Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2021
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Inhalt Grußwort 3 Gottesdienste der evangelischen Gemeinde 18 Wie Maria nach Marienbaum kam 4 St. Willibrord Wardt 18 Liebe Leserinnen und Leser 5 Dezember-Psalm 21 Mit dem Audioguide den Dom entdecken 6 Der armlose Jesus 22 Ein Geschenk für die Gemeinde in Vynen 7 Info Sternsinger-Aktion 2022 23 Wisst Ihr noch?... 8 25 Jahre Seligsprechung von Karl Leisner „Maria in der Hoffnung“ feiert Jubiläum 10 GOTT, gib mir Mut 24 Schon gewusst? 10 Die versunkenen Kirchen von Birten 27 Dombaumeister Johannes Schüller 11 Weihnachtsmarkt im EineWeltLaden 29 Wir sind St. Viktor 14 Engel der Verkündigung (Lüttinger Engel) 30 Urnenfeld auf dem Lüttinger Friedhof 15 Quo Vadis? 31 Gottesdienstzeiten an den Weihnachtstagen 16 Zum Titelbild lesen Sie bitte den Artikel Seite 5 Impressum Lichtblick - Pfarrbrief für die Propsteigemeinde St. Viktor Xanten mit den Gemeinden St. Viktor Birten, St. Pantaleon Lüttingen, St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, St. Petrus Obermörmter, St. Martin Vynen, St. Willibrord Wardt, St. Viktor Xanten. Herausgeber: Propsteigemeinde St. Viktor Xanten Redaktion: Norbert Beuckmann; Jochem IntVeen; Michael Lammers; Josef Landers; Ulrich Tönnishoff; Gerd van Xanten; Linus Wolny. Gerd van Xanten, Kiefernweg 16a, 46509 Xanten, 02801 4701, van-xanten@t-online.de Layout: Gerd van Xanten 2
Liebe Gemeinde, „Mein Platz in der Kirche“ – unter diesem Motto waren Sie zu Pfingsten auf- gerufen, einen Stuhl zu gestalten und an einem Ort Ihrer Wahl im Dom zu platzieren. Dabei haben viele von Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes begeistert mit- gemacht. Und auch, wenn es nicht immer ganz leicht ist, seinen Platz in un- serer Kirche zu finden, wurde der Dom beeindruckend bunt und so der Geist Gottes sichtbar. Nur, wenn jede und jeder Einzelne von uns, sich von diesem Gott, diesem Geist Gottes erfüllen lässt, ihm Raum bietet, können wir als Kirche Jesu Christi lebendig bleiben. Darum ging es auch in der Firmvorbereitung in diesem Herbst. Daher sind wir mit den Jugendli- chen der Frage nachgegangen: „Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben?“ oder eben anders formuliert: Hat Gott in meinem Leben einen Platz? Zu Beginn des Kirchenjahres kann gerade die Advents- und Weihnachtszeit Anlass sein, dem auch noch einmal auf die Spur zu kommen: „Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ So lesen wir es in der Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas. Auch hier geht es mehrfa- cher Hinsicht ums „Platz finden“. Zunächst einmal ganz praktisch: Wegen der Volkszählung sind sehr viele Menschen in Bethlehem und für Maria und Josef ist einfach in keiner Herberge mehr ein Platz frei. So sind sie froh, dass sie in einem Stall mit einer Futterkrippe unterkommen. Aber natürlich geht es um mehr: Gott wird MENSCH; er will zu den Menschen kommen, ihnen na- he sein. Und deshalb wird die frohe Botschaft zuerst den Hirten auf dem Feld verkündet. Sie ei- len zum Stall und öffnen ganz unmittelbar ihr Herz – das Kind Gottes – Gott selbst findet Platz! Auch den Weisen aus dem Morgenland geht es so: Sie sehen das Kind und fallen nieder zum Ge- bet. Und auch heute gilt: Gott sucht einen Platz in unserem, meinem, Ihrem Leben; Findet Gott Platz; findet er Platz in Ihrer Krippe? Nur, wenn jede und jeder Einzelne von uns, sich von diesem Gott, diesem Kind Gottes erfüllen lässt, ihm Raum bietet, können wir als Kirche Jesu Christi lebendig bleiben. 3
Ich wünsche Ihnen eine gute und besinnliche Adventszeit und ein segensreiches Weihnachtsfest. Und, halten Sie immer einen Platz im Kreise Ihrer Familie frei, wer weiß, wer noch kommt … Ihr Matthias Heinrich Wie Maria nach Marienbaum kam Schönen guten Tag zusammen. Ich ter Gottes und siehe da, ich wurde gehört. Auf darf mich hier kurz vorstellen und wundersame Art und Weise wurde ich geheilt. meine wunderbare Geschichte er- Alle sahen nun, dass ich wieder richtig laufen zählen. Mein Name spielt gar keine so große konnte und schnell machte dies die Runde. Rolle, aber die Geschichte, die ich Ihnen er- Aus allen Richtungen strömten nun Pilger zur zählen möchte, wird wohl noch in hunderten Eiche, verehrten die Statue und brachten ihr von Jahren erzählt werden. Wann ich geboren Opfergaben da. Schnell bekam der Baum den wurde, kann ich gar nicht so genau sagen, es Namen „Trappenboom“, was so viel heißt wie wird so Anfang des 15. Jahrhunderts gewesen Treppenbaum. Doch eines Tages war die Sta- sein. Geboren wurde ich in einer Bauernschaft tue weg. Ein Pfarrer aus dem benachbarten Namens Broechem, einer Bruchkolie. Hier ha- Vynen hat sie genommen und in seine Kirche be ich auch eine Anstellung gefunden als Hir- te. Zu meiner Zeit ist die Arbeit als Hirte sehr hart, vor allem wenn man bedenkt, dass mei- ne Beine nicht mehr so mitspielen und ich da- durch gelähmt bin. So sind meine Tage geprägt von harter Arbeit, essen was es gerade gibt und schlafen. Und beim Schlafen, da ist mir doch neulich etwas Wunderbares wider- fahren. Mir ist die Gottesmutter Maria erschie- nen. Als ich aufwachte, konnte ich es jedoch gar nicht so recht glauben, was mir da gesche- hen ist und ich musste noch lang darüber nachdenken. Doch kurz drauf fand ich beim Hüten der Tiere eine Eiche, die mir seltsam er- schien. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass diese Eiche treppenartig gewachsen war und oben in der Krone fand ich eine Mari- enstatue. Voller Verehrung betete ich zur Mut- 4
gebracht. Ich denke, der war scharf auf die baum gekommen und 1457 ließ Maria von Opfergaben. Doch Maria hat da ihren eigenen Burgund, die Frau des Herzogs von Kleve, in Willen. Und sooft er auch versuchte, die Sta- der Nähe der Kapelle noch den Grundstein für tue in seine Kirche zu holen, so schnell war ein Birgittinenkloster legen. sie über Nacht wieder in Ihrem Baum zurück- Wenn ich jetzt so zurückschaue bin ich schon gekehrt. Schließlich hörte auch der Herrscher beeindruckt, was meine Erscheinung für Wel- über das Land, der Herzog von Kleve von len geschlagen hat, und ich glaube, diese Ge- meiner Wunderheilung und der Marienstatue. schichte ist noch nicht zu Ende geschrieben, Er war der Meinung, dass wenn die Staue von und die Verehrung der Statue wird noch lange dort nicht weg zu bekommen sei, sie zumin- andauern. dest ein angemessenes Umfeld bekommen sollte. So ließ er an der Stelle wo der Baum Ein kleiner Hinweis: Natürlich konnten wir die bis dahin stand, eine Kapelle bauen. 