segen zum Geburtstag!

Liebe Leserinnen und Leser des Windecker Kirchenboten!

Leider ist es gemäß der neuen Datenschutzgrundverordnung nicht mehr zulässig, dass wir Ihren Geburtstag
ohne Ihre schriftliche Einwilligung auf dieser Seite veröffentlichen.

Wenn Sie über 70 Jahre alt sind und wir Ihren Geburtstag weiterhin im Windecker Kirchenboten veröffentli-
chen sollen, benötigen wir Ihr Einverständnis.

Füllen Sie bitte das Formular aus und senden Sie es unterschrieben an das Pfarramtsbüro der ev. Kirchenge-
meinde Windecken, Eugen-Kaiser-Str. 35a, 61130 Nidderau, oder geben Sie es dort ab.

           Einwilligungserklärung für die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten
                                    im Windecker Kirchenboten

Name des Gemeindegliedes

________________________________________________________________________________________
Name                                           Vorname

Anschrift
__________________________________________________________________________________________
Straße
__________________________________________________________________________________________
PLZ                                            Wohnort

Geburtsdatum _______________________________

Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten im gedruckten Windecker Kirchenboten veröffentlicht wer-
den. Diese Einwilligung kann ich jederzeit gegenüber der ev. Kirchengemeinde Windecken widerrufen.

Hinweis: In der Version, die im Internet veröffentlicht wird, werden Geburtstage, Fotos und personenbezo-
gene Daten NICHT veröffentlicht.

__________________________________________________________________________________________
Datum                               Unterschrift
April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
Windecker Kirchenbote Seite 6
                                           Der besondere Hinweis

                                Keine Gottesdienste im Seniorenheim

L      iebe Gemeindebrieflesende!
       Seit nunmehr einem Jahr
       dürfen wir keine großen
Gottesdienste in der Cafeteria des
Seniorenheims feiern. Die Balkon-
                                       den Menschen, die uns nahe sind
                                       oder deren Situation uns be-
                                       schäftigt.
                                       Die Gottesdienste sind nicht
                                       öffentlich und von Woche zu Wo-
                                                                                   -

                                                                                   -
                                                                                       Gott ist um uns und in uns,
                                                                                       wo immer wir sind.

                                                                                       Das Gebet kennt keine
                                                                                       Mauern und Entfernungen
gottesdienste waren eine neue          che muss entschieden werden,
                                                                                   -   Der Segen, den wir auf
Möglichkeit in der warmen Jahres-      was möglich ist.
                                                                                       andere legen, wirkt und
zeit. Der harte Lockdown verbietet     Erinnern wir uns immer wieder an
                                                                                       überwindet die Trennung.
uns, zum gegenseitigen Schutz vor      all das, was möglich ist – schöpfen
Ansteckung, zu wohnbereichs-           wir die Kontaktformen aus, die
übergreifenden      Gottesdiensten     den Abstandsregeln entsprechen           In Vorfreude auf andere Zeiten
zusammen zu kommen. Erste              (Briefe und Karten sind zwar alt-        grüßt herzlich
Schritte in ein gemeinsames            modische Formen, aber sie be-
gottesdienstliches Leben werden,       währen sich in diesen Tagen: ich         Elsbeth Balzer
sobald es wieder möglich ist,          kann die lieben Worte eines Men-         Pfarrerin in Altenheimen im Kir-
Wohnbereichsgottesdienste sein.        schen in die Hand nehmen; ich            chenkreis Hanau
Kleine Erfahrungen damit gab es        kann sie wieder und wieder lesen;
schon im Herbst. Da sitzen wir in      ich kann sie auf den Tisch legen
einem großen Kreis, mit dem ge-        und anschauen).
botenen Abstand, mit Nase-Mund-
Bedeckung. Wir sehen einander          Ob jung oder alt, im Altersheim
wieder an, nehmen einander wahr        oder sonst wo im Ort, erinnern wir
und lesen die Liedtexte, sprechen      uns gegenseitig:
das Vaterunser, empfangen den
Segen und geben ihn weiter zu

                                            Weltgebetstag 2021

A       m Freitag, dem 5. März
        2021 feierten wir den Welt-
        gebetstagsgottesdienst in
der katholischen Kirche.
                                       der kluge Mensch im biblischen
                                       Text.

                                       Die schönen Lieder der Ordnung
                                       hörten wir in diesem Jahr nur von
Natürlich hielten wir sämtliche
coronabedingten Vorschriften ein       einer CD eingespielt.
und achteten auf Abstand.
                                       Auf den gemütlichen Teil nach dem
Christinnen aus Vanuatu hatten in      Gottesdienst mit Speisen aus dem
diesem Jahr die Gottesdienstord-       Weltgebetstagsland und Gesprä-
nung zu dem Thema "Worauf bau-         chen mussten wir diesmal leider
en wir?" erarbeitet. In der Liturgie   verzichten.
stellten sich
drei vanuatuische Frauen in ihren      Das Vorbereitungsteam aus evan-
unterschiedlichen     Lebensumfel-     gelischen und katholischen Frauen
dern vor.                              hofft darauf, dass der Weltgebets-
Aus dem Bibeltext Mt. 7, 24 - 27       tag im kommenden Jahr wieder in
am Ende der Bergpredigt wurden         gewohnter Weise gefeiert werden
besonders die beiden Schlüssel-        kann.
worte "hören und tun" in den
                                                               Text und Bild:
Mittelpunkt gestellt. Wo wir uns
                                                                    Ulla Kuhl
daran orientieren, haben wir ein
festes Fundament, genauso wie
April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
Windecker Kirchenbote Seite 7
                                            AUS DER GEMEINDE

                                      Konfirmation am 28. März 2021

W           er hätte im Sommer
            2019 gedacht, dass un-
            sere Konfirmand*innen
noch bis ins Frühjahr 2021 warten
müssen. Gemeinsam mit Jugendli-
                                        Patricia eingesegnet und in diesem
                                        Zusammenhang das Konfirmations-
                                        abendmahl in kleiner Runde gefei-
                                        ert.
                                        Am 28. März 2021 war dann die
chen aus Eichen und Erbstadt und        Konfirmation von
der Konfirmandengruppe aus Ro-
denbach waren wir im Sommer in          Das Konfirmationsfoto wird im
Oberreifenberg und haben gesun-         nächsten Kirchenboten zu sehen
gen, gespielt, getöpfert (Foto) und     sein. Wir wünschen allen Konfir-
eine intensive und fröhliche Zeit       mand*innen und ihren Familien
verlebt. Mit dem ersten Shutdown        eine gesegnete Zeit und freuen uns
im März 2020 endete dieses Konfir-      auf ein Wiedersehen als Konfihel-
mandenjahr ganz plötzlich und un-       fer und im neuen Start Up Kurs, der
erwartet. Geduldig haben wir jetzt      im Sommer beginnt.
gewartet, uns immer wieder ge-                   Text und Bild: Heike Käppeler
troffen und das Beste aus dem Jahr
gemacht. Im September wurde der
Vorstellungsgottesdienst gefeiert
und im Oktober haben wir bereits

         Ursprünglicher Konfirmationstermin 02. Mai 2021
          wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben
April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
Windecker Kirchenbote Seite 8
                                       UNSERE GEMEINDE

                                 Licht im Turm der Stiftskirche
Defekte Steckdosen und unbeleuchtete Treppen gehören der Ver-
gangenheit an. Seit November 2020 ist jede Ebene im Kirchturm be-
leuchtet und mit einer Steckdose versehen. Das war in der Vergan-
genheit nicht so. Wartungsarbeiten an den Glocken waren in der
dunklen Jahreszeit nur unter erschwerten Bedingungen möglich, da
die Beleuchtung im Glockenstuhl und in den einzelnen Ebenen man-
gelhaft oder überhaupt nicht vorhanden war.

