Let's talk about Tech, Baby! - Wie Schnittstellen, PropTechs und Plattform-Ansätze die Digitalisierung der Immobilienbranche vorantreiben - ANIMUS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Januar 2022 Let’s talk about Tech, Baby! Wie Schnittstellen, PropTechs und Plattform-Ansätze die Digitalisierung der Immobilienbranche vorantreiben
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Seite 3 2. Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft Seite 4 2.1 Status Quo Seite 4 2.2 Schritt für Schritt zur erfolgreichen Software-Implementierung Seite 6 2.3 Das Ökosystem Immobilie und die Rolle von PropTechs Seite 10 2.3.1 Das Ökosystem Immobilie Seite 10 2.3.2 PropTechs als Treiber der Digitalisierung Seite 12 2.3.3 Interview mit Drees & Sommer Seite 14 3. Technische Schnittstellen Seite18 3.1 Schnittstellen – Wissenswertes Seite 18 3.2 Schnittstellen in der Wohnungswirtschaft Seite 22 3.2.1 Interview mit der WBG Lünen Seite 22 3.2.2 ERP-Anbindung am Beispiel von ANIMUS Seite 24 4. Schnittstellen bei ANIMUS Seite 26 4.1 Schnittstelle Energiedienstleister: ista Seite 26 4.2 Schnittstelle Smart Home: ambiHome Seite 28 4.3 Schnittstelle Paketbox: Renz Seite 30 4.4 Schnittstelle Energie- und Mobilitätskonzepte: inno2grid Seite 32 5. Fazit Seite 34 6. Quellenverzeichnis Seite 35
1. Einleitung F ür Unternehmen der Immobilienwirtschaft sowie einen automatisierten Datenaustausch. ist Digitalisierung unabdingbar, um resi- Als Nutzer*in kommt man letztlich nur mit der lient und zukunftsfähig zu bleiben. Das App und ihrem Design in Berührung. All das, beweist nicht nur die Corona-Krise, auch die was technisch im Hintergrund passiert, bleibt zukunftsweisenden Themen Nachhaltigkeit und verborgen. Hinter den Kulissen – im Backend, ESG sind ohne Digitalisierung nicht umsetzbar. dem wahren Herzstück der Software – passiert Von Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung auf technischer Ebene noch so viel mehr. bis hin zu einer größeren Zufriedenheit der Menschen, die in den Immobilien leben und In unserem Whitepaper möchten wir diese tech- arbeiten – Digitalisierung ist kein Nice-to-have, nische Komplexität ein Stück weit darstellen sondern ein Muss. und greifbarer machen. Wir möchten Immobili- enunternehmen den Stellenwert der Digitalisie- Um die Digitalisierung der Branche voranzu- rung nochmals näher bringen und beratend zur treiben und erfolgreich umzusetzen, glauben wir Seite stehen. an Kooperation. Wir glauben daran, dass es elementar ist, die Immobilie und ihr Umfeld als Das machen wir, indem wir zunächst einen Blick digitales Ökosystem zu begreifen, bei dem auf den aktuellen Stand der Digitalisierung in verschiedenste Bereiche und Geschäftsfelder der Branche werfen und Ihnen Tipps für die rund um die Immobilie – vom ERP-System erfolgreiche Implementierung neuer Software Anbieter über Energiedienstleister bis zum mit an die Hand geben. Im Anschluss stellen wir Mobilitätsanbieter – ineinandergreifen, zusam- die Immobilie als Ökosystem vor und gehen auf menarbeiten und an einem Strang ziehen. Die PropTech-Unternehmen und ihre Rolle innerhalb verschiedenen Lösungen und Dienstleistungen der Branche ein. Ebenso behandeln wir das werden dann in nur einer digitalen Plattform Thema der technischen Schnittstellen, schauen gebündelt und für die Nutzer*innen der Immobi- tiefer ins Backend und stellen einige unserer lien zugänglich gemacht. So können wir einen Schnittstellen konkret vor. Das Ganze unter- möglichst großen Teil der Wertschöpfungskette mauert durch verschiedenste Stimmen aus der abbilden und letztlich allen Anspruchsgruppen Branche und aktuelle Studien. die größten Mehrwerte bieten. In dem Sinne: Für diese Art der Zusammenarbeit sind tech nische Schnittstellen, Anwendungs- oder Programmierungsschnittstellen (APIs), unab- dingbar. Sie ermöglichen eine Vernetzung ver Let’s talk schiedenster digitaler Lösungen und Services about Tech, Baby! 3
2. Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft 2.1 Status Quo L aut der aktuellen 6. Digitalisierungsstudie Auch wenn die Corona-Krise zu einer größeren von ZIA und EY Real Estate (Rodeck et al. Unsicherheit bei einigen Firmen führte, festigt 2021, S. 9) investierten im Jahr 2021 sich das Bild, dass die Pandemie innerhalb der deutlich mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Immobilienwirtschaft als Treiber der Digitalisie- befragten Unternehmen 1-5 Prozent ihres rung wirkt (vgl. Rodeck et al. 2021, S. 4). Rund Jahresumsatzes in Digitalisierungsmaßnahmen. 70 Prozent der Studienteilnehmer*innen gaben Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich hier an, sich durch die Krise stärker mit den Möglich- ein Rückgang beobachten: Während 2020 noch keiten der Digitalisierung in ihrem Unter- 27 Prozent der Unternehmen mehr als 5 Prozent nehmen zu befassen (vgl. ebd.). Ebenso wurden ihres Jahresumsatzes für Digitalisierung aus die Vorteile digitaler, automatisierter Prozesse gaben, sind es 2021 nur noch 18 Prozent der insgesamt stärker erkannt (vgl. Rodeck et al. Teilnehmenden (vgl. ebd.). 2021, S. 4 f.). Mehr als ein Drittel (33 Prozent) der Befragten gab an, dass COVID-19 die Digita- Gründe für diese rückläufige Entwicklung sind lisierung im Unternehmen deutlich vorange- laut Digitalisierungsstudie vielfältig. Zum einen trieben hat, mehr als die Hälfte (52 Prozent) ist es denkbar, dass Unternehmen aufgrund der beobachteten eine moderate Beschleunigung durch die Pandemie ausgelösten Unsicherheit (vgl. Rodeck et al. 2021, S. 13). ihre Budgets gekürzt oder gar komplett gestri- chen haben (vgl. ebd.). Zum anderen könnte die In der aktuellen Digitalisierungsstudie ordnen Branche mittlerweile einen gewissen Standard 48 Prozent der Teilnehmer*innen ihr Unter- in puncto Digitalisierung erreicht haben, bei dem nehmen der Entwicklungsphase zu, 41 Prozent die anfänglichen hohen Investitionen nicht mehr sehen ihr Unternehmen in der Etablierungs- erforderlich sind. Die Ausgaben pendeln sich je- phase (vgl. Rodeck et al. 2021, S. 10). 8 Prozent doch insgesamt langsam ein (vgl. ebd.). verorten sich noch ganz am Anfang der Bei der Studie wurden 220 Mitarbeiter*innen aus privaten und öffentlichen Unternehmen mit Immobilienbezug zu Themen rund um die Digitalisierung befragt. 4