1441 Geschichte so nicht direkt vom Hirten erfah- wurde die Kapelle eingeweiht und seit dem ren. Sie beruht aber auf den bekannten Über- heißt dieser Ort Marienbaum. Über die nächs- lieferungen. ten Jahre sind noch viele Pilger nach Marien- Ulrich Tönnishoff Liebe Leserinnen und Leser Wir haben versucht, diesen Licht- Erinnerungen an die eigene Kindheit. Und so blick unter ein Leitthema zu stel- möchten sie die Botschaft „Gott ist Mensch len, diesmal geht es um geworden“ ins eigene Wohnzimmer holen. „Geschichten erzählen“. Unsere digitalisierte Welt hat das Erzählen von Auf unserem Titelbild ist die Krippe unseres Geschichten nicht verbannen können. Immer Weihbischofs Rolf Lohmann abgebildet. Er hat noch hören Kinder gern vor dem Schlafenge- sie vor Jahren in Südtirol gekauft und immer hen Gutenachtgeschichten. Oft wollen sie die wieder ergänzt. Mit dieser Krippe verbindet er gleiche Geschichte immer wieder hören. Auch besondere schöne Begegnungen, wie er sagt. wir Erwachsene haben unsere Lieblingsge- Wir kennen die Krippen in unseren Kirchen schichten, weil sie uns erfreuen oder trösten. und sicherlich auch die großartige Krippe im Und auch nach mehrmaligem Lesen entde- St.Josef-Krankenhaus, die den ganzen Ein- cken wir häufig Neues in den Geschichten. gangsbereich ausfüllt. Auch privat stellen zu In diesem Heft erzählen wir Geschichten von Weihnachten viele von uns eine Krippe auf. und aus unseren sieben Gemeindekirchen Und das sicherlich nicht nur aus Tradition, oder ihrem Umfeld. Sie erkennen alle Artikel, sondern auch, weil sie etwas damit verbinden: die so eine Geschichte erzählen, an dem Re- 5
genbogenlogo. Wir möchten Sie gerade in der Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Advents- Advents- und Weihnachtzeit einladen, unsere zeit im Zugang auf das Weihnachtsfest und Ih- Kirchen zu besuchen, die Krippen zu bewun- nen und Ihren Familien Gesundheit und dern und vielleicht etwas Neues zu entde- Frieden für das neue Jahr 2022. cken. Ihre Lichtblick-Redaktion Mit dem Audioguide den Dom entdecken Die Propsteigemeinde St. Viktor entwickelt de und den Kunst- neues Besucherkonzept. werken besonders Der neue Audioguide soll zum Entdecken des die Krypta mit dem Xantener Doms einladen. Der Audioguide um- Mahnmal für die fasst 23 Stationen in der Kirche, im Kreuzgang Verfolgten in der und im Museum. Der viersprachige Audioguide Nazi-Diktatur und ist aus Mitteln des Programms „Neustart Kul- mit dem Grab von tur“ aus Corona-Fördermitteln der Bundesre- Karl Leisner wich- gierung in Kooperation mit der international tig.“ tätigen Firma Soundgarden realisiert worden. Im freien WLAN des „Wir wollen eine einladende Orientierung für Doms kann man ab die Besucher geben, die den Dom spontan sofort unter: https://domxanten.currit.net die zum Beispiel auf einer Fahrradtour oder nach Hörstationen zu den schönsten Sehenswürdig- einem Eis auf dem Markt besuchen“, so be- keiten im Xantener Dom auswählen. Über schreibt Propst Notz die Kopfhörer kann man sie auf dem Smartphone Absicht der Gemeinde. oder Tablet hören und sich mit Unterstützung „Die Fülle der Kunst- einer digitalen Karte zurechtfinden. Die einzel- werke ist für unsere Be- nen Punkte können, müssen aber nicht als sucher überwältigend. Rundgang abgegangen werden. Wir wollen hier helfen Der Audioguide ist neben Deutsch auf Nieder- und ein Angebot ma- ländisch, Französisch und Englisch verfügbar. chen, ein wenig länger Die Hörspur haben professionelle Sprechern zu verweilen. Es gibt viel eingesprochen. „Die moderne Technik soll die Interessantes zu entde- Besucher in zeitgemäßer Weise abholen. Sie cken und viele Anregun- sind als Ergänzung zu den klassischen Stadt- gen. Dabei ist mir neben führungen gedacht“, erläutert Georg Werner, dem großartigen Gebäu- Verwaltungsreferent und Projektverantwortli- 6
cher der Gemeinde: „Der Audioguide soll Lust nächsten Jahr durch einen Kinder-Audioguide auf mehr machen – wer die Zeit hat, wird ger- ergänzt. Die Propsteigemeinde beginnt in Zu- ne zusätzlich eine persönliche Führung bei sammenarbeit mit der Universität Münster da- der TIX buchen, um mehr und andere Infor- mit, ein umfassendes Konzept zur digitalen mationen zu bekommen und um nachfragen Vermittlung des christlichen Kulturerbes im zu können.“ Dom zu erarbeiten. Der Audioguide im Xantener Dom wird im Dr. Thomas Fusenig Ein Geschenk für die Gemeinde in Vynen Vermutlich am Kriegsende vor rund chenbohlen als Relief gefertigt und von einer 70 Jahren enstand ein Kunstwerk, Verzierung umrandet, ist Jesus zu sehen, wie für dass nach vielen Zwischenstationen er im Kreise seiner Jünger das Brot teilt. schließlich in St. Martin in Vynen ein Darstel- Der Künstler und Schnitzer dieser Darstellung kam aus Orsoy. Weitere Ein- zelheiten und auch die Ent- stehungsgeschichte sind leider weitgehend im Dun- keln. Als Auftragsarbeit von einem Landwirt aus Bud- berg nach dem Krieg ange- fertigt, hing die Abendmahldarstellung zu- nächst einige Jahre in der „guten Stube“ des Großva- ters des Stifters, bevor sie lungsort gefunden wurde. dann in Kevelaer in einer religiösen Privataus- „Eucharistie, die Feier des Abendmahls, findet stellung gezeigt wurde. Anschließend ver- in der Regel in einem Kirchenraum statt. So staubte das Relief lange Zeit auf dem hat eine Darstellung der Abendmahlsszene Speicher, bevor Pfarrer Heinrich Seegers davon auch ihren würdigen Platz in einer Kirche!“, erfuhr. Schließlich wurde die Abendmahlszene dachte sich ein Vynener Bürger. Er vermachte der Pfarrgemeinde geschenkt und ist nun seit der Pfarrgemeinde das ca. 1,50m x 2m große einigen Jahren allen interessierten Kirchenbe- Werk, das nun im rechten Seitenschiff von St. suchern in St. Martin zugänglich. Martin angebracht ist. Aus drei massiven Ei- Andreas Becker 7
Wisst Ihr noch?... Wisst Ihr noch, wie es sich angefühlt hat? Da- reichlich gesorgt wie für die Möglichkeit, sich mals, am 10. September 2017? ausgiebig in Diskussionsrunden über ökumeni- sche Themen auszutauschen. Selbst zur Ab- schlussandacht am späten Nachmittag hatten sich noch sehr viele Menschen einge- funden. – Für mich hat sich dieses besondere Erlebnis des ökumenischen Miteinanders gut und richtig und – vor allem – hoffnungsvoll ange- fühlt! Genauso wie die weiteren gemeinsa- men Aktivitäten anlässlich des Reformationsjubiläums: In Begleitung von Mitgliedern des Xantener Taizé- Kreises pflanzten Pfarrerrin Dahlhaus und Propst Wittke am 18. Mai 2017 als Zeichen der ökumenischen Verbundenheit den 350. Baum (eine Kupferbirke) im Luthergarten in Unter dem Motto: “Komm mal rüber… ge- Wittenberg. Den Partnerbaum am Heimatort meinsam glauben und feiern“ durften wir, die katholischen und evangelischen Christen, ein begegnungsreiches und fröhliches ökumeni- sches Gemeindefest auf dem an beide Kirchen angrenzenden Marktplatz in Xanten erleben. Es gab noch keine Pandemie und keine 3G-Re- geln, und dicht gedrängt saßen oder standen wir auf dem Platz, um miteinander den Er- öffnungsgottesdienst zu feiern. Anschließend gab es den ganzen Tag über ein lebhaftes Hin und Her zwischen den zahlreichen Ständen, die die Gruppen beider Kirchengemeinden aufgebaut hatten und an denen der interes- sierte Besucher sich über ihre Arbeit informie- (einen Apfelbaum alter Sorte) pflanzten die ren konnte. Für das leibliche Wohl war ebenso beiden am 11. September 2017 bei einer öku- 8
