April/Mai 2021 - FROHE OSTERN! - Kirchenkreis Hanau
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Windecker Kirchenbote Seite 2 WORTE ZU BEGINN und reden wir darüber? kann zu Spaltungen führen und Zunächst, weil wir vieles gar nicht verhindert ein gutes Miteinander. wissen und erfahren, wenn wir Offenheit für Vielfalt, das bedeutet nicht darüber sprechen, uns aus- sich gegenseitig anzuhören und tauschen, zuhören und nachfra- zuzuhören, nachzufragen und bei gen. Viele Lebenswirklichkeiten der Sache zu bleiben. Manches sind uns unbekannt, fremd und gefällt uns nicht und in einigen Fra- verborgen. Die zunehmende Be- gen unterscheiden sich die Positio- reitschaft über Unterschiede zu nen, das darf sein. Ich kann auch sprechen und zu berichten, erwei- an bestimmten Stellen Grenzen tert für alle Menschen die Erkennt- ziehen, z.B. wenn die Gegenpositi- Offen für Vielfalt- geschlossen nis, dass es unter Gottes weitem on zu Ausgrenzung, Hass und Het- gegen Ausgrenzung Himmel mehr gibt, als wir uns vor- ze führt oder aufruft. Es gibt Ein junger Mensch mit Bart und stellen können. Streitfragen, die sich nicht klären fröhlichem Lächeln berichtet. Wir sprechen und berichten dar- lassen, weil niemand alle Hinter- „Lange Zeit wusste ich nicht, wo über, weil wir miteinander in den gründe und Fakten kennt. Da kann ich hingehöre. Ich fühlte mich we- Austausch kommen wollen und es helfen, genau das zu formulie- der als Mann noch als Frau und so unseren Horizont dabei bereichern ren und in der Konsequenz zu fra- war ich immer zwischen den Stüh- und verändern, Neues erfahren gen, was hilft es jetzt und hier. Ver- len. Es war eine schwere Zeit und und aufnehmen. Verbunden mit schwörungstheorien, die dazu die- änderte sich erst als ich mich tau- konkreten Personen und Persön- nen bestimmte Personengruppen fen ließ und Christ wurde. In der lichkeiten lernen wir, dass das An- zu verdächtigen oder gar Men- Gemeinde war ich einfach nur dere mich in meiner Art nicht be- schen zu beschuldigen und auszu- Christ unter anderen Christen, das droht, sondern neben mir existiert schließen, helfen niemandem. hat mir gut getan.“ und mir im Idealfall hilft, mich Wenn ich auf Jesus gucke, dann Eine Stimme aus einem Kurzfilm selbst besser kennenzulernen und sehe ich, dass er alle Menschen über Menschen, die divers sind, zu verstehen. angesprochen hat. Von Zachäus, also nicht einem Geschlecht zuge- Das Beispiel vom Anfang hat mich dem Zöllner, der sich aus der Ge- ordnet werden können oder wol- sehr berührt, weil ein Mensch sei- meinschaft selbst ausgeschlossen len. Ein Beispiel für Vielfalt in unse- nen Platz gefunden hat, von ande- hatte, bis hin zur Kanaanäischen rer Gesellschaft. Ein Beispiel dafür, ren angenommen wurde und sich Frau, mit der ein jüdischer Mann wie unterschiedlich die Menschen selbst annehmen und sich als von nach der damaligen Tradition nicht sind, die uns begegnen und dafür, Gott geliebter Mensch erleben sprechen durfte. dass wir oft gar nichts ahnen von konnte. Das Doppelgebot der Liebe Er hat mit diesen Menschen ge- der Vielfältigkeit des Lebens. ganz konkret. sprochen, hat zugehört und Ge- Mit der Kampagne „Offen für Viel- Im Gespräch mit den Konfir- meinschaft neu hergestellt, ohne falt – Geschlossen gegen Ausgren- mand*innen wurde mir deutlich, sich selbst aufzugeben. „Offen für zung“ wird formuliert, was das wie wichtig es ist, Gespräche, Dis- Vielfalt - Geschlossen gegen Aus- Grundgesetz allen Menschen zu- kussionen und inhaltliche Kontro- grenzung“. Viel Spaß bei einer akti- sagt. versen zu üben. Gerade jetzt ge- ven Umsetzung in Ihrem Alltag. Gleichheit, freie Meinungsäuße- hen die Meinungen schnell in harte Das geht auch am Telefon.... rung, freie Persönlichkeitsentwick- Gegenüberstellungen und dann Pfarrerin Heike Käppeler lung, Unversehrtheit der Würde bricht das Gespräch ab und oft da- u.a. mehr. Warum braucht es dann mit verbunden auch der Kontakt Titelbild: privat diese Kampagne, warum schreiben der Menschen zueinander. Das Bilder, Grafiken, Monatssprüche ohne Hinweis: medio.tv/ekkw.de Druck: Verlag Wort im Bild, Altenstadt IMPRESSUM Austräger: Gemeindeglieder der evangelischen, methodisti- schen und römisch-katholischen Kirchengemeinden Verantwortlich: Das Redaktionsteam, Tel. 22627 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Für den methodistischen Teil: 10.05.2021, 12h - später eingehende Texte können nicht Pastor Vatroslav Župančić, Tel. 06108 791589 berücksichtigt werden. Die Redaktion behält sich Änderun- gen vor.
Windecker Kirchenbote Seite 3 WIR FEIERN GOTTESDIENST Liebe Gemeinde! Die Gottesdienste finden nur unter Vorbehalt der aktuellen Situation statt! April Mai Juni 01.April, Gründonnerstag, 19h 02. Mai, 10h GOTTESDIENST „Blaue Bank“ GOTTESDIENST GOTTESDIENST Pfrin. Balzer Pfrin. Käppeler Pfrin. Käppeler Im Moment finden keine 02.April, Karfreitag, 15h 09. Mai, 10h GOTTESDIENST zur Todesstunde GOTTESDIENST Gottesdienste im Jesu Präd. Czekalla Pfrin. Käppeler Seniorenzentrum AGO 13. Mai, 10h Am Wartbaum 04. April, Ostersonntag, 05.30h GOTTESDIENST Gottesdienste statt. FEIER DER OSTERNACHT zu Christi Himmelfahrt Pfrin. Käppeler und Team Pfrin. Käppeler/Präd. Czekalla 04. April, Ostersonntag, 10h 16. Mai, 10h GOTTESDIENST GOTTESDIENST Pfrin. Käppeler Präd. Czekalla 05. April, Ostermontag, 10h 23. Mai, 10h, Pfingstsonntag GOTTESDIENST GOTTESDIENST Präd. Czekalla Pfrin. Käppeler Ihre 11. April, 10h 24. Mai, 18h, Pfingstmontag Pfarrerin GOTTESDIENST ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST Elsbeth Balzer Präd. Czekalla auf Hof Buchwald Alle Pfarrerinnen und Pfarrer 18. April, 10h Nidderaus GOTTESDIENST Präd. Czekalla 30. Mai, 10h GOTTESDIENST 25. April, 10h Pfrin. Käppeler GOTTESDIENST Pfrin. Käppeler 06. Juni, 10h