Digitalisierung in der Orientierungsphase und lediglich 3 Prozent sehen sich im Stadium der digitalen Exzellenz (vgl. ebd.). Der Reifegrad (oftmals auch Digitalisierungsstufe Gerade in der digitalen Exzellenz kann ein genannt) ist ein Mittel der (Selbst-)Einschätzung deutlicher Rückgang verzeichnet werden: und gibt an, in welchem Stadium der Digitalisie- Während im Jahr 2020 noch 8 Prozent der rung sich ein Unternehmen befindet. Es wird Unternehmen angaben, sich in der Phase zu zwischen vier Phasen unterschieden (nach Rodeck et al. 2021, S. 11). befinden, verorten sich dieses Jahr nur noch 3 Prozent in der Exzellenzphase (vgl. Rodeck 1. Orientierungsphase: Das Unternehmen nutzt et al. 2021, S. 10). Woran liegt die veränderte bereits einzelne digitale Lösungen, Informati- Einschätzung? Laut Digitalisierungsstudie onen, Dokumente usw. sind nur zum Teil in mag die Veränderung daher rühren, dass strukturierter und digitaler Form verfügbar. Das sich Technologien kontinuierlich und schnell Unternehmen verfolgt keine klare Digitalisie- weiterentwickeln, sodass Unternehmen ab rungsstrategie, Prozesse sind durch etliche Erreichen eines gewissen Digitalisierungs- Medienbrüche gekennzeichnet. grades aktiv am Fortschritt arbeiten müssen, 2. Entwicklungsphase: Informationen stehen um auf einem ähnlichen Niveau zu bleiben zunehmend in strukturierter und digitaler Form und weiter Schritt halten zu können (vgl. zur Verfügung und in betrieblichen Abläufen Rodeck et al. 2021, S. 10 f.). Gleichzeitig gibt sind weniger Medienbrüche zu verzeichnen. Im es inzwischen vermehrt konkrete Anwen- Unternehmen gibt es erste Initiativen/Anläufe dungsbeispiele, mit denen man sich messen zur Definition einer Digitalisierungsstrategie. kann. Dementsprechend ist davon auszu- Insgesamt kann von einer beginnenden digi- gehen, dass die Teilnehmer*innen nun – talen Transformation gesprochen werden. anders als in den Vorjahren – eine weitaus 3. Etablierungsphase: Die Digitalisierung des realistischere Einschätzung treffen können Unternehmens nimmt weiter Fahrt auf. Viele (vgl. ebd.). Informationen und Dokumente sind in digitaler, strukturierter Form vorhanden und viele Die Branche scheint also einen größeren Prozesse laufen ohne Medienbrüche ab. Erfahrungsschatz in puncto Digitalisierung Produkte und Leistungen werden zunehmend gewonnen zu haben. Die Corona-Pandemie miteinander verknüpft. hat sich als Treiber der digitalen Transforma- 4. Digitale Exzellenz: Das Unternehmen ist nun tion bestätigt und die Budgets für digitale vollständig digitalisiert. Jegliche betrieblichen Maßnahmen festigen sich. Insgesamt kann Abläufe werden ohne Medienbrüche unter- gesagt werden, dass die Branche ein gutes stützt. Die IT ist die Hauptquelle für Wettbe- Stück vorangekommen ist, aber noch ein werbsvorteile am Markt, Innovationen werden langer Weg bis zur digitalen Transformation fortlaufend vorangetrieben. vor ihr liegt. 5
2. Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft 2.2 Schritt für Schritt zur erfolgreichen Software-Implementierung Sie möchten eine digitale 1. Klare Ziele definieren Lösung einführen, doch Folgende Leitfragen sollten Sie vorab beantworten: wissen nicht so recht, wie Sie vorgehen sollen? Die Einfüh- • Was will ich mit der Einführung der Software erreichen? rung einer neuen Software ist • Welchen Mehrwert bietet die Software einzelnen eine komplexe Angelegenheit, Mitarbeiter*innen, einzelnen Teams und dem die nicht selten auch ein gesamten Unternehmen? gewisses Fingerspitzengefühl Einen eindeutigen und realistischen Zeitplan festlegen. erfordert. 2. Geschäftsleitung überzeugen Durch unseren langjährigen • Holen Sie die Geschäftsführung mit ins Boot und überzeugen Erfahrungsschatz wissen wir, Sie diese von der entsprechenden Software. dass gute Planung das A und So wird es einfacher, die Implementierung entsprechend O ist und geben Ihnen ein zu priorisieren und Entscheidungen durchzusetzen. paar nützliche Tipps mit auf • Tragen Sie die gesammelten Argumente für eine Software den Weg. implementierung vor und legen Sie den Zeitplan dar. 3. Technisches Verständnis von Mitarbeiter*innen schärfen • Verschaffen Sie sich im Vorfeld einen Überblick über das technische Verständnis Ihrer Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen. Einige werden bei anderen Unternehmen bereits erste Erfahrungen mit der Implementierung neuer Software gesammelt haben. • Viele Softwareunternehmen bieten eine Demo-Version ihrer Software an. Beauftragen Sie einen Teil Ihres Teams damit, diese zu testen und ihre Erfahrungen zum Produkt miteinander zu teilen. 4. Mitarbeiter*innen abholen und einbeziehen • Stellen Sie sicher, dass der Mehrwert der Software im beruflichen Alltag allen Beteiligten klar wird. Nur wenn alle überzeugt sind, wird das Produkt auch gut angenommen. • Nehmen Sie Ihren Kolleg*innen die Angst vor Neuem! Es kommt nicht selten vor, dass Mitarbeiter*innen Sorge haben, 6
die Einführung einer Software könne ihre Arbeitskraft ersetzen. Machen Sie Ihnen klar, dass die Softwareeinführung eine arbeitskraftunterstützende Maßnahme darstellt und verdeutlichen Sie die Vorteile dieser digitalen Lösung. RATGEBER • Fragen Sie gerne weitere Bedenken, Sorgen, Ängste ab und versuchen Sie diese auszuräumen. 5. Verantwortlichkeiten klar definieren Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten der involvierten Mitarbeiter*innen und verteilen Sie Rollen und zeitliche Kapazitäten. 6. Software pflegen • Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, welche Kolleg*innen mit der Software arbeiten. • Benennen Sie eine Person als Projektleiter*in. • Beziehen Sie die IT-Abteilung und Datenschutzbeauftragte frühzeitig mit ein, um technische bzw. rechtliche Fragestellungen abzudecken. 7. Onboarding-Angebot des Softwareherstellers wahrnehmen • Eine Schulung zum Umgang mit der Software ist oftmals im Preis für das Set-Up enthalten. • Sie sollten bereits vor oder spätestens während der Schulung durch den Softwarehersteller nach begleitenden Schulungsunterlagen (Handbücher, Tutorials, etc.) fragen. • An der Schulung sollten die Mitarbeiter*innen teilnehmen, die auch später mit der Software arbeiten. 8. An technischen Fortbildungen teilnehmen Gerade nach der Einführung einer neuen Software kommt es regelmäßig zu Produkt-Updates oder der Einführung neuer Funktionen innerhalb der Software. Um Verständnisschwierigkeiten Ihrer Mitarbeiter*innen zu vermeiden, empfehlen wir, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen. 7