menischen Andacht im Bibelgarten unseres le Kirchenaustritte wie zurzeit! Wir müssen Xantener Kurparkes. eingestehen, dass die meisten Jugendlichen Und schließlich und nicht zuletzt: Zur Bekräf- ihrer Gemeinde nach Firmung oder Konfirmati- tigung der gewollten Zusammenarbeit on den Rücken kehren! Wir merken, dass die unterzeichneten Vertreter beider Xantener Kir- Gruppenarbeit in unseren Gemeinden nicht da chengemeinden in einem feierlichen Gottes- weitermachen kann, wo sie vor Corona aufge- dienst im Dom am 17. November 2019 eine hört hat, sondern dass sie wieder neu (und in gemeinsame Erklärung zur Vertiefung und zum mancher Hinsicht vielleicht auch mit anderen Ausbau der ökumenischen Aktivitäten. Wie gut Angeboten) wachsen muss! Wir beobachten, hat sich das angefühlt und wieviel Hoffnung dass es in beiden Kirchen immer weniger geweckt! - Pfarrpersonen bei ständig wachsenden Aufga- ben gibt! - Und dann? … Bei diesen immensen und kaum lösbaren Her- Dann kam Covid 19!!! ausforderungen ist jede Gemeinde zunächst Nichts ging mehr! Ausgebremst! Der Andere? einmal mit sich selbst beschäftigt. Bleibt da Ein potentieller Überträger! Die vorrangigste überhaupt noch Interesse und Zeit für Öku- Aufgabe der Kirchen? Die Entwicklung von Hy- mene? Ich meine: Ja, unbedingt, gerade jetzt! gienekonzepten zum Schutz des Nächsten! Nie war das Bündeln der gemeinsamen Kräfte Gottesdienste in den Kirchen? Gruppenarbeit? notwendiger als heute, wo es heißt: Kirche in Fehlanzeige! Trotz der mit großem Engage- Not! - ment der Verantwortlichen angebotenen vir- Im Ökumene-Ausschuss, dem Mitglieder der tuellen Gottesdienste und Zusammenkünfte: beiden Xantener Kirchengemeinden angehö- Das Kirchenvolk blieb weitgehend sich selbst ren, sind wir der Verwirklichung der in der ge- überlassen! meinsamen Erklärung vom November 2019 beschriebenen Ziele auf der Spur. Auch wir Und jetzt? Heute? wurden – Corona bedingt – zwischenzeitlich Jetzt haben wir den Impfstoff! ausgebremst, wollen jetzt Die Hygienekonzepte sind geblieben, aber wir aber wieder Fahrt aufneh- können uns wieder unbeschwerter sehen, men. Und wir freuen uns auch in größeren Gruppen. Wie fühlt sich das über jeden Menschen, der an? Zunächst: wundervoll! Beim zweiten Hin- uns dabei durch sein Mit- sehen: Da reiben wir uns die Augen und stel- denken und Mitmachen len fest, dass bei beiden Konfessionen in der unterstützen möchte! Zwischenzeit viel auf der Strecke geblieben ist: Noch nie gab es – aus den unterschied- Beate de Fries lichsten Gründen – hüben und drüben so vie- 9
„Maria in der Hoffnung“ feiert Jubiläum Seit 20 Jahren ist sie nun schon fast besucht, die sich dann an den Figuren eine Institution in der Adventszeit: erfreuen können. Ja – sie haben rich- Maria in der Hoffnung. Es war im tig gelesen: Figuren (Plural). Es gibt Jahr 2001, als die Kolpingsfamilie nämlich mittlerweile zwei nahezu Xanten diese Figur erstmals auf die identische Marias, die jeweils in ei- Reise schickte. nem Gemeindegottesdienst auf die Reise geschickt werden. Sie sind in Die Idee, die dahintersteckt, ist je einem Kasten untergebracht, in relativ simpel: Maria ist schwan- dem sich ein „Beipackzettel“ mit ger und auf der Suche nach ei- den notwendigen Informationen ner Herberge. Diese Herberge und eine Liste befindet, in die findet sie in der Gemeinde – man sich eintragen kann. Dazu und zwar jede Nacht eine neue. gibt es dann noch die Kontaktda- Auf diese Weise sollen Men- ten, an die man sich nach Weih- schen sich begegnen und ins nachten wenden kann, damit Gespräch kommen. Vielleicht Maria in den Schoß der Kolpings- besucht man einen Nachbarn familie zurückkehren kann. oder eine befreundete Familie, die man länger nicht gesehen Außerhalb der Adventszeit stehen hat. Oder man bringt sie zu einer die beiden Marienfiguren in zwei Fa- Person, die erkrankt ist und be- milien, die eine besondere Bezie- sonderen Beistand benötigt. hung zur ihr haben. Dort sind sie gut aufbewahrt, bis sie im nächsten Ad- Im Idealfall hat Maria vom ersten vent wieder auf die Reise durch die Advent bis Weihnachten zahlreiche Familien Gemeinde gehen. Michael Lammers Schon gewusst? Der letzte Rest genwasser vom Dach auf die Erde. Wer beim Regen um den Dom läuft, wird fest- Doch welche Aufgabe hat der Abfluss an der stellen, dass die Wasserspeier auch heute Sakristei am Dom? noch ihre Funktion haben. Sie leiten das Re- Durch diese Abfluss, auch Sakrarium genannt, 10
wurde das Wasser gelei- kleine Mulde, so das dieses Wasser in den tet, mit der man in der Erdboden versickert. Sakristei die sakralen Ge- In der Wall- räte reinigte. Auch über- fahrtskirche schüssiges Weih- und von Marien- Taufwasser und solches, baum befin- was für die Bereitung der det sich Gaben bei der Eucharis- neben dem tiefeier verwendet wurde, Hochaltar ein Loch im Bo- den, welches wird in diesen Abfluss durch eine Steinplatte abgedeckt ist. In die- geschüttet. Dieser so- sem Loch wurden früher würdevoll verdorbe- genannte letzten Rest ne Messweine, Hostien und heilige Öle versickert dann im Erd- entsorgt. Heute werden diese Reste gesam- reich und gelangt nicht melt und im Kreuzgang des Doms „beige- in die Kanalisation. setzt“. Mit geweihten Ölen und Salben Heute wird dieser Ab- getränke Wattebäuschen und Tücher, die bei fluss auch noch ge- Salbungen benötigt werden, werden in der nutzt. Vor dem Abfluss Osternacht im Osterfeuer verbrannt. befindet sich eine eine Text: Norbert Beuckmann Fotos: Ulrich Tnnishoff/ Jochem IntVeen Er hat sich um den St. ViktorDom verdient gemacht: Dombaumeister Johannes Schüller Die eine oder der andere Besucher Nur noch die wirklich „alten“ Xantener haben des Domes wählt im Nordwesten eine Erinnerung an Dombaumeister Johannes des Bauwerks den Weg über den sog. Muse- Schüller, der am 10. Februar 1945 beim ersten umshof zum Kreuzgang und von dort in den Luftangriff auf den Xantener Dom ums Leben Dom. kam. Die meisten werden die Gedenktafel am Pfei- Die durch Fliegerbeschuss vom Nordturm ab- ler 52 an der nördlichen Außenwand des Do- gesprengten tonnenschweren Gesteinstrüm- mes schlicht übersehen und/oder gar nicht mer durchschlugen das Dach der an das wissen, welcher Person hier in lateinischer nördliche Seitenschiff angebauten Dombau- Sprache gedacht wird (Foto Seite 12). hütte. Johannes Schüller hielt sich dort nach 11