                                  In der Vergangenheit wurden
                                  Elektroleitungen an verschiede-
                                  nen Stellen verlegt, da alte Leitun-
                                  gen defekt waren. Es wurde aber
                                  versäumt, die alten, nicht mehr
                                  funktionsfähigen Leitungen zu
                                  demontieren. So lag eine Reihe
                                                                        Aufgang zur Glockenstube
                                  von Leitungen im Turm,
                                  von denen nicht immer die
                                  Funktion bekannt war. Daher wurden vorhandene alte Leitungen
                                  demontiert und die gesamte Elektroinstallation im Turm erneuert.

In diesem Zusammenhang wurden auch alle Leitungen für die Steu-
erung der Glocken und der Turmuhr neu verlegt. Auch der zentrale
Schaltkasten im Turm für die Glockensteuerung war einige Jahr-
zehnte alt und hing an einer schlecht zugänglichen Stelle. Hier wur-
de der Platz für den neuen Schaltkasten vorbereitet, der anschlie-
ßend in Verbindung mit der Erneuerung der Glockensteuerung ein-
gebaut wurde.
Mit einem Zentralschalter am Aufgang zum Turm kann nun die ge-
samte Elektroversorgung im Turm ausgeschaltet werden und auch
die Glockensteuerung bei Begehungen im Turm deaktiviert werden.
Alle Maßnahmen entsprechen nun den neuesten Vorschriften zur              Die alte Glockensteuerung im Turm
Sicherheit und zum Unfallschutz im Kirchturm unserer Stiftskirche.

                       PS.: Es gibt zwei große Brutkästen im Turm für Schleiereulen und Turmfalken, die nun
                       ebenfalls gefahrlos inspiziert werden können. Bei der Beringung der Jungvögel ist nun
                       Licht vorhanden, was die Arbeit enorm begünstigt.

                                                                                     Bilder u. Text
                                                                                     Helmut Levin
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Windecker Kirchenbote Seite 9
                                          UNSERE GEMEINDE

                                   Es wird weiter gespendet...
Im letzten Kirchenboten konnten wir über die stolze Summe von 19.110 Euro
berichten, die im Jahr 2020 an Spendengeldern auf das Konto des Förderkreises ein-
gezahlt wurde.

Wir sind erfreut, dass die Bereitschaft zum Spenden auch zu Beginn des Jahres 2021
anhält! Einige freundliche Formulierungen in der zurückliegenden Zeit lassen erken-
nen, dass viele Windeckerinnen und Windecker sich für die Aufgaben unsere Kirche
einsetzen.
Formulierungen wie:

   DAFÜR WO‘S GEBRAUCHT WIRD               oder       ICH SPENDE IMMER FÜR DIE KIRCHE!!!

                                NUR FÜR DIE KINDER- u. JUGENDARBEIT!

Die Worte drücken spürbar die Verbundenheit zur Kirchengemeinde aus.

       Allen Spenderinnen und Spendern sagen wir nochmal ein herzliches DANKE!
                                             Die große Aufgabe der Orgelsanierung kann durch die
                                             Spenden aus dem Jahr 2020 nun begonnen werden. Die
                                             Orgelbaufirma hat die Arbeiten für den Zeitraum zwi-
                                             schen Mai und November 2021 angekündigt. Die Arbei-
                                             ten werden voraussichtlich 3 Monate dauern. Über die
                                             Sanierungsarbeiten an unserer Orgel wird im Kirchenbo-
                                             ten berichtet werden.
                                             Ebenfalls wird über die Verwendung der Spendengelder
                                             für andere Zwecke in der Gemeinde weiter informiert.
Coronabedingt sind allerdings einige Aktivitäten zurzeit nicht so möglich, wie wir uns das alle wün-
schen. Wir denken aber, dass die gespendeten Gelder für die anderen Projekte, besonders für die
Jugendarbeit, in der nächsten Zeit wieder verstärkt eingesetzt werden können.
Bei Spenden geben Sie bitte weiter einen der vorgesehenen Zwecke auf ihrem Überweisungsträger
an:
•     Für die Orgel
•     Für die Jugendarbeit
•     Für kulturelle Zwecke
•     Für die Unterhaltung unserer Stiftskirche
Wenn sie kein Spendenziel benennen, werden wir               Spendenkonto
ihre Spende dort verwenden, wo es am nötigsten ist.          Förderkreis Unsere Gemeinde
                                                              Evangelische Kirchengemeinde Windecken
Für den Förderkreis „Unsere Gemeinde“                         Sparkasse Hanau
Helmut Levin                                                  IBAN: DE84 5065 0023 0012 1048 24

    Unsere Gemeinde—zentraler Treffpunkt einer lebendigen und offenen
                    Kirche und aller Menschen in Windecken.
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                                          ZUM VORMERKEN

                Gottesdienste zwischen Gründonnerstag und Pfingstmontag

L     iebe Gemeinde,
      ein ganzes Jahr und darüber hinaus sind wir gefangen von einer Pandemie, die uns scheinbar nicht mehr
      loslässt. Mit manchem haben wir uns arrangiert, sind erfinderisch geworden, konnten neue Wege be-
schreiten und schaffen es hoffentlich trotz allem und immer wieder die Hoffnung am Leben zu halten und
Glück und Freude zu erleben und weiterzugeben.
Im letzten Jahr waren Passionszeit und Ostern digital, in diesem Jahr sind wir tatsächlich und leiblich da. Gott
sei Dank sind täglich mehr Menschen geimpft und die österliche Auferstehung, das Licht des Lebens, kommt
näher und wird heller. Wir feiern miteinander Gottesdienst und für alle, die das noch aus der Distanz mitfeiern,
seien hier die Anlässe und Vorhaben beschrieben:

Gründonnerstag, die Nacht in der Jesus verraten wurde, der Abend an dem er mit seinen Jüngern das Passah-
mahl feiert, sich an die Befreiung aus Ägypten erinnert und unser Abendmahl einsetzt. Gott ist ein Gott der frei
macht, so wie er das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, so befreit er uns im Abendmahl von
Schuld und Sünde.
In der Nacht, da er verraten war, nahm er das Brot, dankte und brach´s und gab´s seinen Jüngern und
sprach: Nehmt hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, solches tut zu meinem Gedächt-
nis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet
hin und trinket alle daraus: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen
wird, zur Vergebung der Sünden; solches tut, sooft ihr´s trinket, zu meinem Gedächtnis....