2.2 Schritt für Schritt zur erfolgreichen Software-Implementierung Onboarding bei ANIMUS Das Onboarding ist eine besonders heiße Bei ANIMUS besteht der Prozess im Grunde Phase, denn hier werden die Kund*innen aus vier Hauptschritten: Aufsetzen und interaktiv an die Software herangeführt und Grundbefüllung der App, Kick-Off Termin, für die Nutzung geschult. Doch wie sieht der Schulung und Contentpflege (kundenseitig). Onboarding-Prozess konkret aus? Danach ist die App für den Live-Gang bereit. Kick-Off Termin • Führung durch die App aus Nutzersicht • Finalisierung des Zeit-/Projektsplans, Definition der Zielsetzung • Einpflegen der Datenschutzdokumente durch die Kund*innen • Evtl. Anpassung der Funktionen • Definieren zusätzlicher Dienstleister (optional) 1 2 3 Aufsetzen und Grundbefüllung der App Schulungen • Kick-Off-Vorbereitungen (Abfrage der Teilneh- • Workshop 1 “Struktur & Verwaltung”: mer*innen, Versand von vorläufigem Zeit-/ Vorstellung des Mandantenportals, Festlegung Projektplan, Leitfaden und Checkliste) der Funktionen, Bereitstellung des digitalen Handbuchs, Zugang zu Support. • Aufsetzen der Software mit Basisinformationen, Befüllung mit beispielhaften Dummy-Daten • Zwischen Workshops eigenverantwortliche Testphase und Befüllung der App durch die • Bereitstellung des Testnutzer-Zugangs Kund*innen Ergebnis: Dummy-App • Workshop 2 “Services & Stammdaten”: Erklärung von Funktionen und Serviceangeboten Ergebnis: Funktionsfähige App (Web-App und ggf. Native App) 8
„Unser Ziel ist es, unsere Kund*innen bestmöglich für den täglichen Gebrauch der App vorzubereiten. Dafür ist es wichtig, dass sie früh mit der App selbst in Berührung kommen und die Funktionen auch aus der Nutzerperspektive kennenlernen Dafür planen wir eine mehrwöchige Onboarding-Phase mit Work- shops ein, in der genügend Zeit für Fragen, Wünsche und das Testen der App inbegriffen ist.” Sabine Heinzen, Customer Success Managerin bei ANIMUS Das Mandantenportal bezeichnet bei ANIMUS die Verwaltungsoberfläche der Software, über die zum einen sämtliche Konfigurationen der App getätigt werden (Designelemente definieren, Services einstellen, Stammdaten hinterlegen usw.) und zum anderen die tägliche Arbeit seitens Hausverwalter*innen, Concierge & Co. stattfindet (Vorgänge annehmen, Rechnungen stellen, Beiträge für Endnutzer*innen im Homefeed veröffentlichen usw.). 4 5 Inhaltliche Pflege der App (kundenseitig) Go-Live der App • Weitere inhaltliche Befüllung bzw. Pflege • Übergabe der App und Verfügbarkeit der App durch die Kund*innen für Nutzer*innen. • Möglichkeit der Zubuchung von zusätzlichen Marketingaktivitäten • Übergabe an den Support 9
2.3 Das Ökosystem Immobilie und die Rolle von PropTechs 2.3.1 Das Ökosystem Immobilie I n der Biologie bezeichnet ein Ökosystem ein daten-Systeme der Eigentümer*innen (ERP- komplexes, widerstands- und anpassungs Systeme oder CRM-Systeme), vereinfachte fähiges Beziehungsgeflecht zwischen Lebe- Kommunikation mit der Verwaltung und der wesen untereinander und einem Lebensraum. Nachbarschaft, Information und Services rund Diese stehen in verschiedensten Wechselbezie- um die Immobilie – sowie der Abrundung durch hungen und Abhängigkeiten zueinander. (vgl. Funktionen am und im Gebäude wie Mobilität, Spektrum 2021; Human 2019) Energie, Logistik und vieles mehr. Zum anderen auch aus der Sicht der Immobilie gedacht – Auf den Business-Kontext bezogen können wir vom Planen, über das Bauen, den Verkauf und beim Ökosystem von Kooperationen zwischen die Bewirtschaftung – vom Asset Manager über Unternehmen einer Branche bzw. über die den Facility Manager und den Property Manager Branche hinaus sprechen – also über komplexe hin zu den Dienstleistern vor Ort und den Unternehmensnetzwerke (vgl. Human 2019). Endnutzer*innen. Dabei werden Angebote, Lösungen und Kom- petenzen gebündelt, um breitere Teile der Wert- Sämtliche Player aus verschiedensten Berei- schöpfungskette abzubilden und allen Anspruchs- chen rund um die Immobilie werden mit einbe- gruppen letztlich größere Mehrwerte liefern zogen und wirken als kleine Bausteine eines zu können. Am Ende entsteht ein Produkt aus größeren Gesamtkonstrukts, dem Ökosystem. einer Hand. Der Schlüssel des Erfolgs liegt dementspre- chend in der Kooperation, im Zusammenspiel Kooperation is key von vielen. Ein Ökosystem oder eine Plattform ist dann erfolgreich, wenn alle in ihren Nischen Auf die Immobilienbranche gemünzt, bedeutet arbeiten, mutig Verbindungen eingehen, das dies, dass die verschiedenen Player und Dienst- Große Ganze im Blick haben und sich dabei leister der Branche (Dienstleister wie ERP-Sys- stets auf Augenhöhe begegnen. tem-Anbieter, Energiedienstleister oder Mobili- tätsanbieter) kooperieren, ihre Kompetenzen und Technische Schnittstellen als wichtiger Faktor Lösungen gemeinsam anbieten und das Ganze für Kooperation in einer Plattform wie z.B. einer Quartiersapp zur Verfügung stellen, um den Nutzer*innen die Die verschiedenen Lösungen in einem Öko- bestmögliche Lösung zu garantieren. system werden technisch über Schnittstellen so miteinander verbunden, dass Nutzer*innen von Dabei stehen zum einen die Nutzer*innen im einem durchgehenden Prozess, Design und Fokus: Von der Mieterauswahl über den Mietver- Datenfluss profitieren und gleichzeitig für die trag hin zum Einzug, die Einbindung der Stamm- Partner neue Geschäftsfelder eröffnet werden. 10
Dies soll nun kurz am Beispiel einer Quartiersapp wie der von ANIMUS verdeutlicht werden. Bei der Quartierssoftware können Paketstationen beispielsweise so angebunden werden, dass der Informationsfluss an die Nutzer*innen direkt per Push-Nachricht in die Quartiersapp läuft. Ladesäulen für E-Autos können über die App abgebildet und buchbar gemacht werden. Über eine Smart Home Schnittstelle wird die komplette Steuerung der Smart Home-Elemente wie Beleuchtung, Heizung und Lüftung so synchronisiert, dass die Nutzer*innen in ihrem Wand-Panel zuhause die gleiche Ansicht haben wie in der App. Stammdaten können über bidirektionale Schnitt- „Kooperationen und Partnerschaften stellen so ausgetauscht werden, dass die Verwaltung sind für uns ein elementarer Bestand- nur ein System pflegen muss. Das Beanstandungs- teil unserer Strategie und für den Erfolg management kann über eine Schnittstelle mit der einer Quartiersapp unabdingbar. Dies App für Endnutzer*innen kommunizieren, sodass bedeutet auch, dass man als ANIMUS sowohl die Bearbeitung der Beanstandungen als auch die Mieterkommunikation über ein Tool laufen. sehr uneitel ist – wir ordnen uns in Es ist möglich, verschiedene externe Dienstleister einem Ökosystem ein, denn nur das anzubinden und ihnen einen eigenen Zugang zur App Zusammenspiel von vielen birgt Erfolg.” zur Verfügung zu stellen, sodass sie ihre Serviceleis- Dr. Chris Richter, tungen eigenständig pflegen und abrechnen können. Co-CEO von ANIMUS 11