Besuch des Kölner Marzellen-Gymnsiums stu- dierte er an den Technischen Hochschulen Aachen und München Kunstgeschichte und Architektur. Er trat in den Staatsdienst ein und übernahm schließlich als Regierungsbaurat die Leitung des Staatshochbauamts in Kleve. Sei- ne dienstliche Zuständigkeit umfasste die Bau- denkmäler der Kreise Kleve und Geldern. Daneben hat er sich immer wieder dem Xan- tener Dom gewidmet, mit dem ihn schon seit seiner Studentenzeit eine besondere Zunei- gung verband. Die während erster Aufenthalte einem Gespräch mit Walter Bader alleine auf durchgeführten präzisen Aufmessungen des und hatte während des Angriffs vergebens zu- Domes sowie der daraus resultierende Grund- sätzlichen Schutz unter einem schweren Tisch riss sind bis zum heutigen Tag eine wichtige gesucht. Walter Bader hatte sich noch nach Grundlage für die Arbeit der Dombauhütte, Hause und dort in Sicherheit begeben können. wie Johannes Schubert, aktueller Leiter der Auch Schüllers Grab auf dem Xantener Fried- Bauhütte, anerkennend feststellt. hof ist in Vergessenheit geraten, insbesondere Nach der Wiederbegründung des Dombauver- nach der Umbettung auf den Ehrenfriedhof, eins (1928/29) unter dem damaligen Landrat die leider mit der Entfernung des von der van Endert übernahm Schüller die ehrenamt- Dombauhütte 1951 errichteten Grabsteins ein- liche Aufgabe eines Dombaumeisters. Er plan- her ging. te den Bau der Dombauhütte an der Wer war dieser Mann, der, wie Carl Wilkes in Nordseite des Domes und arbeitete mit Stein- der Sitzung des Dombauvereins 1951 in seinen metzen, Bildhauern und Architekten am Er- Gedenkworten formulierte, „im Schatten sei- halt des Domes im Geist des Mittelalters (das nes geliebten Domes … den Tod gefunden“ Repro/Foto zeigt ihn als 2. v. r. und seine Mit- hat? „Eine erschütternde Tragik liegt darin, arbeiter 1933 vor der Dombauhütte mit dem dass er, dessen ganzes Wirken und Streben fertig gestellten Wasserspeier vom Pfeiler 54). sich um Schöpfungen drehte, die nur in Frie- Die Restaurierung des Südportals, dessen Auf- denszeiten entstehen können, und der Krieg riss er akribisch bis ins winzigste Detail hinein und Militarismus zutiefst verabscheute, eben zeichnete, war schon zu seiner Zeit eine be- dieser Geißel … zum Opfer fallen musste“, sonders wichtige Aufgabe. Wilkes bescheinigte stellt Wilkes fest. ihm 1951: „Schüller war noch einer der weni- Johannes Bartholomäus Schüller wurde am gen Architekten unserer Tage, die im Mittelal- 27. August 1884 in Köln geboren. Nach dem ter … noch zu Hause sind und deshalb die 12
Formensprache der Gotik souverän beherr- durch die Sicherung und Rettung zahlreicher schen.“ Kunstdenkmäler des Niederrheins große Ver- Heute ist es vor allem die Krypta des Domes dienste erworben. Im St.Viktor-Dom hat er z.B. in ihrer ersten, kleineren Version, die uns das schon frühzeitig für die Sicherung des Douver- mannschen Marienaltars gesorgt und ihn so wie viele andere Objekte in Geldern, Kleve oder vor allem Kalkar vor der Zerstörung be- wahrt. Den Viktor-Dom als Bauwerk hat er ebenso wie andere Gebäude am Niederrhein (Klever Schwanenburg, Rathaus in Kalkar, historische Häuser am Gocher Markt) leider nicht vor der Zerstörung bewahren können. Sein Andenken wird überdauern. Der Krieg nahm in der Schlussphase keine Rücksicht mehr auf die „Haager Landkriegs- ordnung“ von 1907 (nach 1954 „Haager Kon- vention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“), die die Verschonung bestimmter Gebäude und Einrichtungen von sozialer und gesellschaftlicher Bedeutung vor- sah. Dazu zählte auch der Xantener Dom, der seinen Schutz verlor, nachdem die Wehr- macht trotz der Bemühungen des damaligen Propstes Friedrich Köster, Walter Baders und des damaligen Provinzialkonservators den Dom bzw. seine Türme zu Beobachtungszwe- cken militärisch einsetzte. Propst Köster beschreibt in seinen Tagebuch- notizen, wie Soldaten im Auftrag des zuständi- architektonische Wirken Schüllers vor Augen gen Kampfkommandanten mit militärischer führt. Auch das aus der alten Kellnerei ent- Gewalt am 9. Februar die Herausgabe der standene Gebäude des Stiftsarchivs, heute Teil Schlüssel zum Nordturm erzwangen, auf dem des Stiftsmuseums, ist unter seiner Ägide ent- noch am selben Tag ein Beobachtungsposten standen. Darüber hinaus hat er sich während stationiert wurde. Am Tag darauf erfolgte der der Kriegsjahre gemeinsam mit Walter Bader Angriff, bei dem außer Schüller auch einer der 13
beiden Soldaten ums Leben gekommen ist. ge Zeit hindurch der Welt zeigen, wohin die Danach wurde der Dom auch bei den weite- Völker kommen, wenn es keine unantastbaren ren Luftangriffen der Alliierten nicht mehr ge- Werte mehr gibt. Möchte Gott der Herr diesem schont. Bis zum 22. Februar waren große Teile Zeichen die Gnadenkraft geben, die Mensch- des Doms zerstört oder schwer beschädigt, heit zu erneuern.“ und Propst Köster schließt seine Tagebuch- Eintragungen am 1. März mit den Worten: Text und Foto: Jochem Int-Veen „Die Ruinen des Xantener Domes werden lan- Repro: 1600 Jahre Xantener Dom, Hg. Walter Bader, 1964, Bildtafel 109 Wir sind St. Viktor Ich bin Justus malig und sehr besonders. Heinrich, 18 Jah- re alt und ma- Lieblingsplatz che derzeit Ich habe keinen konkreten Lieblingsplatz im meine Ausbil- Dom, jedoch ist mir die Abwechslung zwi- dung zum Me- schen Sitz im Altarraum und Bankreihe sehr tallbauer. wichtig. So wechselt die Perspektive und gibt Schon lange bin einem die Möglichkeit, sich neu zu besinnen ich Messdiener und zwischen aktiver Mitgestaltung und ruhi- am Dom und gem Mitfeiern zu wechseln. seit einiger Zeit Messdienerleiter. Lieblingslied Bei meinem Lieblingslied aus dem Gotteslob An welches Ereignis erinnerst du dich be spielt wieder die feierliche Atmosphäre, die sonders gerne? ich so mag, eine Rolle. „Großer Gott wir loben Ich erinnere mich noch gut, mit welch großer dich“, schafft es, für mich diese Atmosphäre Vorfreude die anderen Messdiener und ich für zu generieren. Die Imposanz, die dieses Lied die große Viktortracht 2013 geübt haben. Nun mit sich bringt, gefällt mir sehr. hat wetterbedingt nicht alles so stattgefun- den, wie geplant, jedoch hat mich die feierli- Was würdest du ändern? che Atmosphäre wie bei jeder größeren Messe Ich sehe es als sehr problematisch, wie sehr sehr fasziniert. Ich bin immer gerne Teil so ei- sich das Interesse für Kirche und ihre Jugend- ner besonderen Feier und diese Feier war ein- gruppen in den letzten Jahren verringert hat. 14