                                                                                            Pfrin. Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 11
                                            ZUM VORMERKEN

I   mmer wenn wir miteinander essen und trinken erinnern wir uns an die versöhnende Kraft der Gemeinschaft.
    Wer zusammen zu Tisch sitzt, spricht miteinander, diskutiert und streitet, findet im Gespräch neue Erkennt-
    nisse und Kompromisse. Sich zusammen an einen Tisch zu setzen ist auf jeden Fall ein erster Schritt...
In diesem Jahr wird der Gründonnerstagsgottesdienst ohne gemeinsames Essen und Trinken, ohne Abendmahls-
feier sein, aber wir erinnern uns, beten miteinander und hören auf die Geschichte, die von Leiden, Verrat und
Versöhnung erzählt.

                                                   Karfreitag
                                                  Karfreitag schweigen die Glocken und das Kreuz ist in ein
                                                  schwarzes Tuch der Trauer gehüllt. Die Sterbestunde Jesu be-
                                                  denken wir um 15h mit einem Gottesdienst. Mit dem Tod am
                                                  Kreuz kommt Gott uns bis in die schlimmste Not nahe. Mensch
                                                  geworden ist er in Jesus Christus und als Mensch hat er sich auf
                                                  die Reise nach Jerusalem bis ans Kreuz begeben. Folter und
                                                  Tod, Verrat und Enttäuschung, Gemeinschaft und trostlose Ein-
                                                  samkeit hat er erlebt und durchlitten. Für uns Menschen hat er
                                                  sein Los angenommen und für uns ist er gestorben, um den
                                                  Tod zu besiegen, weil Gott uns durch das Leben und über die-
                                                  ses Leben hinaus begleitet. „Es ist vollbracht“, sind seine letz-
                                                  ten Worte und dem Tod damit das letzte Wort genommen.

                                                    Ostern

I   m Dunkel der Nacht beginnt der Ostermorgen. Für alle Frühaufsteher ein besonderes Erlebnis, wenn die Son-
    ne aufgeht und von Osten auf den Altar scheint, wenn die Schatten in der Stiftskirche Gestalt annehmen und
    die neue Osterkerze entzündet wird. In diesem Jahr ohne das Heilige Abendmahl und doch mit einer Stär-
kung für die Auferstehung, die wir feiern. Hoffen wir, dass es auch eine Auferstehung aus der Coronakrise wird,
die einen neuen Anfang möglich macht.
Den Gottesdienst um 10h feiern wir mit allen ausgeschlafenen Gemeindegliedern und freuen uns auf Licht und
neue Kraft aus dem Osterevangelium. Mit den Frauen gucken wir auf das leere Grab und mit den Jüngern laufen
wir um die Wette um die Auferstehung zu feiern.

Für alle Langschläfer und alle, die aus guten Gründen Abstand halten, ist die Stiftskirche noch bis 14h geöffnet
und Osterkerzen können für zu Hause mitgenommen werden.
Windecker Kirchenbote Seite 12
                                            ZUM VORMERKEN

                                 Traktor „Fridolin“ bringt Osterkerzen

A       uch dieses Jahr kann das gemeinsame Osterfrühstück der evangelischen Kirchengemeinde Windecken
        zwischen Osternacht und Ostergottesdienst nicht stattfinden. Deshalb hat der Kirchenvorstand die Idee,
        das Osterlicht in die Gemeinde zu bringen.
Dazu wird Kirchenvorsteher Diez Eichler mit seinem historischen Traktor „Fridolin“ (Bj. 1955) durch das Gebiet
der Windecker Gemeinde kreuzen und kleine Osterkerzen zur kontaktfreien Mitnahme anbieten. Seine Fahrt
beginnt nach dem Ostergottesdienst in der Stiftskirche und wird bis zur Mittagessenszeit gegen 12:30 Uhr dau-
ern. Details zur Route werden noch bekannt gegeben, Sie finden diese auf der Homepage der Gemeinde unter
https://kirchenkreis-hanau.de/kirchengemeinden/windecken/aktuelles/ und in den Schaukästen an der Stiftskir-
che.
Wenn Sie sich auf den Weg zum Traktor machen, achten Sie bitte auf die üblichen Abstandsregeln und tragen
bei der Begegnung möglichst eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung zu unser aller Schutz.
Alle diese Ankündigungen stehen natürlich unter dem Vorbehalt, dass neue Bestimmungen eine Absage oder
Änderung erfordern könnten.
Informationen zu den Gottesdiensten finden Sie auf der Homepage der Gemeinde unter https://kirchenkreis-
hanau.de/kirchengemeinden/windecken/windecken-4/
                                                                          Bild: Fotowelt Griepentrog, Text: Diez Eichler
Im Gottesdienst um 10.00 Uhr greifen wir die österliche Freude erneut auf: „Der Herr ist auferstanden, er ist
wahrhaftig auferstanden. Halleluja“. Und wenn wir auch nicht singen, so stimmen wir doch ein in den Lobge-
sang: „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit, gelobet sei Chris-
tus Marien Sohn.“
Traurig sind sie, ihre Hoffnung auf ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden am Kreuz gestorben. Traurig sind sie

                        Ostermontag von Rosemarie Czekalla
    Gottesdienst um 10.00 Uhr und anschließendem Osterspaziergang ab 10.30 Uhr
                                           und von Jerusalem weggegangen, die Jünger aus Emmaus. Zu zweit
                                           unterwegs und in seinem Namen versammelt. Alles, ihr Leben mit Je-
                                           sus, haben sie sich noch einmal erzählt und diesem Fremden, der
                                           plötzlich mit ihnen ging: „Brannte nicht unser Herz, da er mit uns re-
                                           dete auf dem Wege und uns die Schrift eröffnete?“
                                           Um 10.30 Uhr machen dann auch wir uns in seinem Namen auf den
                                           Weg und spazieren ca. 2 km stets mit leichtem Anstieg von der Stifts-
                                           kirche zum Hof Buchwald. Nehmen wahr, was uns auf dem Weg be-
                                           gegnet. Unter Beachtung der Abstandsregeln können wir auf Hof
                                           Buchwald gemeinsam verweilen, die Weite genießen, die Güte, die
                                           soweit reicht, wie der Himmel ist und ins Gespräch kommen. Essen
                                           und Trinken, bitte selbst mitbringen und Reste wieder mit nach Hause
                                           nehmen. Familie Vogel heißt uns schon jetzt herzlich willkommen.
                                           Und vielleicht erinnert einer den Osterspaziergang von Goethes Faust
                                           und trägt ihn vor. Er verbindet die österliche Freude mit dem individu-
                                           ellen Erleben der Befreiung aus Enge und Dunkelheit: Vom Eise befreit
                                           sind Strom und Bäche/durch des Frühlings holden, belebenden Blick./
                                           Im Tale grünet Hoffnungsglück…
Windecker Kirchenbote Seite 13
                                           ZUM VORMERKEN

                                      Himmelfahrt am Wartbaum

                                     D       er weite Blick vom Wartbaum ist perfekt für den Gottesdienst an
                                             Christi Himmelfahrt. Schade, dass die Sänger auch in diesem Jahr
                                             noch nicht feiern können, aber alle sind herzlich eingeladen den
                                     Tag mit der Geschichte von Christi Himmelfahrt und dem Segen zu begin-
                                     nen. Um 10h feiern wir einen coronakonformen Gottesdienst auf Abstand,
                                     gerne mit Klappstuhl oder Picknickdecke und im Anschluss kann der Him-
                                     melfahrtsausflug oder ein gemütliches Picknick am Wartbaum beginnen.
                                     Wir hoffen auf Sonne und warme Temperaturen und freuen uns über alle,
                                     die mitfeiern.