2.3 Das Ökosystem Immobilie und die Rolle von PropTechs 2.3.2 PropTechs als Treiber der Digitalisierung PropTechs und Kooperation P ropTechs zielen in der Regel darauf ab, ren Teil der Immobilien-Wertschöpfungskette bestehende Geschäftsmodelle zu disrup abzubilden und den Kunden durch die Bünde- tieren und neue Modelle mittels techni- lung von Kompetenzen und (Service-)Angeboten scher Innovationen einzuführen. Sie sind dem- ohne Mehraufwand vielfältige Mehrwerte und entsprechend ein wichtiger Treiber für die digi- einen größeren Nutzen zu bieten (vgl. Brehm et tale Transformation der Branche. al., S. 36 f.). PropTech-Unternehmen zeichnen sich vor allem Solche Partnerschaften ebnen den Weg, klein- durch ihre agile Arbeitsweise und das große teiligen Insellösungen, die häufig einen unüber- technische Fachwissen aus, auf das sie zu- schaubaren IT-Flickenteppich hinterlassen, den greifen. Dadurch können sie meist deutlich Rücken zuzukehren und ganzheitlich gedachte schneller und flexibler als etablierte Unter- Plattform-Lösungen voranzutreiben. nehmen agieren und besonders effizienzstei- gernde Lösungen anbieten. Einen großen Stellenwert haben Kooperationen zwischen PropTech-Unternehmen. Durch Koope- rationen gelingt es beispielsweise, einen größe- 12
Die Bezeichnung PropTech setzt sich aus dem englischen „Property Services“ (etwa Dienstleis- tungen der Immobilienwirtschaft) und „Techno- logy“ zusammen und beschreibt eine Branche, die technologiebasierte Lösungen für die Bau- und Immobilienwirtschaft entwickelt. Zahlen und Fakten Diese Lösungsansätze (Produkte oder Dienst- leistungen) zielen darauf ab, bestehende, In der PropTech-Studie (Brehm et al. 2021, S. 33 f.) etablierte Prozesse zu optimieren bzw. neue, gaben 71,9 Prozent der Teilnehmer*innen an, innovative Geschäftsmodelle einzuführen. bereits eine Kooperation mit einem anderen PropTech-Unternehmen sind meist Startups, PropTech zu haben. Laut der Studie sind diese deren Zielgruppe sowohl andere Unternehmen vor allem technischer Natur (92,4 Prozent), um als auch die Nutzer*innen in Immobilien sein die Lösungen der einzelnen PropTechs über können. (vgl. Brehm et al. 2021, S. 8; Rodeck et Schnittstellen miteinander zu koppeln, prozess al. 2021, S.7) orientiert (90,8 Prozent), um eine breitere Spanne der Wertschöpfungskette abzubilden, Vertriebskooperationen (87,6 Prozent) und darauf ausgelegt, ein digitales Ökosystem zu schaffen (83,2 Prozent) (vgl. Brehm et al. 2021, S. 36). Auch Kooperationen mit etablierten Unternehmen bzw. Dienstleistern haben einen hohen Stellen- wert. So geht aus der PropTech-Studie hervor, dass 51,4 Prozent der befragten PropTech- Unternehmen, also rund jedes zweite Unter- nehmen, eine Kooperation mit dem Establish- ment eingegangen ist. Und sogar 81,6 Prozent der befragten PropTechs planen zukünftig eine Zusammenarbeit (vgl. Brehm et al. 2021, S. 39). 13
2.3 Das Ökosystem Immobilie und die Rolle von PropTechs 2.3.3 Interview mit Drees & Sommer Weg von Insellösungen und hin zu Plattform-Ansätzen: Wie PropTechs die Immobilienbranche bei der Digitalisierung unterstützen PropTechs gewinnen innerhalb der Branche immer mehr an Rele- vanz. Gerade in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit liefern sie oft schnellere, effizientere und kostengünstigere Lösungen als etablierte Unternehmen. Wie wichtig ist die Zusam- menarbeit mit PropTechs für den Erfolg eines Projektes? In wel- chen Phasen des Immobilienlebenszyklus können Sie eingesetzt werden? Markus Weigold, Partner bei Drees & Sommer, und Martin Pietzonka, Leiter Innovation Services am Standort Berlin, verantworten und betreuen gemeinsam den Start-up Hub Berlin Markus Weigold und beschäftigen sich somit täglich mit diesen Fragen. In diesem Partner, Drees & Sommer Interview gaben sie einen Einblick in ihre Arbeit und berichteten über ihre Erfahrung mit jungen Unternehmen. Herr Weigold, welche Projekte betreuen Sie aktuell bei Dreso und worauf liegt dabei der Fokus? M. Weigold – Neben unseren „klassischen“ Projektthemen rücken Digitalisierung und Nachhaltigkeit, aber auch die Ent- wicklung von Quartieren mit ganzheitlichen nutzerzentrierten Konzepten immer stärker in den Fokus und werden bei uns in allen (passenden) Projekten von Beginn an mitgedacht. Martin Pietzonka Wir betreuen in diesem Bereich viele spannende Projekte wie Leiter Innovation beispielsweise das „Quartier Heidestrasse“, die „Siemensstadt Services, Standort Berlin, 2.0“ oder das „Carossa-Quartier“. Dabei spielt die Zusammenar- Drees & Sommer beit mit PropTechs als Ökosystem- und Technologie-Partner eine wichtige Rolle. Lassen Sie mich das an einem konkreten Beispiel deutlich machen: Digitale Applikationen und Service-Plattformen mit verknüpften Mehrwertdiensten können in Bestandsimmobilien und Quartieren das Cross-Selling von Service-Leistungen wie z. B. Wäsche-Service, Putz-Dienstleistungen, Einkaufsservice, Entertainment-Angebote, Smart Home etc., die Qualität des Wohnens und Arbeitens und den sozialen Austausch erhöhen. 14
„Wer als Immobilienentwickler und Bestandshalter volle Transparenz hat, kann die Erkenntnisse für Zusatz- Leistungen, zukünftige Projekte und Sanierungen oder Erweiterungen nutzen.“ M. Weigold Gleichzeitig sorgt ein digitales Service Center mit Ticketing- Über Drees & Sommer System dafür, dass Schäden und Probleme schnell und struktu- Als führendes europäisches riert aufgenommen werden und hilft in der schnellen, effizienten Beratungs-, Planungs- und Bearbeitung. Projektmanagementunter- nehmen begleitet Drees & Gleichermaßen sind solche digitalen Plattformen auch für Stan- Sommer private und öffent- dard-Prozesse wie Einzug, Umzug, Anmeldung bei Dienstleistern liche Bauherren sowie Inves- usw. nutzbar und vermeiden so ineffizienten Personaleinsatz. toren seit 50 Jahren in allen Aber auch die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus dem Fragen rund um Immobilien Datenschatz ist ein wesentlicher Mehrwert. Wer als Immobilie- und Infrastruktur – analog nentwickler und Bestandshalter volle Transparenz hat, kann die und digital. Erkenntnisse für Zusatz-Leistungen, zukünftige Projekte und Durch zukunftsweisende Sanierungen oder Erweiterungen nutzen. Beratung bietet das Unter- nehmen Lösungen für erfolg- Wie beurteilten Sie den aktuellen Stand der Digitalisierung bei reiche Gebäude, rendite- Immobilienunternehmen? starke Portfolios, leistungs fähige Infrastruktur und M. Weigold – Aktuelle Studien zeigen deutlich, dass Bau- und lebenswerte Städte an. Immobilienwirtschaft einen vergleichsweise niedrigen Digitalisie- In interdisziplinären Teams rungsgrad aufweisen. Bisher ist der Innovationsdruck in unserer unterstützen die 3.700 Branche gering. Andere Branchen haben aber gezeigt, wie schnell Mitarbeiterinnen und Mitar- die Lage kippen kann. beiter an weltweit 43 Stand- orten Auftraggeber unter- Start-ups kommt an dieser Stelle eine besondere Rolle zu, denn schiedlichster Branchen. durch ihre innovativen und unkonventionellen Ideen und Alle Leistungen erbringt Geschäftsmodelle sowie ihr tiefes Technologie-Verständnis sind das partnergeführte Unter- sie wichtige Impulsgeber und Kooperationspartner jenseits des nehmen unter der Prämisse, Althergebrachten. Ihre Schnelligkeit, Flexibilität und agile Heran- Ökonomie und Ökologie gehensweise an die Entwicklung neuer Leistungen liefert wichtige zu vereinen. Diese ganzheit- Impulse für die etablierten Unternehmen. liche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer Nicht nur die anhaltende Corona-Pandemie trägt dazu bei, „the blue way“. dass Immobilienunternehmen sich vermehrt mit dem Thema Digi- Mehr Informationen auf: talisierung auseinandersetzen (müssen). Laut der aktuellen dreso.com/de/ 15