Als ich Messdiener wurde, waren wir noch der Messe, sind fester Bestandteil meines Le- acht „Neue“ bei unserer Aufnahme. Heutzuta- bens geworden. Das Arbeiten mit den Jünge- ge sind wir froh, wenn wir pro Jahr drei Kinder ren macht mir Spaß und ich trage dabei gerne neu aufnehmen, die sich dazu entscheiden Verantwortung. Ich sehe es als meine Pflicht, Messdiener zu werden. Konkret ist es jetzt die Zukunft der Messdienergemeinschaft so schwierig zu sagen, was geändert werden gut wie möglich zu gestalten und den Kindern muss, aber das Bild von Kirche, welches heut- ein möglichst schönes Erlebnis zu bereiten, ob zutage vorherrscht, macht es sehr schwierig im Ferienlager, bei Aktionen oder bei den die jüngere Generation dazu zu bewegen, we- Gruppenstunden. Eine Begeisterung zu teilen nigstens mal zu schauen, wie es ihnen gefällt. und Dinge, die einem wichtig sind weiterzuge- Kirche sollte einladend wirken, um Interessier- ben, solche Dinge verbinden und so sind viele te zu motivieren. der Gleichaltrigen sehr gute Freunde gewor- den, die auch dazu beitragen, dass ich (m)ei- Wo siehst du deinen Platz? nen Platz in der Gemeinde habe. Messdiener sein und der regelmäßige Besuch Urnenfeld auf dem Lüttinger Friedhof Auf dem Lüttinger Friedhof ist ein ansprechen- des Urnenfeld entstanden. Es gibt zwei Mög- lichkeiten der Beisetzung. Auf einem Teil des Gräberfeldes können sechs Urnen beigesetzt werden. Ein gemeinsamer Stein mit den Namen wird hier aufgestellt. Auf dem zweiten Teil können in einem Urnen- partnergrab bis zu zwei Urnen beigesetzt wer- den. Ein individueller Grabstein darf hier aufgestellt werden. Die Pflege der Gräber des gesamten Urnenfel- des übernimmt für 20 Jahre die Friedhofsgärt- nerei Petzchen. Beim Erwerb eines Urnengrabes wird der Geld- betrag auf einem Treuhandkonto eingezahlt, so dass die Grabpflege für 20 Jahre sicherge- Pfarrbüro der Propsteigemeinde erfragt wer- stellt ist. Weitere Einzelheiten können im den. 15
Gottesdienstzeiten an den Weihnachtstagen HOCHFEST DER GEBURT UNSERES HERRN 20.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt ADVENIAT Marienbaum; Christmette, Singkreis Freitag, 24. Dezember Heiligabend 22.00 Uhr St. Viktor Dom, musikalische Einstimmung 14.30 Uhr St. Viktor Dom, Krippenfeier vor dem Westportal 22.30 Uhr St. Viktor Dom, Christmette, Domchor 15.00 Uhr St. Viktor Birten, Krippenfeier 15.00 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Samstag, 25. Dezember 1. Weihnachtstag – weihnachtl. Andacht auf dem Adveniat Dorfplatz 09.30 Uhr St. Viktor Dom; Hl. Messe zum 15.30 Uhr St. Mariae Himmelf. Marienbaum, Hochfest, Schola Cantorum Krippenfeier vor der Kirche 09.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt M`baum; 15.30 Uhr St. Viktor Xanten Traditionelles Hl. Messe zum Hochfest Weihnachtsläuten mit Bläserchor 09.30 Uhr St. Petrus Obermörmter, Hl. Messe 16.00 Uhr St. Martin Vynen, zum Hochfest musikalische Einstimmung 09.30 Uhr St. Willibrord Wardt, Hl. Messe zum 16.00 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Hochfest Christmette 11.30 Uhr St. Viktor Dom, Pontifikalamt, 16.30 Uhr Marktplatz Xanten, Ad Sanctos ökum. Gottesdienst 17.00 Uhr St. Viktor Dom, Vesper 16.30 Uhr St. Martin Vynen, Christmette, Chor Sonntag, 26. Dezember 2. Weihnachtstag – 16.30 Uhr St. Petrus Obermörmter, festliche Hl. Stephanus – Fest d. Hl. Fam. Andacht 17.30 Uhr St. Viktor Dom, Familienmesse 09.30 Uhr St. Viktor Dom, Pontifikalamt, weihnachtl. Orgelmusik 18.30 Uhr St. Viktor Birten, Christmette 09.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt 18.30 Uhr St. Willibrord Wardt, Christmette Marienbaum, Hl. Messe 16
09.30 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Hl. Messe 18.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest 09.30 Uhr St. Viktor Birten, Hl. Messe 11.00 Uhr St. Martin Vynen, Hl. Messe, Chor Erscheinung des Herrn Hl. Drei Könige Hochfest 11.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe, Donnerstag, 6. Januar 2022 Xantener Bläser 19.00 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe Freitag, 31. Dezember – Silvester anschl. Neujahrsempfang im Kreuzgang 17.00 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, St. Pantaleon Lüttingen Die aktuellen Informationen zu unseren 17.00 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, Advents- und Weihnachtsgottesdiensten und St. Viktor Dom Veranstaltungen finden Sie auf unserer 17.00 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, Homepage unter folgendem Link: St. Mariae Himmelfahrt M' baum https://www.sankt-viktor- xanten.de/index.php?id=270 17.00 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, oder über den QR-Code St. Petrus Obermörmter 18.30 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, St. Viktor Birten Für die Christmetten am Heiligen Abend ist 18.30 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, eine Anmeldung erforderlich. St. Martin Vynen 18.30 Uhr Hl. Messe z. Jahreswechsel, St. Willibrord Wardt 20.00 Uhr St. Viktor Dom, Silvesterkonzert Samstag, 1. Januar 2022 – Neujahr Hochfest der Gottesmutter Maria 11.00 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, Hl. Messe zum Hochfest 11.30 Uhr St. Viktor Dom, Hl. Messe zum Hochfest 17
Gottesdienste der evangelischen Gemeinde 19. Dezember, 4. Advent Lesen der Lieder und Texte sollte mitgebracht werden. Wetterangepasste Kleidung ist emp- 11.00 Uhr fohlen. Ökumenischer Gottesdienst mit Pfr. Willnauer- Rosseck und Team im Zirkuszelt Ab 16.30 Uhr Pfr. Wefers und Team; Gottesdienst auf dem Weg im Wald für alle 24. Dezember, Heiligabend Generationen. 16.15 Uhr 18.00 Uhr Pfr. Willnauer-Rosseck An Heiligabend um 15 Uhr versammeln sich Predigtgottesdienst in der Kirche Menschen aller Konfessionen, vor allem junge Familien mit kleinen Kindern, auf dem 26. Dezember, 2. Weihnachtstag Marktplatz in Xanten, um einen Gottesdienst zu Heiligabend zu feiern. 11.00 Uhr Pfr. Wefers, Vorbereitet wird dieser Gottesdienst von Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrer Willnauer-Rosseck und Pastoralreferent Heinrichs mit Team und im Zusammenspiel 31. Dezember, Altjahrsabend mit den Turmbläsern. Der Gottesdienst wird mit Blick auf die Kleinen 18.00 Uhr Pfr. Willnauer-Rosseck ca. 30 Minuten dauern. Er findet bei jedem Wetter statt, außer bei weitere Informationen unter: www.evankirche- Eisregen. Licht (kleine Taschenlampen oder xanten.de nicht brennbare Laternen mit Kerzen) zum St. Willibrord Wardt Unsere Gemeinde St. Willibrord Wardt kann leidenschaftlicher und belesener Heimatfor- auf eine lange und interessante Geschichte scher. Er hat in einem seiner Beiträge zu den zurückblicken. 1978 anlässlich des 700. Stadtjubiläums er- Der aus Vynen stammende und in seinen letz- schienenen „Studien zur Geschichte der Stadt ten Jahren als Seelsorger in Wardt tätige Pfar- Xanten auch „Wardt – Die grüne Insel“ aus- rer Alfons Alders war zugleich ein führlich beschrieben. 18