                                                                      Monatsspruch Mai

                                     Pfingsten und Pfingstmontag

P     fingstsonntag laden wir herzlich ein zum Gottesdienst in der Stiftskirche um 10h. Im letzten Jahr war es
      der erste Gottesdienst nach langer Pause, vielleicht wird es in diesem Jahr der erste Gottesdienst mit Lie-
      dern. Wir lassen uns die Hoffnung nicht nehmen und vertrauen auf den Pfingstgeist, der weht wann und
wo er will.

                                                                                Pfingstmontag auf
                                                                                  Hof Buchwald

                                                                 Im Rahmen der Möglichkeiten knüpfen
                                                                 wir an unsere wunderschöne Tradititon
                                                                 an den Pfingstmontag in ökumenischer
                                                                 nidderauweiter Verbundenheit zu feiern.
                                                                 Die Gemeinden starten gegen 17h von
                                                                 ihren jeweiligen Kirchen aus und treffen
                                                                 sich zu einem coronakonformen Gottes-
                                                                 dienst auf Hof Buchwald.
                                                                 Mit Picknickdecken oder Klappstuhl kom-
                                                                 men wir auf Abstand zusammen, feiern
                                                                 das Pfingstfest, beten zusammen und
                                                                 hören auf die Heilige Schrift.
                                                                 Auf dem gemeinsamen Weg kommen wir
                                                                 ins Gespräch, genießen die Gesellschaft
und die hoffentlich sommerlichen Temperaturen. Die Masken haben wir dabei und für die Lüftung sorgt der Hei-
lige Geist.
Eine gemeinsame Verköstigung wird es noch nicht geben können, darauf freuen wir uns dann im kommenden
Jahr.
                                                                                              Pfrin. Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 14
                                           AUS DER GEMEINDE

                            Du stellst meine Füße auf w e i t e n Raum.
                                        Dir Kraft des Wandels
Lesehilfen und Gedanken zum MISEREOR Hungertuch 2021 I 2022
von Rosemarie Czekalla, Prädikantin

Das dreiteilige Hungertuch der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez ist während der Corona-Pandemie in
ihrem Atelier in Augsburg entstanden. Es zeigt unsere Verletzlichkeit, aber auch die innere Kraft, den Wandel in der
Welt voranzubringen. Jede Krise ist schlimm und kann doch auch ein offener Moment sein. Wir bekommen die
Möglichkeit, innezuhalten, wieder aufzustehen und uns zu entwickeln. Das Hungertuch weist Wege in die Solida-
rität, die Hoffnung und die Liebe.

LESEHILFEN

Der erste Eindruck - das Triptychon

Das Hungertuch besteht aus drei Teilen. Es ist ein Triptychon und zeigt die Umrisse eines Fußes. Ein Triptychon
stellt ein Bild in verschiedenen Ausschnitten dar und fasst es gleichzeitig zusammen. Man kann die einzelnen
Ausschnitte betrachten, aber auch das gesamte Bild und seine schwungvollen Linien. - Wie schwarze Wollfäden,
im mittleren Teil chaotisch zusammengeknäult, gestaucht und unauflösbar. Viel Raum ist da und wenig Farben.
Helle Flächen mit dunklen Flecken und immer wieder zarte Blumen, - Rosen aus Gold
Windecker Kirchenbote Seite 15
                                          AUS DER GEMEINDE

Der Fuß und sein Röntgenbild als Grundlage

Es ist der Fuß eines Menschen, der bei Demonstrationen in Chile 2019 von der Militärpolizei verletzt worden ist.
Die Menschen protestierten damals gegen soziale Ungleichheit. Ein Röntgenbild erlaubt uns, alles genau zu sehen
und eine Diagnose zu stellen.

Unsere Füße tragen uns und geben Stabilität. Wir hinterlassen auf ihnen unsere Spur durchs Leben. Ist ein Fuß
verletzt, sind wir hilflos und unbeweglich. Wir Menschen sind von Gott geschaffen, um aufrecht zu stehen und
unseren Weg zu gehen, in Solidarität mit unseren Mitmenschen und der Umwelt

Der Stoff und seine Linien

Die Stoffe stammen aus einem Krankenhaus und einem bayerischen Frauenkloster. Damit will die Künstlerin sagen:
Es ist wichtig, dass der Körper und auch die Seele gesund werden. In den Stoff sind Blumen eingewebt. Bettwä-
sche erinnert daran, dass Menschen darin gelegen haben.

Schwarze Linien aus Zeichen-Kohle zeigen die Umrisse des verletzten Fußes. Schwarz symbolisiert den menschli-
chen Schmerz und verbindet ihn mit der Leidensgeschichte Jesu. Gleichzeitig wirken die Linien auch leicht und
beschwingt: Leben ist ein Prozess, der weiter geht. Auch mit gebrochenen Füßen verlieren wir nicht die Hoffnung
auf unsere Kraft, die den Wandel herbeiführen kann.

Der Staub und die Blumen
In Santiago de Chile hat die Künstlerin auf dem „Platz der Würde“ Straßenstaub in den Stoff gerieben. Genau dort
ist der Mensch verletzt worden, dessen Fuß das Hungertuch zeigt. Der Staub, erinnert an Gewalt, aber auch an
den Mut der Menschen, die für ihre Rechte eingetreten, auf die Straße gegangen sind.
Das Blumenmuster der Bettwäsche wurde aufgegriffen, um zwölf Blumen aus Blattgold aufzutragen. Sie symbolisie-
ren Kraft und Schönheit des neu erblühenden Lebens. Leiden und Schmerz können überwunden werden. Gold ist die
Farbe der Ewigkeit und Hinweis auf Gott, der neues Leben schenkt
Windecker Kirchenbote Seite 16
                                          AUS DER GEMEINDE

Die Andacht zum Hungertuch am 08. März 2021
Diese Andacht war seit langem ein Herzenswunsch von mir und so bestellte ich das Hungertuch für den 3. Sonn-
tag in der Passionszeit, den Sonntag Okuli – „Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo
pedes meos.“ Worte aus Psalm 25 dt.: „Meine Augen schauen stets auf den Herrn, denn er wird meinen Fuß aus
dem Netz ziehen“. Eine Gewissheit, die auch die Beterin in Psalm 31 vor Gott bringt: „Du stellst meine Füße auf
weiten Raum“.