2.3.3 Interview mit Drees und Sommer Digitalisierungsstudie der ZIA investierten rund 18 Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Prozent der befragten Unternehmen mehr als 5 etablierten Playern der Branche und den doch Prozent des Jahresumsatzes in Digitalisierungs- eher unkonventionelleren PropTechs? maßnahmen. Der Aufbau eines funktionierenden Ökosystems, beispielsweise mit PropTechs, ist M. Pietzonka – Sowohl etablierte Unternehmen dabei meiner Meinung nach unabdingbar. mit langjähriger Erfahrung als auch PropTechs haben ihre jeweils besonderen Stärken. Prop- Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Techs agieren meist nutzerorientiert in kurzen Start-ups und wo machen sie überhaupt Sinn? Entwicklungsintervallen, sind agil und innovativ. So können neue Technologien schnell und M. Pietzonka – Für Drees & Sommer ist das mit kurzen Entscheidungswegen umgesetzt frühzeitige Erkennen von Trends und Techno werden. Bei etablierten Unternehmen kann oft- logien enorm wichtig. Als Innovationsführer mals auf eine langjährige Expertise, ein großes wollen wir aktiv die Chancen und Mehrwerte Netzwerk und bestehenden Marktzugang sowie von Technologie und digitalen Lösungen für finanzielle Ressourcen zurückgegriffen werden. unsere Prozesse, zur Entwicklung neuer Für die Zusammenarbeit mit beiden Unter Geschäftsmodelle, aber natürlich auch als Bau nehmenstypen ist es wichtig, sich auf Augen- stein in unseren Projekten nutzen. höhe zu begegnen und eine Brücke zwischen beiden Partnern mit klarer Struktur, Ziel- und PropTechs sind für uns an dieser Stelle ein wich- Erwartungshaltung zu bauen. Ich nehme an tiger Partner und Impulsgeber. Sie verfügen dieser Stelle die moderierende Rolle zwischen über weitreichendes Know-how, insbesondere in beiden Welten ein. der Verbindung von Technologie und Kunden- fokus, daher setzen wir hier auf die partner- Wie erleben Sie derzeit die PropTech-Szene – schaftliche Entwicklung innovativer Ansätze auf was hat sich seit dem letzten Jahr getan und Augenhöhe. Ob im Bereich PropTechs (Betrieb welche Trends beobachten Sie auf dem Markt? von Immobilien), ConTechs (Bauen) oder Green- Techs (Nachhaltigkeit) – Start-ups aus allen M. Pietzonka & M. Weigold – Wir beobachten, Phasen des Immobilienlebenszyklus sind für dass die Zahl der PropTechs, genau wie uns interessant. das Finanzierungsvolumen stetig zunehmen. 16
PropTechs profitieren aktuell vom Innovations- M. Weigold – Die Bau- und Immobilienbranche und Digitalisierungsdruck der Immobilienbranche, zählt auf einer Seite zu den Branchen mit auch durch die Corona-Pandemie. dem niedrigsten Digitalisierungsgrad, auf der anderen Seite aber auch zu den größten CO2- Wir sind überzeugt, dass es durch die Corona- Erzeugern. Mit dem Einsatz von Technologien Krise zwangsläufig zu einer Marktbereinigung können bei Neu-, aber auch Bestandsbauten und Konsolidierungswelle in der Startup-Branche wirtschaftliche Potenziale generiert, Renditen kommt. Gleichzeitig werden aber Innovation und gesteigert und gleichzeitig durch Effizienzge- Digitalisierung in der Bau- und winne wesentliche Beiträge Immobilienwirtschaft einen zu Klimaschutz und Nach weiteren Schub erhalten. Die „PropTechs agieren meist haltigkeit geleistet werden. Unternehmen werden sich nutzerorientiert in kurzen fokussierter mit diesen The- Entwicklungsintervallen, Digitalisierung macht Nach- men beschäftigen – damit haltigkeit im großen Stil über- sind agil und innovativ. wird die Ausgangsposition für haupt erst möglich. Beispiele die PropTechs und ConTechs So können neue sind Smart Commercial Buil- gut sein, die schnell echte Technologien schnell dings – hier wird beispiels- Mehrwerte und Effizienz und mit kurzen weise das Heizen, Kühlen und gewinne für etablierte Unter- Entscheidungswegen Reinigen von Gebäuden über nehmen in zentralen Berei- Sensoren und Aktoren auto- umgesetzt werden.“ chen (z. B. Data, Internet der matisch geregelt und trägt so Dinge, Ver netzung und Kon M. Pietzonka zu Energieeffizienz und Nach- vergenz der Lebensbereiche, haltigkeit bei. Ein schönes Plattformen) bieten können. Praxisbeispiel ist der „cube Die Bedeutung und der Nutzen von digitalen Berlin“, der eindrucksvoll zeigt, wie Technologie, Tools ist durch die Krise präsenter. Zurückgehal- Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Einklang tenes Kapital und Budget werden nach Corona gebracht werden können. sogar verstärkt freigegeben werden. Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in Start-ups, die früher vor dem Problem der Klein- Ihrem Unternehmen und wie kam es zu dieser teiligkeit (Insellösungen) standen, schließen sich Entwicklung? nun zusammen und profitieren voneinander. Auch diese Entwicklung wirkt sich zunehmend M. Weigold – Unsere Haltung „the blue way” positiv auf mögliche Investoren und die Zusam- vereint Ökonomie und Ökologie und berücksich- menarbeit mit etablierten Unternehmen aus, für tigt dabei sowohl Investitions- und Betriebs- die das Management dieser Kleinteiligkeit oft zu kosten, Funktionalität und Prozessqualität als komplex ist. auch Gestaltung, Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit. Nur damit lässt sich die Welcher Zusammenhang besteht Ihrer Meinung Wertschöpfung bei all unseren Projekten über nach zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit? den gesamten Immobilienlebenszyklus sichern. 17