Windecker Kirchenbote Seite 4 ANSPRECHPARTNER UND KONTAKTADRESSEN Besuchsdienst Gudrun Levin, Tel. 3230 Eine-Welt-Gruppe Ingrid Rübsam, Tel. 1674 Frauengruppe Ursula Kuhl, Tel. 24403 Frauenhilfe Karin Schnitzer, Tel. 23820 Ökumenische Hospizgruppe Walter Reul, Tel. 23581 Monika Presse, Tel. 1834 Trauerbegleitung: Hildegard Geis, Voranmeldung Tel. 3503 Konfirmandenarbeit Pfrin. Heike Käppeler, Tel. 3775 Ev. Jugend Nidderau Jürgen Dietermann, Tel. 06181/9912682 juergen.dietermann@ekkw.de Jungschar für Mädchen Sabine Altstadt, Tel. 290865 Sabine.Altstadt@ekkw.de Kinderbibeltag Bärbel Seifried, Tel. 24511 Kirchenchor Doris Bliese, Tel, 22885 Posaunenchor Klaus Hornung, Tel. 24478 Team M Helmut Levin Tel. 3230 Homepage www.kirche-windecken.de Bankverbindung Frankfurter Volksbank eG IBAN: DE 15 5019 0000 4101 2519 13 BIC: FFVBDEFF Aufgrund der Corona-Pandemie finden im Moment keine Gruppentreffen im evangelischen Gemeindehaus statt! Montags von 16.00 bis 18.00 Uhr findet im Gemeindehaus der Verkauf fair gehandelter Produkte weiterhin statt. Verkauf zu anderer Zeit ist auf Anfrage mög- lich. Falls nötig bringen wir die Waren auch zum Kunden. Bitte melden Sie sich bei Ingrid Rübsam, Tel. 1674 oder unter ingrid.ruebsam@t-online.de. Pfrin. Heike Käppeler Gemeindepfarrerin Tel. 3775 Heike.Kaeppeler@ekkw.de Martina Göbel Pfarramtssekretärin Tel. 22627, Sprechzeiten: Mo . und Fr. Martina.Goebel@ekkw.de 9-12h und Mo. 15-18h Thomas Westerweller Hausmeister Tel. 935384 Edeltraut Ay Küsterin Tel. 21511 Edith Partes Zuständig für Beerdigungscafés Tel. 22247 Pfrin. Elsbeth Balzer Pfarrerin im Seniorenzentrum Tel. 06181-5071132 AGO Elsbeth.Balzer@ekkw.de
Windecker Kirchenbote Seite 5 GOTTES SEGEN ZUM GEBURTSTAG Die Kirchengemeinde wünscht Gottes Segen zum Geburtstag! Liebe Leserinnen und Leser des Windecker Kirchenboten! Leider ist es gemäß der neuen Datenschutzgrundverordnung nicht mehr zulässig, dass wir Ihren Geburtstag ohne Ihre schriftliche Einwilligung auf dieser Seite veröffentlichen. Wenn Sie über 70 Jahre alt sind und wir Ihren Geburtstag weiterhin im Windecker Kirchenboten veröffentli- chen sollen, benötigen wir Ihr Einverständnis. Füllen Sie bitte das Formular aus und senden Sie es unterschrieben an das Pfarramtsbüro der ev. Kirchenge- meinde Windecken, Eugen-Kaiser-Str. 35a, 61130 Nidderau, oder geben Sie es dort ab. Einwilligungserklärung für die Veröffentlichung von personenbezogenen Daten im Windecker Kirchenboten Name des Gemeindegliedes ________________________________________________________________________________________ Name Vorname Anschrift __________________________________________________________________________________________ Straße __________________________________________________________________________________________ PLZ Wohnort Geburtsdatum _______________________________ Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten im gedruckten Windecker Kirchenboten veröffentlicht wer- den. Diese Einwilligung kann ich jederzeit gegenüber der ev. Kirchengemeinde Windecken widerrufen. Hinweis: In der Version, die im Internet veröffentlicht wird, werden Geburtstage, Fotos und personenbezo- gene Daten NICHT veröffentlicht. __________________________________________________________________________________________ Datum Unterschrift
Windecker Kirchenbote Seite 6 Der besondere Hinweis Keine Gottesdienste im Seniorenheim L iebe Gemeindebrieflesende! Seit nunmehr einem Jahr dürfen wir keine großen Gottesdienste in der Cafeteria des Seniorenheims feiern. Die Balkon- den Menschen, die uns nahe sind oder deren Situation uns be- schäftigt. Die Gottesdienste sind nicht öffentlich und von Woche zu Wo- - - Gott ist um uns und in uns, wo immer wir sind. Das Gebet kennt keine Mauern und Entfernungen gottesdienste waren eine neue che muss entschieden werden, - Der Segen, den wir auf Möglichkeit in der warmen Jahres- was möglich ist. andere legen, wirkt und zeit. Der harte Lockdown verbietet Erinnern wir uns immer wieder an überwindet die Trennung. uns, zum gegenseitigen Schutz vor all das, was möglich ist – schöpfen Ansteckung, zu wohnbereichs- wir die Kontaktformen aus, die übergreifenden Gottesdiensten den Abstandsregeln entsprechen In Vorfreude auf andere Zeiten zusammen zu kommen. Erste (Briefe und Karten sind zwar alt- grüßt herzlich Schritte in ein gemeinsames modische Formen, aber sie be- gottesdienstliches Leben werden, währen sich in diesen Tagen: ich Elsbeth Balzer sobald es wieder möglich ist, kann die lieben Worte eines Men- Pfarrerin in Altenheimen im Kir- Wohnbereichsgottesdienste sein. schen in die Hand nehmen; ich chenkreis Hanau Kleine Erfahrungen damit gab es kann sie wieder und wieder lesen; schon im Herbst. Da sitzen wir in ich kann sie auf den Tisch legen einem großen Kreis, mit dem ge- und anschauen). botenen Abstand, mit Nase-Mund- Bedeckung. Wir sehen einander Ob jung oder alt, im Altersheim wieder an, nehmen einander wahr oder sonst wo im Ort, erinnern wir und lesen die Liedtexte, sprechen uns gegenseitig: das Vaterunser, empfangen den Segen und geben ihn weiter zu Weltgebetstag 2021 A m Freitag, dem 5. März 2021 feierten wir den Welt- gebetstagsgottesdienst in der katholischen Kirche. der kluge Mensch im biblischen Text. Die schönen Lieder der Ordnung hörten wir in diesem Jahr nur von Natürlich hielten wir sämtliche coronabedingten Vorschriften ein einer CD eingespielt. und achteten auf Abstand. Auf den gemütlichen Teil nach dem Christinnen aus Vanuatu hatten in Gottesdienst mit Speisen aus dem diesem Jahr die Gottesdienstord- Weltgebetstagsland und Gesprä- nung zu dem Thema "Worauf bau- chen mussten wir diesmal leider en wir?" erarbeitet. In der Liturgie verzichten. stellten sich drei vanuatuische Frauen in ihren Das Vorbereitungsteam aus evan- unterschiedlichen Lebensumfel- gelischen und katholischen Frauen dern vor. hofft darauf, dass der Weltgebets- Aus dem Bibeltext Mt. 7, 24 - 27 tag im kommenden Jahr wieder in am Ende der Bergpredigt wurden gewohnter Weise gefeiert werden besonders die beiden Schlüssel- kann. worte "hören und tun" in den Text und Bild: Mittelpunkt gestellt. Wo wir uns Ulla Kuhl daran orientieren, haben wir ein festes Fundament, genauso wie