                                         Bild: Fotowelt Griepentrog

Offene Kirche in der Passionszeit jeden Montag.
Den Kirchenraum neu entdecken. - Meine Augen schauen stets auf den Herrn – Was sehe ich, wenn ich mich
dem Bild gegenüberstelle, mich der Bildsprache stelle? Welche Bilder entstehen in mir, woran muss ich heute im
März 2021 denken? – Bei mir sind es Bilder aus den Nachrichten: Polizisten, die Demonstranten zusammenschla-
gen, willkürlich festnehmen in Hongkong, Belarus, Myanmar. Verletzte Füße, Hände. Frauen, die sich schwerbe-
waffneten Militärs gegenüberstellen, die ihre Söhne sein könnten. Seelen voller Narben. Und Träume – Träume
von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.

Du stellst meine Füße auf weiten Raum und ich traue mich, mutig zu gehen.

Besinnen
die Würde der Menschen/der aufrechte Gang/auf Füßen, die tragen/
und brechen/ und heilen/Blumen hast DU ausgestreut/unbeirrt mit Narben und Krücken/folgen wir dieser golde-
nen Spur.
Windecker Kirchenbote Seite 17
                                            AUS DER GEMEINDE

                     „Offen für Vielfalt - Geschlossen gegen Ausgrenzung“...

...unter dieser plakativen Über-        stein für ein funktionierendes de-   jeden Einzelnen von uns an: begeg-
schrift setzt sich ein regionaler Zu-   mokratisch organisiertes Gemein-     nen wir unserem Gegenüber
sammenschluss von Organisatio-          wesen und nicht zuletzt Ausdruck     freundlich, aufgeschlossen und
nen, Vereinen und Unternehmen           für die Anerkennung der allgemein-   wertschätzend – egal woher er/sie/
aus der Region Nordhessen für           gültigen Menschenrechte. Fehlen-     es kommt, wie er/sie/es lebt oder
Vielfalt in allen Dimensionen des       de Toleranz und Respektlosigkeit     wie er/sie/es heißt. Damit tun wir
gesellschaftlichen      Zusammenle-     endet in Ausgrenzung, äußert sich    das Mindeste für ein gutes Zusam-
bens sowie gegen Ausgrenzung von        in Abschottung und Dogmatismus       menleben.
Menschen in Gesellschaft und Ar-        und kann – wie wir unlängst in Ha-
beitswelt ein. Die Landeskirche von     nau leider miterleben mussten – zu   Auf der Internetseite offenfuerviel-
Kurhessen-Waldeck beteiligt sich        rassistisch motivierten Terroran-    falt.de finden sich viele große und
an dieser Aktion.                       schlägen führen.                     kleine Beispiele von Menschen und
                                                                             Organisationen, die sich der Initiati-
Respekt und Toleranz für das ande-      Vor diesem Hintergrund beteiligt     ve angeschlossen haben. Schauen
re Gegenüber sind unerlässlich für      sich auch die Kirchengemeinde        Sie dort doch einfach mal vorbei
ein friedliches und gelingendes Zu-     Windecken an dieser Initiative und   und lassen sich inspirieren.
sammenleben in offenen und viel-        bekennt sich seit Anfang März mit
fältigen Gesellschaften. Toleranz       einem großen Plakat am Gemein-                              Stephan Lasch,
äußert sich in der Akzeptanz und        dehaus zu einer offenen und viel-             Vorsitzender Kirchenvorstand
Anerkennung von anderen Kultu-          fältigen Gesellschaft und wendet
ren, in den verschiedenen Aus-          sich gegen Ausgrenzung und Ab-
drucksformen und Gestaltungswei-        schottung. Ein Plakat alleine wird
sen unseres Menschseins. Sie ist in     nicht viel verändern. Es kommt an
einer pluralen Gesellschaft Bau-        jedem Tag und an jedem Ort auf
Windecker Kirchenbote Seite 18
                                          AUS DER GEMEINDE

                 AUS DER GESCHICHTE UNSERER KIRCHENGEMEINDE
           Zum Gedächtnis des Hanauischen Inspektors Johann Georg Fabricius
aus: „Unsere Heimat. Mitteilungen     lich in meinem Eckschreibsessel        mer umschaut und seinen Kopf
des Heimatbundes, Verein für Hei-     zurückgelehnt, und nach der Sofa-      über die so ganz andere Einrich-
matschutz und Heimatpflege im         wand hinüberschaue, während die        tung      verwundert       schüttelt:
Kreise Schlüchtern“, 26. Jahrgang,    Dämmerung leise herbeikommt,           „Totaliter aliter“! Dann geht er im
Nr.12, Schlüchtern, Dezember 1934     auf einmal steht da, ohne daß ich      Zimmer umher, und ich lasse ihn
     Eine Vision im Windecker         das Oeffnen der Türe bemerkt           gewähren. Da sieht er die Bilder
             Pfarrhaus                hätte, so etwas wie eine ver-          von Windecken, dem Ort seiner
    von Kreispfarrer D. Henß –        schwommene Gestalt, die immer          fast 40jährigen Wirksamkeit, An-
            Windecken                 klarer und deutlicher wird, eine       sichten aus alter und neuer Zeit,
                                      ganz merkwürdige Erscheinung!          die Burg, das Rathaus, die Kirchgas-