3. Technische Schnittstellen 3.1 Schnittstellen – Wissenswertes Definition und ermöglicht Interaktion. (vgl. T2informatik 2021, Talend 2021) Anwendungs- oder Programmierschnittstel- len – auch bekannt als API (Application Pro- Eine API ist eine Maschine-Maschine-Schnitt- gramming Interface) – vereinfachen und stelle. Daten werden automatisiert im „Hinter- beschleunigen den Datenaustausch zwischen grund“ ausgetauscht, indem APIs das Ziel Systemen. Sie öffnen Systeme, machen sie system (und was dahinter auf technischer lesbar und schaffen Zugangspunkte. Sie ermög- Ebene passiert) abstrahieren. Soll ein System lichen Unternehmen, sich beispielsweise mit angebunden werden, wird „nur“ eine Beschrei- Kunden oder Partnern zu vernetzen bzw. deren bung (API Dokumentation, s. weiter unten) der Systeme anzubinden. (vgl. Talend 2021) Schnittstelle benötigt. Konkret handelt es sich bei einer API um einen Dies bietet Unternehmen einige Vorteile: Statt Satz von Befehlen, Funktionen, Protokollen benötigte Daten z.B. manuell von Mitarbei- und Objekten, mit dessen Hilfe Programmie- ter*innen per CSV-Export herunterzuladen, zu rer*innen Software entwickeln oder mit einem verschicken und per Hand im anderen System anderen System kommunizieren können. neu einzupflegen, werden Daten durch die API Dieser Code regelt den Zugang zum System automatisiert ausgetauscht. So können 18
REST (REpresentational State Transfer) APIs führen meist Einzelaufrufe aus. Sie sind oft so implementiert, dass damit Einträge aus Tabellen in der Datenbank des Zielsystems verwaltet werden können. So können mittels REST z.B. Tabellen im angebundenen ERP-System ausgelesen (gib mir alle Beanstandungen) oder ein neuer Eintrag wir protokollorientierte Anwendungsschnitt- hinzugefügt werden (erstelle eine neue Beanstan- stellen, bei denen Daten über ein System bzw. dung). Die Aufrufe sind dieselben, die im Internet einen Rechner oder das ganze Internet hinweg verwendet werden – sogenannte CRUD-Aufrufe. ausgetauscht werden. (vgl. Schnepf 2021) Bei sehr großen Datensätzen wird REST jedoch langsamer (vgl. auch Schnepf 2021). Bei ersteren geschieht der Austausch der Daten, wie der Name bereits vermuten lässt, über Funktionsaufrufe oder einen Dateiaus- GraphQL wurde ursprünglich von Meta (ehemals tausch. Soll beispielsweise eine bestimmte Facebook) entwickelt. Es ist eine relativ neue Funktion, die bereits entwickelt und getestet Weiterentwicklung von REST und noch besser für wurde, in einer Software ergänzt werden, kann WebApps geeignet. So können durch GraphQL diese Funktion einfach in die API integriert Mehrfachabfragen im Zielsystem ausgeführt und genutzt werden. Ein Beispiel ist die Rech- werden: Mit einer Abfrage können Einträge aus nungserstellung in PDF-Form innerhalb der referenzierten Tabellen ausgelesen werden (gib Quartiersapp. Bei der Rechnungserstellung mir alle Beanstandungen UND die dazugehörigen von Servicebuchungen wird eine bereits Bilder). So braucht es keine weitere Abfrage. bestehende Funktion genutzt, um aus einem Außerdem ist es möglich, Daten präziser auszu- lesen. Beispielsweise können nur jene Datensätze Text eine PDF-Datei zu erzeugen. geladen werden, die wirklich benötigt werden (gib mir den NAMEN und das DATUM von allen Bean- Hierfür musste keine neue Funktion program- standungen), sodass der Traffic reduziert wird. miert werden – dank der Schnittstelle kann Zusätzlich ist die Beschreibung der Schnittstelle eine PDF-Datei im System der Quartiersapp über die Schnittstelle selbst abrufbar; somit ist erstellt werden, ohne im Detail wissen zu kein externes Dokument notwendig. müssen, wie eine PDF-Datei erzeugt wird. Damit die Nutzung der externen Funktionen einfacher ist, haben diese Funktionen oft Zeit- und Arbeitsaufwand deutlich reduziert, einen aussagekräftigen Funktionsnamen und Fehlerquellen minimiert und letztlich auch eine Beschreibung in Textform. Die Funkti- Kosten eingespart werden. (vgl. Schnepf 2021) onen können dann einfach aufgerufen werden – dabei muss nicht bekannt sein, was Schnittstellentypen dahinter genau passiert. APIs können in verschiedene Arten bzw. Bei protokollorientierten Schnittstellen defi- Klassen eingeteilt werden. So gibt es auf der nieren (Kommunikations-)Protokolle, in welcher einen Seite funktions-, objekt- und dateiorien- Form Daten zwischen den abgeschlossenen tierte Schnittstellen, die lokal auf einem Systemen ausgetauscht werden. Sie geben System ablaufen. Auf der anderen Seite finden Standards vor, wie Abrufe bzw. Befehle 19
3.1 Schnittstellen – Wissenswertes aussehen – man einigt sich auf eine gefüllt werden können und definiert die Maß- “Sprache”, in der kommuniziert wird. Neben einheit der Werte. Zusätzlich werden die mög- HTTP gibt es beispielsweise auch SMTP oder lichen Antworten bzw. Responses aufge- FTP als Protokolle. Zu den protokollorien- führt – erfolgreiche Abrufe ebenso wie Fehler- tierten Schnittstellen gehören unter anderem meldungen. GraphQL und REST API. Beide sind bei der WebEntwicklung verbreitet, da sie auf dem Ein Blick in die Zukunft? HTTP Protokoll, das auch Webbrowser ver- wenden, basieren und über das Internet Daten In Zukunft werden die Anforderungen von austauschen (vgl. auch Schnepf 2021). So kön- Unternehmen und Nutzer*innen an eine Soft- nen sie insbesondere von WebApps einfach ware wohl immer weiter steigen. Sie soll angesprochen werden. immer mehr können, immer mehr Funktionen bündeln, immer mehr Systeme vernetzen, um Dokumentation letztlich allen Beteiligten den größtmöglichen Mehrwert zu bieten. Dementsprechend wer- Bei Schnittstellen ist es grundsätzlich wichtig, den die Kooperationsnetzwerke immer kom- dass sie gut gebaut sind und alle wichtigen plexer und auch der technische Part, die Definitionen: Funktionen abdecken. Zusätzlich müssen sie Schnittstellen, wird an Komplexität gewinnen. gut beschrieben sein, um potentielle Fehler- Eine genaue API Dokumentation hat dabei quellen von Beginn an zu vermeiden. Eine gute einen hohen Stellenwert, um potentielle Fehler- Dokumentation enthält eine ausführliche quellen zu minimieren. Auch wird GraphQL in Beschreibung der möglichen Befehle bzw. Zukunft vermutlich an Bedeutung gewinnen, Requests (z.B. GET, POST, DELETE). Darüber da es für größere Datenmengen genutzt wer- hinaus legt sie fest, welche Felder mit Werten den kann als beispielsweise REST. CRUD: CRUD ist ein Akronym für Create (Daten- JSON-RPC: ist ein Protokoll, das den Aufruf von satz anlegen) Read (Datensatz lesen) Update Methoden auf entfernten Computern ermöglicht. (Datensatz aktualisieren) Delete (Datensatz Beispielsweise wird von einem Client eine http-An- löschen)und bezeichnet die vier Grundoperationen, frage an einen Server geschickt, der zu dieser die auf Datensätze angewendet werden können. spezifischen Anfrage eine Funktion ausführt. (vgl. (vgl. Biermann 2019) Kranz 2013) SOAP: (Simple Object Access Protocol) ist ein XML-RPC: XML-RPC ist ein einfaches Protokoll für Format für die Online-Datenübertragung mit entfernte Funktionsaufrufe über das Internet. dessen Hilfe sogenannte RPC (Remote Procedure XML-RPC ist leicht zu verstehen und anzuwenden. Calls) durchgeführt werden können. Es ist ein Der Footprint einer XML-RPC Implementierung offizielles Protokoll, welches vom World Wide Web kann sich auf wenige Kilobyte beschränken. Dies Consortium verwaltet wird. (vgl. Computer Weekly macht XML-RPC auch für Mobile Web Services 2016) interessant. (vgl. Bayer 2002) 20