Windecker Kirchenbote Seite 7 AUS DER GEMEINDE Konfirmation am 28. März 2021 W er hätte im Sommer 2019 gedacht, dass un- sere Konfirmand*innen noch bis ins Frühjahr 2021 warten müssen. Gemeinsam mit Jugendli- Patricia eingesegnet und in diesem Zusammenhang das Konfirmations- abendmahl in kleiner Runde gefei- ert. Am 28. März 2021 war dann die chen aus Eichen und Erbstadt und Konfirmation von der Konfirmandengruppe aus Ro- denbach waren wir im Sommer in Das Konfirmationsfoto wird im Oberreifenberg und haben gesun- nächsten Kirchenboten zu sehen gen, gespielt, getöpfert (Foto) und sein. Wir wünschen allen Konfir- eine intensive und fröhliche Zeit mand*innen und ihren Familien verlebt. Mit dem ersten Shutdown eine gesegnete Zeit und freuen uns im März 2020 endete dieses Konfir- auf ein Wiedersehen als Konfihel- mandenjahr ganz plötzlich und un- fer und im neuen Start Up Kurs, der erwartet. Geduldig haben wir jetzt im Sommer beginnt. gewartet, uns immer wieder ge- Text und Bild: Heike Käppeler troffen und das Beste aus dem Jahr gemacht. Im September wurde der Vorstellungsgottesdienst gefeiert und im Oktober haben wir bereits Ursprünglicher Konfirmationstermin 02. Mai 2021 wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben
Windecker Kirchenbote Seite 8 UNSERE GEMEINDE Licht im Turm der Stiftskirche Defekte Steckdosen und unbeleuchtete Treppen gehören der Ver- gangenheit an. Seit November 2020 ist jede Ebene im Kirchturm be- leuchtet und mit einer Steckdose versehen. Das war in der Vergan- genheit nicht so. Wartungsarbeiten an den Glocken waren in der dunklen Jahreszeit nur unter erschwerten Bedingungen möglich, da die Beleuchtung im Glockenstuhl und in den einzelnen Ebenen man- gelhaft oder überhaupt nicht vorhanden war. In der Vergangenheit wurden Elektroleitungen an verschiede- nen Stellen verlegt, da alte Leitun- gen defekt waren. Es wurde aber versäumt, die alten, nicht mehr funktionsfähigen Leitungen zu demontieren. So lag eine Reihe Aufgang zur Glockenstube von Leitungen im Turm, von denen nicht immer die Funktion bekannt war. Daher wurden vorhandene alte Leitungen demontiert und die gesamte Elektroinstallation im Turm erneuert. In diesem Zusammenhang wurden auch alle Leitungen für die Steu- erung der Glocken und der Turmuhr neu verlegt. Auch der zentrale Schaltkasten im Turm für die Glockensteuerung war einige Jahr- zehnte alt und hing an einer schlecht zugänglichen Stelle. Hier wur- de der Platz für den neuen Schaltkasten vorbereitet, der anschlie- ßend in Verbindung mit der Erneuerung der Glockensteuerung ein- gebaut wurde. Mit einem Zentralschalter am Aufgang zum Turm kann nun die ge- samte Elektroversorgung im Turm ausgeschaltet werden und auch die Glockensteuerung bei Begehungen im Turm deaktiviert werden. Alle Maßnahmen entsprechen nun den neuesten Vorschriften zur Die alte Glockensteuerung im Turm Sicherheit und zum Unfallschutz im Kirchturm unserer Stiftskirche. PS.: Es gibt zwei große Brutkästen im Turm für Schleiereulen und Turmfalken, die nun ebenfalls gefahrlos inspiziert werden können. Bei der Beringung der Jungvögel ist nun Licht vorhanden, was die Arbeit enorm begünstigt. Bilder u. Text Helmut Levin
Windecker Kirchenbote Seite 9 UNSERE GEMEINDE Es wird weiter gespendet... Im letzten Kirchenboten konnten wir über die stolze Summe von 19.110 Euro berichten, die im Jahr 2020 an Spendengeldern auf das Konto des Förderkreises ein- gezahlt wurde. Wir sind erfreut, dass die Bereitschaft zum Spenden auch zu Beginn des Jahres 2021 anhält! Einige freundliche Formulierungen in der zurückliegenden Zeit lassen erken- nen, dass viele Windeckerinnen und Windecker sich für die Aufgaben unsere Kirche einsetzen. Formulierungen wie: DAFÜR WO‘S GEBRAUCHT WIRD oder ICH SPENDE IMMER FÜR DIE KIRCHE!!! NUR FÜR DIE KINDER- u. JUGENDARBEIT! Die Worte drücken spürbar die Verbundenheit zur Kirchengemeinde aus. Allen Spenderinnen und Spendern sagen wir nochmal ein herzliches DANKE! Die große Aufgabe der Orgelsanierung kann durch die Spenden aus dem Jahr 2020 nun begonnen werden. Die Orgelbaufirma hat die Arbeiten für den Zeitraum zwi- schen Mai und November 2021 angekündigt. Die Arbei- ten werden voraussichtlich 3 Monate dauern. Über die Sanierungsarbeiten an unserer Orgel wird im Kirchenbo- ten berichtet werden. Ebenfalls wird über die Verwendung der Spendengelder für andere Zwecke in der Gemeinde weiter informiert. Coronabedingt sind allerdings einige Aktivitäten zurzeit nicht so möglich, wie wir uns das alle wün- schen. Wir denken aber, dass die gespendeten Gelder für die anderen Projekte, besonders für die Jugendarbeit, in der nächsten Zeit wieder verstärkt eingesetzt werden können. Bei Spenden geben Sie bitte weiter einen der vorgesehenen Zwecke auf ihrem Überweisungsträger an: • Für die Orgel • Für die Jugendarbeit • Für kulturelle Zwecke • Für die Unterhaltung unserer Stiftskirche Wenn sie kein Spendenziel benennen, werden wir Spendenkonto ihre Spende dort verwenden, wo es am nötigsten ist. Förderkreis Unsere Gemeinde Evangelische Kirchengemeinde Windecken Für den Förderkreis „Unsere Gemeinde“ Sparkasse Hanau Helmut Levin IBAN: DE84 5065 0023 0012 1048 24 Unsere Gemeinde—zentraler Treffpunkt einer lebendigen und offenen Kirche und aller Menschen in Windecken.