E     s war am 23. September die-
      ses Jahres. Nach getaner
      Sonntagsarbeit saß ich ge-
                                      Fast greifbar mit den Händen,
                                      deutlich zu erkennen und doch fast
                                      so wie durchsichtig.
                                      Eigentümlich! Wo habe ich denn
                                                                             se und die Gutegasse und anderes
                                                                             mehr, und vergleicht Gegenwart
                                                                             mit Vergangenheit; er betrachtet
                                                                             sich das Bücherbrett mit den alten
                                      diese Erscheinung schon einmal         Zinnkannen und dann das Rolla-
                                      gesehen? Sie kommt mir so be-          denschränkchen mit dem Spiegel
                                      kannt vor, und doch, gesehen habe      darüber; er schaut kurz hinein,
                                      ich sie noch nicht in meinem Le-       scheint mit seiner äußeren Erschei-
                                      ben! Eine mittelgroße Gestalt, klu-    nung zufrieden zu sein, und dann
                                      ges, scharfes Auge, hageres, von       sieht er auf dem Schränkchen das
                                      mancherlei Sorgen und Gedanken         Schreibzeug aus Bronze, rechts und
                                      durchfurchtes Gesicht, scharfes        links Tintenbehälter, in der Mitte
                                      Profil, stark gelichtetes, ergrautes   die wunderschön modellierte, ge-
                                      Haar. Etwas schmächtig und zier-       duckt schleichende Gestalt einer
                                      lich, aber eine große Energie          Löwin. Das fesselt seine Aufmerk-
                                      spricht sich doch in der ganzen Hal-   samkeit. Ich erkläre es ihm. Er
                                      tung aus. Und die Kleidung! Ein        schüttelt den Kopf: „Nulla tinctu-
                                      schwarzes, mantelförmiges Ge-          ra!“ – „Ja, dafür habe ich doch mei-
                                      wand, weiße Halskrause, weiße          ne Schreibmaschine!“ Wiederum
                                      Aufschläge auf den Aermeln,            Kopfschütteln; und wie ich sie ihm
                  Pfarrhaus 1910      Schnallenschuhe, unter den Knien       vorführen will, da wehrt er mit sei-
                                      Schleifen von Bändern, die die Ho-     nen Händen, und erkundigt sich
                                      senbeine abschließen.                  nach den Gänsekielen. Ich zeige
gen Abend in meiner Studierstube      Ja, wer ist denn das? Auf einmal       ihm meinen Schreibtisch, daß ich
und überließ mich beim Genusse        durchzuckt es mich: Das ist ja Fabri   da Stahlfedern habe und in beson-
einer Zigarre ein wenig der Träu-     - -, aber ehe ich noch das Wort        deren Gefäßen schwarze, rote und
merei und gedachte dabei all der      Fabricius aussprechen kann, da         violette Tinte. Aber das geht über
vielen Amtsvorgänger, die im Pfarr-   nennt er seinen Namen: „Magister       den Horizont des gelehrten Magis-
haus seit Jahrhunderten gewohnt       Johann Georg Fabricius, Kirchen-       ters, und er schüttelt wieder sein
und in dieser Stube ihre Gedanken     diener allhie zu Windecken und         greises Haupt. Da sieht er den
gesammelt zur Ausrichtung ihres       Inspektor huius classis“. Meine        Fernsprecher, und er erkundigt sich
Amtes. Da fällt mir ein, daß gerade   Überraschung kann man sich den-        nach      der     Bedeutung      des
an diesem Tage vor 300 Jahren das     ken, auch meine Freude begreifen,      „instrumentum        nigrum“,    des
Schicksal über einem Mann herein-     endlich einmal den Mann bei mir        schwarzen Instrumentes. Nun ma-
brach, der in der nachreformatori-    zu sehen, dessen Leben und Wirk-       che das einmal jemand einem
schen Zeit in der Kirche der enge-    samkeit mich schon so viel seit lan-   Menschen aus der Zeit vor 300 Jah-
ren Heimat wirkte, und lasse sein     ger Zeit beschäftigte.                 ren klar! Ich will es ihm vorführen
Leben im Geiste vor mir vorüber-      Auf einmal höre ich wie aus weit       und rufe meinen Kollegen Lipp-
ziehen. Und wie ich so sinniere,      entfernter Gegend eine Stimme;         hardt an, unterhalte mich mit ihm,
meditiere und spintisiere, behag-     und ich sehe; wie er sich im Zim-      möchte, daß Lipphardt auch mit
Windecker Kirchenbote Seite 19
                                            AUS DER GEMEINDE

dem alten Herrn reden soll, aber        tragen habe. Das meiste ist mir ja      wurde er von den Rodheimern ab-
da bemerke ich ein gewisses Ent-        in groben Umrissen, auch in Einzel-     geholt und in der Kirche beige-
setzen in seinen Zügen, und ich         heiten bekannt, aber ich höre doch      setzt.“
lege lieber den Hörer auf. Aber et-     mit Spannung zu. Als er aber an         Als ich von diesem Eintrag, der
was muß ich doch zu seiner Beruhi-      den 23. September 1634 kommt,           mich stets ergreift, aufschaute und
gung sagen, und als ich das getan,      da schluchzt er mehrmals laut:          mich nach dem Vielgeprüften um-
da meint er, wie bequem ich es          „Miserrime concussus, miserrime         sehe, da ist auf einmal mein Fabri-
hätte, wenn ich mit Leuten in der       concussus“, und er zittert im Ge-       cius verschwunden, und es war
Ferne reden wolle: „Quam commo-         denken daran, wie er mißhandelt         mir, als ob nur so ein leichter
de loqueris cum procul residenti-       worden; er erzählt, wie die fremde      Schatten durch das Zimmer ziehe –
bus!“ Ja, sagte ich, wenn er es auch    Soldatesca, eine grausame Rotte,        habe ich das alles nur geträumt
bequemer gehabt und hätte leicht        mit Sturmhüten, Seitengewehren,         oder ist es Wirklichkeit gewesen?
mit dem hochpreislichen Consisto-       Partisanen und Büchsen das Haus         Auf dem Tische vor mir in der
rio in Hanau verhandeln können;         gestürmt und er alles habe über         Aschenschale liegt die Zigarre, und
dann hätte er nicht nötig gehabt,       sich ergehen lassen müssen, ein         von der fast erloschenen steigt nur
an jedem Mittwoch in der Frühe          wehrloser Mann von fast 80 Jahren       kümmerlich etwas Rauch in die
sein Rößlein zu satteln und nach        […] - - ich kann mich der Bewe-         Luft.
Hanau zur Sitzung zu reiten bei         gung nicht enthalten und bin aufs       Wunderbares kann man auch heu-
Wind und Wetter, im Sommer und          tiefste ergriffen durch die Schilde-    te noch erleben, und beim Sinnie-
Winter, schon zufrieden damit, daß      rung der Leiden meines Amtsvor-         ren, Meditieren und Spintisieren in
ihm dafür etwas Wein aus der Win-       gängers.                                stiller Stunde kommen wachgewor-
decker Präsenz zu seiner Ergötzung      Ich hole das älteste Kirchenbuch, in    dene Geister aus alter Zeit.
bei seinem zunehmenden Alter            das er fast 40 Jahre Einträge ge-
und soviel Geld gewährt wurde,          macht hat und an dessen Ende von
daß er sich jährlich ein neues ehrli-   seinem traurigen Schicksal die Re-
ches Gewand konnte anfertigen           de ist; ich lese ihm den lateinischen
lassen.                                 Eintrag in unser heutiges Deutsch
Ach, meint er, wenn es damit allein     übertragen vor, und er verfolgt die
sein Begnügen gehabt hätte; und         Zeilen, indem er mit über die
nun erzählt er von seinen vielen        Schulter schaut: „Als nach der Nie-
zeitraubenden Beanspruchungen.          derlage, die bei Nördlingen die Kai-
[…]                                     serlichen den Unsrigen beigebracht
Man merkt dem guten Fabricius           haben, die Neapolitanischen Trup-
die Erregung an, die ihn in der Erin-   pen die Wetterau verwüsteten,
nerung an so manche erlittene Un-       wurden viele unserer Bürger, die in
bill ergreift, und zur Beruhigung       die Hände der Tyrannen fielen,
seiner Nerven biete ich ihm eine        teils durch Schüsse niederge-
                                        streckt, teils mit dem Schwerte         Pfarrer Dr. Carl Moritz Henß (1863 –
kleine leichte Zigarre an. Ich zücke
                                        erschlagen, teils durch Untertau-       1938) war Pfarrer unserer Gemeinde,
das Streichholz, nachdem ich an
                                        chen im Wasser ertränkt; viele sind     ab 1889 auf der zweiten Stelle, nach
meiner Zigarre gezogen, um sie in
                                        an Krankheiten, die sie sich infolge    dem Tod seines Schwiegervaters und
Brand zu erhalten. Aber da
                                        der ausgestandenen Schrecken            Vorgängers Gustav Jakob Baumann
schüttelt er den Kopf mit Entsetzen
                                        zugezogen, elend umgekommen.            von 1918 bis 1936 auf der ersten Pfarr-
ganz energisch und sagt: „Was zum                                               stelle. Heute ist er den Windeckern vor
Munde ausgeht, das verunreinigt         Unter ihnen befand sich, wehe, der
                                        hochachtbare und sehr gelehrte          allem wegen der Festschrift „650 Jahre
den Menschen!“ Ich bin etwas be-                                                Stadt Windecken“ aus dem Jahre 1938
troffen darüber, daß ich so ganz die    Herr Inspektor Georg Fabricius, ein
                                        ehrwürdiger Greis von fast 80 Jah-      in Erinnerung, den Theologen wegen
Zeit vergaß, in der er lebte […].                                               seines Buchs zur Hanauer Union von
Dann fängt er an, aus seinem Le-        ren. nachdem er vorher von den
                                                                                1918. Ein Verzeichnis seiner Schriften
ben zu erzählen und wie es ihm          Kroaten in seinem Pfarrhaus auf
                                                                                und einige kurze Texte von ihm selbst
manchmal gegangen sei; […] wie er       das jämmerlichste geschlagen wor-
                                                                                findet man im Buch „Das ehemalige
die Not des großen Krieges ge-          den war, wurde er als Gefangener
                                                                                Reformierte und Erste Pfarrhaus in
spürt, aber alles im gläubigen          weggeführt und ist in dem Dorfe
                                                                                Windecken“ von Diez Eichler und Er-
Aufblick zum Vater im Himmel ge-        Werheim, an einem Tische sitzend,
                                                                                hard Bus, 2018.
                                        tot aufgefunden worden; von da
Windecker Kirchenbote Seite 20
                                          AUS DER GEMEINDE