In dem Kapitel „Kirche und Pastöre“ (S. 366 – formationen für unsere Leserinnen und Leser 371) beschreibt er die Entstehung der ersten zusammen zu stellen. Und hier haben wir ver- Kirche, die im 10. Jahrhundert durch den An- sagt. Leider! Wir fanden weder in schriftlicher bau eines Tuffsteinsaals die vorher dort be- noch in mündlicher Überlieferung Informatio- findliche „winzige Kapelle“ ersetzte. In nen über den/die Künstler und/oder die Chroniken des 13. Jahrhunderts wird die Werkstatt, denen die Wardter Kirche ihre schö- Wardter Kirche mehrfach genannt, und Ausgrä- nen Fenster zu verdanken hat. Wir sind aber ber datieren den inzwischen wohl erweiterten sicher, dass es diese Informationen in Wardt romanischen Bau in das 12., spätestens in das gibt, in der einen wie der anderen Form. 13. Jahrhundert. Und daher bitten wir alle, die diese Wissens- Pfarrer Alders beschreibt auch die rechts und bzw. Informationslücke schließen können, um links des Eingangs zur Sakristei angebrachten Auskunft oder auch ein bisschen mehr, damit Reliefs aus Sandstein (Ende 15. Jh.), die Maria die (für uns noch) anonymen Heiligen einen mit dem Kind und Willibrord darstellen. Namen bekommen. Im nächsten Heft liefern Soweit lässt sich die frühe Geschichte der wir alles nach. Wir hoffen es zumindest! Wardter Kirche in der Literatur eigentlich ganz gut nachvollziehen, und auch ab dem 16. bis Text und Fotos: Jochem Int-Veen ins 20. Jahrhundert gibt es immer wieder Chroniken der in Wardt tätigen Seelsorger, die Wir wünschen allen bis in die De- tails die Ent- Leserinnen und Lesern ein besinnliches wicklung der Gemeinde be- schreiben. Weihnachtsfest und So weit so gut. Eigentlich hat- ein gesundes, ten wir aber vor, zu den hier friedvolles abgebildeten Chorfenstern neues Jahr. (siehe auch Seite 20) der Ihr Lichtblick Redaktionsteam Kirche einige In- 19
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DezemberPsalm Mit fester Freude Hanns Dieter Lauf ich durch die Gegend Hüsch, Mal durch die Stadt geboren am Mal meinen Fluß entlang 6. Mai 1925 in Jesus kommt Moers Der Freund der Kinder und der Tiere und gestorb Ich gehe völlig anders en am Ich grüße freundlich 6. Dezemb Möchte alle Welt berühren er 2005 in Windeck-Werfen. Er lebte 80 Jahre unter Mach dich fein uns. Er war der fahrende Poet, der gefeierte Jesus kommt Poet, Kabarettist und Prediger bei Kirchentagen und in den Kirchen aller Schmück dein Gesicht Konfessionen. Die Johanneskirche in Köln Schmücke dein Haus und deinen Garten wurde in den letzten zwei Jahrzehnten zu seiner geistlichen Heimat. Mein Herz schlägt ungemein Er ist Ehrenbürger seiner Heimatstadt Moers und bekam hier ein Ehrenbegräbnis. Und Macht Sprünge kehrte so zu seinen Wurzeln zurück – unter Mein Auge lacht und färbt sich voll drei alten Eichen. Quelle: Originaltext aus der Internetseite vom tvd- Mit Glück Verlag Düsseldorf. Jesus kommt Entnommen aus „Das kleine Weihnachtsbuch“ von Hanns Dieter Hüsch, Alles wird gut mit Bildern von Marc Chagall. Artikel-Nr. 9740.1. Mit freundlicher Genehmigung aus dem tvd-Verlag Düsseldorf, Postfach 32 11 11. 21
Der armlose Jesus Nur wenige Augenblicke im Jahr er- unter einem auf vier Säulen getragenen Holz- reicht das Licht der Abendsonne, dach, angelehnt an der äußeren nördlichen über eine Spiegelung in den Bo- Seitenwand der alten St. Petrus Kirche. In der denplatten den Chor der St. Petrus Kirche in Nacht vom 2. auf den 3. März 1945 wurde der Obermörmter. Diesen Moment hat die Orga- Kirchturm gesprengt. Dabei fiel der Turm auf nistin und das Kirchenschiff und auf angrenzende Gebäu- Küsterin de. Alle Skulpturen, innen und außerhalb, so- Silvia van wie kirchlichen Einrichtungen wurden unter de Sand dem Schutt begraben. In den nächsten Tagen mit ihrer konnten nur wenige Gegenstände aus den Aufnahme Trümmern geborgen werden. Am 9. März 1945 eingefan- wurde die Gemeinde über Uedem nach Bed- gen. Das burg evakuiert. Erst im Sommer 1945 konnten Licht fällt die Aufräumarbeiten, wenn neben der alltägli- auf die chen Arbeit Zeit war, weiter vorangetrieben Kreuzi- werden. Die Figuren der Kreuzigungsgruppe gungs- aus dem 17. Jahrhundert wurden nach der gruppe im Bergung privat untergebracht. Halbrund In der Zeit, als Pastor Alwin Bokern, der neben des Altar- der Kirchengemeinde Bergerfurth auch St. Pe- raumes. trus von 1967 bis 1973 betreute, fanden die Dort ste- Figuren hinten im südlichen Seitengang neben hen Maria und Johannes unter einem gekreu- der Sakristeitür ihren Platz. Die ehemalige Küs- zigten armlosen Jesus. Welche Geschichte terin Erna Kammann erinnert sich, dass Pastor können uns diese Skulpturen erzählen? Ein Bokern über den armlosen Jesus folgenden Foto aus dem Jahre 1942 gibt Aufschluss. Satz formulierte: „Ich habe keine Arme, aber Bei der Allerseelen-Prozession über den Fried- ich habe die deinen“. Eine ähnliche Situation hof am 1. November 1942 entstand eine Ab- mit einem armlosen Jesus gibt es in der Kirche bildung mit einer Kranzniederlegung bei den St. Ludgeri in Münster mit der Inschrift: „Ich Priestergräbern an der Kirche. Im Hintergrund habe keine (anderen) Hände als eure“. sind die Skulpturen zu erkennen, die sich heu- Von 1980 bis 1983 war die Pfarrstelle unbe- te im Chorraum der Kirche befinden. setzt. In diesen Jahren betreute Pastor Matthi- Die Kreuzigungsgruppe stand als Kalvarienberg as Keunen - neben Vynen - als Aushilfe die 22
Gemeinde. Er fand Skulpturen angebracht wäre, ohne Ergänzun- den Standort der gen zum Originalzustand. Auch die fehlende Figurengruppe weiße Kreidefarbe sollte nicht ausgebessert hinten im Seiten- werden. Die beiden fehlenden Arme sowie der gang der Kirche teilweise fehlende Lendenschurz wurden nicht würdig ge- nicht ergänzt und sollen an die Zerstörung nug. Er regte an, von 1945 erinnern. die Skulpturen Pastor Villis ließ die noch vorhandenen wert- vorne im Chor zu vollen Skulpturen sowie die Kreuzigungsgrup- platzieren. pe renovieren. Durch finanzielle Unterstützung Nachdem Pastor konnten die umfangreichen Schäden 2001 Theodor Villis durch die Moerser Restauratorin Inge Perret- 1983 Pfarrverwal- Jansing beseitigt werden. ter In Obermörm- ter wurde, Sieben Namen von gefallenen Soldaten werden auf der befindet sich die Schleife genannt. Bis zum Ende des Krieges waren es 32 Kreuzigungsgruppe ab 1984 im Chorraum der Personen, die gefallen waren oder vermisst wurden. Kirche, wobei eine Restaurierung immer noch ausstand. Einig war man sich aber, dass eine Josef Landers Restaurierung zum Erhalt der beschädigten Info SternsingerAktion 2022 Die kommende Sternsinger-Aktion 2022 pla- auch zur An- nen wir nach den derzeit gültigen „Corona-Re- meldung für geln“. Das bedeutet: Wir gehen davon aus , die Kinder in dass unter 3G das Sternsingen mehr oder we- den Schulen niger normal durchgeführt werden kann. Die verteilen. Kinder und Jugendlichen werden dann in al- Natürlich wis- len Ortschaften „wie üblich“ unter der Lei- sen wir nicht, tung der bekannten Ansprechpartnerinnen wie die Entwicklung sein wird, aber wir hoffen unterwegs sein. Dieses Mal unterstützen wir das Beste. Bei Fragen melden Sie sich gerne die Aktion unter dem Motto. „Gesund werden bei Pastoralreferent Matthias Heinrich: – Gesund bleiben; ein Kinderrecht weltweit“. 02801 713112 oder heinrich-m@bistum-mu- Wir werden einen entsprechenden Flyer – enster.de. 23