Schnittstellentypen Zahlen und Fakten 32% 73 Prozent der an der PropTech-Studie teilnehmenden PropTech-Unternehmen 7% (135 von 185 Teilnehmern) verfügen 11% 97% über eine Schnittstelle Diese sind auf folgende Typen aufgeteilt: REST JSON-RPC XML-RPC SOAP Sonstiges 23% Quelle: Brehm et al. 2021, S. 12 Basistechnologien Die drei führenden Technologien, die bei 34,1% den Produkten/Dienstleistungen der befragten PropTechs zugrunde liegen (Mehrfachbenennungen möglich) 69,2% Plattformtechnologie Künstliche Intelligenz 35,1% Big Data Quelle: Brehm et al. 2021, S.11 HTTP: Das Hypertext Transfer Protocol regelt in den meisten Fällen die Kommunikation zwischen Servern und Web-Browsern. Innerhalb einer URL gibt der vordere Teil “http” dem Browser den Befehl, das HTTP Protokoll zu verwenden. Das Protokoll regelt wie der Verbindungsaufbau, die Anfrage und die Antwort aussehen. (vgl. SoftSelect 2021) SMTP: Simple Mail Transfer Protocol ist ein Protokolltyp, mit dem sich E-Mails senden und empfangen lassen. Dabei sind die Fähigkeiten des SMTP jedoch für das empfangen von Nachrichten begrenzt. Aus diesem Grund nutzen die meisten Mailprogramme zusätzlich das IMAP (Internet Message Access Protocol), um die E-Mails vom Mailserver anzeigen zu können. (vgl. Luber 2018) FTP: File Transfer Protocol ist ein Standard-Internet-Protokoll, um Dateien zwischen zwei Systemen zu über- tragen und aufzulisten (zum Beispiel zwischen zwei Computern oder innerhalb eines Netzwerkes zu übertragen. (vgl. TechTarget 2014) 21
3.2 Schnittstellen in der Wohnungswirtschaft 3.2.1 Interview mit der WBG Lünen Schnittstellen als wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Digitalisierung Als Datenbasis in Wohnungsunternehmen dient in der Regel das vorhandene ERP System. Je nach Hersteller und bestehender IT Infrastruktur, mit weiteren spezifischen Softwareprogrammen für die Wohnungswirtschaft, werden hier bereits teilweise Schnitt- stellen zur Verknüpfung und zum Austausch von Daten genutzt. Durch die Digitalisierung und daraus resultierende neue Anforde- rungen an die IT Administration bekommt das Thema Schnitt- stellen einen vollkommen neuen Stellenwert und wird zu einem Jan Hische weiteren, wichtigen Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung der Prokurist, WBG Lünen unterschiedlichen Prozesse in einem Wohnungsunternehmen. Auch Jan Hische von der WBG Lünen hat die Wichtigkeit von „In der Praxis werden Schnittstellen erkannt und stellte sich im Rahmen eines Inter- funktionierende views einigen Fragen. Schnittstellen Prozesse Herr Hische, wie sehen Sie die aktuelle Situation der Schnitt- vereinfachen und stellen in der Wohnungswirtschaft? die Akzeptanz durch Mitarbeiter*innen Die klassische Wohnungswirtschaft realisiert langsam welchen deutlich erhöhen.“ Stellenwert Schnittstellen für sie hat. In einer ersten „Digitalisie- rungswelle“ wurde sich entweder ausschließlich auf Lösungen des ERP-Anbieters verlassen oder es wurden verschiedene Lösungen dritter Anbieter eingesetzt, die dann größtenteils als Insellösungen fungierten, bzw. über einen rudimentären Daten- austausch angebunden wurden. Dies lässt die neuen, digitalen Prozesse allerdings nicht so reibungslos funktionieren, wie es sein sollte. Nun wächst die Erkenntnis, dass beide Wege nicht zum gewünschten Erfolg führen. Für welche Bereiche der IT Infrastruktur und Digitalisierung sehen Sie aktuell, aber auch zukünftig, den größten Bedarf für weitere Schnittstellen zu ihren eingesetzten Softwarelösungen? Momentan geht es erstmal darum Kernbereiche an das ERP System anzubinden, beispielsweise Mieterportale oder Systeme 22
für die technische Gebäudeausstattung. Zukünftig wird es auch Über die WBG Lünen besonders um weitere Dienstleistungen rund um das Wohnen Seit über 75 Jahren setzt gehen, beispielsweise zur Abrechnung von Mieterstrom oder zur sich die WBG Lünen dafür Erstellung von Heizkostenabrechnungen. ein, den Menschen in Lünen und Umgebung ein ihren Warum ist die Systemoffenheit durch APIs daher eine zentrale Bedürfnissen und Wünschen Anforderung an eine moderne und innovative ERP-Software in entsprechendes Zuhause der Wohnungswirtschaft? zu bieten. Als Genossenschaft Wie zuvor beschrieben, ist es für die Digitalisierungsprozesse von sehen wir uns als Solidar Wohnungsunternehmen unerlässlich die eingesetzte Software gemeinschaft, die es sich miteinander kommunizieren zu lassen. Daher führt für mich kein zur Aufgabe gemacht hat, Weg an APIs vorbei. Es muss gewährleistet werden, dass die bezahlbaren Wohnraum Schnittstellen zuverlässig und sicher funktionieren. Dies funktio- in einem sicheren und sozial niert nun mal nicht über den Austausch von CSV-Dateien oder ausgewogenen Umfeld anderen „Bastellösungen“. anzubieten. Unser Wohnungsbestand Welchen Nutzen und Mehrwert sehen Sie aktuell und zukünftig von über 4.500 Wohnungen durch den Einsatz von offenen APIs in der Wohnungswirtschaft? in Lünen, Kamen, Berg- kamen, Unna, Selm und Momentan ist die Frage nach Schnittstellen eine der ersten Lüdinghausen bietet Hürden bei der Planung eines Digitalisierungsprozesses. Das passende Wohnungen für Wissen darum, dass die Schnittstelle nicht mehr das entschei- Singles, Paare, Familien dende Problem darstellt wird Digitalisierungsprozesse, bzw. und Senioren. Dabei steht Prozesse zum Einsatz von Software insgesamt vereinfachen und der Service bei uns im beschleunigen. In der Praxis werden funktionierende Schnitt- Vordergrund. stellen Prozesse vereinfachen und die Akzeptanz durch Mitarbei- Mehr Informationen auf: ter*innen deutlich erhöhen. wbg-luenen.de In welchen Software Segmenten setzen Sie aktuell bereits APIs für einen Datenaustausch ein? Aktuell nutzen wir insbesondere Schnittstellen zum Mieterportal und zu unserer Handwerkerkopplung. Weitere Schnittstellen stehen jedoch in den Startlöchern. 23