                                               Pfarrhausbau

                                            VORHER (Oktober 2020)

                                            NACHHER (März 2021)

E      s ist ein besonderes Privileg den täglichen Fortgang am Bau zu beobachten und jedes Detail aus nächster
       Nähe verfolgen zu können. Alle Fragen werden von freundlichen Handwerkern beantwortet und geduldig
       erklärt. Bei Regen und Schnee mit eisigen Temperaturen haben wir gemeinsam gelitten- zum Glück war
die Zeit nicht übermäßig lang. Jetzt geht es wieder zügig voran und wir freuen uns auf das Richtfest nach Ostern.
Gerne dürfen Sie Ihren nächsten Spaziergang durch den Birkenweg planen und sich ein eigenes Bild machen.
Wenn Sie mögen, klingeln Sie am „alten Pfarrhaus“, dann zeige ich Ihnen die Baustelle und beantworte die Fra-
gen, die ich beantworten kann.
                                                                                    Ihre Pfarrerin Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 21
                                       PERSÖNLICHE NACHRICHTEN

             Das Leben teilen: Die Blaue Bank – ein Symbol der Verbundenheit

A       lle Menschen teilen ein ge-
        meinsames Schicksal: Das
        Leben ist stets gefährdet
und es ist endlich; vermeintliche
Sicherheit ist immer relativ; dass
                                      ziehen können aus dem „Eiskanal“,
                                      dem durch Glaswände geschützten
                                      Durchgang vom Pflegebereich ins
                                      Betreute Wohnen? Werden wieder
                                      Menschen, die im Alloheim (AGO)
                                                                           des Dilemmas von Schutz vor An-
                                                                           steckung und dem Lebenselixier
                                                                           analoger Kontakte?
                                                                           In Dilemmasituationen müssen wir
                                                                           abwägen und hoffen, das kleinere
wir gesund sind ist ein Geschenk      ihre Ein- oder Mehrzimmer-           Übel zu wählen.
und jeder kann jederzeit krank        Wohnung haben oder dort arbei-
werden; wir werden alt; keiner        ten darauf Platz nehmen? Werden      Wie und wo auch immer: Wir wer-
weiß mit letzter Sicherheit, was um   die Konfirmand: innen und die En-    den die Blaue Bank aufstellen ent-
die Ecke kommt.                       gagierten vom Besuchsdienst beim     weder in der Stiftskirche (geplant:
                                      Umzug aus der Konrad-Adenauer-       6.Juni) oder im Innenhof des Senio-
Im letzten Jahr haben wir das         Allee 9 in die Stiftskirche wieder   renheims und in ihr das Symbol der
durch die Pandemie neu begreifen      unterstützen?
                                                                           Verbundenheit sehen – zwischen
können/müssen. Aber auch das
                                                                           alten und jungen, gesunden und
haben wir hoffentlich besser ver-     Alles ist noch offen im März 2021.
                                                                           kranken Menschen in den unter-
standen: Kein Mensch kann leben       Was wird möglich sein … für wel-
                                                                           schiedlichen      Lebenssituationen
und wachsen ohne andere Men-          chen Weg werden sich die Verant-
schen. Das brauchen wir und das       wortlichen entscheiden angesichts    und Lebensphasen. In der Stiftskir-
sind wir einander schuldig.                                                che werden Menschen aus dem
Jedes Ich wächst am Du.                                                         Seniorenheim darauf Platz
Das biblische Bild „ihr seid                                                    nehmen und im Innenhof des
Gottes Kinder“ bindet uns auf                                                   Seniorenheims werden es jun-
religiöse Weise aneinander in                                                   ge sein, die erzählen, was sie
der Verantwortung füreinan-                                                     gerade bewegt.
der und in der gemeinsamen
Verantwortung für diese Erde.                                                                Pfrin. Elsbeth Balzer
Die „Blaue Bank“: Wird sie in                                                        Pfarrerin in Altenheimen im
                                                                                              Kirchenkreis Hanau
2021 wieder für einen Gottes-
dienst in die Stiftskirche um-
Windecker Kirchenbote Seite 22
                             AUS DER METHODISTISCHEN GEMEINDE

          Christuskirche
                      Christuskirche
                         Nidderau-Windecken,
                                      Nidderau-Windecken,
                                                 Synagogenstraße
                                                               Synagogenstraße
                                                                     22 / Ecke Ostheimer
                                                                                 22 / Ecke Straße
                                                                                           Ostheimer Straße
                    Pastor Vatroslav
                                PastorŽupančić,
                                        VatroslavSüdring
                                                   Župančić,
                                                          30, Südring
                                                              63165 Mühlheim/Main,
                                                                       30, 63165 Mühlheim/Main,
                           Tel. 0 61 08 Tel.
                                        / 79015
                                              6189,
                                                  08 mobil
                                                     / 79 150 89,
                                                              15 20
                                                                  mobil
                                                                    / 89029
                                                                          15572
                                                                             20 / 89 29 572
               E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de
                           E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de
                                                        www.emk-nidderau-schoeneck.de
                                                                    www.emk-nidderau-schoeneck.de

                                                          HIER SITZE ICH
                                                 Ich kann - zur Zeit - nicht anders.