25 Jahre Seligsprechung von Karl Leisner GOTT, gib mir Mut Viele Gemeindemitglieder werden sich noch die Richtigkeit der christlichen Grundwerte, die gut an Gregor Linßen und die eindrucksvolle sich auch in unserem Grundgesetz wiederfin- Aufführung seines Oratoriums „Petrus und der den…“ Hahn“ im Rahmen der Feierlichkeiten aus An- Es folgte eine intensive Auseinandersetzung lass des Domjubiläums im Jahr 2013 erinnern. Gregor Linßens mit dem Leben Karl Leisners. Jetzt bekam er vom Internationalen Karl-Leis- So entstand ein Liedtext, der die Vorbildfunk- ner-Kreis (IKLK) den Auftrag, ein Lied für den tion des Märtyrers und „seine aufrechte Hal- tung, als es für ihn lebensbedrohlich wurde…" wür- digt. Sein Einstehen für die eigene Überzeugung und seine Standhaf- tigkeit … machen ihn zu einem der Vorbilder, die nötig sind, um sich gegen den Hass, Hetze und die Verführungen des heutigen Alltags zu wappnen“. So Gregor Linßen im Flyer, den er gemein- sam mit dem IKLK in diesem Zu- sammenhang gestaltet hat. Das Lied „Gott, gib mir Mut“ wurde im Rahmen des Festgottesdienstes mit Weihbischof Rolf Lohmann am 23. Juni im St. Viktor-Dom ur- 25. Jahrestag der Seligsprechung von Karl Leis- aufgeführt. ner zu schreiben. „Aber Zwang kann den Geist nicht zerschla- Gregor Linßen gen.“ Dieses Wort schrieb Karl Leisner als 18- GOTT, gib mir Mut jähriger Schüler am 7. April 1933 in sein Tage- Es ist Zeit, die Stimme zu erheben buch. Es ist für Gregor Linßen „einer der gegen das Reden der falschen Propheten, stärksten Anker, die ich mir bereitlegen kann die mit Hass und Hetze die Meinung vertreten, für den Fall, dass ich selbst in eine Situation dass Liebe zu begrenzen sei. Dabei ist kommen sollte, in der ich einstehen muss für 24
„den Nächsten zu lieben wie dich selbst“ und helfen das richtige Maß zu finden. der einzige Weg zu Gerechtigkeit und Frieden. GOTT, gib mir Mut … Es liegen Steine im Weg, doch diesen einen Weg will ich gehen. Links: GOTT, gib mir Mut und steh mir bei, https://www.you- dass ich von meinen Ängsten frei tube.com/watch?v=aXazH- doch immer auf DEINEM Weg gehe. jqusiQ&t=2s GOTT, gib mir Kraft und steh mir bei, dass ich beim zweiten Hahnenschrei https://www.you- noch immer zu meinem tube.com/watch?v=QoNRcTYM- Wort stehe. pks Die Freiheit Aller will ich schätzen Der Internationale Karl-Leisner-Kreis (IKLK) und Und mit freien Worten unsere Propsteige- Zeichen setzen, meinde gestalten wenn falsche Propheten ein umfangreiches von Grenzen reden. Programm. Ein gro- Mit sieben Farben will ich ßes Banner ist an malen der Marktseite des Und wissentlich aus dem Rahmen fallen, Michaelstors befes- wenn falsche Propheten das Bild vorgeben. tigt, und ein Groß- Von DEINER Botschaft will ich singen portrait weist auch Und Liebe in die Gedanken bringen, im Chorraum des Monika wenn falsche Propheten in die Köpfe Domes auf die Er- drängen. eignisse hin, die Nach Frieden auf Erden will ich streben. seit Mai und bis Was ich bewegen kann, ich will’s bewegen, Dezember 2021 dass falsche Propheten keine Macht bekom- unterschiedliche men. Akzente setzen. Niemals soll Zwang meinen Geist erschlagen Bis zum 3. Adventssonntag Gaudete, dem Tag Und daran mich hindern den Zweifel zu wa- seiner Priesterweihe 1944, wird das Banner am gen Michaelstor hängen und an die Seligsprechung wenn falsche Propheten die Wahrheit verkün- erinnern. den. Der Sprühkünstler Mika Springwald gestaltete Ich will auf die weisen Begleiter hören, diese beiden Großportraits. Er wurde 1973 in die steinernen Glauben mit Wissen aufstören Finnland geboren. Vielseitig talentiert, erlernte 25
er mehrere Be- worben werden. Der Erlös ist als Hilfe für die rufe. Als Sozial- Flutopfer bestimmt. arbeiter arbeitet Ein weiterer Festgottesdienst wird am 3. Ad- er beim Caritas- ventssonntag „Gaudete“, dem 12. Dezember, verband Osna- das Programm beschließen. brück und führt Prof. Dr. Jan Loffeld (Priester des Bistums mit Leidenschaft Münster und Professor für praktische Theolo- Inititiativprojekte gie an der Tilburg Universität in Utrecht) wird als Stencil-Art- an diesem Tag in Xanten zu Gast sein. Künstler (Scha- In seinen Büchern und Vorträgen weist Prof. blonenkunst) Loffeld darauf hin, dass das Christentum in mit jungen Men- Europa vor großen Herausforderungen steht. schen im In- Nicht mehr ein kämpferischer Atheismus ma- und Ausland durch. Mika Springwald lebt mit seiner Fami- lie in Bramsche. Er gestaltete viele erfolgreiche Workshops und Projekte, auch für gute Zwe- cke. Das zweite Großportrait (im Chorraum des Do- mes) ist auf eine mehrschichtige Massivholz- platte gesprüht. Mika Springwald schuf es am Aktionstag der Dombauhütte für Firmlinge der Propsteigemeinde am 29. Mai 2021. Ebenso wie das Banner entstand auch das Portrait im Dom in Stencil-Technik, eine mit Computer angefertigte und in fünf Schichten aufgesprüh- te Schablonenkunst. Ebenfalls in dieser Tech- nik erstellten die Firmlinge auf den aussortierten Fußbodenplatten des St. Viktor- Domes eine größere Zahl von Portraits und – weil die Platten in ausreichender Zahl vorhan- den waren, die Westfassade des Domes (er- hältlich beim Dombauverein). Inzwischen sind etliche bereits verkauft, können aber noch er- 26
che ihm in erster Linie zu schaffen, sondern es Was bleibt uns außer dem 25. Jahrestag mit zeigten sich vor allem Phänomene religiöser seinen Ereignissen? Gleichgültigkeit. Für ein glückendes Leben sei Vielleicht kann hier ein Bogen geschlagen wer- offenkundig immer weniger die Erlösung als den von Karl Leisner zu den Thesen von Jan Kern des Glaubens wichtig. Wie aber zu allen Loffeld. Zeiten des Christentums zeige sich auch heute Jochem Int-Veen im Volk Gottes der Weg in die Zukunft verbor- gen. Er könne unter anderem von dort her (unter Verwendung der Flyer und Schriften von IK- neu gelernt werden, wo Erlösung und Gnade HK/Monika Kaiser-Haas, Gregor Linßen, Mika Springwald) sich vielfältig, unerwartet, zumeist kirchlich Fotos: Monika Kaiser-Haas, Christian Breuer, Andreas ungeplant, aber heilsam ereignen. Mäteling, Jochem Int-Veen Die versunkenen Kirchen von Birten Wer unsere Kirche in Birten auf dem „Lau’schen Hügel“ betrachtet, ahnt nicht, dass sie dort nicht von jeher stand. Die Geschichte der Birtener Kirchen ist durch die geographische Lage am Rhein sehr geprägt. Erstmals wurde im Jahre 590 ein Gebetshaus bei dem Ort Bertuna in einer Niederschrift von Gregor von Tours erwähnt. Ende des 6. Jahr- hunderts soll der Kölner Bischof Eberigisil eine Basilika bei der Ortschaft Bertunensim oppi- dum, die als südlich von Xanten gelegene Ortschaft Birten identifiziert wird, zu Ehren des heiligen Mallosus errichtet haben. 880 wurde sie bei einer Brandschatzung durch Norman- nen zerstört. 1150 wurde die Kirche St. Peter und Paul er- baut. Zwischen 1200 und 1250 entstand durch Ver- lagerung des Rheins die Bislicher Insel. Das brachte die Höfe und die Kirche wieder in Ge- 27