3.2 Schnittstellen in der Wohnungswirtschaft 3.2.2 ERP-Anbindung am Beispiel von ANIMUS I n Wohnungsunternehmen ist das zentrale vom ERP-System zur Quartiersapp und anders- ERP-System unabdingbar als Grundlage für herum. Das Verwaltungs- und Schadensmana sämtliche Verwaltungstätigkeiten. Soll das gement kann auf diese Weise wie gewohnt im ERP-System mit einem digitalen Mieterportal ERP durchgeführt werden. wie der Quartiersapp von ANIMUS verknüpft werden, ist es wichtig, dass zwischen den Die Quartiersapp fungiert als „verlängerter beiden Systemen ein reibungsloser Datenaus- Arm“ direkt zu den Bewohner*innen: Wird bei- tausch gewährleistet ist. spielsweise ein Schaden durch Bewohner- *innen in der App gemeldet, werden Updates Im Allgemeinen verfügt nicht jedes ERP- aus dem ERP-System unmittelbar an die Quar- System über dieselben technischen Möglich- tiersapp übermittelt. keiten, sich an externe Systeme anzubinden. Deshalb werden bei ANIMUS verschiedene Mögliche Alternativen: ERP-Anbindung via Lösungen angeboten. CSV-Import oder „ERP FUSER“ ERP-Anbindung via API Alternativ kann eine ERP-Anbindung via auto- matisiertem CSV-Import erfolgen. Hierbei läuft Die flexibelste Lösung stellt die Anbindung über der Datenfluss unidirektional ab: Stammdaten eine Schnittstelle (API) dar. Diese bietet die werden in das ANIMUS-System importiert und meisten Möglichkeiten und garantiert einen dort für die Quartiersapp weiterverarbeitet. reibungslosen Betrieb. Über die Schnittstelle Findet beispielsweise ein Umzug innerhalb des können sowohl Stamm- und Vorgangsdaten als Quartiers statt, können die Verwaltungsmitar- auch Rechnungsdaten von angebotenen Ser beiter*innen die entsprechenden Daten im vices sowie Dokumente der Wohnungsakte eigenen ERP abändern. Diese Änderung wird ausgetauscht werden. Daten werden hierbei dann nach erneutem Import an die Quartiersapp in Echtzeit in beide Richtungen übertragen – übertragen und dort aktualisiert. Alle weiteren „Ein reibungsloser Datenfluss zwischen ERP-Software und der Quartiersapp ist für die tägliche Arbeit entscheidend. Damit ERP-Systeme und die dort etablierten Prozesse nicht gestört werden und wie gewohnt ablaufen, bietet ANIMUS umfangreiche Lösungen für die Integration zwischen ERPs und der Quartierssoftware an. Optimalerweise erfolgt eine Kommunikation beider Systeme via Web-Schnittstellen. Dies bietet die meisten Möglichkeiten und sichert einen reibungslosen Betrieb. Der Datenaustausch findet in Echtzeit statt und ermöglicht so einen unmittelbaren Austausch zwischen Sachbearbeiter*innen und Quartiersapp-Nutzer*innen.“ Jens Krücken, Director IT bei ANIMUS 24
Funktionen können über eine von ANIMUS installiert werden kann. Bei dieser Lösung bereitgestellte Verwaltungsoberfläche (Mandan- können Daten – wie bei der Anbindung via tenportal) konfiguriert werden. Diese Art der API – bidirektional übertragen werden. Hierfür Anbindung ist in der Regel bei den meisten müssen im Vorfeld lediglich die entsprechenden ERP-Systemen möglich. Rechte für den Datenbankzugriff eingeräumt werden. Der „ERP FUSER“ fungiert als „Über- Eine weitere Möglichkeit bietet der von ANIMUS setzer“ zwischen ERP-System und Quartiersapp: entwickelte „ERP FUSER“, der lokal auf On Er greift auf Daten im ERP zu, bereitet sie für das Premise (nicht cloudbasierten) ERP-Systemen ANIMUS-System auf und übermittelt sie dorthin. ERP System (Stammdaten, Vorgänge, Dokumente, Rechnungswesen, …) Kunde ERP CSV Export ERP API ANIMUS ERP Fuser 1 2 ANIMUS CSV-Import Integration Gateway 3 ANIMUS Schnittstelle (REST API) ANIMUS ANIMUS Core System 1 ANIMUS ERP Fuser (bidirektional) 3 Funktionsauswahl ANIMUS Schnittstelle API (bidirektional) • Import /Aktualisierung von Stammdaten • Entgegennahme und • Import / Aktualisierung von Stammdaten Aktualisierung von Vorgängen • Abruf und Aktualisierung von Vorgängen 2 CSV Import (unidirektional) • Import von Dokumenten in die Wohnungsakte • Import von Kundenstammdaten • Abruf von Rechnungsdaten (Services) 25
4. Schnittstellen bei ANIMUS 4. Schnittstellen bei ANIMUS 4.1 Schnittstelle Im Folgenden sollen ausgewählte Energiedienst Schnittstellen der ANIMUS Quar- tiersapp mit Dienstleistern aus leister: ista verschiedensten immobiliennahen Bereichen vorgestellt werden. Startdatum: Dezember 2018 Nach einem kurzen Steckbrief mit Bereitgestellte Inhalte Basisinformationen zur Schnittstelle Anzeige von Verbräuchen (z.B. Wasser, Strom, folgt jeweils ein kurzes Interview mit Gas (Warmwasser, Heizung) auf Tages-, unseren Schnittstellenpartnern. Monats- und Jahresbasis Technische Anbindung Anbindung über REST Interview mit Moreno Paganessi, IT- und Projektmanager, ista swiss ag Welche Mehrwerte generiert die Verknüpfung für Eure Kund*innen/Wohnungsunternehmen? 4.1 ista 4.2 ambiHome Ressourcen werden durch die Digitalisierung eingespart und der Wert der Liegenschaft Moreno Paganessi 4.3 Renz 4.4 inno2grid IT- und Projektmanager, ista swiss ag 26
„Wir wollen den gesetzlichen Vorgaben in diesem Feld gerecht werden, indem Verbräuche digital jederzeit für die Bewohner*innen einsehbar sind. Sie erhalten Transparenz über ihre Verbräuche und können das eigene Verhalten daraufhin anpassen.” Carolin Ehrensberger, Product Managerin bei ANIMUS wird gesteigert, da Sie green & smart wird. Ihrer Verbräuche und helfen Ihnen Kosten einzu- Die Visualisierung der Wasser-, Wärme- und sparen. Zur App allgemein: Einen großen Mehr- Stromverbräuche, ermöglicht unseren Kund wert stellt die zentralisierte Datenhaltung dar. *innen eine Transparenz gegenüber Ihren Mie- Man hat alle Verträge, Benutzerhandbücher etc. ter*innen zu schaffen. Außerdem wird durch in einer App griffbereit. eine Quartiersapp im Allgemeinen die Dokumen- tation der Beanstandungen klar vereinfacht und Wie bewertest Du den Stellenwert von Schnitt- somit auch die Kommunikation zu den stellen für den Immobiliensektor? Wird die Zahl Mieter*innen erleichtert. an Schnittstellen weiter zunehmen? Welche Mehrwerte ergeben sich für die Immo- Ja, die Schnittstellen werden definitiv zuneh- biliennutzer*innen? men, weil der Komplettprozess vom Onboarding bis Offboarding für die Nutzer*innen nicht Durch die Visualisierung der Verbrauchswerte durch einen einzelnen Anbieter gewährleistet schaffen wir für die Mieter*innen eine Übersicht werden kann. Über ista ista macht Gebäude für Bewohner*innen und Besitzer*innen nachhaltig wertvoll. Dazu managen wir Daten und Prozesse, durch die Immobilien klimafreundlich, sicher und komfortabel werden. Die Basis für unsere Produkt- und Service-Welt ist digital. Als Innovationstreiber richten wir unsere Infrastruktur konsequent auf das Internet of Things aus, um bereits heute für unsere Kunden aus der Immobilienbranche Lösungen für das intelligente und energieeffizi- ente Gebäude von morgen zu entwickeln. Mehr Informationen auf: ista.com/ch/ 27
Sie können auch lesen