                      Wir sind in ein neues Jubiläumsjahr eingetreten. Die christlichprotestantische Welt
                      erinnert sich an das Ereignis vor 500 Jahren, als Martin Luther am 17. April 1521
                      wegen seiner Thesen und Schriften vor den Reichstag zu Worms zitiert worden war.
                      Nach einem Tag Bedenkzeit stand der „ketzerische“ Luther vor den höchsten Amts-
                      und Würdenträgern seiner Zeit, von denen die meisten, auch der Kaiser, erwarte-
  Aufgrund der        ten, dass er seine Schriften widerrufen würde und somit wieder „ Frieden und Einig-
                      keit“ in das Reich kommen sollte.
   derzeitigen        Aber Luther entschied sich anders; er war nicht bereit, einen trügerischen, politisch-
                      korrekten Frieden zu unterstützen, sondern handelte aus seiner ureigensten Über-
    Situation
                      zeugung. Mit Respekt, aber auch mutig, hielt er vor der gesamten Versammlung
    finden im         seine heute berühmte Rede, in der er zum Abschluss sagte:

    Moment                         „Wenn ich nicht durch das Zeugnis der Heiligen Schrift oder
                              vernünftige Gründe überwunden werde - denn weder dem Papst, noch
      keine                     den Konzilen allein vermag ich zu glauben, da es feststeht, daß sie
                               wiederholt geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so halte ich
  Gottesdienste                  mich für überwunden durch die Schrift, auf die ich mich gestützt
                               habe, so ist mein Gewissen im Gotteswort gefangen, und darum kann
      und                       und will ich nichts widerrufen, weil gegen das Gewissen zu handeln
                                                     weder sicher noch lauter ist.
 Veranstaltungen                   Ich kann nicht anders, hier stehe ich, Gott helfe mir. Amen“
                      Was nach dieser Rede geschah, veränderte die Kirchen- und Weltgeschichte bis zum
      statt!          heutigen Tage.
                      Heute befinden wir uns im Abendland in ganz anderen politischen und
                      kirchlichen Verhältnissen; die Meinungsfreiheit und die freie Religionsausübung soll
                      garantiert sein, und die heilige Schrift ist ein Bestandteil des persönlichen Glaubens-
                      lebens von Christen geworden, was zu damaligen Zeiten undenkbar gewesen wäre.
                      Ebenso sind mittlerweile die technischen Möglichkeiten enorm fortgeschritten so-
                      dass wir in den jetzigen besonderen Pandemieherausforderungen leider sehr viel
                      Zeit vor dem Bildschirm verbringen müssen. Kinder, Arbeitnehmer und -geber, Ge-
                      meindemitglieder, alle sind von dieser Digitalisierung betroffen. Nach anfänglichen
                      Schwierigkeiten, mit denen viele zu kämpfen hatten, konnten auch wir als Bezirk
                      uns auf eine Zoomgemeinschaft umorientieren. Leider finden alle diese neuen
                      Aktivitäten allein daheim im Sitzen statt.
                      Trotz dieser Tatsachen können wir heutigen Christen aus Luthers „Hier stehe ich“-
                      Rede wichtige Impulse für unser Leben wahrnehmen und die Auswirkungen im
Christuskirche        praktischem Leben erfahren.
Windecken
                      Die Autorität der Heiligen Schrift
                      Auch im letzten Jahr war die Bibel ein Bestseller. Worte aus diesem Buch brachten
                      in der Pandemiezeit tausenden von Menschen Kraft, Ermutigung, Trost und geistige
                               Christuskirche
                      Führung für ihr Leben und ihren Glauben. Die Heilige Schrift hat sich so gerade in
                      schwierigen Zeiten als äußerst aktuell erwiesen, oder, wie es Luther an einer ande-
                               Windecken
                      ren Stelle betont: "Die Bibel ist nicht antik, auch nicht modern, sie ist ewig.“
Windecker Kirchenbote Seite 23
                             AUS DER METHODISTISCHEN GEMEINDE

          Christuskirche
                      Christuskirche
                         Nidderau-Windecken,
                                      Nidderau-Windecken,
                                                 Synagogenstraße
                                                               Synagogenstraße
                                                                     22 / Ecke Ostheimer
                                                                                 22 / Ecke Straße
                                                                                           Ostheimer Straße
                    Pastor Vatroslav
                                PastorŽupančić,
                                        VatroslavSüdring
                                                   Župančić,
                                                          30, Südring
                                                              63165 Mühlheim/Main,
                                                                       30, 63165 Mühlheim/Main,
                           Tel. 0 61 08 Tel.
                                        / 79015
                                              6189,
                                                  08 mobil
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                                                                             20 / 89 29 572
               E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de
                           E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de
                                                        www.emk-nidderau-schoeneck.de
                                                                    www.emk-nidderau-schoeneck.de

                      Das Gewissen
                      Dass das Gewissen gebundenen ist, wie es Luther in seiner Rede darstellt, bedeutet,
                      dass seine Gedanken, Entscheidungen und sein Verhalten von den Maßstäben des
                      Wortes Gottes und nicht von den damaligen Kirchengremien; Konzilen oder den
                      sich irrenden Päpsten bestimmt wurden. Neid, Eitelkeit und Existenzangst können
                      leicht unser Gewissen betäuben. Aber sich mit Gottes Wort durch Selbstprüfung
                      und Gebet auseinanderzusetzen, wirkt wie ein Fitnessprogramm für das Gewissen;
                      es wird gestärkt in seiner Fähigkeit, Gutes von Bösem und Richtiges von Falschem
  Aufgrund der        zu unterscheiden.
   derzeitigen        Freimut, für Überzeugungen einzustehen
                      Hierdurch wird das mutige Handeln ermöglicht. Es ist nicht genug, dass ein Christ
    Situation
                      etwas weiss und in seinem Gewissen wahrnimmt, sondern es muss auch umgesetzt
    finden im         werden. Vor einiger Zeit war ein Popsong sehr beliebt: „We don’t need another he-
                      ro“ oder Wir brauchen keine Helden mehr. Damit hat der Textdichter sehr gut dem
    Moment            modernen Zeitgeist entsprochen. Es gibt leider immer weniger Menschen, die be-
                      reit sind, für ihre Gewissensüberzeugungen den Preis zu bezahlen: nämlich ihre
      keine           Komfortzone zu verlassen und unbequeme Entscheidungen zu fällen. Leider ist auch
                      in christlichen Kirchen die Situation nicht viel besser. Einige der Folgen sind stark
  Gottesdienste       sinkendes Interesse an der Mission sowie allgemein am pastoralen Dienst. Diese
                      Gleichgültigkeit hat verschiedene soziologische Ursachen. Aber vor allem geht es
      und             darum, dass auch wir Christen zu viel auf das Alltägliche und Materielle und zu we-
                      nig auf das Göttlich-Ewige fokussiert sind. Mutig zu sein bedeutet nicht, ohne Ängs-
 Veranstaltungen      te zu sein, sondern zu wirken trotz der Ängste, Gegenwind und Opposition.
                      Luther konnte vor 500 Jahren durch seinen Glauben mutig für seine Überzeugung
      statt!          eintreten.

                      Lasst uns heute trotz besonderer Umständen nach Luthers Vorbild auch unser Ge-
                      wissen stärken und uns mutig für die Wahrheit des Wortes Gottes in dieser be-
                      dürftigen und verdorbenen Welt einsetzen. Weil dies auch von unserem homeoffice
                      aus geschehen kann, können wir behaupten:

                                           Hier sitze ich, ich kann - zur Zeit - nicht anders.

                      Ihr Pastor
                      Vatroslav Zupancic

Christuskirche
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                               Christuskirche
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