Windecker Kirchenbote Seite 10 ZUM VORMERKEN Gottesdienste zwischen Gründonnerstag und Pfingstmontag L iebe Gemeinde, ein ganzes Jahr und darüber hinaus sind wir gefangen von einer Pandemie, die uns scheinbar nicht mehr loslässt. Mit manchem haben wir uns arrangiert, sind erfinderisch geworden, konnten neue Wege be- schreiten und schaffen es hoffentlich trotz allem und immer wieder die Hoffnung am Leben zu halten und Glück und Freude zu erleben und weiterzugeben. Im letzten Jahr waren Passionszeit und Ostern digital, in diesem Jahr sind wir tatsächlich und leiblich da. Gott sei Dank sind täglich mehr Menschen geimpft und die österliche Auferstehung, das Licht des Lebens, kommt näher und wird heller. Wir feiern miteinander Gottesdienst und für alle, die das noch aus der Distanz mitfeiern, seien hier die Anlässe und Vorhaben beschrieben: Gründonnerstag, die Nacht in der Jesus verraten wurde, der Abend an dem er mit seinen Jüngern das Passah- mahl feiert, sich an die Befreiung aus Ägypten erinnert und unser Abendmahl einsetzt. Gott ist ein Gott der frei macht, so wie er das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, so befreit er uns im Abendmahl von Schuld und Sünde. In der Nacht, da er verraten war, nahm er das Brot, dankte und brach´s und gab´s seinen Jüngern und sprach: Nehmt hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, solches tut zu meinem Gedächt- nis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird, zur Vergebung der Sünden; solches tut, sooft ihr´s trinket, zu meinem Gedächtnis.... Pfrin. Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 11 ZUM VORMERKEN I mmer wenn wir miteinander essen und trinken erinnern wir uns an die versöhnende Kraft der Gemeinschaft. Wer zusammen zu Tisch sitzt, spricht miteinander, diskutiert und streitet, findet im Gespräch neue Erkennt- nisse und Kompromisse. Sich zusammen an einen Tisch zu setzen ist auf jeden Fall ein erster Schritt... In diesem Jahr wird der Gründonnerstagsgottesdienst ohne gemeinsames Essen und Trinken, ohne Abendmahls- feier sein, aber wir erinnern uns, beten miteinander und hören auf die Geschichte, die von Leiden, Verrat und Versöhnung erzählt. Karfreitag Karfreitag schweigen die Glocken und das Kreuz ist in ein schwarzes Tuch der Trauer gehüllt. Die Sterbestunde Jesu be- denken wir um 15h mit einem Gottesdienst. Mit dem Tod am Kreuz kommt Gott uns bis in die schlimmste Not nahe. Mensch geworden ist er in Jesus Christus und als Mensch hat er sich auf die Reise nach Jerusalem bis ans Kreuz begeben. Folter und Tod, Verrat und Enttäuschung, Gemeinschaft und trostlose Ein- samkeit hat er erlebt und durchlitten. Für uns Menschen hat er sein Los angenommen und für uns ist er gestorben, um den Tod zu besiegen, weil Gott uns durch das Leben und über die- ses Leben hinaus begleitet. „Es ist vollbracht“, sind seine letz- ten Worte und dem Tod damit das letzte Wort genommen. Ostern I m Dunkel der Nacht beginnt der Ostermorgen. Für alle Frühaufsteher ein besonderes Erlebnis, wenn die Son- ne aufgeht und von Osten auf den Altar scheint, wenn die Schatten in der Stiftskirche Gestalt annehmen und die neue Osterkerze entzündet wird. In diesem Jahr ohne das Heilige Abendmahl und doch mit einer Stär- kung für die Auferstehung, die wir feiern. Hoffen wir, dass es auch eine Auferstehung aus der Coronakrise wird, die einen neuen Anfang möglich macht. Den Gottesdienst um 10h feiern wir mit allen ausgeschlafenen Gemeindegliedern und freuen uns auf Licht und neue Kraft aus dem Osterevangelium. Mit den Frauen gucken wir auf das leere Grab und mit den Jüngern laufen wir um die Wette um die Auferstehung zu feiern. Für alle Langschläfer und alle, die aus guten Gründen Abstand halten, ist die Stiftskirche noch bis 14h geöffnet und Osterkerzen können für zu Hause mitgenommen werden.
Windecker Kirchenbote Seite 12 ZUM VORMERKEN Traktor „Fridolin“ bringt Osterkerzen A uch dieses Jahr kann das gemeinsame Osterfrühstück der evangelischen Kirchengemeinde Windecken zwischen Osternacht und Ostergottesdienst nicht stattfinden. Deshalb hat der Kirchenvorstand die Idee, das Osterlicht in die Gemeinde zu bringen. Dazu wird Kirchenvorsteher Diez Eichler mit seinem historischen Traktor „Fridolin“ (Bj. 1955) durch das Gebiet der Windecker Gemeinde kreuzen und kleine Osterkerzen zur kontaktfreien Mitnahme anbieten. Seine Fahrt beginnt nach dem Ostergottesdienst in der Stiftskirche und wird bis zur Mittagessenszeit gegen 12:30 Uhr dau- ern. Details zur Route werden noch bekannt gegeben, Sie finden diese auf der Homepage der Gemeinde unter https://kirchenkreis-hanau.de/kirchengemeinden/windecken/aktuelles/ und in den Schaukästen an der Stiftskir- che. Wenn Sie sich auf den Weg zum Traktor machen, achten Sie bitte auf die üblichen Abstandsregeln und tragen bei der Begegnung möglichst eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung zu unser aller Schutz. Alle diese Ankündigungen stehen natürlich unter dem Vorbehalt, dass neue Bestimmungen eine Absage oder Änderung erfordern könnten. Informationen zu den Gottesdiensten finden Sie auf der Homepage der Gemeinde unter https://kirchenkreis- hanau.de/kirchengemeinden/windecken/windecken-4/ Bild: Fotowelt Griepentrog, Text: Diez Eichler Im Gottesdienst um 10.00 Uhr greifen wir die österliche Freude erneut auf: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja“. Und wenn wir auch nicht singen, so stimmen wir doch ein in den Lobge- sang: „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit, gelobet sei Chris- tus Marien Sohn.“ Traurig sind sie, ihre Hoffnung auf ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden am Kreuz gestorben. Traurig sind sie Ostermontag von Rosemarie Czekalla Gottesdienst um 10.00 Uhr und anschließendem Osterspaziergang ab 10.30 Uhr und von Jerusalem weggegangen, die Jünger aus Emmaus. Zu zweit unterwegs und in seinem Namen versammelt. Alles, ihr Leben mit Je- sus, haben sie sich noch einmal erzählt und diesem Fremden, der plötzlich mit ihnen ging: „Brannte nicht unser Herz, da er mit uns re- dete auf dem Wege und uns die Schrift eröffnete?“ Um 10.30 Uhr machen dann auch wir uns in seinem Namen auf den Weg und spazieren ca. 2 km stets mit leichtem Anstieg von der Stifts- kirche zum Hof Buchwald. Nehmen wahr, was uns auf dem Weg be- gegnet. Unter Beachtung der Abstandsregeln können wir auf Hof Buchwald gemeinsam verweilen, die Weite genießen, die Güte, die soweit reicht, wie der Himmel ist und ins Gespräch kommen. Essen und Trinken, bitte selbst mitbringen und Reste wieder mit nach Hause nehmen. Familie Vogel heißt uns schon jetzt herzlich willkommen. Und vielleicht erinnert einer den Osterspaziergang von Goethes Faust und trägt ihn vor. Er verbindet die österliche Freude mit dem individu- ellen Erleben der Befreiung aus Enge und Dunkelheit: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche/durch des Frühlings holden, belebenden Blick./ Im Tale grünet Hoffnungsglück…