fahr. Es dauerte nur bis zum Jahre 1557 als ein die Kirche auf. Pfarrer Krienen blieben nur 10 Hochwasser des Rheins wieder mehrere Höfe Minuten Zeit, die ihm die Soldaten gewährten und auch die Kirche überflutete. Einzig der um das Allerheiligste aus dem Tabernakel zu Turm blieb bis zum Jahr 1571 sichtbar. retten. Noch auf dem Weg zurück zum Pfarr- haus erfolgte ein massive Detonation. Nach- Im Jahre 1560 wird eine neue Kirche mit dem dem die Staubwolke sich gesetzt hatte , war Namen Beatae Mariae Virginis erbaut. Vollen- das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar: det wurde diese Kirche im Jahr 1566. Doch Der Turm, Chorraum, Sakristei und der linke bereits 1650 wird auch diese Kirche mitsamt Kreuzarm der Kirche lagen am Boden. Das der neuen Ansiedlung vom Rheinhochwasser Dach war komplett zerstört und das ganze In- weggespült. Unermüdlich stemmten die Bir- ventar vernichtet. tener sich gegen die Naturgewalt des Rheins und erbauten 1654 die Kirche St. Petri. 1946 begann unter Pfarrer Krienen mit Hilfe der ganzen Gemeinde der Wiederaufbau der Im 18.Jahrhundert wird nach einer weiteren Kirche. Zerstörung die erneute Verlegung nötig. Nun Am 2. Oktober 1950 wurde die Kirche wieder wird die Südseite des Fürstenbergs als sicherer geweiht. Es dauert noch bis zum Jahre 1962 Platz auserkoren. Auf dem jetzigen alten bis der Kirchturm in der heutigen Form ent- Friedhof gegenüber der heutigen Kirche wurde mit dem Neubau von St. Viktor be- gonnen, der 1769 fertig gestellt wurde. Zu dieser Zeit verteilten sich die Bewohner auf Ober- und Unterbirten. Pfarrer Andreas Hormes beginnt 1884 Geld für eine größere Kirche zu sammeln. In der Osternacht stirbt der Pfarrer. Bis zum Jahr 1905 dauerte es noch, bis die neue Kirche St. Viktor und Gefährten auf dem Lau’schen Hügel erbaut wird. Dem heuti- gen Standort der Kirche. Die Planung der Saalbaukirche wird von Ar- chitekt Pickel übernommen, der viele Kir- chen am Niederrhein entworfen hat. Leider wurde Birten am 7. März 1945 zum Kriegs- stand. Der Bau der Orgel vervollständigt die schauplatz. Deutsche Fallschirmjäger brachen Kirche im Jahre 1965. 28
In den 60er Jahren wurden auf dem Dachbo- Enthauptung, um 1150 St. Peter und Paul, den des Pastorats die Überreste der alten 1557 Mutter Gottes, Skulpturen wiederentdeckt und nach Restau- 1654 St. Petrus, 1764 St. Victor, seit 1905 St. rierung Anfang der 80er Jahre in der Kirche Viktor und Gefährten. Um noch genauere An- wieder aufgestellt. gaben zu erhalten, werden wohl noch viele Forschungen nötig sein. Die Patrozinien der Birtener Kirchen wechsel- Sylvia Theismann ten durch die Jahrhunderte und sind in eini- gen Fällen nicht ganz eindeutig zu Daten: Das Bistum Münster III, Die Geschichte des Bis- beantworten. Im Buch „Die Geschichte des tums Münster, 100 Jahre St. Viktor Birten , Bilder: Kirch- Bistums Münster“ werden sie folgend genannt: weihe 1950 Paul Pieper und St. Viktor heute Michael Theismann Ursprünglich St. Mallosus, um 1100 Johannes Weihnachtsmarkt im EineWeltLaden Im diesen Jahr findet wieder ein kleiner Weih- kose und edels- nachtmarkt im EineWeltLaden in der Kurfürs- te schokolierte tenstraße statt. Früchte. Dabei Neben Weihnachtsschmuck, Weihnachtskar- wird die feine ten und Krippen sind auch viele süße Köst- Confiserie von lichkeiten im Angebot. Alle Waren sind fair Color Cacao aus gehandelt. Kolumbien in Besonders empfeh- aufwändiger lenswert ist der fai- Handarbeit her- re Adventskalender gestellt. mit handgemachten (El Puente) Pralinen und scho- 19.90 Euro kolierten Früchten. Jede Box um- Schauen Sie doch einfach mal vorbei. Sicher- schließt eine exqui- lich werden Sie etwas finden, mit dem Sie je- site Praline mit mandem eine Freude bereiten. Gleichzeitig Sorten wie Lebku- unterstützen Sie die Menschen, die mit den chen, Pistazie oder angebotenen Produkten ihren Lebensunter- Lavendel mit Apri- halt bestreiten. 29
Engel der Verkündigung (Lüttinger Engel) 'Der Engel des Herrn brachte Maria cher An- die frohe Botschaft', beten wir im mut ge- Angelus. In der Heiligen Schrift bei Lukas über- prägte bringt der Engel des Herrn der Jungfrau Maria Aussage- diese Nachricht wie folgt: kraft las- "...Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn sen gebären und du sollst ihm den Namen Jesus Feingeist geben..." und die Mit der Darstellung eines "Engel der Verkündi- meisterli- gung" (Lüttinger Engel) aber birgt die Kirche St. chen Hän- Pantaleon einen ganz besonderen Schatz. de des Die naturfarben belassene dunkle Eichenholz- Künstlers statue wurde von einem unbekannten Meister erahnen - um das Jahr 1500 geschaffen und ist in ihrer ja, greifbar Schönheit einzigartig. Der Verkündigungsengel werden. zierte im Jahre 1965 die Titelseite des 'Hei- Einzelne Details müssen den Meister lange an matkalender Kreis Moers' und der Lüttinger seine Arbeit gefesselt haben. Allein die fein- Festschrift zu der eben in diesem Jahr mit ei- gliedrige Nachbildung der bis in den Nacken- nem riesigen Festzug begangenen Tausend- bereich wallenden lockigen Haarpracht nötigt jahrfeier im Fischerdorf. ehrfürchtige Bewunderung ab - solche Feinheit Die Spannweite der ausgebreiteten Flügel an in harter deutscher Eiche! der 75 Zentimeter hohen Statue betägt 70 Den außerordentlichen künstlerischen Wert Zentimeter und besonders beeindruckend ist des ,,Engels der Verkündigung" muss auch die geradezu filigrane Erhabenheit dieser aus- Pfarrer Franz Quinders während des zweiten drucksvollen Schöpfung. Die bei auch leicht Weltkrieges schon erkannt haben. Um den En- engeknickten Knien etwas vorgebeugte Kör- gel relativ wertlos erscheinen zu lassen und perhaltung vermittelt dem Betrachter einen ihn so vor potenziellen Dieben zu schützen, Geist der Demut. Auch der einem hübschen griff Pastor Quinders zu einer einfachen Me- Gesicht entspringende verklärte Blick auf die thode: Er ließ den Engel weißen! Noch lange an den Fingerspitzen zum Gebet zusammen- nachher behielt der seine 'Himmelsfarbe'. geführten Hände bezeugt den Ausdruck tiefer Wieder in seine ursprüngliche natürliche Frömmigkeit. Nicht nur diese von sprichwörtli- Schönheit versetzt, wurde er dann - oh 30
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