Windecker Kirchenbote Seite 13 ZUM VORMERKEN Himmelfahrt am Wartbaum D er weite Blick vom Wartbaum ist perfekt für den Gottesdienst an Christi Himmelfahrt. Schade, dass die Sänger auch in diesem Jahr noch nicht feiern können, aber alle sind herzlich eingeladen den Tag mit der Geschichte von Christi Himmelfahrt und dem Segen zu begin- nen. Um 10h feiern wir einen coronakonformen Gottesdienst auf Abstand, gerne mit Klappstuhl oder Picknickdecke und im Anschluss kann der Him- melfahrtsausflug oder ein gemütliches Picknick am Wartbaum beginnen. Wir hoffen auf Sonne und warme Temperaturen und freuen uns über alle, die mitfeiern. Monatsspruch Mai Pfingsten und Pfingstmontag P fingstsonntag laden wir herzlich ein zum Gottesdienst in der Stiftskirche um 10h. Im letzten Jahr war es der erste Gottesdienst nach langer Pause, vielleicht wird es in diesem Jahr der erste Gottesdienst mit Lie- dern. Wir lassen uns die Hoffnung nicht nehmen und vertrauen auf den Pfingstgeist, der weht wann und wo er will. Pfingstmontag auf Hof Buchwald Im Rahmen der Möglichkeiten knüpfen wir an unsere wunderschöne Tradititon an den Pfingstmontag in ökumenischer nidderauweiter Verbundenheit zu feiern. Die Gemeinden starten gegen 17h von ihren jeweiligen Kirchen aus und treffen sich zu einem coronakonformen Gottes- dienst auf Hof Buchwald. Mit Picknickdecken oder Klappstuhl kom- men wir auf Abstand zusammen, feiern das Pfingstfest, beten zusammen und hören auf die Heilige Schrift. Auf dem gemeinsamen Weg kommen wir ins Gespräch, genießen die Gesellschaft und die hoffentlich sommerlichen Temperaturen. Die Masken haben wir dabei und für die Lüftung sorgt der Hei- lige Geist. Eine gemeinsame Verköstigung wird es noch nicht geben können, darauf freuen wir uns dann im kommenden Jahr. Pfrin. Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 14 AUS DER GEMEINDE Du stellst meine Füße auf w e i t e n Raum. Dir Kraft des Wandels Lesehilfen und Gedanken zum MISEREOR Hungertuch 2021 I 2022 von Rosemarie Czekalla, Prädikantin Das dreiteilige Hungertuch der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez ist während der Corona-Pandemie in ihrem Atelier in Augsburg entstanden. Es zeigt unsere Verletzlichkeit, aber auch die innere Kraft, den Wandel in der Welt voranzubringen. Jede Krise ist schlimm und kann doch auch ein offener Moment sein. Wir bekommen die Möglichkeit, innezuhalten, wieder aufzustehen und uns zu entwickeln. Das Hungertuch weist Wege in die Solida- rität, die Hoffnung und die Liebe. LESEHILFEN Der erste Eindruck - das Triptychon Das Hungertuch besteht aus drei Teilen. Es ist ein Triptychon und zeigt die Umrisse eines Fußes. Ein Triptychon stellt ein Bild in verschiedenen Ausschnitten dar und fasst es gleichzeitig zusammen. Man kann die einzelnen Ausschnitte betrachten, aber auch das gesamte Bild und seine schwungvollen Linien. - Wie schwarze Wollfäden, im mittleren Teil chaotisch zusammengeknäult, gestaucht und unauflösbar. Viel Raum ist da und wenig Farben. Helle Flächen mit dunklen Flecken und immer wieder zarte Blumen, - Rosen aus Gold
Windecker Kirchenbote Seite 15 AUS DER GEMEINDE Der Fuß und sein Röntgenbild als Grundlage Es ist der Fuß eines Menschen, der bei Demonstrationen in Chile 2019 von der Militärpolizei verletzt worden ist. Die Menschen protestierten damals gegen soziale Ungleichheit. Ein Röntgenbild erlaubt uns, alles genau zu sehen und eine Diagnose zu stellen. Unsere Füße tragen uns und geben Stabilität. Wir hinterlassen auf ihnen unsere Spur durchs Leben. Ist ein Fuß verletzt, sind wir hilflos und unbeweglich. Wir Menschen sind von Gott geschaffen, um aufrecht zu stehen und unseren Weg zu gehen, in Solidarität mit unseren Mitmenschen und der Umwelt Der Stoff und seine Linien Die Stoffe stammen aus einem Krankenhaus und einem bayerischen Frauenkloster. Damit will die Künstlerin sagen: Es ist wichtig, dass der Körper und auch die Seele gesund werden. In den Stoff sind Blumen eingewebt. Bettwä- sche erinnert daran, dass Menschen darin gelegen haben. Schwarze Linien aus Zeichen-Kohle zeigen die Umrisse des verletzten Fußes. Schwarz symbolisiert den menschli- chen Schmerz und verbindet ihn mit der Leidensgeschichte Jesu. Gleichzeitig wirken die Linien auch leicht und beschwingt: Leben ist ein Prozess, der weiter geht. Auch mit gebrochenen Füßen verlieren wir nicht die Hoffnung auf unsere Kraft, die den Wandel herbeiführen kann. Der Staub und die Blumen In Santiago de Chile hat die Künstlerin auf dem „Platz der Würde“ Straßenstaub in den Stoff gerieben. Genau dort ist der Mensch verletzt worden, dessen Fuß das Hungertuch zeigt. Der Staub, erinnert an Gewalt, aber auch an den Mut der Menschen, die für ihre Rechte eingetreten, auf die Straße gegangen sind. Das Blumenmuster der Bettwäsche wurde aufgegriffen, um zwölf Blumen aus Blattgold aufzutragen. Sie symbolisie- ren Kraft und Schönheit des neu erblühenden Lebens. Leiden und Schmerz können überwunden werden. Gold ist die Farbe der Ewigkeit und Hinweis auf Gott, der neues Leben schenkt
Windecker Kirchenbote Seite 16 AUS DER GEMEINDE Die Andacht zum Hungertuch am 08. März 2021 Diese Andacht war seit langem ein Herzenswunsch von mir und so bestellte ich das Hungertuch für den 3. Sonn- tag in der Passionszeit, den Sonntag Okuli – „Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos.“ Worte aus Psalm 25 dt.: „Meine Augen schauen stets auf den Herrn, denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen“. Eine Gewissheit, die auch die Beterin in Psalm 31 vor Gott bringt: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Bild: Fotowelt Griepentrog Offene Kirche in der Passionszeit jeden Montag. Den Kirchenraum neu entdecken. - Meine Augen schauen stets auf den Herrn – Was sehe ich, wenn ich mich dem Bild gegenüberstelle, mich der Bildsprache stelle? Welche Bilder entstehen in mir, woran muss ich heute im März 2021 denken? – Bei mir sind es Bilder aus den Nachrichten: Polizisten, die Demonstranten zusammenschla- gen, willkürlich festnehmen in Hongkong, Belarus, Myanmar. Verletzte Füße, Hände. Frauen, die sich schwerbe- waffneten Militärs gegenüberstellen, die ihre Söhne sein könnten. Seelen voller Narben. Und Träume – Träume von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit. Du stellst meine Füße auf weiten Raum und ich traue mich, mutig zu gehen. Besinnen die Würde der Menschen/der aufrechte Gang/auf Füßen, die tragen/ und brechen/ und heilen/Blumen hast DU ausgestreut/unbeirrt mit Narben und Krücken/folgen wir dieser golde- nen Spur.
Windecker Kirchenbote Seite 17 AUS DER GEMEINDE „Offen für Vielfalt - Geschlossen gegen Ausgrenzung“... ...unter dieser plakativen Über- stein für ein funktionierendes de- jeden Einzelnen von uns an: begeg- schrift setzt sich ein regionaler Zu- mokratisch organisiertes Gemein- nen wir unserem Gegenüber sammenschluss von Organisatio- wesen und nicht zuletzt Ausdruck freundlich, aufgeschlossen und nen, Vereinen und Unternehmen für die Anerkennung der allgemein- wertschätzend – egal woher er/sie/ aus der Region Nordhessen für gültigen Menschenrechte. Fehlen- es kommt, wie er/sie/es lebt oder Vielfalt in allen Dimensionen des de Toleranz und Respektlosigkeit wie er/sie/es heißt. Damit tun wir gesellschaftlichen Zusammenle- endet in Ausgrenzung, äußert sich das Mindeste für ein gutes Zusam- bens sowie gegen Ausgrenzung von in Abschottung und Dogmatismus menleben. Menschen in Gesellschaft und Ar- und kann – wie wir unlängst in Ha- beitswelt ein. Die Landeskirche von nau leider miterleben mussten – zu Auf der Internetseite offenfuerviel- Kurhessen-Waldeck beteiligt sich rassistisch motivierten Terroran- falt.de finden sich viele große und an dieser Aktion. schlägen führen. kleine Beispiele von Menschen und Organisationen, die sich der Initiati- Respekt und Toleranz für das ande- Vor diesem Hintergrund beteiligt ve angeschlossen haben. Schauen re Gegenüber sind unerlässlich für sich auch die Kirchengemeinde Sie dort doch einfach mal vorbei ein friedliches und gelingendes Zu- Windecken an dieser Initiative und und lassen sich inspirieren. sammenleben in offenen und viel- bekennt sich seit Anfang März mit fältigen Gesellschaften. Toleranz einem großen Plakat am Gemein- Stephan Lasch, äußert sich in der Akzeptanz und dehaus zu einer offenen und viel- Vorsitzender Kirchenvorstand Anerkennung von anderen Kultu- fältigen Gesellschaft und wendet ren, in den verschiedenen Aus- sich gegen Ausgrenzung und Ab- drucksformen und Gestaltungswei- schottung. Ein Plakat alleine wird sen unseres Menschseins. Sie ist in nicht viel verändern. Es kommt an einer pluralen Gesellschaft Bau- jedem Tag und an jedem Ort auf
Windecker Kirchenbote Seite 18 AUS DER GEMEINDE AUS DER GESCHICHTE UNSERER KIRCHENGEMEINDE Zum Gedächtnis des Hanauischen Inspektors Johann Georg Fabricius aus: „Unsere Heimat. Mitteilungen lich in meinem Eckschreibsessel mer umschaut und seinen Kopf des Heimatbundes, Verein für Hei- zurückgelehnt, und nach der Sofa- über die so ganz andere Einrich- matschutz und Heimatpflege im wand hinüberschaue, während die tung verwundert schüttelt: Kreise Schlüchtern“, 26. Jahrgang, Dämmerung leise herbeikommt, „Totaliter aliter“! Dann geht er im Nr.12, Schlüchtern, Dezember 1934 auf einmal steht da, ohne daß ich Zimmer umher, und ich lasse ihn Eine Vision im Windecker das Oeffnen der Türe bemerkt gewähren. Da sieht er die Bilder Pfarrhaus hätte, so etwas wie eine ver- von Windecken, dem Ort seiner von Kreispfarrer D. Henß – schwommene Gestalt, die immer fast 40jährigen Wirksamkeit, An- Windecken klarer und deutlicher wird, eine sichten aus alter und neuer Zeit, ganz merkwürdige Erscheinung! die Burg, das Rathaus, die Kirchgas- E s war am 23. September die- ses Jahres. Nach getaner Sonntagsarbeit saß ich ge- Fast greifbar mit den Händen, deutlich zu erkennen und doch fast so wie durchsichtig. Eigentümlich! Wo habe ich denn se und die Gutegasse und anderes mehr, und vergleicht Gegenwart mit Vergangenheit; er betrachtet sich das Bücherbrett mit den alten diese Erscheinung schon einmal Zinnkannen und dann das Rolla- gesehen? Sie kommt mir so be- denschränkchen mit dem Spiegel kannt vor, und doch, gesehen habe darüber; er schaut kurz hinein, ich sie noch nicht in meinem Le- scheint mit seiner äußeren Erschei- ben! Eine mittelgroße Gestalt, klu- nung zufrieden zu sein, und dann ges, scharfes Auge, hageres, von sieht er auf dem Schränkchen das mancherlei Sorgen und Gedanken Schreibzeug aus Bronze, rechts und durchfurchtes Gesicht, scharfes links Tintenbehälter, in der Mitte Profil, stark gelichtetes, ergrautes die wunderschön modellierte, ge- Haar. Etwas schmächtig und zier- duckt schleichende Gestalt einer lich, aber eine große Energie Löwin. Das fesselt seine Aufmerk- spricht sich doch in der ganzen Hal- samkeit. Ich erkläre es ihm. Er tung aus. Und die Kleidung! Ein schüttelt den Kopf: „Nulla tinctu- schwarzes, mantelförmiges Ge- ra!“ – „Ja, dafür habe ich doch mei- wand, weiße Halskrause, weiße ne Schreibmaschine!“ Wiederum Aufschläge auf den Aermeln, Kopfschütteln; und wie ich sie ihm Pfarrhaus 1910 Schnallenschuhe, unter den Knien vorführen will, da wehrt er mit sei- Schleifen von Bändern, die die Ho- nen Händen, und erkundigt sich senbeine abschließen. nach den Gänsekielen. Ich zeige gen Abend in meiner Studierstube Ja, wer ist denn das? Auf einmal ihm meinen Schreibtisch, daß ich und überließ mich beim Genusse durchzuckt es mich: Das ist ja Fabri da Stahlfedern habe und in beson- einer Zigarre ein wenig der Träu- - -, aber ehe ich noch das Wort deren Gefäßen schwarze, rote und merei und gedachte dabei all der Fabricius aussprechen kann, da violette Tinte. Aber das geht über vielen Amtsvorgänger, die im Pfarr- nennt er seinen Namen: „Magister den Horizont des gelehrten Magis- haus seit Jahrhunderten gewohnt Johann Georg Fabricius, Kirchen- ters, und er schüttelt wieder sein und in dieser Stube ihre Gedanken diener allhie zu Windecken und greises Haupt. Da sieht er den gesammelt zur Ausrichtung ihres Inspektor huius classis“. Meine Fernsprecher, und er erkundigt sich Amtes. Da fällt mir ein, daß gerade Überraschung kann man sich den- nach der Bedeutung des an diesem Tage vor 300 Jahren das ken, auch meine Freude begreifen, „instrumentum nigrum“, des Schicksal über einem Mann herein- endlich einmal den Mann bei mir schwarzen Instrumentes. Nun ma- brach, der in der nachreformatori- zu sehen, dessen Leben und Wirk- che das einmal jemand einem schen Zeit in der Kirche der enge- samkeit mich schon so viel seit lan- Menschen aus der Zeit vor 300 Jah- ren Heimat wirkte, und lasse sein ger Zeit beschäftigte. ren klar! Ich will es ihm vorführen Leben im Geiste vor mir vorüber- Auf einmal höre ich wie aus weit und rufe meinen Kollegen Lipp- ziehen. Und wie ich so sinniere, entfernter Gegend eine Stimme; hardt an, unterhalte mich mit ihm, meditiere und spintisiere, behag- und ich sehe; wie er sich im Zim- möchte, daß Lipphardt auch mit
Windecker Kirchenbote Seite 19 AUS DER GEMEINDE dem alten Herrn reden soll, aber tragen habe. Das meiste ist mir ja wurde er von den Rodheimern ab- da bemerke ich ein gewisses Ent- in groben Umrissen, auch in Einzel- geholt und in der Kirche beige- setzen in seinen Zügen, und ich heiten bekannt, aber ich höre doch setzt.“ lege lieber den Hörer auf. Aber et- mit Spannung zu. Als er aber an Als ich von diesem Eintrag, der was muß ich doch zu seiner Beruhi- den 23. September 1634 kommt, mich stets ergreift, aufschaute und gung sagen, und als ich das getan, da schluchzt er mehrmals laut: mich nach dem Vielgeprüften um- da meint er, wie bequem ich es „Miserrime concussus, miserrime sehe, da ist auf einmal mein Fabri- hätte, wenn ich mit Leuten in der concussus“, und er zittert im Ge- cius verschwunden, und es war Ferne reden wolle: „Quam commo- denken daran, wie er mißhandelt mir, als ob nur so ein leichter de loqueris cum procul residenti- worden; er erzählt, wie die fremde Schatten durch das Zimmer ziehe – bus!“ Ja, sagte ich, wenn er es auch Soldatesca, eine grausame Rotte, habe ich das alles nur geträumt bequemer gehabt und hätte leicht mit Sturmhüten, Seitengewehren, oder ist es Wirklichkeit gewesen? mit dem hochpreislichen Consisto- Partisanen und Büchsen das Haus Auf dem Tische vor mir in der rio in Hanau verhandeln können; gestürmt und er alles habe über Aschenschale liegt die Zigarre, und dann hätte er nicht nötig gehabt, sich ergehen lassen müssen, ein von der fast erloschenen steigt nur an jedem Mittwoch in der Frühe wehrloser Mann von fast 80 Jahren kümmerlich etwas Rauch in die sein Rößlein zu satteln und nach […] - - ich kann mich der Bewe- Luft. Hanau zur Sitzung zu reiten bei gung nicht enthalten und bin aufs Wunderbares kann man auch heu- Wind und Wetter, im Sommer und tiefste ergriffen durch die Schilde- te noch erleben, und beim Sinnie- Winter, schon zufrieden damit, daß rung der Leiden meines Amtsvor- ren, Meditieren und Spintisieren in ihm dafür etwas Wein aus der Win- gängers. stiller Stunde kommen wachgewor- decker Präsenz zu seiner Ergötzung Ich hole das älteste Kirchenbuch, in dene Geister aus alter Zeit. bei seinem zunehmenden Alter das er fast 40 Jahre Einträge ge- und soviel Geld gewährt wurde, macht hat und an dessen Ende von daß er sich jährlich ein neues ehrli- seinem traurigen Schicksal die Re- ches Gewand konnte anfertigen de ist; ich lese ihm den lateinischen lassen. Eintrag in unser heutiges Deutsch Ach, meint er, wenn es damit allein übertragen vor, und er verfolgt die sein Begnügen gehabt hätte; und Zeilen, indem er mit über die nun erzählt er von seinen vielen Schulter schaut: „Als nach der Nie- zeitraubenden Beanspruchungen. derlage, die bei Nördlingen die Kai- […] serlichen den Unsrigen beigebracht Man merkt dem guten Fabricius haben, die Neapolitanischen Trup- die Erregung an, die ihn in der Erin- pen die Wetterau verwüsteten, nerung an so manche erlittene Un- wurden viele unserer Bürger, die in bill ergreift, und zur Beruhigung die Hände der Tyrannen fielen, seiner Nerven biete ich ihm eine teils durch Schüsse niederge- streckt, teils mit dem Schwerte Pfarrer Dr. Carl Moritz Henß (1863 – kleine leichte Zigarre an. Ich zücke erschlagen, teils durch Untertau- 1938) war Pfarrer unserer Gemeinde, das Streichholz, nachdem ich an chen im Wasser ertränkt; viele sind ab 1889 auf der zweiten Stelle, nach meiner Zigarre gezogen, um sie in an Krankheiten, die sie sich infolge dem Tod seines Schwiegervaters und Brand zu erhalten. Aber da der ausgestandenen Schrecken Vorgängers Gustav Jakob Baumann schüttelt er den Kopf mit Entsetzen zugezogen, elend umgekommen. von 1918 bis 1936 auf der ersten Pfarr- ganz energisch und sagt: „Was zum stelle. Heute ist er den Windeckern vor Munde ausgeht, das verunreinigt Unter ihnen befand sich, wehe, der hochachtbare und sehr gelehrte allem wegen der Festschrift „650 Jahre den Menschen!“ Ich bin etwas be- Stadt Windecken“ aus dem Jahre 1938 troffen darüber, daß ich so ganz die Herr Inspektor Georg Fabricius, ein ehrwürdiger Greis von fast 80 Jah- in Erinnerung, den Theologen wegen Zeit vergaß, in der er lebte […]. seines Buchs zur Hanauer Union von Dann fängt er an, aus seinem Le- ren. nachdem er vorher von den 1918. Ein Verzeichnis seiner Schriften ben zu erzählen und wie es ihm Kroaten in seinem Pfarrhaus auf und einige kurze Texte von ihm selbst manchmal gegangen sei; […] wie er das jämmerlichste geschlagen wor- findet man im Buch „Das ehemalige die Not des großen Krieges ge- den war, wurde er als Gefangener Reformierte und Erste Pfarrhaus in spürt, aber alles im gläubigen weggeführt und ist in dem Dorfe Windecken“ von Diez Eichler und Er- Aufblick zum Vater im Himmel ge- Werheim, an einem Tische sitzend, hard Bus, 2018. tot aufgefunden worden; von da
Windecker Kirchenbote Seite 20 AUS DER GEMEINDE Pfarrhausbau VORHER (Oktober 2020) NACHHER (März 2021) E s ist ein besonderes Privileg den täglichen Fortgang am Bau zu beobachten und jedes Detail aus nächster Nähe verfolgen zu können. Alle Fragen werden von freundlichen Handwerkern beantwortet und geduldig erklärt. Bei Regen und Schnee mit eisigen Temperaturen haben wir gemeinsam gelitten- zum Glück war die Zeit nicht übermäßig lang. Jetzt geht es wieder zügig voran und wir freuen uns auf das Richtfest nach Ostern. Gerne dürfen Sie Ihren nächsten Spaziergang durch den Birkenweg planen und sich ein eigenes Bild machen. Wenn Sie mögen, klingeln Sie am „alten Pfarrhaus“, dann zeige ich Ihnen die Baustelle und beantworte die Fra- gen, die ich beantworten kann. Ihre Pfarrerin Heike Käppeler
Windecker Kirchenbote Seite 21 PERSÖNLICHE NACHRICHTEN Das Leben teilen: Die Blaue Bank – ein Symbol der Verbundenheit A lle Menschen teilen ein ge- meinsames Schicksal: Das Leben ist stets gefährdet und es ist endlich; vermeintliche Sicherheit ist immer relativ; dass ziehen können aus dem „Eiskanal“, dem durch Glaswände geschützten Durchgang vom Pflegebereich ins Betreute Wohnen? Werden wieder Menschen, die im Alloheim (AGO) des Dilemmas von Schutz vor An- steckung und dem Lebenselixier analoger Kontakte? In Dilemmasituationen müssen wir abwägen und hoffen, das kleinere wir gesund sind ist ein Geschenk ihre Ein- oder Mehrzimmer- Übel zu wählen. und jeder kann jederzeit krank Wohnung haben oder dort arbei- werden; wir werden alt; keiner ten darauf Platz nehmen? Werden Wie und wo auch immer: Wir wer- weiß mit letzter Sicherheit, was um die Konfirmand: innen und die En- den die Blaue Bank aufstellen ent- die Ecke kommt. gagierten vom Besuchsdienst beim weder in der Stiftskirche (geplant: Umzug aus der Konrad-Adenauer- 6.Juni) oder im Innenhof des Senio- Im letzten Jahr haben wir das Allee 9 in die Stiftskirche wieder renheims und in ihr das Symbol der durch die Pandemie neu begreifen unterstützen? Verbundenheit sehen – zwischen können/müssen. Aber auch das alten und jungen, gesunden und haben wir hoffentlich besser ver- Alles ist noch offen im März 2021. kranken Menschen in den unter- standen: Kein Mensch kann leben Was wird möglich sein … für wel- schiedlichen Lebenssituationen und wachsen ohne andere Men- chen Weg werden sich die Verant- schen. Das brauchen wir und das wortlichen entscheiden angesichts und Lebensphasen. In der Stiftskir- sind wir einander schuldig. che werden Menschen aus dem Jedes Ich wächst am Du. Seniorenheim darauf Platz Das biblische Bild „ihr seid nehmen und im Innenhof des Gottes Kinder“ bindet uns auf Seniorenheims werden es jun- religiöse Weise aneinander in ge sein, die erzählen, was sie der Verantwortung füreinan- gerade bewegt. der und in der gemeinsamen Verantwortung für diese Erde. Pfrin. Elsbeth Balzer Die „Blaue Bank“: Wird sie in Pfarrerin in Altenheimen im Kirchenkreis Hanau 2021 wieder für einen Gottes- dienst in die Stiftskirche um-
Windecker Kirchenbote Seite 22 AUS DER METHODISTISCHEN GEMEINDE Christuskirche Christuskirche Nidderau-Windecken, Nidderau-Windecken, Synagogenstraße Synagogenstraße 22 / Ecke Ostheimer 22 / Ecke Straße Ostheimer Straße Pastor Vatroslav PastorŽupančić, VatroslavSüdring Župančić, 30, Südring 63165 Mühlheim/Main, 30, 63165 Mühlheim/Main, Tel. 0 61 08 Tel. / 79015 6189, 08 mobil / 79 150 89, 15 20 mobil / 89029 15572 20 / 89 29 572 E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de www.emk-nidderau-schoeneck.de www.emk-nidderau-schoeneck.de HIER SITZE ICH Ich kann - zur Zeit - nicht anders. Wir sind in ein neues Jubiläumsjahr eingetreten. Die christlichprotestantische Welt erinnert sich an das Ereignis vor 500 Jahren, als Martin Luther am 17. April 1521 wegen seiner Thesen und Schriften vor den Reichstag zu Worms zitiert worden war. Nach einem Tag Bedenkzeit stand der „ketzerische“ Luther vor den höchsten Amts- und Würdenträgern seiner Zeit, von denen die meisten, auch der Kaiser, erwarte- Aufgrund der ten, dass er seine Schriften widerrufen würde und somit wieder „ Frieden und Einig- keit“ in das Reich kommen sollte. derzeitigen Aber Luther entschied sich anders; er war nicht bereit, einen trügerischen, politisch- korrekten Frieden zu unterstützen, sondern handelte aus seiner ureigensten Über- Situation zeugung. Mit Respekt, aber auch mutig, hielt er vor der gesamten Versammlung finden im seine heute berühmte Rede, in der er zum Abschluss sagte: Moment „Wenn ich nicht durch das Zeugnis der Heiligen Schrift oder vernünftige Gründe überwunden werde - denn weder dem Papst, noch keine den Konzilen allein vermag ich zu glauben, da es feststeht, daß sie wiederholt geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so halte ich Gottesdienste mich für überwunden durch die Schrift, auf die ich mich gestützt habe, so ist mein Gewissen im Gotteswort gefangen, und darum kann und und will ich nichts widerrufen, weil gegen das Gewissen zu handeln weder sicher noch lauter ist. Veranstaltungen Ich kann nicht anders, hier stehe ich, Gott helfe mir. Amen“ Was nach dieser Rede geschah, veränderte die Kirchen- und Weltgeschichte bis zum statt! heutigen Tage. Heute befinden wir uns im Abendland in ganz anderen politischen und kirchlichen Verhältnissen; die Meinungsfreiheit und die freie Religionsausübung soll garantiert sein, und die heilige Schrift ist ein Bestandteil des persönlichen Glaubens- lebens von Christen geworden, was zu damaligen Zeiten undenkbar gewesen wäre. Ebenso sind mittlerweile die technischen Möglichkeiten enorm fortgeschritten so- dass wir in den jetzigen besonderen Pandemieherausforderungen leider sehr viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen müssen. Kinder, Arbeitnehmer und -geber, Ge- meindemitglieder, alle sind von dieser Digitalisierung betroffen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit denen viele zu kämpfen hatten, konnten auch wir als Bezirk uns auf eine Zoomgemeinschaft umorientieren. Leider finden alle diese neuen Aktivitäten allein daheim im Sitzen statt. Trotz dieser Tatsachen können wir heutigen Christen aus Luthers „Hier stehe ich“- Rede wichtige Impulse für unser Leben wahrnehmen und die Auswirkungen im Christuskirche praktischem Leben erfahren. Windecken Die Autorität der Heiligen Schrift Auch im letzten Jahr war die Bibel ein Bestseller. Worte aus diesem Buch brachten in der Pandemiezeit tausenden von Menschen Kraft, Ermutigung, Trost und geistige Christuskirche Führung für ihr Leben und ihren Glauben. Die Heilige Schrift hat sich so gerade in schwierigen Zeiten als äußerst aktuell erwiesen, oder, wie es Luther an einer ande- Windecken ren Stelle betont: "Die Bibel ist nicht antik, auch nicht modern, sie ist ewig.“
Windecker Kirchenbote Seite 23 AUS DER METHODISTISCHEN GEMEINDE Christuskirche Christuskirche Nidderau-Windecken, Nidderau-Windecken, Synagogenstraße Synagogenstraße 22 / Ecke Ostheimer 22 / Ecke Straße Ostheimer Straße Pastor Vatroslav PastorŽupančić, VatroslavSüdring Župančić, 30, Südring 63165 Mühlheim/Main, 30, 63165 Mühlheim/Main, Tel. 0 61 08 Tel. / 79015 6189, 08 mobil / 79 150 89, 15 20 mobil / 89029 15572 20 / 89 29 572 E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de E-Mail: vatroslaw.zupancic@emk.de www.emk-nidderau-schoeneck.de www.emk-nidderau-schoeneck.de Das Gewissen Dass das Gewissen gebundenen ist, wie es Luther in seiner Rede darstellt, bedeutet, dass seine Gedanken, Entscheidungen und sein Verhalten von den Maßstäben des Wortes Gottes und nicht von den damaligen Kirchengremien; Konzilen oder den sich irrenden Päpsten bestimmt wurden. Neid, Eitelkeit und Existenzangst können leicht unser Gewissen betäuben. Aber sich mit Gottes Wort durch Selbstprüfung und Gebet auseinanderzusetzen, wirkt wie ein Fitnessprogramm für das Gewissen; es wird gestärkt in seiner Fähigkeit, Gutes von Bösem und Richtiges von Falschem Aufgrund der zu unterscheiden. derzeitigen Freimut, für Überzeugungen einzustehen Hierdurch wird das mutige Handeln ermöglicht. Es ist nicht genug, dass ein Christ Situation etwas weiss und in seinem Gewissen wahrnimmt, sondern es muss auch umgesetzt finden im werden. Vor einiger Zeit war ein Popsong sehr beliebt: „We don’t need another he- ro“ oder Wir brauchen keine Helden mehr. Damit hat der Textdichter sehr gut dem Moment modernen Zeitgeist entsprochen. Es gibt leider immer weniger Menschen, die be- reit sind, für ihre Gewissensüberzeugungen den Preis zu bezahlen: nämlich ihre keine Komfortzone zu verlassen und unbequeme Entscheidungen zu fällen. Leider ist auch in christlichen Kirchen die Situation nicht viel besser. Einige der Folgen sind stark Gottesdienste sinkendes Interesse an der Mission sowie allgemein am pastoralen Dienst. Diese Gleichgültigkeit hat verschiedene soziologische Ursachen. Aber vor allem geht es und darum, dass auch wir Christen zu viel auf das Alltägliche und Materielle und zu we- nig auf das Göttlich-Ewige fokussiert sind. Mutig zu sein bedeutet nicht, ohne Ängs- Veranstaltungen te zu sein, sondern zu wirken trotz der Ängste, Gegenwind und Opposition. Luther konnte vor 500 Jahren durch seinen Glauben mutig für seine Überzeugung statt! eintreten. Lasst uns heute trotz besonderer Umständen nach Luthers Vorbild auch unser Ge- wissen stärken und uns mutig für die Wahrheit des Wortes Gottes in dieser be- dürftigen und verdorbenen Welt einsetzen. Weil dies auch von unserem homeoffice aus geschehen kann, können wir behaupten: Hier sitze ich, ich kann - zur Zeit - nicht anders. Ihr Pastor Vatroslav Zupancic Christuskirche Windecken Christuskirche Windecken
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